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Vorwort des Direktors

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Fokus Klimawandel

Fokus Klimawandel

Liebe Leserin, lieber Leser

«Ist das nicht ein ungeheurer Luxus?» fragen manche Spenderinnen oder Spender, wenn sie hören, dass Mission 21 neben Projekten der Ernährungssouveränität, der Gesundheits- und Friedensförderung auch die theologische Ausbildung in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. «Sollte man nicht erst elementare Bedürfnisse der Menschen wie sauberes Trinkwasser, Nahrung und Gesundheit decken, bevor man sich mit Glaubensfragen beschäftigt?»

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In unserer Erfahrung sind dies typische Fragen aus einem säkularen Kontext in Europa, in dem Religion – zur Freude der einen und zum Bedauern der anderen – in der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft kaum mehr eine Rolle spielt. In den nach wie vor stark religiös geprägten Kontexten unserer Partner ist dies jedoch völlig anders: Hier ist nachhaltige Entwicklung ohne eine religiöse Begründung und «Ownership» der Menschen oft undenkbar.

Theologische Ausbildung ermöglicht Menschen eine seriöse theologische Reflexion von brennenden Fragen der Gesellschaft, stellt sie mit der eigenen religiösen Identität in Beziehung und stösst damit eine eigenverantwortliche nachhaltige Entwicklung an. Der Einsatz für den Schutz der Umwelt, gegen den Klimawandel oder für Bildung von Frauen, wie sie beispielhaft in diesem Heft beschrieben sind, werden damit von x-beliebigen Themen zu einem zentralen Ausdruck des eigenen Glaubens. In solcher Weise sensibilisierte und motivierte Menschen in unseren Partnerländern erforschen Hintergründe, identifizieren Handlungsfelder und entwickeln Lösungen. Zugleich wirken sie in ihren Dörfern, Städten, Schulen und Arbeitsplätzen als Vorbilder, auch über ihre eigene religiöse Gemeinschaft hinaus.

Während meiner Zeit als Programmverantwortlicher für Nigeria durfte ich dies am Beispiel eines theologischen Fernkurses zum Thema «Klimawandel» beobachten. Im Anschluss an den Kurs äusserte sich etwa eine der Teilnehmerinnen so: «Früher war der Klimawandel für mich einfach ein Thema im Radio. Und ich betrachtete ihn als eine Strafe Gottes. Jetzt habe ich verstanden, dass er menschengemacht ist. Dass Gott uns eine Verantwortung übertragen hat für unsere Umwelt und dass wir etwas für sie tun können und müssen.»

In diesem Heft stellen wir Ihnen am Beispiel Umweltschutz Projekte vor, in denen theologische Ausbildung zu nachhaltigem Engagement beiträgt. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und danke Ihnen sehr für Ihre Unterstützung.

Mit herzlichen Grüssen Mit herzlichen Grüssen Mit herzlichen Grüssen

Pfarrer Jochen Kirsch, Direktor Mission 21 Pfarrer Jochen Kirsch, Direktor Mission 21

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Diese Zeitschrift ist auch digital erhältlich. Sie finden sie in einem Online-Kiosk, den sie bequem an ihrem Computer oder auch per App auf Ihrem Smartphone anwählen können. Dort finden Sie neben der Zeitschrift «begegnen» von Mission 21 auch Publikationen unserer Partnerorganisationen aus Deutschland und Österreich.

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