Mission 21 Magazin begegnen Nr. 4/2021

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Jonathan Liechti

EYN speziell auch auf gefährdete Jugendliche. Weitere Projekte unserer Partner fokussieren auf Frauen, die ihren Ehepartner durch die Gewalttaten von Angreifern verloren haben. Sie werden durch Aus- und Weiterbildungsmassnahmen dazu befähigt, sich ihren Lebensunterhalt in Zukunft selbst verdienen zu können. Von Gewalt Betroffene werden auch in ihrer Traumabearbeitung begleitet und entwickeln durch die Projektarbeit unserer Partner die wichtige Erkenntnis, dass sie ihr Schicksal nicht allein tragen müssen. Ein muslimischer Teilnehmer eines Workshops, dessen Haus im Zuge der Konflikte niedergebrannt wurde, kann wieder positiv in die Zukunft blicken: «Der Workshop hat mein Leben und meine gesamte Einstellung verändert. Ich weiss jetzt viel mehr über das Christentum und verstehe die Menschen, die daran glauben. Ich habe gelernt, wie man friedlich mit Menschen einer anderen Religion zusammenleben kann.» Der Glaube, gleich welcher Religion, spielt in diesem Versöhnungsprozess eine wichtige Rolle, denn er lehrt, geduldig und tolerant miteinander zu sein und baut Brücken zwischen den Menschen.

Wir brauchen Ihre Unterstützung «Kooperationsprogramm Nigeria»: Spenden: Konto PC 40-726233-2, 162.1001 oder online: www.mission-21.org/spenden

Die gute Nachricht: zVg

«Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen» (Matthäus 5.7)

John Danboyi ist der Koordinator des Peace Training Centre (PTC) in Jos, Nigeria.

Im Laufe der Jahre ist die Menschheit mit existenziellen Herausforderungen konfrontiert worden, zum Beispiel Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Katastrophen, die zum Verlust von Menschenleben und Eigentum, zu Hunger, Leid und Armut geführt haben. Die Länder, die am stärksten betroffen sind, liegen meist auf dem afrikanischen Kontinent. Die Kirche in Afrika versucht, auf das Leid zu reagieren, ist aber wegen begrenzter Ressourcen und der Dynamik der staatlichen Unterdrückungsstrukturen überfordert. Trotz dieser Herausforderungen reagiert die Kirche seit Jahren an vorderster Front auf die Nöte der Menschen, indem sie im Einklang mit den Lehren der Bergpredigt Christi wahre Solidarität, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Frieden zeigt.

Argwohn und Misstrauen

Seit 2001 haben im nigerianischen Bundesstaat Plateau gewaltsame Konflikte stattgefunden, bei denen Menschen ihr Leben verloren, bei denen Sachwerte zerstört, Ernten vernichtet, Einheimische vertrieben und Häuser niedergebrannt und zerstört wurden. Das alles hat zu Argwohn und Misstrauen, mangelnder Toleranz, einer Verschiebung der Siedlungsmuster zwischen Christen und Muslimen in der Stadt Jos sowie zu einer tiefen Feindseligkeit und Verbitterung zwischen den Fulani und den örtlichen Bauern geführt. Der Kirche und auch den Nichtregierungsorganisationen stehen nur begrenzte Mittel für die Förderung von Friedensinitiativen und Gemeindeentwicklungsprogrammen zur Verfügung.

Die gute Nachricht ist, dass die Gewalt und die Angriffe auf die Gemeinden zurückgegangen sind. Dies dank Programmen zu Friedensförderung und humanitärer Hilfe, die von Organisationen der Zivilgesellschaft und glaubensbasierten Organisationen wie Mission 21 durchgeführt werden. Die Sichtweise der Menschen auf ihre Feinde hat sich positiv verändert. Sie haben gelernt, zu vergeben, sich zu versöhnen, die Vergangenheit und den Schmerz loszulassen und ihre Gemeinschaften aufzubauen.

Dialoge fördern den Frieden

Die Gemeinden sind nun selbst für ihre Sicherheit verantwortlich, indem sie Frühwarn- und Frühreaktionssysteme einrichten. Sie nutzen in der Friedensarbeit erworbenes Wissen, um traumatisierte Menschen zu beraten, Dialoge zwischen und unter den ethnischen Gruppen zu führen und das friedliche Zusammenleben zu fördern. Als Christ haben meine spirituelle Erziehung, meine Erfahrungen, meine Weltanschauung und meine Ausbildung in der Friedensarbeit meine Sicht auf Menschen verändert, die mir Unrecht tun. Ich denke oft über die Bergpredigt Christi nach, insbesondere über den Vers «Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen» (Mt. 5,7). Es macht mich demütig, wenn ich das Gesicht Gottes in einem Menschen sehe und nicht seine Religion. Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn man vergibt, einem auch vergeben wird und man schliesslich den Schmerz überwindet und nicht nach Rache sucht. begegnen 4 | 2021

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