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Die gute Nachricht von John Danboyi, Nigeria
EYN speziell auch auf gefährdete Jugendliche. Weitere Projekte unserer Partner fokussieren auf Frauen, die ihren Ehepartner durch die Gewalttaten von Angreifern verloren haben. Sie werden durch Aus- und Weiterbildungsmassnahmen dazu befähigt, sich ihren Lebensunterhalt in Zukunft selbst verdienen zu können.
Von Gewalt Betroffene werden auch in ihrer Traumabearbeitung begleitet und entwickeln durch die Projektarbeit unserer Partner die wichtige Erkenntnis, dass sie ihr Schicksal nicht allein tragen müssen. Ein muslimischer Teilnehmer eines Workshops, dessen Haus im Zuge der Konflikte niedergebrannt wurde, kann wieder positiv in die Zukunft blicken: «Der Workshop hat mein Leben und meine gesamte Einstellung verändert. Ich weiss jetzt viel mehr über das Christentum und verstehe die Menschen, die daran glauben. Ich habe gelernt, wie man friedlich mit Menschen einer anderen Religion zusammenleben kann.» Der Glaube, gleich welcher Religion, spielt in diesem Versöhnungsprozess eine wichtige Rolle, denn er lehrt, geduldig und tolerant miteinander zu sein und baut Brücken zwischen den Menschen.
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Wir brauchen Ihre Unterstützung
«Kooperationsprogramm Nigeria»: Spenden: Konto PC 40-726233-2, 162.1001 oder online: www.mission-21.org/spenden
Die gute Nachricht:
John Danboyi ist der Koordinator des Peace Training Centre (PTC) in Jos, Nigeria. Die gute Nachricht ist, dass die Gewalt und die Angriffe auf die Gemeinden zurückgegangen sind. Dies dank Programmen zu Friedensförderung und humanitärer Hilfe, die von Organisationen der Zivilgesellschaft und glaubensbasierten Organisationen wie Mission 21 durchgeführt werden. Die Sichtweise der Menschen auf ihre Feinde hat sich positiv verändert. Sie haben gelernt, zu vergeben, sich zu versöhnen, die Vergangenheit und den Schmerz loszulassen und ihre Gemeinschaften aufzubauen.
Im Laufe der Jahre ist die Menschheit mit existenziellen Herausforderungen konfrontiert worden, zum Beispiel Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Katastrophen, die zum Verlust von Menschenleben und Eigentum, zu Hunger, Leid und Armut geführt haben. Die Länder, die am stärksten betroffen sind, liegen meist auf dem afrikanischen Kontinent. Die Kirche in Afrika versucht, auf das Leid zu reagieren, ist aber wegen begrenzter Ressourcen und der Dynamik der staatlichen Unterdrückungsstrukturen überfordert. Trotz dieser Herausforderungen reagiert die Kirche seit Jahren an vorderster Front auf die Nöte der Menschen, indem sie im Einklang mit den Lehren der Bergpredigt Christi wahre Solidarität, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Frieden zeigt.
Argwohn und Misstrauen
Seit 2001 haben im nigerianischen Bundesstaat Plateau gewaltsame Konflikte stattgefunden, bei denen Menschen ihr Leben verloren, bei denen Sachwerte zerstört, Ernten vernichtet, Einheimische vertrieben und Häuser niedergebrannt und zerstört wurden. Das alles hat zu Argwohn und Misstrauen, mangelnder Toleranz, einer Verschiebung der Siedlungsmuster zwischen Christen und Muslimen in der Stadt Jos sowie zu einer tiefen Feindseligkeit und Verbitterung zwischen den Fulani und den örtlichen Bauern geführt. Der Kirche und auch den Nichtregierungsorganisationen stehen nur begrenzte Mittel für die Förderung von Friedensinitiativen und Gemeindeentwicklungsprogrammen zur Verfügung. Dialoge fördern den Frieden
Die Gemeinden sind nun selbst für ihre Sicherheit verantwortlich, indem sie Frühwarn- und Frühreaktionssysteme einrichten. Sie nutzen in der Friedensarbeit erworbenes Wissen, um traumatisierte Menschen zu beraten, Dialoge zwischen und unter den ethnischen Gruppen zu führen und das friedliche Zusammenleben zu fördern. Als Christ haben meine spirituelle Erziehung, meine Erfahrungen, meine Weltanschauung und meine Ausbildung in der Friedensarbeit meine Sicht auf Menschen verändert, die mir Unrecht tun. Ich denke oft über die Bergpredigt Christi nach, insbesondere über den Vers «Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen» (Mt. 5,7). Es macht mich demütig, wenn ich das Gesicht Gottes in einem Menschen sehe und nicht seine Religion. Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn man vergibt, einem auch vergeben wird und man schliesslich den Schmerz überwindet und nicht nach Rache sucht.
Modell der neuen Hebammenschule. Künftig umfasst ein Jahrgang 60 statt wie bisher 30 Studierende.
Hebammenschule im Südsudan ist im Bau
Seit 2005 betreibt Mission 21 gemeinsam mit der Partnerorganisation PRDA eine Hebammenschule. Eröffnet wurde sie in der Stadt Leer im Südsudan. Wegen des Bürgerkriegs musste die Schule im Jahr 2015 jedoch ins benachbarte Nordkenia umziehen, zunächst in den Ort Lokichoggio und später ins Flüchtlingslager Kakuma. Nun steht die Rückkehr in den Südsudan bevor: Der Bau eines neuen Gebäudes in der Hauptstadt Juba hat im Spätsommer begonnen. Der Umzug ist für das Jahr 2022 geplant. So kann der nächste Jahrgang direkt im neuen Gebäude starten. Der Schulbetrieb konnte auch während des Krieges die ganze Zeit aufrechterhalten werden. Dennoch ist die Rückkehr in den Südsudan ein Meilenstein. Der Bedarf nach ausgebildeten Hebammen ist im Südsudan sehr gross. Die Absolventinnen der Hebammenschule möchten und sollen ihre Fähigkeiten in ihrer Heimat einbringen. Kooperationen und Netzwerke mit Spitälern und anderen Gesundheitsorganisationen in Juba helfen, die Qualität der Ausbildung zu steigern. Zudem können in dem neuen Komplex bis zu 60 Hebammen gleichzeitig ausgebildet werden, anstatt wie zuvor 30. Wir danken allen, die mit Spenden zu diesem Projekt beitragen - noch benötigen wir weitere Beiträge, um die Kosten für den Bau und den Umzug vollständig zu decken. | MG
Unterstützen Sie unsere Projekte weltweit
• Spenden: Konto PC 40-726233-2 oder online: www.mission-21.org/spenden • Information: Kevin Ischi, Tel. 061 260 23 37, kevin.ischi@mission-21.org
Mission 21 ist neu Mitglied der Klima-Allianz Schweiz
Die Klima-Allianz Schweiz ist ein breiter Zusammenschluss von über 100 Organisationen der Zivilgesellschaft, darunter NGOs und Kirchen. Ihre Mitglieder machen sich für die Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaabkommens stark und damit für Klimagerechtigkeit und die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen. Die Mitglieds- und Partnerorganisationen decken unter anderem die Bereiche Umwelt, Entwicklung, Kirchen, Jugend, Gewerkschaften und Konsumentenschutz ab. Mission 21 wurde von der Generalversammlung der Klima-Allianz einstimmig als Mitglied aufgenommen. Mission 21 setzt sich im Rahmen der UN-Agenda 2030 für eine gerechte Welt ein. Dazu gehört auch das Engagement für Klimagerechtigkeit. In unseren Projekten und Programmen ist der Einsatz für Klimagerechtigkeit verzahnt mit anderen Wirkungsbereichen. Zum Beispiel ist ökologische Landwirtschaft ein fester Bestandteil der Projekte zur Ernährungssicherung. Klima- und Umwelt-Themen sind zudem Bestandteil unserer Bildungsarbeit in der Schweiz und weltweit. | MG
Schülerinnen und Schüler am Zukunftstag bei Mission 21
Mission 21 hat ein attraktives neues Angebot für Schülerinnen und Schüler: Am Nationalen Zukunftstag, der jeweils im November stattfindet, bieten wir ein Programm, bei dem junge Menschen die Arbeit in einer internationalen gemeinnützigen Organisation kennenlernen können. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler nutzten dieses Jahr am 11. November diese Gelegenheit. Sie bekamen Einblick in die Arbeit unserer Programmverantwortlichen für den Südsudan und blickten der Leiterin der Abteilung Marketing und Kommunikation beim Fundraising über die Schulter. Auch die Personalabteilung, der Social Media Manager und die Kampagnen-Spezialistin öffneten ihre Türen und stellten ihre Berufe vor. Workshops zu den Themen Globalisierung und Gesellschaft sowie internationale Zusammenarbeit zeigten, in welchem Kontext die Mitarbeitenden von Mission 21 ihre Berufe ausüben. Der Nationale Zukunftstag ermöglicht es Mädchen und Jungen, Arbeitsfelder unabhängig von Geschlechter-Stereotypen kennenzulernen. | SF
«Ich sah mich selbst als die Andere»
Miteinander sprechen statt übereinander: Stimmen aus der «Summer School» von Mission 21 zum Thema «Mission und Kirche - Zwischen Rassismus und Respekt».
Zusammengestellt von Miriam Glass, Mission 21
Was können wir aus der Geschichte lernen, wenn es um Rassismus und Diskriminierung geht? Wie gehen wir heute und in Zukunft damit um?
An drei Tagen im September diskutierten Fachleute und Interessierte aus 20 Ländern diese Fragen. Zur Sprache kamen insbesondere die Perspektiven aus Lateinamerika, Afrika und Asien auf die Missionsgeschichte und heutige kirchliche Beziehungen. Um einen Einblick in die Online-Veranstaltung zu geben, haben wir Stimmen vom dritten Tag gesammelt. Die Zitierten geben Antwort auf die Frage, wie sie persönlich Rassismus erfahren haben. Die Referate sind online abrufbar:
www.mission-21.org/summerschool
Theresia Yunita Tan
visuelle Gestalterin und Mitglied im interreligiösen Netzwerk Jakatarub, Bandung, Indonesien
Eine chinesisch-indonesische Frau zu sein, mit brauner Haut und aus der Arbeiterschicht, ist für mich mit Spannungen verbunden, aber auch mit Hoffnung. Der Hoffnung auf eine Zeit, in der wir frei von Rassimus sein werden.
Daniel Frei
Leiter des Pfarramts für weltweite Kirche, Basel, Schweiz
Während meiner sechs Jahre in Chile waren viele Menschen sehr freundlich zu mir. Aber sie wurden keine richtigen Freunde, weil sie wegen meiner Hautfarbe so zuvorkommend waren, und wegen dem, was sie dahinter vermuteten: Einfluss und Reichtum. Wahre Freunde fand ich in den Menschen, die mehr in mir sehen konnten als einen Weissen. Menschen kennenzulernen, unabhängig von äusserlichen Merkmalen, braucht Zeit und Vertrauen.
Elise Theunissen
Pfarrerin, Moravian Church, Südafrika
Ich habe in meinem Leben viel Rassismus erfahren, zum Beispiel von der Polizei in Südafrika. Ich habe Familienmitglieder verloren, darunter meinen Vater, der nach einem Autounfall zunächst ins Gefängnis und erst zu spät ins Spital gebracht wurde, wo er starb. Rassimus ist noch sehr präsent. In einigen Schulen gibt es immer noch Rassismus in Bezug auf kulturelle und religiöse Unterschiede wie das Tragen von Kopftüchern oder bestimmte Frisuren.
Sarahí García Gómez
Psychologin und Theologin in Cárdenas, Cuba
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich an Erfahrungen von «Unsichtbarkeit». Ich sah mich selbst als die Andere. Mein Vater hat mir schon früh gesagt: «Denk daran, dass Du dich besonders anstrengen musst, denn du bist schwarz.» Dieser Satz hat mein Leben gegprägt. Er prägt mich bis heute. Ich bin bei der Erziehung meiner Tochter sehr präsent, um die Stereotypen zu dekonstruieren, die sie konsumiert, über die Medien, TV-Shows, soziale Medien, in ihren Beziehungen, im täglichen Leben.
Obiora Ike
Professor an der Godfrey Okoye Universität, Nigeria und Mitglied Globethics, Genf
Rassismus ist eigentlich die Unkenntnis der Tatsache, dass es gar keine unterschiedlichen Rassen gibt. Es gibt nur eine menschliche Rasse. Um den sogenannten Rassismus zu überwinden, brauchen wir vor allem eines: Mehr Bildung.
Fünf Fragen, drei Stimmen aus drei Kontinenten
Wie leben die Menschen anderswo? Drei Frauen aus Kamerun, Chile und Indonesien erzählen, wie sie ihr Weihnachtsfest verbringen und was sie sich fürs neue Jahr wünschen..
zVg
«Nach dem Gottesdienst werden wir ein Waisenhaus besuchen und Mahlzeiten servieren, als Zeichen der Solidarität.»
Jessy Eben, 45, lebt und arbeitet in Buea, Kamerun
Ich lebe in der Stadt Buea in Kamerun. Ich bin verheiratet und wohne zusammen mit meiner Tante und sechs Nichten und Neffen, deren Eltern wegen den Konflikten im englischsprachigen Teil Kameruns vertrieben wurden. Mein Mann kommt heim, wenn seine Arbeit es ihm erlaubt. Ich arbeite als Verantwortliche für Entwicklungsprojekte der Presbyterianischen Kirche Kameruns.
Wie werden Sie dieses Jahr Weihnachten feiern?
Ich habe vor, Weihnachten mit meiner Familie zu feiern. Nach dem Gottesdienst werden wir gemeinsam ein Waisenhaus und die provisorischen Unterkünfte einiger Binnenvertriebener besuchen. Wir servieren dort Mahlzeiten, als Zeichen der Gemeinschaft und Solidarität.
Gibt es in Kamerun besondere Weihnachtsbräuche?
Ja, die Kinder verkleiden und maskieren sich, tanzen von Haus zu Haus und bitten um Geld. Ausserdem besuchen sie verschiedene Häuser und essen dort.
Was ist Ihr traditionelles Weihnachtsessen?
Reis mit Hühnchen und Sauce, mit Fufu (Maniok), Eru (Blattgemüse), Ndole (Eintopf mit Spinat, Erdnüssen und Fleisch) und Kochbananen.
Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr 2022?
Mein grösster Wunsch ist, dass in Kamerun wieder Frieden einkehrt und die Welt zur Normalität zurückkehrt, ohne dass man sich Sorgen um Covid-19 und seine mutierenden Stämme machen muss.
Nancy Astete Rodríguez, lebt und arbeitet in Puno, Peru
Ich lebe in Puno, meine Familie besteht aus meinem Partner und meinem 16-jährigen Sohn. Ich arbeite bei der Mission 21-Partnerorganisation ISAIAS und bin für das Projekt «Soziale Konflikte bewältigen, Gewalt gegen Frauen überwinden» verantwortlich.
Wie werden Sie dieses Jahr Weihnachten feiern?
Mein Wunsch ist, Weihnachten mit meiner Familie, meinen drei Schwestern, meiner Mutter und meinem Neffen zu verbringen. Letztes Jahr ging das nicht wegen der Pandemie. Um Mitternacht bereiten wir einen Caldito de Gallina (Suppe mit Huhn) zu und umarmen einander.
Gibt es in Peru besondere Weihnachtsbräuche?
Jede Region hat ihre eigene Besonderheit in der Art des Feierns und Kochens. Weihnachten wird in der Regel im Kreise der Familie verbracht.
Was ist Ihr traditionelles Weihnachtsessen?
Das typische Essen ist Huhn. Seit einiger Zeit ist es auch üblich, Truthahn zu essen, das war früher nicht so.
Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr 2022?
Mein grösster Wunsch ist, dass dieses globale Pandemieproblem verschwindet oder zumindest unter Kontrolle gebracht wird. Unsere Arbeit kann sich nicht wie geplant entwickeln, die Ansteckungsgefahr ist latent vorhanden. Wir stehen unter grossem Stress und machen uns Sorgen, was passieren wird. Gottseidank ist die Zahl der Infektionen durch die Impfungen ein wenig zurückgegangen.
zVg
«Ich werde Weihnachten allein an meinem neuen Wohnort feiern. Das wird wohl eher traurig.»
Ich bin Single und lebte bisher mit meiner Familie in der Provinz West Nusa Tenggara. Kürzlich bin ich nach Surabaya auf der Insel Java umgezogen, weil ich dort Arbeit gefunden habe. Ich bin Studentin, aber dieses Jahr war ich gezwungen, das Studium wegen wirtschaftlicher Probleme abzubrechen. Ich hatte auch familiäre Schwierigkeiten und habe im Frauenhaus der Mission-21-Partnerkirche GMIT in Kupang Unterstützung gefunden. Ich möchte nicht, dass mein echter Name und mein Foto veröffentlicht werden.
Wie werden Sie dieses Jahr Weihnachten feiern?
Ich werde allein sein. Das wird wohl eher traurig, weil ich nicht mit meiner Familie und meinen Geschwisern zusammensein kann.
Normalerweise habe ich mit meinen Geschwistern einen Weihnachtsbaum geschmückt und einen Kuchen gebacken. Am 24. Dezember haben wir gemeinsam gebetet und am 25. den Gottesdienst besucht.
Was ist Ihr traditionelles Weihnachtsessen?
Wir essen ein Gericht namens Opor Ayam, das ist Hühnchen in Kokosmilch-Sauce, dazu hat meine Mutter immer Fleisch gegrillt.
Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr 2022?
Ich möchte gerne eine gute Arbeit finden, wieder an meinen früheren Wohnort ziehen und weiter studieren.
«Den Nachlass geregelt zu haben, gibt mir ein gutes Gefühl»
Heidi Zingg Knöpfli findet es sinnvoll, mit einem Legat im Testament gute Organisationen zu unterstützen. Sie sagt: «Nutzen wir die Mittel, die wir haben, für eine gute Sache.»
Interview: Babice Schlumpf-van Waardenburg, Mission 21
Stephan Raiser Heidi Zingg Knöpfli, warum haben Sie sich mit dem Thema Nachlassplanung beschäftigt?
Das Recht, die freie Quote unseres Nachlasses für das einzusetzen, was uns wichtig ist, sollen wir nutzen und zwar, solange wir dazu in der Lage sind. Mir gibt es ein gutes Gefühl, wenn mit meinem Geld nach meinem Tod das weitergeführt wird, was mir zu Lebzeiten wichtig war. Die Höhe des Betrages ist dabei zweitrangig. Obwohl grosse Beiträge die Arbeit einer Organisation erleichtern, helfen schon kleine Beträge, eine gute Arbeit wie die von Mission 21 weiterzuführen. Und ich bin ja nicht die Einzige, die so denkt, auch andere entscheiden sich für Legate.
Heidi Zingg Knöpfli ist ehemalige Mitarbeiterin von Mission 21, unter anderem arbeitete sie als Erwachsenenbildnerin. Sie lebte mehrere Jahre in Kamerun.
Anlass und Broschüre zur Nachlassplanung
Wie sind Sie beim Erstellen des Testaments vorgegangen?
Mein Mann hat während seiner Arbeit in einer Schweizer Kirchgemeinde x-mal erlebt, dass nach dem Tod eines Elternteils Streit ums Erbe ausgebrochen ist. Das wollten wir auf keinen Fall. So haben wir das Legateseminar von Mission 21 besucht. Die abgegebenen Unterlagen haben uns bei der Entscheidungsfindung geholfen. Nachdem wir wussten, was wir wollten, haben wir bei einem Rechtsanwalt ein Testament und einen Ehe- und Erbvertrag aufsetzen lassen. Unser gemeinsamer Sohn war dabei und wir drei haben unterschrieben.
Legate-Anlass am 19. Mai 2021, 10 bis 16 Uhr Missionstrasse 21, 4055 Basel Der Basler Anwalt Dr. Christoph Degen gibt an unserem Legate-Anlass Informationen zu den Themen Testament/Legate/Nachlassplanung und beantwortet Fragen. Die Broschüre «Ihr Vermächtnis an die Zukunft» können Sie kostenlos bei uns bestellen.
Auskunft und Anmeldung:
Frau Babice Schlumpf gibt Ihnen gerne weitere Auskünfte und nimmt Anmeldungen und Bestellungen entgegen. Wie war das für Sie?
Ob als alleinstehende Person oder verheiratet, eine richtige Regelung beruhigt, ja, ich kann mich zu Lebzeiten freuen, dass ich weiss, wohin mein Geld gehen wird, sollte ich nach dem Tod noch welches zurücklassen.
Telefon: 061 260 21 20 Postadresse: Mission 21, Postfach 270, Missionsstrasse 21, 4009 Basel E-mail: babice.schlumpf@mission-21.org www.mission-21.org/legate
Die Basargruppe Horgen unterstützt die diesjährige Kampagne von Mission 21 mit Herzblut und Handarbeit. Präsidentin Elisabeth Müller ist seit 12 Jahren engagiert dabei.
Wer nach Horgen zieht, darf mit einem freundlichen Empfang rechnen. Die reformierte Kirche begrüsst neu zugezogene Kirchenmitglieder mit Salz und Brot. Die Salzsäckli näht Elisabeth Müller, seit 2010 Präsidentin des Basarvereins Horgen. Aus eigener Erfahrung weiss sie: «Wenn man neu ankommt, tut eine freundliche Begrüssung gut».
Kleine Geste, grosser Nutzen
Die Aktivitäten des Basarvereins haben gleich mehrfachen Nutzen: Der Erlös fliesst in die Projektarbeit von Mission 21, dieses Jahr zum Beispiel werden Kinder in Tansania mit Schulmaterialien unterstützt. Die Basarstände sind jeweils voll mit schönen Dingen, hergestellt von der Werkgruppe und der Handarbeitsgruppe: Mützen, Schals, Handschuhe. Es gab auch schon einen gezimmerten Verkaufsstand und diverse Weihnachtsengel. Mit den Salzsäckli erhalten neu Zugezogene ein Geschenk und Elisabeth Müller sieht auch für sich selbst einen Gewinn: «Ich mache es ganz einfach furchtbar gern», sagt sie auf die Frage, warum sie sich ehrenamtlich engagiert. Sie liebe die Arbeit mit Stoffen und Farben, das Zuschneiden, Nähen, Glätten und das Abfüllen des Salzes. «Bei dieser Arbeit kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen», sagt die 77-Jährige. Der Basar in Horgen findet alle zwei Jahre statt. «Ausser dem Verein sind viele andere Gruppen beteiligt, es ist ein Riesenaufwand, der aber grosse Freude macht», sagt Elisabeth Müller. «Es ist jeweils ein Fest für die ganze Gemeinde.»
Der diesjährige Basar fällt wegen der CoronaPandemie aus. Geld kommt dennoch in die Kasse, etwa über den Verkauf handgestrickter Babyfinkli, die der Pfarrer jungen Eltern bringt.
«Uns ist es sehr wichtig, andere zu unterstützen», betont Elisabeth Müller. Nach Tansania gab es immer wieder direkte Kontakte, zum Beispiel über Besuche von Menschen aus der tansanischen Partnerkirche von Mission 21. So bleibt die Arbeit der Basargruppe vielseitig und anregend. «Auch der Kontakt mit allen Mitgliedern ist wichtig, hie und da unternehmen wir etwas gemeinsam, einen Glacé-Nachmittag oder eine Schifffahrt.» Und die Nachfrage für die Produkte ist da: Die Bevölkerung in Horgen wächst so schnell, dass Elisabeth Müller auch ohne Basar feststellt: «Die Arbeit geht mir nicht aus.» | MG
Elisabeth Müller und die Salzsäckli (Bild unten)
Kampagne 2021: Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam
Mit unserer diesjährigen Kampagne rücken wir unsere Bildungsarbeit in den Fokus. Wir beleuchten die Bedeutung von Bildung im globalen Süden wie auch in der Schweiz. Denn für friedliche, inklusive und gerechte Gesellschaften braucht es Bildung für alle sowie Begegnungen auf Augenhöhe. Im Zentrum unserer Kampagne stehen besonders verletzliche Kinder in Tansania. Wir unterstützen sie unter anderem mit der Finanzierung von Schulmaterial und Schuluniformen, damit sie am Unterricht teilnehmen können und so Bildung erhalten.
Auskünfte: Kevin Ischi, Tel. 061 260 23 37, kevin.ischi@mission-21.org www.mission-21.org/kampagne
Ahnenforschung mit Überraschungen
Wer waren meine Vorfahren, wo sind meine Wurzeln? Ahnenforschung fasziniert viele Menschen. Manche finden in unserem Archiv Antworten auf ihre Fragen.
Text: Andrea Rhyn, Mission 21
Immer öfter erhalten wir im Archiv Anfragen aus Asien und Afrika von Menschen, deren Vorfahren entweder bei der Basler Mission angestellt oder Gemeindemitglieder waren. Viele davon haben nur flüchtige oder keine Spuren in den Akten hinterlassen, doch manchmal sieht es anders aus.
Im letzten Jahr kontaktierte uns ein älterer Chinese. Sein Urgrossvater hatte um 1870 in China als Katechist für die Basler Mission gearbeitet. Mehr wusste er nicht. Im Archiv fanden sich Puzzlestücke, die sich zu einer erstaunlichen Lebensgeschichte zusammenfügten:
Fung Khui Syu – so hiess der Urgrossvater – wurde 1847 als Hong Khuiyuan geboren. Er war ein Sohn von Hong Rengan, einer der Hauptfiguren der Taiping-Rebellion. Hong Xiuquan, ihr Anführer, war durch Missionare mit dem Christentum in Kontakt gekommen und sah sich als Reinkarnation von Jesus Christus. Die Missionare setzten zunächst grosse Hoffnungen in Hongs Bewegung im Sinne eines Durchbruchs des Christentums in China. Doch veränderte sich die Stossrichtung der Rebellion rasch zu rein politischen Motiven: der Absetzung der regierenden Quin-Dynastie.
Von China nach Britisch-Guyana
Die Taiping-Rebellion dauerte 13 Jahre und forderte 30 Millionen Tote. Sie endete 1864 mit dem Tod von Hong Xiuquan und der Flucht und Verfolgung von Tausenden Taiping-Kämpfern, darunter auch Fung Khui Syu.
Er flüchtete zur Basler Mission, wo er als gläubiger Christ aufgenommen wurde. Er änderte seinen Namen von Hong in Fung, wurde in Lilong zum Lehrer ausgebildet und arbeitete danach auf einer Inlandstation. Trotz seiner Jugend hatte er bei den Taiping als General gedient. Den Missionaren fiel er durch seine Demut und seinen von Narben bedeckten Körper auf. Als seine wahre Identität durch eine unkluge Äusserung seinerseits aufgedeckt wurde, versetzte ihn die Basler Mission nach Hongkong, um ihn durch die Anonymität der Grossstadt zu schützen. 1873 heiratete er eine
«Gruppe eingeborener Gehülfen», ohne Datum. Die Nachfahren sind sich einig, dass Fung Khui Syu der junge Mann hinten rechts ist.
chinesische Christin, die in einem Waisenhaus der Basler Mission gross geworden war. Mit anderen christlichen Hakka-Chinesen wanderte er 1878 mit seiner Familie nach Britisch-Guyana aus. Dort betreute er die ausgewanderten Christ*innen als Lehrer und Seelsorger und sorgte für den Bau einer ersten Kirche.
Durch verschiedene Archivalien liess sich das Leben von Fung Khui Syu rekonstruieren. Der wissbegierige Nachfahre hat die Lebensgeschichte inzwischen zu einem forschungsrelevanten Dossier aufgearbeitet, Publikation nicht ausgeschlossen.
Friends of the Archives
Unser Archiv dokumentiert umfassend und in vielen Facetten mehr als 200 Jahre Missions- und Weltgeschichte. Menschen aus der ganzen Welt nutzen unsere Bestände für ihre vielfältigen Forschungsfragen. Helfen Sie mit, das historische Kulturgut dieses einzigartigen Archivs zu bewahren und werden Sie Mitglied in unserem Gönnerclub «Friends of the Archives».
Weitere Informationen: https://www.mission-21.org/forschungsarchiv
Wichtiger Hinweis zur ausserordentlichen Corona-Situation
Wir müssen unser Veranstaltungsangebot den Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie anpassen und je nach Situation flexibel reagieren.
Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Veranstaltungsbesuch auf unserer Website über allfällige Veränderungen: www.mission-21.org/agenda. Unsere Kurse können sowohl online (als Webinare) als auch als Präsenzkurse stattfinden.
Mahnwache gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Donnerstag, 2. Dezember 2021, 19 Uhr Offene Kirche Elisabethen, Elisabethenstrasse 10, 4051 Basel Die Mahnwache gegen Gewalt an Frauen und Mädchen findet im Rahmen der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» statt. Sie wird veranstaltet von der Offenen Kirche Elisabethen in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Genderfragen und Erwachsenenbildung der ERK BL und der Stabsstelle Frauen und Gender, Mission 21. Weitere Informationen: Barbara Heer, Tel. 061 260 22 79 barbara.heer@mission-21.org
33. Berner Werktag für Basararbeit 9. März 2022, 9 Uhr bis 16 Uhr Haus der Kirche, Altenbergstrasse 66, Bern An den Werktagen erhalten Sie zahlreiche Ideen für Ihre Basararbeit. Wir arbeiten mit den unterschiedlichsten Materialien und Techniken. Die Werktage stehen allen Interessierten offen. Tagung inkl. Verpflegung und Getränke: CHF 75.–. Reduzierter Beitrag für Mitarbeitende von Kirchgemeinden: CHF 50.–, zuzüglich Materialkosten (vor Ort direkt an die Kursleitung zu bezahlen) Weitere Informationen und Anmeldung: Christof Hofer. Tel. 031 340 26 04 christof.hofer@mission-21.org
Legate-Anlass 19. Mai 2022, 10 Uhr bis 16 Uhr Missionsstrasse 21, 4055 Basel Sie möchten sich über Ihr Vermächtnis an die Zukunft Gedanken machen? Der Basler Anwalt Dr. Christoph Degen gibt an unserem LegateAnlass Informationen zu den Themen Testament/ Legate/Nachlassplanung und beantwortet Fragen. Anwesend sind auch die Ansprechpersonen von Mission 21.
Informationen und Anmeldung: Babice Schlumpf, Tel. 061 260 21 20 babice.schlumpf@mission-21.org
Fachtagung Interreligiöse Friedensförderung 2022 Freitag, 25. März 2022, 9-17 Uhr FriedensKunst
Kunst als Brücke zwischen Kulturen
Fachtagung interreligiöse Friedensförderung 2022: «FriedensKunst - Kunst als Brücke zwischen Kulturen» 25. März 2022, 9 Uhr bis 17 Uhr Hotel Odelya, Missionshaus, Missionsstrasse 21, 4055 Basel und online über Zoom. Was ist das friedensfördernde Potential von Kunst im inter- und transkulturellen Dialog? Wie trägt Kunst zur Verständigung und zum friedlichen Zusammenleben bei? Jenseits von Klischees und Stereotypen thematisiert die Fachtagung, wie Kunst eingesetzt werden kann, damit sie Menschen verbindet und nicht trennt. Referate von ausgewiesenen Expert*innen arbeiten die Grundlagen des Themas heraus und praxisorientierte Workshops von Fachpersonen stellen ausgewählte Aspekte des Tagungsthemas zur Diskussion. Die Tagung richtet sich an alle interessierten Personen. Mit Beiträgen von Prof. Dr. Volker Küster, Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz; Hannan Salamat, Zürcher Institut für interreligiösen Dialog; Kapi Kapinga Grab, Schauspielerin, Tänzerin, Theaterpädagogin Anmeldung: Monika Di Pietrantonio, Tel. 061 260 22 67 monika.dipietrantonio@mission-21.org
Starthilfe für eine bessere Zukunft.
Die Konflikte im Nordosten Nigerias zwingen Tausende zur Flucht im eigenen Land. Damit diese Menschen nicht langfristig von Nothilfe abhängig sind, unterstützen wir sie beim Aufbau eigener Erwerbsmöglichkeiten, zum Beispiel Lebensmittel-Verkaufsstellen, Schneidereien oder anderer Kleinunternehmen.
Ihre Spende hilft! Mit 100 Franken geben Sie zum Beispiel einer Frau in Nigeria Startkapital für ein kleines Geschäft. Spendenkonto: 40-726233-2
IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2
Ihre Spende wird dort eingesetzt, wo sie besonders benötigt wird. So wird nachhaltige Veränderung weltweit möglich.
Mission 21, Missionsstrasse 21, CH-4009 Basel www.mission-21.org