Internationale Lerngemeinschaft
FriedensKunst: Kunst als Brücke zwischen Kulturen Die diesjährige Fachtagung von Mission 21 thematisiert das friedensfördernde Potential von Kunst im interkulturellen Dialog. Wie kann Kunst Menschen und Kulturen verbinden?
vvh-basel.ch
Text: Claudia Buess, Mission 21
Kunst hat das Potential, ein friedliches Zusammenleben zu fördern.
Interaktive Workshops Alle Kulturen bringen Kunst hervor und Kunst kann Menschen unterschiedlicher Kulturen und mit unterschiedlichen Hintergründen erreichen und berühren. Wie lässt sich das Potential von Kunst nutzen, um mehr Verständigung und ein friedliches Zusammenleben zu fördern? Dieser Frage geht die diesjährige Fachtagung von Mission 21 nach. Interreligiöse und interkulturelle Friedensförderung ist ein Schwerpunkt in der Arbeit von Mission 21. Um einen Beitrag zur Friedensförderung zu leisten, arbeiten wir auf mehreren Ebenen. Friedensförderung ist ein Teil der Entwicklungszusammenarbeit. Dazu gehören
Fachtagung: Information und Anmeldung Wann: 21. Juni 2021 von 9.00 Uhr bis 17 Uhr. Wo: Je nach Situation online oder im Missionshaus, Missionsstrasse 21, 4055 Basel. Anmeldung und Informationen: www.mission-21.org/fachtagung
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begegnen 2 | 2021
unter anderem Aktivitäten in den Bereichen Bildung und Gleichstellung. Doch auch der reflektierte interkulturelle Austausch stärkt Verständigung und friedlichere Gesellschaften. Die Fachtagung trägt zu diesem Austausch bei. Referierende und Workshop-Leiter*innen mit spezifischen Kenntnissen begleiten durch die Veranstaltung: Prof. Johannes Küster, Religionswissenschaftler aus Mainz, interpretiert anhand von Bildern, wie Künstlerinnen und Künstler Brücken über kulturelle und religiöse Grenzen bauen und Fundamentalismus und Unterdrückung trotzen. Der Basler Kulturwissenschaftler Dr. Caspar Battegay spürt jüdischen Figuren in populären Netflix-Serien, wie «Unorthodox» oder «Shtisel» nach. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie solche Figuren nicht bloss Klischees reproduzieren, sondern zu mehr kultureller Diversität beitragen können. Hannan Salamat, Fachleiterin für Islam am Zentrum für interreligiösen Dialog in Zürich, untersucht, wie Kunst einen Perspektivenwechsel auslösen kann, der die Grenzen zwischen dem «Wir» und dem «Anderen» überspringt und einen Begegnungsraum eröffnet.
Im Anschluss an die Referate stehen vier Workshops zur Auswahl: Die Schauspielerin, Tänzerin und Theaterpädagogin Kapi Kapinga Grab thematisiert, wo sich in der Kunst subtiler und struktureller Rassismus versteckt und wie sich Denkmuster aktiv verändern lassen. Der interaktive Workshop schärft das Bewusstsein und animiert zum Handeln. Sabine Rotach, Leiterin Bildung und Vermittlung des Museums der Kulturen in Basel, erprobt mit den Teilnehmenden, wie Kunstobjekte helfen können, eine Kultur zu verstehen und wie sie vielleicht auch Auskunft geben zu Fragen, die uns heute beschäftigen. Theologe Dr. Christian Weber von Mission 21 zeigt auf, wie Kunstwerke aus verschiedenen kulturellen Kontexten Bibeltexte interpretieren und so aus der Bibel einen transkulturellen Friedenstext machen, der zur Verständigung beiträgt. Leila Semaan, Kulturvermittlerin und Theatermacherin in Hannover, zeigt anhand der Erfahrungen der Teilnehmenden, wie künstlerische Interventionen Konflikte verwandeln können und das friedvolle Zusammenleben stärken.