Winter 2014/2015
Das Bremer Citymagazin
Durchs Schaufenster
Im Mittelpunkt
Seinerzeit
Jeden Tag Weihnachten Porträt der ganzjährig geöffneten »Weihnachtsträume«
Ein Streifzug über die Bremer Weihnachtsmärkte
Glasbausteine aus »Feindes« Hand
Seite 6
Seite 10
Die Reportage
Die geheime Geschichte des Himmelssaals
Seite 20 – Das Bremer Citymagazin
1 Das Bremer Citymagazin
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Editorial / Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser!
Inhalt
Draußen wird es dunkel und kalt, in der guten Stube wärmen dafür Kerzenschein und Glühwein – und zwar in der guten Stube unserer Stadt: der City. Endlich steht die besinnliche Adventszeit vor der Tür und mit ihr auch verschiedene Weihnachtsmärkte, die uns erfreuen. Doch wer sorgt im Vorfeld dafür, dass die gesamte Organisation reibungslos läuft? Und wie ist das eigentlich, sieben Tage die Woche, vier Wochen am Stück von morgens bis abends und bei eisigen Temperaturen hinter dem Tresen zu stehen? Wir haben Menschen und Macher der Bremer Weihnachtsmärkte gefragt – ab Seite 10.
Mittendrin
Im Mittelpunkt
Highlights in der City
Von winterlich-weihnachtlich bis mittelalterlich-maritim
Auch sonst steht unsere Winter-Ausgabe ganz im Zeichen des Festes: ein Porträt über den deutschlandweit nahezu einmaligen ganzjährig geöffneten Weihnachtsladen und Geschenktipps von Bremer Einzelhändlern warten auf Sie.
Neue Verbindungen zwischen Schnoor und Innenstadt
Doch ist das Jahresende auch immer die Chance für einen Blick nach vorn: Damit unsere Stadt auch über die Feiertage hinaus glänzt, arbeiten kluge Köpfe am Bremen von morgen. So schauen wir zum Beispiel der Senatsbaudirektorin ab Seite 18 bei ihrer Arbeit über die Schulter.
Seite 4 Im Quartier Wie am Schnürchen
Ein Streifzug über die Bremer Weihnachtsmärkte
Seite 10
Seite 5
Durchs Schaufenster Jeden Tag Weihnachten
Mittach! Überall auf den Tannenspitzen Die Kolumne
Seite 17
Unterwegs mit … Bremer Bau-Boom
Die »Weihnachtsträume« im Porträt
Bis diese Visionen aber Wirklichkeit werden, wünschen wir Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ihr Mitte-Magazin-Team
Seite 6
Mitbringsel
Zu Besuch bei der Senatsbaudirektorin
Bremer Bestseller Produkte und Neueröffnungen
Seite 8
Bildnachweise: Tristan Vankann/Fotoetage (Titel, S. 3-4, 10), CityInitiative (S. 3-7, 12-15), Nabiha Dahhan (S. 3-5), WFB Wirtschaftsförderung Bremen (S. 3, 19), MyWay Entertainment (S. 4), Otto Hitzegrad (S.4), WFB/Frank Pusch (S. 5), Kay Michalak/Fotoetage (S. 6-7, 11-15, 20), Timm Kück (S. 7), Senator für Umwelt, Bau und Verkehr (S. 18), Architekturbüro Max Dudler (S. 18), Bremer Landesbank (S. 19), Justus Grosse Projektentwicklung GmbH (S.19), Böttcherstraße GmbH Archiv (S. 21), Alasdair Jardine/ Fotoetage (S. 22).
Seinerzeit Glasbausteine aus »Feindes« Hand
Impressum Herausgeber: Daniel Günther Redaktion: DIALOG Public Relations Daniel Günther e.K. Altenwall 24, 28195 Bremen www.dialog-pr.com Chefredaktion: Bastian Korte redaktion@mitte-magazin.de Telefon 0421 32 88 110 Gestaltung: Karsten Flämig karsten.flaemig@dialog-pr.com
Seite 18
Druck: Druckhaus Breyer GmbH Anzeigeninformationen erhalten Sie im Internet unter www.mitte-magazin.de oder telefonisch unter 0421 244 69 700 Auflage: 45.000 Die Ausgabe 1/2015 erscheint in der Kalenderwoche 7
www.facebook.com/mittemagazin
Die geheime Geschichte des Himmelssaals
Seite 20
Zu guter Letzt „Stadtentwicklung ist nie abgeschlossen“ Gespräch mit Wirtschaftssenator
Kooperationspartner:
Martin Günthner
Seite 22
– Das Bremer Citymagazin
3 Das Bremer Citymagazin
Mittendrin
Highlights in der City
19.11. bis 20.11.2014
BID-Kongress BIDs (Business Improvement Districts) sind selbstorganisierte Standortgemeinschaften mit dem Ziel einer verbesserten Quartiersgestaltung. Bremen – die Heimat der BIDs Sögestraße, Ansgari Quartier und Viertel – ist nun Ausrichter einer Tagung für die insgesamt 27 bundesweiten BIDs. Im Haus Schütting treffen sich Referenten aus dem In- und Ausland zum Gedankenaustausch. Die Veranstaltung ist offen für interessierte Bürger. Die Teilnahmegebühr beläuft sich auf 100 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung hier: www.dihk.de/ressourcen/downloads/ einladung-bid-kongress-2014.pdf
weile überregionale Bekanntheit erreicht und ist ein echter Magnet für Bremer wie auch Touristen.
Die bewegende Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens’ weltberühmter Erzählung wird in der ÖVB-Arena mit viel Gefühl, Poesie und Humor inszeniert. www.vom-geist-der-weihnacht.de
06.01.2015
Eiswette www.bremer-weihnachtsmarkt.de www.schlachte-zauber.de
29.11. bis 20.12.2014
Adventsshopping
20.11. bis 31.12.2014
Was wäre der Dreikönigstag in Bremen ohne die Frage, ob die Weser „geiht oder steiht“? Ein Schneider mit heißem Bügeleisen, in Schwarz gekleidete hohe Herren und zahlreiche Schaulustige machen die Eiswette am Osterdeich um Punkt 12 Uhr zu einem Ereignis.
Weihnachtsmarkt in der LLOYD PASSAGE
www.eiswette.de
Wer schon vor dem eigentlichen Weihnachtsmarkt-Beginn Lust auf Glühwein und Lichterketten verspürt, auf den warten in der LLOYD PASSAGE allerlei Verlockungen an 17 Verkaufsständen. Auf 250 Metern Länge präsentieren sich in vielen Weihnachtshäuschen unter dem wetterfesten Glasdach kulinarische Köstlichkeiten, originelle Geschenkideen und wärmende Accessoires. www.lloydpassage.de
Eine große Neuheit in der Bremer City: Jeden der vier Adventssamstage – beginnend ab dem 29. November – öffnen die Geschäfte bis 22 Uhr. Auch der Bremer Weihnachtsmarkt, der Schlachte-Zauber und der Weihnachtsmarkt in der LLOYD PASSAGE sind bis 22 Uhr geöffnet. Damit sind die Einkaufsmöglichkeiten für Besucher der Innenstadt deutlich flexibler und noch entspannter vereinbar mit dem Weihnachtsmarktbesuch. www.bremen-city.de
12. bis 14.12.2014
»Vom Geist der Weihnacht«
27.11. bis 23.12.2014
– Das Bremer Citymagazin Das Bremer Citymagazin
Sixdays Bremen Musik, Gastronomie und dazu eines der sportlichen Highlights des Bremer Eventkalenders, kaum ist das neue Jahr angebrochen. Das 51. Bremer 6-Tage-Rennen erfindet sich immer wieder neu und lockt auch diesmal wieder Sportund Partybegeisterte an die Rennbahn. www.sixdaysbremen.de
30.01. bis 01.02.2015
Bremen Classic Motorshow Der Saisonauftakt für Freunde von klassischen Fahrzeugen und Motorrädern ist und bleibt die Bremen Classic Motorshow auf der Bürgerweide. Sie ist der Treffpunkt für alle Oldtimer-Enthusiasten und bietet neben dem Handel und Verkauf dieser Fahrzeuge auch spektakuläre Sonderschauen.
Weihnachtsmarkt und Schlachte-Zauber Feuerzangenbowle vorm Schütting trinken, Bratwurst am Liebfrauenkirchhof und dann mittelalterlich feiern direkt an der Weser. Der Bremer Weihnachtsmarkt in Kombination mit dem Schlachte-Zauber hat mittler-
08.01. bis 13.01.2015
Das Erfolgsmusical gastiert erstmals in Deutschland und kommt auch nach Bremen. 4
www.classicmotorshow.de
Im Quartier
Wie am Schnürchen Der Schnoor – Bremens ältester Stadtteil – arbeitet an noch stärkerer Verbindung zur Innenstadt Text Jann Raveling
D
urch die schmalen Gassen, die eng stehenden Häuser und die pittoreske, historische Architektur ist der Schnoor gerade zur Weihnachtszeit der ideale Ort für einen besinnlichen Spaziergang oder Einkaufsbummel. Auch auf Glühwein und Punsch muss hier niemand verzichten. Seine erste Erwähnung findet der Schnoor im 13. Jahrhundert. »Schnoor« ist niederdeutsch für »Schnur« und weist damit auf die Fischer- und Seemannstradition des Viertels hin: In den schmalen Gängen zwischen den ehemaligen Wohngebäuden von Flussfischern und Schiffern wurden Seile und Taue hergestellt oder auch Drähte und Ankerketten. Das erzählen heute auch noch die Straßennamen: Die »Lange Wieren« etwa – Wiere ist niederdeutsch für Draht. Gleichzeitig ist »Schnoor« auch bezeichnend für die vielen kleinen Häuser, die, wie auf eine Schnur gereiht, dicht an dicht stehen.
Weihnachtstannen und Beleuchtung als Wegweiser Obwohl der Schnoor mit den verwinkelten Wegen und den kleinen Fachwerkhäusern – das älteste von 1401 – ein Touristenmagnet ist, fehlt eine klare Verbindung zur Innenstadt. Gerade zur Weihnachtszeit, wenn es schon früh dunkel wird, ist es schwer, den Eingang zum Schnoor zu finden. Aus diesem Grund wurde im vergangenen Jahr erstmalig ein Weihnachtsbaum in der Straße »Am Landherrnamt« aufgestellt, welche die Besucher von der City in den Schnoor leitet. Die Beleuchtung der Treppe am Altenwall ist ein weiterer besinnlicher Wegweiser in das historische Gängeviertel. Denn durch diese Nadelöhre müssen Touristen und Bremer auf dem Weg zu den zahlreichen Kunsthandwerksbetrieben und Antiquitätengeschäften im Schnoor. Dort angekommen, offenbart sich ihnen ein Kleinod: Durch die mittelalterliche An-
Enge Gänge, mittelalterliches Flair. Der Schnoor bietet eine besondere Atmosphäre – gerade zur Weihnachtszeit.
mutung der Gebäude und die vielen kleinen, traditionellen Läden ist das Viertel wie geschaffen für weihnachtliche Atmosphäre. Im »Erzgebirge im Schnoor« von HansPeter Heinje etwa bleiben keine Wünsche offen, wenn es um handgefertigte Holzkunstwerke geht – ob Weihnachtspyramiden oder Nussknacker. Direkt vor dem Laden steht eine große beleuchtete Tanne, welche den Stavendamm in weihnachtliches Licht taucht. Zudem laden zwei Glühweinstände – einer vor dem »Teestübchen im Schnoor« und einer vor dem Café Amtsfischerhaus – zu einer Pause im Adventsbummel ein. „Der Glühwein ist unser Hausrezept, das ist geheim. Der schmeckt wirklich richtig gut, mit vielen frischen, winterlichen Gewürzen“, verrät Jutta Gaeth vom Teestübchen im Schnoor. Auch Riza Tosun, Inhaber des Cafés und der Konditorei im Amtsfischerhaus, bietet neben Süßigkeiten wie Schnoorkuller, Spekulatius und Marzipan aus eigener Herstellung einen Glühweinstand. Für ihn hat der Schnoor zu Weihnachten etwas einmaliges: „Die alten Häuser sind sehr authen-
tisch – das kann man nicht erklären, das muss man sehen.“
Hereinspaziert dank Graffitikunst Um die Wegeverbindung in den Schnoor noch attraktiver für Passanten zu gestalten, entstanden im September 2014 am Treppenzugang Altenwall quer gegenüber der Kunsthalle in Zusammenarbeit mit der Bremer Graffitischmiede ATX Artworx zwei großformatige Wandgemälde. – Das Bremer Citymagazin
5 Das Bremer Citymagazin
Durchs Schaufenster
Jeden Tag Weihnachten »Weihnachtsträume« bleibt auch nach dem Inhaberwechsel ein Besuchermagnet Text Anne-Katrin Wehrmann
Ein buntes Sammelsurium aus glitzernden Sternen, leuchtenden Kugeln und verrückten Weihnachtsaccessoires – ob Sommer oder Winter. Ein Zauber, dem sich auch die neuen Inhaber Victoria Petre und Olaf Nehlsen (rechts) nicht entziehen konnten.
B
unte Kugeln, glitzernde Kristalle, blinkende Lichterketten, Kerzenhalter und Nussknacker, so weit das Auge reicht: In der Marterburg 45 werden »Weihnachtsträume« wahr, und das an (fast) jedem Tag im Jahr. Victoria Petre und Olaf Nehlsen haben das gleichnamige Geschäft im Schnoor im Frühjahr übernommen und bereiten sich jetzt auf ihren ersten großen Besucheransturm vor. In den Wochen vor Weihnachten ist der Andrang naturgemäß besonders groß – eingekauft wird in dem urigen Laden, in dem sogar noch ein kleiner Abschnitt der Bremer Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert zu bestaunen ist, aber das ganze Jahr über. Schon vor einer ganzen Weile hatte die vorherige Inhaberin Uschi Fritz angekündigt, das außergewöhnliche Geschäft in jüngere Hände übergeben zu wollen. Dass – Das Bremer Citymagazin Das Bremer Citymagazin
der Wechsel mittlerweile stattgefunden hat, ist vielen Bremern allerdings noch gar nicht bekannt. Die meisten Kunden sind Touristen, die während eines Bummels durch den Schnoor vorbeikommen und sich für die Festtage inspirieren lassen. „Aber auch für die Bremer ist es gut zu wissen, dass es hier weitergeht“, meint Olaf Nehlsen, der den Laden zusammen mit seiner Partnerin Victoria Petre seit Anfang April führt. „Der Stadt würde etwas Tolles und Verrücktes fehlen, wenn wir nicht mehr jeden Tag Weihnachten hätten.“ Zu ihrem neuen Job sind die beiden gekommen „wie die Jungfrau zum Kind“, sagt Nehlsen. Während er zuvor als selbstständiger Kaufmann in der Logistikbranche tätig war, führte Victoria Petre in Krefeld ein kleines Modegeschäft. Als sie der Liebe wegen zu ihm nach Bremen kam, nahm 6
Durchs Schaufenster
Trendtipp Neben dem üblichen Baumschmuck und allerlei besinnlichen Accessoires setzen die »Weihnachtsträume« in diesem Jahr erstmals auch auf Metallkunst und humorvolle Artikel wie rockende Affen und bunte Schweine für die jüngere Kundschaft. sich das Paar vor, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen – und verliebte sich während eines Spaziergangs durch den Schnoor in die »Weihnachtsträume«. „Die Kombination aus historischem Gebäude und schönen Dingen hat uns von Anfang an fasziniert“, erzählt Nehlsen. „Wir waren sofort vom Charme des Geschäfts angetan.“
Gute Qualität zu erschwinglichen Preisen wieder als zusätzlicher Verkaufsraum zur Verfügung stehen. Dann plant das Inhaberpaar auch eine Erweiterung des Sortiments um Deko-Artikel für andere Jahreszeiten und Anlässe, zum Beispiel für Ostern, Hochzeiten und Taufen. „Der Schwerpunkt wird aber ganz klar Weihnachten bleiben“, betont Nehlsen.
Am Grundkonzept haben die neuen Inhaber nicht viel verändert: Im Mittelpunkt steht nach wie vor alles, was zu Weihnachten möglich ist – und außerdem einiges, was normalerweise nicht möglich ist, denn viele der knapp 2.000 unterschiedlichen Artikel gibt es nirgendwo sonst in der Stadt zu kaufen. Dazu gehören zum Beispiel manche Lichterketten, aber auch zahlreiche noch von Uschi Fritz entworfene Unikate, die auch in Zukunft das Sortiment bereichern sollen. Wichtig ist den beiden die Feststellung, dass sie gute Qualität zu erschwinglichen Preisen anbieten und dass sie nichts verkaufen, was ihnen nicht selbst gefällt. „Wir ergänzen uns da sehr gut“, sagt Petre und grinst. „Ich mag es pompös und bin für Bling-Bling zuständig, Olaf mag es eher schlicht und sachlich.“
Grellbunte Schweine und ein Motorrad fahrender Weihnachtsmann Auch jetzt haben es schon Waren in die »Weihnachtsträume« geschafft, die es dort vorher nicht zu kaufen gab – zum Beispiel Metallkunst, ausgefallener Baumschmuck wie grellbunte Schweine und rockende Affen sowie ein Weihnachtsmann auf einem schweren Motorrad, der vor allem bei männlichen Kunden sehr beliebt ist. „Wir wollen ein paar coole Artikel dabei haben, mit denen wir auch das jüngere Publikum ansprechen können“, erläutert Nehlsen, der den Laden gemeinsam mit seiner Partnerin unverändert das ganze Jahr über montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet hat. Nur eine einzige Ausnahme gibt es: Heiligabend und Weihnachten bleiben die »Weihnachtsträume« geschlossen. Dann wollen Victoria Petre, Olaf Nehlsen und ihre Angestellten die Festtage genießen und sich zu Hause an den Dingen erfreuen, die sie sonst jeden Tag verkaufen.
Eine neue Optik ergibt sich dadurch, dass die 33-Jährige direkt nach der Übernahme das Erdgeschoss und die erste Etage umdekoriert hat. Die zweite Etage wird aktuell noch als Lager genutzt, soll nächstes Jahr aber Hell erleuchtetes Licht wirft das Geschäft auf die Straße In der Marterburg und lädt zum Verweilen ein.
– Das Bremer Citymagazin
7 Das Bremer Citymagazin
Mitbringsel
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– Das Bremer Citymagazin
9 Das Bremer Citymagazin
Im Mittelpunkt
Von winterlich-weihnachtlich bis mittelalterlich-maritim Ein Streifzug über die Bremer Weihnachtsmärkte Text Svenja Zitzer
Neu An allen Adventssamstagen bis 22 Uhr geöffnet – die Geschäfte in der City, der Schlachte-Zauber sowie die Weihnachtsmärkte in der LLOYD PASSAGE und rund um den Marktplatz.
– Das Bremer Citymagazin
10
Im Mittelpunkt
Sie steht schon füßescharrend und mistelzweigschwenkend vor der Tür, darauf wartend, endlich stimmungsvolle Momente zu bescheren: die besinnliche Vorweihnachtszeit. Für den ein oder anderen mögen dies wiederum die hektischsten Tage des Jahres sein, fehlen doch, ganz klassisch, kurz vor dem Feste oftmals noch die wichtigsten Geschenke. Einzelhändler haben alle Hände voll zu tun, die Familie bittet zum Adventskaffee – spätestens ab Dezember hat uns das Weihnachtsfieber fest im Griff. Gut, dass es die Bremer Weihnachtsmärkte gibt. Denn hier findet selbst der gestresste Last-Minute-Shopper ein besinnliches Plätzchen, um sich in Ruhe den wohlverdienten Weihnachtspunsch zu gönnen.
E
s duftet nach Kartoffelpuffern und gerösteten Maronen. Eierpunsch und Glühwein locken in die mit künstlichem Schnee bedeckten Buden. Es gibt kleine und große Mitbringsel zu kaufen, von der Gewürztüte über den süßen Bienenhonig bis hin zur Mettwurst »Knüppel aus dem Sack«. Freibeuter geben ihre derbsten Sprüche zum Besten, während andernorts der Bremer Dom erstrahlt. Vom 27. November bis zum 23. Dezember ist es endlich wieder soweit: Es ist Weihnachtsmarktzeit in der Hansestadt. Über eine Million Besucher von nah und fern werden auch in diesem Jahr wieder über die Märkte schlendern – doch das war längst nicht immer so. „Der Bremer Weihnachtsmarkt hat sich in den letzten 25 Jahren enorm gewandelt. Was früher eine Durststrecke für die Beschicker war, hat sich heute zu einer absoluten Attraktivität entwickelt.“ Rudolf Robrahn, von den meisten Rudi genannt, muss es wissen. Er stammt aus einer der bekanntesten Schaustellerfamilien Norddeutschlands und ist Vorsitzender des Deutschen Schausteller Bundes, der gemeinsam mit dem Verein der Schausteller und Marktkaufleute Bremen e.V. verantwortlich für die Bremer Märkte ist. „Das Drei-Länder-Eck ist sehr interessant für die Besucher, knapp 200 Buden stehen hier.“ Damit meint Robrahn die Märkte auf dem Domshof, dem Marktplatz und dem Liebfrauenkirchhof, die einen Rundweg ergeben.
Stellt den Bremer Weihnachtsmarkt auf eine Stufe mit dem Nürnberger Christkindlmarkt – Rudolf »Rudi« Robrahn.
Am liebsten 10 °C Dicke Mütze, Schal und Handschuhe, dazu ein wärmender Punsch in der Hand – alle wünschen sich frostige Temperaturen und Schnee zum Weihnachtsmarkt. Oder? „Nun ja, Schnee ist schön, aber kaum ist er da, wird von vereisten Zuwegen und Glatteisgefahr gesprochen. Das ist zumindest für die Marktleute nicht gut, denn es bedeutet Umsatzeinbuße.“ Viele internationale Besucher würden mit dem Bus anreisen, diese blieben dann jedoch aus, erklärt Rudolf Robrahn. Ideal seien Temperaturen um zehn Grad. Immer wieder im Gespräch ist die – Das Bremer Citymagazin
11 Das Bremer Citymagazin
Im Mittelpunkt
Verlängerung der Öffnungszeiten, was vor allem von der Gastronomie und von den Betreibern der Buden mit Getränkeausschank gewünscht wird. „Statt um 20:30 Uhr möchten einige am liebsten erst um Mitternacht schließen – aber das funktioniert nicht.“ Die Besinnlichkeit soll beim Weihnachtsmarkt klar im Vordergrund stehen und dabei nicht in einer Schlagerparty ausarten. Alles in allem steht für Robrahn jedoch fest: „Der Bremer Weihnachtsmarkt gehört für mich zu den fünf schönsten Deutschlands – ich finde, man kann ihn sogar mit dem Nürnberger Christkindlmarkt vergleichen.“
Bevor die Märkte eröffnen, gibt es natürlich eine Menge zu organisieren. So gilt es beispielsweise bereits im Sommer, den Tannenbaum, der vor der Bürgerschaft stehen wird, auszuwählen. Ab dem Frühjahr wird mit den ersten Vorbereitungen begonnen, sagt Susanne Keuneke, Vorsitzende des Vereins der Schausteller und Marktkaufleute Bremen e.V. Genau wie Robrahn, der mit seiner »Elchbar« vertreten ist, wird auch sie in diesem Jahr wieder mit ihrem bekannten Imbisswagen auf dem Bremer Weihnachtsmarkt stehen. Seit 96 Jahren gibt es das traditionsreiche Familienunternehmen Keuneke, das bedeutet eine ordentliche Portion Routine. Diese müssen jedoch alle Beschicker, also Marktleute, unter Beweis stellen: „Wenn es in die heiße Phase vor Beginn des Weih-
Voll in ihrem Element: Susanne Keuneke. Ihr Familienbetrieb blickt auf eine fast 100-jährige Tradition.
– Das Bremer Citymagazin Das Bremer Citymagazin
nachtsmarktes geht, wird es hektisch. Zwei, drei Tage vorher dürfen die Stände erst aufgebaut werden – aber im Grunde weiß jeder, wo sein Platz ist und alle sind gut vorbereitet“, erzählt Keuneke. Doch wie ergeht es den Marktleuten, wenn das Geschäft dann endlich steht und sie sieben Tage die Woche und fast einen Monat lang in der Kälte stehen müssen? Die meisten seien Wiederholungstäter, sagt die geschäftige Bremerin. Viele seien es mittlerweile gewohnt und letztendlich könne man sich ja warm anziehen, schmunzelt sie. „Das ist eben nicht mit zu Hause sitzen und Kekse backen im Kerzenschein vergleichbar – aber die Stimmung auf dem Bremer Weihnachtsmarkt ist einfach einmalig, das entschädigt einen dann.“
Vier lange Adventssamstage und Dom-Illumination Die finale Auswahl, welche Betreiber auf dem Weihnachtsmarkt ihren Stand aufbauen dürfen, trifft Marktmeister Raimund Klug. Er ist dafür verantwortlich, ein vielfältiges Angebot zu arrangieren und eine möglichst attraktive Auswahl zu treffen. „Die Bremerinnen und Bremer essen und trinken gerne, aber auch das Kunsthandwerk spielt eine große Rolle. Die Besucher wollen nach kleinen Weihnachtsgeschenken stöbern“, so Susanne Keuneke. In diesem Jahr wird zum ersten Mal der Dom aufwändig mit einer Art Film illuminiert. Unter dem Motto »Der Dom erstrahlt« werden winterlich-weihnachtliche Motive an die beiden Domtürme gezeichnet – besonders gut zu sehen sein wird das Spektakel von der Obernstraße aus. Am Freitag, den 5. und 12. Dezember um jeweils 18, 19 und 20 Uhr findet die mit stimmungsvoller Musik untermalte Inszenierung statt. Eine weitere Neuerung: Statt einer langen Shopping-Nacht öffnen die Geschäfte in der Bremer City jeden Adventssamstag bis um 22 Uhr ihre Türen – ausnahmsweise werden dann auch der Weihnachtsmarkt, der Schlachte-Zauber und der Weihnachtsmarkt in der LLOYD PASSAGE so lange geöffnet haben. Klein, aber fein – so lässt sich der 17 Verkaufsstände umfassende Weihnachtsmarkt in der LLOYD PASSAGE wohl am besten umschreiben. Hier baut sich auch Christoph Arlt jedes Jahr aufs Neue sein kleines Reich auf. Eigentlich betreibt er eine mobile Küche für Film- und Festivalcaterings, doch die weihnachtlichen Buden in der überdachten Passage haben ihn schon immer fasziniert. „2004 habe 12
ich eines der Häuschen vom Vormieter übernommen, seit 2008 betreibe ich auch noch das daneben. Jetzt habe ich sozusagen eine Doppelhaushälfte“, grinst der Bremer. Im elften Jahr verkauft er nun unmittelbar neben dem Eingang zu Karstadt Glühwein, selbstgemachten Eierpunsch und diverse weitere Kalt- und Warmgetränke. Besonders stolz ist er auf den Eierpunsch, dessen Rezept er selber kreiert hat und der, wie er sagt, den Ruf hat, der beste Bremens zu sein. »Chrissi‘s Gaudibox« – sein Name macht dem Stand alle Ehre. „Abends machen mein Zwillingsbruder und ich manchmal Musik, wir jammen eine Runde. Beliebt ist auch das Rundennageln, die Leute müssen dann einen Nagel mit einem Schlag in einen Holzklotz befördern. Das kostet nichts, aber macht tierisch Laune.“ Wer es schafft, darf sich schon mal über einen gratis Glühwein freuen. Als Beschicker muss man sich eben etwas ausdenken,
Im Mittelpunkt
Die reichlich geschmückte LLOYD PASSAGE ist nur einer von vielen Shopping-Magneten in der weihnachtlichen Bremer City.
um die vorbeieilenden Passanten zum Bleiben zu animieren. „Man investiert vorab eine Menge Geld für den Stand und die Produkte, da muss das Geschäft dann natürlich laufen“, so Arlt. Im Vordergrund stehe bei ihm jedoch nach wie vor der Spaß. „Ich bin gerne am Gast und das merken die Gäste – auch meine Mitarbeiter leben diese Philosophie.“
sind.“ Zu professionell dürfe es dann aber auch nicht sein – das verderbe schnell die Stimmung. Im vergangenen Jahr haben es sich 50 Weihnachtsmänner an Christoph Arlts Stand gemütlich gemacht, „die haben hier echt die Hütte gerockt.“ Diese und viele weitere Anekdoten sind es, die den Bremer Weihnachtsmarkt so lebendig machen. Auch Anne Tolisch, die mit ihrem Wagen »Die Kartoffel« auf dem Bahnhofsvorplatz steht, hat davon einige in
Rockende Weihnachtsmänner, pfeffrige Kartoffelpuffer
Rundennageln, Musikeinlagen und den besten Eierpunsch der Stadt – bei Christoph Arlt in der LLOYD PASSAGE ist immer was los.
Die Vorbereitungen beginnen für ihn bereits im Oktober, richtig los geht es dann während der Aufbauphase. Geräte müssen überprüft, das Licht gecheckt und letzte Besorgungen erledigt werden. „Vorbereitung ist alles. Du musst in den kleinen Häuschen auch eine logistische Meisterleistung hinlegen, weil kaum Stauflächen vorhanden – Das Bremer Citymagazin
13 Das Bremer Citymagazin
Im Mittelpunkt
Um die 80 Buden versammeln sich auf dem Schlachte-Zauber direkt an der Weser. Ein mittelalterlich-historischer Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art.
petto: „Wir haben einmal den ganzen Tag Kartoffelpuffer verkauft, bis ein Kunde irgendwann sagte, dass sie etwas kratzig im Hals seien. Da stellten wir fest, dass aus Versehen statt zweimal Salz zweimal Pfeffer in den Teig geraten ist.“ Kleine Pannen passieren, doch die nimmt sie mit Humor. Für die Hanseatin bedeutet der Weihnachtsmarkt trotz seiner langen Dauer nicht mehr Stress als jedes andere Volksfest auch – im Gegenteil: „Ich bin froh, wenn wir mal vier Wochen am Stück nicht ständig auf- und abbauen müssen. Zudem kann ich abends nach Hause in meine eigenen vier Wände fahren und muss nicht im Wohnwagen übernachten.“ In ihrem Geschäft bietet sie neben Kartoffelpuffern auch Pommes, Maiskolben und in diesem Jahr erstmalig »Twister in the Box« an, gedrehte Pommes. Vor – Das Bremer Citymagazin Das Bremer Citymagazin
25 Jahren fing alles an. Erst waren es Schwarzwaldspezialitäten, die Tolisch und ihre Schwester auf dem Domshof verkauften, bald sollten es Puffer sein – ein altes Familienrezept gab es dafür jedoch nicht. „Wir haben einfach ausprobiert, mal mehr Mehl, mal weniger Wasser – bis es passte.“ Bis heute liebt sie die knusprigen und gleichzeitig weichen Reibekuchen, am liebsten frisch aus der Friteuse und mit Zucker bestreut. „Ich verkaufe Puffer aus Leidenschaft, auch bei 30 Grad Außentemperatur“, schmunzelt sie. Dabei ist Anne Tolisch Vollprofi. Als Alleinstehende muss sie ihr Geschäft gut im Griff haben, von der Buchhaltung bis hin zum Schweißen erledigt sie das meiste selbst. Umso reibungsloser funktioniert dann die Organisation für den Weihnachtsmarkt: „Ich kenne meine Lieferanten schon ewig, weiß, welches Apfelmus ich brauche oder welche Kar14
Ob Puffer, Maiskolben, Pommes oder Twister – Anne Tolisch und ihre Tochter machen ihren Job aus Leidenschaft und bei jedem Wetter.
Im Mittelpunkt
„Nach dem Schlachte-Zauber ist vor dem Schlachte-Zauber.“ Für Marktmeisterin Franziska Höppe beginnen die Vorbereitungen bereits ab Januar.
toffelsorte.“ Am 23. Dezember endet der Weihnachtsmarkt. Bis zum nächsten Tag gegen Mittag muss alles wieder aufgeräumt, müssen alle Stände abgebaut sein. Die Wagen werden, selbstverständlich bestens präpariert, in den Winterschlaf geschickt und in ihr wetterfestes Quartier gebracht.
„Zwickt Euch das Wasser?“ Ein Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art wartet am Ufer der Weser mit etwa 80 Buden auf seine zahlreichen Besucher. „Der Schlachte-Zauber ist kein Weihnachtsmarkt mit Weihnachtsmusik, Weihnachtsschmuck und Engeln, er ist ein historisch-maritimer Markt“, sagt Franziska Höppe. Sie ist Marktmeisterin und betreut den Schlachte-Zauber nun im dritten Jahr, gemeinsam mit ihrem Teamkollegen Thomas Ledwig – beide arbeiten
beim Großmarkt Bremen, dem Organisator des Marktes. Natürlich darf auch das mittelalterliche Freibeuterdorf der Fogelvreien nicht fehlen, welches von »Fogelvrei Produktionen« arrangiert wird: Hier bieten Hökerer und Krämer ihre Waren feil. Münzmacher, Seiler, Lederer – es gibt einiges zu entdecken und oftmals gratis noch einen derben Spruch obendrauf: „Zwickt Euch das Wasser, dass Ihr so eiligen Schrittes vorauseilt? “, kann es da schon mal heißen. „Es ist das Zusammenspiel zwischen Alt und Neu, das den Markt so besonders macht. Dazu die einmalige Atmosphäre direkt an der Weser und die Vielfältigkeit“, so Höppe begeistert. Doch bis alle Hütten und mittelalterlichen Tavernen stehen, bedarf es einer Menge an Vorbereitung – und die beginnt frühzeitig. „Nach dem Schlachte-Zauber ist vor dem Schlachte-Zauber“, erzählt die Marktmeisterin. Bereits im Januar muss der nächste Markt bei der Stadt beantragt werden, Anmeldeformulare für die Beschicker werden verschickt und später geht es um die Organisation von Infrastruktur, Musikprogramm und Co. Selbst wenn die Veranstaltung begonnen hat ist
bei Franziska Höppe noch längst keine Pause in Sicht: „Ein entspannter Bummel über den Schlachte-Zauber? Nein, das kann ich nicht. Ich schaue immer, ob doch irgendetwas nicht so läuft, wie es soll“, lacht sie. So richtig schiefgegangen sei bisher aber noch nichts. „Das Wichtigste ist die gute Vorbereitung, die Kür ist, wenn der Markt dann läuft. Es ist zwar eine Open-Air-Veranstaltung, aber das macht den Bremern nichts – die kommen auch bei Regen!“ Die Weihnachtsmärkte in Bremen. Man darf gespannt sein auf Glühwein, Kartoffelpuffer und viele weitere Attraktionen für Leib und Seele. Am Ende sind sich alle Marktteilnehmer einig: Am schönsten ist es, wenn nach dem 23. Dezember alle Helfer und Mitarbeiter in ihren Fliegern und Zügen gen Heimat sitzen und wohlbehalten zu Hause ankommen. Denn dann beginnt für alle das Weihnachtsfest.
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Mittach!
Überall auf den Tannenspitzen ... seh’ ich goldene Lichtlein blitzen Eine Kolumne von Thorsten Nordberg
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raußen ist es meist dunkel (zumindest für die arbeitende Bevölkerung), und meine Frau ermahnt mich dauernd, schon jetzt an die Weihnachtsgeschenke zu denken. Was einigermaßen schwer fällt, während ich in der LLOYD PASSAGE im »Dinea« zum Frühstück sitze, am knusprigen Croissant kaue und dabei noch heimlich an den letzten Sommerurlaub in der Bretagne denke. Schon wieder Weihnachten? Ach nee! Dabei hatten wir doch gerade erst die Geburtstage der Kinder durch, und seit September den Spekulatius im Discounter ignoriert. Aber okay, bevor die Osterhasen das Regal erklimmen, sollten wir doch diese Jahreszeit auskosten. So heimelig! Das Croissant hält mich zum Glück kurzzeitig davon ab, den letztjährigen Stress mit dem Weihnachtsbaum zu erinnern. Ebenden kaufe ich nämlich am liebsten am 24. Meine Familie aber lieber gefühlte drei Wochen eher, damit er auch hübsch und
nicht einseitig etwas schräg, schief oder gar „individuell gewachsen“ aussieht.
After Shave oder Socken? Dennoch stehen wir jedes Jahr vor den gleichen Fragen: Verwandte ein- oder doch lieber ausladen? Essen gehen oder Bockwurst mit Kartoffelsalat? Und vor allem: Welche Geschenke? Findet der Schwiegervater es wirklich sinnvoll, alljährlich im Wechsel After Shave oder Socken überreicht zu bekommen? Möchte meine Schwester wirklich wieder einen Parfümerie-Gutschein haben? Oder sollten wir uns vielleicht mal seriös darüber unterhalten, dass man unter Erwachsenen nichts mehr schenkt, oder wenn ja, dann nur mit intuitiver Inspiration? (Also nix, in meinem Fall.) Es macht mir Bauchschmerzen, ständig zu einem bestimmten Termin mit unterhaltsamen Geschenken aufzuwarten. Obwohl dieser Termin seit 365 Tagen feststeht. Ich
hätt‘s gern spontaner, aber das verbietet sich natürlich mit dem Datum. Deswegen finde ich es auch immer total schwer, für alle Erwachsenen das Passende heranzukarren. Die Kinder schreiben (oder diktieren) ja Wunschzettel, Gottlob. Und was ich mir wünsche, werde ich auch selten gefragt. Geschenkt werden meist Notizblöcke oder Stifte. Die Freude darüber liegt in Werten gemessen etwa beim Einkaufspreis. Und dummerweise kaufe ich nie spontan das ein, was mir als Geschenk passend erscheint – weil es eben gerade erst April oder Juli ist, und ich denke: Weihnachtsgeschenke shoppt man doch erst im Winter.
Weihnachten ist schön, ohne Frage. Sogar ich kaufe dann etwas in der hell erleuchteten und geschmückten City – einfach, weil es zu dieser Zeit da so nett ist zwischen Glühwein eins und drei. Der ist dann wiederum immer total inspirierend. Geistig.
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17 Das Bremer Citymagazin
Unterwegs mit …
Bremer Bau-Boom Zu Besuch bei der Senatsbaudirektorin Text Anne-Katrin Wehrmann
Für viele Pendler das Eingangstor zur Stadt: der Bahnhofsplatz. Laut Plänen und Visualisierung des Architekturbüros Max Dudler wird dieser markante Platz bald ein neues, moderneres Gesicht erhalten.
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ris Reuther empfängt ihren Besuch an einem großen Tisch in ihrem Büro in der siebten Etage des Siemens-Hochhauses. Etwas weiter hinten im Raum steht vor einem Luftbild der gesamten Stadt direkt am Fenster ihr Schreibtisch, gut gefüllt mit ordentlich neben- und übereinandergelegten Unterlagen. Von hier aus hat die Senatsbaudirektorin einen guten Blick auf den Hauptbahnhof und den Bahnhofsplatz – eines von mehreren Projekten, die Bremens oberste Stadtplanerin in den kommenden Jahren besonders intensiv beschäftigen werden.
Prof. Dr. Iris Reuther, Bremer Senatsbaudirektorin, gewährte für einen Tag Einblick in ihre Arbeit und die Zukunftspläne der Stadt.
– Das Bremer Citymagazin Das Bremer Citymagazin
Die vielen Stühle am Besuchertisch deuten schon darauf hin: Hier verbringt Iris Reuther einen guten Teil ihrer Arbeitszeit, und das oft in großer Runde. Bauprojekte werden hier besprochen, Ideen und Planungen diskutiert. Darüber hinaus ist sie oft in der Stadt unterwegs, um sich an Ort und Stelle ein Bild von den Dingen zu machen oder bei Bürgerveranstaltungen Rede und Antwort zu stehen. Dienstreisen führen sie zudem regelmäßig quer durch die ganze Republik. „Mein Alltag sieht nicht so aus, dass ich überwiegend am Schreibtisch sitze“, erzählt die 1959 in Thüringen geborene Architektin, die seit Mai 2013 Senatsbaudirektorin in Bremen ist und als solche den Fachbereich Bau und Stadtentwicklung leitet. 18
Neue Impulse für die City Die Leitlinie für die weitere städtebauliche Entwicklung der City und ihrer benachbarten Gebiete gibt das gemeinsam von Bau- und Wirtschaftsressort sowie Handelskammer getragene Konzept »Bremen Innenstadt 2025« vor, das schon so gut wie fertig war, als Reuther voriges Jahr ihren Posten antrat. Bedauerlich findet sie das nicht: „Bei so einem Job steigt man immer in einen fahrenden Zug ein“, sagt sie, „und die wichtigsten Aussagen des Konzeptes finde ich richtig – also die Innenstadt nicht mehr nur auf die Altstadt zu beschränken, sondern die Bereiche innerhalb der Wallanlagen auf beiden Seiten der Weser als Innenstadt zu bezeichnen.“ Die tragenden Projekte des Konzepts seien auch aus ihrer Sicht das, was Bremen jetzt brauche. Das Ansgari Quartier mit dem geplanten Einkaufszentrum, der Domshof mit dem Neubau der Landesbank und das Stephaniviertel mit der Schaffung mehr modernen Wohnraums: Das sind nur einige der großen Maßnahmen, die bis 2025 in der Innenstadt umgesetzt werden sollen. Reuthers Geheimtipp ist die Weiterentwicklung der Bahnhofsvorstadt, deren bekanntestes Einzelprojekt der viel diskutierte Bau zweier siebengeschossiger
Unterwegs mit …
Innenstadt ist … „... ein charaktervolles Bild, eine anregende Atmosphäre und eine gute Mischung aus Adressen und Nutzungen.“ Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther
Ein Leuchtturmprojekt der Bremer City: Das Shopping-Center im Ansgari Quartier. Zu sehen: der Entwurf des Projektierers Sonae Sierra mit Blickrichtung vom Hanseatenhof.
Gebäude auf dem Bahnhofsplatz ist. „Der Bereich zwischen Bahngleisen und Wallanlagen ist eine genial erschlossene Stelle, an der Bremen sehr großstädtisch wirkt“, meint die Senatsbaudirektorin. „Wenn man das Bild dort erneuert und weiterentwickelt, kann das ziemlich interessant werden.“ Wichtig seien auch die Aktivitäten im Ansgari Quartier, wo ein neuer Stadtbaustein entstehe. Nach ihrer Aussage soll noch in diesem Jahr eine endgültige Entscheidung über den im Juli vorgestellten Entwurf des portugiesischen Einkaufscenter-Entwicklers Sonae Sierra getroffen werden, der neben einem Einkaufszentrum unter anderem auch Büros und Wohnungen anbieten will.
Charaktervoll und mit ganz eigener Tradition Für Iris Reuther ist Bremen eine charaktervolle Stadt, die eine ganz eigene Tradition in sich trägt und wesentlich durch ihre Lage am Fluss geprägt ist. Was die städtebauliche Konzeption angehe, müsse darauf geachtet werden, dass öffentliche Räume, Straßen, Abstände und Proportionen verträglich seien und sich eine Neugestaltung an den Bautraditionen orientiere. „Der Stadtgrundriss, und damit meine ich in erster Linie das Netz aus Straßen und Plätzen, ist das Gedächtnis der Stadt – das muss man einfach respektvoll behandeln“, sagt sie. Dabei gehe es vor allem um Maßstäbe und Gebäudehöhen, und in Bremen außerdem immer auch um die Silhouette der Stadt am Fluss. Für die Zukunft werde es darauf ankommen, beim Städtebau genügend vielfältig zu bleiben und sich neben den Gebäuden auch mit den Freiräumen, also insbesondere den Grünflächen und Stadträumen, zu beschäftigen: „Für die Lebens- und Nutzungsqualität ist das eine ganz entscheidende Frage.“
Bereits mitten im Bau, wird der neue Stammsitz der Bremer Landesbank bald so am Domshof daher kommen.
Eines von vielen Projekten zur Schaffung von mehr Wohnraum: die »Stadtterrassen« im Stephaniviertel.
– Das Bremer Citymagazin
19 Das Bremer Citymagazin
Seinerzeit
Glasbausteine aus »Feindes« Hand Das Haus Atlantis in der Böttcherstraße sollte ein „nordisches“ Haus sein. Es sei der Versuch, „deutsch zu denken“, meinte sein Erbauer Ludwig Roselius im Jahr 1931. Die blau-weißen Glasbausteine des bald weithin bekannten Himmelssaales machten einen amüsanten Strich durch die zeitgenössische Rechnung. Text Gerrit Reichert
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Beeindruckende Optik, besondere Akustik – der Himmelssaal zählt zu den eher verborgenen Sehenswürdigkeiten der Hansestadt.
Seinerzeit
Wie im Himmel
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er Zollbeamte des Bremer Überseehafens staunte. Das Frachtpapier listete 17 Kisten mit jeweils ein paar Hundert Glasbausteinen auf. Jeder Bremer kannte den Bestimmungsort. Gegen den Willen von Senat, Baubehörde und Öffentlichkeit ließ der Bremer Kaffee HAG-Eigentümer Ludwig Roselius das mit 1,5 Millionen Reichsmark teuerste Haus in der Böttcherstraße errichten, das Haus Atlantis. Als Architekt hatte Roselius den befreundeten Künstler Bernhard Hoetger engagiert. Atlantis – das war der zwischen 1928 bis zu seiner Fertigstellung 1931 Stein gewordene Mythos der Insel, von der alles Leben seinen Ursprung genommen haben soll. So modellierte Hoetger einen Eingang, der den Meeresboden symbolisiert, ein Treppenhaus, das den Weg vom Grunde des Meeres an die Oberfläche versinnbildlicht sowie ganz oben einen gewölbten, lichtdurchfluteten Himmelssaal, der die mythische Insel Atlantis irgendwo im Nordatlantik zeigt. Sehr „nordisch“. Sehr „deutsch“. Doch nun das. Der Zollbeamte machte einen Vermerk: „Die Glasbausteine stammen aus Frankreich!“ Skandal. Kein Bremer Glasproduzent hatte sich gefunden, das beauftragte Hamburger Unternehmen kein Wort gesagt. Hoetger fand die Lösung, schrieb an Roselius: „Wenn die Glausbausteine vermauert worden sind, ist die Aufschrift gar nicht mehr zu sehen, weil sie seitlich angebracht worden sind.“ Die Öffentlichkeit erfuhr davon nichts. Rege besuchte sie das Haus: Im Untergeschoß die hochmoderne Sauna mit Höhensonne. Im Erdgeschoß ein Lesesaal. Im ersten Stock der »Club zu Bremen«. Darüber ein Vortragssaal. Ganz
oben der famose Himmelssaal, lichtdurchfluteter Gymnastikraum ab 1931. Nebenan der Kuppelsaal mit der Privatausstellung Ludwig Roselius‘ »Väter-Erbe« – Runensteine und Sonnenräder.
Ausdruckstanz im Himmelssaal, vermutlich in den 1930er Jahren.
Unversehrte Insel im Schutt Die germanischen Hinterlassenschaften und der „nordische“ Geist des Hauses gefielen nach 1933. Bremer Schüler lernten hier deutsche Geschichte aus NSPerspektive. Deren Chefideologe Alfred Rosenberg mutmaßte, das Haus Atlantis sei ein „nordisches vorgeschichtliches Kulturzentrum“. Im Zweiten Weltkrieg
Wegweiser
steckt hinter Bezeichnungen wie zum Beispiel der »Böttcherstraße«?
Die Bremer Innenstadt – das ist nicht nur Einkaufsort, sondern auch historisch gewachsener Stadtkern. Zahlreiche Straßennamen sind Zeugen dieser langen Geschichte. Doch was
Etwas mehr als 100 Meter ist sie lang und bildet dabei die Verbindung zwischen Weser und Marktplatz. Einstmals auch als »Hellingstraße« bezeichnet, wurde die teils verfallene schmale Gasse ab Anfang des 20. Jahrhunderts unter Federführung des Bremer Kaffeekaufmanns Ludwig Roselius zu einem architektonischen Highlight, das in seiner Gesamtheit seit 1973 unter
Haus und Himmelssaal können gegen einen kleinen Aufpreis von Einzel- und Besuchergruppen besichtigt werden. Dazu sollte eine Woche vorher die Verfügbarkeit beim Radisson Blu Hotel angefragt werden. Das Haus Atlantis begrenzt die Böttcherstraße zur Martinistraße hin. bewies das Haus seinen tatsächlichen Inselcharakter. Als einziges in der Böttcherstraße wurde es am 6. Oktober 1944 bei dem schwersten Bombenangriff auf die Bremer City nicht getroffen. Unmittelbar nach dem Krieg kam für einen Moment der Geist des 1943 verstorbenen Ludwig Roselius mit dem Einzug der Kaffee HAG Konditorei zurück. In den 1980er Jahren gründete sich hier die Shakespeare-Company. Zu diesem Zeitpunkt waren Haus und Böttcherstraße von der Familie Roselius verkauft, die brüchig gewordenen blau-weißen Glausbausteine des Himmelssaales komplett ausgetauscht. Statt aus französischer kamen sie nun aus Gelsenkirchener Produktion. Die Besitzer heißen nicht mehr Roselius, sondern General Foods, Sparkasse Bremen und aktuell Pandox AB, ein schwedischer Hotelkonzern. Dessen Radisson Blu Hotel Bremen bietet den Himmelssaal für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Trauerfeiern und Tagungen an. Das öffentliche Interesse an diesen Angeboten sei „enorm“. Einige der original blau-weißen Glasbausteine aus „Feindes“ Hand blieben unterdessen im benachbarten Kuppelsaal erhalten ...
Denkmalschutz steht. Früher lebten in der Böttcherstraße vor allem die Fassmacher, deren Berufsbezeichnung sich vom Ausdruck »Bottich« (Fass) herleitet. Damit war der Name der Meile geboren, in der Bremer wie Touristen heutzutage dem Glockenspiel lauschen, Kunsthandwerk wie im Werkschau Laden bestaunen, Kultur in den Museen Böttcherstraße genießen oder Einkaufserlebnisse bei Remember oder der Bremer Bonbon Manufaktur erfahren können. – Das Bremer Citymagazin
21 Das Bremer Citymagazin
Zu guter Letzt
„Stadtentwicklung ist nie abgeschlossen“ Gespräch mit Wirtschaftssenator Martin Günthner Interview Daniel Günther
Herr Senator Günthner, Ihr Büro befindet sich mitten in der Bremer City. Jenseits des Arbeitsplatzes, was macht die City für Sie aus? Mein Büro ist an der Schlachte. Und hier kann ich täglich erleben, wie sich die Innenstadt im letzten Jahrzehnt herausgemacht hat. Die Schlachte trägt zum positiven Image Bremens als Stadt am Fluss entscheidend bei. Sie liefert wunderbare Bilder und ist auch für den Tourismus ein Pfund zum Wuchern. Aber neben dieser neuen Entwicklung lebt die Innenstadt natürlich auch entscheidend von historischem Ambiente, von unserem Weltkulturerbe, dem schönsten Marktplatz Nordeuropas mit Rathaus, Bürgerschaft, Schütting. Roland, Stadtmusikanten, Böttcherstraße und Schnoor. Bremen ist eine wunderbare Stadt und das vermittelt sich natürlich zu allererst in der Innenstadt.
BID-Kongress in Bremen In der Hansestadt gibt es die BIDs Ansgari, Sögestraße und Das Viertel. Wer sich für die Arbeit dieser und ihrer bundesweiten und internationalen Pendants interessiert, der hat am 19. und 20. November 2014 Gelegenheit, auf dem 6. BID-Kongress der IHKOrganisation im Haus Schütting mit Fachleuten und Praktikern ins Gespräch zu kommen. Die Teilnahmegebühr beträgt 100 Euro. Informationen und das Anmeldeformular für Kurzentschlossene stehen hier zum Download bereit: www.dihk.de/ressourcen/ downloads/einladung-bidkongress-2014.pdf
Wie steht es um die Bremer City als Shopping-Oberzentrum der Region im Vergleich zu anderen Einkaufsangeboten? Durch private Investitionen und öffentliche Maßnahmen hat die Bremer City in den vergangenen Jahren deutlich an Attraktivität gewonnen. Dennoch hat sie mit rund 136.000 Quadratmetern Verkaufsfläche Nachholbedarf an attraktiven Einzelhandelsangeboten. Das gilt nicht nur hinsichtlich der Fläche, sondern auch hinsichtlich der Qualität der vorhandenen Angebote und des Gesamtprofils. Auch wenn sich im Moment an vielen Stellen gute Entwicklungen zeigen, fehlen nach wie vor zahlreiche Marken, die für die Profilierung der Bremer City als Einkaufsstandort bedeutsam sind. Ein Grund hierfür ist die Betriebsgrößenstruktur. Mit circa 68 Prozent der Betriebe über eine Flächengröße von weniger als 100 Quadratmetern liegt hier eine kleinteilig geprägte Struktur vor. Nachholbedarf besteht vor allem bei den größeren und mittleren Einheiten.
– Das Bremer Citymagazin
Wären denn damit auf einen Schlag alle Herausforderungen der City bewältigt und die Nachfrage der Konsumenten gedeckt? Von der Umsetzung des City Centers werden wesentliche Impulse für eine Attraktivitätssteigerung des Bremer Zentrums ausgehen. Einkaufen ist für eine City wichtig, aber es ist natürlich nicht alles. Wir brauchen auch Kultur, Unterhaltung und Spektakel. Es ist wichtig, die City über Veranstaltungen wie zum Beispiel Musikfest, La Strada, Breminale oder die Maritime Woche zum Besuchsziel werden zu lassen und dafür nachhaltig zu werben. Auf einen Schlag erledigt sich da nichts. Stadtentwicklung ist nie abgeschlossen. Wir brauchen Veränderungen und diese wollen wir gezielt gestalten.
„Das BID »Das Viertel« hat deutliche Erfolge erzielt“
Im Ansgari Quartier werden in den nächsten Jahren die Weichen für die Zukunft der City gestellt, richtig? Ein neues Einkaufszentrum im Ansgari Quartier kann einen wichtigen Beitrag liefern, um die beschriebenen Schwächen zu beseitigen. Aber darüber hinaus gibt es natürlich eine Fülle weiterer Möglichkeiten, um die Innenstadt zu stärken. Was erwarten Sie sich denn konkret vom neuen City Center? Dieses Projekt kann dem Ansgari Quartier ein neues und ansprechendes Gesicht geben. Wir wol-
Das Bremer Citymagazin
len dort mit einem international erfahrenen Projektentwickler ein attraktives Einkaufszentrum entwickeln und so die Innenstadt besser gegenüber der Konkurrenz aufstellen. Diese Ecke der Stadt ist ja von der Entwicklung über viele Jahre völlig abgeschnitten gewesen. Ich denke, dass die vorgesehene Mischung von Einzelhandel, Dienstleistungen und Wohnen, jetzt neue Arbeitsplätze, Umsatz und Leben in dieses Quartier bringen kann. Aber zunächst einmal gilt es, die Verhandlungen mit dem potenziellen Investor zu einem guten Ende zu führen.
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In deutschen Städten gibt es immer mehr sogenannte BIDs (Business Improvement Districts). In Bremen sind drei dieser Standortgemeinschaften zu Hause. Was bringen sie der Stadt und den Bremerinnen und Bremern? In Standortgemeinschaften arbeiten Menschen zusammen, die etwas für das Quartier erreichen wollen und dafür viel Eigeninitiative entwickeln. Das ist bemerkenswert und unterstützenwert. Sie wissen, wo es vor Ort Probleme gibt und arbeiten daran, diese zu beseitigen. Und sie organisieren passgenaue Werbekampagnen. Das nutzt den Quartieren und das bringt Besucher und Kundschaft. Wir haben gerade im Viertel erlebt, wie dies positiv wirken kann. Untersuchungen haben hier gezeigt, dass deutliche Erfolge erzielt werden konnten. Aber BIDs sind zeitlich befristet. Und deshalb muss man die Anlieger immer wieder neu dafür gewinnen, dieses zu unterstützen. Ohne Akzeptanz können BIDs nicht funktionieren. Als Wirtschaftssenator will ich gerne für diese selbstorganisierte Form der Standortentwicklung werben.
BLEIBEN SIE IM GESPRĂ„CH
Kommunikationsberatung, Corporate Publishing, Pressearbeit, Online-Kommunikation WWW.DIALOG-PR.COM
Die ganze Familie wieder sehen.