Sommer 2013
Das Bremer Citymagazin
Durchs Schaufenster
Im Mittelpunkt
Breminent
Wie auf Wolke 7
Markt der Möglichkeiten
„Bremen ist eine Weltstadt!“
Die Bremer Schlafschule im Porträt
Zu Besuch auf dem Domshof
Interview mit Dr. Christoph Grunenberg, Direktor der Kunsthalle Bremen
Seite 06
Seite 10
Seite 16
Editorial/Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser!
Inhalt
Einkaufen ist für Sie mehr als das bloße Abarbeiten des Einkaufszettels? Gerüche, Geschmäcker und ein Plausch gehören ebenso dazu? Dann schätzen Sie sicher genauso wie wir die Atmosphäre auf Bremens Wochenmärkten. Welche Menschen und Produkte dazu beitragen, dass der Domshof-Markt im Herzen unserer Hansestadt ganz offiziell einer der besten seiner Art in ganz Deutschland ist, das erfahren Sie auf Seite 10.
Mittendrin
Wer in Frankfurt am Main geboren ist und unter anderem in London und Boston gelebt hat, der muss Bremen nicht automatisch als eine Weltstadt begreifen. Warum der Direktor der Kunsthalle, Dr. Christoph Grunenberg, dies dennoch tut, das lesen Sie auf Seite 16. Als gebürtiger Schweizer fühlt sich Peter Lüchinger hingegen trotz 24-jährigem Aufenthalt in Bremen weder hier noch bei den Eidgenossen richtig heimisch. Wir haben den Schauspieler der Shakespeare Company in seinem Arbeitsalltag begleitet, mehr dazu ab Seite 18. Auf historische Spurensuche begeben wir uns ab Seite 20: Lange galt die Mozarttrasse als beschlossene Sache und Avantgarde der Stadtplanung. Das Bremer Viertel wie wir es heute kennen, mit der Trasse wäre es Geschichte gewesen. Doch über Nacht kam doch alles anders. Und sonst? Terminhighlights, Einkaufstipps und vieles mehr – wir wünschen viel Freude bei der Lektüre! Impressum Herausgeber: Daniel Günther Redaktion: DIALOG Public Relations Daniel Günther e.K. Altenwall 24, 28195 Bremen www.dialog-pr.com Chefredaktion: Bastian Korte E-Mail: redaktion@mitte-magazin.de Telefon: 0421/32 88 110 Design: kraska – gestaltung, Jack Kraska Telefon: 0421/32 88 119 kontakt@kraska.net, www.kraska.net
Highlights in der Bremer City
Im Mittelpunkt Markt der Möglichkeiten
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Im Quartier Eine Stadt in der Stadt
Zu Besuch auf dem Domshof
Seite 10
Breminent
Das Gesamtkunstwerk Böttcherstraße
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„Bremen ist eine Weltstadt!“
Interview mit Dr. Christoph Grunenberg
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Durchs Schaufenster
Mittach!
Schlafen wie auf Wolke 7
Manieren kannste kniggen Die Kolumne
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Unterwegs mit …
Das Bettenhaus Uwe Heintzen hat die Zutaten für erholsamen Schlaf
Kein Mann ohne Eigenschaften
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Mitbringsel Tipps und Bestseller Von Verkäufern und Konsumenten
Seite 08
Schauspieler Peter Lüchinger im Porträt
Seite 18
Seinerzeit
Druck: Asco Sturm Druck GmbH Anzeigeninformationen finden Sie im Internet unter www.mitte-magazin.de Auflage: 40.000 Die Ausgabe 3/2013 erscheint in der Kalenderwoche 34. Kooperationspartner:
Bildnachweise: Kay Michalak (Titel, S. 3, 6, 10, 11, 12, 13, 16, 18, 19, 22), Archiv Böttcherstraße Bremen (S. 3 und 5), Frank Pusch (S. 3 und 6), Böttcher+Tiensch (S. 4), Ingo Wagner (S. 4), www.poetry-on-the-road.com (S. 4), Schnoor-Handelskontor (S. 8), cydonna, simonthon, ad Rian, Schneekind, Schneekind, <<bananarama>>/photocase.com (S. 8 und 9), Staatsarchiv Bremen (S. 21).
Seite 3
1973: Bremens mysteriöse Kehrtwende Die Mozarttrasse
Seite 20
Zu guter Letzt „Es wird ein farbenfroher Sommer“ Ein Gespräch mit Jens Ristedt – Inhaber vom Ristedt City Modehaus
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Mitte – Das Bremer Citymagazin
Mittendrin
Highlights in der Bremer City
25.05.2013
14.06. bis 16.06.2013
24.08.2013
Lange Nacht der Museen
LA STRADA
Lange Shopping-Nacht
Einmal im Jahr verwandelt das internationale Straßenzirkusfestival LA STRADA die Plätze rund um Roland, Rathaus und Stadtmusikanten in eine riesige Manege. Die Bremer erwartet ein farbenfrohes bis lautstarkes, aber auch bezauberndes und feinsinniges Programm unter freiem Himmel.
www.bremen-city.de
www.strassenzirkus.de
10.07. bis 14.07.2013
Kurz notiert
Breminale
Karibik in Bremen Unter dem Titel „Tropenwelt Karibik – von Freibeutern und Lebensräumen“ öffnet vom 18. Mai bis zum 25. August die neue Sommerausstellung der botanika. Farbenprächtige Pflanzen- und Tierarten warten auf die Besucher.
Bummeln, stöbern, entdecken: 21 Museen öffnen ihre Türen und bieten unter dem gemeinsamen Motto „Meisterwerk“ Führungen, Musik, Theaterstücke, Lesungen und kulinarische Leckerbissen. Straßenbahnen, Busse und ein Schiffsshuttle bringen Besucher bequem von einem Haus zum nächsten. Öffnungszeiten: 18 bis 1 Uhr
www.botanika-bremen.de
www.museeninbremen.de
06.06. bis 10.06.2013
Poetry on the road
Rot-weiß gestreifte Zelte auf den Weserwiesen gepaart mit Live-Musik – das Kulturfestival für die ganze Familie jährt sich in diesem Jahr zum 26. Mal. Das Programm wird wieder so bremisch wie international sein und die ganze Bandbreite musikalischen und künstlerischen Geschmacks abdecken. www.breminale.de
27.07.2013
Haake-Beck Badeinsel Regatta Seit 14 Jahren ist das internationale Literaturfestival fester Bestandteil des bremischen Kulturlebens. Zeitgenössische Poesie sowie Lyrik in Verbindung mit Rap- oder PerformanceKünsten – all das an verschiedenen Aufführungsorten der Innenstadt. www.poetry-on-the-road.com
Nach Herzenslust shoppen, und das bis 24 Uhr? Im August öffnet die Innenstadt auch zu späterer Stunde wieder ihre Pforten. Freuen Sie sich auf eine besondere Atmosphäre und bummeln Sie bis Mitternacht durch die City.
Familienfest an der Schlachte Am 26. Mai wartet ein abwechslungsreiches Mitmachprogramm auf Groß und Klein. Von 12 bis 18 Uhr locken neben Musik, Showacts, Verlosungen und Mitmach-Stationen auch zahlreiche Schiffe zur Besichtigung. www.schlachte.de Seifenkistenrennen am Wall Im Rahmen des Wallfests steigt am 23. Juni unter dem Titel „Die große Wallfahrt“ das zweite Bremer Seifenkistenrennen – von der Bischoffsnadel bis zum Herdentorsteinweg. Der Wall wird an diesem Tag für den normalen Straßenverkehr gesperrt sein. www.die-grosse-wallfahrt.de
100 Teams à zwei Personen paddeln auch diesen Sommer wieder auf roten Badeinseln um die Wette. Nur durch das Bewegen der Arme und Beine müssen die 1,6 Kilometer zum Café Sand bewältigt werden. Live-Musik und ein großes Feuerwerk runden das Event an der Weser ab.
Überseestadt entdecken Besuchen Sie Bremens neues Hafenquartier und erleben Sie meist kostenfreie Führungen zu Lande, zu Wasser, per Pedes oder auf rollenden Rädern. Der fünfte ÜberseeTörn findet am 20. und 21. Juli statt.
www.bremen-tourismus.de
www.ueberseetoern.de
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Im Quartier
Links: Eine Besonderheit des Glockenspiels, das zu jeder vollen Stunde zwischen 12 und 18 Uhr ertönt, ist ein drehbarer Turm mit farbigen Holztafeln. Rechts: Die Steinfiguren auf Haus Nr. 9 stellen die Sieben Faulen dar.
Eine Stadt in der Stadt Das Gesamtkunstwerk Böttcherstraße Text Lisa Schwarzien
O
bwohl die Böttcherstraße nur 108 Meter misst, lässt sich zwischen den roten Backsteinmauern mühelos ein ganzer Tag verbringen. Denn wo im Mittelalter einst Fass- und Zubermacher (Böttcher = Bottichmacher) ansässig waren, bietet die kleine Gasse zwischen Markt und Martinistraße heute eine große Vielfalt an kleinen Geschäften, Manufakturen, Museen und Gaststätten. Sogar ein Kino und zwei Hotels sind hier zu Hause.
„Die Böttcherstraße ist ein geplantes Gesamtkunstwerk“, betont Susanne Gerlach, Geschäftsführerin der Böttcherstraße GmbH, die Bremens Touristenmeile verwaltet. Die vom Expressionismus geprägte Architektur geht auf den Bremer Kaufmann Ludwig Roselius zurück, der 1906 den Verwaltungssitz seiner späteren Firma Kaffee HAG in die Böttcherstraße verlegte. Mit Hilfe des Bildhauers Bernhard Hoetger und den Architekten Runge & Scotland schuf er hier eine „Stadt in der Stadt“, die seiner Vision eines neuen Deutschlands Ausdruck Britta Hilken im Werkschau-Laden. Liebhaber des modernen Kunsthandwerks können hier montags bis samstags von 10 bis 19 Uhr stöbern.
verleihen sollte. Vor 25 Jahren nahm die Sparkasse Bremen die Böttcherstraße in ihre Obhut. Die Stiftung „Sparer Dank“ soll die charakteristische Architektur und das kulturelle Erbe bewahren.
können die Menschen bei uns tun“, erklärt die Inhaberin, während sie ein Glas „Bunte Mischung“ aus dem Regal nimmt – der Renner, sowohl bei ausländischen Besuchern als auch bei Bremer Stammkunden.
„An dem Anspruch, Tradition und Moderne durch Qualität und Originalität zu verbinden, halten wir bis heute fest“, sagt Gerlach. Designkenner und -sammler aus der Region werden beispielsweise im Werkschau-Laden im Paula-ModersohnBecker-Haus fündig. „Wir verkaufen hier Unikate und Glasarbeiten, etwa von Kosta Boda, iittala oder Borowski“, erzählt Britta Hilken, Leiterin der Werkschau. Doch auch Objekte aus anderen Materialien sowie Mitbringsel für den kleinen Geldbeutel sind hier zu erwerben. Als Einzelhändlerin schätzt Hilken vor allem die gute Nachbarschaft. „Man kennt sich hier und ich freue mich immer, wenn mir die Tüten verraten, wo meine Kunden zuvor einkaufen waren.“
Wer sich nach Shopping und Kultur in gemütlicher Atmosphäre stärken will, kehrt in die StäV ein. Das rheinländische PolitKult-Lokal „Die Ständige Vertretung“ feierte gerade sein zehnjähriges Bestehen in der Böttcherstraße. Neben Spezialitäten wie „Himmel un Ääd“, Sauerbraten oder Flammekuchen finden sich auch bremische Speisen auf der Karte. Geschäftsführerin Majda Baum-Bouhsina meint: „Die Böttcherstraße ist ein Muss für jeden Touristen. Aber genauso ist sie ein attraktiver und beliebter Ort für die Bremer – das höre ich von Gästen immer wieder.“
Beim Handwerk über die Schulter schauen Weiße Papiertaschen mit dem Logo der Bremer Stadtmusikanten sieht man hier oft. Sie stammen von nebenan aus der BonbonManufaktur. Schon der Duft nach noch warmen Süßigkeiten lockt in den Handwerkerhof. Sabine Marquardt stellt hier seit 2009 buntes Naschwerk her – auch eine Art von Kunsthandwerk. „Roselius hatte ja die Vorstellung, Handwerkern bei der Herstellung zuschauen zu können und genau dies In Sabine Marquardts Bremer Bonbon-Manufaktur werden täglich außer sonntags zwischen 11 und 18 Uhr alle Sinne angesprochen.
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Samstags-Führungen durch „Bremens heimliche Hauptstraße“ Die öffentlichen Rundgänge durch die Böttcherstraße richten sich keineswegs nur an Touristen. Auch Bremen-Kenner wird so manche Anekdote überraschen. Die einstündigen Führungen starten jeden Samstag um 11:30 Uhr beim Lichtbringer. Karten gibt’s im Sieben-Faulen-Laden (Nr. 9): 5 Euro, Kinder bis 15 Jahre gratis.
Das Restaurant „Die Ständige Vertretung“ im Flett ist durchgehend ab 11:30 Uhr geöffnet. Mittagstisch montags bis freitags ab 5,90 Euro. Mitte – Das Bremer Citymagazin
Durchs Schaufenster
Schlaf-Tipp Wer gut schlafen will, braucht einen freien Kopf. Der Tipp von Experte Tim Heintzen: Einen Block neben das Bett legen und vor dem Schlafengehen jeweils drei positive und drei negative Dinge des vergangenen Tages sowie drei Aufgaben für den nächsten Tag aufschreiben. So kann man Gedanken, die einem den Schlaf rauben können, einfach „ablegen“.
Tim Heintzen (oben) ist auf jeden Fall ein ausgeschlafener Geschäftsmann. Mit seinem Bettenhaus und einer Schlafschule möchte er auch den Bremern zu ruhigeren Nächten verhelfen.
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Durchs Schaufenster
Schlafen wie auf Wolke 7 Das Bettenhaus Uwe Heintzen hat die Zutaten für erholsamen Schlaf
Text Christine Peters
R
und ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Schlafen, so denken viele, kann doch jeder. Was die meisten jedoch nicht wissen: Jeder dritte bis vierte Deutsche leidet unter Schlafstörungen. Dass dies für die Betroffenen sehr lästig ist, liegt auf der Hand. Doch schlechter Schlaf kann auch gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Im Bettenhaus Uwe Heintzen am Wall steht deshalb der gesunde Schlaf im Vordergrund. Hier versorgt Geschäftsführer Tim Heintzen seine Kunden mit hochwertiger, individuell anpassbarer Bettausstattung. Mit der passenden Unterlage ist es jedoch oftmals nicht getan: In der von Heintzen initiierten Bremer Schlafschule vermittelt ein Diplom-Psychologe und Schlafcoach praktische Tipps und Übungen für die erholsame Nachtruhe.
im väterlichen Betrieb mit. Vor sieben Jahren fand schließlich die Firmenübergabe an die nächste Generation statt und seitdem wird das mittlerweile drei Filialen in Bremen und Oldenburg umfassende Familienunternehmen von den Heintzen-Brüdern geführt.
Bremer Schlafschule lehrt bewusste Atmung Dass Tim Heintzen der gesunde Schlaf am Herzen liegt, hat ihn vor acht Jahren auch zur Gründung der Bremer Schlafschule bewogen. Die Idee dazu kam vom Gesundheitsexperten und Fernsehjournalisten Klaus Haak. Im Rahmen eines gemütlichen Wochenendseminars in der Alten Feuerwache in der Überseestadt vermittelt der Diplom-Psychologe Marko Stukenborg den Teilnehmern konkrete Übungen, die ihnen beim Einschlafen helfen. „Da gibt es zum Beispiel sogenannte Mini Moves, also spezielle, feine Bewegungen“, erklärt Tim Heintzen. „Zusammen mit bewusster Atmung kann so das Umfeld besser ausgeblendet und der Schlaf gefördert werden.“ Die positive Resonanz, die von vielen Kursteilnehmern kam, hat Tim Heintzen in seinem Vorhaben bestärkt. Doch so wichtig das Anliegen, so gering war zeitweise der Zuspruch. Denn es sei schwierig, regelmäßig eine Gruppe aus Einzelpersonen zusammenzustellen. Deshalb sollen sich die Schlafkurse künftig eher an Firmen und Vereine richten. „Wir arbeiten an einem Konzept, das wir Firmen im Rahmen ihres Gesundheitsmanagements anbieten wollen“, sagt Heintzen und hofft, noch vielen weiteren Menschen zu besserem Schlaf verhelfen zu können: „Wenn ein Kunde erzählt, er könne jetzt viel besser schlafen als vorher, dann freut mich das sehr.“
Die Gründe für schlechten Schlaf sind so verschieden wie die Menschen, die ihren Weg zum Bettenhaus Uwe Heintzen finden. Neben Stress und Unruhe sind vor allem körperliche Beschwerden die Ursache. Rücken- und Nackenschmerzen stehen dabei ganz oben auf der Liste. „Oftmals sind eine falsche Haltung und mangelnde Bewegung Schuld an Rückenleiden“, erklärt Heintzen. Damit die Beschwerden sich nicht verschlimmern, ist das passende Bett das A und O. Trotzdem schlafen viele Menschen auf ungeeigneten oder veralteten Matratzen und Lattenrosten. „Die meisten Matratzen sind für den Durchschnittsmenschen gemacht“, weiß der gelernte Kaufmann. „Doch es gibt große, kleine, dicke und dünne Leute. Wir müssen einfach für jeden die passende Lösung finden.“
SMUTJE ÜBER BORD!
Augen auf beim Bettenkauf Im Zentrum des Bettenkaufs steht ein ausführlicher Beratungstermin mit Probeliegen. Dabei sollten die Kunden jedoch nicht von Bett zu Bett hüpfen wie in Loriots legendärem Sketch. „Die Kunden sollten genug Ruhe und Zeit mitbringen“, so Heintzen. Zunächst einmal versuchen er und seine Mitarbeiter, die jeweiligen Schlafgewohnheiten zu ergründen. Ob nun jemand Rücken- oder Seitenschläfer ist, spielt dabei ebenso eine Rolle wie die körperliche Beschaffenheit. Mit einem speziellen Messgerät werden die Körperzonen vermessen und in ein Einstellungsprofil umgerechnet, anhand dessen das perfekte Bett nach Maß gefunden werden kann. Erklärtes Ziel von Tim Heintzen: Der Kunde soll ein leicht schwebendes Liegegefühl haben. Neben dem passenden Bett ist auch eine angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer wichtig: Nicht zu kalt und möglichst wohnlich sollte es sein. Doch hier gehe die Entwicklung bereits in die richtige Richtung. „Das Schlafzimmer als sehr privater Raum findet auch bei der Raumgestaltung mehr und mehr Beachtung“, weiß Heintzen. Die Freude am Thema Schlafen bekam er ebenso wie seine zwei Brüder bereits in die Wiege gelegt. Schon früh half der heute 44-Jährige
WIR HABEN WIEDER FÜR SIE GEÖFFNET! Die Sanierungsarbeiten sind geschafft und das HANSEN hat ab sofort wieder geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
TEL 0421 431 80 808 | Newport | Konsul-Smidt-Straße 8M | www.hansen-restaurant.de
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Mitte – Das Bremer Citymagazin
Mitbringsel
Trendtipp
Bestseller
„In diesem Frühling und Sommer sind auf jeden Fall bunte Hosen angesagt – Geschmack und Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, Hauptsache es ist Farbe im Spiel! Empfehlen können wir zum Beispiel Röhrenjeans der Marke CAMBIO, etwa die Modelle „Parla“ oder „Lalla zip“ mit extra Reißverschlusstaschen. Die Baumwoll-Elasthan-Hosen schmiegen sich eng an den Körper und sind dank der Stretch-Funktion dennoch sehr bequem. Wir führen die Jeans in den Konfektionsgrößen 34 bis 44, sie kosten in unserem Haus 169,90 Euro beziehungsweise 179,90 Euro.“
Die Expertinnen Jasmine Stelljes (links) und Sabine Eisold, Fachfrauen in Sachen Mode und Verkäuferinnen bei Roland Fashion. Sögestraße 16/20, www.roland-kleidung.de
Sehenswürdigkeiten aus der Hansestadt am Finger tragen? Der Bremer Stadtring aus 925er SterlingSilber für 119 Euro beim Schnoor-Handelskontor, Wüste Stätte 1. Doris Kupinski aus der Neustadt: „Die ersten 40 Jahre meines Lebens habe ich in Bremen verbracht und erst gemerkt, was ich an der Stadt hatte, als ich der Liebe wegen für ein paar Jahre wegzog. Seit kurzem wohne ich jetzt wieder hier – doch egal, wohin es mich in Zukunft zieht: Durch den Ring habe ich immer ein Stück Bremen bei mir.“
Eva Wiesmeier aus Stuttgart: „Ich übernachte derzeit im benachbarten Hotel und da ist mir dieser hübsche JapanLaden aufgefallen. Ich habe eh ein Faible für asiatische Utensilien und die Fächer kommen sicher im kommenden Sommer oder spätestens beim nächsten Theaterbesuch zum Einsatz.“
Fächer aus Bambus und Seide, gefertigt in japanischer Manufaktur und zu kaufen bei Tsubaki, Wachtstraße 30/31. Preis: 39 Euro (mit Blumenmuster), 49,90 Euro (ohne Muster).
Bremer Präsentkorb (groß) inkl. Klaben, Kluten, Babbeler, Kaffeebrot, Münchhausen Kaffee, 1 Glas Honig und 1 Flasche Rotwein. Erhältlich für 50 Euro bei der Bremer Spezialitäten Bäckerei W. Schnaare im Schnoor, Am Landherrnamt 7.
Carsten Brandt aus Schwachhausen: „Als gebürtiger und überzeugter Bremer sorge ich gern dafür, unsere lokalen Köstlichkeiten auch überregional etwas bekannter zu machen. Insbesondere zu Terminen mit süddeutschen Geschäftspartnern verschenke ich solch einen Präsentkorb regelmäßig.“
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Neu dabei
Willkommen in den Goldenen Sälen des ATLANTIC Grand Hotels. Mit außergewöhnlichen Sälen für Hochzeit, Jubiläum oder was immer Sie unvergesslich feiern möchten. Mit Tradition und Moderne, mit Stil und allem, was Sie sich wünschen. Mitten in Bremen, direkt an der historischen Böttcherstraße.
BoConcept Die Bremer City freut sich über ein neues DesignmöbelHighlight: Der erste BoConcept Store öffnete Mitte März am Wegesende 2-4 seine Türen. Dänische Designermöbel und Wohnaccessoires geben auf zwei Etagen Einrichtungsideen für urbanen Lifestyle mit skandinavischem Flair. www.boconcept.de
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cups Seit Mitte April gibt es im Kontorhaus am Markt eine neue Adresse für hochwertige und originelle Trinkgefäße: cups. Das Label steht für eine bunte Vielfalt an Tassen, Bechern und SchaSeite 8
Mitbringsel Keilsandalette „Scent Flower“ im Multicolor-Look von Clarks, Obermaterial: Veloursleder. In den Größen 37-41 für 89,90 Euro zu bekommen im Schuhhaus Wachendorf, Ansgaritorstraße 21.
Tanja Gleistein aus Syke: „Jetzt, wo die ersten warmen Tage kommen, hatte ich einfach wieder Lust auf offene Schuhe. Die bunte Aufmachung und der 10 cm hohe Absatz haben mich besonders überzeugt.“
Sonnenbrillen der Marke Tom Ford für Damen (Modell „Sandra“, 320 Euro) und Herren (Modell „Cary“, 330 Euro), erhältlich bei Frenz für’s Auge Augenoptik, Obernstraße 26.
Bülent Gönül aus Horn: „Sonnenbrillen von Tom Ford sind derzeit total angesagt. Teilweise muss man aufgrund der großen Nachfrage sogar auf Neulieferungen warten, aber hier bei Frenz habe ich doch noch Modelle gefunden. Da habe ich meiner Freundin gleich eine mitgebracht – als Geburtstagsgeschenk.“
Manfred Westphal aus Peterswerder: „Lange suchten meine Frau und ich nach dem perfekten Fernsehsessel, der sowohl modern als auch bequem ist. Nun sind wir endlich fündig geworden. Ausschlaggebend waren die Verfügbarkeit in verschiedenen Größen und die variable Verstellbarkeit für eine optimale Ergonomie.“
Gastrotipp „Vor fast 25 Jahren gegründet, ist das ATRIUM – Bistro und Feinkost fast schon eine Institution. Essen ist Kultur und soziales Miteinander – das wollen wir hier leben und ein Ruhepol im sonst eher hektischen Viertel sein. Dazu passt auch unser gemütlicher Innenhof. In unserem Familienbetrieb – beide Töchter gehören zum Team und auch meine Mutter packt bei selbstgemachtem Baiser oder Keksen noch mit an – bieten wir über 800 hausgemachte und importierte mediterrane Spezialitäten. Seit eh und je gefragte Klassiker sind neben den Antipasti-Variationen noch der Beluga-Linsensalat und die Olivenpaste sowie im Bistro das Lammfilet in Marsalasauce und das Tiramisu.“
Die Expertin Barbara Zeck steht als ATRIUM-Inhaberin noch selbst hinter Ladentheke sowie Herd und kocht „pur und ohne Schnörkel“. Ihre gastronomische Leidenschaft hat sie schon von ihren Eltern in die Wiege gelegt bekommen. Vor dem Steintor 34, www.atrium-bremen.de
Hochzeitstorten Funktionssessel „Idaho“ vom belgischen Lederund Sitzmöbelspezialisten JORI. In Stoffausführung ab 3.090 Euro, in Leder ab 3.450 Euro erhältlich bei Ullmann Einrichtungen, Am Wall 175.
len, die ausschließlich von kleineren Keramikern aus Bremen und ganz Deutschland gefertigt wurden. Im Herbst wird das Angebot um englische Designer ergänzt. www.schmuckundschmuck.de
Einzigartig. Traumhaft. Schön. www.knigge-shop.de
Betty Barclay Produkte der Marke Betty Barclay sind zwar durch einige Kaufhäuser seit Jahrzehnten in der Bremer Innenstadt vertreten, doch neuerdings ist auch ein exklusiver Betty Barclay Store in die Sögestraße 43 eingezogen. Neben Bekleidung gehören Brillen, Taschen, Düfte, Schmuck und Uhren zum Sortiment. Auch Vera Mont und Gil Bret zählen zur Markenpalette und bedienen zusätzliche Zielgruppen. www.bettybarclay.de
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Im Mittelpunkt
Markt der Möglichkeiten Zu Besuch auf dem Domshof Text Bastian Korte
Fast 40 Wochenmärkte gibt es in Bremen. Während vielerorts die Discounter aus dem Boden sprießen und ihr Angebot erweitern, bewahren die Märkte das ursprüngliche Einkaufsgefühl. Nah an den Produkten, nah an den Menschen. Hier geht es nicht nur darum, den Einkaufszettel hastig abzuarbeiten. Auch ein Plausch über die wichtigen und nicht so wichtigen Dinge des Lebens ist immer gern gesehen. Im Herzen der Stadt zu Hause und täglich bis auf sonntags geöffnet, ist der Markt auf dem Domshof wohl der Bremer Wochenmarkt schlechthin. Ein Rundgang zwischen Rathaus und Café Alex, zwischen holländischem Käse und duftendem Backfisch.
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Im Mittelpunkt
Offizielle Auszeichnung für den Domshof-Markt
Tom Schreimel hat bei Wind und Wetter gute Laune und einen flotten Spruch auf den Lippen.
„B
und süße Möhren – 1 Euro heute, 1 Eurooo!“ Wer vom Marktplatz kommend auf den Domshof schlendert, den begrüßt Tom Schreimel gut gelaunt mit seinem Sonderangebot des Tages. Direkt am ehrwürdigen Rathaus-Gemäuer hat der Pusdorfer sein Gemüseangebot platziert, gleich nebenan der elterliche Obststand. „Mein Vater macht den Job hier seit 40 Jahren, ich habe mich vor sechs Jahren selbständig gemacht“, erzählt der 29-Jährige. Linda, Afra, Sieglinde, Belana – allein die Vielfalt an Kartoffelsorten lässt das Supermarkt-Sortiment vor Neid erblassen. „Haben Sie auch Tomaten mit extra dünner Schale?“, fragt eine Kundin. Natürlich hat er. Der Domshof-Markt: Rund 50 Stände auf einer Fläche von 60 x 135 Metern. Blick auf das historische Stadtzentrum und Bremens Bankenplatz. Und unter den Füßen das alte Gewölbe des Ratskellers mit seinen Qualitätsweinen. Doch so schön das Ambiente auch ist, Zahlen und Fassade machen einen Markt noch nicht zum Markt – die Menschen sind es. „Die Ananas bitte noch zwei Tage reifen lassen, dann ist sie perfekt“ oder „Der Käse muss atmen, einige Minuten vor dem Verzehr bitte aus dem Papier nehmen“ – wer mit offenen Augen und Ohren durch die engen Gassen der Marktstände stöbert, dem wird schnell klar: Nirgendwo ist der Austausch zwischen Käufer und Verkäufer direkter und vertrauensvoller. Am kleinen Stand von Niepel’s Steinofen Spezialitäten schiebt eine junge Frau etwas verlegen eine 2 Euro-Münze über den Tresen: „Ich habe noch Schulden von letzter Woche, die wollte ich mal eben begleichen.“ Svenja Heinemann, die sich als Brotverkäu-
Lebt seinen Job selbst im Urlaub, wenn er dort andere Wochenmärkte besucht. In seiner Gewürzinsel bietet Pierre Claußen allein 30 verschiedene Pfeffer- und Salzsorten an.
ferin etwas zu ihrem Studium dazuverdient, freut sich natürlich über so viel Ehrlichkeit, die hier beidseitig gepflegt wird. Gemüsehändler Tom Schreimel bekundet jedenfalls: „Wenn meine Tomaten mal nicht schmecken, dann sage ich das auch.“
Um 4:30 Uhr klingelt der Wecker Ein paar Meter weiter sitzen Passanten im Schatten des Doms am Neptunbrunnen und löffeln Eis aus dem Becher. Die Sonne blinzelt hier und da durch die Wolken. „18 °C und leicht bedeckt – ideales Marktwetter“, meint Pierre Claußen. „Ist es zu kalt, bleiben viele Leute weg, ist es zu sonnig, legen sie sich lieber an den Werdersee.“ Claußen ist Inhaber der „Gewürzinsel“ und bietet Gewürze, Kräuter und Tees – zum Teil auch Bioprodukte. Der Tag beginnt für ihn wie für viele andere Standbetreiber früh: Um 4:30 Uhr klingelt der Wecker,
FROGGY - LICHTOBJEKT
PIG - LICHTOBJEKT
CHAMEO - LICHTOBJEKT
GONZO - AUSSENSKULPTUR
Im Jahr 2008 rief die Stiftung „Lebendige Stadt“ alle Städte und Kommunen dazu auf, sich mit ihren Wochenmarktkonzepten um den Stiftungspreis zu bewerben. Der DomshofWochenmarkt belegte dabei bundesweit den 2. Platz und setzte sich damit gegen über 100 Konkurrenten durch. In der Jury-Begründung wurde hervorgehoben, dass der Wochenmarkt im historischen Zentrum eine besondere Rolle als städtebauliches Verbindungselement zwischen zwei traditionsreichen Plätzen und den Fußgängerzonen ausübt. Darüber hinaus wurde die hohe Sortimentsvielfalt und Qualität ausgezeichnet sowie der Markt als „Ort des Handels und vor allen Dingen der Kommunikation“ gelobt.
CHAMELEON - AUSSENSKULPTUR
RINO - AUSSENSKULPTUR
Werkschau-Laden, Böttcherstraße 8-10 www.boettcherstrasse.de
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TURKEY - LICHTOBJEKT
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Im Mittelpunkt
Der Domshof – eine wechselvolle Geschichte Die Tradition des Markthandels beginnt mit dem Marktrecht für Bremen bereits im Jahr 888. Ab 1922 fand auf dem Domshof dann dreimal wöchentlich ein offizieller Markt statt. Während der Weltkriege fiel der Wochenmarkt hingegen komplett aus. Bis 1979 prägten neben den Marktständen noch die seitlich parkenden Autos und der Straßenbahn-Ring das Bild am Domshof. Danach wurde die Straßenbahn über die Violenstraße umgeleitet. Heutzutage ist der Wochenmarkt werktags von 8 bis 14 Uhr sowie samstags von 8 bis 15 Uhr geöffnet.
Obwohl sie seit Jahren mit Antipasti zu tun haben, sind Oliven, Peperoni & Co. bei Marzieh Zandigohar und ihrem Mann auch auf dem heimischen Esstisch nach wie vor täglich Pflicht.
Käse aus Holland, Frankreich oder Deutschland – Heiko Bliefernicht kennt sie alle.
ab 5:30 Uhr wird aufgebaut. Weit vor dem offiziellen Marktbeginn um 8 Uhr sind Claußen und Kollegen längst in den Startlöchern. Oft ist es ein 12-StundenArbeitstag, doch der Bremer sagt: „Ich würde keinen anderen Beruf machen wollen.“ Schon als Neunjähriger hat er sich auf dem Domshof ein erstes Taschengeld verdient und 2005, mit gerade mal 21 Jahren, den Ein-Mann-Betrieb Gewürzinsel übernommen.
dem Markt gelernt, sagen sie. Feta, gefüllte Peperoni, gelagerte Oliven – alles selber eingelegt. Marzieh Zandigohar sagt: „Manche Kunden kaufen für 200 Euro ein, manche einen Sesamring für 80 Cent. Uns sind alle gleich lieb, denn sie alle eint eines: Sie sind Feinschmecker.“
Wie viele Kunden täglich an seinen fahrbaren Stand kommen – Claußen hat es noch nie gezählt. Aber er schätzt, dass es 40 Prozent Touristen und 60 Prozent Stammkunden sind. So wie Elli. Sie wird bald 99 Jahre alt und kauft auf dem Domshof ein, seit der Standbetreiber denken kann. Ihren kompletten Namen weiß Pierre Claußen gar nicht – „Elli halt“. Man kennt sich, man duzt sich. „Manche kommen nur auf einen Kaffee und einen Schnack vorbei. Habe ich mal etwas Wichtiges aus Sport oder Politik verpasst, spätestens am nächsten Tag erfahre ich es hier.“ Wenn dann der Bauarbeiter mit dem Bankvorstand an seinem Tresen ins Gespräch kommt, gefällt ihm das besonders.
Freunde statt Kunden Mehdi Khakpour und seine Frau Marzieh Zandigohar fassen diese Marktatmosphäre wie folgt zusammen: „Hier gewinnt man keine Kunden, sondern Freunde.“ Was sie damit meinen? Die Geburtstage einiger Stammgäste kennen sie auswendig. Im Gegenzug wurde Khakpour jüngst zu seinem Ehrentag von Kunden mit einem Sekt-Frühstück überrascht – um halb 7 Uhr morgens. Eigentlich ist er gelernter Elektrotechniker, wollte sich dann aber verändern. Seit 21 Jahren betreibt das aus Persien stammende Paar hier nun schon „Sorena – Delikatessen aus aller Welt“. Die deutsche Sprache hätten beide so richtig erst hier auf
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Feinschmecker, so wie Christa Freese. Am Stand von De Goey Kaas ordert die 61-jährige Hausfrau gerade mittelalten Gouda, zwei Finger breit Motagnolo und 200 Gramm Höhlenkäse – „aber dünne Scheiben“. Warum kauft sie auf dem Markt statt beim Discounter? „Ach, wissen Sie, an der Supermarktkasse ist ja jedes Wort zu viel, hier ist alles einfach weniger hektisch und persönlicher. Außerdem spielt die Qualität eine Rolle. Ich möchte wissen, woher die Waren kommen, auch mal vorher ein Stück verkosten und mich beraten lassen.“ Käse-Experte Heiko Bliefernicht ist dafür genau der Richtige: Jede seiner 200 bis 300 Käsesorten – vom Trüffel-Brie bis zum Weinbergkäse – hat er selbst schon auf dem Gaumen gehabt. „Das muss ich ja auch. Denn wenn der Kunde sich nicht entscheiden kann, müssen wir seine Vorlieben erfragen – ob eher etwas kräftiger oder sahnig-würzig im Geschmack.“ Der große Andrang vor seinem Verkaufswagen verrät: Es scheint für jeden etwas dabei zu sein. Großer Andrang steht an Schorse’s Fischkombüse noch bevor, wenn es die Mitarbeiter der umliegenden Unternehmen in der Mittagspause zu Backfisch oder täglich wechselndem, selbst gemachten Eintopf zieht. Der Klassiker sei aber immer noch das MatjesBrötchen, sagt der Inhaber hinterm Tresen. Mit seinem Rauschebart und der blau-weiß gestreiften Schürze könnte man meinen, Georg „Schorse“ Meyerdierks hätte den Fisch noch selbst früh morgens mit einem Kutter auf der Nordsee eingeholt. „Didi, mein Freund!
Im Mittelpunkt
Neues Konzept zum Wohle der Kunden Georg „Schorse“ Meyerdierks von der Fischkombüse – seit 23 Jahren ein Domshof-Original.
Was darf ich dir antun?“, wird ein Kunde begrüßt. Ein weiterer Gast mit Dialekt legt Wert darauf, dass er entgegen Schorse’s Vermutung nicht aus Bayern, sondern aus Österreich komme. „Mach dir nix draus“, sagt der 63-Jährige, „für uns Bremer ist alles südlich von Oldenburg sowieso Norditalien.“ Es geht humorig zu bei Schorse, der am Marktleben schätzt, „dass kein Tag ist wie der andere“. Wenn die Arbeiter von der Landesbank-Baustelle mal Bratkartoffeln statt Kartoffelsalat wünschen, dann bekommt er das auch hin. Seit 1990 ist Meyerdierks mit seiner Fischkombüse auf dem Domshof. Eigentlich war es nur als Zubrot gedacht, bis es irgendwann zum Tagesgeschäft wurde. Ärgerlich findet er allerdings die eingeführte Umweltplakette. „Seitdem kommen spürbar weniger Touristenbusse in die Innenstadt“, sagt er. Aber auch das haut ihn nicht um: „Ich habe in den letzten Jahren viele Imbissbuden kommen und gehen sehen, wir sind immer noch da.“
Seit über 50 Jahren am selben Platz Das gilt auf alle Fälle auch für den „Holländischen Blumenkönig“ – seit 51 Jahren ein Original des wenige Meter vom Domshof entfernten Blumenmarktes auf dem Unser Lieben Frauen Kirchhof. „Mein Vater fuhr zuerst Märkte im Ruhrgebiet an. Als sein LKW eines Morgens komplett mit Ruß bedeckt war – damals wurde ja noch richtig Kohle gefördert – da folgte er einem Tipp, kam nach Bremen und blieb“, erzählt Roberto Saarloos, heutiger Inhaber, mit sympathischem niederländischen Akzent. Eigentlich wollte er ursprünglich Autos tunen oder Springreiter werden, eiferte dann aber doch seinem Vater nach. So pendelt er seit 32 Jahren zwischen der Hansestadt und der größten Blumenauktion der Welt nahe Amster-
Roberto Saarloos‘ Vater war der Erste, der den Unser Lieben Frauen Kirchhof zum Blumenmarkt machte. Beim selbst ernannten Holländischen Blumenkönig gibt es vom Buxbaum bis zur Palme alles, der Klassiker sind allerdings Orchideen.
dam. Von der Begonie bis zum Olivenbaum, von einem bis 300 Euro – insgesamt eine Auswahl von über 150 Pflanzen- und Blumensorten. Saarloos berichtet stolz: „Oft kommen Landsleute vorbei, die sagen, dass es so ein Sortiment nicht mal auf holländischen Märkten gibt.“ Im Gegensatz zu seinen Kollegen auf dem Domshof lebt er aber weniger von Touristen, sondern fast nur von Stammkundschaft. Darüber hinaus gibt er sonntags auf dem Hamburger Fischmarkt noch richtig den Marktschreier. „Aber hier in Bremen kann ich mich benehmen“, grinst der 50-Jährige, der jeden morgen das gleiche Ritual verfolgt: „Wenn ich in aller Frühe meinen Stand aufgebaut habe und alles schön ordentlich ist, dann setze ich mich noch einmal in Ruhe hin und genieße das Bild. Mittags darf es dann natürlich ruhig etwas durcheinander aussehen.“ Ob Blumen, Fisch oder Gemüse – das Marktangebot in Bremens Mitte ist so bunt wie seine Menschen. Nicht jeder von ihnen wird damit automatisch reich, ist aber dennoch glücklich: „Ich kann meine Rechnungen bezahlen und habe ein Dach über dem Kopf, das genügt mir eigentlich“, sagt Gewürzhändler Pierre Claußen stellvertretend. Alle Marktmitarbeiter eint, dass sie das kollegiale Miteinander loben. Brotverkäuferin und Studentin Svenja Heinemann werden öfter mal Äpfel oder Oliven zugesteckt, Antipasti-Experte Mehdi Khakpour sitzt regelmäßig bei einem Kaffee mit seinen Standnachbarn zusammen. Georg Meyerdierks von der Fischkombüse bringt es so auf den Punkt: „Jeder weiß, dass wir zusammen mehr Menschen anziehen können, als wenn wir hier allein stehen würden.“ Und so machen sie den Domshof alle gemeinsam zu einem tagtäglichen Treffpunkt und bewahren der Stadt damit ein ursprüngliches, fast dörfliches Einkaufsgefühl.
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Neun Wochen Bauzeit, drei Kilometer Elektrokabel, 75 neue Stromanschlüsse, neue Stromschächte, Investitionen von rund 170.000 Euro. Der Domshof-Markt erhielt im Jahr 2011 einen neuen Anstrich. Vorher waren die Marktstände sehr verstreut auf dem Platz aufgestellt und gab es Stolperfallen durch Bordsteinkanten. Auch der Betonluftschacht des Domshof-Bunkers, der vorher überirdisch zu sehen war, wurde beseitigt. Ziel des Umbaus war eine kompaktere, kundenfreundlichere Aufstellung und eine höhere Aufenthaltsqualität durch einen frei zugänglichen Neptunbrunnen und mehr Außenbestuhlung. Bei den Standbetreibern selbst stößt das neue Konzepte auf ein geteiltes Echo: Einige hätten gern ihren alten Platz und den kreativungeordneten Charme vergangener Tage zurück.
Mitte – Das Bremer Citymagazin
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Breminent gigkeit und Flexibilität. Der Unterschied zu meiner vorherigen Position ist nicht so groß, außer vielleicht, dass es dort eine straffere Organisation und mehr Bürokratie gab. Hier sind viele Prozesse relativ informell, und manchmal wünschte ich mir sogar etwas mehr Strukturen und die richtigen Systeme. Eine große Herausforderung ist es, dass wir einen hohen Anteil des Budgets selbst erwirtschaften müssen, sei es durch Sponsorship, Spenden oder selbsterwirtschaftete Einnahmen.
„Bremen ist eine Weltstadt!“ 1962 in Frankfurt am Main geboren, absolvierte der promovierte Kunsthistoriker Christoph Grunenberg weltweit verschiedene renommierte Stationen der Kunstwelt. Von London und Liverpool, Basel bis Boston ist er nun in Bremen für die Geschicke der Kunsthalle verantwortlich.
Interview Jessica Renziehausen
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err Dr. Grunenberg, Sie haben zuletzt an der Tate in London und Liverpool kuratiert. Was hat Sie gereizt, sich als Direktor an Bremens Kunsthalle zu bewerben? Die Kunsthalle hat einen ausgezeichneten Ruf, eine wunderbare Sammlung. Ich kann es nicht oft genug sagen: Die Bremer unterschätzen sich und ihren Standort! Bremen ist eine Weltstadt, und die Kunsthalle ein hervorragendes Museum – gerade nach dem gelungenen Umbau. Die alte Substanz feinfühlig gepaart mit dem Neubau bietet ein schönes Spannungsfeld; außerdem haben wir hier jetzt die besten technischen Voraussetzungen. Eine große Herausforderung bleibt es die Sammlung zu erweitern, gerade im Hinblick auf die explosive Preisentwicklung auf dem Kunstmarkt.
Sie leben jetzt seit knapp anderthalb Jahren in Bremen, wie gefällt es Ihnen hier? Es lässt sich hier sehr gut leben! Fahrradfahrer war ich auch schon in Liverpool, dort allerdings ein eher seltener Anblick. Das Stadtzentrum ist nah, es ist eine grüne Stadt mit hoher Lebensqualität, mir gefallen die historischen Bauwerke von der Renaissance bis zum Expressionismus, und es gibt ein großes kulturelles Angebot. Ich gehe gern ins Theater und verfolge dort mit Freude den Neubeginn. Und Werder verfolge ich natürlich auch. Ich staune über die hohe Identifikation der Stadt mit diesem Club – bei Höhen wie Tiefen. Ins Stadion zu gehen macht Spaß. Gehört der direkte Umgang mit Kunst zu den alltäglichen Aufgaben des Kunsthallen-Direktors? Leider beschäftigt man sich mit der eigentlichen Materie viel zu wenig. Meist geht es um Dinge wie Management, Personalangelegenheiten, technische Probleme und natürlich auch Budgetfragen. Das Inhaltliche steht oft zurück. Trotzdem ist es einfach spannend jeden Tag durch die Ausstellungsräume zu laufen, die Besucher in ihrem Erlebnis zu beobachten. Ich möchte meine Perspektive frisch halten, und das schaffe ich durch Reisen, Gespräche mit Künstlern oder Galeristen. Die Kunsthalle hat ein besonderes Finanzierungsmodell. Wie sehr wird im Vergleich zu staatlichen Museen Ihre Entscheidungsfreiheit als Direktor davon beeinflusst? Die private Trägerschaft durch den Kunstverein bietet eine gewisse Unabhän-
Mitte – Das Bremer Citymagazin
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Die Hundertwasser-Ausstellung ist gerade beendet, jetzt sind Arbeiten von Wols zu sehen. Wie lief und läuft es generell mit den Besucherzahlen? Bei Hundertwasser waren die Zahlen mit fast 140.000 Besuchern geradezu phantastisch! Und es lief ein interessanter Prozess beim Fachpublikum ab: erst eher kritisch fragend, und dann die Anerkennung einer neuen Perspektive auf den bekannten Künstler Hundertwasser. Genau das wollte ich mit der Ausstellung erreichen. Zudem haben wir ein sehr breites Publikum angesprochen, insbesondere Kinder, Schulklassen und ihre Lehrer. Die große Retrospektive von Wols bietet eine wunderbare Gelegenheit diesen viel zu wenig bekannten Künstler zu entdecken. Was ist in nächster Zeit geplant? Gibt es eine Wunschausstellung, die Sie gern in Bremen hätten? Ab Februar 2014 werden wir eine große Ausstellung zu Picassos Sylvette aus der Sammlung zeigen, im September dieses Jahres stellen wir deutsche romantische Landschaftszeichnungen zeitgenössischen Zeichnern gegenüber. Generell beschäftigen wir uns mit den gleichen Fragen wie andere Kulturinstitutionen auch: Wie ziehen wir mehr jüngere Menschen an, wie gehen wir mit dem demografischen Wandel um – wir wollen für alle Bürger da sein und die Interessen von unterschiedlichen Menschen ansprechen. Wie kam es zu Ihrem persönlichen Interesse an Kunst? Vom Elternhaus gab es eher ein Interesse an Geschichte und dekorativer Kunst. Ich hatte aber einen sehr guten Kunstlehrer, und habe als Teenager angefangen viele Ausstellungen zu besuchen und mit Freunden darüber diskutiert. Das Studium tat dann sein Übriges. Ihr Lieblingsbild in der Kunsthalle und was hängt bei Ihnen im Wohnzimmer? Ich bin kein großer Sammler, da hängt nicht so viel, vor allem Grafiken. Es ist schwer, ein Lieblingswerk auszuwählen, aber besonders beeindruckt mich noch immer der „Apachentanz“ von Max Beckmann.
Mittach!
Manieren kannste kniggen Eine Kolumne von Thorsten Nordberg
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m Jahr 1889 wurde es vom Konditormeister Emil Knigge gegründet, danach ging es öfter mal kaputt, und nun ist es Bremens feine Adresse für Gebäck und Sahniges mit Zucker und Creme. Café Knigge. Die Assoziation zu dem Benimmregeln-Fuzzi von anno dazumal liegt nahe. Check das mal, Digga! Der geneigte Leser muss sich sicherlich einmal räuspern, um beim ersten Absatz nicht sofort die Contenance zu verlieren. Betupfen Sie Ihre Mundwinkel, nehmen Sie eine Prise Riechsalz. Es war nicht so gemeint. Die hingeschnodderten Sätze sollten eine Spiegelfunktion einnehmen. Wo überall begegnet uns diese törichte Grobheit, diese fahrlässige Liederlichkeit im allgemeinen Umgang unter uns Menschen nicht? Einfachste Höflichkeiten? Vergiss es, Alter. Der Kellner, der quer durch den Raum brüllt „Schmeckt’s denn?“, während ich mir gerade eine Gabel Salat in den Mund
schiebe. Die Dame am Nebentisch, die ihre Tomatensuppe so laut schlürft, dass ein japanischer Nudelsuppenmeister seine Freude daran hätte, der sittsame Hanseat hingegen Ohrensausen bekommt. Der dicke Mann, der seiner Frau nicht in den Mantel hilft, nur weil er selbst kaum noch in seinen hineinkommt. Männer sollen Frauen auch nicht mehr die Tür aufhalten, finden einige Kreise/ Kreisinnen. Man könnte der Frau ja damit das Gefühl geben, sie sei nicht allein dazu befähigt und deklassiert sie. Sie sollten auch zu Hause niemals freiwillig das Gurkenglas aufschrauben, sondern nur wenn Ihre Frau Sie um Hilfe bittet. Und dann versichern Sie glaubhaft, dass das aber auch ein verflixt schweres Biest war.
Falsch verstandene Komplimente Da will man höflich sein und sagt zur Chefin im Vorbeigehen „Hübsches Kleid“, und schwups findet man eine Abmahnung auf dem Schreibtisch wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Und das alles nur, weil ein ältlicher, manierenloser FDP-Bruder seine Klappe nicht halten konnte. Das Büro ist generell eine schöne Stolperfalle in
puncto Manierlichkeiten. Menschen, die E-Mails verfassen, behandeln ihren Adressaten gerne so, als würde er ihnen gerade gegenübersitzen. Anrede? Fehlanzeige. Direkteinstieg ins Thema: „Ja, das Zitat kann so verwendet werden. LG.“ LG?! Von einer Personalchefin, die ich erst seit drei E-Mails „kenne“? Ich bin ja auch ein Freund von Abkürzungen, aber es lohnt sich manchmal einige Worte auszuschreiben. Und seit wann schützen einen eigentlich Ohrstöpsel am Smartphone davor, in der Straßenbahn mitzubekommen, dass ein schon reiferer Mitbürger gern einen Sitzplatz hätte? Gibt eben noch keine App mit Namen „Need your seat“. Wollte der Godfather of Knigge, Adolph Freiherr – der seine Grabplatte übrigens im Bremer Dom hat – ursprünglich auf menschliche Verhaltensweisen im höflichen Umgang hinaus, musste sein Name später für Tischsitten und Benimmregeln herhalten. Ich plädiere daher dringend für einen Knigge 2.0, ein Best of all Knigges: Mit den Kapiteln Im Restaurant, Auf der Straße, In öffentlichen Verkehrsmitteln, Im Büro, Mit Fremden, Mit Freunden und Mit Frauen.
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Mitte – Das Bremer Citymagazin
Unterwegs mit …
Kein Mann ohne Eigenschaften Schauspieler Peter Lüchinger über seine Rolle in der Bremer Shakespeare Company Text Jessica Renziehausen
Innenstadt ist … „... nicht verbraucht. Nach über 24 Jahren staune ich immer noch, was da steht. Es verändert sich immer ein bisschen. Ich gucke gern auf die Touristen und gucke, wie die gucken.“ Peter Lüchinger
Peter Lüchinger auf der für „Hamlet“ ausgestatteten Bühne.
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chnell und entschlossen führt Peter Lüchinger durch die neuen Räume der Bremer Shakespeare Company im Theater am Leibnizplatz. Garderobenraum und Maske, Büro und Bühne – dazwischen Stockdunkelheit, vermutlich noch eine Reminiszenz vom Umbau. Lüchingers Aufgabenbereich besteht nicht nur darin, Shakespeare zu rezitieren. Der gebürtige Schweizer ist heimatlos, irgendwie, sagt er. Die Schweiz sei zumindest kein Heimatort mehr, „da bin ich auch nur Tourist“. Aber Bremen ist es auch nicht. Oder doch, schon, zumindest irgendwo da draußen, vielleicht in der Natur des Blocklands. Oder im Café im Viertel. Festnageln lässt er sich scheinbar ungern auf seine Aussagen. Sprunghaft und assoziativ seine Gedanken, das Gespräch muss hopsen, so wie er herunterhopst von der Bühne ins Parkett und sich in die Publikumsreihen fläzt. Aufrecht hinsetzt, lächelt. Locker ein Bein überschlägt. Gestikuliert, kokettiert. Die Bremer Shakespeare Company besteht seit 30 Jahren und ist ein besonderes Theater. Das künstlerisch wie organisatorisch selbstverwaltete Ensemble ohne Intendanten entscheidet per Vetorecht über zu spielende Stücke. Peter Lüchinger füllt gemeinsam mit Kollegin Renate Heitmann formaljuristisch die Vorstandsposten und hat den Umbau begleitet. Er kennt jedes Kabel und jede Steckdose. „Ist Mitte – Das Bremer Citymagazin
es nicht phantastisch geworden?! Diese hohe Bühne!“ Im Bühnenboden kein Versteck: „Es gibt keine Souffleuse“, sagt Lüchinger fast triumphierend. „Wenn gar nichts mehr geht, geht man ab.“ Durch die Publikumsnähe schon vor der Aufführung hält er das Lampenfieber gering. Wobei es immer noch da ist, aber er gehe damit mittlerweile anders um, sagt Lüchinger und bringt einen Insider-Begriff: „Beim Klipp-Klapp ist es aber schwierig – wenn da der andere rausfliegt und das Hirn schon denkt, was man sagt.“ Er meint die salvenhaften Dialoge, das schnelle Hin und Her im Schlagabtausch Shakespeare‘scher Weis-, Fein- und Bosheiten.
„Die Kappe macht den Mönch nicht aus.“ (Shakespeare, Heinrich VIII.) Shakespeare zu spielen ist für Lüchinger das Abstreifen-Können der eigenen Identität. „Die Welt von Shakespeare ist so viel größer als meine eigene Popelwelt. Die Figuren denken und handeln laut.“ Für den Schauspieler stellen die Stücke eine Maske zur Verfügung, während des Spielens „stört das Ich auch nicht mehr – aber das ist ja geradezu ein Idealzustand“. Peter Lüchinger geht in die Maske – hier schminken sich die Schauspieler selbst – und beginnt, seinem Gesicht einen leichenarSeite 18
Unterwegs mit …
Do-it-yourself vor dem Spiegel. Vom Umbau profitieren Ensemble wie Publikum.
tigen Ton zu verleihen. Als Geist in „Hamlet“ muss er so aussehen, am nächsten Tag steht er als Esel im „Sommernachtstraum“ auf der Bühne. Verzettelt man sich da nicht, bei so vielen Stücken und so vielen Aufgaben innerhalb des Theaters? Vormittags Organisation im Büro, nachmittags Schülerworkshops, nebenher Coaching für Wissenschaftler in puncto Auftrittskompetenz und abendlich das Bühnenprogramm? Dazu Proben, Text lernen und neue Stücke mitgestalten? „Das ist in gewisser Weise natürlich Selbstausbeutung, was wir hier machen. Es geht um Geld sparen und viel selber erledigen. Aber die Leute kommen und wollen uns noch sehen, das ist ja ein Glück!“, leitet der 54-Jährige schon zum nächsten Thema über, nämlich dem Glück, ein gut ausgebildeter Schauspieler zu sein. Die erlernte Technik schütze davor, sich zu tief in schwie-
rige Rollen hinein zu werfen, so Lüchingers These. Wie kam es eigentlich dazu, dass er Schauspieler geworden ist? „Ein Freund ist zur Schauspielschule gegangen, da bin ich halt mal mit“, sagt der Schweizer lakonisch.
Film oder Theater, das ist hier die Frage Lüchinger und Kollegin Ulrike Knospe im Spiegel gegenüber sind sich einig, dass eine staatliche Schauspielausbildung unabdingbar für gutes Handwerk ist, dennoch gäbe es keinen Zwist unter Film- und Bühnenschauspielern oder wenn ein Autodidakt eingesetzt wird. Dank der 37 Bühnenstücke Shakespeares bleibt die Charakter-Auswahl auch in Zukunft spannend. „Es gibt Stücke, die würde ich gerne mal wieder machen. Den Lear oder den Othello. Schöne Obama-
Thematik.“ Mit wohlwollendem Respekt verweist Lüchinger auf die Regisseure der Company, die ihre Fassungen der Gegenwart anpassen. Vor 20 Jahren galten die Shakespeare-Aufführungen in Bremen als wesentlich politischer, aber Peter Lüchinger kontert: „Politisch ist das, was uns in der gegenwärtigen Welt beschäftigt, und der Zuschauer ist ja auch eine Gegenwart.“ Und die Wahrnehmung nach der Gegenwart auf der Bühne? „Wir reden im Ensemble hinterher über unsere Rollen. Geben eine milde Form des gegenseitigen Feedbacks.“ Sind Schauspieler besonders sensibel? Der Darsteller winkt dynamisch ab: „Schauspieler sind gnadenlos! Im Einstecken, aber auch im Austeilen.“ Peter Lüchinger muss weiter. Gegen den Strom und immer im Fluss, und irgendwie doch mittlerweile verwurzelt in Bremen.
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22.10.12 15:05 Mitte – Das Bremer Citymagazin
Seinerzeit
1973:
Bremens mysteriöse Kehrtwende Die Bagger waren schon da. Die Entscheidung zum Teilabriss des Bremer Viertels war von langer Hand geplant und auf höchster Ebene entschieden. Vor ziemlich genau 40 Jahren aber wurde der Bau der sogenannten Mozarttrasse in letzter Sekunde abgeblasen – und somit eines der heutzutage beliebtesten Wohnquartiere der Stadt gerettet. Text Gerrit Reichert
Etwa an dieser Stelle hätte die 120 Meter breite Schneise auf den Osterdeich gemündet und über die Weser bis zum Flughafen geführt. Altbremer Häuser wären Hochhäusern mit bis zu 28 Stockwerken gewichen.
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remen und sein zunehmender Verkehr. Wie könnte langfristig das Gewimmel der innerstädtischen Altstadtgassen und -straßen insbesondere vom Lieferverkehr befreit werden? Schon 1924/1925 hatten die Stadt- und Landesplaner darauf eine Antwort: Vier Tangenten sollten im Norden, Süden, Westen und Osten als Ring um die Innenstadt gezogen werden, „Tangentenviereck“ hieß das im Fachjargon. Das Ziel: die „Umleitung der Lebensströme“. Der Krieg verhinderte das Vorhaben, doch die Tangentenplanung blieb. Das „Verkehrsproblem“ im „einmalig sanierungsfähigen“ Bremen stand ganz oben auf der Liste der Stadtplaner. Schon 1948 hieß es: „Der Zerstörungsgrad Bremens Mitte – Das Bremer Citymagazin
ist so erheblich, dass wir nicht so etwas wie Altstadtsanierung betreiben können, sondern dass wir die ungeheuerliche Aufgabe einer Neugestaltung zu bewältigen haben.“ Ein Jahr später, 1949, wurde der Bau der vier Tangenten beschlossen. Für die östliche Vorstadt wurde eine Brücke in Höhe der Mozartstraße, die sogenannte „Mozartbrücke“, favorisiert. Von hier sollte eine 800 Meter lange und 120 Meter breite Hochstraße quer durch das Viertel – direkt am Goethetheater vorbei – bis zum geplanten Rembertiring führen. Aus der Vogelperspektive sollte so eine schnelle Ostverbindung vom Hauptbahnhof über das Viertel Seite 20
Seinerzeit
viele Menschen auf wenig Raum. So war ab 1964 geplant, beidseitig der jetzt „Mozarttrasse“ genannten Tangente 28-stöckige Hochhäuser für 25.000 Menschen zu errichten.
Stimmungsumschwung über Nacht Das Bonner Verkehrsministerium sagte die Übernahme von 60 Prozent der Baukosten für das bundesweite „Pilotprojekt“ zu. Schon rissen die Bagger das südliche Remberti-Viertel ab und vollzogen den Bau des gleichnamigen Kreisels. In dieser Situation regte sich Ende 1968 Widerstand. Sein Zentrum war der SPD-Ortsverein Altstadt. Bei einer Unterschriftenaktion votierten 95 Prozent der Bewohner der östlichen Vorstadt gegen die Mozarttrasse. Der nun fortwährende Bürgerprotest beirrte den Bausenator und die federführende SPD-Bürgerschaftsfraktion aber kaum. Noch im Sommer 1972 wurde eine Tunnellösung mit darüber liegender Hochhausbebauung vorgestellt. Bei der finalen Abstimmung hierüber votierten am Abend des 4. Dezember 1973 28 SPD-Bürgerschaftsabgeordnete dafür und 26 dagegen. Für 18 Stunden galt: Im Frühjahr 1974 würde trotz aller Proteste die Mozarttrasse gebaut und 1975 fertig gestellt. Am Mittag des folgenden Tages jedoch wurde die Abstimmung wiederholt und nun enthielten sich 43 SPD-Abgeordnete bei 11 Nein-Stimmen. Angeblich aus Kostengründen war die Mozarttrasse urplötzlich Geschichte – eine mysteriöse Kehrtwende in der Bremer Stadtgeschichte, über die heute kaum ein Viertelbewohner wirklich traurig sein wird.
Verkehrsflächenplan von 1964: Die in grau gekennzeichnete Trasse lässt erahnen, wie radikal sich das Stadtbild verändert hätte.
und die Neustadt bis hin zum Flughafen geschaffen werden. Zehn Jahre später begann der Grunderwerb im Trassenbereich und bald verschwanden Teile der Meinken-, Sonnen-, Bohnen- und Wilhelmstraße. Das Viertel war zu diesem Zeitpunkt in einem eher schlechten baulichen Zustand und seine Einwohnerzahl blieb mit 8.000 Menschen unter dem Vorkriegswert von 12.000. Überall sonst boomte Bremens Bevölkerung, die zeitgenössische Vision lautete:
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Die Bremer Innenstadt – das ist nicht nur Shopping-Zentrum, sondern auch historisch gewachsener Stadtkern. Zahlreiche Straßennamen sind Zeu-
gen dieser langen Geschichte. Doch was steckt hinter Bezeichnungen wie etwa dem Schüsselkorb? Die Vermutung liegt nahe, dass eine besondere Schüssel oder ein Korb eine Rolle gespielt haben muss – doch weit gefehlt. Vielmehr ist der Name mit der Zeit aus dem ursprünglichen „Schüttkoven“ entstanden. Koven bedeutet Stall. Herrenloses (verschüttgegangenes) Vieh von der Bürgerweide wurde hier im Mittelalter bis zur Abholung durch den
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Wer aufmerksam durchs Stein- und Ostertor läuft, dem fällt immer wieder die Zahl 1973 auf – gesprayt an Häuserwände, Ampeln oder Schilder. Auch wenn Ursprung und Bedeutung nicht vollends geklärt sind, ist dies dennoch ein passendes Symbol für einen Stadtteil, den es mit Mozarttrasse in dieser Form heute nicht mehr geben würde.
rechtmäßigen Besitzer in einem Stall untergebracht. Heute erinnert nicht viel an diese Ursprünge, abgesehen von benachbarten Straßen wie dem Herdentor oder der Sögestraße. Viel mehr tummeln sich hier auf wenigen Metern zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten: Outdoor-Bekleidung von Jack Wolfskin oder Timberland, Babyträume von KIKI oder Mittagstisch im Knurrhahn – dem ältesten Fischrestaurant der Stadt. Mitte – Das Bremer Citymagazin
Zu guter Letzt
„Es wird ein farbenfroher Sommer“ Ein Gespräch mit Jens Ristedt, Inhaber vom Ristedt City Modehaus am Ansgarikirchhof
Interview Daniel Günther
Herr Ristedt, ist Bremen eine modische Stadt? Ja, die Bremer sind modisch. Es gibt eine große Fangemeinde für die neuesten Fashion Trends. Das sieht man mitunter nicht so ausgeprägt im Straßenbild, aber es hat eine deutliche Entwicklung und positive Veränderung gegeben. Während meine Vorfahren beispielsweise noch Wollmäntel, Kostüme oder Cocktailkleider im hanseatischen Stile verkauft haben, sind die modischen Wünsche heute wesentlich individueller, einzelteiliger und anspruchsvoller. Vielleicht in Bremen noch nicht so ausgefallen, wie in den internationalen Modemetropolen wie Düsseldorf, Mailand, Paris oder New York.
Jens Ristedt kleidet sich selbst gerne sportlich und leger.
Jens Ristedt (44) erlernte zunächst den Beruf des Werbekaufmanns, studierte dann Management im Handel an der Hochschule Bremen. Im Rahmen seiner Ausbildung zog es ihn in die Schweiz, nach London und New York. Aber auch bei Jens Ristedt gilt: einmal Bremer, immer Bremer! 2002 übernahm er in fünfter Generation das elterliche Modehaus.
Wir können uns schnell an die Trends und Veränderungen anpassen und über Individualität sowie über interessante Events und Veranstaltungen eine besondere Atmosphäre erzeugen. Mein Team hat zudem ein sehr persönliches Verhältnis zu den Kunden, wodurch wir eine sehr individuelle Beratung bieten. Der Faktor „Mensch“ spielt in einem Familienunternehmen halt eine sehr wichtige Rolle – in guten als auch in schwierigen Zeiten.
Wenn Sie freie Hand hätten, was würden Sie in der Bremer City verändern? Als überzeugter Innenstadt-Händler liegen mir vor allem die Qualität und Vielfalt am Herzen. Diese gilt es weiter zu optimieren, durch mehr Attraktivität und weitere Flächenangebote. Unsere Was sind die Modetrends im Sommer? City sollte ein richtungsweisender Antreiber sein. Es wird ein farbenfroher, bunter Sommer: Dabei geht es natürlich nicht nur ums Einkaufen, Trendige Blumenmuster und knallige Farben. sondern auch um innerstädtisches Wohnen, gastWichtiger Farbtrend sind die sogenannten Candyronomische Vielfalt und Kultur. Auch nach Ladencolors, also Bonbonfarben. Blazer aus fließender schluss muss noch Leben in der Stadt sein. Durch Baumwolle, Shirts mit interessanten Waschungen Gespräche auf Messen weiß und farbigen Prints. Insgeich, dass viele interessante samt darf der Look etwas Labels und Konzepte gerne leichter und lässiger werden. „Unsere City sollte ein Abgerundet natürlich durch richtungsweisender Antreiber nach Bremen möchten. Der Standort ist positiv behaftet passende Accessoires wie sein.“ und wir haben schließlich eiSchmuck, Tücher oder eine niges zu bieten. Nun müssen Tasche. wir das im Rahmen der bevorstehenden Innenstadt-Entwicklung umsetzen. Seit über 145 Jahren ist das Modehaus Ristedt ein Teil von Bremen. Was bedeutet das für Sie? Platz soll es ja geben im geplanten City Center, Wir zählen zu den ältesten, noch inhabergedas bis 2017 quasi vor Ihrer Haustür entstehen führten Modehäusern der Stadt. So eine Traditisoll. Wie sehen Sie das Vorhaben? on ist natürlich toll, vor allem weil es auch gut zu Ich sehe die Dinge positiv. Wir erhoffen uns Bremen als historischer und traditionsbewusster eine moderne sowie anspruchsvolle InnenstadtHansestadt passt. Aber ich bin da ganz modern Quartiersentwicklung mit guter verkehrlicher Ereingestellt, denn auf dieser Tradition dürfen wir reichbarkeit. Der Lloydhof und Teile des Bremer uns nicht ausruhen. Jede Ristedt-Generation hatte Carreés sind derzeit leider Problembaukörper stets die Aufgabe und Herausforderung, aus dem ohne Strahlkraft und mit Leerständen. Wie genau Bestehenden das Richtige und Beste zu machen. sich das Projekt darstellt, können wir heute noch Gerade in unserer so schnelllebigen Modebranche nicht vorhersehen. Aber insgesamt ist mir wichtig, ist es wichtig, sich immer wieder neu zu erfinden, dass sich etwas bewegt. Und dieser positive EntNischen zu suchen, die Sortimente zu hinterfrawicklungsprozess wird in der Bremer City für eine gen, sich den Trends der Zeit modern und vorausAufbruchstimmung sorgen. Ich freue mich, dass schauend anzupassen. Es wird also nie langweilig. Zara beispielsweise in nächster Zeit in die Obernstraße kommt und nicht auf der grünen Wiese eiApropos Herausforderung: Ist es schwer sich als nen Store eröffnet. Familienbetrieb in fünfter Generation gegenüber Konzerngrößen zu behaupten? Gerade in den Großstädten sind mittelständische Einzelhändler wie wir „kleine Biotope“. Aber das hat auch Vorteile und seinen Charme:
Mitte – Das Bremer Citymagazin
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