eMixology Issue 4/2012

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# 4/2012

Rote Welle

Sea & Tonic

Mixerschwemme

Warum Deutschland? Der neue deutsche Gruppo Campari Country Manager über neue Marken, Trends, Aperitif- und Whiskeykultur.

Nachtmahr oder traumhafte Innovation? Ein spanischer Sternekoch bringt meeresfrische ins Gin & Tonic Glas. Endlich, nie mehr Zähneputzen.

Wer macht die dickste Welle am Markt? Die Kleinen begehren auf und sorgen für frischen Wind. Genusssurfen ist dem Konsumenten dabei sicher.

Neue Bars — Reingold Bar

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Werte Leser, bevor wir Ihnen die neue Ausgabe von e·Mixology vorstellen, ein paar Worte in eigener Sache. Mit Erscheinen der nächsten Printausgabe von Mixology, Magazin für Barkultur feiern wir unser 10-jähriges Jubiläum. Das wird mit der fünfzigsten Ausgabe im Vorfeld des Bar Convent Berlin am 7. Oktober 2012 gefeiert. Weitere Informationen folgen. Halten Sie sich diesen Tag frei! Wir haben einen Blick auf den Markt der Mixer und Filler geworfen. Hier ist mächtig was los und ein Ende der Bewegung noch nicht abzusehen. Der Marktführer Schweppes zieht kräftig mit. Steffen Hubert stellt die hart miteinander ringenden Kandidaten vor. Droht das Kräftemessen in eine Massenschlacht auszuarten, bei der die Klasse auf der Strecke bleibt (S.4). Gin, Gin, Gin und kein Ende. Die Tiger Lillies singen ein schräges Lied davon. Und auch Gin Mare hat eine neue Melodie angestimmt und erweitert in Zusammenarbeit mit einem spanischen Sternekoch das nicht endende Gin & Tonic-Angebot. Wie sich Gin in eine Prise Meerwasser verwandelt lesen Sie hier (S.10).

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Neue Bars — Reingold Bar

Auf der Schwarzen Seite befassen wir uns immer mit den schrägen, den abseitigen Dingen rund um die Barkultur. Diesmal haben wir ein redaktionsinternes Ranking der zehn besten Trinklieder für Sie erstellt. Die Liste der besungenen Spirituosen ließe sich noch weiterführen. Klicken Sie sich durch die Links und haben Sie Spaß beim Zuhören. Auch das ist Barkultur. Schnell und kurzweilig haben wir noch weiteres Wissenswertes zusammengetragen. Lassen Sie sich verführen.

Ihr Markus Orschiedt


26 Interview Italien war die Überraschung bei der Fußball Europameisterschaft. Beweglich, kraftvoll und angriffslustig. Auch die Gruppo Campari hat einiges vor auf dem deutschen Markt. e·Mixology führte ein Gespräch mit dem Deutschland-Chef Peter Schmid (S.26).

index 4  Business

26  interview

Bewegung im Mixermarkt

Gruppo Campari. Rote Wellen über Deutschland

10  Gin Ein Meer aus Gin, Meer im Gin

14  Mixtur Stürme, Silber, Götter und mehr

20  Neues & Notizen Wilder Truthahn und Honig

22  die schwarze seite

29  neues & Notizen Schäumende Eiszeit in Flaschen

32  veranstaltungen & wettbewerbe Über Ehre und Prämien

34  messeticker

Trinklieder für Trinkfeste

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Dammbruch im Mixer-Markt Text Steffen Hubert

Bild: www.aboutpixel.de / Limetten-Limo © Simon G

Kommt es zur quälenden Überschwemmung?

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Nach einer gewaltigen Diversifizierung im Spirituosensegment der letzten Jahre zieht das Mixer-Segment nach. Immer mehr kleine und große Unternehmen buhlen um die Gunst der deutschen Konsumenten. Eine Marktbetrachtung. Als der deutsche Uhrmacher Johann Jacob Schweppe 1790 eine Fabrik zur Herstellung von Sodawasser in Genf gründete, ahnte er sicherlich noch nicht, welchen Stein er damit ins Rollen brachte. 1783 patentierte er ein Verfahren, um Wasser mit Kohlensäure zu versetzen. Ähnliche Methoden wurden knapp zehn Jahre früher von den Engländern Thomas Henry und Joseph Priestley beschrieben. Zukünftig sollten diverse Flüssigkeiten mit Kohlensäure versetzt werden. Darunter einige Getränke, deren Wert für die heutige Gastronomie unschätzbar sind. Die erste Erfolgsstory eines Fillers, oder international gesprochen, eines »drink mixer«, schrieb Tonic Water. Mitte des 19. Jahrhunderts folgte ein Hype um das damals neue Ginger Ale, begleitet von einer Zuneigung für Ginger Beer. Ebenfalls im frühen 19. Jahrhundert erblickten die ersten originären Bitter Lemons die Welt.

Der Damm bekommt Risse

Segments war, abgesehen von lokalen, nicht weitläufig ambitionierten Produzenten, bis vor Kurzem keine ernsthafte Rede. Die ersten Unternehmen, die den größten europäischen Spirituosenmarkt anvisierten, waren die Briten hinter Fentimans und Fever Tree. Beide scheiterten. Vor 2010 schien es den Anschein zu erwecken, dass durch das deutsche, im internationalen Vergleich nahezu einmalige Mehrwegsystem, Schweppes endgültig zum Synonym für Mixer in unseren Gefilden werden könnte. Doch einem heimischen Startup gelang der Überraschungswurf. Zwei junge Berliner zogen im Namen des oben schon erwähnten Thomas Henry durch die Lande und begannen ab dem Bar Convent Berlin 2010 Gastronomen für ihr Tonic, Ginger Ale, Bitter Lemon und Ginger Beer zu begeistern. Der Damm der Einseitigkeit bekam Risse. Doch endgültig weggefegt wird er erst in den kommenden Jahren. Aber eins nach dem anderen.

Dass Thomas Henry als Unternehmen bald Das in der Tradition von Johann Jacob ernst genommen wurde, zeigte sich spätesSchweppe stehende, dann schon weltweit tens Mitte letzten Jahres. Das in der Branche renommierte Unternehmen war nach dem umgehend geschätzte Ginger Beer der JungZweiten Weltkrieg in Deutschland omni- unternehmer, es war immerhin das Erste präsent. Und von einer Differenzierung des weitläufig in Deutschland erhältliche, wurde

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auf sein »Beer« verklagt. Der Präzedenzfall unterstreicht noch heute die aktuelle Gesetzeslage: Nach internationalem Ginger-BeerVorbild in Deutschland produzierte, nicht fermentierte Limonaden, dürfen sich nicht mit dem Titel »Beer« schmücken. Thomas Henry Ginger Beer wurde »Spicy Ginger« und Schweppes wartete mit einer eigenen Ginger Beer ähnlichen Limonade unter dem Namen Ginger B. auf.

Ebenfalls 2011 kam das in der Bar-Szene geschätzte 1724 Tonic aus Südamerika über Enologos, wo man sich sonst primär mit Wein und Spirituosen beschäftigt, nach Deutschland Ein Produkt, über das hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde, es befände sich noch in der Selbstfindungsphase. Der Product Manager für Schweppes Deutschland, Stefan Cancik, erklärt es uns: »Wir hörten, dass einige Bartender sich Ginger B. schärfer gewünscht hätten, das konnten wir nachvollziehen und kamen diesem Wunsch nach. Ab Juli 2012 wird die überarbeitete Variante erhältlich sein.« Jedoch nur für Gastronomen. Für Cancik ist »Ginger B. zu speziell im Geschmack«, um damit »Endkonsumenten über den Handel zu bedienen«. Gleich dem diesem Jahr eingeführten Ingwer-Kardamon Tonic Water von Schweppes, ist Ginger B. laut Cancik eine »Abrundung des eigenen Portfolios«. »Inspiration« für das

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Business — Dammbruch im Mixer-Markt

neue Tonic »bot der spanische Markt«. Im dortigen Schlüsselmarkt für Gin und Tonic Variationen, die Spanier lieben beides, feierte Schweppes schon mit mehreren Sondereditionen Erfolge.

Neues, wohin das Auge blickt Ein Schachzug, den die Berliner hinter Thomas Henry hierzulande schon einige Monate vorher mit einem Elderflower Tonic vornahmen. Und hierbei sieht Sebastian Brack, einer der Thomas Henry Gründer, auch die große Stärke seines Unternehmens: »Ich sage immer, denke anders als die Großen, arbeite schneller, mach gute Produkte und gehe alles mit Leidenschaft an.« Elderflower Tonic, ursprünglich nur als Sonderedition entwickelt, hat seinen festen Platz in Bracks Portfolio eingenommen. Wieder raus ist dagegen die kurzzeitig über Thomas Henry erhältliche Grapefruitlimonade »Grape«. Es sollte die deutsche Antwort auf den Bedarf nach einem Mixer für den mexikanischen Paloma-Cocktail werden. Nun kommt Paloma ins Rollen, aber mit der vom Hamburger Spirituosenunternehmen Borco auf den Markt gegeben Paloma Limonade. Diese ist in Dosen erhältlich und schon mit Limette und Salz versetzt. Damit sogar clubtauglich. Aus der Hansestadt hörte man zuletzt von einer äußerst positiven Entwicklung des Produktes. 2011 erwarb noch der überregionale Getränkehersteller Rhodius Mineralquellen die Rechte an der 1865 gegründeten Marke Haindl‘s und vertreibt die Bitterlimonaden seitdem national im Handel. Aber auch in der Gastronomie im Gebiet von Düsseldorf bis ins Saarland, in dem Rhodius als Kon-


Mixer-Qualitäten in Deutschland 1958 › Schweppes Tonic › Schweppes Bitter Lemon › Schwepeps Ginger Ale

2005 › Schweppes Citrus Summer

2011 › Schweppes Ginger B. (1. Version) › Thomas Henry Elderflower Tonic › Thomas Henry Grape (eingestellt) › Borco Paloma › 1724 Tonic › Haindl‘s Tonic › Haindl‘s Bitter Lemon › Haindl‘s Ginger Ale › Goslings Ginger Beer

2007 › Fentimas Produkte (1.Importversuch – gescheitert 2009)

2012 › Schweppes Inger-Kardamom Tonic › Schweppes Ginger B. (2. Version)

2008 › Schweppes Wild Berry

2012 (angekündigt) › Le Roc Tonic › Le Roc Bitter Lemon › Le Roc Ginger Ale › Aqua Monaco Tonic › Aqua Monaco Bitter Lemon › Aqua Monaco Ginger Ale › Fentimans Produkte (3. Importversuch)

1960 › Schweppes Bitter Orange

2010 › Thomas Henry Tonic › Thomas Henry Bitter Lemon › Thomas Henry Ginger Ale › Thomas Henry Spicy Ginger (anfangs Ginger Beer) › Fentimans Produkte (2. Importversuch – gescheitert 2011)

zessionsnehmer von Pepsi agiert. Dort blickt man der Zukunft des Segments gelassen entgegen: »Es dreht sich hier aus unserer Sicht um relativ kleine Margen. Trotzdem wissen wir, dass der Markt wächst und behalten ihn natürlich im Auge.« Nächstes Jahr soll es dann unter dem Namen haindl‘s die erste Sonderedition eines Tonics geben. Ebenfalls 2011 kam das in der BarSzene geschätzte 1724 Tonic aus Südamerika über Enologos, wo man sich sonst primär

mit Wein und Spirituosen beschäftigt, nach Deutschland. Auch hier kämpft man mit dem deutschen Mehrwegsystem. Aber wie man bei Enologos erfahren kann, kommt »demnächst eine neue Flasche auf den Markt, die das Problem lösen wird«. Auch kleinere, internationale Produkte können also den Weg in unseren Markt schaffen. Weitere Varianten sind hier vorerst nicht zu erwarten. Spezialisiert hat sich auch die wineshopper GmbH, die passend zum exklusiv importier-

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ten Gosling‘s Rum ein Gosling‘s Ginger Beer verkauft, um den »perfekten Dark n Stormy« zu ermöglichen. Während in den Anfangsmonaten im letzten Jahr zuerst Dosen verkauft wurden, ging man, laut der Product Managerin Anette Schramm, auf Gastronomen-Wünsche ein und füllt nun in hochwertige 0,25 l Flaschen ab. Auch hier stieß man erstmalig auf die Mehrweg-Hürde: »Es war eine interessante Herausforderung. Großhändler spielen dabei eine wesentliche Rolle. Was ganz klar hilft, sind die Kunden. Die Gastronomen, die müssen an die Großhändler herantreten und dann läuft alles hervorragend.«

nen, hatten aber höchste Ansprüche an das Produkt«. Anfangs soll mit dem üblichen Bitter-Dreigestirn in 0,2 und 1,0 Gebinden die gehobene Barszene erobert werden, dann werden »ergänzende Produkte folgen«. Die Limonade wird nicht im Handel für Endkunden erhältlich sein.

Es wird also langsam aber sicher eng auf dem Markt. Nichtsdestotrotz haben auch eingangs erwähnte internationale Unternehmen wie Fever Tree und Fentimans Deutschland nicht aufgegeben. Mitarbeiter von Fever Tree fand man zuletzt regelmäßig auf internationalen Veranstaltungen auf der Suche nach deutschen Vertriebspartnern und Geoffrey Wrigt, CEO von Fentimans, Der Damm bricht spricht uns gegenüber Klartext: »Aufgeben? In absehbarer Zeit werden weitere regional Keine Chance. Wir bleiben dran und werden präsente Unternehmen ebenfalls das Licht Lösungen für alle Probleme finden. Gute und des Marktes erblicken. So werden neben besondere Produkte werden immer Platz in dem schon bekannten SPQ Tonic von Stral- einem Markt finden.« sund und den Bitterlimonaden-Dreigestirn der Lichtenauer Quelle sowie den Sach- Der amtierende Marktgigant Schweppes sen hinter Margon auch die Münchner von sieht die neue Schwemme an Mitbewerbern Aqua Monaco in wenigen Wochen ihr Tonic und Produkten sportlich. Im gepflegten Water, Ginger Ale und Bitter Lemon auf den Ton eines weltmännischen Konkurrenten Markt bringen. Nach unseren Informationen sagt uns der Product Manager Cancik, dass soll dann auch in Bälde ein Ginger Beer fol- »Wettbewerb noch niemand geschadet hat«. Ein belebter Wettbewerb spornt ihn eher an, gen. »Dinge noch besser zu machen«. Aber waDen größeren Wind im Markt dürfte dieses rum sollte sich bei Schweppes auch Panik Jahr jedoch Warsteiner machen. Man wird breitmachen. Im Geschäftsjahr 2011 wurmit der Tochtergesellschaft International- den knapp 700.000 Hektoliter abgefüllt. 3 % Brands Germany, mit der schon 2006 die mehr als im Jahr zuvor. Und auf die KronSurfsoda Aloha lanciert worden ist, noch korken des Ingwer-Kardamon Tonics steht im August eine Bitterlimonaden-Range mit nicht zufällig die Ziffer 1. Auch der Champidem Namen Le Roc vorstellen. Der Pro- on ist bereit, in die nächste Runde zu gehen duktentwickler John Wieblitz verrät uns, und sich seinen Herausforderern zu stellen. __ dass er »schon lange daran arbeitet«. Sie hätten »früher auf den Markt kommen kön-

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Business — Dammbruch im Mixer-Markt


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Plankton & Tonic Text Helmut Adam

Ein spanischer Sternekoch bringt das Meer in die Bar

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Der beliebte Longdrink bestehend aus Gin und Bitterlimonade mag britischen Ursprungs sein, seine wahre Blüte erlebt er aber derzeit in Spanien. Nirgendwo wird der schlichte Gin & Tonic so aufwendig zelebriert, werden so viele unterschiedliche Gin-Sorten kunstvoll mit verschiedensten Zutaten, Garnituren und Fillern vermählt.

Plankton für die Handtasche

Die gegenüber der oben erwähnten Ursprungsrezeptur weiterentwickelte Kreation beinhaltet neben Plankton nun auch Zitronengras und Zitrusaromen. Um die Mischung haltbar zu machen, hat man die Zutaten dehydriert und als Pulver in kleine Tütchen abgefüllt. Der Barmann muss also So überrascht es auch nicht, dass sich die kein speziell temperiertes Planktonbecken spanische Sterneküche dieses neuen spa- in der Bar aufstellen, um seinen Gästen dienischen Nationalgetränks angenommen se Kreation servieren zu können. Die Meehat. Ángel León, ein mehrfach prämierter resspargel-Garnitur, auch Queller genannt, Koch, der unweit der Sherry-Hochburg Je- bekommt man in gut sortierten Fischgerez im Küstenort El Puerto de Santa María schäften für rund 3 Euro pro 100 Gramm. das Restaurant Aponiente (aponiente.com) betreibt und sich »Chef del Mar« nennt, war der Meinung, dass ein Gin & Tonic eine kräftige grüne Infusion vertragen kann.

Bittere Meeresbrause Er entwickelte gemeinsam mit Sommelier Juan Ruiz eine Variante des Longdrinks, die mit Plankton angereichert wird. Als essbare Garnituren werden dem Getränk Rotalgen und Meeresspargel zugegeben. Das verwendete, gezüchtete Plankton kostet laut León rund 1800 Euro das Kilo. Das Meer ins Glas zu bringen, ist offenbar eine kostspielige Angelegenheit.

Im Mundraum wird in Sekundenbruchteilen ein wahres Umami-Feuerwerk abgebrannt. Es ist, als ob eine frische Meeresbrandung den Gaumen zugischtet.

Die Farbe des Getränks mag nicht jedem Tresen-Fan liegen und auch der Geschmack dürfte polarisieren. Im Mundraum wird in Zum Glück gibt es aber Marken, die sich Sekundenbruchteilen ein wahres Umamider Bekanntmachung ungewöhnlicher Wa- Feuerwerk abgebrannt. Es ist, als ob eine cholderbrausen verschrieben haben. Der frische Meeresbrandung den Gaumen zuspanische Gin Mare (ginmare.com), eine gischtet. Das Erstaunliche allerdings ist an ungewöhnlich komplexe Gin-Kreation, die diesem Getränk, dass der Ursprungschaihr Geschmacksprofil mediterranen Kräu- rakter, Wacholder und Zitrus-Bitternoten, tern wie Rosmarin und Thymian verdankt, erhalten geblieben ist. So fulminant der hat sich mit Ángel León zusammengetan, um Meeres-Auftakt ist, so sanft klingt der Gedem Sea & Tonic oder Plankton & Tonic zu schmack in dem aus, was man von einem Gin & Tonic erwartet. größerer Bekanntheit zu verhelfen.

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ngewin spiel

Sea & Tonic probieren e·Mixology verlost unter Abonnenten von Mixology 10 Sets, bestehend aus je einer Tüte Planktonmischung, einer Probe Mare Gin und einem 1724 Tonic. Teilnahmeberechtigt sind Personen, die das 18. Lebensjahr überschritten haben. Zu beantworten ist die Frage: »Was ist der gesetzlich vorgeschriebene Mindestalkoholgehalt von Gin?«

Sea & Tonic (Plankton & Tonic) 5 cl aromatischer Gin (z.B. Mare) 1 Planktonmischung Fill Up mit Tonic Water (z.B. Fentimans, 1724) Garnitur: 1-2 Zweig(e) Meeresspargel Glas: großes Longdrinkglas Zubereitung: Gin in das vorgekühlte Glas gießen, Planktonmischung zugeben und mit Barlöffel verrühren. Anschließend Glas mit Eiswürfeln füllen und mit Tonic Water aufgießen. Mischung kurz anrühren und mit Meeresspargel dekorieren.

Antwort einsenden an verlosung@mixology. eu unter dem Stichwort »Sea & Tonic«. Einsendeschluss ist 9. Juli 2012 um 24 Uhr.

Zu beziehen gibt es die Planktonmischung bei Enologos, dem deutschen Importeur von Gin Mare exklusiv für Gastronomen zum Preis von 1,50 € pro Satchet:

— mixology.eu/abonnement

— bit.ly/planktontonic

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Gin — Plankton & Tonic


OFFIZIELLER LIKÖR UND SIRUP—PARTNER DER BAR DIE ES NICHT GIBT 2012

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Sturmfest Die Bowmore Destillerie ist sprichwörtlich nah am Wasser gebaut. Kein Wunder also, dass die raue Brandung an der Küste Islays auch Spuren an der Destillerie zurücklässt. Und so angeblich auch im neuen Tempest, dem dritten der Range. Die limitierte Small Batch Auflage, gereift in first-fill-Bourbonfässern, soll eben diese Nähe zum Meer symbolisieren und mit Aromen von »Atlantik-Meersalz-Tang« den Gaumen umgarnen. Nicht kaltfiltriert und mit 55,6 % Vol. Cask Strength abgefüllt, hilft der dritte Tempest (Sturm) in jedem Fall gegen kalte Atlantikwinde und wärmt von Innen. Als rollenden Aktenschrank in limitierter Auflage von 1.850 Kartons weltweit gibt es den Bowmore Tempest No. 3 seit dem 1. Juni diesen Jahres beim Händler. Die Fußstapfen, in die er tritt, sind dabei groß. Tempest No. 1 und 2 wurden mehrfach prämiert. Auch ein Tempest No. 4 ist in Planung und wird 2013 erscheinen. Bis Redaktionsschluss konnte leider noch nicht verkostet werden, wie viel Miso-Suppe der Neue ist. Es wird aber nachgeholt. — bowmore.com

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Sterling für die Queen Bitters sind im Trend. Mit kraftvollen Aromen runden sie Drinks und Gerichte ab. Und auch englische Blaublüter wussten schon früh um die guten Tropfen. Aus diesem Grund gewährte man auch einem Fläschchen aus Trinidad das Tragen des königlichen Wappens. Die vom deutschen Arzt Siegert gegründete Marke Angostura Bitters, die auf das große Bitters-Comeback bisher nur mit einem 2007 eingeführten Orange Bitters reagiert hat, bringt nun zum Thronjubiläum der britischen Königin eine Sonder-Edition heraus. Pro verkaufter Flasche wird nach Unternehmensangaben 1 Britisches Pfund an den Queen Elizabeth Scholarship Trust fließen, eine Wohltätigkeitsorganisation, die britische Handwerkskunst unterstützt. »Wahre Handwerkskunst ist das Herzstück von Angostura und wir möchten dazu beitragen, dies in anderen zu fördern«, so Senior Sales- und Marketingmanager Alex Thomas. Damit ändert die in Trinidad ansässige Firma zum ersten Mal seit fast 200 Jahren die Aufmachung des Flaschendesigns. In den Handel gehen von der limitierten Auflage 24.000 Fläschchen weltweit. — angostura.com

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Auf dem Boden geblieben Der Traum vom Fliegen fasziniert die Menschheit seit jeher. Viele heben allerdings nur dann vom Boden ab, wenn sie sich auf einen Barhocker schwingen. Kann ja auch ganz schön sein. Um aber dennoch ein wenig internationales Flair und Jetset zu verbreiten, bietet eine Kölner Firma Flugzeugtrolleys als Homebar an. Sozusagen für alle, die lieber weiterhin mit einem Martini in der Hand vom Fliegen träumen. Stephan Boltz, Gründer von boardbar, vertreibt mit seiner Firma ausrangierte und neuwertige Trolleys für jedermann. Weltweit und individualisiert mit leuchtenden Glasböden für die Homebar, einem Schneidebrett als Deckplatte oder als rollender Aktenschrank im Büro. Selbst die Fluggesellschaft airberlin schiebt die Kölner Schränkchen durch die Sitzreihen. Ausgezeichnet mit dem reddot design award rollt der kantige Kasten aber auch außerhalb der Kabine elegant umher. Höhe: 103 cm Breite 30,1 cm Tiefe: 40,4 cm Preis: gebraucht ab 979 €, neu ab 1329 € — bordbar.de

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Mixtur


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Shine on, Striding Man Reden ist Silber, Whiskytrinken ab August auch Gold und Platin. Diageo lanciert zwei neue Qualitäten des Johnnie Walker und „verwirklicht den global steigenden Wunsch des Connaisseurs nach hochwertigen Whiskys“. Die Geschichte, die hinter den zwei Schmuckstücken steckt, ist wie immer goldig. Ein Whisky des geblendeten Gold Label Reserve ist mit dem Wasser der Kildon Hills hergestellt, dem angeblich ersten Fundort von Gold in Schottland. Und auch für den Platinum Reserve wählte Masterblender Jim Beveridge nur erlesene Tropfen. Keiner der verwendeten Scotchs ist weniger als 18 Jahre im Eichenfass gereift, bevor er mit anderen vermählt wurde. Empfohlen werden beide Qualitäten zum Purgenuss oder auf Eis. Insbesondere der 40-prozentige Gold Reserve soll aber auch seinen Weg in den einen oder anderen Drink finden. Mit einem Preis von ca. 39 Euro sicherlich nicht hinter jedem Tresen umsetzbar. Der Preis für den Private Blend Platinum Label in formschöner Flasche liegt mit ca. 78 Euro zwischen dem blauen und goldenen Striding Man. — johnniewalker.com

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1962 – 2012 Appleton Jamaica Independence Reserve Dieses Jahr feiert die Karibikinsel Jamaika ihre fünfzigjährige Unabhängigkeit. Eine Feier mit einem speziell dafür gedachten Tropfen. Ein halbes Jahrhundert ohne Sonne, eingeschlossen in Eichenfässern, verbrachte der »Appleton Estate 50 Year Old Jamaica Rum – Jamaica Independence Reserve« die Zeit, in der Jamaika seine Eigenständigkeit lebte. Anlässlich des Jubiläums wurden diese Fässer nun geöffnet, miteinander vermählt und in gerade einmal 800 Flaschen abgefüllt. Der entstandene Rum ist ein Blend aus 20 Destillaten. Keines jünger als 50 Jahre. Appleton hat damit nach eigenen Angaben den ältesten Rum der Welt im Portfolio, der sich für 5.000 Dollar aber auch ins eigene Backboard integrieren lässt. Optisch wäre der mundgeblasene Dekanter aus

Kristallglas definitiv eine Zierde. Und jedem, der keinen Kristalldekanter erstehen kann, sei gesagt, dass eine lange Reifezeit nicht immer mit außergewöhnlich gutem Geschmack einhergehen muss. — appletonestate.com

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Mixtur


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Junge Kräutergötter gesucht TeamSpirit ruft die nächste Stufe seines Patenschaftsprogramms aus. Das Rheinberger Traditionsunternehmen TeamSpirit hat eine beeindruckende Vielzahl an Kräuterlikören im Programm. Neben dem würzigen Flaggschiff Underberg, mittlerweile auch in Bio-Qualität erhältlich, vertreibt TeamSpirit Weltmarken wie Averna und Unicum. Weitere KräuterSchönheiten der Rheinberger sind die spanische Spezialität Tunel de Mallorca sowie die regionalen Tropfen Gurktaler, Ettaler und Escorial. Reisen zum Ursprung der Kräuterelixiere Um diese Kräuterphalanx kümmern sich im sogenannten Kräuterzirkel versammel-

te Bar-Experten, die in bekannten Cocktailbars tätig sind. Im Rahmen eines neuen Patenschaftsprogramms werden nun sogenannte »Junioren« gesucht. Diese dürfen das dreißigste Lebensjahr nicht überschritten haben und müssen in einer Bar in Deutschland tätig sein. Wer es in das Juniorenprogramm des Zirkels schafft, hat die Gelegenheit die renommierten Paten an die Herstellerorte der genannten Kräuterliköre zu begleiten. Wer sich für das Programm interessiert, schickt bis zum 1.9.2012 eine aussagekräftige Bewerbung an kraeuterzirkel@teamspirit.de. — diversa-spez.de

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neues & Notizen

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Goldene Zeiten Aus dem Land von Milch und Honig In Amerika und Kanada findet der Whiskeylikör American Honey bereits großen Anklang und wurde sogar zum Best in Class bei den World Whiskey Awards gewählt. Und die Mühe, die man sich mit dem Produkt gegeben hat, sieht man bereits von außen. Der goldene Schriftzug auf schwarzem Grund harmoniert sehr gut mit dem goldgelben Inhalt und dem kantigen Design der Flasche. Auch der Inhalt weiß zu überzeugen. In der Nase eine süße Kandisnote nebst Vanille, Zimt und Mandel, zudem Aromen von Bratapfel und Birne. Schade ist nur, dass er diese Komplexität nicht auch im Mundraum preisgibt. Die Honigsüße kommt auf der Zunge noch stärker zur Geltung als in der Nase und die samtige Textur hinterlässt die für den Wild Turkey Bourbon typischen Raucharomen im Gaumenbereich. Der Abgang ist lang anhaltend und mild. Sowohl der Bourbon als auch der Honig sind einzeln für sich auszumachen und fügen sich in eine feine Symbiose. Da wird auch klar, dass die Feinunze ihren Preis hat. Mit ca. 34 Euro für den Liter ist er deutlich teuer als Vergleichsprodukte, aber auch einen zweiten Schluck wert. — americanhoney.com

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Nunc est bibendum! *

Mixology Bar Guide Das umfassende flüssige Paket für alle Bartender, Connaisseure und Barflys. Der MIXOLOGY BAR GUIDE 2012 mit den besten Bar-Adressen Deutschlands für 12,90 € (ISBN 978-3941641631). Und alle zwei Monate MIXOLOGY, das Magazin für Barkultur, für 40 € im Jahr (Deutschland) und 65 € im Jahr (Österreich, Schweiz und alle anderen Länder). Alle Preise inkl. MwSt. Abonnement abschließen unter: — mixology.eu/abonnement Mixology Bar Guide bei Amazon: — amzn.to/barguide * lateinischer Trinkspruch: »Nun muss getrunken werden!«

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die schwarze seite

Die Besten

Trinklieder TO P t en

Kreative greifen gern auf einen Tropfen Alkohol zurück, um der Kreativität noch einmal nachzuhelfen. So hat auch der eine oder andere Musiker sein Herz – und zum Teil auch

sein Leben – an flüssigen Freund verloren. Zeit, dass wir ihm in unserem redaktionsinternen Ranking von Liedern über und mit Alkohol zumindest ein Ohr leihen.

1 »Alabama Song« — The Doors Den Weg zur nächsten Whisky Bar suchten nicht nur The Doors um den zu früh verstorbenen Sänger Jim Morrison. Das eigentliche Originalgedicht stammt von Bertolt Brecht und ist Teil der Brecht-Weil-Oper »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«. ­— youtube.com/T_d_VJbYAfc


2 »Alcohol« — Gogol Bordello »And you know that I‘ll survive / Every time you come / Just to thank you one more time / For everything you‘ve done«. Dieser Danksagung durch die Gypsy-Punks um Eugene Hütz ist auch von unserer Seite nichts beizufügen. ­— youtube.com/5fmZCve025Q

3 Brass Monkey — »Beastie Boys« Für den Brass Monkey gibt es mehrere Rezepte. Eigentlich, aus je einem Teil dunklen Rum, Vodka und Orangensaft gemixt, ist auch die Variante mit gleichen Teilen Malzlikör oder Bier und Orangensaft bekannt. ­— youtube.com/cgZ9Qyp4H1A

4 »Zehn kleine Jägermeister« — Die Toten Hosen Die zehn kleinen Jägermeister gehören zweifellos zum klassischen MitgrölRepertoire der 1982 gegründeten Düsseldorfer Formation. Aber auch Lieder wie »Bis zum bitteren Ende« und »Bommerlunder« würden tadellos sich in unser Ranking einfügen. ­— youtube.com/ZXQTeO_ytkw


5 »Vodka« — Korpiklaani Eine Band für Raubeinige. Die finnischen Pagan-Metalheads von Korpiklaani besingen in ihren Liedern Mythologisches aus der Heimat – wenn sie nicht gerade Vodka, Tequila und Beer vertonen. ­— youtu.be/e7kJRGPgvRQ

6 »Red Red Wine« — UB40 Die Originalversion des Lieds stammt von Neil Diamond und wurde bereits 1968 veröffentlicht. Die erfolgreichste Coverversion stammt allerdings von der britischen Band UB40 und war 1983 auf Platz 1 der UK-Charts. ­— youtube.com/YrwFkByhlJo

7 »Whiskey In The Jar« — Metallica Eigentlich ein traditionelles irisches Volkslied, fand es seinen Weg auf die Alben zahlreicher Künstler, wie Thin Lizzy, The Pogues und auch Roger Whittaker. Die deutsche Version stammt von Klaus und Klaus und nennt sich »Rum Buddle Rum«. ­— youtube.com/7B63UIKoIZ0


8 »Gin« — Tiger Lillies Eine Einordnung der 1984 gegründeten Band fällt schwer. Oft wird der Stil als brechtsches Zigeuner-Kabarett bezeichnet. Mit einem Lied über Gin dürfen sie aber in unserem Ranking nicht fehlen. Wo ist das Tonic? ­— youtube.com/xCGz8rc-HY

9 »Tequila« — The Champs Ein Millionenseller mit wunderbar simplem Text, der es einem ermöglicht auch dem einen oder anderen Glas des Agavendestillates mitzusingen. 1957 wussten Bands halt noch, wie es geht. Tequila! ­— youtube.com/HCre91Q6qkM

10 »Johnny Walker« — Marius Müller Westernhagen Der gebürtige Düsseldorfer gilt mit mehr als 11 Millionen verkauften Alben als einer der erfolgreichsten deutschen Musiker. So irrt er anscheinend, wenn er in seiner Liebeserklärung an den Scotch singt: »Kein Mensch hört mir so gut zu wie du«. ­— youtube.com/w1AK2ZXvoik


Die rote Welle Text Steffen Hubert

Der neue Gruppo Campari Country Manager Deutschland erklärt die rote Welle

Peter Schmid (dritter v. l.) mit Charles Schumann bei der Wiedereröffnung des Mailänder Camparino

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Der Schweizer Peter Schmid hat nun das deutsche Campari Ruder in der Hand. Als Weltbürger freut er sich auf seine Aufgabe hierzulande. Zum Auftakt erzählt er aus seiner Vergangenheit und über seine Sicht auf den deutschen Markt. Das neue Gesicht

hierzulande »eine außergewöhnliche Dynamik mit Tendenz zu hoher Qualität und exSeit April 2012 steht der Gruppo Campari perimentierfreudigen Konsumenten«. Ein in Deutschland ein neuer Kopf vor: Peter perfekter Ort für internationale Marken, Schmid. Der Schweizer ist seit elf Jahren um »kreativ und aktiv zu sein«. für Campari tätig. Nach seiner Arbeit für die Schweizer Dependance der Italiener, Die Italiener und die ging es in die Zentrale nach Mailand. Dort Bundesrepublik war er International Brand Director und trug damit strategische Verantwortung für »Seit mehr als einem Jahrzehnt«, weiß diverse Produkte der Gruppe: »Die Arbeit Schmid, »steht der deutsche Markt für die in der Zentrale ist spannend. Es ist eine italienische Gruppe weit oben auf der AgenHerausforderung in einer marken- und da«. Seiner Meinung nach sei Campari hierkonsumorientierten Branche langfristige zulande in den »letzten Jahren mit Abstand Strategien zu entwerfen.« Das fesselndste das investitionsfreudigste Unternehmen der Projekt war für ihn die Eigliederung der Branche gewesen«. Und es soll weiter geWhiskybrennerei Glen Grant in die welt- hen, denn »die urbanen Zentren des Landes weit agierende Gruppe, woran er federfüh- haben eine extrem breite und positive Wirrend mitwirkte. Für Gruppo Campari ein kung, sogar weit über Deutschland hinaus«. Meilenstein. Es war 2006 der erste Whisky, Dort »werden Trends geboren, die nachhaldem in dem folgenden Jahren weitere fol- tig wirken«. So hat der in den letzten Jahren gen sollten. Peter Schmid bezeichnet sich zum urbanen Zugpferd erwachsene Aperol als »Schweizer mit internationaler Ausprä- in den Augen des Country Managers seigung«. Er spricht vier Sprachen fließend nen Zenit noch nicht überschritten: »Das und freut sich, nun für den deutschen Markt von Aperol erschaffene Sprizz-Segment ist tätig zu sein. Seiner Meinung nach herrscht über Trendgastronomie hinaus zum regio-

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nalen Wachstum übergegangen.« Daneben ist die Gruppo Campari dabei, in Deutschland einen neuen Giganten zu erschaffen. Denn der spanische Licor43, lies mit 30% Wachstum im letzten Jahr, alle anderen Liköre »in der dynamischen Entwicklung weit hinter sich«. Dazu setzen die Italiener aktuell auf den Wild Turkey American Honey. Wir fragen, ob die Hausmarke Campari zwischen diesen Mühlen zerrieben wird. Schmid: »Keinesfalls. Wir heißen nicht nur Campari, wir sind Campari. Negroni und Americano sind Klassiker, die wieder im kommen sind. Da kommt eine schöne, rote Welle auf uns zu!« In diesem Sinne wird auch alsbald der Tocco Rosso, die rote Berührung, kräftiger beworben werden. Eine Art Campari-Hugo oder Hugo-Rosso. Zum Aperitif- und Likörgeschäft der Gruppo Campari gesellen sich derweil stets weitere Whiskys. So kann man in Deutschland nach den Schotten Glen Grant und Bowmore und dem Amerikaner Wild Turkey seit dem 1. Juli 2012 noch den Iren Tullamore Dew im Campari-Portfolio begrüßen. Schmid sieht für Whisky in Deutschland noch »Platz nach oben«. Dieser strategische Schwerpunkt wird also weiter von der Gruppo Camapri ausgebaut. Ob dann - nach dem venezuelanischen Santa Teresa - auch noch weitere Rum-Marken folgen werden, kann der Schweizer uns leider jedoch noch nicht verraten. Rezeptur Tocco Rosso: — bit.ly/toccorosso — campari-deutschland.de

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Interview — Die Rote Welle

Campari Markenbesitz Gruppo Campari 1996 – Cynar 1999 – Skyy Vodka, 12 Ouzo 2000 – Cinzano 2004 – Aperol 2006 – Old Smuggler, Glen Grant 2008 – Crodino 2009 – Wild Turkey 2011 – Irish Mist, Frangelico, Carolans 2012 – Sagatiba Vertrieb in Deutschland durch Gruppo Campari 2006 – Russian Standard 2009 – Illi Liquore, Santa Teresa, Licor43 2010 – Bowmore, Sibona, Auchentoshan, Yamazaki, Glen Garioch, Midori 2011 – Disaronno 2012 – Tullamore Dew


neues & Notizen

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Eiszeit Oder lauer Sommerwind Geht es nach Hersteller MBG, kann der Sommer eigentlich gar nicht heiß genug werden. Schließlich lassen steigende Temperaturen auch die Umsätze der Getränkehersteller in die Höhe klettern. Insbesondere prickelnder Schaumwein eignet sich aber auch vortrefflich, um das Gemüt zu kühlen. Ein Grund für die Paderborner, die zum 1. Juli die Vertriebsrechte für Scavi & Ray von Schwarze & Schlichte zurückkauften, die Prosecco-Range auszubauen. Der neue Cuvée »ist der edelste Vino Spumante der gesamten Scavi & Ray Range und fühlt sich so angenehm erfrischend an wie ein lauer Sommerwind«. Ein Sommerwind, der wie das vermutliche Vorbild, Moet & Chandon Ice, eine elegante weiße Flasche umweht. Speziell für den Genuss bei unter 8 °C konzipiert, wird die Trinkempfehlung »auf Eis« gelegt. Der italienische Neuzugang mit natürlicher Kohlensäure, einzuordnen als »Medium Dry«, soll den sich nach Abkühlung verzehrenden Gaumen mit »fruchtigen Noten und leichter Restsüße« verwöhnen. Ob ihm das gelingt, wird von der Redaktion noch verkostet. Erhältlich Scavi & Ray Ice Prestige ab 12.7.12 zu einem Preis von 14,99 € erhältlich. — www.scavi-ray.com


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Eine Frage der Ehre Harry goes to Zuckerhut Vom 8. bis 13. Juli kämpfen in Rio de Janeiro mehr als 40 Nationen um den Titel Diageo World Class Bartender of the Year 2012. Nachdem in London, Austragungsort des westeuropäischen Finales der World Class, Harry Glockler als bester deutscher Bartender gekürt wurde, reist der gebürtige Engländer nun mit Shaker zum Zuckerhut. Der bescheidene Barmann lebt in Berlin und schwingt den Barlöffel in der rivabar, hätte aber nie damit gerechnet, dass er »überhaupt so weit kommt und einen solchen Titel tragen darf«. Nun gilt es, global zu überzeugen. »Ich erwarte mir vom Finale in Rio de Janeiro viele inspirierende Erfahrungen und die Möglichkeit, Kritik von einer der besten Jurys der Branche weltweit zu erhalten, egal, wie sie auch ausfallen sollte. Das ist eine große Ehre«. — facebook.com/WorldClassGSA

(Offenlegung: »Mixology – Magazin für Barkultur«, und »Mixology Online« sind Medienpartner von Diageo bei der Diageo World Class 2012.)

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Abseihprämie Andalö Mittsommer Challenge Es gibt nicht viele Wettbewerbe, bei denen man gleich ein Auto gewinnen kann. Die Mittsommer Challenge des schwedischen Sanddornlikörs Andalö war allerdings ein solcher. Das als »Vintage Car« ausgelobte ‘94er Volvo 480 Coupé wechselte dabei für einen Drink den Besitzer. Gesucht war ein Andalö-basierter Sommercocktail. Die überzeugende Rezeptur lieferte dafür der 22 jährige Timo Kretschmer mit seiner Kreation, dem Anders(son). »Geschmacklich und optisch, aber auch in der verblüffenden Einfachheit, die für einen Sommerdrink typisch sein sollte, lag der Anders(son) bei allen Juroren klar vorn«, erklärt Michael Rode, nationaler Bar-Manager von Distributeur Behn, die Entscheidung. Mixology gratuliert und wünscht gute Fahrt. — andaloe.com

Anders(son) von Timo Kretschmer Frische Mango 2 cl frischer Limettensaft 2 cl Sierra 100 % Agaven Tequila Silver 4 cl Andalö 1 cl Zuckersirup 2:1 Glas: Tumbler Garnitur: Orangentwist Zubereitung: Mangowürfel mit allen anderen Zutaten kräftig auf Eis shaken und doppelt in das mit Eiswürfeln gefüllte Gästeglas abseihen.


+++++ messeticker +++++ ++++++++++++++++++++++++++++++

25. – 29. Juli 2012

—— Tales of the Cocktail —— New Orleans, USA Bereits im zehnten Jahr zieht es die Barwelt nach New Orleans. Ein Pflichttermin. — talesofthecocktail.com ++++++++++++++++++++++++++++++

10. – 11. September 2012

—— Bar Symposium —— Warschau, Polen Die polnische Barszene ist im Aufschwung und das Bar Symposium einen Besuch wert. — barsymposium.pl ++++++++++++++++++++++++++++++

22. – 25. Spetember 2012

—— Sydney Bar Week —— Sydney, Australien Die Barmesse Down Under mit Verleihung der Australian Bar Awards. — barweek.com.au ++++++++++++++++++++++++++++++

25. – 27. September 2012

—— Moscow Bar Show —— Moskau, Russland Auch im zweiten Jahr versucht sich Moskau in die Riege der bedeutenden Barmessen zu spielen. — mbs.pir.ru ++++++++++++++++++++++++++++++

09. – 10. Oktober 2012

—— Bar Convent Berlin —— Berlin, Deutschland »Currently the best barshow in the world«, lobte BarLifeUK. com den BCB. — barconvent.de ++++++++++++++++++++++++++++++

13. – 14. Oktober 2012

—— UK Rumfest —— London, Vereinigtes Königreich Der Welt größtes Festival um das Zuckerrohrdestillat zu huldigen. — rumfest.co.uk ++++++++++++++++++++++++++++++

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impressum Inhalte

Daten

»e·MIXOLOGY« ist ein publizistisches Angebot der Mixology Verlags GmbH. Inhaltlich Verantwortlicher gemäß Paragraph 10 Absatz 3 MDStV: Markus Orschiedt (markus@mixology.eu), Mixology Redaktion, Schlesische Str. 28, 10997 Berlin — mixology.eu

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Assistenz: Sabine Heller-Engel, Cecilia Atik, Christian Kopp

Werbung Wegen Anzeigenformaten und Anzeigenpreisen in »e·MIXOLOGY« wenden Sie sich bitte an: Leonie Kaack (leonie@mixology.eu).

Layout & Satz: studiograu.de

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»We borrowed golf from Scotland as we borrowed whiskey. Not because it is Scottish, but because it is good.« 

Horace Hutchinson (1880 – 1946)

Cocktailian 1 — Das Handbuch der Bar & Cocktailian 2 — Rum & CachaC¸ a Im Buchhandel und im Online-shop: www.cocktailian.de

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Neue Bars — Reingold Bar


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