DAS ETWAS ANDERE MAGAZIN
VPA: 1090 Wien Tel.: 01/710 27 60 EUR 2,00
Ausgabe 11/14
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HELENE FISCHER Die Schmuck-Kollektion Verkaufsstart 25.11.2014
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„Ich liebe Schmuck! Und ein edler Ring oder eine kostbare Kette ist für mich immer noch etwas ganz Besonderes. In der exklusiven Tchibo Kollektion habe ich solche Schmuckstücke entdeckt: aus Gold und Silber, mit eleganten Steinen, aber auch wunderschönen Modeschmuck. Für besondere Anlässe oder einen besonderen Menschen.“
Kette ca. 20 Euro
Kette ca. 40 Euro
Creolen ca. 40 Euro
Ring ca. 30 Euro
Creolen ca. 60 Euro
Ring ca. 10 Euro
Ring ca. 15 Euro
Ring ca. 90 Euro Armreif ca. 18 Euro Gold-Kette mit Mondsteinanhaenger ca. 300 Euro
Fotos: Trendeyes
Armreif ca. 18 Euro
Ring ca. 15 Euro 11/2014
Ohrstecker ca.313 Euro
die durch innere Zerwürfnisse handlungsunfähig ist und bundesweit nur 350 bis 400 Mitglieder zählt. Die politische Bühne, die Stronach aufgebaut hat, hat er auch selbst wieder zerstört. Stronach baute einen Weltkonzern auf, aber von Politik hat er offen-
Partie, bestehend aus allen möglichen politischen Deserteuren auch nur ansatzweise konstruktive Arbeit abliefert, hat von Politik ungefähr so wenig Ahnung wie ich vom Flugzeugbau. Die politische Ausrichtung des Team Stronach (laut Eigenbeschreibung „wirtschaftsliberal mit wertkonservativer Ausrichtung) war von Beginn an eine Totgeburt. Welcher Teufel den MagnaGründer geritten hat, sich auf so ein politisches Abenteuer zu stürzen, darüber kann man nur mutmaßen. Die elf verbliebenen Abgeordneten können jetzt Däumchen drehen und ihre restliche Zeit im hohen Haus wahrscheinlich als wilde Abgeordnete absitzen. Das Abgeordnetengehalt von Nachbaur beträgt satte 8300 Euro, dazu kommen pro Monat noch 4000 Euro für die Geschäftsführung der Team-Stronach-Akademie macht insgesamt 12.300 brutto. Viel Geld für eine Partei,
sichtlich keine Ahnung. Seine jährliche Zuwendung an Frau Nachbaur in der Höhe von 140.000 Euro, die den Stein ins Rollen brachte, kann man eigentlich nur als Schmerzensgeld betrachten. Ich will aber jetzt gar nicht so sehr auf diese gesinnungslose „Söldnertruppe“ schimpfen, denn es gehören ja immer Zwei zu diesem Spiel. Jeder, der aus Überzeugung dieser Truppe seine Stimme gegeben hat, sollte über die Feiertage mal ein wenig in sich gehen. Denn ihr habt es erst ermöglicht, dass ein Haufen politischer Wendehälse noch jahrelang von der Allgemeinheit durchgefüttert werden muss. Gratulation dazu! Vielleicht hatte Alt-Landesrat Gerhard Hirschmann (ÖVP) mit der Aussage „Man kann es auf eine sehr einfache Formel bringen: Der Wähler ist ein Trottel.“ – doch Recht. Geld weg – Werte weg – Leute weg. Das Team Stronach ist Geschichte.
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Fotos:lichtkunst.73_pixelio.de
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eim Team Stronach herrscht Chaos pur. Nach nur zwei Jahren liegt das politische Baby des Milliardärs Frank Stronach in Scherben. Mich verwundert das jetzt nicht besonders. Wer wirklich geglaubt hat, dass diese Bunga Bunga
EDITORIAL
Fotos: Christian Anderl die Grünen Österreich, Vereinte Bühnen
Liebe Leserin, lieber Leser! Der Dezember naht und das bedeutet, dass eine neue Ausgabe des Mosaik-Magazins für Sie bereit steht. Auch in dieser Ausgabe haben wir uns bemüht, spannende Reportagen und interessante Interviews zu gestalten. Vom dahinsiechenden Bundesheer über den wachsenden politischen Einfluss der Grünen, ist „querbeet“ für jeden etwas dabei. Mit der kalten Jahreszeit kommen auch jene in Bedrängnis, die ohnehin ständig zu kämpfen haben. Die Lebenserhaltungskosten steigen unaufhörlich, während die Löhne stagnieren und die Arbeitslosigkeit steigt. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass unsere Regierung dieser Entwicklung machtlos gegenüber steht. Unsere Coverstory widmet sich daher der immer stärker steigenden Armut in Österreich – einen Besuch in der Sozialeinrichtung „Gruft“ inklusive. Machtfaktor Grün Mindestens 15 Prozent wollen die Grünen bei den kommenden Nationalratswahlen erreichen. Gestärkt durch etliche Wahlerfolge in den Bundesländern scheint dieses Ziel realistischer denn je. Doch mit der Macht kommt auch die Versuchung. Rot
und Schwarz sind die einzigen logischen Partner, doch wie weit würden die Grünen unter Glawischnig gehen, um auf der Regierungsbank zu sitzen? Seite 10 Armut in Österreich – aus ÖsterReich wird ÖsterArm Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Viele Mitbürger geben auch dieses Jahr wieder Unsummen für Weihnachtsgeschenke aus oder fliegen über die Feiertage in den Süden. Für viele Österreicher ist dies jedoch reiner Luxus geworden. Ohne die Spendenbereitschaft vieler Bürger würden Institutionen wie die Gruft nicht überleben. Seite 16 Bundesheer, Sterben auf Raten Kasernen werden auf Onlineplattformen verkauft, Offiziere üben harsche Kritik am Bundesminister für Verteidigung und ohne Geld für’s Heer wird sich die Situation nicht bessern. Mario Kunasek, FPÖ-Wehrsprecher und Vorsitzender des parlamentarischen Verteidigungsausschusses, übt im Interview Kritik an der Regierung und fordert eine Abkehr vom Sparkurs. Seite 22
Lucas Hofer & Team
LUCAS HOFER
redaktion@mosaik-magazin.at
Diagnose Darmkrebs Die Diagnose Darmkrebs ist für jeden Menschen zuerst einmal ein tiefer Schock. Im zweiten Moment tun sich dann viele Fragen auf: Wie schwer ist meine Krebserkrankung? Welche Heilungsaussichten habe ich? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wir haben Diagnose und Fortschritte in der Behandlung genauer unter die Lupe genommen. Seite 50 Musicals in Österreich Aus den USA kommend, ist das musikalische Unterhaltungstheater mittlerweile ein fester Bestandteil der heimischen Kulturszene geworden. Moderne Musicals wie „Cats“ oder das „Phantom der Oper“ sind vielen Menschen ein Begriff. Die Vereinigten Bühnen Wien versuchen nach finanziellen Problemen neu durchzustarten, ob das gelingen kann, wird sich weisen. Seite 54 Christmas Late Night Shopping Zahlreiche Prominente und Shopping-Fans fanden sich im McArthurGlen Designer Outlet ein um zu shoppen und gleichzeitig Gutes zu tun. Beim VIP Charity-Punsch zugunsten „Licht ins Dunkel“ schenkten Sänger James Co-
triall, die Schauspielerinnen Susanna Hirschler und Nicole Beutler, Dancing Star Roxanne Rapp, Ex-Fußball Profi Michael Konsel, Journalist Dieter Chmelar und Moderatorin Bianca Schwarzjirg höchstpersönlich Punsch an die Besucher aus. Seite 76
Wie weit würden die Grünen unter Glawischnig gehen, um auf der Regierungsbank zu sitzen?
Die Vereinigten Bühnen versuchen neu durchzustarten. Ob das gelingt?
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INHALT POLITIK 10
MACHTFAKTOR GRÜN DER PREIS DES ERFOLGES
COVERSTORY 16
ARMUT IN ÖSTERREICH BEI VIELEN BLEIBT DER GABENTISCH LEER
REPORT 22
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BUNDESHEER EIN STERBEN AUF RATEN
CHRONIK
MACHTFAKTOR GRÜN
ARMUT IN ÖSTERREICH
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WAIDMANNSHEIL! DIE JAGD IN ÖSTERREICH
LIFESTYLE 31
AUF DEN HUND GEKOMMEN ACCESSOIRES FÜR DEN VIERBEINER
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GLÄNZENDE AUFTRITTE FEIERN MIT GLANZ UND GLAMOUR
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IT’S A MANS WORLD ALLES FÜR DEN MANN
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GOLDENE MOMENTE GLITZERN UND FUNKELN IN DER WEIHNACHTSZEIT
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SAUNASPECIAL WORAUF SIE BEIM SCHWITZEN ACHTEN SOLLTEN
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LIEBESWELT BERGERGUT „LEBEN IM AUGENBLICK“
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OH TANNENBAUM… TIPPS FÜR DEN PERFEKTEN CHRISTBAUM
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EINBAUMHAUS DAS ÖKOLOGISCHE LOW-IMPACT HAUS
REISEN
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BUNDESHEER STERBEN AUF RATEN
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PRAG DIE GOLDENE STADT
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VORARLBERGER MONTAFON ECHTE BERGE – ECHT ERLEBEN
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FOR FRIENDS HOTEL SCHNEE VON MORGEN
GESUNDHEIT 50
TABUTHEMA DARMKREBS JEDER 17. ÖSTERREICHER IST BETROFFEN
Fotos: Christian Anderl die Grünen Österreich, angieconscious pixelio.de, Doppeladler.com, Darm2_ (c) Sebastian Kaulitzki-Fotolia_com_2, Vereinte Bühnen, Mosaik
KULTUR 54
DIE GESCHICHTE DES MUSICALS IN ÖSTERREICH VON „KISS ME, KATE“ BIS „MARY POPPINS“
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NEUHEITEN IM DEZEMBER NEUE CD’S, FILME UND BÜCHER
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KULTURKALENDER WAS IST LOS IN ÖSTERREICH?
TABUTHEMA DARMKREBS
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DIE GESCHICHTE DES MUSICALS
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SPORT 62
GESCHICHTE DES SKISPRINGENS WIE ALLES BEGANN
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NACHWUCHSSPORTLER IM PORTRÄT SKISPRINGER STEFAN KRAFT
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SPORTKALENDER UPCOMING EVENTS IN ÖSTERREICH
TECHNIK 68
NETFLIX VS. MAXDOME WAS KÖNNEN ONLINE-VIDEOTHEKEN?
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CARSHARING CAR2GO VS. DRIVENOW
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DER HEMINGWRITE SCHREIBGERÄT MIT RETRO-CHARME
SZENE 74
HUNSTMAN EROBERT WIEN LABEL LUD ZU EXKLUSIVEM CHAMPAGNER-EMPFANG
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AUSGEZEICHNETER IRONIMUS MARTINI-GANSL UND EIN GOLDENER GÄNSEKIEL
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CHRISTMAS LATE NIGHT SHOPPING SHOPPEN MIT DEN VIPS IM DESIGNER WOUTLET Impressum/Medieninhaber: Mosaik MEDIA Verlag Gesellschaft m.b.H. Nußdorfer Straße 26-28/19c, 1090 Wien 01/710 27 60 office@mosaik-magazin.at Richtung der Zeitung: Summe der Meinungen des Herausgebers und der Redaktion. Geschäftsführung: Mag. Christine GRUBER
Fotos Cover: Garry Knight CC BY-SA 2.0
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CHRISTMAS LATE NIGHT SHOPPING
Herausgeber: Reinhold BOES redaktion.mosaik@speed.at
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Redaktion: Mag. Christine GRUBER (Leitung) gruber@mosaik-magazin.at
Chefredaktion: Mag. Christine GRUBER gruber@mosaik-magazin.at
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Lucas HOFER Stefanie KORNHERR, BA Vanessa DWORSCHAK, BAKK Sabrina WEINZETTL, BA
Vertrieb/Erscheinungsweise: Monatlich jeden 4. Donnerstag
WIENER WIESN
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Wir haben uns nach besten Wissen und Gewissen bemüht, die Urheber/Rechteinhaber der in der dieser Ausgabe verwendeten Bilder zu eruieren. Dies ist uns nicht in allen Fällen gelungen. Sollten Sie Ihre Bildrechte verletzt sehen, bitten wir Sie um Kontaktaufnahme unter der Tel.Nr.: 01/ 710 27 60 oder per E-Mail an: office@mosaik-magazin.at Die Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz finden Sie auf www.mosaik-magazin.at/offenlegung
Mehr als 13 000 Bewohner leben auf 419 000 Quadratmetern im Flüchtlingslager Kawergosk im Nordirak. Seit eineinhalb Jahren endet ihr Leben an dem Zaun, der das Lager umschließt. Der Krieg in Syrien und im Irak ist eine der größten humanitären Katastrophen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Der Rektor der Universität Wien, Heinz Engl, will dem Wunsch der Österreichischen Hochschülerschaft nach einem Couleurverbot nicht nachkommen. „Für eine solche Vorgangsweise gäbe es keine rechtliche Basis. Die Debatte war durch einen Beschluss der ÖH Uni Wien aufgekommen, in dem sie die Universität unter anderem dazu aufforderte, das Tragen von Couleur – also einem „Deckel“ und einem Band – auf dem Gelände zu verbieten.
Fotos: CC BY-ND 2.0 European Commission DG ECHO, CC BY 2.0 European People‘s Party
DIE WELT IN BILDERN
DIE WELT IN BILDERN
Fotos: Gemeinfrei, IAM Cycling
Nach massiven Protesten hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán die von ihm geplante Internetsteuer zurückgezogen. „In dieser Form ist diese Steuer nicht einführbar, weil die Diskussion darüber entgleist ist“, sagte der rechtskonservative Politiker am Freitag im staatlichen Rundfunk. Nach Angaben der Kritiker sollte die Steuer dazu dienen, Regierungsgegner zu schwächen, die sich vielfach über Onlinemedien Gehör verschaffen.
Der Vorarlberger Matthias Brändle ist neuer Stunden-Weltrekordhalter auf der Radbahn. Der 24-jährige legte in Aigle in der Schweiz in 60 Minuten 51,852 Kilometer zurück. Die bisherige Bestmarke, die der 43-jährige Deutsche Jens Voigt am 18. September in Grenchen aufgestellt hatte, stand mit 737 Metern weniger bei 51,115 Kilometern.
POLITIKI
MACHTFAKTOR GRÜN Der Preis des Erfolges Am Wahlabend der Vorarlberger Landtagswahl 2014 gab es nur einen Sieger. Johannes Rauch, Obmann der Vorarlberger Grünen, wusste vermutlich bereits am Wahlabend, dass ihm nach diesem Wahltriumph mit 17,14 Prozent die Möglichkeit geboten wird zum Königsmacher aufzusteigen. Die Blauen stehen vor dem Dilemma, dass sie von Wahlerfolg zu Wahlerfolg eilen, aber niemand mit ihnen regieren möchte. Ein vollkommen anderes Bild zeigt sich hingegen bei den Grünen. Diese sind ein begehrter Partner - von Vorarlberg bis Wien. von Lucas Hofer Die ersten Schritte
Die Grün-Bewegung hat ihre Entstehung dem Konflikt um die Errichtung eines Kraftwerkes in Hainburg zu verdanken. Die Donaukraftwerke AG plante die Errichtung einer 500 Meter langen Staumauer, die sieben Quadratkilometer Aulandschaft am nördlichen Donauufer überfluten sollte. Bereits zum Jahreswechsel 1982/1983 hatte der WWF eine Kampagne „Rettet die Auen“ gestartet, die von zahlreichen Umweltaktivisten unterstützt wurde. Nach Großkundgebungen mit geschätzten 40.000 Teilnehmern und dem Ende des Projekts versuchte der Journalist Günther Nenning die damals noch gespaltene Grüne 10
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Bewegung zu einen, vorerst mit mäßigem Erfolg. Als sich 1986 die konservativen Vereinten Grünen Österreichs (VGÖ) schließlich mit der progressiveren Alternativen Liste Österreichs als Grüne Alternative vereinte, ahnte niemand welche Auswirkungen diese Neugründung auf die politische Landschaft Österreichs haben sollte. Die Anfangsjahre waren geprägt von einer turbulenten Personalpolitik und Aktionismus. Die ersten Geschäftsführer bildeten mit Johannes Voggenhuber und Pius Strobl eine Doppelspitze. Die Streitigkeiten zwischen Voggenhuber und Madeleine Petrovic entluden sich Anfang der 90er Jahre im sogenannten
Eva Glawischnigs Ziel ist eine Regierungsbeteiligung. Die Juristin führt seit 2008 die Grüne Bundespartei.
Frauen-Putsch. Petrovic übernahm das Ruder und stellte sich dem extrem ausländerfeindlichen Wahlkampf der FPÖ unter Jörg Haider entgegen. Die Wähler dankten es ihr mit einem Stimmenzuwachs von über drei Prozent. Nur ein Jahr nach dem großen Triumph folgte aber eine schwere Wahlniederlage und Petrovic wurde 1996 von Christoph Chorherr in dieser Funktion abgelöst. Chorherr wurde schließlich zum Sinnbild der Zerwürfnisse innerhalb der Partei. Zermürbt von
Streitigkeiten und Richtungskämpfen warf er nach nur einem Jahr frustriert das Handtuch und wurde Klubobmann der Wiener Grünen. Den Grundstein für die heutigen Erfolge der alternativen Bewegung legte schließlich Alexander van der Bellen. Dieser übernahm 1997 die Partei und versuchte durch ein geschlossenes, professionalisiertes Auftreten erstmals eine breite bürgerliche Bevölkerungsschicht anzusprechen. Unter der Führung des sympa-
POLITIK
Fotos: Christian Anderl die Grünen Österreich, die Grünen Österreich bearbeitet, Die Grünen Wien
Nichtregierungsorganisation (NGO) Global 2000 zur Partei. Die bei medialen Auftritten nicht immer sattelfest wirkende Politikerin hat das Zepter der Macht, für grüne Verhältnisse, fest in der Hand. Gestärkt durch Wahlerfolge und durch ihren inneren Zirkel aus Vertrauten ist innerparteiliche Kritik selten geworden. Sollte es dennoch dazu kommen wird diese im Keim erstickt. Prominente Opfer: Johannes Voggenhuber und Efgani Dönmez. Beleidigt reagieren manch Grüne Granden bis heute werden sie auf die Causa Voggenhuber angesprochen. Der grüne Oldie war zwischen 1995 und 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments und wurde in einer Mobbing-Kampagne von „Parteifreunden“ demontiert. Seine Kritik von damals lautete, dass ein zentralistischer Apparat die Willensbildung gleichgeschaltet habe und Kritiker der Partei mundtot gemacht werden. Die Grüne Spitze konterte, dass er in einem demokratischen Wahlvorgang abgewählt wurde. Inszenierte Basisdemokratie, die sich in den weiteren Jahren fortsetzen sollte. Günstlinge der Obfrau machen Karriere, andere scheitern bereits im Vorfeld.
Van der Bellen als Bundespräsident? „Wir beraten die Präsidentschaftskandidatur Ende 2015“ so Parteimanager Stefan Wallner.
thischen Universitätsprofessors gelang es den Grünen erstmals die magische Zehn- ProzentMarke zu durchbrechen und Teil einer Landesregierung (OÖ) zu werden. Während der schwarz-blauen Regierungsjahre lag der charismatische Wiener in Umfragen sogar vor dem amtierenden „WendeKanzler“ Wolfgang Schüssel. Van der Bellen brachte der Partei vor allem Ruhe. Nach den turbulenten 90er Jahren mit Wahlniederlagen und innerparteilichen Zerwürfnissen legte er das Fundament für die folgende Periode der Stabilität. Denn der wachsende Erfolg
verlangte den Grünen etwas ab mit dem sie sich in ihren wilden Jahren nie beschäftigen mussten: Kompromissfähigkeit.
Grüne Gleichschaltung
Die einstigen Polit-Rebellen sind mittlerweile ein etablierter Teil des Systems geworden. Bundessprecherin Eva Glawischnig gebärdet sich zumindest nach außen hin ruhig und beschaulich. Die Grünen wollen massentauglich werden, sie wollen regieren und verabschieden sich dafür von ihren Grundwerten. Die Kronprinzessin Alexander Van der Bellens fand über die
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Umgang mit dem aus Oberösterreich stammenden Bundesrat Dönmez. Dieser war lange Zeit Angriffsfläche der internen Kritik. Der Politiker forderte ein Verbotsgesetz, das nicht nur nationalsozialistische Wiederbetätigung, sondern auch radikalislamische Strömungen per Gesetz verbietet. Hintergrund der Aufregung war ein Besuch des jetzigen Präsidenten der Türkei, Erdogan in Wien. Die grüne Parteispitze rotierte und sah sich umgehend gezwungen den Abgeordneten in seine Schranken zu weisen. Dönmez steht mit seiner Kritik aber nicht alleine auf weiter Flur. Der Verdacht liegt 11/2014
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POLITIKI nahe, dass Glawischnig keinen Konflikt mit der (wachsenden) Wählergruppe der Migranten provozieren wollte- auf Kosten Grüner Werte. Nach den Ereignissen rund um den Akademikerball 2014 stimmte Dönmez in den Chor mancher Kritiker mit ein, dass ihm die „Doppelmoral“ aus den eigenen Reihen „bitter aufstößt“. Er steht nach eigenen Angaben auf der „Abschussliste“ und rechnet nicht damit, wieder in den Bundes- oder Nationalrat einzuziehen.
Populismus in Grün
Die einstige Bürgerbewegung versuchte bei der vergangenen Nationalratswahl 2013 ihr politisches Personal zu verjüngen und beging dabei genau jene Fehler, die sie zuvor an der politischen Konkurrenz immer so heftig kritisiert hatten. Von der Parteispitze abhängige Günstlinge, ohne jegliche Berufserfahrung fanden einen Platz im
dass die Parteispitze ihre Finger bei Personalentscheidungen nicht im Spiel hat, gehört wohl in das Reich der Märchen.
Der Grüne Bundesrat Efgani Dönmez wurde wegen seiner umstrittenen Aussagen zur Zielscheibe Grüner Kritik.
Hohen Haus. Die Rede ist von Julian Schmid, Jugendsprecher in feinster Bravo Manier und Siegrid Maurer, Wissenschaftssprecherin und ehemals in der österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) aktiv. Der Grüne Wahlmodus ist zwar basisdemokratisch organisiert, aber
Die jungen Grünen versuchten mit 200.000 Exemplaren von „eva - Das Grüne Mädchenmagazin. Auch für Jungs.“ Jungwähler mit einem „CoolnessCheck“ über Julian Schmid, oder „Was du schon immer über Eva Glawischnig wissen wolltest“ an die Wahlurnen zu locken. Das Magazin entpuppte sich als eine einzige Peinlichkeit. Dass die bürgerlichen Ökos es trotz Glawischnig geschafft haben, in allen Bundesländern ihren Stimmenanteil zu steigern, ist vor allem einer exzellenten, umfassend überarbeiteten Wahlkampfstrategie zu verdanken. Grüne Wahlkampagnen sollen heute in erster Linie ein Bild vermitteln: Wir sind die Guten. Untergriffige Wahlplakate haben aber auch bei den
Grünen Einzug gehalten. Ein Wahlkampfsujet der EU-Wahl sorgte erst im vergangenen Mai für Aufregung. Es zeigt den ehemaligen ÖVP-EU-Delegationsleiter Ernst Strasser, der mittlerweile rechtskräftig wegen Bestechlichkeit verurteilt wurde bei einer Gerichtsverhandlung. Der dazugehörige Slogan lautet: „Menschen sind wichtiger als Lobbys. Für saubere und transparente Politik“. Ein Angriff auf die Persönlichkeitsrechte oder wichtiger Hinweis auf das von Korruption gebeutelte EU-Parlament? Die Plakatserie hat für hitzige Diskussionen gesorgt und warf die Frage auf, wie populistisch Grün agieren muss, um Erfolg zu haben. Der ehemalige grüne Bundesgeschäftsführer Pius Strobl meinte dazu, dass er „kritisch den stark zunehmenden Populismus, die Skandalisierungstendenzen, die Rundumschläge
Ernst Strasser als Opfer von „dirty campaigning“? Dieses umstrittene Plakat entzweite die Grünen. 12
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POLITIK und Boulevardisierung“ beobachte. Den Grünen gelang es trotzdem die neugegründeten NEOS klar in die Schranken zu weisen. Mit 14,5 Prozent gelang eines der besten Ergebnisse der europäischen Grünen. Die pinke Konkurrenz, die kein Fettnäpfchen ausließ, konnte lediglich ein Mandat erringen und blieb weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurück.
Anbiederung an die einstigen Großparteien
Ist der Preis, den die Grünen für die Regierungsbeteiligung zahlen zu hoch? Oder ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich der gemeine „Basiswappler“ irgendwann zu Wort meldet? Beispiel Tirol: Mit dem diesen Juni beschlossenen „Maßnahmenpaket Tirol 2014“ hat sich die Schwarz-Grüne Tiroler Landesregierung für den Erlass eines Wasserwirtschaftli-
chen Rahmenplanes und damit für den massiven Ausbau von sechs Großwasserkraftwerken in Tirol ausgesprochen. Darin enthalten ist auch das umstrittene Kaunertal-Projekt der TIWAG, das die Umweltorganisationen als „ökologisches und ökonomisches Desaster“ ablehnen. Mit der anhaltenden Weigerung sich in einer schriftlichen Stellungnahme von diesem Projekt zu distanzieren, geht die Grüne Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe nicht nur auf Abstand zu den dringenden Empfehlungen aller führender Umweltorganisationen, sondern grenzt sich auch von der Position der Bundessprecherin Eva Glawischnig ab. Sollte der Kraftwerksbau genehmigt werden, könnte das die Tiroler Grünen zur Implosion bringen. Auch der in Wien konzentrierte linke Flügel der Partei, beäugt die Entwicklungen der letzten
Jahre zunehmend argwöhnisch. Viele fürchten als „Steigbügelhalter“ für die einstigen Großparteien SPÖ und ÖVP zu enden, wie es die Grünen in Oberösterreich und Tirol vorexerzieren. Die Volkspartei ist die Zusammenarbeit mit den Grünen, zumindest auf Landesebene schon länger gewohnt. Als erstes ÖVP geführtes Bundesland traf der Oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer 2003 die Entscheidung mit den Grünen eine Zusammenarbeit zu wagen. Seinem Beispiel folgten mittlerweile fünf andere Landeshauptleute, so dass die Grünen nun in sechs Landesregierungen vertreten sind. Das sind mehr als die Regierungspartei SPÖ derzeit vorzuweisen hat. Für rot und schwarz ist der Aufstieg der Grünen Chance und Dilemma zugleich. Vor
allem viele bürgerliche, urbane Wähler laufen in Scharen zu den Grünen oder deren Konkurrenz, den NEOS über. So ist es nicht verwunderlich, dass besonders die ÖVP großes Interesse daran hat, die „Saubermänner“ in einer Regierungskoalition zu „entzaubern“ und damit nachhaltig zu schwächen. Für Grün ist eine Regierungsbeteiligung ebenfalls ein Drahtseilakt. Zwar gibt es natürlich bereits jetzt eine enge parlamentarische Zusammenarbeit unter den Fraktionen, aber als Opposition kann man es sich leisten Rosinenpicker zu sein. Sollte die kommende Nationalratswahl wieder in keiner Regierungsbeteiligung enden, würde das die einstige Umweltbewegung möglicherweise zurückwerfen in das Tohuwabohu der 90er Jahre – Spaltung der Partei inklusive.
Ergebnisse der Grünen vergangener Nationalratswahlen Bis auf zwei Ausrutscher in den Jahren 1990 / 1995, konnte die Partei immer Stimmenzuwächse verbuchen. Für die kommende Nationalratswahl wünscht man sich ein Ergebnis von mindestens 15 Prozent.
3,29 % 4,82 %
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1986
4,78 % Fotos: CC BY-SA 3.0_Manfred Werner, die Grünen
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10,43 %
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2008
12,42 %
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2013 Prozent
Jahr
Mandate 11/2014
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POLITIKI
POLITIK
Die NEOS haben also beschlossen, sich für die Legalisierung von Cannabis einzusetzen. Die Parteijugend brachte einen entsprechenden Antrag ein. Parteichef Matthias Strolz steht hinter dem Beschluss der Mitgliederversammlung. Er will dies aber in zwei Schritten vollziehen, wichtig sei ihm dabei in erster Linie die Entkriminalisierung. Der Parteichef wirkte nicht sehr erfreut über den Beschluss. Für die Pinken Newcomer ist es ein Drahtseilakt, denn die Freigabe von Cannabis ist hierzulande für viele ein rotes Tuch. Die derzeitige Rechtslage? Eine typisch österreichische Lösung. Bestraft wird nur, wer Cannabis erwirbt, besitzt, erzeugt, einführt, ausführt oder einem anderen überlässt oder verschafft. Nicht strafbar ist hingegen der Konsum. In einigen Ländern der Europäischen Union ist man hier bereits weiter. Im Krieg gegen die Drogen hat Portugal die Strafen für Konsumenten gestrichen. Wer mit kleinen Mengen Marihuana, Kokain oder Heroin erwischt wird, kommt nicht mehr vor Gericht. Der Beschluss der NEOS kommt vor allem den Grünen etwas ungelegen. Waren diese vor Jahren noch die Vorreiter einer liberalen Drogenpolitik, scheint dieses Thema vollkommen von der Agenda verschwunden zu se in.
LUCAS HOFER
redaktion@magazin-mosaik.at
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Franz Voves Der Landeshauptmann der Steiermark zieht trotz Gegenwind mancher Gemeinden die vereinbarte Strukturreform durch. Eine Klage betroffener Ortschaften hielt vor dem Verfassungsgericht nicht stand. Wehrmutstropfen: In einigen von Zwangsfusion betroffenen Gemeinden dürften unzufriedene Bürgermeister eigene Listen gründen beziehungsweise profitieren die Freiheitlichen massiv vom Unmut der Bevölkerung. Voves und sein ÖVP Gegenpart Schützenhöfer lassen sich davon aber nicht beirren und bleiben weiter auf Kurs. Von 387 involvierten Gemeinden gab es in 308 Gemeinden freiwillige Gemeinderatsbeschlüsse für eine Fusionierung. Die durchschnittliche Einwohnerzahl je Ortschaft wird sich durch die Gemeindestrukturreform von 1754 (Stand 2010) auf exakt 3293 erhöhen. Voves, der 2015 bei den Landtagswahlen im Herbst noch einmal für die Sozialdemokraten in die Schlacht ziehen wird, sieht sich mit diesen Zahlen in seinem Tun bestätigt. Da der Proporz abgeschafft wurde, wird es nach den Wahlen im Herbst erstmals zu einer freien Regierungsbildung kommen. SPÖ/ÖVP signalisieren nach Jahren der Streitereien endlich den Willen zur Zusammenarbeit. Diese Reformpartnerschaft kann den übrigen Bundesländern als Vorbild dienen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Wähler diesen Kurs auch unterstützen.
Claudia Bandion-Ortner „Das ist nicht jeden Freitag.“ - Österreichs Vertreterin im König-Abdullah-Dialog-Zentrum (KAICIID), Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (ÖVP), hält fest, dass es in Saudi-Arabien durchaus auch einen Freitag ohne Enthauptungen geben kann. Zur Information: diese Frau war nicht nur Justizminister, sondern auch Richterin. Sich jetzt so für die Interessen einer absolutistischen Monarchie vor den Karren spannen zu lassen, zeugt von einer gehörigen Portion Dummheit. Die Aussagen der ehemaligen Ministerin haben für Entsetzen unter Menschrechtlern gesorgt. Der Generalsekretär von Amnesty International Österreich, Heinz Patzelt, geht sogar noch einen Schritt weiter und hat die Äußerungen von Ex-Justizministerin Claudia BandionOrtner über Hinrichtungen in Saudi-Arabien als „handfesten Menschenrechtsskandal“ bezeichnet. Nach Angaben von Amnesty International wurden in Saudi-Arabien 2013 mindestens 79 Todesurteile vollstreckt. 2014 wurden bisher 60 Menschen hingerichtet. Das KAICIID steht seit seiner Gründung unter Beschuss der Opposition und Menschenrechtlern. Als einzige Partei stellten sich die Grünen von Anfang an gegen das Zentrum. Deren Menschenrechtssprecherin Alev Korun kritisiert, dass dem saudischen Regime mit dem Zentrum „ein Persilschein ausgestellt“ werde.
Fotos: Thomas Jantzen SPÖ CC BY-SA 2.0., Manfred Werner CC BY-SA 3.0
Legalize it?
Fotos: Rimowa
Salsa Cabintrolley IATA Mattblau 309,00 Euro Salsa Beautycase Mattblau 249,00 Euro
Salsa Multiwheel Mattblau 409,00 Euro
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COVERSTORY
Während die einen schon fleißig die Geschenke für Weihnachten besorgen, wissen die anderen nicht einmal, wie sie die nächste Miete oder die Heizkosten bezahlen sollen. Zweiteres trifft auf immer mehr Menschen in Österreich zu, denn bereits 14,4 Prozent der heimischen Bevölkerung sind armutsgefährdet, ganze fünf Prozent sind manifest arm. von Christine Gruber 16
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Fotos: angieconscious pixelio.de
COVERSTORY WIRTSCHAFT
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COVERSTORY
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Circa 1,2 Millionen Österreicher müssen monatlich mit weniger als 1.031 Euro auskommen. Das macht das Leben natürlich schwer. Steigende Mieten, hohe Energiepreise und weitere monatliche Fixkosten sorgen für Verzweiflung. Einem Drittel derjenigen, die bei der Caritas nach Hilfe suchen, stehen nach Abzug aller Fixkosten maximal 185 Euro im Monat zur Verfügung. Damit müssen dann nach Essen, Hygieneartikel, Kleidung, Schulaktivitäten und dergleichen bezahlt werden, so Caritas Präsident Michael Landau. Das dann Annehmlichkeiten wie Restaurantbesuche, Freizeitaktivitäten oder Geschenke auf der Strecke bleiben, ist klar. Vor allem kurz vor Weihnachten ist die Armut besonders schwer zu ertragen. Denn in vielen Familien wird der Gabentisch dieses Jahr leer bleiben und die Augen der Kinder werden nicht vor lauter Freude beim Blick auf den Geschenkeberg strahlen. Armut ist oft weiblich Besonders häufig von Armut betroffen sind alleinerziehende Mütter. Viele schaffen es kaum Job und Kinder so 18
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Armutsgefährdet bedeutet, mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung auskommen zu müssen. Die Armutsgrenze bezeichnet ein Einkommen, unterhalb dessen der Erwerb des Lebensnotwendigen nicht mehr möglich ist. unter einen Hut zu bringen, dass die Wohnung warm, der Kühlschrank voll ist und die Kinder im Winter warme Kleidung haben. Von Schulsachen oder sonstigen Ausgaben, die unerwartet anfallen, ganz zu schweigen. Aber auch Familien mit mindestens drei Kindern sind mit 34 Prozent erhöht armutsgefährdet.
Kinderarmut Auch für immer mehr Kinder ist Armut allgegenwärtig. Laut Caritas liegt die Armutsgefährdungsquote der Kinder und Jugendlichen bei 20 Prozent und ist damit sogar höher als jene bei den Erwachsenen. Sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern wirkt sich Armut auf das Gesundheits-
verhalten sowie das soziale Leben aus. Denn wenn sich Familien die Schulausflüge ihrer Kinder nicht leisten können, der Nachwuchs aufgrund prekärer Wohnverhältnisse keine Freunde zum Spielen einladen kann oder Kinder gemobbt werden, weil sie kein Smartphone haben, dann spricht man von sozialer
Fotos: beni Pixabay, fire-rene pixelio.de, ferobanjo Pixabay
ür die meisten Österreicher ist es selbstverständlich, ein Dach über den Kopf, warme Mahlzeiten und einen Job zu haben, einmal im Jahr oder öfter auf Urlaub zu fahren, sich Elektronikgeräte und ein Auto leisten zu können. Es gibt aber auch ein anderes Bild, das auf viele Menschen in Österreich zutrifft: schmutzige Kleidung, ein leerer Magen, Ungewissheit wo man die bevorstehende Nacht verbringen soll. So sieht unter anderem Armut aus. Doch damit nicht genug. Auch Personen, die Job und Wohnung haben, sind immer häufiger von Armut betroffen.
COVERSTORY WIRTSCHAFT Exklusion. Dadurch verlieren Kindern den Anschluss an die Gesellschaft. Ein Problem, dass sich bis ins Erwachsenenalter durchzieht. Sozialarbeiter der Jugendämter sehen einen signifikanten Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Status
und dem Gesundheitszustand von Kindern. Aggressives Verhalten, psychiatrische Diagnosen, Übergewicht, schlechte Mundhygiene und ähnliches sind vor allem bei armutsgefährdeten Kindern vermehrt zu beobachten. Warum? Ein Grund könnte
sein, dass durch den Stress, den die finanzielle Überforderung für die Eltern bedeutet, wichtige Aspekte der Lebensführung in den Hintergrund treten. Doch nicht nur die Armut steigt sondern auch die „erhebliche materielle Deprivation“.
Davon betroffen sind all jene, die sich gewisse Ausgaben wie etwa jeden zweiten Tag Fisch oder Fleisch zu essen, Urlaub zu machen, die rechtzeitige Erledigung von Zahlungen oder den Besitz eines TV-Geräts nicht leisten können.
Arm ist man nicht nur, wenn man keine Wohnung oder keine Arbeit hat, sondern auch, wenn man am gesellschaftlichen und sozialen Leben nicht teilnehmen kann.
ARMUTSGEFÄHRDUNG IN ÖSTERREICH •
14,4 Prozent der heimischen Bevölkerung sind armutsgefährdet
•
5 Prozent sind manifest arm
•
Besonders gefährdet sind alleinerziehende Frauen und langzeitarbeitslose Personen. 11/2014
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COVERSTORY allem wenn es um die Bekämpfung von Kinderarmut geht, immer wieder hört, ist jene nach einer gemeinsamen Schule. Dadurch soll etwa einer frühzeitigen Selektion im Bildungsbereich entgegen gewirkt werden. Nichts desto trotz, muss gesagt werden, dass der Sozialstaat seine Wirkung zeigt. Denn ohne die bestehenden Sozial- und
se ermöglichen Personen mit niedrigem Einkommen ihr Haushaltsbudget zu entlasten. Einkaufsberechtigte Personen können dort Grundnahrungsmittel, Hygieneartikel, Haushaltswaren und in einigen Fällen sogar Elektronikartikel zu einem vergünstigten Preis erwerben. Zudem haben einige dieser Märkte nicht nur die Entlastung der Geldbörse zum Ziel, sondern auch die Integration von Langzeitarbeitslosen in den regulären Arbeitsmarkt sowie die Verwertung von Überflusswaren. Denn langzeitarbeitslose Personen sind mit 43 Prozent die am stärksten von Armut gefährdete Personengruppe. Berechtigt in einem solchen Sozialmarkt einzukaufen, sind Personen, die ein maximales
betroffen. Werden Sie aber unter kollektivvertraglichem Gehalt bezahlt, haben nebenbei die Kosten für eine Wohnung, Schulausflüge und dergleichen zu bezahlen, kommt es immer häufiger vor, dass solche Menschen arm sind. Auch wenn sie eigentlich alles richtig machen. Personen, denen es so geht, werden zur Gruppe der „Working Poor“ gezählt. Arbeitet etwa nur ein Elternteil in einer Familie mit drei oder vielleicht sogar vier Kindern, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass man in diese Gruppe fällt. Hilfe finden Für all jene, die weder ein Dach über dem Kopf noch genug Geld für Essen haben, gibt es in allen neun Bun-
Personen, denen trotz Erwerbstätigkeit kein äquivalisiertes Haushaltseinkommen über der Armutsgefährdungsschwelle zur Verfügung steht, werden als „Working Poor“ bezeichnet. folgen aber nur langsam. Forderungen nach einer Erhöhung der Mindestsicherung für Kinder, die Schaffung besser bezahlter Teilzeitarbeitsplätze sowie den Ausbau der Ganztagesbetreuung wurden bisher nicht beziehungsweise nicht ausreichend umgesetzt. Eine Forderung, die man vor 20
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Familienleistungen wären fast 26 Prozent der Bevölkerung, also fast doppelt so viele, armutsgefährdet. Sozialmärkte Mit der wachsenden Zahl an armutsgefährdeten Menschen wächst auch die Zahl der Sozialmärkte in Österreich. Die-
Nettoeinkommen nicht überschreiten. Der genaue Betrag variiert von Sozialmarkt zu Sozialmarkt, liegt aber bei rund 1.000 Euro. Doch Armut heißt nicht zwingend keinen Job zu haben. Immer häufiger sind auch Personen, die eine Arbeitsstelle haben, von Armut
desländern Anlaufstellen, die Notschlafplätze und warme Mahlzeiten zur Verfügung stellen. Die Stadt Wien und Organisationen wie Rotes Kreuz und Caritas stellen in den Wintermonaten jährlich Notschlafstellen in Pfarrheimen und weiteren Einrichtungen zur Verfügung.
Fotos: caritas, Klaus Pichler, Stefanie Steindl, Mosaik
Was tun? Armut ist ein dynamischer Prozess, der bereits in den Kinderschuhen aufgehalten werden muss. Darin und das bei der Bekämpfung von Armut akuter Handlungsbedarf besteht, sind sich sowohl Politik als auch Organisationen wie Diakonie, Caritas und Volkshilfe einig. Tatsächliche Taten und Verbesserungen
COVERSTORY WIRTSCHAFT Die Gruft Die wohl bekannteste Einrichtung wenn es um die Hilfe für obdachlose und arme Menschen geht, ist zweifelsohne die Wiener Gruft der Caritas. Hier erhalten Hilfesuchende seit 25 Jahren warmes Essen, einen Schlafplatz, saubere Kleidung und die Möglichkeit zu duschen. Zudem versuchen die Mitarbeiter der Gruft dabei zu helfen, wieder Fuß in der Gesellschaft zu fassen. Doch das ist nicht immer leicht, wie uns die leitende Sozialarbeiterin Susanne
Peter bei einem Lokalaugenschein in der Einrichtung erzählt. Viele wollen sich aus Scham oder Verzweiflung nicht helfen lassen.
An einem Novembertag um die Mittagszeit besuchen wir die Gruft in Wien. Der Aufenthaltsraum ist brechend voll, die Schlange vor der Essensausgabe extrem lang. Sieht man sich die Zahlen der Essensausgabe aus 2013 an, wird klar, wie dramatisch die Situation in Österreich bereits ist. Denn allein in der Gruft wurden vergangenes Jahr 99.688 warme Mahlzeiten ausgegeben – so viele wie noch nie zuvor. Im Jahr 2001 waren es noch 58.500. Auch die Zahl der Nächtigungen wächst stetig, 2013
waren es 21.766. Aber auch jenen Personen, die nicht in Einrichtungen wie die Gruft kommen, wird geholfen. Um auch diesen Menschen un-
ter die Arme zu greifen, sind Sozialarbeiter der Caritas auf den Straßen unterwegs und suchen obdachlose Personen in Parks, WC-Anlagen oder Bahnhöfen auf. Diese versorgen sie dann mit winterfesten Schlafsäcken und beraten in puncto Wohnungssuche, Beihilfeansuchen und Sachwalterschaften. Steigende Armutszahlen bedeuten im Umkehrschluss auch steigende Klientenzahlen bei der Wiener Gruft, wie uns Susanne Peter bestätigt. Ein Drittel derjenigen, die die Dienste der Gruft in Anspruch nehmen, sind laut der leitenden
Susanne Peter, leitende Soazialarbeiterin, gab uns Einblicke in die Arbeit der Gruft.
Sozialarbeiterin Stammgäste, die bereits seit mehreren Jahren in die Gruft kommen. Einige von ihnen sind mittlerweile auch schon wohnversorgt, können sich das Essen aber nicht leisten.
Allein in diesem Jahr hat die Gruft schon 2.500 Klienten gezählt. Wir haben mit einem von ihnen gesprochen: Rudi ist 71 und war vor seiner Pensionierung als Maurer tätig. Die Miete für seine Wohnung konnte er sich trotz der Pension nicht leisten, weil er eigenen Angaben zufolge zu viel „hier und da“ unterwegs war. Seit einem Jahr kommt er in die Gruft um im Notquartier zu schlafen und zu essen. Er hofft, mithilfe der Gruft-Sozialarbeiter eine
Wohnung in einer Einrichtung für betreutes Wohnen zu bekommen. Eine normale Wohnung ist für ihn aufgrund von Hüftproblemen und einer bevorstehenden Operation nicht möglich. In der Gruft fühlt er sich gut aufgehoben. Scham, hierher zu kommen, hatte er nicht, er ist froh, dass ihm geholfen wird. 11/2014
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Ein Sterben auf Raten? Österreich ist mit einem Verteidigungsbudget von 0,6 Prozent (rund 2,16 Milliarden Euro) eines der Schlusslichter in Europa. Kaum ein anderes Land hat die Budgetmittel seines Militärs in den vergangenen Jahren derart radikal gekürzt. Das Bundesheer soll reformiert werden, darüber sind sich alle Parteien einig, aber Geld scheint es dafür keines zu geben. Frei nach dem Motto „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“ stellt die Regierung die Heersführung vor fast unlösbare Aufgaben.
Sparen statt reformieren
Dieser Satz beschreibt die Situation des Bundesheeres seit Jahren vortrefflich. Schockiert zeigen sich Personalvertreter des Heeres über die neuesten Pläne zu Ressortkürzungen. 200 Millionen Euro sollen laut Verteidigungsminister Klug zukünftig pro Jahr 22
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einspart werden. 13 Kasernen sollen geschlossen und die schweren Waffengattungen massiv reduziert werden.
Die Einschnitte seien „schmerzhaft“, aber „der einzige Weg“, betonte Ressortchef Gerald Klug. Nun fragen sich nicht nur Heeresbedienstete, wie es dazu kommen konnte, dass unser Heer von
einer Kampftruppe zur Katastrophenhilfe „degradiert“ wurde.
Das Bundesheer seit 1990 – Neuorientierung ohne Kompass Nach den Jahren der Raumverteidigungsära, die die prägende Militärdoktrin bis in die 80er Jahre hinein war, fiel
das Bundesheer in eine Sinnkrise.
Zur Erreichung der angestrebten operationellen Fähigkeiten sowie zur konsequenten Umsetzung einer Vielzahl anderer Empfehlungen wurde eine Kommission unter Leitung des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk eingesetzt.
REPORT Diese kam zu dem Schluss, dass der Gesamtumfang der Streitkräfte mit circa 50.000 Personen festzulegen ist. Die Miliz sollte dem Papier zufolge in die neuen Strukturen eingebunden werden und darin gleichwertig ihren Dienst leisten. Sämtliche Reformbestrebungen kann man heute getrost als gescheitert bezeichnen. Es fehlt nicht an Konzepten, sondern an Geld. Die Einstellung der Österreicher zum Heer darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Die Abneigung gegen alles militaristische, ist vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg eine Grundeinstellung weiter Bevölkerungsteile geworden. Somit verwundert es als Beobachter nicht, dass Kürzungen beim Heer als vertretbare Alternative zu anderen Ressorteinsparungen gesehen werden. Auf den Punkt gebracht: Einer Mehrheit der Österreicher ist es schlicht egal, was mit dem Bundesheer passiert.
Fotos: Doppeladler.com, Bundesheer HARALD MINICH, Bundesheer
Eine Wende hat es im Übrigen auch in Punkto Wehrpflicht gegeben. Die Mehrheit der Österreicher hatte sich in der Volksbefragung vor knapp zwei Jahren gegen die Einführung eines Berufsheeres entschieden. Die Tageszeitung der STANDARD, ermittelte in einer Umfrage das derzeitige Stimmungsbild zur Wehrpflichtdebatte und siehe da: Gäbe es eine neuerliche Abstimmung über die Wehrpflicht, würde sie mit großer Sicherheit abgelehnt. Nur 45 Prozent aller Befragten würden sich noch für die Wehrpflicht entscheiden. Interessantes Detail: Die SperrPläne für Kasernen haben in allen Bevölkerungsgruppen eine Mehrheit. Ebenso Klugs Pläne, die Militärmusik zu stutzen und Panzer sowie Kanonen zu verkaufen.
Stimmen aus der Politik
Vor allem die Eurofighter drücken auf das Bundesheerbudget. Einsätze, Personal, Betrieb und Anschaffungen wurden teurer und belasten das Budget zusätzlich, Erlöse aus Kasernenverkäufen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Der aufgeblähte Beamtenapparat bereitet dem Verteidigungsminister besonderes Kopfzerbrechen. Die Oppositionsparteien kommentieren die Bundesheer-Sparpläne naturgemäß ablehnend. Die Freiheitlichen sehen ein Bundesheer-Begräbnis, das Team Stronach ortet „Sparen am falschen Platz“. Lediglich die NEOS können den Maßnahmen auch Positives abgewinnen, vermissen aber echte Reformen. FPÖ-Wehrsprecher und Soldat, Mario Kunasek warnte vor dem „Verlust der KernFähigkeiten und -Kompetenzen des Heeres“: „Aus Geldmangel das Heer nur ‚klein und ineffektiv‘ und gemessen an den noch immer verbleibenden Kosten auch ‚ineffizient‘ zu machen, ist keine Reform“ Ebenfalls kein gutes Haar an den Kürzungen und Reformbestrebungen des Heeres sieht der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz: „Es gibt keine Bundesheer-Reform“, das Heer sei „derzeit in der Situation der Dinosaurier kurz vorm Aussterben“. Die Reform der Wehrpflicht bestehe derzeit aus WLAN in einigen Kasernen, gratis T-Shirts und Schlapfen bei der Stellung sowie einer geringfügigen Anhebung der Schießübungen, meinte Pilz.
Kleine Kasernen werden geschlossen, das Personal, die Ausrüstung und das Gerät an großen Standorten zusammengeführt. Der Verkaufserlös dieser Liegenschaften soll für Investitionen genutzt werden. Das Fliegerabwehrbataillon 3 in Salzburg wird aufgelöst und das Panzerbataillon 33 in Zwölfaxing in ein Jägerbataillon umgewandelt. Die Militärmusiken Niederösterreich, Burgenland, Salzburg, Steiermark und Vorarlberg werden aufgelöst. Das Bundesheer trennt sich auch von Institutionen, die nicht zu seinen unmittelbaren Kernaufgaben gehören. In Niederösterreich werden daher das Militärrealgymnasium (zwei Jahrgänge können noch die Matura absolvieren) und der Reitausbildungszug der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt geschlossen. Besonders hier regt sich mittlerweile massiver Widerstand der Schüler, Eltern und Lehrer. Diese sind Ende
Oktober durch Wien gezogen, um für die Sicherstellung ihrer Matura am Haus zu kämpfen. Petitionen wurden unter anderem an Bundespräsident Heinz Fischer, Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) und ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel überreicht. Darüber hinaus beteiligt sich das Bundesheer nicht mehr an den Kosten für die Bundesfachschule für Flugtechnik in Langenlebarn. Im Verteidigungsministerium, bei den Ämtern und Kommanden wird eine gene-
Ein Trompeter der Gardemusik.
Die Einsparungen im Detail:
Um das ambitionierte Ziele von 200 Millionen zu erreichen, sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
Seit April 1998 ist der freiwillige Dienst als Soldatin im Bundesheer möglich. Der Anteil der weiblichen Ausbildungsdienstleistenden beträgt bereits 6,73 Prozent (Stand: März 2013); Tendenz steigend 11/2014
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REPORTI relle Kürzung der Arbeitsplätze um 15 Prozent vorgenommen. Das Bundesheer trennt sich von einer großen Anzahl schwerer Waffen. Es werden 106 Artilleriegeschütze, 25 Kampfpanzer, 23 Bergepanzer, 285 Panzerabwehrlenkwaffen und 424 Granatwerfer verwertet. Die gesamte Luftraumüberwachung wurde bereits an die neue Budgetsituation angepasst. Um die Luftstreitkräfte jedoch weiterhin betreiben zu können, ist bis 2020 eine Sonderinvestition notwendig. Der Investitionsbedarf
beinhaltet erforderliche Updates, Wartungsereignisse und Nachbeschaffungen. Für die veralteten Flieger vom Typ Saab 105 muss dringend ein Nachfolger gesucht werden - genauso wie für die Hubschrauber Alouette III und Bell OH-58. Die BlackHawk-Hubschrauber benötigen ein Update, das bis zu 80 Millionen Euro kostet. Die Miliz erhält einen verstärkten regionalen Bezug und einen klaren militärischen Auftrag. Zusätzlich werden bis 2018 zwölf Miliz-Kompanien neu aufgestellt.
Die Kasernenschließungen im Detail: Darüber hinaus wird die Raumordnung in Wien neu geregelt. Diese Liegenschaften waren bereits zur Verwertung vorgesehen: ◊ Hiller-Kaserne in Linz/Ebelsberg (Oberösterreich) ◊ Franz Joseph-Kaserne in Lienz (Tirol) ◊ Kirchner-Kaserne in Graz (Steiermark) ◊ Hadik-Kaserne in Fehring (Steiermark) ◊ Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg (Niederösterreich) ◊ Starhemberg-Kaserne (Wien) Ebenso werden weitere Liegenschaften geschlossen und verwertet: ◊ Radetzky-Kaserne in Horn (Niederösterreich) ◊ Tilly-Kaserne in Freistadt (Oberösterreich) ◊ Frundsberg-Kaserne in Vomp (Tirol) ◊ Strucker-Kaserne in Tamsweg (Salzburg) ◊ Goiginger-Kaserne in Bleiburg (Kärnten) Darüber hinaus werden verwertet: ◊ Amtsgebäude Garnisonstraße in Linz (Oberösterreich)
Angelobung des Verteidungsministers Gerald Klug am 11.3.2013 durch Bundespräsident Heinz Fischer
◊ Kornellhof in Wiener Neustadt (Niederösterreich
IM GESPRÄCH Der Nationalratsabgeordnete Mario Kunasek über die anstehende Bundesheerreform und die damit verbundenen Einsparungen. Herr Abgeordneter Kunasek, Würden Sie einem jungen Menschen, der sich für eine Karriere beim Bundesheer interessiert, überhaupt noch raten diesen Schritt zu wagen? Kunasek: Würde ich auf jeden Fall raten! Der Beruf des Soldaten oder Offiziers ist noch immer ein ehrenwerter Beruf, der Zukunft haben wird. Wir leben in unsicheren Zeiten und wir brauchen gut ausgebildetes Personal beim Bundesheer. Die Ausbildung, die dort passiert, ist nach wie 24
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vor eine sehr gute. Auf der anderen Seite erleben wir natürlich Entwicklungen, wo es im Bereich des Personals zu Überlegungen kommt in andere Bereiche der öffentlichen Verwaltungen abzuwandern. Vor dieser Entwicklung möchte ich eindringlich warnen. Insgesamt sollen mit dem Konzept des Verteidigungsministers – vorausgesetzt es wird in vollem Umfang umgesetzt rund 200 Mio. Euro
im Jahr eingespart werden. Weitere Maßnahmen werden nicht ausgeschlossen. Ist das Bundesheer in dieser „Sparvariante“ überhaupt noch einsatzfähig? Kunasek: Ich glaube, dass das nicht mehr der Fall ist. Die in der Verfassung festgeschriebene Landesvereidigung kann meiner Meinung nach nicht mehr zu 100 Prozent erfüllt werden. Durch das jetzige Sparpaket passiert keine Reform des Heeres, wie wir uns das eigentlich
wünschen. Obwohl das Bundesheer in den letzten Jahren bereits zwei Milliarden Euro eingespart hat, soll es nun zu weiteren Einschnitten kommen. Die derzeitige Situation würde ich als sehr angespannt bezeichnen. Vor allem im Bereich der Mobilität wie der Jagdpanzer, wo es nur mehr eine Verfügbarkeit von 40-60 Prozent gibt. Ohne Finanzspritze werden die von der Verfassung aufgetragenen Verpflichtungen nicht mehr zu erfüllen sein.
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Fotos: Bundesheer Lechner Peter, Parlamentsdirektion Photo Simonis
Ihr Bundesparteichef HeinzChristian Strache bezeichnete Klug unlängst als „Totengräber des Bundesheers“. Sind die wahren Totengräber nicht die Finanzminister der letzten Jahre, die dem Bundesheer einen immer rigideren Sparkurs aufgezwungen haben? Kunasek: Aus meiner Sicht hat das zuspielen des „schwarzen Peters“ in dieser Angelegenheit Tradition. Der Bundesminister Klug ist Ressortverantwortlich und die ÖVP stellt den Finanzminister. Beide sind zur Verantwortung zu ziehen. Sollte es zu keiner Besserung der Situation kommen, werden wir gezwungen sein einen Misstrauensantrag an den Finanzminister zu stellen. Dieses hin und her schieben der Verantwortung hilft niemanden weiter. Unsere Bedrohungslage hat sich seit dem Ende des kalten Krieges radikal verändert. Was spricht beispielsweise gegen die Abschaffung schwerer Waffengattungen wie der Artillerie? Kunasek: Nach unserem Verständnis gehören zu einer umfassenden militärischen Landesverteidigung auch Verbundene Waffensystem ewie Artillerie, Panzerverbände usw. Eine weitere Einsparung in diesem Bereich bedeutet einen Verlust von Kernkompetenzen des Heeres. Der Schutz kritischer Infrastruktur benötigt nun mal schweres Gerät wie etwa Radpanzer. Dieser Ausverkauf von Sicherheit ist eine Bedrohung für die Sicherheit Österreichs. Die 2007 und 2008 angeschafften Kampfanzüge für 12.000 Soldaten für 43,4 Mio. Euro haben in etwa gleichviel gekostet wie die EurofighterBetriebskosten 2008. Die Eurofighter belasten das Budget des Bundesheeres also
enorm. War die Anschaffung dieser Kampfflugzeuge ein Fehler? Kunasek: Ich kann diese Frage nur aus heutiger Sicht beantworten. Fakt ist, dass dieses Flugzeug hier bei uns ist. Wir sind auch als neutrales Land dazu verpflichtet unseren Luftraum zu überwachen. Ich möchte daran erinnern, dass Großveranstaltungen wie etwa die Fußballeuropameisterschaft ohne funktionierende Luftraumüberwachung nicht ausgerichtet werden können. Der eigentliche Wahnsinn ist ja beim Eurofighter Vergleich des ehemaligen Verteidigungsministers Darabos passiert. Der Eurofighter des Heeres, ist als Tranche1 Flugzeug de facto unverkäuflich. Wohl oder übel werden wir mit diesem Flugzeug auskommen müssen. Den Ankauf damals kann ich nicht kommentieren, da ich damals noch nicht aktiv in der Politik war. Luftraumüberwachung muss aktiv und passiv passieren, dazu braucht es die nötige Ausrüstung. Der Eurofighter ist sicher nicht schuld an den derzeitigen finanziellen Problemen des Heeres. Das möchte ich schon festhalten. Vom ursprünglichen Sonderbudget zur Erhaltung der Flugzeu-
MARIO KUNASEK
ge, ist nichts geblieben. Hier haben in erster Linie die politisch Verantwortlichen versagt. Könnte eine engere Kooperation der Luftraumüberwachung eventuell auch eine Lösung für Österreich sein? Beispiel Slowenien. Kunasek: Davon halte ich nichts. Österreich ist neutral und ich bin überzeugt davon, dass auch eine Mehrheit der Österreicher und Österreicherinnen dieser Option ablehnend gegenüber steht. Für uns kommt es nicht in Frage, dass fremde Armeen unseren Luftraum überwachen. Ich kenne einige diese Angebote, auch der tschechische Botschafter hat uns bereits so ein Offert unterbreitet. Österreich muss es sich leisten können, die Luftraumüberwachung auch ohne der Hilfe ehemaliger Ostblockländer zu schaffen. Zum Thema Wehrpflicht: Gäbe es eine neuerliche Abstimmung über die Wehrpflicht, würde sie mit großer Sicherheit abgelehnt. Experten kritisieren zudem, dass sechs Monate Grundwehrdienst zu wenig sind um die Rekruten militärisch auszubilden. Warum stemmt sich
die FPÖ so gegen die Abschaffung der Wehrpflicht? Kunasek: Weil die Wehrpflicht das einzig effiziente Mittel ist um die hohe Qualität sicherzustellen. Alle Länder, die ihr System von der Wehrpflicht auf ein Berufsheer umgestellt haben, bereuen heute diesen Schritt. Qualifizierte Freiwillige sind Mangelware und mit 0,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts wäre ein Berufsheer auch gar nicht finanzierbar. Die Wunschvorstellung der SPÖ, dass mit demselben Budget, dieselbe Leistung erbracht werden kann ist vollkommen unrealistisch. Die Österreicher haben ein klares Votum pro Wehrpflicht abgegeben und diesem ist auch nachzukommen. Das ist ein klarer politischer Auftrag. Wenn Sie jetzt zu Recht sagen, dass die Wehrpflicht mit sechs Monaten zu kurz ist, dann muss ich festhalten, dass die Schuld hier beim ehemaligen Verteidigungsminister Platter (ÖVP) liegt. Dieser hat die Wehrpflicht damals verkürzt. Für uns ist klar, dass die Wehrpflicht ein Heer vom Volk fürs Volk sein soll. Ein Berufsheer agiert nicht aus der Mitte, sondern Abseits der Gesellschaft.
Abgeordneter zum Nationalrat (FPÖ) Geb.: 29.06.1976, Graz Beruf: Unteroffizier Personalvertreter der AUF-AFH (Aktionsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher - Arbeitsgemeinschaft der Freiheitlichen Heeresangehörigen) beim österreichischen Bundesheer, Steiermark seit 2004. Im April 2007 wurde Mario Kunasek zum Bezirksparteiobmann der FPÖ Graz Umgebung gewählt. Bei den Nationalratswahlen am 28. September 2008 kandidierte er als Spitzenkandidat der FPÖ im Wahlkreis 6b Steiermark Mitte (Graz Umgebung und Voitsberg) und schaffte den Einzug ins Parlament. Bei der Nationalratswahl 2013 war Kunasek Spitzenkandidat der FPÖSteiermark und zog wieder in das Parlament ein. Er fungiert als Obmann des Landesverteidigungsaussschusses und ist Wehrsprecher des Freiheitlichen Parlamentsklubs. 11/2014
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Fotos:Russell Hobbs
Die All White - Speisenzubereitungsserie Aura von Russell Hobbs
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CHRONIK
WAIDMANNSHEIL! Fotos:CC BY-SA 2.0 Airwolfhound
Die Jagd in Österreich Schon in der Altsteinzeit wurde von Menschen gejagt – „Jäger und Sammler“ ist die gängige Bezeichnung für die Menschen dieser Zeit. Die Jagd diente hauptsächlich zur Nahrungsversorgung und lieferte neben Fleisch wertvolle tierische Nebenprodukte wie Knochen für Werkzeuge oder auch für Flöten und Kunstwerke, Felle als Bekleidung, für Schuhe, für Decken, für Behausungen (Zelte) und Tragetaschen sowie Sehnen zum Nähen und für Bögen. 11/2014
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it der zunehmenden Sesshaftigkeit und der damit verbundenen Domestizierung von Tieren trat die Jagd mit all ihren Gefahren und Erschwernissen als Lebensgrundlage bei weiten Teilen der Bevölkerung zunehmend in den Hintergrund. Schon in den antiken Hochkulturen wurde die Jagd neben Nahrungserwerb und regulierendem Eingriff in die Natur auch als Freizeitvergnügen betrachtet. Frühe Darstellungen dokumentieren die Jagd im alten Ägypten. Auch unter den Heiligen der katholischen Kirche gibt es einen Patron der Jäger, den Hl. Hubertus. Im Mittelalter wurde die Jagd immer mehr zum Privileg des Adels sowie staatlicher und kirchlicher Würdenträger.
Aus dem Mittelalter stammt auch die Unterscheidung zwischen „hoher Jagd“ – der dem Adel vorbehaltenen Jagd auf Hochwild – und „niederer Jagd“ (für den niederen Klerus oder als Bürgerjagd) auf kleinere Tiere wie Hasen und Federwild sowie Rehwild. Bis zum Jahr der Revolution 1848 war die Jagd auf Hochwild ausschließlich dem Adel vorbehalten. Die Revolution brachte es mit sich, das jeder Bürger, sei es als Eigentümer, Pächter oder als Jagdgast, die Jagd fortan ohne jede Beschränkung ausüben konnte; allerdings muss er im Besitz eines Jagdscheins sein, den er erst nach Ablegung der entsprechenden Prüfung erhält. Wer die Jagd in Österreich heute ausüben will, muss eine Jagdkarte erwerben. Vor dem erstmaligen Erwerb ist die
erfolgreiche Ablegung der Jungjägerprüfung notwendig. Da es in jedem Bundesland eine eigene Landesjagdkarte gibt, empfiehlt es sich, die Jagdprüfung in jenem Bundesland abzulegen, in welchem man die Jagd ausüben möchte. Die Jungjägerprüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil (Schießprüfung mit Büchse und Flinte).
Das Jagdrecht enthält aber nicht zwingend das Recht zur Jagdausübung. Dieses Jagdausübungsrecht hat der Eigentümer von Grund und Boden nur dann, wenn er die sogenannte „Eigenjagdberechtigung“ besitzt. Jede Gemeinde Österreichs bildet aus allen „nicht zu Eigenjagden gehörigen Grundflächen“ das jeweilige Genossenschaftsjagdgebiet dieser Gemeinde.
Voraussetzung für die Jahresjagdkarte
Hege
- Erfolgreich abgelegte Jagd prüfung - Mindestalter 18 Jahre (mit besonderer Ermächtigung der Behörde und Erlaubnis der Eltern: 16 Jahre) - Strafregisterbescheinigung „unbescholten“ - Mitgliedschaft in einem österreichischen Landesjagdverband (eine Art „Zwangsmitgliedschaft“ die den Vorteil hat, dass jedes Mitglied automatisch mit der gültigen Mitgliedschaft jagdhaftpflichtversichert ist (von Euro 750.000.- bis Euro 2 Millionen pro Schadensfall sowohl Personen als auch Sachschäden). - Alle Jagdkarteninhaber sind auch Jagdunfallversichert.
Jagdrecht
Ist in Österreich untrennbar mit dem Eigentum an Grund und Boden verbunden. Von diesem Grundsatz gibt es keine Ausnahmen.
Der englische König Heinrich VIII. und Anne Boleyn bei der Hirschjagd.
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Jagdszene auf antikem Relief
Um einen gesunden und artenreichen Wildstand zu erhalten, muss gleichzeitig auf die Interessen der Land- und Forstwirtschaft Rücksicht genommen werden. Die Jagdausübung und die Wildhege haben so zu erfolgen, dass die Erhaltung des Waldes und seiner Wirkungen nicht gefährdet wird. Die Hege ist sowohl Berechtigung als auch Verpflichtung.
Kritik
Oft wird eine stärkere Ausrichtung der Jagd an ökologischen Kriterien gefordert. So werde etwa durch Wildfütterung, Wildäcker und andere Hege-Maßnahmen massiv in das Ökosystem eingegriffen und ein unnatürliches Wachstum der Wildpopulationen begünstigt (Populationsdynamik). Insbesondere durch Wildäcker profitieren jedoch auch Tierarten (Kleintiere, Vögel und Insekten), welche nicht dem jagdbaren Wild angehören. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Vergiftung von Wildtieren durch Bleimunition.
Fotos:Gemeinfrei, Wenzl Weis-Kaiser Franz Joseph I mit Bergstock 1910, creative commons 2.0 Sven Wusch
CHRONIK
CHRONIK
Anzahl der Jagdkarteninhaber in Österreich 1970
84.33484.334
1980
99.295
1990
109.821
2000
112.859
2010
120.305
2011
123.098
2012
126378
JÄGERLATEIN Das kleine 1 x 1 der Jägersprache
99.295 109.821
Was dem Angler des Anglerlatein, ist dem Waidmann das Jägerlatein. Die Jägersprache ist im deutschen Sprachraum allgemein gültig. Sie gehört zum jagdlichen Brauchtum. Hier einige interessante Auszüge:
112.859 120.305 123.098 126.378 Jahresjagdkarte € 51.- bis € 153.Jagdgastkarte € 6.- bis € 59.Ausländerjagdkarte € 51.- bis € 182.-
Kaiser Franz Josef ist auch heute noch als passionierter Jäger bekannt. Im Laufe seines Lebens soll der Monarch mindestes 55.000 Stück Wild erlegt haben. Der Kaiser lies zahlreiche Jadgschlösser in allen Provinzen seines Reiches errichten.
Einfahrt: Der Eingang eines Baues Waidmannsheil: ist der Gruß des Jägers, gleichzeitig der Wunsch für Jagderfolg und die Gratulation nach dem Jagderfolg. Ansprechen: Wenn Jäger Wildtiere “ansprechen”, stellen sie Geschlecht, Alter, Verhalten, Lautäußerungen und Konstitution fest. Bruch: ein von Laub- oder Nadelhölzern gebrochener Zweig. Wind: bekommen sämtliche Wildarten. Riechen ist damit gemeint. Faschen: schweißen oder bluten Zerwirken: Zerlegen von Wild zu Wildbret in küchenfertige Teile
Gültige Jahresjagdkarten
Profil der österreichischen Jäger
Niederösterreich Steiermark Oberösterreich Tirol Kärnten Salzburg Burgenland Vorarlberg Wien
Landwirte / Forstwirte 30 % Angestellte / Unselbständige Erwerbstätige / Arbeiter 36 % Selbständig Erwerbstätige 25 % Jagd- und Forstpersonal 9% Frauen etwa 6-8%
30.653 23.453 18.158 16.184 11.117 9.413 6.709 2.412 1.261
Österreich 2013/14
119.360
Österreich 2012/13
126.378
Die Gesamtzahl der Abschüsse sank im Jagdjahr 2013/14 um beachtliche 19,1 Prozent auf 719.000 Stück und lag damit weit unter dem Wert der letzten Saison. So nahm die Jagdstrecke beim Haarwild um 16,2 Prozent auf 569.000 Stück ab, beim Federwild, dessen Abschusszahl um 28,6 Prozent auf 150.000 Stück nachgab, zeigte sich diese Entwicklung sogar noch deutlicher.
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Fotos: Tchibo FotosLa Petite Coquette Dita von Teese
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Lugeck 6 1010 Wien Tel: +43 (0) 1 512 22 23 www.lapetitecoquette.me Montag – Freitag 10-19 Uhr Samstag 10-18 Uhr
LIFESTYLE - MODE
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Fotos:pixabay SplitShire,
Fancy Charity
Dog
goes
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Design für Vierbeiner
den
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LIFESTYLE - MODEI
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Schnürer Belmondo von Salamander um 159,90 Euro
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Pullover von Mc Earl, erhältlich bei VAN GRAAF um 39,95 Euro
Man
Hemd von Nils Sundström, erhältlich bei VAN GRAAF um 39,95 Euro
LIFESTYLE - MODE
Karlism zum Lesen
GENUSSADVENT
Ein echtes Must-Read für alle Fashionistas und Karl Lagerfeld Fans! Der Mode-Gott ist nicht nur bekannt für seine Haute Couture, sondern ebenso für seine weisen, witzigen und teils bissigen Aussagen - „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“ ist nur eine davon. In diesem Buch finden sich seine unterhaltsamsten Aussagen und Ansichten über Mode, Luxus und Design aber auch über sich selbst wider. Wir können den Erscheinungstermin kaum mehr erwarten!
IN KAISERSUITES
Buch von Karl Lagerfeld, Jean-Christophe Napias und Sandrine Gulbenkian (Herausgeber): „Karl über die Welt und das Leben“ erscheint im Edelverlag ab Dezember 2014 um 22,70 Euro
Fotos: van graaf, Salamander, Alsta, Kenneth Cole, Stamm, Madeleine, Dorotheum, Freeport, Edelverlag, Kaisersuites
Abwarten und Tee trinken
Sieger by Fürstenberg, „Ca´d´Oro“ Porzellan, erhältlich bei Stamm ab 75 Euro
Weihnachten ist der absolute Horror für Sie? Der ewige Trubel in überfüllten Geschäften und Lokalen sowie Firmenfeiern und Familienzusammentreffen lösen bei Ihnen Weihnachtitis aus? Macht nichts, nicht jeder wurde dafür geboren. Mit dem edlen Porzellanset „Ca´d´Oro“ von Sieger by Fürstenberg kann man sich im Handumdrehen einen Hauch Luxus in die eigenen vier Wände holen - für entspannte Teestunden alleine oder doch in Gesellschaft. Und das Schönste daran: Man hat das ganze Jahr über etwas davon und nicht nur zur (Vor-)Weihnachtszeit.
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m 19. Dezember 2014 eröffnen die neuen Kaisersuites in Ellmau am Fuße des Wilden Kaisers. Die edlen Gemächer sind genau das Richtige für alle, die Luxus, Tiroler Weihnachtsromantik und Wintersport verbinden möchten. Jede Suite ist edel eingerichtet und eine Oase der Entspannung, weit weg von Hotelhektik und Alltagsstress. Im kaiserlichen Wellnessbereich der Kaisersuites kommen alle Gäste zur Ruhe, während der zubuchbare Koch in der Küche Tiroler Schmankerl zubereitet.
Tasche von Madeleine um 179,90 Euro
Pelzjacke von Madeleine für 399,90 Euro
Blusenset 2-teilig von Madeleine um 179,90 Euro
Armband von Madeleine um 99,90 Euro
Ring mit Granat von Dorotheum um 89 Euro
Taftrock von Madeleine um 199,90 Euro Pumps von Madeleine um 199,90 Euro
High Heels von Jimmy Choo by Gil Donna/Uomo, erhältlich bei Freeport um 250 Euro statt 499 Euro
Kaisersuites Kirchbichl 16 6352 Ellmau Telefon: +43(0)5358 44227 www.kaisersuites.at
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Fotos:Hersteller
Femme Eau de Parfum, 75ml, 86 Euro 11/2014 34 BOSS NUIT Pour
Fotos:wikilmages pixabay gemeinfrei, Csometic Express, OXA Beauty, Hugo Boss, David Mallett
LIFESTYLE - BEAUTY
Männerpflege sollte gerade im Winter keinesfalls vernachlässigt werden, darum ist es wichtig, sich ein wenig Zeit zu nehmen um seinem Körper etwas Gutes zu tun, indem man ihn mit hochwertigen Pflegeprodukten verwöhnt. Aber auch diejenigen, die noch kein passendes Geschenk für ihren Adonis gefunden haben, können sich hier Inspirationen holen.
OXA Beauty Anthony Deep Pore Cleansing Clay um 38,00 Euro
Haarige Sache
Duften wie die Filmlegenden
Nach dem richtigen Duft sucht so mancher ein Leben lang. Aber vielleicht ist ja unter „007 Gold“ von James Bond, „Wild“ von Joop und „1000 Miglia“ von Chopard für den ein oder anderen das Richtige dabei.
Wild von Joop! Homme Geschenkset um 38,50 Euro
„1000 Miglia“ von Chopard erhältlich bei Cosmetic Express um 54,60 Euro
„007 Gold“ James Bond Gold EDT Eau de Toilette 75 ml um 38,00 Euro Boss Bottled um 61,95 Euro
Der November ist vorbei und somit auch der heurige Movember, bei dem sich unzählige Männer einen Schnurrbart wachsen haben lassen, um damit auf Männergesundheit aufmerksam zu machen. Für all jene, die an ihrem Bart Gefallen gefunden haben, oder die sowieso das ganze Jahr über Bartträger sind, für die gibt es nun ganz besondere Pflege fürs Gesichtshaar. Der Beard Balm von David Mallett macht das wichtigste Accessoire des Mannes geschmeidig und widerstandsfähig. Mit dem Balsam lassen sich widerspenstige Borsten entwirren und in Form bringen. Darin enthaltene aktive Wirkstoffe wie der pflanzliche Proteinkomplex Keravis, sorgen für kraftvolles und glänzendes Haar. Beard Balm von David Mallett ab 25 Euro 11/2014
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LIFESTYLE - BEAUTYI
Es ist so weit: Weihnachten steht mal Adventkalender mal anders wieder vor der Tür und Schluss mit dem ewig faden Schokostück jedem Türchen im Dezember. Für alle damit auch eine Zeit hinter Beauty Addicts gibt es den Adventkalendes Glitzern und Fun- der von Douglas heuer auch in Österreich. kelns. Jetzt kommt vor Hinter jedem Fenster erwartet Sie ein Miniatur- oder Originalprodukt der Douglas allem dekorative Kos- Eigen- und Exklusivmarken. Von sinnlichen metik zum Schachzug, Düften, bis hin zu hochwertiger Pflege und Kosmetik überrascht Sie der denn zu den Festta- dekorativer Adventkalender jeden Tag aufs Neue. Der gen dürfen Sie sich tatsächliche inhaltliche Wert der Produkte herausputzen und in liegt bei 130 Euro. Lassen Sie sich überraschen von luxuriösen Artikeln der Marken Glanz und Glamour IsaDora, Anny, Hilfinger und vielen mehr. Douglas Adventkalender exklusiv bei Douglas erstrahlen. Greifen Sie Aber Achtung: Der heißbegehrte Adventka- um 29,99 Euro auf prunkvolle Farben lender ist schnell vergriffen! zurück und lassen Sie Zum Anbeißen Gönnen Sie sich ein entspannendes Schaumbad mit dem Dusch- und Badie Diva in sich zum degel Vanilla & Ice Cream von I love... .Verführerisches Vanillearoma Vorschein kommen. lädt zum Genießen ein und lässt den Weihnachtstrubel im Handumdrehen Diese Beauty-Artikel, vergessen. So werden Sie mit den süßen Weihnachtsbäckereien garantiert um die Wette duften. ob in zarten Goldtönen oder in oppulenter I love... Vanilla & Ice Cream Bubble Bath & Shower Créme erhältlich bei Douglas um 5,95 Euro Goldverpackung lassen uns wie die Könige in Frankreich fühlen. Glänzender Auftritt Mut zur Braue
Marlene Dietrich war gestern, denn jetzt trägt man wieder dichte Augenbrauen. Nichts desto trotz sollten diese wohl definiert und in Bestform gezupft sein. Die vergoldete Pinzette von Beliance mit schräger Spitze ermöglicht ein präzises Zupfen lästiger Härchen für ausdrucksstarke Brauen.
Mit dem Flüssig-Eye-Liner Crystal Gold von NYX gelingt jeder Partyauftritt. Mit einer Extraportion Glitzer sorgt die intensiv strahlende Farbe dafür, dass Sie auf jeder Weihnachtsfeier im Mittelpunkt stehen. Die dünne Pinselspitze ermöglicht ein präzises Auftragen des Eye-Liners in verschiedenen Stärken. Liquid Cristal Liner in Crystal Gold von NYX, erhältlich bei Douglas um 5,95 Euro
Schimmer am Finger
Alles was glitzert ist Gold. Tauchen Sie Ihre Nägel in güldenes Gewand mit dem Nagellack Gold Glaze von Deborah Lippman. Der Lack verwandelt jedes Händchen in ein Schmuckstück und so wird jeder Finger zum Blickfang. Nagellack Autumn in New York Gleaming Gold Glaze von Deborah Lippman, 24,50 Euro
Golden Girl Beliance Pinzette „schräg“, erhältlich bei Douglas um 3,95 Euro
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Ein orientalischer Duft, der in Erinnerung bleibt: Lady Million von Paco Rabanne überzeugt durch Femininität und Glamour. Himbeere, Bitterorange, Jasmin und eine feine Patchouli-Note geben dem verführerischen Duft das gewisse Etwas. Noch nicht alle Weihnachtsgeschenke besorgt? Freundin, Mutter oder Schwester freuen sich bestimmt über das exklusive Parfum im prunkvollen Gold-Flacon Lady Million Eau De Parfum Spray von Paco Rabanne, ab 51,95 Euro
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LIFESTYLE - BEAUTY
WELLNESSPARADIES HOTEL ALMESBERGER
Strahlen wie ein König
Gönnen Sie Ihrer Haut absoluten Luxus mit der Cellular Treatment Gold Illusion Line Filler Gesichtspflege von La Prairie. Die mit Gold versetzte Creme lässt Linien und Fältchen optisch verschwinden und zaubert einen glamourösen Goldschimmer auf Ihre Haut. Die glättende Gesichtspflege versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und bietet lang anhaltende Aufpolsterung. Cellular Treatment Gold Illusion Line Filler Gesichtspflege von La Prairie, erhältlich bei Douglas um 145,00 Euro
Sprinkle, sprinkle, little Star
Fotos:Douglas,Cosmetic Express, Deborah Lippman, Yves Saint Laurent, Paco Rabanne, Hotel Almesberger
Schöner glänzt nur noch der Christbaum: Das Liquid Shimmer Dry Oil Spray von Michael Kors schenkt Ihrem Körper einen einzigartigen, goldenen Schimmer. Mit einem sanften Zitrusduft pflegt das Öl Spray Ihre Haut seidig weich. Michael Kors Liquid Shimmer Dry Oil Spray erhältlich bei Douglas um 54,95 Euro
Volumen pur
Für dramatische Augenblicke sorgt die Volume Effect Faux Cils Mascara von Yves Saint Laurent. Die wasserfeste Formulierung garantiert absoluten Halt, auch in tränenreichen Situationen oder nach durchtanzten Partynächten. Yves Saint Laurent Volume Effect Faux Cils Waterproof, 33,95 Euro
Bronze me up
Blasse Haut und keine Zeit mehr noch schnell Sonne zu tanken? Weihnachten steht vor der Tür, und Sie machen sich Sorgen, am alljährlichen Familienfoto wie der Geist der Weihnachten abgelichtet zu werden? Dann verleihen Sie Ihrer Haut noch schnell einen Hauch Bräune mit dem Michael Kors Bronze Powder. Egal ob Sie ein dunkler, blonder oder brünetter Typ sind, das Puder zaubert Ihnen das ganze Jahr über eine natürliche Bräune ins Gesicht. Erhältlich in den Nuancen Sporty, Sexy und Glow sorgt das Bräunungspuder in seiner goldenen Verpackung für das Extragefühl von Luxus.
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m Winter wird es kuschelig im Wellnesshotel Almesberger****s im oberösterreichischen Mühlviertel. Das Wellnessparadies lädt zu Verwöhntagen mit Sektfrühstück, CandlelightDinner und Candle-LightPärchenmassage. Doch damit noch nicht genug: Seit Jahren zählt das Hotel Almesberger zu den besten und größten Wellnessoasen des Landes. Zwei großzügige Wellnesslandschaften bieten auf 5.000 m² jeden erdenklichen Genuss für Sie und Ihn. Mit seinem ganzheitlichen Konzept aus Wellness, Fitness, Beauty und Vitality präsentiert sich das familiengeführte Haus als Wellnessadresse der Extraklasse.
Michael Kors Bronze Powder, Farbe Sporty Glow, erhältlich bei Douglas um 38,95 Euro
Rote Lippen soll man küssen
Ein Lack für die Lippen? Ja richtig gehört! Die Rede ist von den Lippenstiften der Lip Laquer Collection von Michael Kors. Die extrem glossige, hochglänzende Formulierung verspricht weiche und gepflegte Lippen sowie absolute Farbintensivität. Die MK Lippenstifte sind in drei verführerischen Farben erhältlich. Sporty Diva schmeichelt mit einem pfirsichfarbenen Nude-Ton, Sexy Bombshell besticht durch ein volles Rot, das auf Blau basiert und Glam Dame schimmert in einem tiefen Cabernet-Rot mit einem Hauch saftiger Beere.
Hotel Almesberger****S Marktplatz 4 4160 Aigen Telefon: +43/ (0)7281/8713 www.almesberger.at hotel@almesberger.at
Michael Kors Lip Laquer Lippenstifte, erhältlich bei Douglas um je 26,95 Euro 11/2014
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Fotos:Hersteller
NIVEA CELLULAR PERFECT SKIN FÜR JUGENDLICH STRAHLENDES AUSSEHEN
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LIFESTYLE - WELLNESS
Special zu Winterbeginn Wenn es draußen wieder ungemütlich wird, kann ein Saunabad den Stress des Alltags vergessen lassen. Wichtig ist jedoch, dass bestimmte Regeln eingehalten werden, um eine vollständige Regeneration des Körpers und der Seele zu veranlassen.
Fotos: Thomas Wanhoff CC by SA 2.0, CC0 Public Domain, anna, cc by 2.0
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enken Sie daran, dass sie vor einem Saunagang den Kreislauf in Bewegung bringen. Fahren Sie mit dem Rad zur Sauna oder gehen Sie zuvor Schwimmen, um Ihren Körper auf Hochtouren zu bringen. Während eines Saunagangs sollten Sie weder hungrig noch zu satt sein, sonst kann der Körper schnell ins Ungleichgewicht kommen.
Nach dem Schwitzen, kommt Abkühlung
Vor dem Betreten der Sauna wird auf eine Reinigung des Körpers großen Wert gelegt. Duschen Sie sich und haben Sie immer ein Handtuch dabei. Menschen, die an niedrigem Blutdruck leiden, sollten sich noch bevor sie die Sauna verlassen, zwei Minuten aufrecht hinsetzen, wenn sie zuvor gelegen sind. Die Abkühlungsphase beginnt immer an der frischen Luft: gehen Sie spazieren und
atmen Sie ruhig ein und aus. Kneippfans können der Hitze mit eiskaltem Wasser Abhilfe schaffen.
Schwung zu bringen. Die Temperatur des Badewassers sollte aber nicht weniger als 15 Grad betragen.
Nach der Sauna ist die beste Zeit für eine entspannende Massage: die Muskeln sind gelockert, der Kopf ist frei und Sie fühlen sich rundum wohl.
Nach dem abkühlenden Plantschen im Wasser kann es auch schon wieder in die Sauna gehen, denn zwei bis drei Gänge mit 20 Minuten Abstand können Wunder bewirken und den Körper längerfristig entspannen.
Ruhen Sie mindestens 20 Minuten, bevor Sie die Heimreise antreten. Sie können sich in den dafür vorgesehenen Ruheräumen oder Wintergärten zurückziehen.
Vergessen Sie nicht auf die Dusche! Wichtig ist, dass Sie während der Saunagänge sowohl auf Alkohol, als auch auf Zigaretten zu verzichten. Nach der Beendigung des Saunaganges trinken Sie reichlich Wasser, damit der Flüssigkeitshaushalt in Ihrem Körper nach dem Schwitzen wieder hergestellt wird.
Sprung ins kühle Nass
Für all diejenigen, die nach der Sauna keinen Ruheraum aufsuchen möchten, eignet sich ein Sprung ins kühle Nass besonders gut. Schwimmen Sie einige Runden, um ihren Kreislauf wieder in
Nach der Sauna ist die beste Zeit für eine Massage oder man nutzt die Ruheräume um sich so richtig zu entspannen. Eine Abkühlung ziwschen den Saunagängen kann Wunder bewirken. 11/2014
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LIFESTYLE - WELLNESS
Loveness & Privatissimum by Bergergut steht für eine Symbiose aus Liebe und S PA , P r i v a t s p h ä r e und Sinnlichkeit. Drei Stunden von Wien entfernt, im idyllischen Mühlviertel direkt an der böhmischen Grenze gelegen, setzt das Bergergut seit vielen Jahren Maßstäbe, was Stil, Trends und Wohlfühlen angeht. Hier trifft subtile Individualität auf Liebe zum Detail. Und das, was man Design nennt, fordert die Neue Gemütlichkeit – ein oder heraus, beides ist richtig. bedeutet Mühlviertler Mund. Gediegene Speisen gepaart mit Wohlfühlambiente Gastgeber aus Küche, Service, Empfang, Etage und SPA sind bemüht, ausschließlich Paare nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Und es ist im wahrsten Sinne eine Kunst, aber vor allen Dingen Leidenschaft, was hier an gelebter Gastfreundschaft geboten wird. Wie das Klima, so auch die Speisen. Würzig, intensiv, mit einem Hauch nördlicher Exotik und Reinheit. Küchenchef Gerald Höfinger sammelt Kräuter, arbeitet eng mit den Bauern aus der Region und lokalen Lieferanten zusammen – schmökert in alten Kochbüchern und schaut den Großmüttern über die Schulter. Doch er und sein Team machen auch Ausflüge. Mal nach Thailand. Hin und wieder nach Südamerika. Doch meistens nur in den Garten und in´s umliegende Mühlviertel. Kulinarik im Privatissimum 40
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Art in Reinkultur. Mit einem gemütlichen Privatbereich für jedes Pärchen, der den Gästen vom Check In bis zur Abreise zur Verfügung steht. Privatissimum setzt auf Living & Loving mit dem altbekannten Erosfaktor von der ersten bis zur letzten Sekunde. Dabei wird das herrliche Frühstück genauso von persönlichen Gastgebern serviert wie der Vormittags-Cappuccino zur Zeitung und das Romantik Dinner in drei Variationen. Dazu kommt mit der eigenen Weinedition „Vampirolo“ und „White Vamp“ ein Ausflug in die vampiresque Welt eines neu interpretierten Österreich-Barolos ergänzt durch sein Weißwein- Pendant. Das eigens gebraute Alm-Bräu schließt den Reigen an lukullischen Verführungen. Loveness erleben die Gäste am Bergergut vor allem auch in Sachen Wellness & SPA. Die Liebe zur Heimat ist hier genauso gemeint wie die Liebe zum Leben. „Loveness & Leinöl“ mit inkludierter
Leinölmassage aus Mühlviertler Produktion integriert den vitalen Alleskönner in ein pfiffig-modernes RundumProgramm. Im Private SPA erleben Pärchen bei frischen Früchten und Sekt Romantik pur. Dazu kommt ein großzügig gestalteter Loveness-SPA mit Indoor-Pool, OutdoorPool, Sauna Lounge und vielen Ruhezonen. Der 1.000 Quadratmeter große Wellnessbereich lockt das ganze Jahr über mit einem großen Angebot: Saunalounge, Wasserbetten, Ro-
mantik- und Whirlpool. Am offenen Feuer und mit stimmungsvoller Musik können Paare im Whirl & Fire ihre Liebe in trauter Zweisamkeit neu entflammen. Exklusiver Liebesurlaub in den Suiten des Bergerguts Erleben Sie den Himmel auf Erden und heben Sie ab auf Wolke 7! Empfinden Sie Sinnlichkeit, Privatsphäre und die Freiheit, himmlische Moment zu zweit zu genießen! Vom Rosenzimmer bis
1.000 Quadrameter großer Wellnessbereich für jede Jahreszeit. Private Spa - für Pärchen Romantik pur.
LIFESTYLE - WELLNESS erfahrenen Weddingplaner am BERGERGUT stehen mit Rat und Tat zur Seite, um die Hochzeit zu einem unvergesslichen Highlight für das Paar und seine Gäste zu machen. Von der Styleberatung über den Blumenschmuck, das Hochzeitsmenü bis zur Trauungszeremonie mit dem Standesbeamten oder dem Pfarrer in der hoteleigenen Hochzeitskapelle. Auf Wunsch wird außerdem ein professionelles Fotoshooting, ein Butlerservice, ein Hochzeitsauto oder sogar ein Helikopterrundflug organisiert. Hauseigener Fuhrpark lädt zu Entdeckungsreisen ein Richtig zur Sache geht´s dann mit dem Power-Fuhrpark am Bergergut. Hier reicht der
Fotos:Bergergut, Salzburger Saalachtal
zur Teufels-, Himmel- oder Paradiessuite wird alles geboten. Alle Suiten sind inklusive Willkommensgruß aus Küche & Keller, Frühstück á la Carte im Privatissimum, First Class Snack am Nachmittag Loveness-SPA & Sauna Lounge (auch ganztags am An- & Abreisetag) und viele weiteren Highlights. Das exquisite Abendessen kann vom Romantik Dinner LIGHT in 3 Gängen bis zum Romantik Dinner BURLESQUE mit 7 Gängen gebucht werden. Ihre Hochzeit als unvergessliches Erlebnis Die Liebeswelt BERGERGUT ist der ideale Ort für die Traumhochzeit, für Flittertage oder eine „Neuauflage“ des Heiratsversprechens. Das Viersterne-Superiorhotel bietet den perfekten Rahmen für exklusive, luxuriöse Hochzeitsfeiern im kleinen, feinen Kreis von zwei bis fünfundzwanzig Personen. Hier ist alles auf Liebe, romantische Zweisamkeit und süße Verführung ausgerichtet. Die
Angebotsreigen vom 420 PS Rennflitzer über zwei Harleys, Vespas, Segways und E-Bikes bis zum nagelneuen Beetle Cabrio, mit denen die Paare das schöne Mühlviertel oder die Region Moldaustausee erkunden können. Sich für einen herrlichen Urlaub im Bergergut zu entscheiden, ist also mehr als eine Frage des guten Geschmacks. Es ist die Ambition, sich ein ganzheitlich hochwertiges Freiheitsgefühl zu schaffen.
Design und Service, die einen Rahmen bieten für pure Sinnlichkeit, die sich erst beim Fühlen und Hineinleben offenbaren. Auch im Winter geht es im Mühlviertel heiß her. Die herrlich verschneite Landschaft lädt zu romantischen Entdeckungsreisen ein. Besuchen Sie den tief gefrorenen Moldaustausee (CZ) mit Eislaufbahn und Langlaufstrecke oder lassen Sie sich im Pferdeschlitten von zwei Rössern über die verschneiten Wiesen und Wälder ziehen. Während Ihres Liebesurlaubs steht Ihnen zudem ein großes Angebot an Winteraktivitäten zur Verfügung: Langlaufen auf den „Hand auf‘s Herz“ Loipen in 4, 7, 9 und 10 Kilometern Länge (skaten & klassisch) mit Einstieg direkt beim Hotel. Winter- und Schneeschuhwandern auf zahlreichen Winterwanderwegen direkt in der Umgebung, Eislaufen oder Langlaufen am tief gefrorenen Moldaustausee (CZ), Schlittenfahrten, Skifahren im Skigebiet Sternstein (ca. 20 Autominuten) oder Hochficht (40 min. Autofahrt), Joggen, Spazierengehen. Zudem finden Sie im Hotel einen Fitnessraum mit modernen Cardiogeräten.
Liebeswelt BERGERGUT****s
SKIFAHREN FÜR
ERLEBNISHUNGRIGE
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enn König Wintersport regiert, dann geht‘s heiß her im Salzburger Saalachtal. Urlaubsgäste und Saalachtaler werden im weißen Traum aktiv. Die Bergbahnen der Almenwelt Lofer bieten preisgünstige Liftkarten und für Familien einen besonderen Skihit! In Lofer und Unken erwarten Sie tolle Skipisten die nur darauf warten, dass Sie Ihre Schwünge ziehen. In St. Martin bei Lofer dreht sich alles um das Themas Langlaufen. Zum Après-Ski nach dem Skikurs bei Musik und ein paar Getränken finden Sie auch in Lofer im Salzburger Saalachtal gastliche Einkehrmöglichkeiten.
4170 AFIESL 7
Tel: +43 7216 4451 bergergut@romantik.at www.romantik.at
Egal ob Rosenzimmer, Himmels-, Teufels- oder Paradiessuite Pärchen heben ab auf Wolke 7.
Salzburger Saalachtal 5090 Lofer 310 Telefon: +43/ (0)6588/8321 www.lofer.com
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Fotos:Hersteller
LIFESTYLE - WOHNEN
Tipps für den perfekten Christbaum Stern Anhänger erhältlich bei Butlers 2,99 Euro
Lichterkette erhältlich bei Depot 16,99 Euro
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Fotos:Public Domain CC0 Pixabay, Tchibo, Butlers, Depot
gal ob Sie Ihren Baum lieber traditionell und schlicht oder ausgefallen und glitzernd dekorieren, es gibt ein paar Dinge, die beim Schmücken beachtet werden sollten. Damit die Äste des Baumes nach dem Transport wieder richtig in Form kommen, sollte man den Baum bereits einen Tag vor dem dekorieren aufstellen. Damit der Baum länger hält, sollte man ihn nicht direkt vor die Heizung stellen. Außerdem ist es wichtig, ihn mit genügend Wasser zu versorgen, damit er länger frisch bleibt.
Lichterkette
Zu allererst sollte die Lichterkette angebracht werden. Am besten legt man sie spiralförmig von oben nach unten um den Baum, wobei die Lichter möglichst weit auseinander angebracht werden sollten. Tipp: Testen Sie vor dem Anbringen ob alle Lämpchen funktionieren! Wer lieber auf echte Kerzen setzt, sollte darauf achten, dass sie nicht zu nahe an darüberliegenden Ästen oder Girlanden angebracht werden.
Tannenbaumanhaenger erhältlich bei Tchibo ca. 10 Euro
Glaskugel erhältlich bei Butlers je 2,99 Euro
Kugeln, Figuren & Co.
Nach der Lichterkette können auch schon die glänzenden Kugeln und Figuren angebracht werden. Aber Achtung! Da Christbäume unten massiger sind als oben, sollte man die großen Kugeln nach unten hängen und die kleineren in den oberen Ästen anbringen. Bringt man auch an den inneren Ästen Kugeln an, wirkt der Baum voller. Die Deko sollte zudem nie zu weit außen hängen, da die Äste durch das Gewicht ansonsten nach unten gezogen werden könnten.
LED-Lichterkette erhältlich bei Tchibo ca. 10 Euro
Zum Schluss: Girlanden
Auch Ketten und Girlanden erfreuen sich großer Beliebtheit. Diese kommen am besten zur Geltung, wenn sie möglichst weit außen auf die Äste gelegt werden. Auch hier sollte man wieder von oben nach unten vorgehen.
Unter dem Baum
Deko-Glaskugeln erhältlich bei Tchibo ca. 10 Euro LED-Tannenbaumspitze erhältlich bei Tchibo ca. 13 Euro
Um den Baumständer zu verdecken kann man mithilfe einer Wattedecke und Organzastoff eine Winterlandschaft zaubern. Noch weihnachtlicher wird es, wenn man zwischen der Decke und dem Stoff eine Lichterkette platziert. 11/2014
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LIFESTYLE - WOHNENI
EinBaumHaus
Ein bisschen erinnert einen das vom Kärntner Baukünstler und Architekten Wolfgang Lackner entwickelte EinBaumHaus an die Hobbit-Häuser in Peter Jacksons Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“. Das Haus, das tatsächlich nur aus einem einzigen Baum gebaut werden kann, soll sich gegen den klassischen Bauwahn richten und nur wenige tausend Euro kosten. 44
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Das ökologische Low-Impact Haus Ein Haus aus einem Baum, vor Ort gefundenen Materialien und Rohstoffen sowie Wiederverwertung bereits bestehender Gegenstände. Das zeichnet das Low-Impact Konzept des von Wolfgang Lackner entwickelten EinBaumHauses aus. Ziel ist der ökologische Bau von Ferienhäusern. Angelehnt an die Häuser des walisischen Fotografen Simon Dale bestimmte der Kärntner Wolfgang Lackner das Konzept seines EinBaumHauses. Die Häuser zeichnen sich durch eine gewissenhafte aber möglichst simple Konstruktion aus. Mit dem Haus aus einem Baum will Lackner nicht nur die ökologische Bauweise
fördern, sondern auch ein Zeichen setzen: „Wir lehnen uns auf gegen den klassischen Bauwahn und all die Normen, die damit verbunden sind. Das EinBaumHaus ist sozusagen die Revolution einer neuen Generation gegen die ausgeprägte Gleichmacherei in der vorherrschenden Architektur.“ Fantasie hat keine Grenzen Das Haus besteht im Wesentlichen aus einem einzigen Raum. Anstatt herkömmlicher Zimmer bieten sogenannte Kokons Platz und Raum zum Rückzug. Zudem existieren weder gerade Mauern noch Ecken, was das
einrichten zu einer Herausforderung der besonderen Art macht. Apropos Einrichtung: Hier spielt das Thema Upcycling, die Wiederverwertung, eine ganz besondere Rolle. Alle Möbel, die sich in den Häusern finden sollen, sind grob restaurierte Antiquitäten, zweckentfremdete Objekte oder werden vor Ort von einem Kunsttischler angefertigt. So wird jedes Haus zu einem Unikat: „Wie sich das EinBaumHaus in weiterer Zukunft ausformen wird, das hängt vor allem von den Wünschen und Vorstellungen beziehungsweise von der Fantasie des jeweiligen Bauherren ab“, so Lackner weiter. Auf Komfortgeräte sollte
LIFESTYLE - WOHNEN dem Konzept entsprechend übrigens verzichtet werden, diese sollen durch einfache Lösungen ersetzt werden. An das Klima des Alpenraums angepasst, ist die Mindestlebensdauer eines EinBaumHauses auf 100 Jahre ausgelegt. Danach kann man sich die hohen Kosten für eine Entsorgung sparen, „denn unser Haus kompostiert vor Ort zu wertvollem Humus“, erklärt Lackner die Vorteile des EinBaumHauses.
NEUES SKIHOTEL FÜR GOLFFANS
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Auch auf die Qualität des verwendeten Holzes wird großes Augenmerk gelegt. So werden die zum Einsatz kommenden Laub- und Nadelbäume in den Herbst- und Wintermonaten möglichst in unmittelbarer Nähe nach Mondphasen geschlagen und vor Ort getrocknet und wenn nötig biologisch imprägniert.
Fotos:EinBaumhaus, Sport Residenz Zillertal
Wundermittel Lehm Auch bei der Energieversorgung soll ganz auf Nachhaltigkeit gesetzt werden. Je nach Standort des EinBaumHauses sollen alternative Energiequellen wie Kleinwasserkraftwerke, Windräder oder Solarpaneele erschlossen werden. Das Haus steigert auch das Wohlbefinden seiner Bewohner. Denn die mit Lehm verputzten Strohwände bieten eine optimale Wärmedämmung und wirken sich positiv auf das Raumklima aus. Dank des Lehms ist die Bildung von Schimmelpilz nahezu unmöglich, Unterschiede zu einer herkömmlichen Wand bestehen kaum. Lackner und sein Team haben bisher zwei Grundtypen entwickelt. Das EinBaumHaus „Seilwurf“ mit einer Fläche von 100 m² und einer Schlaf-Galerie sowie „Oval“ mit einer Fläche von 32 bis 55 m², das aus nur einem Raum besteht. Ein talentierter Handwerker sollte ein EinBaumHaus um wenige tau-
send Euro innerhalb von zwei Monaten bauen können, so Lackner. Sammeln für das erste Haus Noch existiert das EinBaumHaus aber nur auf dem Papier. Auf einer Crowdfunding-Plattform sollen bis 31. Jänner 2015 50.000 Euro lukriert werden: „Das ist genau die Summe, die notwendig ist, um das erste EinBaumHaus bauen zu können“, so Wolfgang Lackner. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten die Initiative
der zukunftsträchtigen Häuser zu unterstützen. So kann etwa die Teilnahme an einem EinBaumHaus-Workshop gebucht werden, in dem gezeigt wird, wie man ein solches Haus baut, denn der Open Source-Charakter des Projekts liegt Lackner und seinem Team besonders am Herzen. Zudem kann im Zuge der Crowdfunding-Aktion bereits jetzt eine Nacht im EinBaumHaus gebucht werden.
m sportlichsten Tal Österreichs mit seiner Tophotellerie erstrahlt im Advent ein neues Glanzlicht am Horizont: Am 6. Dezember 2014 eröffnet die Sport Residenz Zillertal****S als drittes Superiorhotel ihre Pforten. Das kleine, feine Boutiquehotel im Lifestyle-Landhausstil mit 18 Doppelzimmern und vier Suiten ist geschaffen für Skiund Golffans, die den „kleinen Luxus“ schätzen. Bei einem Aufenthalt ab fünf Tagen ist eine Bergfahrt mit der beheizten VIP-Luxusgondel samt Ledersitzen und Soundsystem inklusive. Im Wellnessparadies „Cloud 7“ am Dach nehmen Saunen, Dampfbäder, Massagen und Beauty sowie ein Infinity Pool Alltag „in den Schwitzkasten“.
WOLFGANG LACKNER Nach Abschluss der Hotelfachschule in Villach studierte er Architektur in Wien und München. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er seit über zwei Jahren an der Realisierung des EinBaumHauses. Lackner zeichnet sich für Idee, Patent, Kundenkontakt, Konzeptionierung, Planung, Einrichtung und Dokumentation verantwortlich.
Sport Residenz Zillertal****s Golfstraße 1 6271 Uderns im Zillertal Telefon: +43/(0)5288/63000 www.sportresidenz.at
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REISEN
Die goldene Stadt „Praga Caput Rei Publicae“ so der Wahlspruch der tschechischen Hauptstadt, der so viel bedeutet wie „Prag, das Haupt der Republik“. Ein weiteres Motto lautet „Praga mater urbium“ beziehungsweise „Prag, die Mutter aller Städte“. Und das ist sie mit ihrer Burg, ihrem Goldenen Gässchen und der wunderschönen Altstadt wirklich. Egal ob mit Bus, Zug oder per Flugzeug, die 1,2 Millionen Einwohner fassende Stadt ist von Österreich aus innerhalb weniger Stunden erreichbar. Nach einer kurzen Rast im Hotelzimmer kann es dann auch schon losgehen mit dem Entdeckungsrundgang durch die goldene Stadt.
Altstadt
Zu Beginn sollte man auf jeden Fall einen Abstecher in die Altstadt machen, die von der UNESCO den Titel Welterbe verliehen bekom46
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men hat. Am Altstädter Ring erwarten einen das Altstädter Rathaus sowie die beeindruckende und an Vampirschlösser erinnernde Teynkirche. Ein besonderer Publikumsmagnet ist die aus dem Jahr 1410 stammende Astronomische Uhr am Rathaus, vor der sich zu jeder vollen Stunde zahlreiche Touristen versammeln. Warum? Schlägt die Uhr die volle Stunde, erscheinen in den beiden Fenstern die Figuren der zwölf Apostel. Ein weiteres Highlight der
Prager Innenstadt ist der Wenzelsplatz, der mit einer Länge von 750 Metern zu einem der größten städtischen Plätze in Europa zählt. Hier reihen sich Restaurants an Souvenirgeschäfte und Boutiquen. Eines der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten Prags ist die Karlsbrücke. Diese über die Moldau führende Brücke verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Kleinseite und ist eine der ältesten Steinbrücken Europas. Gesäumt wird die Brücke von 30 Hei-
ligenfiguren, unter ihnen etwa Johannes von Nepomuk, der angeblich an dieser Stelle ertränkt wurde. Egal zu welcher Tageszeit man über die Karlsbrücke schlendert, der ewige Strom an Touristen reißt nicht ab. Auf der anderen Seite angekommen kann man sich daran machen, den Hradschin zu besteigen. Auf ihm ruht majestätisch die Prager Burg mit dem imposanten St.Veits-Dom. Mit ihrer Größe kommt sie einer eigenen Stadt gleich. Will man sich
REISEN hier wirklich alle Sehenswürdigkeiten, über Königspalast, Heilig-Kreuz-Kapelle, Belvedere bis hin zur Burggalerie und dem Veitsdom, ansehen, sollte man mindestens einen Tag einplanen. Auch für den größten Touristenmagneten Prags, das Goldene Gässchen, sollte man einiges an Geduld mitbringen. Um den Besucherstrom etwas im Zaum zu halten wird seit 2011 Eintritt verlangt. Natürlich hat die Hauptstadt Tschechiens auch für Museen-Liebhaber einiges zu bieten. Das bekannteste und zugleich größte ist das Nationalmuseum am Wenzelsplatz. Zudem bietet sich ein Besuch des Historischen Museums oder des Lapidariums an.
Teynkirche am Altstädter Ring
fahrt auf der Moldau. Vor allem die Karlsbrücke und das Areal der Prager Burg kann man so in ihrer ganzen Pracht bewundern. Zahlreiche Sightseeing-Anbieter haben einstündige Fahrten oder spezielle Candle-Light-Dinner Angebote im Programm.
Eine Schifffahrt, die Gaumenfreuden ist lustig…
Fotos:Mosaik
Einen ganz besonderen Ausblick auf die Schönheiten Prags offenbart eine Schiff-
Natürlich darf beim ganzen Sightseeing auch auf die kulinarischen Erlebnisse nicht vergessen werden. Prag bietet eine Vielzahl an Restaurants, die gute traditionelle Küche bieten. Speist man abseits von den Touristenpfaden, kann man zudem auch die Geldtasche etwas entlasten. Denn preislich liegt Prag unter dem Niveau von Österreich, das merkt man vor allem am Volksgetränk Nummer eins, dem Bier, so-
wie an Souvenirs. Fans von Süßem sei der Genuss von Trdelník empfohlen. Dieses traditionelle Gebäck in Form einer Rolle, das auf Stöcken gebacken wird und mit Nussraspeln und Zucker bestreut wird, ist für Naschkatzen ein wahrer Gaumenschmaus. Nach ein paar Tagen in Prag kann man den Titel „Goldene Stadt“ voll und ganz nachvollziehen. Doch woher stammt diese Bezeichnung überhaupt? Der Beiname bezieht sich auf die zahlreichen Sandsteintürme, die bei Sonneneinstrahlung in Goldtönen schimmern. Das Goldene Gässchen verdankt seinem Namen den „Hexenküchen“, die es einer Legende zufolge im Mittelalter dort gegeben hat und in denen Alchimisten versuchten Gold herzustellen.
Die Prager Burg auf dem Hradschin 11/2014
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REISEN
Vorarlberger Montafon
Echte Berge – echt erleben
Das Montafon im Südwesten Österreichs erstreckt sich von Bludenz bis zur Silvretta Bielerhöhe und überzeugt mit insgesamt 218 Pistenkilometern in den fünf Skigebieten Silvretta Montafon, Golm, Gargellen, Kristberg und Silvretta Bielerhöhe.
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om leichten Übungshang für die ersten Schwünge im Schnee bis hin zur rasanten WeltcupAbfahrtsstrecke ist im Montafon alles dabei. Das Highlight der neuen Saison ist die neue Panoramabahn am Hochjoch. Die längste Sportbahn Vorarlbergs bringt Wintersportler künftig innerhalb von nur acht Minuten auf den Kreuzjochsattel. Oben angekommen heißt es erstmal innehalten und das Prickeln spüren: denn an der neuen Bergstation rücken ganze 200 Berggipfel ins Blickfeld die ein wahrlich atemberaubendes Panorama garantieren. Die Region garantiert dank ihrer hochalpinen Lage zudem hochprozentige Schneesicherheit bis weit in den Frühling hinein.
Große Tourenvielfalt
Das Montafon ist zudem mit seinen 44 Kilometern ausgewiesenen Freestyle- und Freeriderevieren das größte Tourengebiet Vorarlbergs. Besonders enthusiastische Tourengeher können sich mit den Guides der Skischule Gargellen zur Madrisa Rundtour aufmachen. Diese grenzüberschreitende, technisch 48
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leichte Tagestour führt vom Montafon in die Schweiz und wieder zurück. Die knapp sieben Stunden dauernde Tour begeistert mit traumhaften Abfahrten auf abwechslungsreichen Hängen.
Auf großem Fuß
Aber auch das Schneeschuhwandern wird im Montafon immer beliebter. An die 150 Kilometer ausgesteckte Routen stehen Wanderern mit den übergroßen „Bärentatzen“ zur Verfügung, eine Besonderheit ist die einstündige Nachtwanderung von der Golmerbahn in Latschau auf den Kristakopf. Weitere Action versprechen die 122 Kilometer Langlaufloipen, die 290 Kilometer präparierten Winterwanderwege, der Flying Fox, die fünf Rodelbahnen und zwei Eislaufplätze. Auch abseits der Pisten ist im Montafon immer etwas los, etwa bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen 2015 Vorarlberg/Liechtenstein vom 25. bis 30.01.2015, die im neu errichteten Montafon Nordic Schanzenzentrum ausgerichtet werden.
Montafon Tourismus Montafonerstraße 21 6780 Schruns Tel.: +43 5556 722530 www.montafon.at info@montafon.at
REISEN
Schnee von morgen For Friends Hotel
FOR FRIENDS HOTEL Am Wiesenhang 1 6100 Mösern bei Seefeld Tel: +43 5212 20300 www.for-friends-hotel.at talk-to@for-friends-hotel.at
Das neue For Friends Hotel in Seefeld ist bereit für Schneeschwärmer, egal ob Sportler, Genießer oder Wellnesssuchende. Das Motto der kommenden Saison: „ G’spür für Schnee“ Niemand kann sich der Magie des Winters entziehen. Und wo könnte man ihn besser genießen, als in einer Olym-
piaregion wie Seefeld. Das dachten sich auch die Köpfe hinter dem For Friends Hotel, welches im Juli seine feier liche Eröffnung zelebrierte. Umfangreiche Erlebnisse Fünf Restaurants auf Spitzenniveau, eine Cigar Lounge, die hauseigene Goethe-Bibliothek, das Mountain Spa „Zrugg zu mir“ sowie das gemütliche Wohlfühlambiente machen den Urlaub unter Freunden im For Friends
Hotel zu einem erholsamen und zugleich actionreichen Urlaub. Sport & Action Denn Action gibt es genug, und das gleich vor der Hoteltür: 37 Pistenkilometer mit rund 30 Seilbahnen und Liften, Langlaufen auf 279 Loipenkilometern, Winterwandern auf 142 Kilometern geräumten Wegen und und und warten auf die Gäste. Wem die Olympiaregion
nicht genug ist, der kann das Hotel auch als Ausgangspunkt für einen Abstecher in die besten Skigebiete der Welt nutzen, etwa den Arlberg, Sölden, Ischgl oder Stubai. Auch der Weg dorthin ist ganz einfach, nämlich mit dem exklusiven Shuttle service des For Friends Hotel. Das eigens mit Toni Innauer entwickelte Rundum-Trainingsprogramm macht mit effektiven Bewegungselementen fit für den Schnee.
RUHE & ENTSPANNUNG im IMPULS HOTEL TIROL****
Fotos:Montafon Tourismus, For Freinds Hotel, Impuls Hotel Tirol
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as heutige Impuls Hotel Tirol wurde im Jahr 1926 als „KURHAUS VILLA TIROL“ von der aus Südtirol stammenden Familie Marianne und Anton Schmid gegründet. Aus Liebe zu ihrer Heimat Südtirol erhielt das Haus seinen Namen. Heute führt Bibiana Weiermayer-Schmid das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Mann Christoph Weiermayer. Das Viersternehotel inmitten der Wintersportregion Gastein ist mehr als eine gastfreundliche Genussadresse – es ist ein Ort der künstlerischen Begegnung. Viele Werke des leidenschaftlichen
und erfolgreichen Designers und Malers sind in dem zeitgeistigen Hotel ausgestellt. Die Gäste des Hauses sind eingeladen, ihr eigenes künstlerisches Talent in der Kunstwerkstatt des Hotels zu entdecken und zu fördern. Familie Weiermayer-Schmid setzt mit ihrem IMPULS HOTEL TIROL bereits seit Jahren bemerkenswerte Impulse im Gasteiner Tal. Im Mittelpunkt ihres Tuns stehen die Erholung und Gesundheit ihrer Gäste. Ein großzügiges Wellness Angebot rundet das Paket ab. Überall im Impulshotel spürt man Fröhlichkeit, Zeitgeist und eine entspannende Atmosphäre - denn Impuls meint:
„Von Mensch zu Mensch“. Diese Lebensfreude steckt an.
Impuls Hotel Tirol Grünlandstraße 5 5630 Bad Hofgastein Österreich Tel: +43 6432 / 6394 www.hotel-tirol.at
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Jeder 17. Österreicher ist mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert; das sind sechs Prozent der Bevölkerung in Österreich. Obwohl die methodischen Verfahren der Früherkennung von Darmkrebs in Österreich zu den besten der Welt zählen, kann vielen Betroffenen (50 Prozent) nach der Diagnose nicht mehr geholfen werden. von Stefanie Kornherr
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GESUNDHEIT
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hemaliger Abgeordneter der Grünen und Betroffener Karl Öllinger führt das auf die schlechten Präventionsangebote zurück: „Es soll ganz klar eine Stärkung der Selbsthilfegruppen, aber auch eine Stärkung von gesicherten Informationen erfolgen. Viele ersparen sich nämlich den Weg zur Darmspiegelung aus Angst“, meint Öllinger. Diese Angst sei immer mit Unwissenheit gepaart und erst ein Gespräch mit Vertrauten kann helfen die Angst vor einer Untersuchung zu vermindern. Obwohl Öllinger jahrelanges Mitglied des Gesundheitsausschusses war und sich für den Ausbau und die Wahrnehmung von präventiven Maßnahmen im Gesundheitsbereich ausgesprochen hatte, sei zwischen dieser abstrakten Position und dem persönlichen Verhalten eine große Lücke, die es zu schließen gilt.
Fotos: APA-Fotoservice/L. Schedl, Ortenau Klinikum CC BY 3.0
„Minimierung von Risikofaktoren“ Laut Bundesministerin Sabine Oberhauser stellt Krebs die zweithäufigste Todesursache dar. Jeder vierte Mensch ist im Laufe seines Lebens
v.l.n.r. Karl Öllinger, Politiker und Betroffener, Thomas Szekeres, Päsident Ärztekammer Wien, Helga Thurnher, Selbsthilfe Darmkrebs, Sabine Oberhauser, Bundesministerin für Gesundheit, Harald zur Hausen, Krebsforschungszentrum Heidelberg und Heinz Ludwig, Wilhelminenspital
mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Als Aufgabe der Gesundheitspolitik sind entsprechende Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Patienten sollen nicht nur eine bestmögliche Behandlung erhalten, sondern sollen auch allgemeine Maßnahmen getroffen werden, um die Anzahl der Erkrankungen und Sterbefälle zu senken beziehungsweise die Lebensqualität von Krebspatienten und deren Angehörigen zu verbessern. Sie ist
sich sicher, dass Österreich eines der besten Gesundheitssysteme der Welt besitzt und in der Krebsbehandlung ein sehr hohes Niveau vorweisen kann. Dennoch muss dieses Niveau auch gehalten werden und im besten Falle auch ausgebaut werden. Oberhauser sieht in den im Jahr 2010 ausgearbeiteten Krebsrahmenprogramm, wichtige Hauptziele der Krebsprävention: „Im Fokus dieses Programmes steht immer der Nutzen der Patienten, nämlich der Entstehung
von Krebserkrankungen entgegenzuwirken, die Verfügbarkeit aller diagnostischer Möglichkeiten sowie eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Niveaus der Krebsbehandlung.“ Schwachstellen der Präventionsmaßnahmen sei sie bemüht auszugleichen. Die Koloskopie (Darmspiegelung) ab dem 50. Lebensjahr soll für die Bevölkerung verpflichtend werden, es gehe Oberhauser darum, die Gesellschaft auf das Thema Darmkrebs zu sensibilisieren und sie zur Untersu-
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liche Ansteckung zu schützen“, so von Hausen. Prävention im Kindesalter Aus der Sicht der Ärzteschaft sieht Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien, die Prävention im Mittelpunkt des medizinischen Handelns. Denn gerade bei der Diagnose Darmkrebs können Vorsorgemaßnahmen nicht nur eine lebensverlängernde Wirkung haben, sondern sogar das Entstehen der Erkrankung verhindern. Damit jedoch der Nutzen dieser Maßnahmen auch eintreten kann, müssen die Patienten diese auch annehmen. Vor allem im Bereich Darmkrebsvorsorge herrscht Nachholbedarf, so Szekeres. Weil Darmkrebs lange unbemerkt bleiben kann, ist es äußerst wichtig, auch ohne Beschwerden die Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen. Nicht nur die Früherkennung steht im Mittelpunkt der Vorsorgeuntersuchung, sondern auch die Vermeidung der Entstehung von Darmkrebs. Er macht die Verantwortung, der „Motivation zur Spiegelung“ durch den Hausarzt, fest. Neben dem Okkult-Test, der Stuhl auf verborgenes Blut untersucht, was im Falle einer
Polypenpräsenz abgegeben wird, solle in Abstand von sieben bis zehn Jahren eine Darmspiegelung erfolgen. Große Fortschritte in der Molekularbiologie Der Direktor des Wilhelminenspitals, Heinz Ludwig, sieht ebenfalls die Vorbeugung als beste Verteidigung: „Krebs ist eine Erkrankung der genetischen Maschinerie; diese verläuft schleichend und langsam. Früherkennung durch die besten medizinischen Verfahren ist angeraten.“ Krebs versteht sich als eine Erkrankung der Gene. Dennoch leiden Patienten mit Darmkrebs meist nicht an einer erblichbedingten Krebserkrankung. Es kommt bei den erkrankten Personen hierbei zu einer Serie gravierender Fehler in den Erbinformationen einer normalen Darmkrebszelle, die den betroffenen Zellen erlauben, sich den normalen Regulationsmechanismen zu entziehen und sich zunehmend ungehindert zu vermehren. Chronische Entzündungen von Darm, Überernährung sowie übermäßiger Verzehr von rohem Fleisch sind weitere Risikofaktoren. Gesundheitsbewusste Ernäh-
Österreichweite Selbsthilfegruppe für Darmkrebs Helga Thurner, Präsidentin der Selbsthilfe Darmkrebs, geht es auch noch nach zehn jährigem Bestehen der Selbsthilfegruppe um bestmögliche Präventionsangebote. Als Angehörige eines Betroffenen kennt sie zu gut die verzweifelte Hilfesuche und rief gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann Heinz Ludwig einen gemeinnützigen Verein ins Leben, der Patienten einen raschen Zugang zu neuen wirksamen Medikamenten verschafft und mehr Informationen über die Krankheit und deren Verlauf zu vermitteln. In den vergangen zehn Jahren habe sich durch die Selbsthilfegruppe Darmkrebs einiges bewegt: Darmkrebs wurde gesellschaftsfähig – Patienten können sich outen, ohne soziale Nachteile befürchten zu müssen. Auch die rechtzeitige Vorsorge durch die regelmäßigen Kontrollen wird von mehr Menschen in Anspruch genommen. Thurners Ziel sei Darmkrebs durch rechtzeitige Vorsorge zu verhindern und heilen zu können – um aus einer Not, eine Tugend zu machen.
Fotos: sigrid rossmann pixelio.de
chung zu mobilisieren. Harald von Hausen, Nobelpreisträger und Professor des deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg spricht chronischen, latenten und persistierenden Infektionen mit unterschiedlichen Erregern eine ungefährliche Rolle zu, da sie nur in seltenen Fällen Symptome beim Wirten verursache. Einige von ihnen können nur dann gefährlich werden, wenn sie auf Nagetiere oder Neuwelt-Affen (Primaten des amerikanischen Kontinents) übertragen werden. Diese Überlegung führe laut zur Hausen dazu, dass wohlmöglich auch Infektionen des Tieres auf den Menschen übertragen werden können, die für den Menschen gefährlich werden, da sie die Zellen im Organismus schädigen können. Dennoch sei es bis dato noch nicht erforscht, was die ausschlag gebende Substanz für die Verschlechterung der Zellen sei. Voraussichtlich seien Milchprodukte von einer speziellen Rinderart für die Erzeugung von krebserregenden Substanzen verantwortlich. „Mein Traum ist es, einen Impfstoff zu finden, der den betroffenen Rindern injiziert wird, um die Menschheit gegen eine mög-
rung und regelmäßige körperliche Ertüchtigung seien die wohl essentiellste Voraussetzung für die Darmgesundheit. Als Ernährungsempfehlung gilt die „mediterrane Küche“, das heißt ballaststoffreich sowie reich an Fisch und Kohlenhydraten und nur ein begrenzter Genuss von rotem Fleisch. Neuere Untersuchungen haben den Nutzen von Aspirin zur Risikoreduktion belegt, wobei als Empfehlung eine Tablette pro Tag ab dem fünfzigsten Lebensjahr gilt. Ludwig schwört auch auf die 4-L-Theorie: wer täglich Läuft, Lernt, Liebt und Lacht kann Darmerkrankungen aber auch vielen anderen Erkrankungen vorbeugen.
GESUNDHEIT
ZWEI BRETTLN
Fotos: André Karwath CC BY-SA 2.5, Mohr life resort
A GFÜHRIGER SCHNEE
Der Lebensbaum Thuja occidentalis, auch Abendländische oder Gewöhnliche Thuja genannt, ist ein aus Kanada nach Europa gekommener Zierstrauch. Er gefällt in unseren heimischen Gärten vor allem in Hecken, kann aber noch mehr. Aus dem Lebensbaum wird die Grundsubstanz für das homöopathische Heilmittel Thuja occidentalis gewonnen. Für die Gewinnung der Urtinktur werden, idealerweise im Frühjahr, die jungen Zweige des Baums gesammelt. Der zu der botanischen Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) gehörende Abendländische Lebensbaum ist hierzulande durch sein immergrünes Laubkleid als Sichtschutz zur Begrenzung von Gartengrundstücken überaus beliebt. Bereits die Indianer hatten seine therapeutischen Eigenschaften erkannt und die Wirkstoffe des Gewächses zur Heilung von Skorbut genutzt. Die Homöopathieforschung und moderne Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln weiß aber inzwischen, dass die Anwendungsgebiete noch weit darüber hinausgehen.
Aber Vorsicht! Das Holz, die Zapfen sowie die Zweigspitzen enthalten ätherische Öle aus Monoterpenen, wobei Thujon den größten Teil ausmacht. Somit ist der Verzehr giftig. Schon durch das Berühren der Zweigspitzen kann es auf den betroffenen Stellen zu Rötungen und Juckreiz kommen. Nach Verzehr giftiger Pflanzenbestandteile kann es neben Schleimhautreizungen zu Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall kommen. In seltenen Fällen wurden Schäden an Nieren und Leber sowie Krampfanfälle beobachtet. Für Tiere kann der Verzehr tödlich sein. Somit ist der Lebensbaum wie viele andere Pflanzen, die in der Medizin Verwendung finden, nur in bereits verarbeiteter Form einsetzbar. Um den Pflanzensaft der Thuja in der Homöopathie verwenden zu können, muss er stark verdünnt werden. Zur Herstellung des homöopathischen Mittels Thuja finden ausschließlich die Triebspitzen Verwendung. Die günstigste Sammelzeit liegt noch vor der Frühjahrsblüte. Assoziierte Einzelmittel und Indikationen – “Thuja occidentalis” ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊
Akne
Erkrankungen der Prostata
Mandelentzündung, Angina (tonsillaris) Arthralgie, Gelenkschmerz Asthma
Lidrandentzündung Bronchitis
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Blasenentzündung, Zystitis (Cystitis)
Dyspepsie, Reizmagen Ekzem, Ausschlag
Hidradenitis, Schweißdrüsenabszeß Hyperhidrose
Leukorrhoe, Weißfluß
Neuralgie, Nervenschmerzen
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Ohrenentzündung
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Papilloma, Humanes PapillomaVirus (HPV-Infektion)
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Polypen
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Entzündung des Nasen-Rachen-Raums
Chalazion, Hagelkorn
Bindehautentzündung, Konjunktivitis
Fibrom
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ie Tiroler Zugspitz Arena und das MOHR life resort in Lermoos sind eine starke Kombi. Sieben sensationelle Skigebiete mit 139 Pistenkilometern und 58 Bergbahnen locken in die Berge. Skifahren auf der Zugspitze, in Ehrwald, Lermoos, Biberwier, Bichlbach oder Berwang bedeutet jede Menge Abwechslung und Skivergnügen für jedermann. 110 Kilometer Loipen bieten sowohl für ambitionierte als auch für ruhigere Langläufer die passende Route. Mitten in dem Winterzauber ist das MOHR life resort eines der besten Wellnesshotels Österreichs. Genussmenschen genießen dort die Tiroler Berge und lassen sich auf Topniveau verwöhnen.
Sinusitis, Nasennebenhöhlenentzündung
MOHR life resort Innsbrucker Straße 40 6631 Lermoos Telefon: +43/(0)5673/2362 www.mohr-life-resort.at
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KULTUR
DIE GESCHICHTE DES MUSICALS IN ÖSTERREICH Lesen Sie hier einen kurzen Streifzug durch die Geschichte des österreichischen Musicals, angefangen von Marcel Prawy’s „Kiss me, Kate“, bis hin zu den größten deutschsprachigen Erstaufführungen wie „Cats“ oder „Das Phantom der Oper“ unter Peter Weck und den Erfolgen der Musicalaufführungen der Gegenwart. Aller Anfang mit „Kiss me, Kate“
Die Geschichte des Musicals in Österreich, oder bessergesagt in Wien, beginnt mit dem österreichischen Dramaturg, Opernkenner und Opernkritiker Marcel Prawy, der nach dem zweiten Weltkrieg als Kulturoffizier nach Wien kam und 1956 als Dramaturg der Wiener Volksoper das Musical „Kiss me, Kate“ aus den USA erstmals nach Europa brachte. Anfangs auf großen Widerstand gestoßen, kam kurze Zeit später der große Erfolg und weitere Produktionen wie Gershwins Oper „Porgy and Bess“, „West Side Story“ oder „Annie Get Your Gun“ folgten. Im April 1965 trat Rolf Kutschera als Intendant am Theater an der Wien an und begann schon im Dezember 1965 mit der Inszenierung 54
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des Broadway Musicals „How to Succeed in Business Without Really Trying“ am Theater an der Wien die Ära des Musicals in Wien. Auch die deutschsprachige Erstaufführung von „Der Mann von La Mancha“ in Besetzung mit Josef Meinrad, Fritz Muliar und Blanche Aubry brachte 1968 den Durchbruch als international bedeutsame Musicalbühne.
Andrew-LloydWebber-Ära in Wien 1972 wurde Kutscheras langersehnte Eigenproduktion „Helden, Helden!“ aufgeführt, was gleichzeitig die erste Musikkomposition von Udo Jürgens gewesen ist. Gleich folgte die zweite Eigenproduktion mit der „Gräfin vom Naschmarkt“, die vor allem durch die Leistungen
der Schauspielerin Marika Rökk begeisterte. Ein weiterer Erfolg unter der Direktion Kutscheras war das Musical „Jesus Christ Superstar“ und durch die deutschsprachige Erstaufführung von „Evita“ wurde nun auch in Wien die Andrew-Lloyd-Webber-Ära eingeläutet. Ab 1983 übernahm Peter Weck, ein österreichischer Bühnen- und Filmschauspie-
KULTUR ler, der auch als Regisseur, Theaterproduzent und Theaterintendant tätig war, das Theater an der Wien. Sein Ziel war die Etablierung eines Musicaltheaters in Wien.
lebte am Theater an der Wien seine deutschsprachige Erstaufführung. Das Stück brachte sieben Jahre Spielzeit, die mit rund 1.500 Vorstellungen bestückt war und machte es
Für diese übernahm Peter Weck die Direktion. Er holte für das Raimundtheater 1988 „Les Miserables“ und für das Theater an der Wien 1988 „Das Phantom der Oper“ als deutschsprachige Erstaufführungen nach Wien. Die letzte Produktion, die Weck als Intendant der Vereinigten Bühnen Wien zur Weltaufführung brachte, war 1992 das Musical „Elisabeth“, welches bis in die Gegenwart das erfolgreichste deutschsprachige Musical überhaupt ist.
„Grease“ und „Die Schöne und das Biest“
Als Nachfolger von Peter
Fotos: Vereinte Bühnen, BB Promotion
Schnurren zum Erfolg
Auf der Suche nach seiner Erstinszenierung hatte Weck im Jahr 1981 in London das gerade uraufgeführte Musical „Cats“ von Andrew Lloyd Webber gesehen und sich in der Folge die Aufführungsrechte für das Stück in Wien sichern lassen. Am 24. September 1983 war es dann soweit: das Musical „Cats“ er-
Weck trat Rudolf Klausnitzer 1992 als Intendant der Vereinigten Bühnen Wien an und produzierte gleich im Jahr 1993 die erste deutschsprachige Erstaufführung „Kuss der Spinnenfrau“. Weder das Wiener Publikum, noch die Kritiker schienen überzeugt. Den gewünschten Publikumszustrom brachte das Broadway-Musical „Grease“ und die begehrte DisneyProduktion „Die Schöne und das Biest“. 1997 schloss er mit der Produktion „Der Tanz der Vampire“ am großen Musical-Erfolg an. 2004 übernahm die jetzige Fernsehdirektorin Kathrin Zechner die Musical-Intendanz der
zu dem erfolgreichsten Musical auf den Wiener Bühnen. Im Jahr 1987 wurden das Theater an der Wien, das im Jahr 1893 von einem Verein von 500 Bürgern des Gemeindebezirks Mariahilf gegründet wurde, und das Ronacher, das 1871/1972 erbaut wurde, unter dem gemeinsam Dach der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) zusammengeführt.
Der frühere Ronacher-Indendant Peter Weck mit zwei Darstellern des Andrew Lloyd Webbers Musicals „Cats“.
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KULTUR Vereinigten Bühnen Wien an. Unter ihrer Führung feierten Musicals wie „Rebecca“ (2006) oder „Romeo und Julia“ (2005) ihre deutsche Uraufführung. Zechner veranlasste unter anderem auch den Aus- und Umbau des Ronacher und machte das Theater an der Wien zu einem reinen Opernhaus.
Die Vereinigten Bühnen Wiens sind jedoch nicht nur in Österreich bekannt: durch die herausragende Besetzung der Schauspieler und der Qualität der Aufführungen sind sie für ihre Musical-Produktionen am internationalen Markt berühmt und schrieben somit ein Stückchen MusicalGeschichte.
Frischer Wind Musical-Bühne
Schlechte Zukunft der Vereinigten Bühnen?
auf
Seit 2012 ist frischer Wind auf den Musical-Bühnen der Vereinigten Bühnen Wiens: Christian Struppeck, der von 2002 bis 2008 künstlerischer Direktor und Leiter von „Stage Entertainment“ gewesen ist, stellt sich nun den neuen Herausforderungen der Musicalgeschichte. Unter der Leitung von Struppeck wurde 2013 im Ronacher „Der Besuch der alten Dame“ nach dem gleichnamigen Stück von Dürrenmatt uraufgeführt. Zurzeit sind die Musicals „Mamma Mia!“ im Raimund Theater und „Marry Poppins“ im Ronacher – beide unter der Leitung von Intendant Christian Struppeck – zu bestaunen.
Ob die Zukunft für die Vereinigten Bühnen rosig bleibt, wird sich weisen: Fest steht, dass die Topjobs an den renommierten Bühnen, auch für Direktor Thomas Drozda, wie das Wirtschaftsmagazin trend in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, noch im November ausgeschrieben werden. Die Ausschreibung seines Jobs soll für die Zeit nach 2018 erfolgen, wenn sein Vertrag ausläuft. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die VBW für das Jahr 2015 zusätzlich zur Basissubvention von rund 37 Millionen wieder die 4,9 Millionen Euro hohe Zusatzsubvention von der Stadt Wien erhalten können. Am Hauptbahnhof-Areal
Neu in Wien: Die Disneylizenzproduktion von Mary Poppins zu sehen im Wiener Ronacher.
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Die Musical Adaption zum Filmerfolg „Sister Act“ war von 2011-2012 im Wiener Ronacher zu sehen.
KULTUR könnte außerdem eine private Musical-Konkurrenz entstehen. Im Hintergrund tobt seit längerer Zeit ein kulturpolitischer Kampf. Die Grünen wollen mehr Geld für die freie Kulturszene investieren. Drozdas Strategiepapier, welches von der Stadtpolitik bestellt war, hat wenig Anklang gefunden. Seine Lieblingsvariante - ein Ausbau des Raimundtheaters auf 1600 Sitze wird er wohl nicht mehr durchsetzen können.
Der Musical-Trend abseits von Wien
Vom Tisch ist auch Drozdas Idee einer neuen Spielstätte auf dem Areal des neuen Hauptbahnhofs. Die VBW-Verantwortlichen blicken nun nervös auf eine private Investorengruppe, die neben dem Bahnhof eine Musicalhalle aufstellen und auf rein kommerzieller Basis betreiben will. Dahinter stecken laut trend-Informationen der Disney-Konzern und die österreichische Firma System Provider. Ein erfolgreicher
2013 erhielt auch das Landestheater Linz eine neue und langersehnte Spielstätte: das Musiktheater am Volksgarten. Nach unzähligen politischen Debatten wurde das neue Haus für Oper/Operette, Ballett und der neuen Musicalsparte nach vierjähriger Bauzeit eröffnet. Das Musiktheater gilt laut dem Landestheater Linz als modernstes Opernhaus Europas, das nach dem Entwurf des Londoner Architekten Terry Pawson von der ArchitekturConsult ZT GmbH und Archinauten realisiert wurde. Es heißt, es wird dem Publi-
kum durch die neuen technischen und architektonischen Errungenschaften eine neue kulturelle Ära geboten. Im Zuschauerraum– ob im Großen Saal (bis zu 1.200 Sitzplätze), in der BlackBox (bis zu 270 Sitzplätze), in der BlackBoxLounge (bis zu 150 Sitzplätze), im Orchestersaal (bis zu 200 Sitzplätze) oder auf der FoyerBühne (variable Sitzplätze) – beginnt die Faszination des Theaters. Ein Erlebnisparcours, der in
Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Future Lab entstanden ist, bietet den Besuchern auch außerhalb der Vorstellungszeiten spannende Angebote. Obwohl der Musicalerfolg in Wien seinen Hauptsitz feiert, lässt sich das Musiktheater in Linz als eine wichtige Institution begreifen, die mit der Gegenwart von Künstlern und Publikum und der raschen Entwicklung der Medientechnik verknüpft ist.
Im RONACHER setzt man ab der kommenden Saison mit dem Bespielungskonzept auf noch mehr Vielfalt für das Wiener Publikum. Kürzere Laufzeiten und dafür zwei Stücke pro Saison garantieren einen abwechslungsreichen, interessanten Spielplan. Im Oktober sorgt die Neuinszenierung einer großen Musicalproduktion für Furore: Andrew Lloyd Webbers und Tim Rices mit sieben Tony Awards, sechs Drama Desk Awards, einem Oscar und einem Grammy ausgezeichneter Welterfolg EVITA. Damit kehrt dieser Musicalklassiker erstmals nach 35 Jahren wieder in der deutschen Fassung von Michael Kunze an ein Haus der VBW - den Ort seiner deutschsprachigen Erstaufführung - zurück. Anfang
2016 wird eine weitere, einzigartige VBW-Eigenproduktion Einzug ins RONACHER halten: Die charmant-turbulente Musical-Komödie I AM FROM AUSTRIA, mit den großen Hits von Rainhard Fendrich, erlebt ihre Uraufführung. Das RAIMUND THEATER wartet ab Herbst 2015 mit einem besonderen Österreich-Schwerpunkt auf: Nach Aufführungsserien in Deutschland, Japan, Schweden, Südkorea, Tschechien, Ungarn und Übersetzungen in fünf Sprachen wird im September 2015 das VBWOriginal-Musical MOZART! aus der Feder des Erfolgsduos Michael Kunze und Sylvester Levay in einer Neufassung für Wien in seine Heimatstadt zurückkehren.
Im Anschluss betritt mit einem Zeitgenossen Mozarts ein weiterer berühmter Künstler, der mit seinem Werk von Österreich aus die Welt erobert hat, die Musiktheaterbühne: Schauspieler, Sänger,
Regisseur, Dichter Emanuel Schikaneder, unter anderem der Librettist von Mozarts „Zauberflöte“ und Erbauer des Theaters an der Wien, wird in einem neuen Musical ins Rampenlicht gerückt.
Private Investorengruppe im Vormarsch
Fotos: Vereinte Bühnen, Landestheater Stefan Eder, Herbert Schulze
privater Konkurrent könnte aber demonstrieren, dass in Wien Ähnliches möglich ist wie in Hamburg, wo die private Stage Entertainment ohne nennenswerte Unterstützung der öffentlichen Hand derzeit bereits ihre vierte Spielstätte baut. Es bleibt offen, ob damit das Ende des Erfolgs der Vereinigten Bühnen besiegelt wird.
Das neue Linzer Musiktheater bei Nacht
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KULTUR
CD - NEUERSCHEINUNGEN
5.12.2014 Smashing Pumpkins – Monuments To An Elegy
12.12.2014 Unheilig – Gipfelstürmer
FILMTIPPS SERENA Land:USA Genre: Drama Laufzeit: 1 Std. 48 Min. Filmstart: 18.12.2014 Regie: Susanne Bier Darsteller: Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Rhys Ifans Das frisch verheiratete, junge Ehepaar George (Bradley Cooper) und Serena Pemberton (Jennifer Lawrence) reist im Jahr 1929 von Boston nach North Carolina, um ins florierende Holzgeschäft einzusteigen. Die beiden erweisen sich als überaus erfolgreich. Als sie jedoch erfährt, dass sie keine Kinder bekommen kann, wächst ihre Eifersucht auf Georges Sohn aus einer früheren Beziehung. Serena schmiedet einen Plan, um ihren Mann ganz zu vereinnahmen, ihn vollständig von seiner unehelichen Familie zu trennen. Die Ehe von Serena und George wird auf eine harte Probe gestellt, zumal auch noch die Regierung beginnt, Ansprüche auf das Land der Pembertons zu erheben… 58
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DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Land: GB Genre: Biografie, Drama Laufzeit: 2 Std. 3. Min Filmstart: 25. 12.2014 Regie:James Marsh Darsteller: Eddie Redmayne, Felicity Jones, Charlie Cox Während seines Studiums an der renommierten Cambridge University in den 1960er Jahren verliebt sich der brillante Naturwissenschaftler Stephen Hawking (Eddie Redmayne) bis über beide Ohren in die Sprachenstudentin Jane Wilde (Felicity Jones). Einen herben Rückschlag erhält der theoretische Physiker, der sich vor allem mit dem Phänomen der Zeit und dem Ursprung des Universums beschäftigt, im Alter von nur 21 Jahren, als bei ihm die degenerative Nervenkrankheit ALS diagnostiziert wird....
Fotos: wikipedia CC BY-SA 3.0, wikipedia CC BY 2.0, Erik Weiss Universal Music Group, StudioCanal, Universal Pictures
29.12.2014 Calling all Cars – Raise The People
KULTUR
MOSAIK BUCHTIPPS „Abenteuer Motivation“
Übungen für Rücken, Schultern und Knie
Wer Wüsten, Gebirgszüge und Dschungel zu Fuß durchquert hat, weiß auch, was wir brauchen, um im alltäglichen Kampf um Erfolg und Zufriedenheit bestehen zu können. Jeder Schritt, den wir tun, egal ob auf unwegsamen Gelände oder auf dem rutschigen Parkett des Alltags, braucht unserer Umgebung angepasste Motivation. Norman Bücher, unter anderem Motivationsexperte, Vortragsredner und Extremläufer teilt in seinem dritten Buch „Abenteuer Motivation“, als handliches Taschenbuch im Goldegg Verlag erschienen, „Impulse eines Extremläufers“ mit seinen Lesern.
„Abenteuer Motivation – Impulse eines Extremläufers“ Norman Bücher Goldegg Verlag ca. 200 Seiten Preis A/D:12,95 E-Book: Preis 9,99
Fotos:Goldegg, BröselBär, Hotel Ritzenhof
„Schnee auf der Katrin“ Ein Stück Karton, das im Kissen steckt, verrät einen Namen und ein Datum. Abgelegt in einer Babyklappe scheint Katrins tristes Schicksal vorherbestimmt: Adoption, Kinderheim, zuletzt ein Jugendwohnheim für Verhaltensauffällige – schwere Zeiten für Katrin Klappe. Von Birgit, ihrer einzigen Vertrauten und Freundin, lernt sie zu überleben. Da tritt Klaus in ihr Leben – und schon bald darauf in ihr Gesicht. Wegen einer Lieferung Kokain, mit der Birgit verschwunden ist. Nur durch einen Zufall kann sich Katrin aus den Fängen ihres Peinigers befreien. Jahre später holt sie ihre Vergangenheit in der Kaiserstadt Bad Ischl ein... „Schnee auf der Katrin“ Wolfgang Weiss BröselBär Verlag ca. 320 Seiten Preis 13,99
Bewegung macht glücklich und gesund! Wer seinen Stoffwechsel fördern, Schmerzen lindern oder einfach seinen Körper fit halten möchte, kommt um ein wirkungsvolles Bewegungstraining nicht herum. Dennoch bewegen sich 80 Prozent der Menschen in unseren Breiten zu wenig und riskieren mitunter starke Schäden des Bewegungsapparates. Genau das möchten die beiden Autoren Anita Grassel und Christian Neumann mit ihrem Buch „Rücken, Schulter, Knie & Co.“ verhindern. Die effektiven und einfachen Übungen in diesem Buch zeigen, dass ein gelungenes Bewegungstraining gar nicht aufwendig sein muss. „Übungen für Rücken, Schultern und Knie“ 100 physiotherapeutische Übungen ohne und mit einfachem Gerät Anita Grassl und Christian Neumann Limpert Verlag Preis: 16,95
„SKISAFARI“ IM RITZENHOF
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m Drehkreuz der drei größten Topskigebiete in den österreichischen Alpen liegt das kleine, feine Genusshotel Ritzenhof – Hotel & Spa am See. Nur einen Katzensprung ist es von dem liebevoll geführten Haus der Familie Riedlsperger in den Skicircus Leogang-SaalbachHinterglemm, nach Maria Alm in die Ski Amadè oder nach Zell am See-Kaprun mit der Schmittenhöhe und dem Gletscherskigebiet am Kitzsteinhorn. Die Liftpässe kaufen Skifahrer ohne Anstellen an der Hotelrezeption. Im Jahr 2014 wurde der Ritzenhof mit dem HolidayCheck Award erneut zur Nummer Eins in Österreich gekürt und in den erlesenen Kreis der HolidayCheck Quality Selection aufgenommen.
Hotel Ritzenhof****S Ritzenseestr. 33 5760 Saalfelden Telefon: +43 6582 73806 www.ritzenhof.at
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KULTUR Alles beim Alten bei den Vereinigten Bühnen? Die Subvention der in den Vereinigten Bühnen Wien (VBW) zusammengefassten Musicalbühnen Raimund Theater und Ronacher sowie der Opernhäuser Theater an der Wien und Kammeroper wird doch nachhaltig erhöht: Die durch eine Zusatzsubvention von 4,9 Mio. Euro auf 42 Mio. Euro erhöhte Basisabgeltung der Stadt Wien steht auch 2015 zur Verfügung. Für 2016 sind 41 Mio., für 2017 40 Mio. Euro vorgesehen. Nach dem Mega Flop „Natürlich Blond“ war bei den Vereinigten Bühnen sprichwörtlich Feuer am Dach. Eine „Fundamentale Neuausrichtung der Musicalsparte“ wie vor allem von den Grünen gefordert wird bloße Fantasie bleiben. In den vergangenen Jahren gab es fast nur Lizenzmusicals zu sehen - von „Ich war noch niemals in New York „bis zu „Sister Act“ und “Mary Poppins“ - die VBW gaben Millionen für Lizenzgebühren aus. Zumindest das soll sich jetzt ändern. Eigenproduktion wie „Tanz der Vampire“ sollen die gebeutelten Häuser aus der Krise führen. Es wird sich weisen, ob dieses Konzept aufgehen wird.
Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt Spieltermine bis Jänner 2015 Eines der bekanntesten Stücke Friedrich Dürrenmatts wird nun im Spielplan des Volkstheaters aufgenommen. Im Zentrum von Dürrenmatts „Die Physiker“ stehen die Dialoge der drei Physiker Möbius, Beutler und Ernesti und ihrer Ärztin, denn das Ganze spielt in einer Irrenanstalt. Verhandelt wird vor allem die Frage nach der Mitverantwortlichkeit der Wissenschaftler am Fortbestand der menschlichen Zivilisation. Macht und Verantwortung –
das Stück verhandelt die Themen, die kaum an Aktualität eingebüßt haben. Mit Vera Borek, Thomas Kamper, Erich Schleyer, Rainer Frieb u.a.
Volkstheater Neustiftgasse 1 1070 Wien Tickets: www.volkstheater.at
Steiermark: GRAZ – OFFENE STADT ORDNUNGSPOLITIK UND MÖGLICHKEITSRÄUME Von 2. Oktober 2014 bis 23. März 2015 „Die Ausstellung ist ein Plädoyer für eine Stadtkultur des Offenseins, der Gastfreundschaft und der Menschenrechte.“ Die Ausstellung setzt sich mit Konzepten der öffentlichen Raumnutzung, also mit Verboten und Geboten, die uns in einer Stadtgemeinschaft begegnen, auseinander. Thematisiert werden somit auch die vermehrt auftauchenden Reglementierungen und der damit verbundenen neuen Ordnung des Raumes. Es sollen Denkanstöße gegeben und alternative Möglichkeiten aufgezeigt werden.
KULTUR
GrazMuseum Sackstraße 18 8010 Graz Öffnungszeiten: Täglich (außer dienstags) 10-17 Uhr
CHRISTINE GRUBER
redaktion@magazin-mosaik.at
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Wien:
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Tickets: Erwachsene: 5 Euro Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre): freier Eintritt
KULTUR
Fotos: Volkstheater Christoph Sebastian, Nina Bammer, Martin Behr,The Sound of Christmas bearbeitet, Mischa Nawrata, Sammlung Essl Privatsammlung, Körper.Eingriffe, Kressl, Haus der Natur
Niederösterreich: THE SOUND OF CHRISTMAS
ADOLF FROHNER
Am 7. Dezember 2014 Unter der Leitung von Markus Richter erwartet Klassik begeisterte ein stimmungsvolles Programm, das bereits erste weihnachtliche Klänge anstimmt. Es erwartet Sie die perfekte Mischung aus Gospels, Traditionals und Weihnachtslieder aus aller Welt, dargeboten von vier Sängern und Sängerinnen von Wiener Musical- und Theaterbühnen. Auflockernde Geschichten und Gedichte runden das Programm ab.
Anlässlich seines Jubiläumsjahrs präsentiert das Essl Museum zentrale Werke des umstrittenen niederösterreichischen Malers Adolf Frohner. Ausgestellt werden Zeichnungen, Malereien und Plastiken aus all seinen Schaffensperioden. Zu anfangs noch dem Wiener Aktionismus zugetan, widmete sich Frohner immer mehr seinem Hauptthema, der Frage nach dem, was das Mensch-Sein ausmacht. Frohner kann als einer der wichtigsten österreichischen Maler der Nachkriegszeit gesehen werden.
Festsaal St. Aegyd am Neuwalde Markt 17 3193 St. Aegyd Tickets Karteninfo und Vorverkauf: weihnachtsshow-aegyd@hotmail.com
Oberösterreich: KÖRPER.EINGRIFFE – VOM RITUAL ZUM LETZTEN SCHREI Die Ausstellung kann noch bis zum 23.12.2014 besucht werden. „Die Ausstellung zeigt wie Bild, Text und Ton wie Menschen weltweit ihren Körper formen und gestalten und welche Motivationen sich dahinter verbergen.“ Es geht um Körpermodifikationen, also um Eingriffe, die Menschen absichtlich an einem gesunden Körper vornehmen. Die Ausstellung versucht Einblicke in verschiedenste Arten dieser Eingriffe zu zeigen und welche gesellschaftliche Bedeutung diesen innewohnt. Außerdem sollen verschiedene Zugänge in unterschiedlichen Kulturen gezeigt werden.
Essl Museum An der Donau-Au 1 3400 Klosterneuburg Öffnungszeiten: Di 10.00-18.00 Uhr Mi 10.00-21.00 Uhr Do-So 10.00-18.00 Uhr Tickets: Erwachsene: 7 Euro Ermäßigt (Senioren, Gruppen ab 15 Personen): 5 Euro Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre, Studenten, Präsenz- und Zivildiener, Arbeitslose: freier Eintritt
Salzburg: URZEIT UND SAURIER – DIE SAURIERHALLE Eine faszinierende Ausstellung für die gesamte Familie gibt es derzeit in der Saurierhalle im Haus der Natur zu bestaunen. Beeindruckende Nachbildungen von Dinosauriern und anderer Urzeittiere können hier in Lebensgröße bestaunt werden. Die Ausstellung versetzt mit ihren brüllenden und beweglichen 3D-Objekten kleine und große Besucher zurück in Dinosaurierzeiten und ermöglicht es Urzeit-Feeling hautnah zu erleben. Ausstellung läuft noch bis 30. Dezember 2018.
Lebensspuren Museum Pollheimerstraße 4 4600 Wels Öffnungszeiten: Di-Sa 10.0016.00 Uhr Tickets: Erwachsene: 4,10 Euro Ermäßigt (Zivil- und Präsenzdiener, Studenten, Schüler, Lehrlinge): 1,60 Euro
Haus der Natur – Museum für Natur und Technik Museumsplatz 5 5020 Salzburg Öffnungszeiten: Täglich 9.00-17.00 Uhr Tickets: Erwachsene: 7,50 Euro Kinder (4-15 Jahre): 5,00 Euro 11/2014
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Bergbauern aus Telemark und selbstgebaute Schneehaufen
DIE GESCHICHTE DES SKISPRINGENS Neben dem Nationalsport Skifahren und Fußball kann nur noch Skispringen ähnliche Begeisterungsstürme auslösen. Der Fan-Andrang bei Skisprung-Veranstaltungen ist groß, und auch via Fernsehen wird beim Skispringen fasziniert mitgefiebert. Doch woher kommt das Skispringen überhaupt und warum ist es so beliebt?
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ie ersten Versuche des Skispringens lassen sich Berichten zufolge bereits im 18. Jahrhundert in der norwegischen Region Telemark verorten. Im tiefen Winter nutzten Bergbauern Schneeabhänge zur Bergabfahrt ins Tal, gelegentlich
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mussten dabei kleinere Hügel mit Sprüngen überquert werden. Der Spaßfaktor der Sache wurde schnell erkannt und deshalb wegen der großen Beliebtheit öfters kleinere Wettbewerbe veranstaltet, wodurch das Skispringen rasch den Status einer eigen-
ständigen Sportart erreichte und vom Abfahrtslauf getrennt wurde. Einen weiteren Beleg lieferten die Aufzeichnungen des Seeoffiziers Cornelius de Jong „Reizen naar de kap“ aus dem Jahr 1796. De Jong beschrieb wie Soldaten Haus-
dächer als Sprungschanzen nutzen und so herausfanden, wie man die Landung angenehmer gestalten könnte, wodurch vermutlich die Idee am Hang zu landen entstanden ist, da sich so der Landedruck vermindern lässt. Das 19. Jahrhundert war von
Fotos: tirolfoto Erich Spiess, Manuguf_wikimedia commons
SPORT besonderer Bedeutung für den Skisprung. Der erste dokumentierte Sprung fand 1809 statt und erreichte, verglichen mit den heutigen Sprüngen, eine nur sehr geringe Weite. Der Weg zu unserem modernen Bild von Skispringen, ist zu diesem Zeitpunkt noch weit. Der Athlet dieses ersten, geschichtsträchtigen „Skisprungs“ war Leutnant Olaf Rye. Von seinem selbstgebauten Schneehügel springend erreichte dieser immerhin 9,5 Meter. An Schanzen ist damals noch nicht zu denken, denn die allererste wurde erst in Kritiana (Oslo) mit dem Husebyhügel-Rennen 1879 eröffnet. 1860 erreichte der Norweger Sondre Norheim immer noch nicht recht zufriedenstellende 30,5 Meter – ein Rekord, der aber 33 Jahre lang nicht geschlagen werden konnte. Übrigens wurde damals noch nicht freihändig gesprungen, zum Balanceausgleich wurden Skistöcke verwendet. Um 1900 erfreute sich dieser Sport auch in den mitteleuropäischen Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmender Beliebtheit und erste Skivereine wurden gegründet. Mit 1924 wurde das Skispringen in die Riege der Olympischen Spiele aufgenommen, einheitliche Richtlinien wurden erstaunlicherweise aber erst später, im Jahr 1936 festgelegt. Durch die rasante Verbreitung dieses außergewöhnlichen Sports, stieg auch das Interesse der Wissenschaft und Überlegungen, wie man sich die Aerodynamik zum Vorteil der Athleten zunutze machen könnte, wodurch längere Zeiten in der Luft verbracht werden können, folgten. So entstand beispielsweise der berühmte „Däscher-Stil“, benannt nach dem Schweizer Skispringer Andreas Däscher, der das Anlegen der Arme zum aerodynamischen Vorteil bezeichnet. Der erste Sprung,
der die 100-Meter-Marke knacken konnte, wurde vom Österreicher Sepp Bradl absolviert und das, obwohl die Fédération Internationale de Ski (FIS) Schanzen, auf denen Weiten über 80 Meter erreicht werden können, zunächst noch verboten hatte. Die berühmte TelemarkLandung, wie sie auch heute noch üblich ist, wurde übrigens schon früh von Torju Torjussen 1883 entdeckt. Auch der heute nicht mehr wegzudenkende „V-Stil“, also die Skier während des Flugs zu einem „V“ zu formen, um auf diese Weise mehr Auftrieb und bessere Weiten zu erzielen, war nicht von Beginn an selbstverständlich. Zu verdanken haben wir diese Technik dem Schweden Jan Böklov, der diesen als erster einsetzte. Zu Beginn noch mit strengem Punkteabzug geahndet, setzte sich dieser Stil dann nach Böklovs Gesamtweltcup-Sieg 1988/89 durch. Die beliebte Vierschanzentournee wurde im Jahr 1951 durch Xaver Kaiser, Franz Rappenglück, Emmerich Pepeunig und Andi Mischnitz ins Leben gerufen. Die steigende Nachfrage blieb natürlich auch den Medien nicht verborgen, weshalb 1956 das Neujahrsskispringen aus Garmisch-Partenkirchen das erste Mal durch den ARD übertragen wurde. Die ersten Skiflugweltmeisterschaften fanden in Planica 1972 statt. 1980 folgte dann die Einführung des Weltcups, den Österreich für sich entscheiden konnte, denn der überhaupt erste Sieger dieses WeltcupSpringens war Toni Innauer, Gesamtsieger Hubert Neuper. Aufgrund der deutlich steigenden Teilnehmerzahlen sah man sich ab 1990/91 gezwungen eine Qualifikation einzuführen. Sich immer mehr zu steigern und immer weitere Sprünge erzielen zu können, gehörte
natürlich von Anfang an zu den Grundzielen des Skispringens. Andi Goldberger knackte 1994 die 200-MeterMarke, konnte den Sprung jedoch leider nicht stehen, weshalb nun der Sprung des Finnen Toni Nieminen als offiziell erster Sprung über 200 Meter gehandelt wird. Der aktuelle Weltrekord wurde von Johan Remen Evensen im Jahr 2011 mit einer Weite von 246,5 Metern aufgestellt. Bei den Damen konnten die
Daniela Iraschko-Stolz
200 Meter der Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz bisher noch nicht übertroffen werden. Die Geschichte des Damen-Skispringens beginnt ebenfalls in Norwegen, allerdings erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Die österreichische Comtesse Paula Lamberg gilt als Pionierin der skispringenden Frauen in Mitteleuropa. Der internationale Durchbruch als Damensport ließ aber noch lange auf sich warten. Erst zu Beginn der 90er-Jahre konnte die Österreicherin Eva Ganster zeigen, dass auch Frauen ausgezeichnet Skispringen können. Der Ladies Grand Prix wurde von der FIS 1999 genehmigt, die olympische Premiere erlebte das Damen-Skispringen 2014 in Sotschi. Die Begeisterung für das Skispringen hält weiterhin an. Auch beim kommenden Weltcup werden die Athleten wieder alles geben, ihre Ergebnisse zu toppen. Es darf gespannt mitgefiebert werden. Wir drücken unseren österreichischen Skispringern fest die Daumen! 11/2014
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Österreichische Nachwuchssportler im Portrait Spätestens seit seinem Erfolg im Oktober bei der österreichischen Meisterschaft auf der Großschanze am Bergisel ist Stefan Kraft in aller Munde. Dort ersprang sich das SkisprungTalent mit seiner hervorragenden Leistung von 129,5 Metern den ersten Platz und ließ so erfolgreiche Skispringer wie Gregor Schlierenzauer oder Andreas Kofler in der Wertung hinter sich. von Sabrina Weinzettl
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as Interesse für das Skispringen wurde beim 21-jährigen Salzburger Stefan Kraft schon früh, nämlich im Alter von zehn Jahren geweckt. Von da an gab es kein Halten mehr und das Skispringen wurde zum Lebensinhalt. Bald folgte die Aufnahme in den Salzburger Landesskiverband (SLSV), der sein Potential schon früh erkannte. Klar gab es für seine Schulbildung nur eine richtige Entscheidung und so entschloss sich Kraft das Skigymnasium Stam zu besuchen.
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Trotz seiner noch jungen Karriere kann Stefan Kraft bereits zahlreiche Erfolge aufweisen, so konnte er bereits acht Siege im Continentalcup erzielen. Im Einzelwettbewerb der Juniorenweltmeisterschaft von Otepää 2011 konnte sich das Skisprungtalent den zweiten Platz sichern, im Teamwettbewerb wurde sogar der Sieg heimgeholt. Im Jahr 2013 schaffte es das Jungtalent auf der Vierschanzentournee in Bischofshofen mit dem dritten Platz aufs Stockerl. Aber auch in den
Weltcup-Bewerben war Stefan Kraft schon sehr erfolgreich. So gehen zwei Weltcupsiege, jeweils in Lahti und Planica auf sein Konto. In der Weltcup-Gesamtwertung der Saison 2013/14 schaffte es der Nachwuchs-Skispringer unter die „Top Ten“. Auch beim kommenden Weltcup wird Stefan Kraft die Nationalmannschaft wieder tatkräftig unterstützen. Was sich der junge Sportler vom bevorstehenden Weltcup erwartet, wie er sich auf diese wichtigen Bewerbe vorbereitet und wie er überhaupt zum
Skispringen gekommen ist, darüber haben wir mit dem sympathischen Salzburger gesprochen. Wie bist du zum Skispringen gekommen, war die Motivation schon immer da oder gab es vielleicht Schlüsselerlebnisse oder Vorbilder, die das Interesse für diesen Sport geweckt haben? Kraft: Zum Skispringen bin ich gekommen durch meinen Freund Christian Reiter, der mich eines Tages mit 10 Jahren zum Training mitnahm und von da an war ich total
SPORT begeistert und an diesen Sport gefesselt.
WINTERERLEBNISSE
Ab welchem Zeitpunkt hast du entschieden, diesen Sport professionell zu betreiben? Kraft: Als ich mich zwischen Skifahren, Fußball und Skispringen entscheiden musste, mit 14 Jahren. Ich entschied mich ins Skigymnasium Stams zu gehen und meine Eltern standen voll hinter mir und ich bekam die Chance Skispringer zu werden. Unter deinen bisherigen Leistungen, was war da ein besonderes Erlebnis, was deine größten Erfolge? Welche Wettkämpfe würdest du als deine persönlichen Highlights sehen? Kraft: Mein größter und emotionalster Erfolg war der dritte Platz bei der Vierschanzentournee in Bischofshofen. Es war ein Kindheitstraum in meiner Heimat einmal am Podest zu stehen und mich von den tausenden Fans feiern zu lassen. Es war unglaublich geil.
Fotos: ÖSV, Manner, Kleinwalsertal
Profi-Sport ist ein Vollzeitjob, der mit viel Stress verbunden ist. Woher beziehst du deine Motivation immer weiterzumachen? Kraft: Der Stress ist natürlich manchmal sehr groß und anstrengend, aber dieser Beruf ist einfach zu schön, um das nicht in Kauf zu nehmen. Das ganze Reisen um die Welt, die nervenkitzelnden Wettkämpfe und das ganze Umfeld macht es einem einfach, diesen Sport zu leben! Du wirst auch heuer wieder beim Weltcup starten. Wie bereitet man sich auf so ein wichtiges Ereignis vor? Wie hält man dem Druck stand? Kraft: Bei der Vorbereitung läuft natürlich alles nach einem genauen Plan ab. Ich versuche bei jedem Training, egal ob Sprungtraining, Krafttraining oder Technik-
„ON TOP“
T Trotz kurzer Karriere konnte Stefan Kraft bereits zahlreiche Erfolge aufweisen. Im Jahr 2013 schaffte es das Jungtalent bei der Vierschanzentournee in Bischofshofen aufs Stockerl.
training, alles zu geben und mich zu verbessern. Den Druck sehe ich eher positiv. Er motiviert dich an deine Grenzen zu gehen und hart an dir zu arbeiten. Beim Weltcup 2013/14 hast du es bereits unter die Top 10 geschafft. Ein beachtliches Ergebnis. Wie rechnest du dir deine Chancen beim diesjährigen Weltcup aus? Kraft: Die letzte Saison war schon richtig cool und ich kam toll in Fahrt zum Ende hin. Mein Ziel ist es, heuer von Anfang an vorne dabei zu sein. Eine konstante Leistung wünsche ich mir und dann passt auch sicher das Ergebnis wieder sehr gut. Die österreichische Mannschaft konnte sich im letzten Jahr gegen alle Konkurrenten durchsetzen, glaubst du, dass diese Spitzenposition weiterhin verteidigt werden kann? Kraft: Es wird schwer, aber wir schaffen das. Wir sind heuer sehr gut aufgestellt!!!
Wie verbringst du die Zeiten nach der Hauptsaison. Gibt es Zeiten, die man auch ganz für sich selbst zur Verfügung hat und sich seinen anderen Interessen zuwenden kann? Kraft: Ja. Der April ist hauptsächlich da zum Entspannen und vom Weltcuprummel herunter zu kommen. Ich genieße diese Zeit immer in den Bergen mit Skifahren oder Skitouren. Traumhaft. Abgesehen vom Skispringen: Was sind deine Ziele? Gibt es da einen alternativen Plan, also welche Richtung könntest du dir beruflich vorstellen? Kraft: Eine gesunde Familie und ein Haus zu haben, das wär mal perfekt. Beruflich habe ich noch keine konkreten Aussichten. Der Skisprungzirkus ist mein Leben und kann es auch danach noch bleiben, oder ich mache ein Sportstudium in Verbindung mit Ernährung. Auf alle Fälle etwas mit Sport und Bewegung!
ief verschneite Wälder, zugefrorene Bäche, imposante Eisformationen in Schluchten wie der Breitachklamm: das Kleinwalsertal eröffnet beim Ski- und Schneeschuh-Tourengehen oder beim Winterwandern und Langlaufen abseits der Pisten eine faszinierende Winterwelt. Die Berg- und Skiführer kennen die Lieblingsplätze, die sonst nur Insidern vorbehalten bleiben. Ganz persönliche „WinterErlebnisse On Top“ können Sie im Webshop auf kleinwalsertal.com bereits von zuhause aus buchen – auf Wunsch inklusive Unterkunft, LeihTourenskiern oder Schneeschuhen.
Kleinwalsertal Tourismus eGen Walserstrasse 264 6992 Hirschegg Telefon: +43/(0)5517/5114-436 www.kleinwalsertal.com
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Upcoming Events in Österreich Snow Mobile 2014
BMW IBU Weltcup
05.-08.12.
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Motorschlittenrennen in Saalbach-Hinterglemm (Salzburg)
Biathlon in Hochfilzen (Tirol)
RTL + Slalom Damen
03.-06.01. Vierschanzentournee
28.-29.12. Alpiner Skiweltcup am Semmering (Niederösterreich)
05.-08.12. Freestyle
FIS Freestyle, Ski & Snowboard WM Kreischberg/Murau (Steiermark)
Snow Polo World Cup
Nord. Kombi. in der Ramsau am Dachstein (Steiermark) Vierschanzentournee, Innsbruck (Tirol), Bischofshofen (Salzburg)
24.-25.01. FMX-Wettbewerb, Stadthalle in Graz (Steiermark)
Planai Classic Rallye
15.-18.01. 13. Valartis Bank Snow Polo WC in Kitzbuehel (Tirol) 11/2014
Nordische Kombination
Nights of the Jump
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19.-21.12.
03.-04.01. in Schladming (Steiermark)
Fotos: Meine Heimat, flickr, Luca Pedroni, flickr, John Ryan, flickr, pysta, flickr, CC BY-NC-SA 2.0, Ministry of Foreign Affairs, flickr, CC-BY-ND 2.0, Ragnar Singsaas, flickr, CC BY-NC-SA-2.0, PR Stromberger, tirolfoto, Erich Spiess
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Die neue Fr端hst端cksserie
Fotos: Hersteller
ICONA VINTAGE
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TECHNIK
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Im Netz findet derzeit ein regelrechter Boom an OnlineVideotheken statt. Für einen monatlichen Pauschalpreis können Serien und Filme ganz bequem von Zuhause ausgewählt und gestreamt werden. Was geboten wird, ist aber recht unterschiedlich, deshalb sollen nun zwei dieser Portale genauer unter die Lupe genommen werden.
Was können Online-Videotheken?
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m sich besser entscheiden und das Angebot umfangreich austesten zu können, bieten sowohl Netflix als auch Maxdome ein Gratis-Testmonat. Je nachdem ob HD inkludiert ist und auf wie vielen Geräten das Paket gleichzeitig genutzt werden kann, variiert auch
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der Preis. Das Basispaket ist bei Netflix ab 7,99 Euro zu haben, falls HD und die Erweiterung auf zwei Geräte gewünscht ist, steigt der Preis auf 8,99 Euro. Extra vergütet wird außerdem Ultra-HD. Maxdome verlangt hingegen keinen zusätzlichen Auf-
schlag, HD ist bereits im Monatspaket für 7,99 Euro enthalten.
Qualität
Die Qualität kann bei beiden Streaming-Portalen überzeugen. Die meisten Serien und Filme können in solider HDSchärfe gestreamt werden,
wobei auch der Ladevorgang überraschend schnell vonstattengeht. Auch an der Audioqualität gibt es nichts zu meckern. Bei vielen Titeln kann zwischen den Sprachen Deutsch und Englisch gewählt werden, zusätzlich sind Untertitel verfügbar.
TECHNIK
Fotos: CC0 Public Domain, ProSiebenSat.1 Media AG, Netflix,
Serien
Filme und Serien gibt es bei beiden Anbietern genügend, das Angebot ist jedoch sehr unterschiedlich und ist Geschmackssache. Mit Blick auf die Rankings beliebter (U.S.-) Serien hat Netflix sicherlich mehr zu bieten. Fans von Serien wie „Breaking Bad“, „American Horror Story“, „Arrow“ oder auch der erfolgreichen Netflix-Eigenproduktionen wie „House of Cards“ und „Orange is the new black“ finden hier sicherlich, was sie suchen. Sitcoms wie etwa „The Big Bang Theory“ sind natürlich auch vorhanden. Auch genretechnisch findet sich ein breitgefächertes Angebot, das von Krimi über Drama bis Kinderserien und Dokus reicht. Maxdome hat im Serienbereich den Fokus anders gesetzt. Zwar gibt es auch hier „Breaking Bad“ oder „American Horror Story“, auch das Genreangebot ist dem von Netflix ähnlich, allerdings finden sich vermehrt deutsche Produktionen in der Auswahl. Darüber hinaus werden auf Maxdome auch Comedyprogramme und Musikkonzerte zum Stream angeboten. Auch TV-Shows
wie die aktuelle Staffel von „The Voice of Germany“ können hier abgerufen werden. Leider, hat sich auch sehr viel Reality-TV-Trash eingeschlichen. Ob man dafür wirklich monatlich zahlen will, bleibt jedem selbst überlassen. Mit Sonderfunktionen wie neue Folgen bereits vor TV-Ausstrahlung sehen zu können, kann Maxdome zusätzlich punkten.
Filme
Das Filmangebot gestaltet sich bei Maxdome vielfältiger, allerdings sind neue Blockbuster, wie beispielsweise „Maleficent“, nur über den Store zugänglich und können für einen zusätzlichen
Betrag von rund drei Euro für 48 Stunden ausgeliehen werden. Netflix bietet relativ neue Filme, unter anderem „The Hobbit“, auch ohne Zusatzkosten an. Für die Nachwuchs-Moviewatcher gibt es ein reichliches Angebot an Kinderserien und –filmen. Wo Maxdome Klassiker wie „Asterix“ anbietet, setzt Netflix auf ein exklusiveres Angebot und hat somit auch echte Kinokassenschlager wie „Findet Nemo“ und „Shrek“ im Programm. Die Facetten des OnlineStream-Anbieters Maxdome reichen vom Kinderfilm, über Dokus, extrem vielen Horrorfilmen bis hin zu Softpornos. Netflix hat noch nicht ganz
so viel, dafür aber teilweise hochkarätigere Filme zur Auswahl. Außerdem bietet Netflix einen Personalisierungstest, bei dem man Filmvorschläge nach Geschmack bewerten muss, anhand der Ergebnisse werden dann Filme vorab bewertet. Der User sieht diese Vorab-Empfehlungen an der Sterneskala, sobald er einen Film anklickt. Netflix oder Maxdome? Für welche Online-Videothek man sich entscheiden möchte, hängt von individuellen Vorlieben ab. Zum Glück gibt es als Entscheidungshilfe großzügige Testangebote zum Kennenlernen der Portale, die einem ein ausführliches Stöbern ermöglichen. 11/2014
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AUTO
Car2go vs. DriveNow Buchen, einsteigen, losfahren und danach einfach abstellen. So kann man im Großen und Ganzen Carsharing beschreiben. Spätestens seit Car2go sollte das System zu allen durchgedrungen sein. Nun bekommt der Marktführer Konkurrenz auf einer ganz neuen Ebene: DriveNow setzt auf mehr Luxus und größere Autos
Was wird geboten?
Car2go bietet seinen Kunden kleine und wendige Stadtflitzer in Form des Smart fortwo – um die Parkplatzsuche muss man sich mit diesem praktischen Kleinstwagen in der Regel keine Sorgen machen. Für kleinere Einkäufe oder um schnell von A nach B zu kommen, ist der Smart absolut ausreichend, wenn man aber doch einmal etwas mehr Platz braucht, sind die räumlichen Grenzen schnell ausgeschöpft. Das CarsharingUnternehmen DriveNow, das übrigens der Zusammenarbeit von BMW i, Mini und Sixt entspringt, hat da schon etwas mehr anzubieten: Größere Auswahl an größeren Autos. Gewählt werden kann zwi70
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schen einem Mini oder Mini Cabrio, einem Mini Countryman, einem Mini Clubman, einem BMW 1er oder dem BMW X1 – für nahezu jede Situation also das passende Auto. Das regelmäßige Upgrade auf die neuesten Modelle versteht sich von selbst, schließlich soll Carsharing auf Premiumniveau geboten werden.
Wo?
Was die Flächendeckung angeht, hat Car2go die Nase vorn. Das sympathische „Stadt-Spuckerl“ kann in 14 Städten Europas und 15 Städten Nordamerikas genutzt werden und ist damit auch praktisch auf Reisen nutzbar. DriveNow ist innerhalb Eu-
ropas in fünf deutschen Städten und in Österreich in Wien vertreten. San Francisco ist das einzige Geschäftsgebiet außerhalb der europäischen Grenzen. Die Buchung ist einfach. Entweder begibt man sich direkt über die Homepage auf die Suche oder nutzt dafür die von beiden Unternehmen angebotenen Apps, die Autos direkt ausmacht und Reservierungen ermöglicht. Drive Now bietet außerdem eine telefonische Vorbestellung an. Spontan in ein freies Auto einzusteigen ist natürlich auch möglich. Car2go-Autos können für 30 Minuten reserviert werden, schneller sein muss man bei DriveNow, denn hier ist eine kostenfreie
Vorbestellung nur für 15 Minuten möglich.
Kosten
Die Anmeldung beläuft sich bei Car2go auf 19 Euro und bei DriveNow auf 29 Euro, laufende monatliche Kosten gibt es nicht. Bei der Miete eines Wagens wird pro Minute abgerechnet. Car2go bietet einen Tarif von 0,29 Euro pro Minute, bei DriveNow variieren die Preise allerdings nach Modell zwischen 0,34 und 0,37 Euro pro gefahrener Minute. Für Vielfahrer gibt es aber Sparpakete, wo sich durch einen Pauschalpreis Autos ab 0,27 Euro pro Minute mieten lassen. Die Laufzeit eines solchen Sparpakets beträgt ein Monat. Steht das
AUTOI Auto zwischendurch, fallen bei beiden Anbietern minütlich 0,19 Euro an. Wahlweise können auch Stunden- und Tagesangebote in Anspruch genommen werden, so kostet ein Tag mit dem Car2goSmart 59 Euro, bei DriveNow muss hier schon tiefer ins Börserl gegriffen werden, denn die Tagesmiete beläuft sich auf 98 Euro, zusätzlich sind die Kilometer auf 200 begrenzt, jeder Mehrkilometer wird zusätzlich mit 0,29 Euro vergütet.
Tanken
Fotos: Daimler, Silberregion Karwendel
Die Kosten für den Sprit übernimmt das Unternehmen, die Autos sind dafür mit Tankkarten ausgestattet. Sollte sich der Füllstand unter 25 Prozent befinden, wird der Fahrer für den zeitlichen Auf-
wand von Car2go mit 10 und von DriveNow sogar mit 20 Bonusminuten entschädigt.
Parken
In den meisten Fällen übernimmt der Carsharing-Anbieter die Parkkosten, sich über Sonderregelungen zu informieren sei aber dringendst angeraten. Selbstverständlich gilt auch für Mietautos das
Parkometergesetz, bei Übertreten fallen neben der Strafe Kosten für den zusätzlichen Aufwand an. Genutzt werden kann das Fahrzeug, wo immer man möchte, bei Beenden des Mietvorgangs muss das Auto aber im Geschäftsgebiet wieder abgestellt werden.
Versicherung
Nun zu einer der wichtigsten Fragen: Was passiert eigentlich bei einem Unfall? Alle Autos sind versichert, je nach Schaden beträgt der Selbstbehalt bis zu 500 Euro bei einem Car2go-Smart und bis zu 750 Euro mit einem DriveNow-Fahrzeug. Mit einer zusätzlichen monatlichen Absicherung kann der Selbstbehalt reduziert oder ganz aufgehoben werden.
Fazit
Carsharing hat wirklich viele Vorteile. Zahlen muss man nur, wenn das Auto auch tatsächlich genutzt wird. Neben den persönlichen Vorteilen wie das Wegfallen von Anschaffungskosten und den noch lästigeren Erhaltungskosten, ist es obendrein auch noch umweltschonend. Teilweise sind auch schon elekt-
rische Flotten mit dazugehörigen Ladesäulen im Einsatz, wodurch Carsharing noch nachhaltiger wird. Car2go bietet dazu vollelektrische Smarts und DriveNow den BMW Active E. Wer zwar auf ein eigenes (Zweit-)Auto verzichten möchte, nicht aber auf Fahrspaß und Komfort, kommt bei DriveNow auf seine Kosten. Zudem ist es DriveNow gelungen, das Einsatzgebiet von Carsharing noch mehr auszuweiten, sodass nun auch Transporte größerer Lademengen problemlos abgewickelt werden können. Die Vorteile der kleinen Car2gos sind aber auch nicht von der Hand zu weisen – es ist praktisch immer eines zu finden und hat für Erledigungen
WINTERGENUSS FÜR 50+
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ach dem Motto „Reif für Genuss und Gemütlichkeit“ bringt die Silberregion Karwendel seit drei Jahren die Generation 50+ in Schwung. Erstmals gibt es die Gratisskikurse nicht nur im schneesicheren Jänner, sondern auch im März, wenn Sonne und Firn „warm ums Herz“ machen. Wer „reif“ fürs Skifahren ist, den eigenen Fahrstil verbessern oder auf Carver umsteigen will, braucht kein riesiges Skigebiet mit zig Abfahrtskilometern und maximalen Transportkapazitäten. Zum Einkehrschwung nach dem Skikurs wird in traditionellen Tiroler Gasthöfen eingekehrt.
in der Innenstadt einfach die perfekte Parklückengröße. Beide Unternehmen haben viel zu bieten, adressieren aber unterschiedliche Zielgruppen sowie verschiedene Vorstellungen von Luxus, der sich hier aber nicht alleine durch Größe definieren lässt und von persönlichen Vorlieben abhängt.
Silberregion Karwendel Münchner Straße 11 6130 Schwaz Telefon: +43/ (0)5242/632 40 www.silberregionkarwendel.com
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TECHNIK
Schreibgerät mit Retro-Charme Schwere Tasten, die ein wunderbares taktiles Feedback geben und dieses charakteristische Tipp geräusch erzeugen. Ja, die Schreibmaschine war wirklich ein tolles Gerät. Alle, die diesem technischen Dinosaurier nachweinen, können sich nun vorsichtig freuen, denn vielleicht erlebt diese schon bald eine Renaissance in Form des „Hemingwrite“. Was ist ein „Hemingwrite“ und wozu braucht man dieses Gerät? Im Design erinnert der Hemingwrite noch an die Schreibmaschinen des vorigen Jahrhunderts, ist mit einer Größe von 20,4 x 25,4 72
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x 6,4 cm aber bedeutend kleiner und praktisch überall hin mitzunehmen. Technisch ist er nur auf das nötigste reduziert, denn seine Benutzer sollen sich nur auf das Wesentliche, nämlich das Schreiben, konzentrieren. Es ist die ideale Maschine für Vielschreiber, die Ablenkungen unbedingt vermeiden wollen. Ausgestattet ist das besondere Schreibgerät daher nur mit einer Cherry MX Switches Tastatur, die für ein altherkömmliches Schreib gefühl sorgen soll, und einem 6-Zoll-E-Ink-Display, dass einem außer dem Datum und der Uhrzeit nur mehr den eigenen Text anzeigt. Ablenkungen aus dem Netz, die uns am PC täglich begegnen, gibt es hier also gar nicht zu befürchten. Technische Daten Der robuste Aluminiumrahmen des Hemingwrite macht ihn quasi unverwundbar,
denn die Erfinder Adam Leeb und Patrick Paul, wollen keineswegs den Trend der immer kurzlebigeren HightechGeräte mitmachen, sondern - ganz im Sinne des Vorbilds der Schreibmaschine - einen zeitlosen, stabilen Begleiter erschaffen. Der extrem sparsame Energieverbrauch des Geräts verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu sechs Wochen. Wer sich also zum Schreiben gerne an abgelegene Orte begibt, kann dies mit dem Hemingwrite problemlos tun. Der Speicherplatz soll angeblich für mehr als eine Million Seiten ausreichen. Zusätzlich ist die NeoSchreibmaschine aber mit WiFi und Bluetooth ausgestattet, sodass Texte direkt in die Cloud gespeichert werden können und zur weiteren Bearbeitung später am PC abgerufen werden können. Schreib- und Formatierungsprozess können so komplett getrennt werden.
Einen Nachteil gibt es jedoch. Der Hemingwrite existiert zurzeit nur als Prototyp. Ob das tolle Ding in Produktion gehen kann, wird sich vermutlich auf der diesjährigen Insert-Coin von Engadget entscheiden. Die Insert-Coin ermöglicht Nachwuchserfindern ihre Entwicklungen vorzustellen und zeichnet die besten Erfindungen aus. Leeb und Paul haben es mit ihrem Hemingwrite unter die besten Zehn geschafft und können so auf die Förderung hoffen. Der Judge’s Choice Award wird von einer Jury vergeben und beinhaltet eine Förderung von 10.000 Dollar, der mit 15.000 Dollar dotierte Reader’s Choice Award wird per Internet-Voting vergeben. Der Hemingwrite kombiniert gekonnt modernste Technologie mit liebenswertem RetroChic. Wir drücken die Daumen und hoffen stark, dass diese tolle Erfindung eine Chance auf Verwirklichung bekommt.
Fotos: Hemingwrite.com
DER HEMINGWRITE
Fotos: Hersteller
Tonda 1950 Squelette
SZENE TOTALI designt wurde, sorgte für Gesprächsstoff und Begeisterung.
Gut besucht
Unter den zahlreichen prominenten Gästen befanden sich unter anderem Designerin Nina Peter und ihr Vater Pe-
ter, die Architekten Alexander Serda und Johannes BaarBaarenfels, Brühl-Geschäftsführer George Gioltzouoglou, Designerin Niko Fechter mit Freund Philipp Steger und Austria’s Next Topmodel Juror Michael Urban mit seiner Freundin.
Exklusiver Champagner-Empfang Das 1849 gegründete britische Label Huntsman lud Modebegeisterte zu einem exklusiven Empfang ins House of Gentlemen und präsentierte seine aktuelle Herbst-/ Winter-Kollektion.
Dinner konnten sich die Gäste über ihre Lieblingsstücke austauschen. Auch das eigens nach Wien gebrachte Huntsmobil, dessen luxuriöses Interieur von Roubi L’Roubi Unter den Gästen fanden sich unter anderem Michael Urban und Niko Fechter.
S
ven Ley, CEO von Huntsman, sowie Creative Director und Designer Roubi L’Roubi, präsentierten die edlen Kreationen des Herrenschneiders, die für subtilen Luxus, feinste Stoffe und perfekte Verarbeitung stehen. Beim exklusiven
Sven Ley, Christian Pöttler, George Gioltzouoglou und Roubi L´Roubi
„Die Nacht der Fabulous Fabrics“ bei Steinwender Mehr als 500 Gäste folgten der Einladung von Evamaria Schmertzing-Thonet und ihrem Sohn Georg Schmertzing Jun. zu einem fabulösen Abend im Herzen Wiens
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Volles Haus
Wie jedes Jahr luden Evamaria Schmertzing-Thonet und ihr Sohn Georg zur „Nacht der Fabulous Fabrics“ in der sie die Stoff-Highlights ihres Sortiments präsentierten. Denn „Textilien sind wahnsinnig vielseitig einsetzbar und zaubern im Handumdrehen eine gemütliche Stim-
mung“, weiß Gastgeberin Evamaria Schmertzing-Thonet. Der Einladung folgten mehr als 500 Gäste, unter ihnen etwa Kurt Rydl, Clemens Unterreiner, Maria Yakovleva, Lidia Baich, Maria RauchKallat, Angelika Hager sowie
Maria Yakovleva und Evamaria Schmertzing-Thonet
Elisabeth Stumpf. Für gute Stimmung sorgte DJane Nina Horowitz.
Fotos: Conny de Beauclair,
Auf über 700 m² erstreckt sich der Showroom des high-end Einrichtungshauses der Familie Schmertzing in dem sich eine namhafte Auswahl an Marken wie Armani, Etro, Missoni oder Hermes findet.
Die Gastgeber mit Maria Yakovleva, Clemens Unterreiner und Kurt Rydl
SZENE TOTAL
Martini-Gansl und ein Goldener Gänsekiel
FÜNF STERNE LUXUS
„Ironimus“ wurde ausgezeichnet
D Jeannine und Friedrich Schiller luden zur Verleihung des Goldenen Gänsekiels in den Marchfelderhof. Geehrt wurde anlässlich seines 60-jährigen Jubiläums der Karikaturist Gustav „Ironimus“ Peichl. Gustav Peichl, der nicht nur mit seinen Karikaturen für Aufsehen sorgt sondern auch mit seiner Arbeit als Architekt, er zeichnet sich unter anderem für die Messe Wien oder das Karikaturmuseum Krems verantwortlich, wurde im Beisein von zahlreichen Freunden, Wegbegleitern und Promis für „60 Jahre Ironimus“ von Friedrich und Jeannine Schiller mit dem „Goldenen Gänsekiel 2014“ geehrt.
Fotos: flashpics / R. Meidl
Passend zum Thema
Zelebriert wurde die Verleihung natürlich mit einem g‘schmackigen Gansl von Marchfelderhof-Küchenchef Christian Langer, Johannes Hess kredenzte seinen fruchtig-frischen Hohenruppersdorfer „Staubigen“ und „Goldkelchen“ Jenny Bell sorgte mit ihren Hits für gute Stimmung.
Glücklicher Preisträger
Seine Freude über die Auszeichnung tat der sympathische Preisträger Ironimus in seiner Rede Kund: „In meinem Alter kriegt man ja dauernd irgendwas Goldenes: Orden, Ehrenzeichen, Verdienstkreuze etc. – Aber einen „Goldenen Gänsekiel“… - So was hab’ ich noch nicht. Mit dem kann ich wenigstens zeichnen…!“ Denn als Ironimus hat Peichl schon so manche österreichische Persönlichkeit mit spitzer Feder karikiert.
Dame Dagmar Koller, Filmproduzent Norbert Blecha, Kickboxer Fadi Merza, Mr. Ferrari Heribert Kasper, Christina Lugner, Tini Kainrath, „Queen of the world“ Romana I., Kathi und Gabi Stumpf, Krebshilfe-Präsident Prof. Dr. Michael Miksche, Opernstar Anney Peebo, Schauspielerin Christine Schuberth und viele mehr.
er Saisonstart im Alpen-Wellness Resort Hochfirst wird 2014 besonders fulminant: Fünf Sterne krönen seit wenigen Wochen die exklusive Urlaubswelt der Familie Fender. Aufwendig und luxuriös gestaltete neue Wohnwelten erwarten die Gäste, die Köstlichkeiten aus der Küche haben Haubenniveau erreicht. Es sind der gediegene Luxus, die stilvolle Tiroler Gemütlichkeit, der professionelle, Service und viele exquisite Wohlfühlextras, die das Fünfsternehotel Hochfirst auszeichnen: Anspruchsvolle Skifahrer schätzen die Traumlage direkt an der Piste in einem der schneesichersten Skigebiete. Genießer lieben die grandiosen Ausblicke auf die umliegenden 3.000er Gipfel in der Hochfirst Lounge und im beheizten Outdoorpool.
Gratulanten
Unter den Gästen fanden sich die Bühnen-Grande-
Alpen-Wellness Resort Hochfirst 6456 Obergurgl Telefon: +43/(0)5256/63250 www.hochfirst.com Ironimus mit Dagmar Koller und Jeannine Schiller 11/2014
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SZENE TOTALI
„ALPINE SLOWNESS“
Christmas Late Night Shopping mit den VIPS Über 30.000 Besucher stürmten McArthurGlen Designer Outlet Parndorf
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Hotel Eschenhof**** Wasserfallweg 12 9546 Bad Kleinkirchheim Telefon: +43/(0)4240/8262 www.eschenhof.at
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Auch das McArthurGlen Designer Outlet Parndorf unterstützt das Charity Projekt „Licht ins Dunkel“ mit einem Spendenscheck von 10.000 Euro.
Ein extralanger Einkaufstag, verlockende Angebote, ein exklusives Konzert und von Promis ausgeschenkter Punsch sorgten für einen perfekten Shoppingtag.
D
as bekannte Outlet in Parndorf lud zur Eröffnung der Weihnachtsshoppingsaison. Mehr als 30.000 Besucher und Prominente aus Society, Sport und Medien feierten mit und genossen die Angebote und verlängerten Öffnungszeiten. Beim VIP Charity-Punsch zugunsten „Licht ins Dunkel“ schenkten Sänger James Cotriall, die Schauspielerinnen Susanna Hirschler und Nicole Beutler, Dancing Star Roxanne Rapp, Ex-Fußball Profi Michael Konsel, Journalist Dieter Chmelar und Moderatorin Bianca Schwarzjirg höchstpersönlich Punsch an die Besucher aus und leisteten so einen wertvollen Beitrag für die Arbeit der Charity-Organisation. Auch das McArthurGlen Designer Outlet Parndorf beteiligte sich mit einem Spendenscheck über 10.000 Euro an der Aktion.
Zahlreiche Promis aus Society, Sport und Medien beim VIP Charity Punsch „Licht ins Dunkel“
Beim exklusiven Kurzkonzert verzauberte der Opernstar Natalia Ushakova die Besucher mit stimmungsvollen Weihnachtssongs.
Highlight des Shoppingabends war das exklusive Kurzkonzert von Opernstar Natalia Ushakova. In weihnachtlich-romantischer Kulisse verzauberte sie die Be-
sucher mit stimmungsvollen Weihnachtssongs sowie der Arie aus Gaetano Donizettis Oper „Lucia di Lammermoor“.
Fotos: Mosaik
it großen Neuigkeiten startet das Hotel Eschenhof**** in Bad Kleinkirchheim in den Winter. Zum Start der „Alpinen Slowness“ rückt der Wintersport im Einklang mit der Natur in das Zentrum des Urlaubs. Im Mittelpunkt steht die traumhaft schöne Natur der Umgebung des Eschenhofs. Geführtes „Winterwandern in der Stille“, „Nature Experience“ in den verschneiten Bergen, „Early Morning Skiing“ ohne Trubel auf den Pisten und noch viele ideenreiche Höhepunkte mehr zeigen Gästen des Eschenhofs den Winter von seiner schönsten Seite. Ganzheitliche Entspannung bieten Familien- und separate Erwachsenenwellness in der großzügigen Wasser- und SPA-Welt.
Fotos: Hersteller
Hochwertige und innovative Mรถbel
Renngasse 6-8 1010 Wien
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Fotos: Hersteller
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