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MUNCH

„Bei Edvard Munch geht es darum, konventionelle Regeln nicht zu akzeptieren, gegen Widerstände zu kämpfen, niemals aufzugeben. Das Gebäude ist da, es hat eine kraftvolle Präsenz, und es ist Teil der Stadt. Es sagt: „Okay, hier bin ich. Ich bewahre das Erbe des bedeutendsten Künstlers in der Geschichte Norwegens, und ich blicke gebannt auf Oslo und den Fjord, denn es sind die Stadt und ihre kollektiven Träume, die mich erschaffen haben, mich gebaut haben.“

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Diese Worte stammen von Juan Herreros, einem der Gründer des spanischen Architekturbüros Estudio Herreros. Zusammen mit seinem Partner Jens Richter hat er das MUNCH, im Osloer Stadtteil Bjørvika, entworfen. Der Grundstein für das neue Museum wurde im Herbst 2016 gelegt, nach einer langen und hitzig geführten Debatte über das Design des neuen Hauses sowie dessen Standort. Eine ähnliche Diskussion führte man bereits Jahre zuvor beim Bau des alten Munch-Museums im Stadtteil Tøyen.

2015 starteten schließlich die Bauarbeiten für das Mega-Projekt und am 22. Oktober konnte das MUNCH feierlich eröffnet werden. Das Haus besitzt die weltgrößte Sammlung mit Werken Edvard Munchs und bietet einen Einblick in die Rolle des Künstlers als Vorreiter des Expressionismus. Das MUNCH ist eines der größten Museen der Welt. Und das Besondere: Es ist nur einem einzigen Künstler gewidmet.

Linke Seite, oben: Die Architekten des MUNCH: Juan Herreros + Jens Richter, Estudio Herreros Foto: Jan Khur © MUNCH Rechte Seite, oben: Terrasse im Obergeschoss Foto: © estudioHerreros Linke Seite, unten: Ausstellung: „Munch. Unendlich“ Foto: Einar Aslaksen © MUNCH Rechte Seite, unten: Edvard Munch in Ekely,1943 – Ausstellung: „Schatten: Abbild und Inszenierung“, 7. Stock. Foto: © MUNCH

Ausstellung: „Munch. Unendlich“. Foto: © MUNCH

Der Siegerentwurf von Estudio Herreros basiert auf der Idee eines turmförmigen Museums, in dem die Hauptfunktionen vertikal angeordnet sind. Mit seinen 60 Metern Höhe und seiner Verkleidung aus recycelten, perforierten Aluminium-Paneelen ist der Turm ein von allen Seiten gut sichtbares Wahrzeichen. Markant ist zudem der Knick, den das Gebäude macht. Mit insgesamt 13 Stockwerken und elf Galerien ermöglicht das MUNCH unterschiedliche Annäherungsweisen an Munchs Kunst und lässt seine Werke mit zeitgenössischer Kunst und anderen Werken von Vertretern der Moderne in Dialog treten. Die festen Ausstellungen basieren auf der Werksammlung des MUNCH, die hier endlich den Raum bekommt, den sie verdient. Die Räume beeindrucken nicht nur durch ihre Größe, sondern vor allem durch ihre Höhe.

Der Museums-Turm, der auf einem dreigeschossigen Podium steht, hat zwei Zonen: eine statische und eine dynamische. Der statische Bereich ist eine geschlossene Betonstruktur, die strenge Anforderungen an Sicherheit, Luftfeuchtigkeit und Lichteinstrahlung erfüllt, um die wertvollen Kunstwerke angemessen schützen zu können. Der dynamische Bereich hat dagegen eine offene, transparente Fassade mit einem herrlichen Blick über die Stadt. Die Fassade verleihe dem MUNCH eine rätselhafte und sich ständig verändernde Präsenz in der Bjørvika-Bucht und spiegle die atemberaubenden Lichtverhältnisse

in Oslo wider, die sich im Laufe des Tages und der verschiedenen Jahreszeiten ständig ändern, sagt Architekt Jens Richter. Die Idee war, dass die Besucher nicht nur die Kunstwerke entdecken sollen, sondern auch Oslo und seine Geschichte. Auf diese Weise soll das Gebäude zu einer Erneuerung des umliegenden Stadtgebiets beitragen und eine Verbindung herstellen zwischen der Stadt und den Werken Edvard Munchs.

Rechte Seite, oben: Der Tanz des Lebens, 1925 – Öl auf Leinwand von Edvard Munch. Foto: © MUNCH Linke Seite, unten: Das MUNCH in Bjørvika, Oslo Foto: Einar Aslaksen / MUNCH © MUNCH Rechte Seite, unten: Ein Kran hievt ein Kunstwerk mit einer Größe von mehr als 5 x 11 Metern durch einen großen Wandschlitz im 6. Stock. Foto: Kilian Munch © MUNCH

Ein modernes Passivhaus

An den Übergängen zwischen dynamischer und statischer Zone gibt es spezielle Schleusen zur Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Diese Systeme ermöglichen den Einsatz einer energiesparenden, natürlichen Belüftung. Außerdem vermeidet die geschlossene Ostfassade eine übermäßige Aufheizung im Sommer. Insgesamt wurden sehr viele der architektonischen Entscheidungen vor dem Hintergrund der Klimafreundlichkeit des Hauses gefällt. Das MUNCH ist daher nicht nur ein prestigeträchtiges Projekt für die Stadt Oslo, sondern wurde streng nach den FutureBuilt-Kriterien geplant.

Seine kompakte Form, die hochwertige Verglasung sowie die teils natürliche Belüftung helfen dabei, die Treibhausgas-Emissionen um die Hälfte zu reduzieren.

Linke Seite, oben: Dynamische Zone im Innenbereich des MUNCH. Foto: Einar Aslaksen © MUNCH Rechte Seite, oben: Edvard Munch – Monumentalsaal, 6. Stock. Foto: © MUNCH Linke Seite, unten: Frieden und der Regenbogen (1918-1919), Ausstellung: „Monumental“ Foto: © MUNCH Rechte Seite, unten: Arbeiter an der Fassade des MUNCH Foto: © Høyden AS - Thomas Horgen

Linke Seite, oben: Innenraum der Ausstellung „Schatten: Abbild und Inszenierung“. Foto: Einar Aslaksen © MUNCH Linke Seite, unten: Tracey Emin / Edvard Munch: Die Einsamkeit der Seele – 9. und 10. Stock Foto: © Munch-Museum; Kunstwerk © Tracey Emin; Mit freundlicher Genehmigung von Tate, ausgeliehen von der Sammlung Duerckheim 2015 Rechte Seite, oben: Munch-Museum Foto: Einar Aslaksen © MUNCH Rechte Seite, Mitte: Edvard Munch – Ausstellung „Munch. Unendlich“. Foto: © MUNCH Rechte Seite, unten: Edvard Munch – „Alles ist Leben“ 3. Stock. Foto: © MUNCH

Städtischer Kai und beliebter Treffpunkt mit ausgewiesenen Bereichen zum Schwimmen Fotos: Guttorm Stilen Johansen © MUNCH

Das MUNCH wurde aus kohlenstoffarmem Beton und recyceltem Stahl gebaut, und seine tragende Struktur wurde für eine technische Lebensdauer von 200 Jahren ausgelegt. Darüber hinaus entspricht das Gebäude den Standards für Passivhäuser. Die gewellten Aluminiumplatten schirmen das Sonnenlicht ab. Sie reflektieren und brechen das Sonnenlicht, um übermäßige Temperaturschwankungen zu vermeiden. Das Gebäude, sein konzeptioneller Ansatz und seine Konstruktionssysteme seien ein Ausdruck für das kollektive Engagement der norwegischen Gesellschaft für mehr Klimaschutz und Umweltverträglichkeit, so die Architekten.

Zusätzlich zu den baulichen Faktoren wurde eine Reihe weiterer Maßnahmen ergriffen, um die Klimabilanz des MUNCH zu verbessern. Das Gebäude ist zum Beispiel an ein Fernwärmesystem und an eine Seewasserkühlanlage angeschlossen. Außerdem verfügt es über ein Energiekontroll-System, das den Energieverbrauch optimiert. Zudem gibt es keine Besucher- oder Mitarbeiterparkplätze. Die Lage in unmittelbarer Nähe zum größten öffentlichen Verkehrsknotenpunkt Oslos sowie 100 Fahrradparkplätze am Edvard-Munchs-Platz machen die Anfahrt mit dem Auto überflüssig.

MUNCH, Bjørvika Munchmuseet Edvard Munchs plass 1 0194 Oslo Tel. +47 23 49 35 00 info@munchmuseet.no www.munchmuseet.no

Linke Seite, oben: MUNCH Innenbereich Dynamische Zone Foto: Einar Aslaksen © MUNCH Linke Seite, unten: Edvard Munch – Sammlung des Kunstmäzen Stenersen, 11. Stock. Foto: © MUNCH Rechte Seite, oben rechts: Stein Olav Henrichsen, Direktor des MUNCH. Foto: Einar Aslaksen © MUNCH

IMMER AUF ABSTAND

DER NEUE CONSERVO-DISTANCE MAGNETRAHMEN

Der neue Museums-Bilderrahmen bietet jetzt noch perfektere Rahmenbedingungen für die konservatorische Einrahmung: mit magnetischen Abstandhaltern, eloxierter Aluminium-Rückwand, Klug Kartons und Bildsicherung – für besonders schützenswerte plastische Papierarbeiten oder schwebende Bildmontagen.

Weitere Informationen zum CONSERVO-DISTANCE unter: halbe.de/conservo-distance

HALBE-Rahmen und Werner Murrer

Durch die intensive Auseinandersetzung mit den originalen Rahmen von Munch, bekamen die befreundeten Unternehmen Werner Murrer (www.murrer-rahmen.de) und HALBE (www.halbe-rahmen.de) im Rahmen einer internationalen Ausschreibung den Zuschlag für die Entwicklung und Anfertigung der neuen Munch-Rahmen. In enger Zusammenarbeit mit dem Museumsteam wurde so eine intelligente und individuelle Rahmenlösung geschaffen.

Neue Rahmen für Edvard Munch

HALBE stattet zusammen mit Werner Murrer das Munch-Museum in Oslo aus

Vor wenigen Wochen hat Norwegen seinem bekannten Maler Edvard Munch ein Denkmal gesetzt. Neben gestalterischen Gesichtspunkten spielten dabei der Schutz und die Sicherheit der Bilder eine wichtige Rolle. Zusammen mit dem Spezialisten für zeitgenössische Rahmen Werner Murrer aus München bekam HALBE-Rahmen den Zuschlag für die Entwicklung eines nicht sichtbaren Innenrahmens, der höchsten konservatorischen Standards entspricht. Dabei wurde jeder Rahmen individuell für die Kunstwerke angefertigt.

Meisterwerke neu gerahmt

Nirgends sonst auf der Welt gibt es eine solche Fülle an Werken eines Künstlers, die vom allerersten Bild noch als Schüler bis zum letzten seine künstlerische Vita lückenlos abbildet. Edvard Munch hat stets für sich die besten Bilder behalten. Anders als zu der Zeit üblich, bevorzugte Edvard Munch keine opulenten Goldrahmen für seine Werke, sondern verwendete gern schlichte schmale Rundstableisten in weiß oder braun gebeizt. Damit seine Bilder von den Kräften der Natur den letzten Feinschliff erhielten, lagerte er sogar seine Werke und Rahmen draußen unter freiem Himmel.

Mit Beginn des Baus des neuen Museums im Jahr 2015 entschied sich das MunchMuseum 500 der bedeutenden Gemälde neu zu rahmen, um sie sicher und geschützt der Welt zu präsentieren – angesichts der Tatsache, dass das Museum schon zweimal bei laufendem Betrieb überfallen wurde.

Das Innenleben der Munch-Rahmen

Die Kernaufgabe von HALBE bestand darin, einen stabilen Innenrahmen zu konzipieren, der das Bild dauerhaft hält und schützt – vor Berührung, schädlichen UV-Strahlen, Staub und Diebstahl. Zudem muss er höchsten konservatorischen Anforderungen entsprechen und eine einfache Handhabung ermöglichen.

Neben dem hohen Anforderungsprofil war darauf zu achten, dass die Werke nicht mit dem bruchsicheren Acrylglas Optium Museum Acrylic der amerikanischen Firma Tru Vue oder den zeitgenössischen Holz-Außenrahmen von Werner Murrer in Berührung kommen. Es durfte auch kein Holz oder holzartiges Material im Innenrahmen eingesetzt werden, da über die Jahrzehnte aus dem Holz ggf. Harz oder Gerbstoffe austreten könnten, die den wertvollen Bildern dauerhaft schaden.

Neuartige Rahmenlösung für die Museumswelt

Die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Firma HALBE gehört seit 75 Jahren den perfekten Rahmenbedingungen. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich aus einer kleinen Werkstatt eine der weltweit führenden Qualitätsmanufakturen für Bilderrahmen. Die Besonderheit der Rahmen ist ihr Magnetrahmenprinzip, das die Basis für alle Rahmen bildet. Es ermöglicht, das Bilder einfach und komfortabel von der Vorderseite gerahmt und ausgetauscht werden können.

„Da wir Metall-Experten in Verbindung mit Magnet-Lösungen sind, haben wir von Anfang an eine andere Konstruktion des Innenrahmens für die Munch Werke verfolgt“, sagt David Halbe, Geschäftsführer der HALBE-Rahmen GmbH. „Eigens dafür wurde ein völlig neuartiger unsichtbarer Innenrahmen entwickelt, dem unser Magnetrahmen „Pate“ stand.“ Alle verwendeten Materialien wurden einem speziellen Langzeittest (ODDY-Test) unterzogen, so dass eine sowohl physisch als auch chemisch sichere Rahmung der kostbaren Munch-Werke gewährleistet wird. Neben der schnellen und sicheren Rahmung ist es für Restauratoren äußerst praktisch, dass der Rahmen auch rückseitig durch eine herausnehmbare Rückwand zugänglich ist. Diese ist transparent und ermöglicht eine grobe optische Kontrolle des Gemälde-Zustandes.

„Egal, ob ein kleines oder großes Kunstwerk von Edvard Munch für die Ausstellung im neuen Museum gerahmt wurde – jeder Rahmen wurde individuell für jedes Bild angefertigt. Leider waren die Originale dafür nicht in unserem Betrieb. Kein Museum lässt einen Rahmenbauer an seine Heiligtümer. Wir haben nur mit den exakten Maßen des Museumsteams gearbeitet und waren einige Male vor Ort“, betont David Halbe. „In der Entwicklungsphase haben wir uns unglaublich in die Tiefe der Materialeigenschaften eingearbeitet. Diese Erkenntnisse sind teilweise bereits in die Serienproduktion unserer Magnetrahmen eingeflossen bzw. befinden sich gerade in der Umsetzung.“

Der neue Museumrahmen mit Abstand

Als konsequente Weiterentwicklung aus dem Projekt ist in diesem Zuge der CONSERVO- DISTANCE Magnetrahmen entstanden. Er ist eine Mischung aus CONSERVO und DISTANCE Magnetrahmen und damit das i-Tüpfelchen für eine konservatorisch anspruchsvolle Bildpräsentation. Restauratoren empfehlen die Bilderrahmen der CONSERVO Linie für den Schutz wertvoller Arbeiten in Museen oder Privatsammlungen. Während sich der CONSERVO Magnetrahmen für flache Papierarbeiten eignet, ist der CONSERVO-DISTANCE ideal für plastische Arbeiten und freischwebende Bildmontagen – also immer dann, wenn Abstand gefordert ist. Der HALBE CONSERVO-DISTANCE Magnetrahmen zeichnet sich durch Abstand zwischen Glas und Rückwand in Verbindung mit optimalen konservatorischen Bedingungen aus.

Die magnetischen Distanzleisten sorgen für Abstand zum Glas. Das Professional-Grundelement hat eine vollflächig geschlossene Rückwand aus eloxiertem Aluminium, was für eine perfekte Planlage sorgt. Ein zertifizierter Karton der Firma Klug-Conservation und unsichtbare Bildsicherungen bieten Sicherheit für die gerahmte Kunst. Die Einlegetiefe für Bild und Passepartout ist leicht veränderbar dank lose eingelegter Materialien und ideale Glassorten sorgen für Schutz und Kunstgenuss. Die Aluminiumprofile und Holzleisten in zeitloser Farb- und Formgebung lassen gestalterisch keine Wünsche offen und auch XL-Formate über 1200 x 1400 mm sind auf Anfrage möglich.

Zu guter Letzt gewährleistet die Bauweise des Magnetrahmens eine staubdichte Rahmung und die Rahmen werden individuell nach Kundenwunsch produziert. Der CONSERVO-DISTANCE ist wie jeder HALBE Magnetrahmen mit dem bewährten Magnetrahmenprinzip für schnelles und komfortables Einrahmen ausgestattet.

Linke Seite: Zu Beginn des Museumsbaus entschied sich das Munch-Museum alle Gemälde neu zu rahmen – darunter auch „Der Schrei“. Foto: © MURRER Rechte Seite, oben: Eigens für das Munch-Museum hat HALBE einen unsichtbaren Innenrahmen entwickelt, der die Bilder sichert und schützt. Fotos: © HALBE Rechte Seite, unten: Distanzleisten sorgen für den richtigen Abstand und die Aussparungen erleichtern deren Herausnehmen. Fotos: © HALBE

HALBE-Rahmen GmbH Herrenwiese 2 57548 Kirchen 02741 - 9580 0 info@halbe.de www.halbe.de

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