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Bibelgalerie Meersburg

Bibelgalerie Meersburg – alte Worte ganz schön heutig

Das Bibel-Erlebnismuseum am Bodensee führt von der frühen Welt der Bibel bis in die Gegenwart Autor: Ralf Thomas Müller

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Mit allen Sinnen lässt sich in der Bibelgalerie Meersburg das Buch der Bücher entdecken. Das Erlebnismuseum am Bodensee präsentiert spannend, unterhaltsam und lehrreich mehr als 3000 Jahre biblische Geschichte. Besucherinnen und Besucher können den Spuren der Bibel entdeckend und begreifend, hörend und ausprobierend folgen.

Linke Seite: Eine Buch-Skulptur macht die Bibelstruktur augenfällig Rechte Seite, oben: An biblischen Düften riechen Rechte Seite, kleines Bild Mitte: Jesus-Raum mit Hörstationen: Menschen begegnen Jesus Rechte Seite, großes Bild Mitte: Die Bibel in der Kunst Rechte Seite, unten: Innenhof des ehemaligen Klosters mit Bibel- und Kräutergarten Fotos: © Bibelgalerie Meersburg

Zu den Anfängen im Nomadenzelt

Zu den Anfängen der Bibel gehört das nomadische Leben im alten Israel. Hier wurden die ersten biblischen Erzählungen mündlich weitergegeben. Rund um ein Nomadenzelt wird im Museum das Unterwegs sein der biblischen Erzeltern Abraham und Sara und ihrer Nachkommen lebendig. Besuchergruppen erkunden Alltagstätigkeiten und Gegenstände aus der Zeit. Dazu gehören das Mahlen von Getreide, alte Keramik und Öllämpchen. Ein Nomadenmädchen erzählt vom harten Alltag der Wanderhirten im Land der Bibel.

Der Nachbau eines Lehmhauses aus der Zeit Jesu zeigt, wie die Menschen damals in den Dörfern und Städten des Heiligen Landes gelebt haben. Vom Alltag ihrer großen Familie erzählt das Mädchen Mirjam. Mit Exponaten vom Arbeiten und vom Glaubensleben, vom Essen und Trinken, von Kleidung und Kinderspielen führt die Ausstellung in eine fremde Welt.

Mit der Gutenbergpresse den eigenen Psalm drucken

Jeder Raum in der Bibelgalerie hat seine eigene Atmosphäre. Das Erlebnismuseum ist in einem 500 Jahre alten ehemaligen Dominikanerinnenkloster untergebracht. Davon erzählt der historische Brunnen im Erdgeschoss.

Zu den Highlights im Bibelerlebnismuseum zählt der Nachbau einer Gutenbergpresse. Seit 1988 haben Tausende Museumsgäste an der Druckpresse ihren persönlichen Psalm 23 gedruckt. Sie steht im Mittelpunkt des ersten Raums. Die Presse steht dort im Spannungsfeld zwischen den historischen Räumen mit mittelalterlichen Fresken und schweren Deckenbalken aus Eiche und modernen Ausstellungselementen und Medien.

Die Drucktechnik verkörpert eine der größten kulturellen Umwälzungen des ausgehenden Mittelalters: Johannes Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit der einzelnen, beweglichen Bleiletter in Mainz nach 1450. Das erste große Buch, das auf diese Weise gedruckt und damit in viele Exemplare in die Welt hinaus entlassen wurde, war eine lateinische Bibel.

Linke Seite, oben: Im Nomadenzelt den Geschichten lauschen Linke Seite, Mitte: Düfte der Bibel Linke Seite, unten links: Korn mahlen mit einer Steinmühle Linke Seite, unten rechts: Landschaften und Tiere: die Wüstenspringmaus Rechte Seite, oben: Drucken am Nachbau einer Gutenbergpresse Rechte Seite, Mitte rechts: Forum für Neugierige und Bibelkenner Rechte Seite, unten Mitte: Originaler Klosterbrunnen Fotos: © Bibelgalerie Meersburg

Schreibstube und Bibelübersetzungen

Museumsgäste finden in der Bibelgalerie immer wieder Stationen, an denen sie selbst aktiv werden können. So ist die Schreibstube wie ein traditionelles Klosterskriptorium eingerichtet. Schreibpult, Federn, Tinten, Farben und ein Spannrahmen mit Ziegenpergament führen in die hohe Kunst der Buchherstellung im Mittelalter ein.

Eine überdimensionale Buch-Skulptur macht augenfällig und nachlesbar, dass die Bibel nicht ein einziges Buch ist, sondern ein Werk aus vielen Büchern vieler Autoren aus 1000 Jahren. Der Übersetzungsraum erzählt die Geschichte der Bibelübersetzungen, öffnet den Blick für die Bedeutung des Übersetzens und bietet ein ganzes Regal mit Bibeln in anderen Sprachen.

Das Forum für Neugierige und Bibel-Kenner ist eine Fundgrube für Zahlen und Fakten, Wissenswertes und Erstaunliches rund um die Bibel. Mit Augen und Ohren lassen sich im Themenbereich Lebenswelt Bibelspuren in Sprache, Musik, Literatur, Kunst, Film, Architektur oder im Jahreslauf entdecken. Im Jesus-Raum treffen Besucherinnen und Besucher an fünf Hörstationen auf Menschen, die Jesus begegnet sind. Das Grundthema lautet: Jesus lässt sich nicht in gelehrten Büchern fassen und auch nicht in kirchlichen Formeln. Aber er kann lebendig werden in den Erfahrungen derer, die ihm begegneten.

Links: Die Schreibwerkstatt Rechts oben: Alttestamentliche Bücher in der Buch-Skulptur Rechts unten: Der Museumsshop mit vielfältigen Angeboten Fotos: © Bibelgalerie Meersburg

Schatzkammer und Andachtsraum

Prächtige Folianten, einzigartige Handschriften, herausragende Druckwerke, künstlerische Meisterleistungen, Originale und Faksimileausgaben aus fünf Jahrhunderten sind in der Schatzkammer zu finden. Ob uralt oder modern, hochwertig oder schlicht, farbenfroh oder zurückhaltend, originell oder traditionell, ob zum Blättern oder gesichert hinter Panzerglas: Jedes Bibelbuch im Regal ist ein Schatz. Größter Schatz ist eine Pergament-Handschrift aus dem Jahr 1300: Das Antiphonar, ein liturgisches Buch. Die Nachbildung einer Christus-Johannes-Gruppe aus dem Jahr 1310 steht im Mittelpunkt des Andachtsraums in der Bibelgalerie. Vor Augen steht das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Man sieht Johannes, an der linken Seite von Christus sitzend, sein Haupt schlafend an die Brust des Herrn gelegt. Beide Hände ruhen ineinander.

Ursprünglich war diese Christus-Johannes-Gruppe aus dem Jahr 1310 im Kloster der Augustinerinnen in Inzigkofen bei Sigmaringen beheimatet. Zugeschrieben wird sie einem Schüler des „Meisters Heinrich“ aus Konstanz.

Oben: Alte Klosterräume mit mittelalterlichen Fresken Rechte Seite, unten: Christus-Johannes-Gruppe im Raum der Stille Fotos: © Bibelgalerie Meersburg

Bibel- und Kräutergarten

Der Bibel- und Kräutergarten als Oase im Innenhof bietet einen Einblick in die Botanik der biblischen Welt. Er beherbergt eine kleine Auswahl von Pflanzen: Ob Wein, Feigen, Oliven, Zitronen und Datteln, Getreidesorten wie Weizen und Gerste, Kräuter wie Dill, Kümmel, Fenchel oder Koriander, üppige Blütensträucher und nicht zuletzt der Duft des Weihrauchbaumes – alle Pflanzen erfreuen die Besucherinnen und Besucher.

Die Bibel ist ohne vielfältige Verweise auf die Flora des Vorderen Orients nicht denkbar. Mehr als 130 Pflanzen kennt die Bibel. Viele Pflanzen wie Wein, Getreide und der Ölbaum sind von hohem Symbolgehalt.

Linke Seite, oben: Ein kleines Stück Paradies: Bibel- und Kräutergarten im Innenhof Linke Seite, unten: Nahrungsmittel zur Zeit Jesu Rechte Seite, oben: Biblisches Duftkabinett Rechte Seite, unten: Die Gewürz- und Heilpflanze Weinraute im Kräutergarten Fotos: © Bibelgalerie Meersburg

Oben: Die Geschichte der Bibelübersetzungen im Übersetzungsraum Links: Was ich schon immer wissen wollte: 50 Fragen im Forum Fotos: © Bibelgalerie Meersburg

Bibelgalerie Meersburg Kirchstraße 4 88709 Meersburg Tel. 075 32 - 53 00 info@bibelgalerie.de www.bibelgalerie.de

Das erste Erlebnismuseum zur „Welt der Bibel“

Die Bibelgalerie Meersburg hat 1988 als erstes Erlebnismuseum zur „Welt der Bibel“ in Deutschland eröffnet. Mehr als 60 Sonderausstellungen wurden seither präsentiert. Im Juni 2008 wurde die erweiterte und komplett neu gestaltete Dauerausstellung eröffnet.

Die Bibelgalerie wendet sich an Menschen aller Altersgruppen, um immer wieder neuen Generationen die Bibel als Kultur- und Lebensbuch zu öffnen. Für Familien, Bodenseegäste, Kunst- und Garteninteressierte oder als anerkannter außerschulischer Lernort für Kinder, Jugendliche Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte bietet das Museum individuell zugeschnittene Führungen und Fortbildungen an.

Die Bibelgalerie Meersburg wird von einer gemeinnützigen GmbH getragen. Finanzielle Unterstützung erhält sie von der Badischen Landesbibelgesellschaft, der Evangelischen Landeskirche in Baden und dem Evangelischen Kirchenbezirk Überlingen-Stockach sowie dem Förderverein und der Stiftung Bibelgalerie Meersburg. Darüber hinaus finanziert sie sich über Spenden und Eintrittsgelder. AUDIOGUIDE BIBELGALERIE MEERSBURG

www.museum.de/m/4296

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