AUFTAKT MAGAZIN UND PROGRAMMHEFT
NOV DEZ 2020
Nr. 2 Konzertsaison 2020/ 2021
COVID-19
INHALT
SCHUTZMASSNAHMEN FÜR DEN KONZERTBESUCH AB 15. OKTOBER 2020
• Bitte kaufen Sie Konzertkarten im Internet oder benützen Sie den Vorverkauf. Der Verkauf im Stadthaus Winterthur geöffnet von Montag – Freitag, 09.30 – 13.30 Uhr.
Anton Bruckner
DIE DRITTE FÜNFTE
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• Bei Konzerten mit nummerierten Plätzen sind Sie verpflichtet, auf dem auf dem Billett angegebenen Platz zu sitzen.
• Wir sind verpflichtet, Ihre Kontaktdaten aufzunehmen. Bitte bezahlen Sie bargeldlos. • Im Stadthaus Winterthur gilt Maskenpflicht. Ab 15. Oktober muss die Maske auch während des Konzerts die ganze Zeit getragen werden.
• Vermeiden Sie Gruppenbildung und Personenansammlungen, halten Sie Abstand zu Personal, aber auch zu Bekannten und sprechen Sie leise.
• Bitte benutzen Sie alle verfügbaren geöffneten Eingänge.
• Der Auslass aus dem Saal (Parkett) erfolgt gestaffelt, bitte folgen Sie den Anweisungen des Saalpersonals.
• Die Garderoben im Foyer sind bedient. Sie können Ihre Mäntel und Taschen aber auch mit in den Saal nehmen (keine Schirme).
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• Bitte bestellen Sie Ihre Pausenverpflegung unbedingt vor Konzertbeginn. Die Anzahl Besucher im Foyer während der Pause ist beschränkt. Pausenverpflegung nur mit Registrierung und an nummerierten Stehtischen.
• Bei Konzerten mit freier Platzwahl müssen abgesperrte Plätze freigelassen werden. Wer in der Galerie sitzen möchte, muss sich zusätzlich in eine Liste eintragen.
• Wir bitten Sie Abstand zu halten, die Bodenmarkierungen, Absperrungen und Hiweis‑ schilder zu beachten. Unser Personal wird sich im Haus um Sie kümmern. Desinfektionsmittel und Hygienemasken stehen zur Verfügung.
FR 06. NOV — Hauskonzert RALPH ORENDAIN SPIELT HERMANN GOETZ 19
Simon Höfele
«ICH BIN SÜCHTIG NACH MUSIK»
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Hermann Goetz
LOKALHELD IM RÜCKSPIEGEL
• Bei akuten Krankheitssymptomen, die auf eine Atemwegserkrankung hinweisen, bitten wir Sie, auf den Konzertbesuch zu verzichten. Für Ihr Verständnis und Ihre Kooperation danken wir Ihnen herzlich. Stand 15. Oktober 2020, Änderungen jederzeit vorbehalten.
MI 11. NOV — Abonnementskonzert
BRUCKNERS FÜNFTE
100 JAHRE WINTERTHURER STREICHQUARTETT
16 MUSIKALISCHE MÄRCHENSTUNDE 17 FRAGEBOGEN 18 DIE ZAHL
8 MIT DEM RÜCKSPIEGEL KOMPONIEREND
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FR 20. NOV — Midi Musical
MUSIK ÜBER MITTAG — STREICHQUARTETT UND GESANG
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FR/SO 20./22. NOV — Musikalische Märchenstunde
ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE 33
SO 28. NOV — Freikonzert BENEFIZKONZERT ALLEGRO DO 03. DEZ — Hauskonzert
EINWEIHUNGSKONZERT NEUE HARFE
MI/DO 09./10. DEZ — Abonnementskonzert
TROMPETEN-KLÄNGE MIT SIMON HÖFELE
35 41 45
FR 11. DEZ — Midi Musical
RHYTHMUS ÜBER MITTAG — MUSIK FÜR SCHLAGZEUG SO 13. DEZ — Extrakonzert
LUCIAFEST MIT MALIN HARTELIUS MI 16. DEZ — Hauskonzert
HAPPY BIRTHDAY, LUDWIG! WEIHNACHTSKONZERT
5 EDITORIAL
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FR 13. NOV — Hauskonzert
SA 19. DEZ — Freikonzert
• Der Zutritt zum Backstage-Bereich ist verboten.
Titelbild: Nemanja Radulović
Für Ihre Gesundheit und den unbeschwerten Konzertbesuch haben wir ein Schutz- und Hygienekonzept erarbeitet, das sich an den Beschlüssen des Bundes- und des Regierungsrates orientiert und laufend geprüft und angepasst wird.
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DO 31. DEZ — Extrakonzert
51 53 55 59
GOLD UND SILBER — SILVESTERGALA
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WIR DANKEN IHRE UNTERSTÜTZUNG KARTENVERKAUF ORCHESTER VORSCHAU
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EDITORIAL
H.k. k. Hier kommt kurz. 24. Internationale Kurzfilmtage Winterthur The Short Film Festival of Switzerland 3.–8. November 2020, kurzfilmtage.ch Hauptsponsorin
Medienpartner
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Liebes Publikum Ich lade Sie auf eine Zeitreise ein. Jahr 1920: Giuseppe Motta wird Schweizer Bundespräsident. In den USA erhalten Frauen das Wahlrecht. In Berlin findet die erste Internationale Dada-Messe statt und mit dem Photoplay-Award wird der erste Filmpreis der Welt verliehen. Korngolds „Die tote Stadt“ wird in Hamburg uraufgeführt. Der Papst spricht Jeanne d’Arc heilig, während in China über 200‘000 Menschen bei einem Erdbeben sterben – und in Winterthur formiert sich das Winterthurer Streichquartett. 13. November 2020: Wir feiern das hundertjährige Bestehen des Winterthurer Streichquartetts. Wir blicken zurück auf 100 Jahre, 475 Konzerte, 34 Quartettmitglieder, 1308 aufgeführte Werke und eine gehörige Portion Kammermusik-Freude, die sich in Zahlen nicht erfassen lässt. Jahr 2140: Wir befinden uns bei einem Antiquitätenhändler an der Pariser Rue de Rome. Eine Kundin interessiert sich für eine Harfe. «Diese Harfe hat einst einem berühmten Schweizer Orchester gehört, dem Musikkollegium Winterthur. Xavier de Maistre hat sie sogar gespielt. Sie ist über 100 Jahre alt», preist sie die Verkäuferin einer Studentin an. 3. Dezember 2020: An einem Konzert mit Musik von Debussy, Mozart und Haydn weihen wir die neue Harfe im Stadthaus ein. Das Publikum kann mit dem Kauf einer Photogravüre die Finanzierung der Harfe unterstützen und Teil der Geschichte werden. Jahr 1770: James Cook unternimmt seine erste Südseereise. MarieAntoinette wird mit Louis XVI vermählt. Papst Clemens schlägt den 14-jährigen Wolfgang Amadeus Mozart zum Ritter vom Goldenen Sporn. In Bonn erblickt Ludwig van Beethoven das Licht der Welt. 16. Dezember 2020: Happy Birthday, Ludwig! Wir feiern 250 Jahre Beethoven im Stadthaus Winterthur. 31. Dezember 2020: Auch dieses Jahr feiern wir den Jahreswechsel. Unter dem Titel «Gold und Silber» begleiten uns die beliebtesten Melodien von Franz Lehár und Johann Strauss Sohn ins neue Jahr. Viel Freude an unseren Konzerten!
Dominik Deuber, Direktor
GEWINNSPIEL
Im -Freundeskreis Musikkollegium Winterthur verbinden sich Sympathie und Musikliebe mit Tatkraft.
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ösungswort gesucht! Schicken Sie Ihre Antwort per E-Mail an s.stamm@musikkollegium.ch oder per Post an Musikkollegium Winterthur, Stéphanie Stamm, Rychenbergstrasse 94, 8400 Winterthur, und gewinnen Sie dreimal einen Eintritt zu einem Konzert Ihrer Wahl!
Einsendeschluss: 31. Dezember 2020
Sind Sie schon Mitglied? Roberto González-Monjas (Foto by Pierre-Alain Monot)
SAMSTAG, 28. NOVEMBER 2020, 17.00 UHR Benefizkonzert für das Orchester im Stadthaus Winterthur Leitung: Studierende der ZHdK Solisten: Valeria Curti, Fagott; Sebastian Koelman, Posaune Werke von Gioachino Rossini und Launy Grøndahl Der -Freundeskreis Musikkollegium Winterthur vereint Musikfreunde, die sich für mehr interessieren: • Knüpfen Sie persönliche Kontakte mit den Musikern! • Erleben Sie die Erarbeitung eines Werkes an den • Unterstützen Sie das Musikkollegium Winterthur! WERDEN AUCH SIE MITGLIED VON
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-Proben des Orchesters!
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Details und Angaben zu unseren weiteren Aktivitäten, wie Konzerteinführungen, Probenbesuche mit Kaffee und Gipfeli, Weihnachtssingen usw. finden Sie auf freundeskreis-allegro.ch
Die GENERALVERSAMMLUNG findet am Dienstag, 1. Dezember 2020, 19.00 Uhr statt. Konzertsaal Konservatorium, Tössertobelstrasse 1
Eine persönliche Einladung erfolgt per Post.
Lösungswort Sept-/Okt-Auftakt: Rueckspiegel
SAISONTHEMA
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MIT DEM RÜCKSPIEGEL KOMPONIEREND Mit dem Saisonthema «Helden im Rückspiegel» soll natürlich nicht zuletzt Ludwig van Beethoven in den Blick genommen werden. Dass er vielen Nachgeborenen als «Held» galt und gilt, ist das eine. Dass er selbst virtuos mit dem «Rückspiegel» umzugehen wusste, das andere, vielleicht weniger bekannte.
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Beethoven mit dem Manuskript der Missa solemnis Ölgemälde von Joseph Stieler, 1820
unächst einmal dienten auch Beethoven persönliche «Helden» (z. B. Mozart für die Klavierkonzerte, Haydn bei den Streichquartetten) zur Orientierung – allerdings meist nur, um sie bald umso entschiedener im Rückspiegel verschwinden zu lassen. Daneben spielten politische Helden wie der britische Heerführer Wellington eine Rolle. Beethovens einst populäre «Schlachtensinfonie» bezeugt es – und verstört heute vermutlich alle, die sich dieses kuriose Werk antun. Insbesondere jedoch machte Beethoven den Blick in den Rückspiegel der Musikgeschichte zum Bestandteil ganz neuartiger Musik. Nicht mit Kompositionen «im alten Stil», nein, subtiler: Im dritten Satz der achten Sinfonie schimmert für aufmerksame Ohren merkwürdig eine vergangene Zeit durch: Statt eines rasanten Scherzos schreitet ein Menuett einher. Aber wie Haydn klingt diese Musik auch nicht – alles steht unter einem grossen «als ob», und folgerichtig heisst der Satz nicht «Menuett», sondern relativierend «Tempo di Menuetto». Beethoven setzt die berühmteste höfische Tanzform des vergangenen Jahrhunderts in eine ästhetische Distanz, die im Entstehungsjahr 1813 auch einen politischen Abstand widerspiegelt: Nach Napoleon wird die Welt nie mehr sein wie zuvor.
Der Satz hält weitere Verfremdungen bereit. Um sie herauszuhören, lohnt sich die Lektüre von Dieter Rexroths kleinem Werkführer «Beethovens Symphonien» (Verlag C.H. Beck, München 2005). Rexroth beschreibt, wie die Auftaktfigur in einzelnen Instrumentengruppen erst sacht, am Ende völlig verschoben erklingt. Dieses «Aus-den-Fugen-Geraten» ist kein Klamauk. Vielmehr gewinnt die Musik neue Ausdrucksmöglichkeiten: Unregelmässige Taktgruppen, grössere Unabhängigkeit der Instrumente, schärfere dynamische Kontraste – all das sind Qualitäten, die Beethoven allgemein neu ins Spiel gebracht hat. Indem er sie hier mit feinem Humor beleuchtet, vermag er diese Neuerungen gleichsam musikalisch zu reflektieren. Tja, ist nicht «Reflexion» eine Eigenschaft aller Rückspiegel? Beethovens Achte ist ohnehin auf eigenwillige Weise nachdenklich: Die wiederkehrenden Stockungen im ersten oder die jäh dreinfahrenden tonartfremden Töne im letzten Satz zeigen – ex negativo, quasi spiegelverkehrt – Beethovens Bewusstsein für die kompositorischen Mittel, mit denen er sonst Schwung und Zusammenhalt so meisterhaft zu stiften wusste. Felix Michel
ANTON BRUCKNER
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DIE DRITTE FÜNFTE Fünf fünfte Sinfonien hat sich Thomas Zehetmair mit dem Musikkollegium Winterthur für diese Saison vorgenommen. Den Anfang machte er zur Saisoneröffnung mit Beethovens populärer Fünfter. Nach Nielsens lässt er nun Bruckners kolossale Fünfte folgen.
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as Musikkollegium Winterthur und Bruckner-Sinfonien – alles andere als eine naheliegende Selbstverständlichkeit. Jedenfalls gehören sie nicht zum Kernrepertoire, wie das bei den gross besetzten Sinfonieorchestern mit ihren pompösen Konzertsälen der Fall ist. Der Winterthurer Stadthaussaal ist akustisch doch leicht limitiert und reagiert auf allzu bombastische Klangekstasen mit einer gewissen Abwehrhaltung – was dem musikalischen Erlebnis nicht immer förderlich ist. Zudem ist das Musikkollegium Winterthur mit seiner «mittleren» Besetzungsstärke nicht unbedingt für die späte Grossromantik, also für Bruckner oder Mahler, prädestiniert.
tens fand sie in der Stadtkirche Winterthur statt, und zweitens wurde sie für eine CD-Produktion aufgenommen.
Indes, Thomas Zehetmair lässt sich davon nicht beirren. Denn er ist überzeugt, dass man Bruckner statt in philharmonischer Grossbesetzung auch schlanker und durchsichtiger spielen kann und das künstlerische Ergebnis dadurch möglicherweise sogar noch intensiviert wird. Ende Oktober 2013 machte er die Probe aufs Exempel mit Bruckners erster Sinfonie. Ein durchschlagender Erfolg. Also liess er anderthalb Jahre später Bruckners Zweite folgen, mit der man sogar im Theater Chur gastierte. Wiederum begeisterte Reaktionen. Im April 2018 setzte Zehetmair dann Bruckners Dritte aufs Programm, und mit dieser Aufführung hatte es eine besondere Bewandtnis: Ers-
Und nun also am 11. November Bruckners Fünfte mit ihrem gigantischen Umfang von sage und schreibe 1505 Takten. Ein Werk, das damals alle traditionellen sinfonischen Konventionen sprengte und sich wie ein erratischer Block in der Musiklandschaft ausnahm. Wir sind gespannt, wie sich dieses kolossale Werk den interpretatorischen Intentionen von Thomas Zehetmair fügen wird.
«Die Frische und die Emotionalität des Klangs sind packend», schrieb Christian Berzins, der bei einer Probe mit dabei war, in der «NZZ am Sonntag». Auch Peter Hagmann, ehemals Musikkritiker der «NZZ», zeigte sich angetan von der «frischen, auf Tempo und klangliche Transparenz ausgerichteten Interpretation … Allein schon die Besetzung, sie war kammermusikalisch gedacht, liess den Bläsern ganz selbstverständlich Raum und sorgte damit für strukturelle Klarheit.»
Werner Pfister
Abonnementskonzert MI 11. NOV 19.30 Uhr
siehe Seite 23
SIMON HÖFELE
«ICH BIN SÜCHTIG NACH MUSIK» Er wird als «spannendster Jung-Trompeter» gefeiert – als «Trompetissimo», dem scheinbar alles gelingt, was er sich vornimmt. Dass sich Simon Höfele für die zeitgenössische Moderne ebenso interessiert wie für die Klassiker des Trompetenrepertoires, hebt ihn von möglichen Konkurrenten auffällig ab. Obwohl, Konkurrenz hat Simon Höfele eigentlich gar keine.
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ie Trompete war reiner Zufall – dank eBay. Denn Simons Vater erstand dort eine kleine, alte Fanfaren-Trompete, um sie im Wohnzimmer an die Wand zu hängen. «Zu reinen Dekorationszwecken», betont Höfele. «Doch das Instrument hatte es mir sofort angetan. Allerdings musste ich noch zwei Jahre warten, bis ich mit dem Unterricht beginnen konnte, denn ausgerechnet damals fielen mir die Schneidezähne aus. Und ohne diese Zähne ist es schwierig, mit dem Trompetenspiel anzufangen.» Als es
dann endlich so weit war, machte sich der Junge mit doppeltem Eifer an die Sache. Jedenfalls erscheint es so im Rückblick, denn bereits mit 14 Jahren wurde Simon Schüler der deutschen Trompeten-Legende Reinhold Friedrich. «Seine Einspielungen kannte ich von meinem ersten Trompetenlehrer, der ein grosser Fan von Friedrich war. Das hat natürlich auf mich abgefärbt. Letztlich hätte mir kaum etwas Besseres passieren können als genau diese Fügung: bei Friedrich studieren zu dürfen.»
12 — 13
Und das mit grossem Erfolg: Mit nur 16 Jahren gewann er den Sonderpreis U21 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD, was ihm Türen und Tore geöffnet hat. «Wettbewerbe sind natürlich toll», sagt Höfele. Gleichzeitig aber verhehlt er nicht, dass er sich damit letztlich doch etwas schwer tue. «Ich bin der Meinung, dass der sportliche Charakter nicht zur Musik passt. Wenn ich irgendwo drei Meter weit springe und ein anderer zehn Zentimeter weiter, dann ist er klar besser. Aber mich stört es, diese Art von Sportlichkeit auf die Musik zu übertragen. Man kennt die Folgen: Da spielt einer besonders schnell und bekommt deswegen besondere Resonanz. Das aber sagt noch lange nichts über die künstlerische Qualität seines Spiels aus.» Was bedeutet für ihn Kunst? «Kunst ist für mich das Gefühl, jedes Mal aufs Neue eine Freiheit zu entdecken und diese mit anderen zu teilen. Bei der Musik sehe ich das ganz ähnlich: Musik muss ein Gefühl vermitteln und darf sich nicht in schönen Melodien erschöpfen. Musik muss etwas zu sagen haben, und dann ist es auch ganz egal, was für eine Musik das ist – E oder U, Barock oder Zeitgenössisches.» Damit ist das Stichwort gefallen, denn für zeitgenössische Musik interessiert sich Simon Höfele ganz besonders. «Neues wagen» heisst seine Maxime, und so gehören Uraufführungen und die intensive Zusammenarbeit mit Komponisten genauso zu seinem musikalischen Alltag wie das klassische Trompetenrepertoire von Haydn, Telemann, Tartini oder Hummel. «Zeitgenössische Musik hat für mich einen besonderen Stellenwert», betont Höfele, «weil ich mit Komponisten zusammenarbeiten kann. Es herrscht eine grossartige musikalische Diversität in der heutigen Epoche, wie man sie sonst wohl nirgends findet. Jedes Mal, wenn ich ein neues Werk einstudiere, merke ich, wie facettenreich und bunt die Musik von heute ist. Für mich ist das ein Zeichen, dass die Musik wirklich über allem steht und die Menschen – egal, wie verschieden die Musik auch sein mag – miteinander verbindet.» Kein Zweifel, Simon Höfele ist ein musikalisches Kommunikationstalent. Ob im Amsterdamer Concertgebouw oder
am Schleswig-Holstein Musik Festival, ob in der Elbphilharmonie oder im Herkulessaal in München, überall scheint der Funke zu springen, überall jubelt ihm das Publikum zu. Zur Entspannung fotografiert Höfele. «Fotografie ist für mich sehr wichtig. Sie ist für mich wie ein Ruhepol oder eine Oase, wo ich Kraft tanken kann.» Er besitzt mehrere Kameras, sogar alte aus den 1950er Jahren. Die Filme entwickelt er in einer eigenen Dunkelkammer. Was er denn so fotografiere? Menschen porträtiert er – Menschen, die sich aktiv für die Erhaltung von Kunst und Kultur einsetzen. Und was denkt er, wenn er in Fachzeitschriften liest, dass er zu den spannendsten Trompetern der jungen Generation gehört? «Ich denke dann immer: Das hört sich doch gut an. Denn der Satz stammt ja nicht von mir ...» Werner Pfister Abonnementskonzert MI/DO 09./10. DEZ 19.30 Uhr
siehe Seite 45
HERMANN GOETZ
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LOKALHELD IM RÜCKSPIEGEL Das Violinkonzert von Hermann Goetz (1840 – 1876) besticht mit seinem melodischen Reichtum und seiner formalen Machart. Mit der Aufführung des selten gespielten Werks würdigt das Musik‑ kollegium Winterthur den Komponisten, der sich in Winterthur einen Namen machte – als einer von vielen «(Lokal-)Helden im Rückspiegel».
«
I
ch glaube nicht, dass ich sobald von hier fortgehe. [...] denn wenn Winterthur auch nur 8000 Einwohner zählt, so ist es im Verhältnis dazu doch auffallend wohlhabend. Dabei hat es eine reizende Lage, eine äusserst gesunde Luft und überaus regen Eisenbahnverkehr nach allen Richtungen ...» Was klingt wie eine Werbung für Winterthur, schrieb der glückliche Hermann Goetz im Jahr 1868, als er sich beruflich und persönlich in der Stadt an der Eulach etabliert hatte. Fünf Jahre zuvor war der Musiker, der aus dem preussischen Königsberg stammte, im Alter von 22 Jahren hierhergekommen, um die Organistenstelle an der Stadtkirche in der Nachfolge von Theodor Kirchner (1823–1903) auszuüben. Mit der Verpflichtung von Goetz gelang Winterthur ein Coup, da dieser als sehr begabter Künstler galt: Nicht nur wurde ihm beim 1862 erfolgten Abschluss des erst 1850 gegründeten Stern’schen Konservatoriums in Berlin ein «glückliches Kompositionstalent» attestiert; auch der schon damals angesehene Dirigent und Pianist Hans von Bülow (1830–1894) bescheinigte ihm, dass er «zu den wenigen» gehöre, die er «froh und stolz» sei, «unterrichtet zu haben».
ZWISCHEN HEIMWEH UND GRENZENLOSER LIEBE
Der Anfang in der Schweiz allerdings war harzig gewesen. «Fort, fort, fort von Winterthur» wollte Goetz noch zwei Jahre nach Stellenantritt, vor allem aufgrund der Reserviertheit des Winterthurer Publikums, dem er sich aber mit «eisernem Mut und eisernen Fin-
gern» stellte. Der Durchhaltewillen sollte sich lohnen, denn mit dem Ankommen in der Gesellschaft stellte sich Besserung ein. So traf er im Gelehrtenkreis namens «Sonntagskränzchen», den er regelmässig aufzusuchen begann, auf viele inspirierende Persönlichkeiten – und lernte seine zukünftige Frau, Laura Wirth, kennen, die er bereits im Herbst 1868 heiraten sollte. In dieser glücklichen Situation hatte Goetz im Sommer zuvor sein Violinkonzert in GDur geschrieben, und zwar im Prättigauer Luftkurort Seewis. «Der liebevolle Charakter» von Laura und ihr «lebensfrohes Wesen» beflügelten seine Schaffenskraft, sodass das Werk in nur vier Wochen entstanden ist – nota bene unmittelbar nach einer ambitionierten Sinfonie in e-Moll und seinem Klavierkonzert op. 18. Im Violinkonzert zeigt sich einerseits Goetz’ Talent für sehr lyrische, bisweilen schwelgerische Melodien. Andererseits gestaltete er das Werk formal mit der damals sehr modernen «Mehrsätzigkeit in der Einsätzigkeit» aus, die etwa Franz Liszt (1811–1886) erprobt hatte. In dem einen Satz des «romantisch verwobenen» Violinkonzerts sind verschiedene Teile auszuma-
chen; diese wiederum stehen für drei einzelne «Sätze», deren erster der Einheitlichkeit wegen im dritten wiederaufgegriffen wird. Nach der Komposition liess Goetz sein Violinkonzert erstaunlicherweise liegen – vielleicht, weil er solistisch (er gehörte etwa zu den gefragten ersten Solisten der in jenem Jahr 1868 gegründeten Tonhalle-Gesellschaft Zürich) und kompositorisch sehr eingespannt war. In seiner Zeit in Zürich, wohin er 1870 aufgrund des dort besonders lukrativen Klavierunterrichts gezogen war, nahm ihn dann die Vervollständigung seines erfolgreichsten Werks, der noch in Winterthur begonnenen und häufig gespielten Oper «Der Widerspenstigen Zähmung», stark in Anspruch. Für die Gesundheit von Goetz, der seit langem Tuberkulose hatte, war dies alles aber zu viel, sodass er 1876, im Alter von nur 36 Jahren, starb. Sein Violinkonzert wurde erst 1880 herausgegeben. Lion Gallusser Hauskonzert FR 06. NOV 19.30 Uhr
siehe Seite 19
MUSIKALISCHE MÄRCHENSTUNDE
FRAGEBOGEN
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AUSGEFÜLLT VON
ÉBÈNE CANOPÉE DE CAMAC Harfenistinnen und Harfenisten gespielt zu werden. Andere Instrumente bleiben oft ein Leben lang oder zumindest für viele Jahre beim gleichen Musiker.
MUSIKALISCHE MÄRCHENSTUNDE Musikvermittlung ist sozusagen die hohe Kunst der musikalischen Verlockung – so wie bei der «Musikalischen Märchenstunde». Die Posaune glänzt die Kinder förmlich an, und Frédéric entlockt seinem goldenen Instrument die wunderbarsten Klänge. Er kann grooven, raunen, tröten und röhren – aber auch sehr edle Melodien hervorzaubern. Und die Kinder werden das mit nach Hause nehmen, was ihnen am besten gefallen hat. Dimitris Flöte ist im Orchester unüberhörbar. Ihr Klang schwebt und schwirrt über alle Instrumente hinweg – aber wo ist er denn? Das Orchester ist wie ein grosses Wimmelbuch, die einzelnen Instrumente sind da nicht immer leicht zu entdecken. In der Märchenstunde ist Dimitri direkt vor unserer Nase. Er hat seine noble silberne Flöte dabei und auch eine selbstgeschnitzte Bambusflöte. Mit dieser klingt Dimitri wie ein Hirtenjunge. Und für die Bässe, für die Harmonien, für den Tanz, aber auch für die Orgelklänge ist Chris-
Wenn ich selber koche, dann am liebsten ... eingelegten Schafsdarm. Für meine Saiten...
tophe mit seinem Akkordeon zuständig. Das Akkordeon sehen wir nur selten bei uns im Orchester, aber es ist ein grossartiges Instrument; sowohl zum Spielen als auch zum Hören und Zuschauen. Die musikalischen Geschichten der drei Musikzauberer werden gekonnt ergänzt von Sibylles drei Märchengeschichten. Einmal ist keinmal – das gilt in den Märchen wie in der Musik. Denn was wiederholt wird, bleibt am besten haften. Die Kinder machen mit und treiben so die Erzählerin samt ihrer Erzählung an. Wieder zu Hause, sind sie noch voller Klänge, Bilder, Farben und Töne, und nun gibt es für die Kinder eigentlich nur eines: Flöte lernen oder Posaune oder natürlich auch Akkordeon. Oder überhaupt keine Musik, aber trotzdem gut: nämlich Geschichten erfinden! Matthijs Bunschoten
Musikalische Märchenstunde FR/SO 20./22. NOV 18.00 Uhr/11.00 Uhr
siehe Seite 33
Mein Lieblingskomponist ... Marcel Tournier. Einer der wenigen, der meinen Wert anerkennt und die meisten seiner Kompositionen mir gewidmet hat. Mein wichtigster Charakter zug ... Die Fähigkeit, Menschen zu verzaubern. Mein Traum vom Glück ist ... Einmal vom Harfenisten Xavier de Maistre gespielt zu werden. Er weiss am besten mit mir umzugehen.
Harfe, also eine Schwesterharfe kaufen. Dann würde ich mich nicht mehr so einsam fühlen, wenn ich nicht gespielt werde.
Meine liebste Beschäftigung ... All meine Saiten zu verstimmen, damit mich jemand immer aufs Neue stimmen muss. Es fühlt sich wunderbar an, wenn an meinen Wirbeln gedreht wird, so wie eine leichte Kopfmassage.
Mein Traumberuf als Kind ... Engel.
Mit einem Sechser im Lotto würde ich ... Eine weitere
Was mir an meinem Beruf besonders gefällt ... Die Einzigartigkeit und die Abwechslung. Ich bin (meistens) das einzige Instrument meiner Familie im Orchester. Zudem habe ich das Glück, immer von anderen
Dieses Buch möchte ich nochmals lesen ... «Das Echo der Harfe» von Dave D. Lambert. Ja, nur weil mein Name im Titel vorkommt. Im nächsten Urlaub zieht es mich ... Auf eine Welttournee, auf die grossen Bühnen der Alten und Neuen Welt.
Die neue Camac-Harfe (Modell Canopée in Ebenholz) ist seit Dezember 2019 beim Musikkollegium Winterthur im Einsatz.
DIE ZAHL
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FR 06. NOV 2020 Hauskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.15 Uhr Ende gegen 21.15 Uhr
86 Aufführungen von Werken von Hermann Goetz (1840 – 1876) sind im Archiv des Musikkollegiums Winterthur verzeichnet. Goetz wurde 1840 als Sohn eines Bierbrauers in Königsberg (heute Kaliningrad) geboren. Seine musikalischen Studien absolvierte er ab 1860 am Stern’schen Konservatorium in Berlin und kam 1863 auf Vermittlung von Carl Reinecke als Nachfolger von Theodor Kirchner als Stadtorganist nach Winterthur. An seine Winterthurer Jahre erinnert heute die nach ihm benannte Strasse im Inneren Lind. Zum ersten Mal erscheinen Werke von Goetz am 10. April 1880 im Programm des Musikkollegiums Winterthur. Unter der Leitung von Georg Wilhelm Rauchenecker erklangen Arien und Lieder für Sopran sowie die Sinfonie in F-Dur. Letztere wurde insgesamt elfmal aufgeführt, zum letzten Mal allerdings bereits 1945. Ebenfalls beliebt ist seine «Frühlingsouvertüre» op. 15 mit zehn Aufführungen, zum letzten Mal am 14. April 2010. (Mit diesem Winterthurer Gruss im Gepäck war übrigens eine Konzertreise nach Maribor und Zagreb geplant, welche jedoch infolge des Vulkanausbruchs auf Island und
dem damit einhergehenden Flugverbot über Europa nicht stattfinden konnte.) Orchesterwerke, Solokonzerte und Vokalwerke von Hermann Goetz standen das ganze 20. Jahrhundert über mit schöner Regelmässigkeit auf den Programmen des Musikkollegiums Winterthur. Dem 50. Todestag gedachte man am 6. Dezember 1926 gar mit einer konzertanten Aufführung seiner Oper «Der Widerspenstigen Zäh‑ mung» im Casinothea-ter, und zu seinem 100. Geburtstag gestaltete Ernst Wolters am 7. Dezember 1940 einen GoetzAbend mit u.a. dem Klavierkonzert in B-Dur und der Sinfonie in F-Dur. Das Violinkonzert in G-Dur, welches der Konzertmeister Ralph Orendain am 6. November 2020 zur Aufführung bringt, erklang bislang fünf Mal in Winterthur. Zum ersten Mal am 20. März 1895 (Solist Franz Bach), dann 1922 mit Joseph Szigeti, 1935 mit Dora Niggli, 1941 mit Aida Stucki und zum letzten Mal am 4. März 1987 mit Abraham Comfort.
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Hauskonzert FR 06. NOV 19.30 Uhr
CHF 40 Mitglieder gratis freie Platzwahl 18.30 Uhr Konzerteinführung mit Felix Michel (im Saal) Neu für Mitglieder: Bitte Mitgliederausweis mitbringen. Es gibt keine Eintrittskarten mehr. Wer in der Galerie sitzen möchte, muss sich zusätzlich in eine Liste eintragen.
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Thomas Zehetmair VIOLINE Ralph Orendain
RALPH ORENDAIN SPIELT HERMANN GOETZ Annachiara Gedda (*1986) «Chasing Ice» für Orchester (2019) 13' Hermann Goetz (1840 –1876) Konzert für Violine und Orchester G-Dur, op. 22 (1868) 20' Allegro vivace – Andante – Allegro vivace – Vivace scherzando
— Pause — Carl Nielsen (1865 –1931) Sinfonie Nr. 5, op. 50 (1922) 37' Tempo giusto – Adagio non troppo – Allegro – Andante un poco tranquillo – Allegro
siehe Seite 19
Das Konzert wird für das Archiv des Musikkollegiums Winterthur aufgenommen.
20 — 21
Thomas Zehetmair gilt als einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit und ist seit vielen Jahren als Dirigent, als Geiger und mit seinem eigenen Streichquartett auf den internationalen Konzertpodien und in den Aufnahmestudios präsent. Seit der Saison 2016/17 ist er Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur. Von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit zeugen bereits mehrere CD-Einspielungen, so zum Beispiel die Aufnahme von Anton Bruckners dritter Sinfonie und ganz besonders die Einspielung der vier Sinfonien von Johannes Brahms, welche für das BrahmsFestival in der Saison 2018/19 realisiert wurde. Vor seiner Zeit in Winterthur war Thomas Zehetmair Chefdirigent des Orchestre de chambre de Paris und Artistic Partner des Saint Paul Chamber Orchestra in den USA. Von 2002 bis 2014 wirkte er als Music Director der Royal Northern Sinfonia und prägte sie zu einem der führenden Orchester Englands, dokumentiert durch Einspielungen von Sinfonien Schuberts, Schumanns, Sibelius', Hans Gáls und neu entdeckten Werken von Britten. Als «Conductor laureate» ist er dem Orchester weiterhin verbunden. Ehrendoktorwürden empfing er von den Universitäten in Newcastle und Weimar. Überdies dirigierte er das Helsinki Philharmonic, das Seattle Symphony Orchestra, das Moskauer Svetlanov Symphony Orchestra und das São Paulo Symphony Orchestra. Seit September 2019 ist Thomas Zehetmair ausserdem Chefdirigent des Stuttgarter Kam merorchesters.
Erstmals als Solist zu hören am 9. Oktober 1993, letzmals am 8. Juli 2017
Ralph Orendain spielt seit seinem fünften Lebensjahr Geige und wurde bereits vier Jahre später als Jungstudent an der Berliner Hochschule der Künste aufgenommen; seine Lehrer waren dort Margith Niestlé und Saschko Gawriloff. Mit dem Lankwitzer Streichquartett gewann er 1985 den Bundeswettbewerb «Jugend musiziert» und hatte erste internationale Auftritte. Nach seinem Abitur mit den Schwerpunkt-Fächern Mathematik und Physik studierte er Musik bei Emil Maas in Berlin und bei Igor Ozim in Bern und in Köln, die letzten Jahre davon als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Seit 1993 spielt Ralph Orendain als Erster Konzertmeister beim Musikkollegium Winterthur; als besonders prägend empfand er bisher die Zusammenarbeit mit Bernard Haitink, Douglas Boyd und Thomas Zehetmair. Er ist Erster Geiger im Sarastro Quartett und unterrichtet an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Ralph Orendain spielt eine Violine von Carlo Giuseppe Testore, gebaut in Mailand 1694.
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: 9. September 2020, Stadthaus Winterthur, Musikkollegium Winterthur, Leitung Thomas Zehetmair Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 9. September 2020, Leitung Thomas Zehetmair
Besetzung: Violine solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Pauke, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 29. Oktober 1941, Leitung Ernst Wolters, Solistin Aida Stucki; letztmals am 4. März 1987, Leitung Ilarion Ionescu-Galati, Solist Abraham Comfort
Annachiara Gedda «Chasing Ice» für Orchester «Aut inveniam viam aut faciam» – «Entweder ich finde einen Weg oder ich baue/mache einen.» Dies war Hannibals Reaktion auf die Mitteilung, man könne die Alpen nicht mit Elefanten überwinden. Diese Worte trieben über 2000 Jahre später auch den US-amerikanischen Polarforscher Robert Peary für seine Nordpol-Expedition an, und zwar dermassen, dass er sie an eine Wand in Fort Conger im Polarkreis schrieb, nachdem ihm durch die Kälte die ersten Zehen amputiert werden mussten. Auch wenn es Robert Peary anscheinend niemals wirklich ganz bis zum Nordpol geschafft hatte, inspirierte seine Reise die russisch-schweizerische Künstlerin Anastasia Mityukova zu ihrem Projekt «Find a way or make one». In ihrer Fotoserie verbindet sie arktische Gedankenspiele mit Pearys Beschreibungen. Mit Ansichten von Webcams, Überwachungskameras und Fotografien hinterfragt sie die stereotypische Sicht auf die Arktis und wie verschiedene Typologien von Bildern eine Landschaft formen. Jene Fotoserie wurde zur Quelle für die italienische Komponistin Annachiara Gedda. Für die Rychenberg Competition des Musikkollegiums Winterthur, bei der sich 191 Komponistinnen und Komponisten aus über 30 Ländern angemeldet haben, schrieb sie «Chasing Ice». Ihre musikalische Interpretation von Mityakovas Fotoserie überzeugte die Jury, denn: «Fantasievolle Details prägen die Textur, amorphe Strukturen werden durch feinziselierte Linien zu einem grossen Ganzen verbunden. Geddas Musik ist von eruptiver Energie getrieben, berührt aber auch mit einer verträumten Sensibilität und geheimnisvollen Schattierungen.» Hermann Goetz Violinkonzert G-Dur Die musikalische Karriere des jung verstorbenen Hermann Goetz ist eng mit der Geschichte Winterthurs verbunden. Der schon seit seinem 14. Lebensjahr an Tuberkulose leidende Komponist nahm 1863 den Posten als Nachfolger von Theodor Kirchner als Organist in der Stadtkirche in Winterthur an, in der Hoffnung, das mildere Klima würde sich positiv auf seine Gesundheit auswirken. Nach seinem Umzug von Berlin in die Schweiz etablierte er sich rasch als Pianist, Dirigent, Organist und Klavierlehrer, gründete einen Chor und trat auch einige Male gemeinsam mit dem Musikkollegium Winterthur auf. Bald traf er auf den wöchentlich zusammenkommenden Gelehrtenkreis «Sonntagskränzchen», bei dem er Laura Wirth kennenlern-
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MI 11. NOV 2020 te – am 22. September 1868 heiratete er die junge Malerin. Beflügelt von diesem Lebensgefühl fand sich Goetz im Sommer 1868 in einem wahren Schaffensrausch: Innerhalb von vier Wochen, die der kranke Komponist zur Kur in Seewis im Prättigau verbrachte, schrieb er sein Violinkonzert. Wie es zu jener Zeit modern war, besteht das Konzert aus einem einzigen dreiteilig angelegten Satz von 20 Minuten, dessen kantable Passagen des Mittelteils entfernt an Max Bruch erinnern. Das Konzert spiegelt auf gewisse Weise das bescheidene Wesen von Goetz wider. Es handelt sich dabei nämlich nicht etwa um ein grosses Virtuosenkonzert, wie es im 19. Jahrhundert beliebt war: Kein «virtuoser Glanz», sondern «lyrischer Ausdruck» zeichnen die Violinstimme aus. Acht Jahre später starb Goetz. Das zu seinen Lebzeiten niemals aufgeführte Violinkonzert gehört auch heute noch zu den verborgenen Perlen der Musikgeschichte. Besetzung: 3 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Celesta, Steicher Uraufführung: 24. Januar 1922, Kopenhagen, Leitung Carl Nielsen Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.
Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.00 Uhr Ende gegen 21.45 Uhr CHF 78/65/43/30 Abo 12/8/Tandem Öffentliche Generalprobe 09.30 Uhr CHF 20 – Neu: Unbedingt Vorverkauf benutzen! Mitglieder gratis
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Thomas Zehetmair VIOLONCELLO Alban Gerhardt
BRUCKNERS FÜNFTE Joseph Haydn (1732 – 1809) Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C-Dur, Hob VIIb:1 (vor 1756) 24' Moderato Adagio Finale: Allegro molto
— Pause —
Carl Nielsen Sinfonie Nr. 5 Als man den dänischen Komponisten Carl Nielsen kurz vor der Uraufführung seiner Sinfonie Nr. 5 fragte, ob der Erste Weltkrieg seine Komposition beeinflusst habe, entgegnete er, er sei sich eines solchen Einflusses nicht bewusst, aber «eines ist sicher: Keiner von uns ist der, der er vor dem Krieg war. Also vielleicht in diesem Sinne!» Aber eigentlich ist es gar nicht notwendig, nach einem bestimmten Ereignis zu suchen, das Nielsen inspirierte. Er selbst erzählte einem Vertrauten, er wolle «etwas sehr Primitives ausdrücken: die Trennung von Dunkelheit und Licht, den Kampf von Gut und Böse. Ein Titel wie ‹Träume und Taten› könnte vielleicht das Bild umschreiben, das ich beim Komponieren vor Augen hatte.» Diese «Trennung» stellte er auf innovative Weise dar. Er veränderte dafür u.a. den Aufbau seiner Sinfonie: Statt der üblichen vier schrieb er nur zwei Sätze. Während der erste Satz «ruhende Kräfte» ausdrücken solle, finden sich im zweiten Satz «erwachte Kräfte». Doch nicht nur die Form war neu: Das Werk kam auch wegen seiner musikalischen Sprache beim Publikum kaum an, sodass dieses aus Protest die ersten Aufführungen niederzischte oder den Saal verliess. Nielsen verstand seine Kritiker nicht: «Man hat mir gesagt, dass meine neue Symphonie anders sei als meine früheren; ich selber kann es nicht hören. Aber vielleicht ist es richtig. […] einige meinten sogar, dass Arnold Schönberg jetzt mit seinen Disharmonien zusammenpacken könne. Meine seien aber schlimmer. Das glaube ich jedoch nicht.» Franziska Sagner
Anton Bruckner (1829 –1896) Sinfonie Nr. 5 B-Dur, WAB 105 (1875/1878) 75' Adagio – Allegro Adagio Scherzo: Schnell Finale: Adagio – Allegro
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Thomas Zehetmair gilt als einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit und ist seit vielen Jahren als Dirigent, als Geiger und mit seinem eigenen Streichquartett auf den internationalen Konzertpodien und in den Aufnahmestudios präsent. Seit der Saison 2016/17 ist er Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur. Von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit zeugen bereits mehrere CD-Einspielungen, so zum Beispiel die Aufnahme von Anton Bruckners dritter Sinfonie und ganz besonders die Einspielung der vier Sinfonien von Johannes Brahms, welche für das BrahmsFestival in der Saison 2018/19 realisiert wurde. Vor seiner Zeit in Winterthur war Thomas Zehetmair Chefdirigent des Orchestre de chambre de Paris und Artistic Partner des Saint Paul Chamber Orchestra in den USA. Von 2002 bis 2014 wirkte er als Music Director der Royal Northern Sinfonia und prägte sie zu einem der führenden Orchester Englands, dokumentiert durch Einspielungen von Sinfonien Schuberts, Schumanns, Sibelius', Hans Gáls und neu entdeckten Werken von Britten. Als «Conductor laureate» ist er dem Orchester weiterhin verbunden. Ehrendoktorwürden empfing er von den Universitäten in Newcastle und Weimar. Überdies dirigierte er das Helsinki Philharmonic, das Seattle Symphony Orchestra, das Moskauer Svetlanov Symphony Orchestra und das São Paulo Symphony Orchestra. Seit September 2019 ist Thomas Zehetmair ausserdem Chefdirigent des Stuttgarter Kam merorchesters.
Erstmals zu Gast
Der deutsche Cellist Alban Gerhardt begann mit acht Jahren mit dem Cello- und Klavierspiel. Früh schon gewann er Preise bei verschiedenen Wettbewerben. Seine internationale Karriere begann mit seinem Debüt als 21-Jähriger bei den Berliner Philharmonikern. Seitdem wurde er als Solist von über 250 Orchestern in der ganzen Welt eingeladen. Partner am Pult waren u.a. Myung-Whun Chung, Christoph von Dohnányi, Christoph Eschenbach, Marek Janowski, Neeme Järvi und Paavo Järvi, Kurt Masur, Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Esa-Pekka Salonen und Christian Thielemann. Alban Gerhardts Repertoire ist umfangreich – so hat er bereits über 70 verschiedene Cellokonzerte aufgeführt. Ihm ist es auch ein grosses Anliegen, unbekanntere Werke vor dem Verschwinden von der Konzertbühne zu bewahren. Neben seiner intensiven solistischen Tätigkeit hat auch die Kammermusik in seinem Schaffen eine wichtige Bedeutung.
Besetzung: Violoncello solo, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 15. September 1964, Leitung Victor Desarzens, Solist Antonio Tusa; letztmals am 11. Juni 2003, Leitung Christopher Warren-Green, Solistin Judith Gerster
Besetzung: 3 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 3 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: 9. April 1894, Graz, Leitung Franz Schalk Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 10. Februar 1926, Leitung Hermann Scherchen; letztmals am 26. April 1978, Leitung Milan Horvath
Joseph Haydn Cellokonzert Nr. 1 C-Dur 1961 fand man im Prager Nationalmuseum eine Abschrift von Joseph Haydns verschollenem Cellokonzert: eine Sensation! Auch wenn wir nicht viel über das Werk wissen, etablierte es sich nach seiner Wiederentdeckung rasch auf den Konzertbühnen. Die Uraufführung des vermutlich zwischen 1762 und 1765 entstandenen Cellokonzerts fand wohl auf dem Wohnschloss der Esterházys in Eisenstadt (ca. 50 Kilometer von Wien entfernt) statt. Da keine weitere Aufführung bekannt ist, wäre es möglich, dass die Komposition erst 200 Jahre später, so beim «Prager Frühling» 1962, wieder zum Erklingen kam. Jammerschade, war doch das Konzert, das Haydn wohl für seinen Freund, den begnadeten Cellisten Joseph Weigl komponierte, für dessen frühe Schaffensphase recht ungewöhnlich, und der Schwierigkeitsgrad zu seiner Entstehungszeit wohl unübertroffen. Der damalige Cellist der fürstlichen Kapelle Joseph Weigl (1740 –1820), der nur vier Wochen nach Haydn eingestellt und bald sein Freund wurde, zeichnete sich offenbar durch eine grosse Geschmeidigkeit und Brillanz in hohen Lagen sowie eine warme kantable Tongebung in Adagios aus, und könnte Haydn inspiriert haben, dieses virtuose Stück zu schreiben. Anton Bruckner Sinfonie Nr. 5 B-Dur «Nicht um 1000 Gulden» hätte Anton Bruckner seine fünfte Sinfonie «noch einmal schreiben» wollen. So anstrengend hat der Komponist die eineinviertel Jahre andauernde Arbeit daran empfunden. Besondere Mühe hatte ihm der überwältigende letzte Satz bereitet, der gerade durch seine Komplexität wohl zu Bruckners gelungensten Finalsätzen gehört und verdeutlicht, wieso er seine Sinfonie als «kontrapunktisches Meisterwerk» verstand. Mit seiner Komposition wollte er wohl seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und sich endlich als erfolgreicher Sinfoniker etablieren. Doch kaum zu fassen, aber wahr: Ob Brucknerfans oder Klassikhasser, jeder hat das Hauptthema des ersten Satzes von Bruckners 5. Sinfonie, dessen erste sieben Töne 2006 anlässlich der Weltmeisterschaft durch Jack Whites Song «Seven Nation Army» zur Hymne vieler Fussballfans wurde, schon einmal gehört – nur einer nicht: Anton Bruckner. Nachdem er das Werk im Mai 1876 fertiggeschrieben hatte, vergingen noch achtzehn Jahre bis zur Uraufführung. Der 69-jährige Bruckner war jedoch zu krank, um dieser
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FR 13. NOV 2020 beizuwohnen. Wahrscheinlich war dies auch besser so: Sein Schüler, Franz Schalk, hatte derart brutal in die Orchestrierung eingegriffen und Kürzungen vorgenommen, dass die Sinfonie eher eine verstümmelte «brucknerfremde Gestalt» besass. Grund dafür war die von Bruckner angewendete Kompositionstechnik, die Schalk für das Publikum wohl als zu schwierig empfand: Anders als die anderen Symphonien Bruckners ist die Fünfte durch das kompositionstechnische Prinzip der permanenten Durchführung geprägt, was bedeutet, dass kein Thema in der gleichen Gestalt wiederkehrt. So kam das Werk erst fast 60 Jahre nach seiner Entstehung in seiner eigentlichen Gestalt zum ersten Mal zum Erklingen. Und begeistert seitdem seine Zuhörer. Franziska Sagner
Hauskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.15 Uhr Ende gegen 21.15 Uhr CHF 40 Mitglieder gratis freie Platzwahl 18.30 Uhr Vortrag «100 Jahre Winterthurer Streichquartett» von Verena Naegele (im Saal) Neu für Mitglieder: Bitte Mitgliederausweis mitbringen. Es gibt keine Eintrittskarten mehr. Wer in der Galerie sitzen möchte, muss sich zusätzlich in eine Liste eintragen.
Winterthurer Streichquartett VIOLINE Roberto González-Monjas VIOLINE Agata Lazarczyk UND Olivier Blache VIOLA Jürg Dähler VIOLONCELLO Cäcilia Chmel
100 JAHRE WINTERTHURER STREICHQUARTETT Joseph Haydn (1732 – 1809) Streichquartett F-Dur, Hob III:82 «Lobkowitz» (1799) 30' Allegro moderato Menuett: Presto – Trio Andante Finale: Vivace assai
Caroline Shaw (*1982) Entr'acte für Streichquartett (2011) 11' — Pause — Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Streichquartett Nr. 8 e-Moll, op. 59/2 «Rasumowsky» (1806) 38' Allegro Molto Adagio Allegretto-Maggiore: Thème russe Finale: Presto
Das Konzert wird für das Archiv des Musikkollegiums Winter‑ thur aufgenommen. Bitte beachten Sie die Ausstellung zum 100 Jahr-Jubiläum des Winterthurer Streichquartetts im Foyer des Stadthauses Winterthur.
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Das Winterthurer Streichquartett setzt sich aus den jeweiligen Stimmführern des Musikkollegiums Winterthur zusammen und konzertiert seit 1920 unter diesem Namen, aber bereits seit 1873 gab es Auftritte in dieser Formation. Zurzeit besteht das Quartett aus Roberto González-Monjas (erste Violine, seit 2013), Jürg Dähler (Viola, seit 1993) und Cäcilia Chmel (Violoncello, seit 1989), heute ergänzen Agata Lazarczyk und Olivier Blache, beides Anwärter für die Stimmführerstelle, an der zweiten Violine. Die Existenz eines orchestereigenen Streichquartetts ist weltweit eine Rarität und zeugt von der langen Tradition in der Pflege der Kammermusik beim Musikkollegium Winterthur. International bekannt wurde das Quartett in den 1940er Jahren in der damals legendären Besetzung mit Peter Rybar, Clemens Dahinden, Oskar Kromer und Antonio Tusa. Auch in späteren Jahren gastierte das Ensemble regelmässig in anderen Schweizer Städten und gab Gastspiele in Europa und den USA. Dabei trat es mit Solisten wie Pinchas Zukerman, Christian Zacharias oder Emanuel Ax auf. Sein Wirken ist auf verschiedenen Tonträgern dokumentiert, so u.a. mit einer Einspielung von Werken der eng mit Winterthur verbundenen Komponisten Hermann Goetz und Georg Rauchenecker.
Joseph Hadyn Streichquartett F-Dur Nach 67 Lebensjahren unter ständigem Arbeitsdruck, der Komposition von vielen Hunderten Werken und zuletzt auch noch zwei strapaziösen Konzertreisen nach England war Joseph Haydn 1799 am Ende seiner Kräfte. Die Arbeit ruhte freilich nicht: Zu viele offene Posten hatte er, und an Inspiration fehlte es ihm auch nicht. Aber es ging langsamer voran als früher, und hinter den grossen Projekten wie Messen und Oratorien musste die Kammermusik zurückstehen. Der Plan von sechs neuen Streichquartetten für den Mäzen Fürst Joseph Franz Maximilian Lobkowitz erwies sich daher bald als utopisch: Zwei Quartette schrieb Haydn rasch, ein drittes begann er, dann musste er das Projekt aufgeben. Als er 1802 einwilligte, die zwei fertigen Quartette zu drucken, ohne den Rest abzuwarten, war der Fall klar. Das zweite von ihnen in F-Dur sollte Haydns letztes vollendetes Streichquartett werden. Hört man die Wehmut, den Abschiedsschmerz? In den Ecksätzen bestimmt nicht, höchstens zeugt die Ausdehnung des lebhaften Kopfsatzes und des polonaiseartigen Finales von einem besonders hohen Anspruch für dieses letzte Werk. Eher tröstlich als traurig ist auch der langsame Satz, bemerkenswert sein Anfang: Das Thema der Variationen wird als Zwiegesang von erster Geige und Violoncello vorgetragen, die Mittelstimmen schweigen. Erst, als man sie schon beinahe vergessen hat, stossen sie mit ungeahnter Innigkeit dazu und leuchten die Melodie mit ihren Harmonien richtig aus.
Caroline Shaw Entr'acte für Streichquartett Der zweite Satz aber inspirierte rund 200 Jahre später die Musikerin Caroline Shaw. «Musikerin», so nennt sie sich selbst, und der Begriff bringt vielleicht am besten all ihre Talente unter einen Hut: Shaw ist Komponistin, aktiv als Sängerin und Geigerin, Klavier spielt sie wie beiläufig auch. Als ihr für ihre «Partita for 8 Voices» der Pulitzer-Preis verliehen wurde – als jüngster Preisträgerin der Geschichte, sie war knapp 31 –, doktorierte sie noch in Princeton. Das war 2013, unterdessen hat sie mit Kanye West zusammengearbeitet, aber auch viel für Streichquartett geschrieben. Die althergebrachte Gattung begleitet sie schon ein Leben lang: «Es ist etwas Gewohntes, und dennoch kann man immer wieder Türen öffnen und in diese kleinen ‹rabbit holes› abtauchen.» Der Kaninchenbau, durch den Alice in ihr Wunderland gelangt, faszinierte Shaw auch an Haydns Opus 77 Nr. 2. Sie war hingerissen vom beseelten Übergang zwischen Menuett
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FR 20. NOV 2020 und Trio, zwischen Alltag und Zauberwelt, und schrieb 2011 ihr eigenes Entr’acte – trotz seines tiefstaplerischen Namens ein Werk von Substanz. Zugrunde liegt, wie bei Haydn, die Form eines Menuetts mit Trio. Zwischen die tonalen Klänge treten immer wieder kleine Dissonanzen, die sich sogleich wieder auflösen, als wäre nichts passiert. Auch die rhythmischen Muster wiederholen sich nie exakt gleich und sorgen so jedes Mal für ein kurzes Aufhorchen. Shaw setzt Klangeffekte wie Glissandi oder Geräusche sparsam, aber gezielt ein; sie nimmt das Streichquartett ernst und behandelt es liebevoll. Diese moderne, aber geschichtsbewusste Musik weist dem Streichquartett den Weg ins 21. Jahrhundert.
Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 8 e-Moll
Midi Musical Theater Winterthur, Foyer Türöffnung & Bar ab 11.15 Uhr Beginn 12.15 Uhr ohne Pause Ende gegen 13.30 Uhr CHF 25 U30-Mitglieder gratis freie Platzwahl Abo Midi Musical Imbiss und Getränke an der Bar im Foyer erhältlich. Im Foyer des Theaters Winterthur gilt Maskenpflicht.
VIOLINE Mija Läuchli VIOLA Ivona Krapikaite VIOLONCELLO Seraphina Rufer
MUSIK ÜBER MITTAG – STREICHQUARTETT UND GESANG Christoph Willibald Gluck (1714 – 1787) «Gli sguardi trattieni» Arie des Amore aus der Oper «Orfeo ed Euridice» (1762) 4' «Che fiero momento» Arie der Euridice aus der Oper «Orfeo ed Euridice» (1762) 4'
Während Haydn sein letztes Streichquartett-Opus für den Fürsten Lobkowitz komponierte, arbeitete der junge Ludwig van Beethoven für ihn an seinem ersten: Mit den sechs Quartetten op. 18 sollte er beweisen, dass er hinter den Giganten Haydn und Mozart um nichts zurückstand. 1806 folgte der nächste Quartett-Auftrag, diesmal von einem anderen Mäzen: Graf Andrei Rasumowsky, ein in Wien stationierter russischer Diplomat. Er förderte Beethoven schon seit Jahren, aber erst kurze Zeit vorher hatte er das Streichquartett um den Geiger Ignaz Schuppanzigh unter Vertrag genommen, für das nun neue Werke gefragt waren. Die drei «Rasumowsky-Quartette» op. 59 huldigen ihrem Auftraggeber nebst einer Widmung dadurch, dass Beethoven in ihnen russische Themen verarbeitet. Im zweiten von ihnen in e-Moll betrifft dies das Trio des Scherzo-Satzes: Das sechstaktige «Thème russe» wandert von der Bratsche ausgehend dreimal durch alle Instrumente, deren Einsätze sich in immer dichterer Folge ablösen. Das ist komplex mitzuverfolgen, und auch der Rest des Werks ist keine leichte Kost. Der erste Satz ist von Pausen durchbrochen, immer wieder setzt die Musik neu an, dazwischen stehen lange, ratlose Passagen ohne Melodie. Eine Aufhellung bringt das E-Dur-Idyll des langsamen Satzes; das Scherzo steht in gehetztem e-Moll. Das Finale schliesslich mit seinem spritzigen Ostinato-Rhythmus beginnt wieder in Dur – doch trotz allem gewinnt am Ende e-Moll die Überhand.
Robert Schumann (1810 – 1856) Sechs Gesänge, op. 107 (1851/52) Transkription für Sopran und Streichquartett von Aribert Reimann (1994) 10' Herzeleid (Titus Ullrich) Die Fensterscheibe (Titus Ullrich) Der Gärtner (Eduard Mörike) Die Spinnerin (Paul Heyse) Im Wald (Wolfgang Müller von Königswinter) Abendlied (Johann Gottfried Kinkel)
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893) Streichquartett Nr. 1 D-Dur, op. 11 (1871) 31' Moderato e semplice Andante cantabile Scherzo: Allegro non tanto e con fuoco Finale: Allegro giusto
In Zusammenarbeit mit
Adrienne Walder
SOPRAN Yerin Läuchli VIOLINE Aischa Gündisch
22. November 2020 17.00 Uhr Kunst Museum Winterthur Beim Stadthaus
D A d B
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r g e n b l i c k r f r e i u n g
FR 20. NOV 2020 SO 22. NOV 2020 Musikalische Märchenstunde Stadthaus Winterthur 20. NOV Beginn 18.00 Uhr 22. NOV Beginn 11.00 Uhr Dauer ca. 1 Stunde CHF 25 Kinder 3 – 6 Jahre CHF 5 nummerierte Plätze
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ERZÄHLERIN Sibylle Baumann
FLÖTE Dimitri Vecchi POSAUNE Frédéric Bonvin AKKORDEON Christophe Dufaux
3-6 JAHRE
MUSIKALISCHE MÄRCHENSTUNDE – ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE Die Musikalische Märchenstunde richtet sich an Kinder ab drei Jahren und ihre Begleitpersonen. Die Märchen werden mit kurzen Zwischenspielen umrahmt. Lassen Sie sich für eine kurze Stunde in eine magische Welt entführen!
Mit Musik von Arnold Schönberg, Lyrik von Else Lasker-Schüler und Texten über Liebe und Freiheit
Es ist wieder so weit: Die Kleinsten unter unseren Konzertbesucherinnen sind herzlich ins Stadthaus eingeladen! Eltern, Gotte und Götti oder Grossmami und Grosspapi dürfen natürlich auch mitkommen. Die Musikalische Märchenstunde ruft. Der Saal liegt im Dunkeln, nur spärlich beleuchtet – Bühne frei für Sibylle Baumann: Sie erzählt drei Volksmärchen aus aller Welt, in ihrem eigenen und freien Stil. Begleitet wird sie diesmal von einem originellen Trio bestehend aus Flöte, Posaune und Akkordeon.
Adrian Furrer Sprecher Leila Pfister Mezzosopran Edward Rushton Klavier Dimitri Vecchi Flöte Armon Stecher Klarinette Rahel Cunz Violine David Schnee Viola Anikó Illényi Violoncello
www.klangundszene.ch / www.kmw.ch klangundszene in Zusam menarbeit mit Kunstverein Winterthur
Unterstützt durch
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SA 28. NOV 2020 Freikonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.30 Uhr Eintritt frei, Kollekte, nummerierte Plätze Kein Einlass ohne Billett! Bitte buchen Sie Ihr Gratisticket im Internet oder holen Sie es vorgängig an der Billettkasse im Stadthaus ab.
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Katharina Wincor, Ustina Dubitsky, Nathanaël Iselin, Adomas Markunas-Budrys UND Johannes Zahn (STUDIERENDE DER ZÜRCHER HOCHSCHULE DER KÜNSTE ZHDK) FAGOTT Valeria Curti POSAUNE Sebastian Koelman MODERATION Matthijs Bunschoten
BENEFIZKONZERT ALLEGRO Carl Maria von Weber (1786 – 1826) Ouvertüre zur Oper «Der Freischütz», op. 77 (1820) 10' Adagio – Molto vivace
Gioachino Rossini (1792 – 1868) «Concerto da esperimento» für Fagott und Orchester 17' Allegro Largo Rondo
Launy Grøndahl (1886 – 1960) Konzert für Posaune und Orchester (1924) 15'
Das Weihnachts-Dinner-Spektakel – ein Abend für alle Sinne 19. NOVEMBER BIS 19. DEZEMBER 2020 WWW.STILLEKRACHT.CH
Moderato assai ma molto maestoso Quasi una leggenda: Andante grave Finale: Maestoso - Rondo Für einen guten Zweck! Der Verein «allegro» unterstützt das Orchester seit 2012 ideell und trägt mit finanziellen Beiträgen zur Zukunftssicherung in Bestand und Qualität bei. Unterstützen Sie diese Bestrebungen mit einer Spende oder einer Vereinsmitgliedschaft! In Zusammenarbeit mit
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Sinfonie Nr. 8 F-Dur, op. 93 (1812) 26' Allegro vivace e con brio Allegretto scherzando Tempo di Minuetto Allegro vivace
Ein Solistenhonorar wird von einem Gönner des Freundes‑ kreises «allegro» getragen. Covid-19: Leider müssen wir dieses Jahr auf den traditionellen gemeinsamen Apéro nach dem Konzert verzichten.
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Erstmals zu Gast
Erstmals zu Gast
Erstmals zu Gast
Seit 2019 als Assistant Conductor des Dallas Symphony Orchestra unter Chefdirigent Fabio Luisi engagiert, blickt die österreichische Dirigentin Katharina Wincor auf eine Vielzahl von Erfolgen in jüngster Vergangenheit zurück. 2020 war sie Preisträgerin von «The Mahler Competition» in Bamberg und war als aktive Teilnehmerin zu einer Meisterklasse mit dem Royal Concertgebouw Orchestra und Iván Fischer eingeladen. Sie erhielt wichtige Inputs in weiteren Meisterklassen von u.a. Jaap van Zweden, Riccardo Muti, Bernard Haitink und David Zinman. Im Rahmen des Gstaad Menuhin Festivals 2017 wurde ihr der Neeme Järvi-Preis zugesprochen, und sie verbrachte den Sommer 2019 als Conducting Fellow der Aspen Music School and Festival in Colorado. Katharina Wincor begann 2014 Orchesterdirigieren zu studieren, erst in Wien bei Mark Stringer, seit 2018 bei Johannes Schlaefli in Zürich.
Schon in jungen Jahren zeigte sich das Talent der Dirigentin Ustina Dubitsky. Ihre ersten Bühnenauftritte hatte sie als Mitglied des Kinderchores der Bayerischen Staatsoper München, während sie gleichzeitig eine intensive Geigenausbildung genoss. Als Konzertmeisterin in verschiedenen Jugendorchestern konnte sie ihre Führungsqualitäten entwickeln, nicht zuletzt unter grossen Dirigienten wie Mariss Jansons. Ustina Dubitsky begann 2014 in Weimar ihre Dirigierausbildung. Zu ihren Lehrern gehörten u.a. Markus L. Frank, Gunther Kahlert und Nicolas Pasquet, weitere Impulse bekam sie in Meisterkursen zu Beispiel von Peter Eötvös und David Zinman. Seit September 2018 absolviert sie ihren Master Specialized Performance bei Johannes Schlaefli in Zürich. In der Spielzeit 2018/19 war sie Stipendiatin der Dirigierakademie der Bergischen Symphoniker.
Nach einer Ausbildung im Fach Klavier hat Nathanaël Iselin Schlagzeug, Musiktheorie und Orchesterdirigieren am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris studiert. Anschliessend setzte er in der Royal Danish Academy of Music sein Dirigierstudium fort. Seit 2020 studiert er in Zürich bei Johannes Schlaefli und an der Sibelius Academy Helsinki bei Sakari Oramo. Weitere Impulse bekam er bei Jorma Panula, Mariss Jansons, Simone Young, Fabio Luisi und Jakub Hrůša. 2020 assistierte er bei einer Produktion von Smetanas «Die Verkaufte Braut» am Konzert Theater Bern. Ebenso dirigierte er die Oper «Carmen» in einer Produktion für ein junges Publikum an der Oper Hedeland in Dänemark. Dort wird er 2021 auch «Rigoletto» dirigieren.
Erstmals zu Gast
Erstmals zu Gast am 24. August 2019
Adomas Morkunas-Budrys führt ein Berufsleben als Musiker und Veranstalter; er wurde unterrichtet in Klavier, Violine, Bratsche und Klarinette, gefolgt von Musikkomposition und Chorleitung. Heute ist er künstlerischer Leiter und Dirigent des Future Symphony Orchestra und Mitbegründer und Mitorganisator des Internationalen Kompositionswettbewerbs für Sinfonieorchester Future Symphony. In der Vergangenheit dirigierte er mehrere professionelle Orchester, u.a. die Staatssinfonie Thessaloniki, die Staatssinfonie Izmir, die Philharmonie Hradec Kralove, das Kammerorchester Mannheim und das Kammerorchester St. Christopher. 2021 wird Adomas Morkunas-Budrys als Gastdirigent beim Litauischen Nationalen Sinfonieorchester debütieren. Er nahm an Meisterkursen mit Dirigenten wie Bernard Haitink, Larry Rachleff, Pavel Baleff, James Lowe, Zolt Nagy und Riccardo Frizza teil.
Johannes Zahn studiert zur Zeit in Zürich bei Johannes Schlaefli. 2018 gewann er den Zweiten Preis des siebten Internationalen Jorma Panula-Dirigentenwettbewerbs sowie im selben Jahr den Dirigentenpreis des Aspen Music Festivals. Einige der Orchester, mit denen er zusammenarbeitete, sind das City of Birmingham Symphony Orchestra, die Symphoniker Hamburg, die Bremer Philharmoniker oder die Festival Strings Lucerne. 2014 gab Johannes Zahn sein Operndebüt mit «Les mamelles de Tirésias» von Poulenc zusammen mit den Symphonikern Hamburg, gefolgt von seinem Debüt am Theater Bremen 2017, wo er Verdis «Rigoletto» dirigierte. 2019 führte er Mozarts «Così fan tutte» mit der Hofkapelle Meiningen auf. In Meisterkursen erhielt Johannes Zahn wertvolle Ratschläge von Bernard Haitink, Alan Gilbert, Stefan Asbury, Robert Spano und Nicolas Pasquet.
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Erstmals als Solistin zu hören
Erstmals als Solist zu hören
Valeria Curti ist seit der Saison 2018/19 stellvertretende SoloFagottistin beim Musikkollegium Winterthur. Ihre Studien führten sie zuerst an die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und danach ans Mozarteum in Salzburg, wo sie im Juni 2019 den Master of Arts mit Bestnote erlangte. Zurzeit studiert sie an der Hochschule für Musik in Basel bei Sergio Azzolini. Als Orchestermusikerin ist Valeria Curti regelmässig im In- und Ausland tätig, was sie bereits an namhafte Festivals wie zum Beispiel die Salzburger Festspiele oder das Lucerne Festival führte. Neben ihrer Winterthurer Tätigkeit spielt sie u.a. im Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestra della Svizzera italiana und als Solo-Fagottistin im Royal Philharmonic Orchestra, Mozarteumorchester Salzburg, dem Royal Scottish National Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra und dem Scottish Chamber Orchestra.
Sebastian Koelman wurde in Winterthur geboren. Bereits mit siebzehn Jahren begann er seine Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK bei Karl Lassauer. Nach seinem Bachelor-Abschluss wandte er sich dem Master-Studium in Pädagogik bei David Bruchez zu, das er 2012 mit Auszeichnung abschloss. Danach folgte das Master-Studium in Performance mit Vertiefung Orchester. Sebastian Koelman ist seit der Saison 2018/19 zweiter Posaunist beim Musikkollegium Winterthur. Seit 2007 spielt er zudem beim international erfolgreichen BalkanEnsemble «Sebass», mit dem er bereits drei Alben veröffentlicht hat. Von 2012 bis 2020 unterrichtete er an der Musikschule Prova. Neben Orchester, Ensembles, Bands und Soloprojekten bietet er Privatunterricht sowie Meisterkurse an und leitet Musiklager.
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Streicher Uraufführung: 18. Juni 1821, Berlin, Leitung Carl Maria von Weber Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 6. April 1885; letztmals am 11. April 2015, Leitung Alexandre Bloch
Besetzung: Fagott solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, Fagott, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: unbekannt
Das musikalische Experiment ist Matthijs Bunschotens grosse Passion, sei es als Kammer- oder als Orchestermusiker. Seit 1988 ist er einer der sechs Bratschisten und seit 2009 zudem Jugendbeauftragter des Musikkollegiums Winterthur. Die kreative Begegnung zwischen Kindern und professionellen Musikern ist zum Kernstück der musikalischen Winterthurer Jugendarbeit herangewachsen. Das zeigt sich bei den jährlich wiederkehrenden, von Matthijs Bunschoten ins Leben gerufenen Veranstaltungen wie «Sing Mit!» oder «Meet the Orchestra» und vor allem auch bei den musikalischen Grossprojekten wie die drei Jugendopern «Winterthur schreibt eine Oper I bis III – Fealan 2009, Das Verbotene Land 2012 und Drachencamping 2017».
Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.
Carl Maria von Weber Ouvertüre zur Oper «Der Freischütz» Basierend auf dem Gespensterbuch (1810) von Johann August Apel und Friedrich Laun begründete Carl Maria von Weber mit seiner Oper «Der Freischütz» die Gattung der deutschen romantischen Oper. Er vermischte dabei italienische und französische Elemente mit dem deutschen Singspiel. Der gute Ausgang der Geschichte (entgegen der Vorlage) und der hervorgehobene Wettstreit von Gut gegen Böse zählen zu den typischen Merkmalen dieser neuen Gattung. Zudem gilt «Der Freischütz» als Wegbereiter für Richard Wagners Opern. Denn dieser erklärte den «Freischütz» 1841 zur «Nationaloper der Deutschen» – und veranlasste 1844 die Überführung der sterblichen Überreste des Komponisten von London nach Dresden. Die Ouvertüre stellt dem Hörer unterschiedliche Stimmungen aus der Handlung vor. Die Idylle der Natur erklingt etwa im Hornquartett, das gleich zu Beginn auf die Jägergesellschaft verweist. Nach den düsteren Akkorden der finsteren Mächte der Wolfsschlucht folgt der befreiende Jubel des Orchesters, welcher den guten Ausgang erahnen lässt. Der Komponist verwendete – wie auch später in der Oper – einzelne Instrumentengruppen als Handlungsträger und für die Darstellung von Natur- und Seelenzuständen. Carl Maria von Weber meinte selbst: «Auf die Ouvertüre bilde ich mir etwas ein; wer zu hören versteht, wird die ganze Oper in nuce darin finden».
Gioachino Rossini «Concerto da esperimento» Gioachino Rossini ist vor allem für seine zahlreichen Opern bekannt. Seine Karriere als Opernkomponist beschloss er aber bereits mit 37 Jahren, nachdem er «Guillaume Tell» (über den Schweizer Nationalhelden) beendet hatte. Zwar komponierte er bis 1856 nur wenig, doch soll während seiner Zeit als Leiter des Liceo Musicale in Bologna (1840–1848) das Fagottkonzert entstanden sein. Nazzareno Gatti, ein Schüler des Liceos aus dieser Zeit, erwähnt in seinem Nachruf, dass Rossini das Fagottkonzert als Prüfungsstück («concerto da esperimento») für ihn komponiert habe. Das Konzert wurde erst in den 1990er Jahren wiederentdeckt, wobei die Autorenschaft bis heute nicht abschliessend geklärt werden konnte. Die Musik jedenfalls erinnert eindeutig an Rossini und präsentiert die breite Palette der technischen, klanglichen und expressiven Möglichkeiten des Fagottes.
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DO 03. DEZ 2020 Besetzung: Posaune solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Klavier, Streicher Uraufführung: 1924, Kopenhagen, Casinotheater-Orchester, Solist Vilhelm Aarkrogh Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: 27. Februar 1814, Wien, Grosser Redoutensaal, Leitung Ludwig van Beethoven Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 9. November 1881; letztmals am 28. August 2015, Leitung Studierende der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
Launy Grøndahl Konzert für Posaune und Orchester Der dänische Komponist Launy Grøndahl ist vor allem für seine Pionierarbeit als Dirigent mit dem 1925 neu gegründeten Dänischen Radio-Sinfonieorchester bekannt. Unter anderem verhalf er seinem Landsmann Carl Nielsen durch die Einspielung seiner Sinfonien zu internationaler Bekanntheit. Während eines Aufenthalts in Italien komponierte Grøndahl 1924 das Posaunenkonzert für seinen Orchesterkollegen und Freund Vilhelm Aarkrogh – den Solo-Posaunisten der Königlichen Kapelle Kopenhagen, in welcher Grøndahl Violine spielte. Das Konzert ist im Stil des Neoklassizismus komponiert und geprägt von der Musik Debussys, Ravels, Bartóks, Kodálys, Prokofieffs und Kurt Atterbergs, mit welcher Grøndahl auf seiner Auslandreise in Berührung gekommen ist. Deutliche Zeichen dafür sind der ungewöhnliche 7/8-Takt des zweiten Satzes oder das synkopische Rondo-Finale. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Komponist für alle Sätze das gleiche Grundtempo vorschreibt.
Hauskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.20 Uhr Ende gegen 21.20 Uhr CHF 40 Mitglieder gratis freie Platzwahl Neu für Mitglieder: Bitte Mitgliederausweis mitbringen. Es gibt keine Eintrittskarten mehr. Wer in der Galerie sitzen möchte, muss sich zusätzlich in eine Liste eintragen.
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 8 F-Dur Die Entstehung von Ludwig van Beethovens humorvollen achten Sinfonie ist trotz aller Unterschiede eng mit derjenigen der monumentalen Siebten verbunden. Beethoven hatte im April 1812 zuerst ein Klavierkonzert konzipiert, entschied sich aber spätestens im Mai oder Juni für die Form einer Sinfonie. Im Oktober 1812 beendete er die Arbeit und am 27. Februar 1814 wurde die Sinfonie an einer Akademie im grossen Redoutensaal in Wien uraufgeführt. Anders als in den anderen Sinfonien verzichtete Beethoven in der Achten auf eine langsame Einleitung oder ein Motto und stürzt sich vom höchsten Ton des Eingangsthemas mitten in das Geschehen. Beethoven spielt mit den Erwartungen der Zuhörer und führt sie so immer wieder in die Irre oder gar ins Leere. Ungewöhnlich ist auch, dass keiner der beiden Mittelsätze langsam ist. Das Menuett ist ausserdem ein Relikt aus der Haydn-Tradition, zu welcher Beethovens kürzeste Sinfonie trotz aller Bezüge eine kritische Distanz einnimmt, denn es handelt sich keineswegs um einen einfachen Tanzsatz. Die komplexen musikalischen Zusammenhänge in der Sinfonie – sowie auch die schwierigen Lebensumstände Beethovens in dieser Zeit – werden von einer scheinbaren Einfachheit und einem – unter anderem durch das Fagott dargestellten – Humor und Witz verdeckt. Das Übertreiben bis ins Paradoxe und Absurde und die starken Kontraste kratzen allerdings ständig an dieser Oberfläche. Florian Hunziker
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Jac van Steen FLÖTE Nolwenn Bargin HARFE Julie Palloc
EINWEIHUNGSKONZERT NEUE HARFE Claude Debussy (1862 – 1918) Six épigraphes antiques (Orchestrierung: Jean-François Paillard) (1914 ) 14' Pour invoquer Pan, dieu du vent d'été – dans le style d'une pastorale, Modéré Pour un tombeau sans nom, Triste et lent Pour que la nuit soit propice, Lent et expressif Pour la danseuse aux crotales, Andantino – souple et sans rigueur Pour l'Égyptienne, Très modéré Pour remercier la pluie du matin, Modérément animé
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur, KV 299 (1778 ) 27' Allegro Andantino Rondeau: Allegro
Claude Debussy Danses pour harpe (1904) 9' Danse sacrée (religiöser Tanz): Très modéré Danse profane (weltlicher Tanz): Modéré
— Pause — Joseph Haydn (1732 – 1809 ) Sinfonie Nr. 87 A-Dur, Hob I:87 «Pariser Sinfonie Nr. 6» (1785) 21'
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Vivace Adagio Menuetto Finale: Vivace
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Erstmals zu Gast am 3. Oktober 2001, letztmals am 22. Februar 2017
Der Holländer Jac van Steen amtierte von 1997 bis 2002 als Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker. Von 2002 bis 2005 war er Musikdirektor des Weimarer Nationaltheaters sowie Chefdirigent der Staatskapelle Weimar. Gleichzeitig leitete er von 2002 bis 2008 als Chefdirigent das Musikkollegium Winterthur. Von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit zeugen mehrere CD-Einspielungen, darunter drei von der Kritik besonders gelobte Frank Martin-CDs. Anschliessend übernahm Jac van Steen von 2008 bis 2013 die Position des Generalmusikdirektors bei den Dortmunder Philharmonikern. 2013 debütierte er an der Opera North sowie an der Volksoper Wien. Seit September 2014 amtiert er als Principal Guest Conductor beim Ulster Orchestra. 2015 folgte sein Debüt an der Garsington Opera. Zudem ist Jac van Steen als Professor am Koninklijk Conservatorium in Den Haag tätig.
Besetzung: Streicher
Claude Debussy Six épigraphes antiques
Uraufführung: 2. November 1916, Genf, Casino Saint Pierre, Solistin und Solist Marie Panthès und Roger Steimetz (Fassung für Klavier vierhändig)
Claude Debussys enger Freund und Dichter Pierre Louÿs bat ihn um einen Gefallen: Er möge eine Bühnenmusik zu den Liedern der fiktiven, antiken Lyrikerin Bilitis komponieren. Inspiriert durch diese Thematik schrieb Debussy 1914 sechs Sätze für Klavier vierhändig mit dem Titel «Six épigraphes antiques». Im ersten Epigramm «Pour invoquer Pan, dieu du vent d’été» lässt er eine ländlich-idyllische Szene im Stil eines Hirtenliedes entstehen, die Bilitis’ unbeschwerte Kindheit darstellen soll. Im zweiten Stück «Pour un tombeau sans nom» nimmt Debussy Bezug auf eine erschütternde Lebenserfahrung, die von Vergänglichkeit und Liebe handelt. «Pour que la nuit soit propice» beschreibt den Weg einer Geliebten aus der sehnsuchtsvollen Perspektive der verlassenen Person. Der vierte Satz «Pour la danseuse aux crotales» zeigt die Darbietung einer Tänzerin mit Fingerzimbeln, eine Mischung aus orientalischem Bauch- und andalusischem Flamencotanz. Der fünfte Satz «Pour l’Égyptienne» kann als Versuch verstanden werden, die altägyptische Atmosphäre mithilfe von orientalisch anmutenden Klängen und dem unaufgelösten Leitton am Ende nachzuempfinden. «Pour remercier la pluie du matin» handelt von einer Reflexion der Bilitis über die niederschmetternde Kompromisslosigkeit des Alterns, welches sie mit «unsterblichen» Liedern zu überwinden hofft. Mit einem thematischen Zitat aus dem Hirtenlied im letzten Stück schlägt Debussy schliesslich den Bogen zum ersten Lied in Bilitis’ unbefangene Kindheit.
Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 23. Januar 1935, Leitung Ernest Ansermet; letztmals am 16. Januar 2008, Leitung Michael Sanderling
Die Harfenistin Julie Palloc stammt aus Nizza. Sie studierte bei Eliza-beth Fontan Binoche sowie bei Fabrice Pierre am Conservatoire Nationale Supérieur de Musique in Lyon. Noch während ihres Studiums wurde sie Mitglied der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, wo sie von Marie-Pierre Langlamet Unterricht erhielt. Nach zwei Jahren in der Wiener Staatsoper ist sie seit 2003 Solo-Harfenistin der Philharmonia Zürich. Julie Palloc ist als Solistin mit dem Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, mit der Camerata Salzburg und dem japanischen Nagaokakyo Chamber Orchestra aufgetreten; als Kammermusikerin spielt sie an verschiedenen Musik-Festivals wie Musique à l’Empéri, Davos Festival, Salzburger Festspiele oder Berliner Festwochen. Erstmals zu Gast
Nolwenn Bargin ist seit 2008 stellvertretende Solo-Flötistin des Musikkollegiums Winterthur. Daneben ist sie seit 2017 Professorin am Landeskonservatorium Vorarlberg in Feldkirch. Sie nimmt an zahlreichen Bildungsprojekten teil, so beispielsweise im Iran, wo sie die Aktion des Vereins Brücke für die Kunst unterstützt, und in Kolumbien, wo sie die jungen Talente der Iberacademy in Medellín durch Meisterkurse und Side by SideOrchesterprojekte fördert. Zudem pflegt Nolwenn Bargin eine umfangreiche solistische und kammermusikalische Tätigkeit. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen Lise de la Salle und Kit Armstrong. 2020 gründete sie zusammen mit der Pianistin Maki Wiederkehr das Ensemble «Chant du Vent». Erstmals als Solistin zu hören am 19. Dezember 2015, letztmals am 16. März 2019
Besetzung: Harfe solo, Flöte solo, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Flöte, Harfe und Orchester
Uraufführung: Vermutlich im Jahr 1778 in Paris
Von Adrien-Louis Bonnières de Souastre, dem Grafen von Guines, bekam Wolfgang Amadeus Mozart den Auftrag, ein Konzert für Flöte und Harfe zu komponieren. In Briefen an seinen Vater schilderte Mozart ihm, dass der Graf «unvergleichlich die flöte» und seine Tochter «magnifique die Harpfe» spielten. Zu dieser Zeit, anders als heute, befand sich die damalige sogenannte Einfachpedal-Harfe noch in der technischen Entwicklung und war noch kein Orchesterinstrument. Deswegen war auch die Kombination von Flöte und Harfe zu Mozarts Zeiten eher ungewöhnlich. Aber möglicherweise dachte er bei der Komposition an das Klavier, da der virtuose Harfenpart mit seinen untypischen Trillern und chromatischen Linien eher dem Tasteninstrument entspricht. Zwar ist das Autograph dieses im
Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 3. Februar 1897, Leitung Ernst Radecke, Flöte Max Tronicke, Harfe Brunhilde Thürlings; letztmals am 30. Mai 1999, Leitung Willi Zimmermann, Flöte Felix Renggli, Harfe Chantal Mathieu
MI 09. DEZ 2020 DO 10. DEZ 2020 Frühjahr 1778 in Paris entstandenen Konzerts erhalten, jedoch sind die Kadenzen, da es sich hier um solistische Improvisationen handelt, nicht überliefert.
Besetzung: Harfe solo, Streicher
Claude Debussy Danses pour harpe
Uraufführung: 6. November 1904, Paris, Concerts Colonne, Leitung Édouard Colonne, Solistin Lucille Wurmser-Delcourt
Im Auftrag der angesehenen Klavierfabrik Pleyel mit ihrer Harfenmanufaktur in Paris komponierte Claude Debussy 1904 ein Werk, in welchem die neu gebaute chromatische Harfe als Soloinstrument erfolgversprechend in Erscheinung treten sollte. Im Zeitgeist der Musik des späten 19. Jahrhunderts versuchte man, den Tonumfang der damals üblichen diatonischen Tonleiter zu erweitern. Techniker der Firma Pleyel sowie dessen Hauptkonkurrent Érard fanden verschiedene Lösungen, Halbtöne für Harfenisten zu ermöglichen. Schliesslich setzte sich die Érard-Doppelpedalharfe durch. Die musikalischen Strukturen der beiden Tänze sind konventionell. Jedoch führt das Ende der «Danse sacrée» ohne Pause in den «Danse profane». Dabei sind die Titel Programm: der erste als feierlicher, sakral anmutender Schreittanz und der zweite als beschwingter, weltlicher Walzer.
Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 30. September 1942, Leitung Hermann Scherchen, Solistin Emmy Hürlimann; letztmals am 9. März 2011, Leitung Douglas Boyd, Solistin Isabelle Moretti
Besetzung: Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Streicher Uraufführung: 1788, Paris, Le Concert de la Loge Olympique Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 3. Februar 1960, Leitung Paul Sacher; letztmals am 22. Februar 2017, Leitung Jac van Steen
Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.20 Uhr Ende gegen 21.20 Uhr CHF 78/65/43/30 09. DEZ Abo 12/8 10. DEZ Abo 10/6 09. DEZ Öffentliche Generalprobe 09.30 Uhr CHF 20 – Neu: Unbedingt Vorverkauf benutzen! Mitglieder gratis
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Musikkollegium Winterthur LEITUNG Mario Venzago TROMPETE Simon Höfele KLAVIER Marika Gelashvili ENGLISCHHORN Franziska van Ooyen
TROMPETEN-KLÄNGE MIT SIMON HÖFELE André Jolivet (1905 – 1974) Concertino für Trompete, Klavier und Streicher (1948) 12' Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) «Wellingtons Sieg» oder «Die Schlacht bei Vittoria» op. 91 (1813) 18' 1. Abteilung: Schlacht: Trommeln und Trompeten an der englischen Seite, Marcia (Rule Britannia) – Trommeln und Trompeten an der französischen Seite, Marcia ( Marlborough) – Trompete an der französischen Seite: Aufforderung – Trompete an der englischen Seite: Gegenruf/Schlacht, Allegro – Sturmmarsch Allegro assai – Andante 2. Abteilung: Siegessinfonie: Intrada: Allegro ma non troppo – Allegro con brio – Andante grazioso – Tempo di Menuetto moderato – Allegro
Joseph Haydn Sinfonie Nr. 87 A-Dur Seine Sinfonie Nr. 87, die zu seinen Pariser Sinfonien gehört, komponierte Joseph Haydn um 1784/85. Auffällig ist in dieser Sinfonie die Orchesterbehandlung, besonders der solistische Einsatz der Holzbläser im zweiten Satz. Haydn verstand es, sie fantasievoll in den Orchesterklang zu integrieren. Die Solisten werden oft als Bläser-Ensembles zusammengefasst und setzen nicht nur an den traditionellen Passagen, sondern über das ganze Werk verteilt ein. Dabei erinnert die Sinfonie an die Sinfonia concertante, die sich durch mehrere solistische Stellen auszeichnet. Wohl absichtlich näherte sich Haydn kompositorisch den Vorlieben des damaligen französischen Publikums, zumal hervorragende Bläser zur Verfügung standen.
Aaron Copland (1900 – 1990) «Quiet City» für Trompete, Englischhorn und Streicher (1940) 10' — Pause — Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 4 B-Dur, op. 60 (1806) 34' Adagio – Allegro vivace Adagio Allegro vivace Allegro ma non troppo
Dina Sommerhalder
Bei empfindlichem Gehör empfehlen wir für «Wellingtons Sieg» die Verwendung von Ohrstöpseln (an den Eingängen erhältlich). Unterstützt durch
Das Konzert wird für das Archiv des Musikkollegiums Winterthur aufgenommen.
46 — 47
Erstmals zu Gast am 16. Februar 1977, letztmals am 27. März 2019
Erstmals zu Gast
Der Dirigent Mario Venzago stammt aus Zürich, wo er ein Klavierstudium absolvierte. Anschliessend liess er sich in Wien von Hans Swarowsky zum Dirigenten ausbilden. Von 1979 bis 1986 war Mario Venzago Hausdirigent beim Musikkollegium Winterthur. Anschliessend ging er als Chefdirigent zum Sinfonieorchester Basel, zur Deutschen Kammerphilharmonie Frankfurt (heute Bremen) sowie zu den Göteborger Sinfonikern. Zudem leitete er als Chefdirigent das Opernhaus Heidelberg und die Grazer Oper. Von 2001 bis 2009 war er Musical Director des Indianapolis Symphony Orchestra. Eine ausgedehnte Gastspieltätigkeit führt ihn regelmässig zu den führenden Orchestern und Opernhäusern. Er arbeitete mit Regisseuren wie Ruth Berghaus, Peter Konwitschny und Hans Neuenfels. Heute ist Mario Venzago Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Berner Symphonieorchesters sowie Artist in Association bei der finnischen Tapiola Sinfonietta.
Simon Höfele ist einer der spannendsten Trompeter der jungen Generation. Er ist aktueller BBC Radio 3 New Generation Artist, «Junger Wilder» am Konzerthaus Dortmund, SWR2 New Talent, Preisträger des Sonderpreises «U21» des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD, Preisträger des Verbands Deutscher Konzertveranstalter 2018 sowie des Deutschen Musikwettbewerbs 2016. Als Solist spielte er u.a. mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem BBC Philharmonic, dem Shanghai Philharmonic, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem SWR Symphonieorchester, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Münchener Kammerorchester sowie mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. In der Saison 2018/19 gab er seine Debüts in der Wigmore Hall London, der Tonhalle Zürich, im Konzerthaus Wien, im Prinzregententheater München sowie im Konzerthaus Dortmund. Simon Höfele studierte bei der Trompetenlegende Reinhold Friedrich.
Erstmals zu Gast
Marika Gelashvili wurde in Tbilisi geboren und schloss dort 2008 mit dem Bachelor of Arts ab. Nachdem sie 2013 den Performance-Master bei Karl-Andreas Kolly an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK abgeschlossen hatte, erlangte sie ihr SolistenDiplom, ebenfalls bei Karl-Andreas Kolly. Marika Gelashvili spielte bereits zahlreiche Konzerte mit Orchestern sowie Solokonzerte bei Wettbewerben und Festivals. Gleichzeitig besuchte sie Meisterkurse unter Leitung von Karl-Andreas Kolly, Markus Becker, Lars Vogt, Zoltan Kocsis, Paul Badura-Skoda, Lexo Toradze, Eter Anjafaridze, Natalia Truli, Andreas Skuras, Hans-Jurg Strub, See Siang Wong und anderen. 2009 gewann sie beim Internationallen Klavierwettbewerb in Armenien den Grand Prix, 2015 beim Landolt Wettbewerb in Zürich den Ersten Preis.
Franziska van Ooyen, aufgewachsen in Erlenbach am Zürichsee, studierte Oboe an der Hochschule für Musik in Zürich bei Peter Fuchs. Es folgten weiterführende Studien an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau bei Heinz Holliger. Franziska van Ooyen ist seit 1996 stellvertretende Solo-Oboistin des Musikkollegiums Winterthur. Darüber hinaus spielt sie regelmässig Kammermusik in verschiedenen Formationen und ist festes Mitglied des Zürcher Bläserquintetts.
Erstmals als Solistin zu hören am 21. Februar 2001, letztmals am 25. Februar 2015
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Besetzung: Trompete solo, Klavier solo, Streicher Uraufführung: 1950, Asnières-surOise, Kloster Royaumont, Solist Maurice André Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 8. April 1975, Leitung Victor Desarzens, Trompete Max Sommerhalder, Klavier Regula Läuchli; letztmals am 27. September 2000, Leitung Heinrich Schiff; Trompete PierreAlain Monot, Klavier Peter Solomon
Besetzung: 2 Flöten, Piccolo, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 6 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: 8. Dezember 1813, Wien, Leitung Ludwig van Beethoven Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 3. November 1928, Leitung Hermann Scherchen; letztmals am 3. Dezember 1982, Leitung Willi Gohl
André Jolivet Concertino für Trompete, Klavier und Streicher Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckte André Jolivet – der in den 1930er Jahren als Teil der Gruppe «La Jeune France» und Komponist von klangsinnlicher Musik mit oft rituell-magischer Verankerung von sich reden gemacht hatte – die Gattung des Konzerts für sich: Bei seinem Tod im Jahr 1974 hinterliess er zwölf vielseitige konzertante Werke. Claude Delvincourt, der Direktor des Pariser Konservatoriums, bestellte das zweite davon, das Concertino, für einen Wettbewerb. Ein gut gelauntes Thema durchläuft in diesem Werk fünf zumeist halsbrecherische Variationen; die Interpretierenden haben mit «difficultés titanesques» wie rasant schnellen Flatterzungeneffekten zu kämpfen. Jolivets Kollege Daniel-Lesur meinte gar, dass dem Klang nach «ein, zwei, zehn Spieler» am Solistenpult stehen müssten. Auch der schwierige Klavierpart drängt sich immer wieder ins Zentrum – und erhält nach einer langsam schmachtenden Passage eine der zentralen Kadenzen zugeteilt. Nach dieser kurzen Verschnaufpause für die Trompete folgt eine letzte wilde Passage «dans le style Armstrong».
Ludwig van Beethoven «Wellingstons Sieg» «Eine schamlose Konzession an den politischen Überschwang des Augenblicks», so das Urteil eines namhaften Beethoven-Biografen über das Orchesterwerk «Wellingtons Sieg». Mit diesem Werk, 1813 für Johann Nepomuk Mälzel, den Erfinder solch fantastischer Gebilde wie des mechanischen Trompeters – oder des Metronoms – komponiert, führte Beethoven die lange Tradition der musikalischen Schlachtengemälde fort, die nach der Französischen Revolution neue Konjunktur erhalten hatte. Die Komposition basiert auf den bekannten Melodien «Malbrough s’en va-ten guerre» und «Rule Britannia», deren musikalische Gestaltung Auskunft über den Zustand der damit verknüpften Armeen geben – dazu Marschrhythmen, Trommelwirbel, Fanfaren und Schlachtengetöse. Mit «God Save the King» (als mal tänzerische, mal fugierte Siegessinfonie) steht der Ausgang der Schlacht fest. Als Beethoven das Werk an das Ende eines Konzerts stellte, erhielt nicht etwa die ebenfalls uraufgeführte siebte Sinfonie, sondern diese eben angeblich «schamlose Konzession» den Beifall des Publikums. Bis heute wird dies als Paradebeispiel für ästhetische Fehleinschätzungen der Massen herbeigezogen. Doch wie stand Beethoven selbst zu diesem Werk? Sein Kommentar an die Adresse eines skeptischen Kritikers: «Ach du erbärmlicher Schuft, was ich scheisse ist besser, als was du je gedacht.»
Besetzung: Trompete solo, Englischhorn, Streicher Uraufführung: 28. Januar 1941, New York, Saidenberg Little Symphony, Leitung Daniel Saidenberg Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 9. Februar 1963, Leitung Victor Desarzens, Solist Cesare Lenterna; letztmals am 31. Mai 1997, Leitung Jonathan Stockhammer
Besetzung: Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: März 1807, Wien, Palais Lobkowitz, Leitung Ludwig van Beethoven Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 23. März 1881; letztmals am 22. November 2017, Leitung Roberto GonzálezMonjas
Aaron Copland «Quiet City» Ein Mann, der seine jüdische Identität hinter sich lassen will, aber der durch die Trompetenklänge seines Bruders immer wieder in seine Vergangenheit zurückgeholt wird – dieses Motiv aus Irwin Shaws Schauspiel «Quiet City» inspirierte den US-amerikanischen Komponisten Aaron Copland, als er auf Anregung des Regisseurs Harold Clurman 1939 eine Schauspielmusik zu diesem zwischen Realismus und Fantastik schwebenden experimentellen Theaterstück mit politischen Untertönen schrieb. Mit elegischen Orchesterklängen, die durch mahnende Trompetensignale unterbrochen werden, sollte die innerlich zerrissene Hauptperson des Stücks charakterisiert werden. Da es Shaws Schauspiel bloss zweimal auf die Bühne schaffte, setzte Copland im Folgejahr ein Orchesterwerk aus Bruchstücken der Schauspielmusik zusammen. Es entwickelte ein Eigenleben als Liebeserklärung an New York City – die Musik habe sich vom engen Kontext der Textvorlage gelöst, so Copland.
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 4 B-Dur Nach Ludwig van Beethovens dritter Sinfonie, der «Eroica», die in Bezug auf Umfang und Besetzung alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte, scheint die zwischen 1804 und 1806 entstandene Sinfonie Nr. 4 wie eine Rückkehr zur Normalität. Doch der Teufel steckt im Detail. Während Berufsgenossen wie Mendelssohn Bartholdy oder Schumann die Vierte besonders schätzten, monierten andere Zeitgenossen bizarre Züge und fanden überall «Regelverstösse»: zu viele Pausen, Brüche und harmonisch ungewöhnliche Fortschreitungen. Gleich zu Beginn des Kopfsatzes etwa führt Beethoven mit dem zweiten Ton, einem Ges, einen «Störton» ein, der im Verlauf des Werks als harmonischer «Unruhestifter» wirkt. Nach dem folgenden tastenden, moll-lastigen Spannungsaufbau wirkt der danach einsetzende Sonatensatz besonders leuchtkräftig. Wie im vom Solofagott geprägten Seitensatz herrschen auch im Andante, einem kontrastreichen Sonatensatz, Holzbläserklänge vor. Im rhythmisch verwirrenden Menuett kann hingegen bis zum Ende des ersten Teils über das Gehör kaum festgestellt werden, ob man sich in einem Zweier- oder einem Dreiermetrum befindet. Das Finale kombiniert schliesslich den traditionellen Kehraus-Charakter mit ebenso kunstvollen wie eigenwilligen Zügen.
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RHYTHMUS ÜBER MITTAG – MUSIK FÜR SCHLAGZEUG Steve Reich (*1936 ) «Music for pieces of wood» für fünf Paar gestimmte Holzstäbe (1973) 8' Giancinto Scelsi (1905 – 1988) «I riti: Ritual March – The Funeral of Achilles» für Schlagzeug-Quartett (1962) 4' Bernhard Wulff (*1948) «Abgesang einer Feldlerche im Querklang am Berghang» Konzert für Lerchengesang mit Instrumentalbegleitung (1984) 8' Gene Koshinski (*1980) «As One» für Schlagzeug-Duo (2007) 5‘ Thierry De Mey (*1956) «Musique de table» (1987) 8' Minoru Miki (1930 – 2011) «Marimba Spiritual» für Marimba und drei Schlagzeuger (1983/84) (Ausschnitt) 9‘
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LUCIAFEST MIT MALIN HARTELIUS Schwedische Weihnacht – «Jul i folkton» Traditionelle und neue Musik zur Weihnachtszeit Programm nach Ansage
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Nach der Begeisterung, die unsere Hommage an das Luciafest in den vorvergangenen Saisons auslöste, schliessen wir auch in diesem Jahr an diese schwedische Tradition an, die jeweils am 13. Dezember des Jahres gefeiert wird. Es ist der Tag der Lichterkönigin. Ein jedes schwedische Mädchen träumt davon, einmal die Lucia sein zu dürfen, um somit im Mittelpunkt dieses Tages zu stehen. Eine wichtige Rolle spielen Pfefferkuchenmänner und Heinzelmännchen mit Laternen. Und selbstverständlich dürfen am Luciafest Pfefferkuchen und Glögg – schwedischer Glühwein – ebenso wenig fehlen wie traditionelle schwedische Weihnachtslieder.
FLÖTE Emmanuel Pahud KLARINETTE Andreas Ottensamer VIOLINE Lisa Batiashvili KLAVIER José Gallardo
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Musikkollegium Winterthur LEITUNG Gábor Takács-Nagy TrioVanBeethoven KLAVIER Clemens Zeilinger VIOLINE Verena Stourzh VIOLONCELLO Franz Ortner
HAPPY BIRTHDAY, LUDWIG! Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Ouvertüre «König Stephan» op. 117 (1811) 8' Andante con moto – Presto
SOL GABETTA
Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur, op. 56 «Tripelkonzert» (1804) 35' Allegro Largo Rondo alla Polacca
— Pause — Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 36 (1802) 32'
VIOLONCELLO Sol Gabetta KLAVIER Alexei Volodin Medienpartner
TICKETS & INFORMATIONEN WWW.MUSIKKOLLEGIUM.CH TELEFON +41 52 620 20 20
Adagio molto – Allegro con brio Larghetto Scherzo: Allegro Allegro molto
56 — 57
Erstmals zu Gast am 15. März 2014, letztmals am 14. Dezember 2017
Erstmals zu Gast
Gábor Takács-Nagy stammt aus Budapest. An der Franz-LisztMusikakademie seiner Heimatstadt liess er sich als Geiger ausbilden, u.a. bei Ferenc Rados, András Mihály und György Kurtág. 1975 gründete er das Takács Quartett, dessen Mitglied er bis 1992 war. 1996 folgte die Gründung des Takács Klaviertrios, und ein Jahr später erhielt er eine Professur für Streichquartett am Konservatorium in Genf; 1998 war er Mitbegründer des Mikrokosmos Streichquartetts. Vermehrt trat Gábor Takács-Nagy auch als Dirigent in Erscheinung, gründete 2005 die Camerata Bellerive, und 2007 wurde er Chefdirigent beim UBS Verbier Festival Chamber Orchestra. Im September 2010 wurde er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter beim MÁV Symphony Orchestra, und 2012 wurde er zum Ersten Gastdirigenten beim Budapest Festival Orchestra ernannt. Seit der Saison 2011/12 ist er zudem Erster Dirigent bei der Manchester Camerata. Eine weitere Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Irish Chamber Orchestra. Im März 2017 wurde ihm der renommierte Béla Bartók-Ditta PásztoryPreis verliehen.
In seinem Gründungsjahr 2011 gab das TrioVanBeethoven sein Debüt bei den renommierten Tagen der Alten Musik in Herne (Deutschland) und trat seither in vielen Ländern Europas, im Iran und in China auf. Das Ensemble war u.a. zu Gast im Wiener Konzerthaus, beim Brucknerfest Linz, beim Steirischen Kammermusikfestival, beim Haydnfestival Brühl, in London, Glasgow und Edinburgh. Von 2014 bis 2018 gestaltete das TrioVanBeethoven eine Konzertreihe im Schloss Kremsegg in Oberösterreich, seit 2017 bestreitet es einen Abo-Zyklus im MuTh in Wien. Im Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 stehen Konzerte in Österreich, Deutschland, Slowenien, Italien, Litauen und Belgien auf dem Programm. Zudem wird das Trio zweimal mit Beethovens Tripelkonzert zu hören sein. Für das österreichische Label Gramola hat das Ensemble sämtliche Klaviertrios von Ludwig van Beethoven auf vier CDs eingespielt.
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 3 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: 9. Februar 1812, Pest, kaiserliches Theater Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 18. Dezember 1889, Leitung Edgar Munzinger; letztmals am 31. Oktober 1948, Leitung Oskar Kromer
Besetzung: Klavier solo, Violine solo, Violoncello solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: 18. Februar 1818, Leipzig, Gewandhaus, Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 31. Januar 1900, Leitung Ernst Radecke, Klavier Lina Honegger, Violine Franz Bach, Violoncello Werner Düwell; letztmals am 6. Juni 2015, Leitung Roberto González-Monjas, Klavier Martin Lucas Staub, Violine Angela Golubeva, Violoncello Sébastien Singer
Ludwig van Beethoven Ouvertüre «König Stephan» Die Festspielmusik zu «König Stephan» war ein Auftragswerk an Ludwig van Beethoven zur Einweihung des neuen kaiserlichen Theaters in Pest (heute Teil von Budapest) am 9. Februar 1812. Das Werk ist aber auch eine Hommage an den damaligen Kaiser Franz I. von Österreich, obwohl vordergründig einem früheren ungarischen König Tribut erwiesen wird: Der Untertitel des Werks lautet «Ungarns erster Wohltäter». Von der feierlichen Festspielmusik wird heute praktisch nur noch die Ouvertüre gespielt. Nach der Eröffnung des Stücks durch die Blechbläser folgt eine langsame Einleitung. Das synkopierte Hauptthema erinnert an eine lebhafte ungarische Melodie und wird von einem «friss», dem schnellen Teil des ungarischen Volkstanzes «csárdás», begleitet.
Ludwig van Beethoven «Tripelkonzert» Drei Soloinstrumente, die von einem Orchester begleitet werden, kämpfen um die Gunst und Aufmerksamkeit des Publikums – oder verbinden im besten Fall kammermusikalische Klasse mit einem vollen Orchesterklang. Jedenfalls ist das Tripelkonzert eher Klaviertrio mit Orchesterbegleitung als ein Dialog zwischen den Solostimmen und dem Orchester: Die wichtigen musikalischen Motive werden praktisch ausnahmslos von den Soloinstrumenten vorgetragen, ganz im Gegensatz zu Beethovens anderen Konzerten, bei denen auch die Orchesterpartien zur musikalischen Entwicklung beitragen und beinahe für sich alleine stehen könnten. Das Tripelkonzert konnte sich im Repertoire etablieren und gehört neben Mozarts Sinfonia concertante für Violine und Viola und Brahms‘ Doppelkonzert für Violine und Violoncello zu den wenigen Konzerten für mehrere Soloinstrumente nach der Barockzeit, die heute regelmässig aufgeführt werden. Dies ist keineswegs selbstverständlich, da es zur gleichen Zeit entstand wie die drei Klaviersonaten op. 53, op. 54 und op. 57 sowie die «Eroica»-Sinfonie op. 55, in deren Schatten es lange stand. Die solistischen Partien des Tripelkonzerts waren für Beethovens Förderer und Klavierschüler Erzherzog Rudolf und für den Violinisten Carl August Siedler und den Cellisten Anton Kraft komponiert. Die Partien für Violine und Violoncello widerspiegelten die Virtuosität der Berufsmusiker, während die Klavierstimme auf die etwas bescheideneren technischen Fähigkeiten des Erzherzogs Rücksicht nahm.
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SA 19. DEZ 2020 Der Erfolg der Uraufführung 1808 war – gemäss den wenigen erhaltenen Quellen – eher bescheiden. Ausserdem wurde aufgrund des (scheinbar) «einfachen» Klavierparts für den Erzherzog angenommen, das Werk sei nebensächlich und qualitativ weniger wert als die zur gleichen Zeit entstandenen anderen Kompositionen. Lange blieb ausser Acht, dass das Tripelkonzert eine wichtige Vorarbeit für Beethovens folgende Klavierkonzerte und das Violinkonzert war. Hans Keller, ein Musikwissenschaftler des 20. Jahrhunderts, fasste es so zusammen: «Wir begreifen vielleicht allmählich, dass Beethovens Unvollkommenheit kein Mangel an Vollkommenheit, sondern eine Abwesenheit von Vollständigkeit ist – angesichts kommender Dinge.» Dennoch ist das Tripelkonzert mehr als nur Vorarbeit, sondern weist auch eigene Besonderheiten auf. Violoncelli und Kontrabässe stellen alleine das erste Thema vor, worauf ein ausgedehntes Orchestercrescendo aufbaut, bis die Solostimmen nacheinander damit einsetzen. Der erste Satz geizt nicht mit melodischem Material und hält auch einige Überraschungen bereit – wie zum Beispiel die kräftig triumphierende Rückkehr zum Hauptthema nach der Durchführung. Der zweite Satz Largo in As-Dur ist überraschend kurz und eigentlich eine einzige Violoncello-Arie. Daher sehen manche das Tripelkonzert als das versteckte Cellokonzert Beethovens. Der dritte Satz ist ein bewegtes Rondo alla Polacca, womit das originelle und einzigartige Werk auf lebhafte und passende Weise abschliesst.
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: 5. April 1803, Wien, Theater an der Wien, Leitung Ludwig van Beethoven Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 31. Oktober 1879, Leitung Georg Wilhelm Rauchenecker; letztmals am 3. Juli 2020, Leitung Thomas Zehetmair
Freikonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr Pause gegen 17.45 Uhr Ende gegen 19.15 Uhr
Musikkollegium Winterthur ensemble2010 (EINSTUDIERUNG Beat Fritschi) LEITUNG Gábor Takács-Nagy MODERATION Nolwenn Bargin UND Stéphanie Stamm
Eintritt frei, nummerierte Plätze Kein Einlass ohne Billett! Bitte buchen Sie Ihr Gratisticket im Internet oder holen Sie es vorgängig an der Billettkasse im Stadthaus ab.
WEIHNACHTSKONZERT Arcangelo Corelli (1653 – 1713) Concerto grosso g-Moll, op. 6/8 «Fatto per la notte di natale» (1714) 14' Vivace – Grave Allegro Adagio – Allegro – Adagio Vivace Allegro Pastorale: Largo
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) «Ave verum corpus» Motette D-Dur, KV 618 (1791) 6' Wolfgang Amadeus Mozart Kyrie d-Moll, KV 341 (1781) 6' Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) «Meeresstille und glückliche Fahrt» Kantate, op. 112 (1815) 10'
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur Als Beethoven 1803 die Uraufführung seiner zweite Sinfonie dirigierte, war Europa geprägt von den Folgen der Französischen Revolution. Die Sinfonie spiegelt mit ihrer ungezähmten Energie und den Militärfanfaren die Stimmung am Anfang des neuen Jahrhunderts. Die Einleitung beginnt langsam und changiert bereits zwischen idyllischen, pathetischen und militärischen Klängen. Noch innerhalb des ersten Satzes folgt ein nervöses Allegro, dass stetig vorwärtsstrebt und in der Durchführung und Coda zum Höhepunkt getrieben wird. Auch in das ruhige Larghetto dringt das stürmische Pathos ein, und die Sinfonie steigert sich über das meisterhafte Scherzo zum ungezügelten Finale.
Stefanie Lange
Meeresstille: «Tiefe Stille herrscht im Wasser», Poco sostenuto Glückliche Fahrt: «Die Nebel zerreissen», Allegro vivace
— Pause — Georges Bizet (1838 – 1875) Sinfonie Nr. 1 C-Dur (1855) 30' In Zusammenarbeit mit
Das Konzert wird von Radio SRF2 Kultur aufgezeichnet und am 20. Dezember 2020 um 16.00 Uhr ausgestrahlt.
Allegro vivo Adagio Scherzo: Allegro vivace Allegro vivace
Traditionelle Weihnachtslieder aus allen vier Landesteilen 12' Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) «Halleluja» aus dem Oratorium «Der Messias» HWV 56 (1741) 4'
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Erstmals zu Gast am 15. März 2014, letztmals am 16. Dezember 2020
Erstmals zu Gast
Gábor Takács-Nagy stammt aus Budapest. An der Franz-LisztMusikakademie seiner Heimatstadt liess er sich als Geiger ausbilden, u.a. bei Ferenc Rados, András Mihály und György Kurtág. 1975 gründete er das Takács Quartett, dessen Mitglied er bis 1992 war. 1996 folgte die Gründung des Takács Klaviertrios, und ein Jahr später erhielt er eine Professur für Streichquartett am Konservatorium in Genf; 1998 war er Mitbegründer des Mikrokosmos Streichquartetts. Vermehrt trat Gábor Takács-Nagy auch als Dirigent in Erscheinung, gründete 2005 die Camerata Bellerive, und 2007 wurde er Chefdirigent beim UBS Verbier Festival Chamber Orchestra. Im September 2010 wurde er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter beim MÁV Symphony Orchestra, und 2012 wurde er zum Ersten Gastdirigenten beim Budapest Festival Orchestra ernannt. Seit der Saison 2011/12 ist er zudem Erster Dirigent bei der Manchester Camerata. Eine weitere Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Irish Chamber Orchestra. Im März 2017 wurde ihm der renommierte Béla Bartók-Ditta PásztoryPreis verliehen.
Das ambitionierte ensemble2010 wurde im Jahr 2010 von Beat Fritschi gegründet. Die erfahrenen, professionellen oder halbprofessionellen Sängerinnen und Sänger proben projektgebunden in bestimmten Zeitfenstern. Die Arbeit ist auf eine differenzierte Ausdruckspalette und stilgerechte Wiedergabe fokussiert, so dass Werke aus jeder Epoche aufgeführt werden können. Seit Beginn seines Wirkens hat das ensemble 2010 mit vielfältigen und spannenden Programmen auf sich aufmerksam gemacht, 2019 mit einem romantischen Programm und mit Bachs Reformationskantaten.
Nolwenn Bargin ist seit 2008 stellvertretende Solo-Flötistin des Musikkollegiums Winterthur. Daneben ist sie seit 2017 Professorin am Landeskonservatorium Vorarlberg in Feldkirch. Sie nimmt an zahlreichen Bildungsprojekten teil, so beispielsweise im Iran, wo sie die Aktion des Vereins Brücke für die Kunst unterstützt, und in Kolumbien, wo sie die jungen Talente der Iberacademy in Medellín durch Meisterkurse und Side by SideOrchesterprojekte fördert. Zudem pflegt Nolwenn Bargin eine umfangreiche solistische und kammermusikalische Tätigkeit. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen Lise de la Salle und Kit Armstrong. 2020 gründete sie zusammen mit der Pianistin Maki Wiederkehr das Ensemble «Chant du Vent».
Stéphanie Stamm studierte an den Universitäten Zürich und Basel Kunstgeschichte, Theorie und Geschichte der Fotografie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie Filmwissenschaft. Ihre Masterarbeit schrieb sie 2013 über den zeitgenössischen Künstler Jan-Hendrik Pelz und war in diesem Zusammenhang Gast an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Ein grosses Interesse hegt sie ebenso an der klassischen Musik. Seit 2014 arbeitet sie beim Musikkollegium Winterthur; 2019/20 absolvierte sie an der Hochschule der Künste Bern eine Weiterbildung als Musikvermittlerin. Stéphanie Stamm moderiert einmal monatlich «Radio Munot Klassik» beim Schaffhauser Sender «Radio Munot» sowie seit letzter Saison Schulklassen- und Freikonzerte des Musikkollegiums Winterthur.
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Mit Arcangelo Corellis achtem Concerto aus seinem aus zwölf Concerti grossi bestehenden Opus 6 wird dieses festliche Konzert treffend eröffnet, wurde es doch eigens «per la notte di natale» komponiert. Doch ganz so feierlich beginnt das Stück gar nicht, sondern vielmehr mit dissonanten Vorhalten, die womöglich auf das geheimnisvolle Wunder der Geburtsnacht von Jesus hinweisen. Das geradezu deskriptive Weihnachtsstück mündet allerdings im kon-trastreichen Wechsel von kurzen lyrischen und dramatischen Stellen bald in die äusserst kantable Pastorale, in der alles zur Ruhe zu kommen scheint. Mit den zwölf Concerti grossi seines op. 6 nobilitierte Corelli die Form des Concerto grosso, verschaffte der noch sehr jungen Tradition der instrumentalen Orchestermusik zu einer nachhaltigen Blüte und bediente mit der Pastorale einen von christlicher Idylle geprägten Topos, auf den auch Vivaldi, Bach und Händel später gerne zurückgreifen sollten. Diese besinnliche Stimmung wird auch in Mozarts berühmter Motette «Ave verum corpus» aufgegriffen: Die Vertonung des gregorianischen Hymnus ist mit vierstimmigem Chor, Streichern und Orgel auf das Wesentlichste reduziert und soll, so Mozarts Angabe, sotto voce, also mit gedämpfter Stimme vorgetragen werden. 1791 kurz vor Mozarts Tod und parallel zur «Zauberflöte» und dem Requiem komponiert, ist das lediglich aus 46 Takten bestehende Stück sein letztes vollendetes liturgisches Werk. Im Gegensatz dazu scheint das darauffolgende Kyrie in d-Moll zu seinen unvollendeten Werken zu zählen und wäre wohl insbesondere aufgrund der Besetzung mit vier Hörnern und der dramatischen Tonart des «Don Giovanni» und des Requiems Teil einer grossangelegten Messe oder eines Requiems gewesen. Ludwig van Beethoven hatte grösste Hochachtung vor Goethe und eine Vorliebe dafür, die Texte dieses Dichters – wie bei der Schauspielmusik zu «Egmont» – musikalisch umzusetzen. In Teplitz kam es 1812 zum einzigen Treffen zwischen Dichter und Komponist, welches die gegenseitige Hochachtung mitnichten schmälerte, aber zeigte, dass Beethoven noch viel mehr Stürmer und Dränger war als Goethe in diesem Lebensabschnitt. 1815 vollendete Beethoven schliesslich die Vertonung zweier Goethe-Gedichte als «Meeresstille und glückliche Fahrt», op. 112. Aus ungeklärten Gründen antwortete Goethe jedoch nicht mehr auf Beethovens Brief aus dem Jahr 1823, in dem er ihn um eine «allgemeine Anmerkung überhaupt über das Komponieren oder In-Musik-setzen» seiner
Gedichte bat. Das Werk zeichnet sich durch eine starke, bereits in den zwei Gedichten angelegte Kontrastwirkung aus. Man könnte fast von einer spätestens seit der fünften Sinfonie Beethovens präsenten Weltanschauung «Vom Dunkel ins Licht» sprechen, indem der Schiffer aus Todesstille und Kummer erst erlöst wird, wenn der Nebel sich lüftet und der Fahrtwind ihn in Richtung des sicheren Hafens bewegt. Auf dieses strahlend-frohlockende Ende folgt sogleich eine Sinfonie in C-Dur in klassischer Leichtigkeit. Es handelt sich um ein frühes Werk von Georges Bizet, das er 1855 mit 17 Jahren innerhalb nur eines Monats komponierte. Ein scheinbar so unproblematischer Umgang mit der Gattung der Sinfonie war im 19. Jahrhundert nach den Gattungsbeiträgen Beethovens alles andere als üblich. Die Unbekümmertheit lässt sich möglicherweise dadurch erklären, dass Bizet diese Sinfonie stets als Studienwerk gesehen hat, das nie zur Veröffentlichung vorgesehen war. Aus diesem Grund scheute er sich vielleicht auch nicht, von ihm bewunderte Eigenschaften und sogar direkte Zitate aus der Sinfonie in D seines verehrten Lehrers und Mentors Charles Gounod zu übernehmen. Durch die 1935 in Basel erfolgte Uraufführung unter Felix Weingartner kam Bizets Jugendwerk dann aber zu einem späten Ruhm, der denjenigen der Sinfonie seines Meisters Gounod bei weitem übertraf. Ein vielseitig und kontrastreich gestaltetes Programm von Barock bis Romantik, seinerseits gleichsam als «per aspera ad astra» gestaltet, kommt mit dem «Halleluja» aus Georg Friedrich Händels «Messias» zum feierlichen Höhepunkt. Mit Händel schliesst sich auch der Kreis: Er ist ein prominenter Vertreter des ausgehenden Barocks und war ein grosser Verehrer Corellis, nach dessen Vorbild auch er zwölf Concerti grossi – ebenfalls mit der Opuszahl 6 – geschrieben hat.
Orlando Schneider
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DO 31. DEZ 2020
13. MÄR 2021 SO 14. MÄR 2021
SA
Extrakonzert
Stadthaus Winterthur — SA 18.30 Uhr SO 14.30 Uhr CHF 75/65/45
Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.30 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Roberto González-Monjas SOPRAN Christina Gansch BARITON Christopher Maltman MODERATION Irene Godel
CHF 95/85/60/45
GOLD UND SILBER – SILVESTERGALA
12
AB N JAHRE
Franz Lehár (1870 – 1948) Ouvertüre, Arien und Duette aus «Die lustige Witwe» und «Das Land des Lächelns» Franz Lehár «Gold und Silber» Konzertwalzer, op. 79
FILM & MUSIK – AMADEUS
Johann Strauss Sohn (1825 – 1899) Ouvertüre, Arien und Duette aus «Die Fledermaus», «Der Zigeunerbaron», «Eine Nacht in Venedig» und «Wiener Blut» und weitere Werke von Johann Strauss Vater (1804 – 1849) und Johann Strauss Sohn
Musikkollegium Winterthur Chor der Kantonsschule Im Lee LEITUNG Ludwig Wicki KLAVIER Simon Bürki Medienpartner
TICKETS & INFORMATIONEN WWW.MUSIKKOLLEGIUM.CH TELEFON +41 52 620 20 20
Unterstützt durch
Mit seiner «Lustigen Witwe» entführt uns Lehár in die bunt kostümierte Scheinwelt einer märchenhaften «pontevedrinischen» Gesandtschaft in Paris sowie eines ebenso märchenhaften Palastes der Hanna Glawari – der lustigen Witwe. Das legendäre «Maxim» mit seinen Grisetten liegt gleich um die Ecke, und Liebesheirat darf durchaus auch Geldheirat sein. Denn Lehárs Musik veredelt alles mit glitzernden Fin de siècle-Silberklängen. Sein übermächtiges Vorbild war Johann Strauss Sohn: Dessen 1874 in Wien uraufgeführte «Fledermaus» gilt als Höhepunkt der goldenen Operettenära. Sie gewährt prickelnd-voyeuristische Einblicke in den grossbürgerlichen Ehealltag mit all seinen Anfechtungen, seinen Liebeleien und Seitensprüngen, mit erlaubten und verbotenen Ballfreuden, mit seligem Cham-pagnerrausch und einem vom Slibowitz benebeltem Gefängniswärter: «Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist …» Bitte beachten Sie das separate Programmheft.
WIR DANKEN
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WIR DANKEN ALLEN, DIE UNS UNTERSTÜTZEN, FÜR IHRE GROSSZÜGIGE UND WERTVOLLE HILFE. Subventionsgeber –– Stadt Winterthur –– Kanton Zürich Hauptpartner –– Credit Suisse Partner –– Zürcher Kantonalbank Konzertpartner –– Migros Kulturprozent –– Privatklinik Lindberg –– Ricola AG –– Sulzer AG –– UBS AG –– Willy Erny AG Medienpartner –– Der Landbote Firmengönner und Stiftungen –– AG für Erstellung billiger Wohnhäuser –– Art Mentor Foundation Lucerne –– Biedermann-Mantel-Stiftung –– Dr. Deuring und Oehninger AG –– Familie Ernst Basler AG –– Ernst Göhner Stiftung –– Dr. Werner Greminger Stiftung –– Giuseppe Kaiser-Stiftung –– Hedwig Rieter-Stiftung –– Hofmann Gartenbau AG –– Johann Jacob Rieter Stiftung –– Paul Reinhart Stiftung –– Peter Gehring AG –– Rychenberg Stiftung –– Stiftung Vettori –– Stiftung SYMPHASIS –– Vontobel-Stiftung Privatgönner Gold –– Kitty Barandun –– Magdalena & Beat Denzler –– Prof. Dr. Richard Ernst –– Barbara & Eberhard Fischer-Reinhart –– Erben des Ulrich Geilinger –– Nanni Reinhart –– Brigitte & Adrian Schneider –– Heinz Toggenburger –– Bernhard Wyss Silber –– Richard Battanta –– Dr. Hans Baumgartner –– Regula Kägi-Bühler –– Dieter & Lisette Schütt –– Brigitte & Arthur Vettori –– Hans Waespi Bronze –– Kathrin Bänziger & Ernst Wohlwend –– Marianne & Kaspar Baeschlin
–– Heidi & Ernst Basler Borkowski –– Beat Rob. Beck –– Regula Borgeaud –– Barbara & Helmut Bourzutschky –– Paul Buol –– Ruth Burkhalter –– Dr. Martin Deuring –– Hanspeter Ebnöther –– Arthur Frauenfelder –– Katharina & Edwin Goetz –– David Hauser –– Elisabeth Heberle –– Helene & Robert Hess –– Christa & Urs Hunziker –– Vreni Hürsch –– Claudia & Richard Kind-Dubs –– Hansruedi Lamparter –– Heidi Lutz –– Dr. Otto & Elisabeth Lutz‑ Studer –– Christine & Paul Moeller –– Helen & Fritz Neumann –– Margrit & Adolf Ott-Wirz –– Marc A. Reinhart –– Ursula Schürch –– Anna Christina Stiefel –– Thomas Sträuli –– Jolan & Hans Tobler Borkowski Mitglieder «Club der 700» –– Robert Akeret-Blatter –– Franziska Albrecht-Geilinger –– Ulrich Amacher –– Erhard Ammann –– Vrendli & Arnold Amsler –– Elisabeth & Peter Anderegg Wirth –– Marianne & Kaspar Baeschlin –– Kitty Barandun –– Heidi & Ernst Basler Borkowski –– Richard Battanta –– Paola Baumberger –– Eveline Baur –– Viktor Beglinger –– Rolf Benz –– Hermann Böhler –– Maja Bollinger –– Katharina & Robert Bossart –– Annelies Bosshard –– Christoph Bosshard –– Evelyn Brändli-Basler –– Kathrin & Peter Brütsch Bieder –– Barbara Bucher –– Felix Büeler –– Susanne Chiodi –– Andreas Cunz –– Dahinden Heim Architekten AG –– Samuel Denis & Elisabeth Heberle –– Beat Denzler –– Christine Denzler –– Jacqueline Denzler Fink –– Magdalena Denzler
–– Dr. med. Oskar Denzler –– Dr. Martin Deuring –– Susann Dubs –– Peter Eckert –– Walter Etter-Nüesch –– Barbara Etter-Nüesch –– Eva Fechter –– Nelly Fehr-Trüb –– Roberto Fiorentino –– Barbara Fischer-Reinhart –– Eberhard Fischer-Reinhart –– Charlotte & Eugen Fleischer –– Madeleine & Walter Fritschi –– Fiona Fröhlich Egli –– Rolf Gehrig Kübler –– Rahel & Kaspar Geiser –– Dr. Werner Greminger Stiftung –– Monika & Markus Gremminger –– Regula & Urs Gürtler –– Edith & Fritz Hagmann –– Ruth & Jürg Hablützel –– Jacqueline & Eugen Haltiner –– Gabriella & Georg Hardmeier Pirovino –– Heinrich Hempel –– Cordula & Benjamin Herbst –– Walter Hess † –– Barbara & Peter Heuzeroth –– Irmgard & Mathias Hofmann –– Verena Hollenstein –– Hans-Jörg Hüppi –– Walter Hugener –– Christa & Urs Hunziker –– Maja Ingold –– Heini Isler –– Verena Jordi Chittussi –– Regula Kägi-Bühler –– Urs Kasper –– Kathrin Keller –– Christine & Hannes Kessler Winkler –– Ruth Killius –– Richard Kind –– Werner Klee –– Rudolf Koelman –– Christa Koestler –– Karl-Andreas Kolly –– Roswitha Kuhn –– Ursula Künsch –– Hansruedi Lamparter –– Marguerite † & Peter Läuchli –– Regula Läuchli –– Edith Lienhardt –– Urs Martin Lütolf –– Heidi Lutz –– Otto Lutz –– Ernst Meier –– Markus Meier & Rahel Hager Meier –– Elsbeth & Heini Metzger –– Käthi & Hans Rudolf Metzger- Mörgeli –– Rudolf Meyer –– Christine & Paul Moeller –– Dorothea Mondini-Sax –– Annemarie & Herbert Moser –– Christine & Johannes Müller
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Ebenso danken wir jenen weiteren Personen, die nicht namentlich genannt werden möchten. Wir danken der Ricola AG für die Kräuterbonbons.
Stand 7. Oktober 2020
IHRE UNTERSTÜTZUNG IST GEFRAGT Die bald 400-jährige Erfolgsgeschichte des Musikkollegiums Winterthur geht Hand in Hand mit privatem Engagement und der Unterstützung durch grosszügige Gönner und Mäzene. Tragen auch Sie dazu bei, den Fortbestand unseres grossartigen Sinfonieorchesters zu sichern und 50’000 Besucher pro Saison mit klassischer Musik zu beglücken! CLUB DER 700 Treten Sie unserem «Club der 700» bei, der unter dem Patronat unseres Chefdirigenten Thomas Zehetmair steht! Als Dankeschön für Ihren jährlichen Beitrag von CHF 1000 laden wir Sie zum exklusiven Clubkonzert des Musikkollegiums Winterthur und zu weiteren besonderen Anlässen ein. LEGAT Nur dank grosszügiger Legate ist es dem Musikkollegium Winterthur möglich, sein musikalisches Erbe mit einem erstklassigen Konzertangebot weiter zu pflegen. Unsere Vermächtnisgeber behalten wir in dankbarer Erinnerung, indem wir ihren Lebenslauf in unserem Saisonprogramm und auf unserer Webseite veröffentlichen. TRAUERSPENDE Immer wieder bringen dem Musikkollegium Winterthur nahe stehende Personen ihre Verbundenheit mit dem Orchester mit dem Wunsch zum Ausdruck, dass man ihrer im Todesfall mit einer Trauerspende an das Musikkollegium Winterthur gedenkt. Auch für diese Zeichen der Verbundenheit sind wir sehr dankbar.
SPENDENKONTO: Postfinance-Konto 84-393-6 IBAN CH06 0900 0000 8400 0393 6 lautend auf Musikkollegium Winterthur, 8400 Winterthur Spenden ans Musikkollegium Winterthur können als gemeinnützige Zuwendungen vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. KONTAKT Dominik Deuber, Direktor Telefon +41 52 268 15 60 E-Mail: direktion@musikkollegium.ch
KARTENVERKAUF
ORCHESTER
68 — 69
BESTELLUNGEN INTERNET
ÖFFENTLICHE GENERALPROBEN
Einzelkarten können unter musikkollegium.ch gebucht werden (keine Vergünstigungen).
Neu bitte unbedingt Vorverkauf benutzen (gilt nicht für Mitglieder).
VERKAUF MUSIKKOLLEGIUM WINTERTHUR
Ihre telefonische oder schriftliche Bestellung ist verbindlich. Reservierte und nicht abgeholte Karten werden in Rechnung gestellt. Gekaufte Karten können nicht umgetauscht oder zurückgenommen werden. Für Post zustellung verrechnen wir CHF 7.
VERKAUFSBEDINGUNGEN
Stadthaus Winterthur Mo – Fr, 09.30 Uhr – 13.30 Uhr Telefon +41 52 620 20 20, konzertkarten@musikkollegium.ch COVID-19: Wir sind verpflichtet, Ihre Kontaktdaten aufzunehmen. ABENDKASSE UND TÜRÖFFNUNG
45 Minuten vor Konzertbeginn Direktwahl Abendkasse im Stadthaus Telefon +41 52 268 15 77
HINWEISE
Einlass für zu spät Kommende ist nur bei Unterbrechungen möglich. Ton- und Bildaufnahmen sind nur mit schriftlichem Ein verständnis des Musikkollegiums Winterthur gestattet. Programm- und Besetzungs änderungen bleiben vorbehalten.
IMPRESSUM Redaktion Stéphanie Stamm; Ulrich Amacher; Dr. Werner Pfister; Lion Gallusser Mitarbeit in dieser Nummer Lion Gallusser in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich Redaktionsschluss 19. Oktober 2020 Gestaltung / Satz Partner & Partner AG, Winterthur / Rebecca De Bautista und Stéphanie Stamm Fotos Joy Dana (S. 1), Maria Kosnyreva (S. 5), Marco Borggreve (S. 12, S. 13, S. 42 u., S. 46 u., S. 61 o.), Manfred Höin (S. 17), Pablo Faccinetto (S. 20 o., S. 20 u., S. 24 o., S. 38 m., S. 38 u., S. 47 u., S. 61 u., S. 67, S. 69), Kaupo Kikkas (S. 24 u.), Alessan-dro Habegger (S. 38 o.), Jos Droop (S. 42 o.), Alberto Venzago (S. 46 o.), Maria Frodl (S. 56 u.), zVg (S. 15, S. 36 o., S. 36 m., S. 36 u., S. 37 o., S. 37 u., S. 42 m., S. 47 o., S. 56 o., S. 60 o., S. 60 u.)
Druck Mattenbach AG, Winterthur Auflage 1450 Erscheinungsweise 5× jährlich Preis Einzelausgabe /Abonnement CHF 5/CHF 40 Der Auftakt ist das offizielle Publikationsorgan des Vereins Musikkollegium Winterthur. Für Mitglieder ist der Abonnementspreis im jährlichen Mitgliederbeitrag enthalten. Herausgeber Musikkollegium Winterthur Rychenbergstrasse 94 8400 Winterthur Telefon +41 52 268 15 60 Telefax +41 52 268 15 70 musikkollegium.ch
Das Musikkollegium Winterthur wurde 1629 gegründet und ist seit 1875 – damals noch unter dem Namen Stadtorchester Winterthur – ein professionelles Sinfonieorchester. Mit seinen rund 50 Musikerinnen und Musikern gehört es heute zu den führenden Sinfonieorchestern der Schweiz. Es spielt pro Saison gut 40 Konzertprogramme im Stadthaus Winterthur, wobei zahlreiche Kammermusikveranstaltungen hinzukommen. Im Opern- und Ballettfach pflegt das Musikkollegium Winterthur eine fruchtbare Zusammenarbeit u.a. mit dem Theater Winterthur sowie mit dem Opernhaus Zürich. Klassik und Frühromantik sind die Schwerpunkte im breiten Repertoire, das sich vom Barock bis zur zeitgenössischen Moderne erstreckt und regelmässig mit Erst- und Uraufführungen aufwartet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte der Dirigent Hermann Scherchen das Orchester massgeblich; ihm folgte Joseph Keilberth nach. Namhafte Chefdirigenten wie Franz Welser-Möst oder Heinrich Schiff führten diese Tradition fort. Von 2009 bis 2016 stand Douglas Boyd dem Orchester vor, seit der Saison 2016/17 ist Thomas Zehetmair Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur.
Berühmte Solisten und Dirigenten wie PierreLaurent Aimard, Sir András Schiff, Christian Tetzlaff, Isabelle Faust, Maurice Steger, Heinz Holliger, Michael Sanderling, Emmanuel Pahud, Sol Gabetta, Andreas Ottensamer und Reinhard Goebel, um nur einige zu nennen, sind regelmässig beim Musikkollegium Winterthur zu Gast. Mit seiner breitgefächerten Jugendarbeit hat das Musikkollegium Winterthur in den letzten Jahren eine Vorreiterrolle erlangt, für die es bereits mehrere Preise entgegennehmen durfte. Neben einem vielfältigen Veranstaltungsangebot wurden auch Buch-, CD- und DVD-Projekte sowie ein Dokumentarfilm realisiert. Zudem wartet das Musikkollegium Winterthur immer wieder mit neuen, auch experimentellen Konzertformaten auf – Classic Openair im Winterthurer Rychenbergpark, Klassik im Club, Klassik Nuevo oder Film & Musik. Regelmässig wird das Musikkollegium Winterthur auch zu Gastauftritten in der Schweiz sowie im Ausland eingeladen. Zahlreiche, zum Teil mit Preisen ausgezeichnete CD-Einspielungen – darunter eine Gesamteinspielung der Sinfonien von Johannes Brahms in der Saison 2018/19 – zeugen vom hohen künstlerischen Rang des Musikkollegiums Winterthur.
VORSCHAU
JANUAR
Unser
SINFONIE ORCHESTER Ex
Natürlich auch auf
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seit 1629
FR
Elektro und Telecom AG Gewerbestrasse 4 8404 Winterthur
06. 19.30 RUSSISCHE GEIGENKLÄNGE MIT ILYA GRINGOLTS
Stadthaus Winterthur
08. 12.15 MUSIK ÜBER MITTAG – TIEFGRÜNDIGES
VOLTA Mettlenstrasse 18 8488 Turbenthal
FÜR BRATSCHE, CELLO UND BASS Theater Winterthur, Foyer
SO 10. 17.00 WINTERTHURER JUGENDSINFONIEORCHESTER Stadthaus Winterthur
14. 19.30 MARIE-ANTOINETTE (BALLETT-PREMIÈRE)
DO
FR
Theater Winterthur, Foyer
24. 20.00 IL BARBIERE DI SIVIGLIA (PREMIÈRE)
SO
FR
Theater Winterthur
22. 12.15 MUSIK ÜBER MITTAG – KLAVIERQUINTETTE
Opernhaus Zürich
29. 19.30 CANTABILE
Stadthaus Winterthur
ABONNEMENTE UND KONZERTKARTEN
FEBRUAR
Verkauf im Stadthaus Winterthur Mo – Fr 09.30 – 13.30 Uhr
MI
03. 19.30 THOMAS ZEHETMAIR UND RUTH KILLIUS
SA
06. 19.30 LISA BATIASHVILI & FRIENDS
Telefon +41 52 620 20 20 E-Mail konzertkarten@musikkollegium.ch Internet musikkollegium.ch (keine Vergünstigungen)
70 — 71
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Innenausbau Möbelhandwerk Küchenbau Technikumstrasse 67
8400 Winterthur
Telefon 052 212 68 22
info @ schreinereihugener.ch
Stadthaus Winterthur
Stadthaus Winterthur
09. 19.30 ARGENTINISCHER ABEND MIT JOSÉ CURA
Stadthaus Winterthur
SA 13. 16.00 SOL GABETTA UND ALEXEI VOLODIN 19.30 Stadthaus Winterthur DO
25. 19.30 MAHLERS DRITTE SINFONIE
SA
Stadthaus Winterthur
27. 19.30 DIE DREIGROSCHENOPER
Stadthaus Winterthur
Sämtliche Konzerte finden Sie unter musikkollegium.ch
AZB CH-8400 Winterthur P.P. / Journal Post CH AG
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