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Zweiter Akt, zweite Szene Dr. Brooks’ Praxis, später am Abend
ZWEITER AKT, ZWEITE SZENE – Dr. Brooks’ Praxis, später am Abend
(DR. BROOKS sitzt am Schreibtisch; LIZA geht auf und ab. Lange schweigen sie.)
LIZA
Ich... Ich glaube nicht, dass ich noch dort liegen kann. Spricht etwas dagegen, wenn ich aufstehe?
Ganz, wie Sie wollen.
Danke.
(Wieder Schweigen.)
Was ist?
LIZA
Dieser Traum. Ich kann ihn nicht abschütteln. Ich nenne es immer noch einen Traum – aber es war keiner. Es war wirklich so etwas wie eine Halluzination. Deshalb musste ich wiederkommen – ich musste es!
DR. BROOKS
Was fällt Ihnen an dem Traum auf, Miss Elliott?
LIZA
Nichts. Außer... dass ich die ganze Zeit dachte, ich erinnere mich an ein Gefühl... als hätte ich das alles schon einmal erlebt. Ich werde es nicht los.
DR. BROOKS
LIZA
DR. BROOKS
Ja?
LIZA
Als sie im Traum dieses Lied sangen, fühlte ich mich genauso gedemütigt und verletzt wie damals. (Pause.)
DR. BROOKS
Wann?
DR. BROOKS
Als kleines Mädchen, ständig.
Weswegen haben Sie sich so gefühlt?
LIZA
Bis jetzt habe ich nie darüber nachgedacht. Ist das nicht eigenartig? Ich muss es all die Jahre vergessen haben – aber es ist dasselbe. Dieses „böse Gefühl“, wie ich es damals nannte.
LIZA
DR. BROOKS
DR. BROOKS
Können Sie sich vielleicht erinnern, wann Sie das Gefühl zum ersten Mal hatten?
LIZA
Ja... Ja, ich erinnere mich. Ich muss sehr klein gewesen sein – drei oder vier Jahre alt – aber ich kann mich immer noch erinnern.
KINDHEITSTRAUM
Erinnerung 1
(Es wird dunkel. Dann erscheint EINE KLEINE GRUPPE in Abendkleidung aus dem Jahr 1904. LIZA steht allein am Bühnenrand in einem Spot. Aus der Gruppe sticht eine Frau von großer Schönheit mit rotem Haar heraus, LIZAS MUTTER. Zur Gruppe stößt ein Mann, der ein kleines Kind auf dem Arm trägt. Es sind LIZAS VATER und LIZA ALS KIND.)
VATER
Hier ist sie! Sie sagt gute Nacht und singt ihr Liedchen, und dann ab ins Bett mit ihr!
EINE FRAU
Liza, Liza! Was für ein hübscher Name für ein hübsches Mädchen!
Sie ist reizend, Bob!
EIN MANN
VATER
(Lachend) Na, na! Wir haben uns mit Lizas Aussehen abgefunden. Eigentlich bin ich sogar ganz zufrieden, dass sie eher unscheinbar ist. (Er tätschelt seiner Frau die Wange.) Eine Schönheit in der Familie genügt vollkommen, das kann ich dir flüstern! Zwei könnte ich nicht ertragen!
MUTTER
(Schlägt scherzhaft seine Hand weg) Also wirklich, Robert! Wenn man ihn so hört, könnte man glauben, ich würde ständig immer nur vorm Spiegel stehen.
VATER
Aber so ist es doch, Liebste! Tim – lass dir nie einfallen, eine legendäre Schönheit zu heiraten. Es ist die Hölle!
MUTTER
(Lachend) Still, Robert! (Zu dem KIND) Ich fürchte, du wirst nie in deinem Leben Blau tragen können, mein Liebling, und wir müssen gut überlegen, wie wir dir die Haare machen. Aber wir werden das Beste aus dir herausholen, nicht wahr, Liza?
VATER
Eine Schönheit wird sie nie sein, Helen, egal, was du anstellst, und ich bin froh darüber!
(Alles lacht.)
LIZA
(Im Spot) Ich wollte es herausschreien, „Das ist nicht wahr! Ich bin wie meine Mutter!“ Ich wollte schreien und sie zum Schweigen bringen!
VATER
Du bist Daddys hässliches kleines Entlein, nicht wahr? Komm, Liza! Sing für uns dein Liedchen, und dann bekommst du deinen Gutenachtkuss. (Das KIND vergräbt sein Gesicht in seiner Schulter.) Was ist denn, Liza? Das ist doch nicht unser schlaues Mädchen! Komm, wir singen das Lied zusammen.
(Er setzt das KIND ab. Es schweigt eine Weile und schaut die Erwachsenen von unten an. Es kämpft offenbar mit den Tränen. Stockend beginnt es, das Lied zu singen. Es ist das uns bekannte Lied. Das KIND bringt nur die ersten Takte hervor, dann bricht es in Tränen aus und läuft weinend hinaus. Die Gruppe verschwindet im Dunkeln. LIZA verbleibt allein im Spot.)
LIZA
Ich lief ins Kinderzimmer und sah in den Spiegel. Ich fühlte mich hässlich und schämte mich. Als meine Mutter hereinkam, hasste ich sie, weil sie so schön war!
Erinnerung 2
(Auf der anderen Bühnenseite erscheint EINE GRUPPE VON SCHULKINDERN mit ihrer LEHRERIN im Licht.)
LEHRERIN
Also, noch einmal! Nur das Ende, und dann werde ich entscheiden, wer den Prinzen und wer die Prinzessin spielen wird. Fertig?
(Sie bläst eine Stimmpfeife an. Die KINDER fangen an, a capella zu singen.)
KINDER
DIE SCHÖNE PRINZESSIN WACHT PROMPT WIEDER AUF, UND LÄCHELT VERLIEBT ZU DEM SÄNGER HINAUF. „UNSER PAAR LEBE HOCH!“, SO RUFEN’S DIE LEUTE. UND STARB KEINER, DANN LEBEN SIE WOHL NOCH HEUTE.
(Sie beenden das Lied und warten ungeduldig auf die Entscheidung.)
LEHRERIN
Das war gut, Kinder. Na gut, meine Entscheidung ist gefallen! Den Prinzen wird David Reed spielen ... und die Prinzessin Liza Elliott.
(DIE SIEBENJÄHRIGE LIZA springt vor Freude in die Luft. Die anderen Kinder murmeln höflich. Plötzlich tritt DAVID REED, ein Junge in LIZAS Alter, vor.)
DAVID
Miss Sullivan ... ich will den Prinzen nicht spielen.
Wie bitte, David? Warum?
LEHRERIN
DAVID
Warum kann ich nicht eine hübsche Prinzessin haben – wie Barbara? (Die Kinder kichern.) Eine Prinzessin muss doch schön sein, oder nicht? Liza wird alles verderben. Wenn Liza die Prinzessin spielt, will ich nicht der Prinz sein.
LIZA
(Im Spot) Ich konnte es nicht aushalten. Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Ich wollte mich verkriechen und verschwinden.
LEHRERIN
David, so etwas darfst du nicht sagen! Ich habe gesagt, dass Liza die Prinzessin spielt, Schluss mit der Diskussion, klar?
DIE SIEBENJÄHRIGE LIZA
Ich will es aber nicht mehr, Miss Sullivan! Ich will es nicht! Ich will es nicht!
(Sie läuft weinend hinaus. Es wird dunkel.)
LIZA
(Im Spot) Ich wollte es mehr als alles in der Welt! Zum ersten Mal fühlte ich mich allein – allein.
Erinnerung 3
(Im Licht erscheint DIE ZEHNJÄHRIGE LIZA, die lesend auf dem Boden liegt und einen Apfel isst. Nach einem Augenblick kommt eine HAUSHÄLTERIN auf die Bühne. LIZA schaut von ihrem Buch auf.)
DIE ZEHNJÄHRIGE LIZA
Geht es Mutter besser, Mrs. Bennett?
(Die HAUSHÄLTERIN ringt vergebens um eine Antwort. Stattdessen bedeutet sie dem MÄDCHEN, zu ihr zu kommen, und schließt sie dann in die Arme.)
Meine Kleine ... deine Mutter ...
MRS. BENNETT
(Sie umarmt das MÄDCHEN fest, dreht sich dann um und geht hinaus. Das MÄDCHEN bleibt eine ganze Weile still stehen.)
LIZA
Ich wollte weinen. Aber irgendwie konnte ich es nicht. Ich wusste, dass ich meine Mutter liebte. Aber trauern konnte ich nicht. Meine Augen blieben trocken. Plötzlich rannte ich zum Schrank, um den Mantel meiner Mutter zu holen.
(Plötzlich läuft das MÄDCHEN in die Dunkelheit ab, um nach einer Weile zurückzukehren. Sie trägt nun ein Damen-Cape – das ihrer Mutter – und betrachtet sich halb lächelnd in einem Handspiegel. Dann beginnt sie leise ihr Lied aus der Kindheit zu summen.)
(LIZAS VATER kommt aus dem Krankenzimmer und bleibt abrupt stehen, als er das MÄDCHEN sieht.)
VATER
Liza! Liza, was machst du denn?! (Er reißt ihr das Cape von den Schultern und entwindet ihr den Handspiegel.) Geh sofort auf dein Zimmer! (Es wird dunkel.)
LIZA
(Im Spot) Aber das ... „böse Gefühl“ war verschwunden. Ich weiß nicht warum. Bis zu jenem Abend ... beim Ball zu unserem Highschool-Abschluss.
Erinnerung 4
Mapleton High Choral - Reprise
(EINE GRUPPE SIEBZEHNJÄHRIGER JUNGEN UND MÄDCHEN erscheint tanzend im Licht. Die MÄDCHEN tragen weiße, gestärkte Kleider und Schleifen im Haar. Die JUNGEN tragen Wollanzüge und Hemden mit steifen Krägen.)
SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER
WIR PREISEN DICH, OH, MAPLETON HIGH. ES SCHLÄGT EIN JEDES HERZ FÜR DICH. WIR LOBEN DICH, WAS IMMER AUCH SEI, UND STREBEN HIMMELWÄRTS FÜR DICH.
OH, ALMA MATER, MAPLETON HIGH, DU HEIMAT DER GELEHRSAMKEIT. SOGAR IM TOD SIND WIR DIR NOCH TREU, DER BESTEN SCHULE WEIT UND BREIT.
(Ein JUNGE stellt sich auf einen Stuhl und verschafft sich händeklatschend Aufmerksamkeit.)
JUNGE
Alle mal herhören! Die Stimmen sind jetzt ausgezählt. Wollt ihr das Ergebnis hören? (Alles ruft „Ja! Ja!“) Also dann ... Die Abschlussklasse von Mapleton High School wählt zum erfolgversprechendsten Jungen ... Homer Adams! (Applaus.) ... zum besten Sportler ... Henry Conrad! (Applaus.) ... zum schönsten Mädchen ... Barbara Joyce! (Applaus.) ... zum attraktivsten Jungen ... Ben Butler! (Applaus.) ... und zur besten Schülerin ... Liza Elliott!
(Das Licht verlischt, bis auf einen Spot auf BEN, die SCHÜLERINNEN UND Schüler gehen ab.)
Glückwunsch, Liza!
BEN
LIZA
Danke, Ben. (Während des Tanzens) Ich habe dich nicht gewählt, Ben. Ich finde nicht, dass du der attraktivste Junge bist.
BEN
Ich habe dich nicht gewählt, Liza. Ich finde nicht, dass du die beste Schülerin bist! (Sie lachen.) Das war allerdings vor diesem Tanz. Mit wem gehst du zum Dinner, Liza?
LIZA
Mit niemandem so richtig. So halb habe ich es Henry versprochen.
Warum gehst du nicht mit mir?
(Sie schaut ihn kurz an.)
Und was ist mit Barbara?
BEN
Ach, Barbara! Die wird nichts dagegen haben. Sie spricht nicht mehr mit mir. Und ich nicht mit ihr. Wollen wir uns nicht setzen?
BEN
LIZA
(LIZA nickt.)
LIZA
Oh, es ist schön hier. Die Musik hört sich aus der Entfernung viel besser an. Warum hast du dich mit Barbara gestritten, Ben?
BEN
Ach, ich weiß nicht. Ich hasse einfach Mädchen, die ständig herumflirten. Mal ehrlich, Liza, findest du es richtig, wenn ein Mädchen immerzu flirtet?
LIZA
Für Barbara wäre es wohl schwierig, nicht zu flirten. Sie ist so schön.
BEN
Zu schön, wenn du mich fragst. Mit wem machst du die Bootsfahrt?
Homer Adams.
LIZA
Sag ihm ab und komm mit mir.
Oh, Ben, das kann ich nicht machen.
BEN
Natürlich kannst du das. Komm schon, Liza! Sag ja! Bitte!
BEN
LIZA
Aber ...
Aber was?
Ich verstehe es nicht, Ben ...
Was verstehst du nicht?
LIZA
Du ... du hast mich bis heute überhaupt nicht beachtet.
BEN
Mensch ... kann man denn nicht mal ... Magst du mich nicht, Liza?
LIZA
Doch ... doch, Ben. Ich habe dich immer gemocht.
BEN
Also, kann ein Junge nicht plötzlich ein Mädchen mögen?
LIZA
BEN
LIZA
BEN
Na gut! Ich mach’s!
LIZA
Das ist toll!
BEN
Ben! (Spontan umarmt und küsst er sie.)
LIZA
Entschuldigung.
BEN
Es ist ... schon in Ordnung.
(Er nimmt ihre Hand.)
LIZA
BEN
Du bist echt nett, Liza. Wir schreiben uns im Sommer, ja?
Ja.
LIZA
(Plötzlich schlägt sie die Hände vors Gesicht.)
Was ist denn los?
BEN
LIZA
Nichts. Ich weiß nicht. Ich fühle mich komisch. Vermutlich bin ich einfach glücklich.
Ich auch. Sollen wir tanzen?
LIZA
Ich bleibe lieber für einen Moment hier sitzen, Ben.
BEN
Okay.
Mein Schiff BEN
(Er legt ihr den Arm um die Taille und drückt ihren Kopf an seine Schulter.)
(BEN)
Es ist schon so gut wie Sommer. Bei der Bootsfahrt haben wir bestimmt schönes Wetter. (Sie bleiben einen Moment lang still sitzen. Dann beginnt LIZA leise, das Lied zu summen.) Was ist das für ein Lied, Liza?
LIZA
Was ...? Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich gesungen habe.
Sing weiter – es ist hübsch.
LIZA
Ich weiß nicht, ob ich mich an den Text erinnern kann.
BEN
(Und dann singt sie. Zum ersten Mal hören wir das ganze Lied. Sie singt es mit Inbrunst. 95)
MEIN SCHIFF HAT SEGEL AUS SEID’NEM TUCH, SEIN MAST IST EBENHOLZ. ES FÄHRT KREUZ UND QUER ÜBERS GROSSE MEER, NEPTUNS STOLZ.
MEIN SCHIFF HAT TRUHEN VON GOLD AN BORD, BRILLANTEN, ELFENBEIN. ICH GLAUB’ DARAN, ES LÄUFT IRGENDWANN IN DEN HAFEN EIN.
ICH BIN SO GESPANNT AUFS ALLERHAND, WAS DAS SCHIFF ENTHÄLT. DOCH DER GRÖSSTE SCHATZ IST FÜR DIE KATZ’, WENN DOCH EINS IM SCHIFFSBAUCH FEHLT.
DENN MIR SIND PERLEN UND SEIDE GLEICH, OB GOLD IN TRUHEN BLINKT,
WENN MEIN SCHIFF MIR NICHT AUCH DAS HELLSTE LICHT, DIE WAHRE LIEBE BRINGT –
WENN DAS SCHIFF MIR NICHT AUCH DAS HELLSTE LICHT, DIE WAHRE LIEBE BRINGT.
BEN
Wow, das war schön. Was ist das für ein Lied, Liza?
LIZA
Ich kenne es eigentlich schon immer. Aber ich konnte mich bis jetzt nie an den ganzen Text erinnern.
(BARBARA, ein blondes, sehr hübsches Mädchen, schlendert beiläufig herbei. Sie lacht kurz, als sie die beiden sieht. BEN und LIZA wenden sich ihr zu.)
Oh, hallo.
BARBARA
Hallo, Barbara.
Störe ich?
LIZA
BARBARA
Ist schon in Ordnung.
Ben, könnte ich kurz mit dir reden?
LIZA
BARBARA
Ich dachte, du sprichst nicht mit mir.
BARBARA
Tu ich eigentlich auch nicht. Und wenn du bloß gemein sein willst ...
BEN
(Kurze Pause.)
BEN
Entschuldige mich, Liza. Ich bin sofort wieder da. (Zu BARBARA)
Also?
Blödmann!
BARBARA
Du hast doch angefangen.
Hab ich nicht.
BEN
BARBARA
(Sie verschwinden im Dunkeln. Dann lässt sie den Kopf in die Hände sinken und fängt haltlos an zu weinen. Das Licht verlischt.)
SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER
(Aus dem Off) Mapleton High, Mapleton High! Rah! Rah! Rah! (Singen)
OH, ALMA MATER, MAPLETON HIGH,
DU HEIMAT DER GELEHRSAMKEIT.
SOGAR IM TOD SIND WIR DIR NOCH TREU,
DER BESTEN SCHULE WEIT UND BREIT.
[Ende des Kindheitstraums]
(Nun erscheint die Praxis von DR. BROOKS im Licht. LIZA sitzt ihm gegenüber, ihr Gesicht abgewandt und die Hände vor den Augen.)
DR. BROOKS
Ich fürchte, wir haben heute nicht mehr viel Zeit, deshalb muss ich das, was ich sagen will, schnell sagen. Soll ich lieber bis morgen warten? Ich weiß, das war nicht einfach für Sie.
Nein. Es geht mir gut.
DR. BROOKS
Lassen Sie mich versuchen, die Teile zusammenzusetzen. Das Muster lässt sich jetzt besser erkennen, denke ich. Ein kleines Mädchen ist von seiner Hässlichkeit überzeugt und hält sich für nicht so gut wie andere Mädchen. Es lehnt sich selbst ab und wird von der Welt abgelehnt.
LIZA
Der Welt?
DR. BROOKS
Ja. Die Schule und die Mitschüler bilden die Welt eines Kindes, nicht wahr?
LIZA
Aber warum verschwand dieses ... „böse Gefühl“, als meine Mutter starb?
DR. BROOKS
Vielleicht, weil Ihre Mutter als ständige Erinnerung an Schönheit – an alles, was Sie nicht waren, aber sein wollten – nicht mehr da war.
LIZA
Und dann?
DR. BROOKS
Dann erblühten Sie als Sie selbst ... bis Sie wieder – in einem kritischen Augenblick Ihres Lebens – von einem schönen Mädchen beraubt wurden. Ich glaube, in diesem Moment haben Sie sich als Frau zurückgezogen. Damit Sie nie wieder riskieren müssen, in Konkurrenz zu anderen Frauen verletzt zu werden. Aber die Sehnsucht blieb – ebenso das Ausmaß und das tiefe Empfinden eines Unrechts. Und nun sind Sie mit einer Rebellion konfrontiert – etwas in Ihnen rebelliert dagegen, sich als Frau nicht verwirklicht zu haben.