natur&land 4/21

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NATURSCHUTZBUND AKTIV

HILFE FÜR AMPHIBIEN IN NOT FOTO: WILLI SCHWARZENBACHER

AUFSTIEGSHILFEN BEI VIEHSPERREN INSTALLIERT Im Zuge des fortschreitenden Artenschwundes sind heimische Amphibien durch die Zerstörung von Laichplätzen, Ganzjahreshabitaten, Lebensraumfragmentierung und Straßenbau zunehmend bedroht. Bei den Amphibienwanderungen im Frühjahr und Herbst sind auch Weideroste – auch Viehsperren oder -gitter genannt – ein großes Problem für die Tiere: Wenn sie hineinfallen, kommen sie kaum noch heraus. Der Naturschutzbund testete in einem Pilotprojekt im Pinzgau leicht zu installierende Aufstiegshilfen. Die verhältnismäßig einfachen Maßnahmen wurden bereits in die Breite getragen.

D

er jahreszeitliche Wechsel zwischen den verschiedenen Lebensräumen der Amphibien stellt die Tiere vor viele Herausforderungen: Nicht nur der Straßenverkehr, auch Viehgitter fordern ihre Opfer. Sind Erdkröte, Grasfrosch und Bergmolch sowie andere Kleintiere erst einmal hineingefallen, gibt es meist kein Entkommen mehr. Ausgehend von einem Konzept der „ARGE Amphibienschutz am Weiderost“ konnten nun in Salzburg praktische Maßnahmen zur Rettung von Amphibien aus diesen baulichen „Fallen“ umgesetzt werden. In die Wege geleitet wurde das Projekt „Amphibienschutz in Salzburg – Entschärfung von Viehsperren als Amphibienfalle“ von dem Arzt und Umweltschützer Willi Schwarzenbacher und der Biotopschutzgruppe Pinzgau des Naturschutzbundes. In Gesprächen mit Wege-Erhalter*innen, Amphibienexperte*innen, Naturschutzorganisationen, der Berg- und Naturwacht und Schutzgebietsbetreu-

er*innen wurden vorab Viehsperren ermittelt, die schon als „Amphibienfallen“ bekannt waren. Mit Unterstützung der S. Spitz GmbH und der HOFER KG konnte schließlich ein Pilotprojekt im Raum Bramberg im Salzburger Oberpinzgau gestartet und hier die ersten zehn Aufstiegshilfen realisiert werden. Beim Einbau wurden erste Erfahrungen gesammelt und Zuständige vor Ort sowie interessierte Freiwillige für den Einbau geschult. Auch der Nationalpark Hohe Tauern, die Österreichischen Bundesforste und das Land Salzburg, Abteilung Natur- und Umweltschutz, konnten für eine weiterführende Kooperation gewonnen werden. Das Land Salzburg hat im Pinzgau bereits weitere 25 Aufstiegshilfen installieren lassen.

Winterausgabe | natur&land | 107. JG. – Heft 4-2021

Erdkröten profitieren von den Aufstiegshilfen FOTO: ROBERT HOFRICHTER

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