natur&land 01/22

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INSEKTEN FÖRDERN

Mit der Anlage eines Sandbeets kann man viele Insekten unterstützen, die auf offene Bodenstellen zum Nisten angewiesen sind. FOTO: PIXABAY/ALEXEI OTHER

SANDBEET: WILDBIENEN LIEBEN SAND

Sandbienen wie Andrena vaga brauchen offene Bodenstellen FOTO: WOLFGANG SCHRUF

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ussten Sie, dass etwa drei Viertel aller Wildbienen-Arten im Boden nisten? Ihnen hilft man nicht mit Insektenhotels, sie benötigen offene Bodenstellen, eine lückige Grasnarbe oder Böschungen. Auch im Siedlungsraum können Spezialisten wie Erdbienen geeignete Nistplätze finden. Sie nutzen hier unbefestigte Wege, Trampelpfade, Bahn- und Hochwasserdämme. Andere Wildbienen wie die Pelzbienen bauen ihre Niströhren in mit Lehm verfugte Mauern und Steinbrüche. Und auch Grabwespen, Ameisenlöwen und viele andere Insekten profitieren von offenen Bodenstellen in sonniger Lage. Sind solche Stellen nicht oder zu wenig vorhanden, kann man den Tieren aber auch im Garten ein geeignetes Plätzchen schaffen. „Sandkiste“ für Insekten Wer Platz hat, kann an sonniger Stelle ein ganzes Sandbeet anlegen. Ist dort bereits sandiger Boden vorhanden, genügt es, den Bewuchs zu entfernen. Ist der Boden fett und schwer, muss man ihn bis ca. 50 cm Tiefe abtragen. Darin findet zuunterst eine Drainageschicht aus grobem Kies Platz, damit Nässe schnell abfließen kann. Dann füllt man mit ungewaschenem Sand auf. Gewaschener Sand ist zu locker, in ihm würden die Insektengänge zusammenbrechen. Man kann auch alten Sandkistensand verwenden. Nun ist das Sandbeet für Insekten im Prinzip fertig. Man kann es aber noch durch Pflanzenbewuchs außen herum schützen. Einerseits schützen Pflanzen rundherum vor Windverfrachtung. Andererseits kann man bei dichter Bepflanzung mit Brom- und Himbeeren, Disteln etc. auch Haustiere davon abhalten, das Beet als Toilette zu benützen. Darüber hinaus bieten nektar- und pollenspendende Pflanzen in der Nähe des Sandbeetes auch Nahrung für die Insekten. Königskerze, Thymian, Natternkopf u. Ä. sind Bienenfutterpflanzen und verschönern zusätzlich den Standort. Aber auch entlang von Haus- und Gartenmauern oder an der Wand des Gartenschuppens kann man Sandstreifen für Insekten anbieten. Sie sollten vor Feuchtigkeit halbwegs geschützt und ausreichend besonnt sein. Da diese Streifen oft schon länger und bisher unbeachtet bestehen, sollte man vor Eingriffen allerdings überprüfen, ob sich nicht bisher schon Wildbienen hier niedergelassen haben.

Beilage | natur&land | 108. JG. – Heft 1-2022

Unversiegelte Wege oder Sandstreifen entlang von Zäunen und Mauern bieten Platz zum Nisten für viele nützliche Insekten. FOTO: PIXABAY/JENNIFER OOSTING

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