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CHARAKTERTIERE DER STADT
Aufgrund des vielfältigen Futterangebots in Städten ist die Populationsdichte hier meist wesentlich höher als im Umland.
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EICHHÖRNCHEN: FLINKE KLETTERER
FOTO: HANS GLADER
FOTO: WOLFGANG STROHMAYER
ie gehören zu den tierischen Im Gegensatz dazu ist das Umland Stadtbewohnern, die man am häuder Städte oft eintönig und häufig von figsten sieht: Wer hat nicht schon monotonen Fichtenwäldern geprägt. ein Eichhörnchen beobachtet, das in Fichtenzapfen werden zwar als Naheinem Park von Baum zu Baum springt? rung von den Eichhörnchen sehr geOder zwei Tiere, die einander einen schätzt, doch sind sie keine allzu verBaumstamm hinauf und hinunter jagen? lässliche Nahrungsquelle. Etwa alle Eichhörnchen gehören inzwischen einelf Jahre, im Rhythmus der Sonnenprodeutig zu den Städten dazu! tuberanzen, werden Zapfen in Massen Ihr ursprünglicher Lebensraum ist der produziert. Dazwischen gibt es einige Wald. Dort sind Eichhörnchen sehr scheu mittlere und viele magere Jahre, in deund vorsichtig, nur selten sieht man nen die Eichhörnchen Probleme haben, eines schnell davonhuschen. In Städten die zum Überleben notwendige Nahverhalten sich die Tiere wesentlich rung zu finden. Denn die zum Ausgleich selbstsicherer. Sie lassen sich dort kaum notwendigen vielgestaltigen Waldränvon vorbeikommenden Menschen stören Die Lust auf kleine der mit Haselstauden und anderen und es kann durchaus vorkommen, dass Leckereien lässt manche Früchte tragenden Sträuchern sind rar ein besonders keckes Tier eine darge- Eichhörnchen besonders geworden. botene Nuss direkt aus der Hand entge- mutig werden. Doch so gut sich Eichhörnchen an gennimmt. Zudem ist die Populationsdas Leben in Städten auch anpassen – dichte von Eichhörnchen inzwischen in Städten meist es gibt doch Voraussetzungen, damit ihnen das gelindeutlich höher als im Umland. Ganz offensichtlich bietet gen kann. Große, vorzugsweise alte Bäume sind unabihnen der urbane Raum bessere Bedingungen. dingbar für sie. Diese sollten zudem nicht allzu weit voneinander entfernt stehen, denn die geschickten Kletterer überwinden größere Distanzen vorzugsweise Bequemes Leben in der Stadt? An einer geringeren Zahl von natürlichen Feinden in der mit weiten Sprüngen von Baum zu Baum. Die ZerStadt liegt das nicht. Immerhin leben auch Marder in schneidung der Grünräume stellt für Eichhörnchen deutlich höherer Häufigkeit in der Stadt als in Wald und deshalb eine besonFlur. Auch Greifvögel jagen in den Städten und erbeuten dere Gefahr dar, denn so manches Eichhörnchen. Ausschlaggebend für die beim Überqueren von hohe Dichte an Eichhörnchen im urbanen Raum ist das Straßen und ähnlibessere Nahrungsangebot. In Parks und Gärten findet chen Hürden lassen sich eine große Vielfalt an Vegetation: Verschiedenste sie nur allzu oft ihr Baum- und Straucharten bieten Zapfen, Nüsse, Samen, Leben. >DB< Früchte auf engstem Raum. Auch die genügend vorhanIn der kalten denen Knospen, Gallen und Pilze verschmähen die Jahreszeit tragen Kletterkünstler nicht. Die Nähe zu brütenden Singvögeln Eichhörnchen bietet ihnen darüber hinaus auch tierische Nahrung in Fellbüschel an den Ohren. Form von Eiern und Jungvögeln.
Herbstausgabe | natur&land | 107. JG. – Heft 3-2021
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