HAUENSTEIN: HOTSPOT DER ARTENVIELFALT IN DER STADT GRAZ
Das Hauenstein-Biotop in Graz, eine der artenreichsten städtischen Naturschutzflächen, mit Käferburg
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GELEBTES MITEINANDER
Mit 840 Schmetterlings- und 119 Wildbienenarten ist der Hauenstein, ein südlich ausgerichteter Waldhang mit einem seit Jahrzehnten verwilderten Steinbruch am Stadtrand von Graz, ein unerwartet artenreiches Refugium, optimiert durch mühevolle Biotoppflege und Artenschutzprogramme des Naturschutzbundes.
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Herbstausgabe | natur&land | 107. JG. – Heft 3-2021
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as Schutzgebiet des Steirischen kraut verbreitet. Durch jahrelangen Naturschutzbundes, der HauEinsatz von Mitarbeitern der St:WUK enstein im Osten der Stadt Graz, (Steirische Wissenschafts-, Umweltzählt zu den am besten erforschten und Kulturprojektträger GmbH) konnder 700 eigenen Biotopflächen. Die ten die Neophyten zurückgedrängt Basis dafür lieferte der Lepidopteround artenreiche Blumenwiesen entloge (Schmetterlingskundler) Heinz wickelt werden. Als botanische RariHabeler, der über 50 Jahre lang hier an tät hat hier der Trauben-Gamander ein unzähligen Abenden BestandsaufRefugium. nahmen vornahm. Dazu lockte er die Unter den Käfern ist der Langbeinige Insekten mit speziellen Leuchtmitteln Pillendreher zu erwähnen, der den an, um die Arten zu dokumentieren. „Mist“ der nah weidenden Schafe als Aus mehreren Tiergruppen gibt es Nahrung für seine heranwachsenden am Hauenstein Besonderheiten. Der Jungtiere vergräbt. In großzügig aufHauptgrund für diese Konzentration gelegten Käferburgen wächst in den ist die geographische Lage am SüdWeidenhölzern auch der Moschusostrand der Alpen. Hier finden sich bockkäfer heran. Unterhalb der FelsEin Steinbruch-Spezialist mediterrane Arten ebenso wie Alpenwände bauen Ameisenlöwen ihre sanunter den Pflanzen, bewohner. Auch eine Menge an Biotopdigen Trichterfallen. Eine Besonderder Trauben-Gamander holz sowie Legsteine heit ist die Vierfleckige Ameisenjungund einige seit Jahrzehnten nicht fer, die hier erstmals in der Steiermark nachgewiesen „gepflegte“ verwilderte Ecken wurde. Ebenso zu den Netzflüglern zählt der Steirische bieten im Sinne der natürlichen Fanghaft, vom Aussehen her eine „Miniausgabe“ der Vielfalt ergänzend einen vielGottesanbeterin, dessen Larven fältigen Lebensraum. Dazu in Spinnenkokons heranwachsen. gibt es im Landesmuseum Das Hauenstein-Felsenbiotop Joanneum eine besondere wurde dem Steirischen NaturAusstellung. schutzbund von der „GBG Stadt Neben der Pflanzenwelt Graz“ auf 66 Jahre zur Betreuung wärmebegünstigter Laubüberlassen. wälder, verwilderter Steinbruchhänge und artenreiText: Univ.-Doz. Prof. Dr. Johannes Gepp cher Wiesenanteile haben Herausgeber des ersten Buches über Stadtökologie, 1977 sich seit Jahren ungeliebte Präsident | naturschutzbund | Steiermark und Moschusbock Neophyten wie die Kanadische Vizepräsident | naturschutzbund | Österreich FOTO: WOLFGANG SCHRUF Goldrute oder das Indische Springj.gepp@naturschutzinstitut.at