natur&land 3/21 Wildtiere erobern die Städte

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GELEBTES MITEINANDER

STADTWILDTIERE D

Text: Janette Siebert & Richard Zink Vetmeduni Vienna – Österreichische Vogelwarte – Team Seebarn E-Mail: seebarn@vetmeduni.ac.at WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

Stockente

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FOTO: FRANZ LOLEY

Wildtiere in der Stadt: stadtwildtiere.at Wildtiere am Land: wildenachbarn.at Österreichische VogelwarteAußenstelle Seebarn: vogelwarte.at

Das Projekt „StadtWildTiere“ Um der Bevölkerung die Wildtiere in der Stadt näherzubringen und in weiterer Folge ihr Dasein in diesem Lebensraum auch erlebbar zu machen, wurde im Jahr 2015 das Citizen-Science-Projekt „StadtWildTiere“ ins Leben gerufen. Über die Projektseite stadtwildtiere.at erhalten Interessierte vielfältige Informationen zu typischen Wildtieren in der Stadt. Es finden sich Tipps, wie und wo man diese beobachten, fördern und schützen kann. Interessanterweise ist gerade über die häufigsten Arten in der Stadt wenig bekannt. Wo gibt es besonders viele Ratten? Sind die Tauben in der Stadt gleichmäßig verteilt? Haben die Eichhörnchen in ihrem Bestand zu- oder abgenommen? Ein wesentliches Ziel des Projektes ist es deshalb, basal erscheinende Wissenslücken mit Hilfe der Bevölkerung zu schließen. Denn: „Nur was ich kenne, kann ich auch schützen!“. Citizen Science: gemeinsam mit der Bevölkerung forschen Viele Wildtiere führen ein heimliches Dasein oder leben bevorzugt in privaten Gärten, auf Industriegeländen oder in Hinterhöfen und entziehen sich dadurch der Wissenschaft. Durch die Unterstützung von Ehrenamtlichen (Citizen Scientists) können auch diese unzugänglichen Orte beforscht und somit Wissenslücken geschlossen werden. Die Citizen Scientists lassen durch die Meldung ihrer Beobachtungen auf der Homepage andere interessierte Personen an ihren Erlebnissen teilhaben. Gleichzeitig entdecken Sie auf einer Karte, welche Wildtiere in Ihrem Umfeld bereits beobachtet wurden. Im direkten Kontakt mit der Wissenschaft und den Projektverantwortlichen ergeben sich oft spannende Diskussionen über die eigene Beobachtung. Projektschwerpunkte Schwerpunktprojekte ermöglichen es jedes Jahr, sowohl gebiets- als auch artspezifischen Fragestellungen nachzugehen. So zeigt sich beispielsweise, dass Füchse in jedem Wiener Bezirk leben, Dachse den Wienerwaldrand bevorzugen und Eichhörnchen vornehmlich Parkanlagen aufsuchen. Durch Unterstützung der Bevölkerung können Aktivitätsmuster und Aktionsräume unserer wilden Nachbarn erkannt werden. Aktuelle Projektschwerpunkte widmen sich den Schwalben und Gebäudebrütern im Allgemeinen.

Maus im Futterhäuschen

Herbstausgabe | natur&land | 107. JG. – Heft 3-2021

FOTO: MARIA HOFRICHTER

Turmfalke

FOTO: SYLVIA MARCHART/STADTWILDTIERE

ie Mehrheit der europäischen Bevölkerung lebt in Städten, Agglomerationen und Dörfern. Damit verbunden erlebt ein großer Teil der Menschen die „Natur“ im Alltag in urbanen Gebieten. Die Qualität dieser Gebiete als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen sowie die Einstellung der Bevölkerung zur Natur haben deshalb einen entsprechend hohen Stellenwert in diesem Projekt.


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