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In der Hauptrolle: Die Hansestadt
(IS) Egal ob Alster, Hafen, Speicherstadt oder Kiez: Hamburg hat so viele verschiedene Facetten, dass die Stadt immer wieder als Filmkulisse für Kino- und TV-Produktionen dient. Dabei bleiben einige Locations ganz besonders in Erinnerung. Wir nehmen Sie mit auf einen Spaziergang durch die Hamburger Filmgeschichte …
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Wir starten an der Außenalster. Im James-Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“ (1997) kletterte Pierce Brosnan von seiner Suite im Hotel Atlantic auf das Hoteldach. Diesen sagenhaften Kletterstunt sollten Sie besser nicht nachmachen, aber wie wäre es mit einem kurzen Stopp und einem Getränk an der stimmungsvollen Atlantic-Bar? Dazu hätte 007 sicher auch nicht Nein gesagt. Und vielleicht schaut Udo Lindenberg, der bekannteste Atlantic-Dauergast, um die Ecke. Hotel Atlantic Hamburg, An der Alster 72–79, 20099 Hamburg
Gleich in der Nähe, auf der Kehrwiederspitze, steht eine der malerischsten Polizeiwachen überhaupt, die Hafenpolizeiwache 2 – bekannt als Polizeikommissariat 21 aus der TV-Serie „Notruf Hafenkante“. Die Kehrwiederspitze erreicht man von der Elbpromenade/U-Bahn-Station Baumwall über die Niederbaumbrücke. Von hier hat man einen schönen Blick Richtung Hafen, zur Speicherstadt und zur Elbphilharmonie. Hafenpolizeiwache 2, Kehrwiederspitze 1, 20457 Hamburg
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Weiter geht es in Richtung Innenstadt. Unvergessen ist der britische Kinohit „Kick it like Beckham“ (2002), der die junge Keira Knightley in einer ihrer ersten Rollen zeigt: als Nachwuchsfußballerin Jules. Zu sehen ist unter anderem der Rathausmarkt vom Alsterfleet aus. Im Film unternehmen Jules und ihre Freundinnen eine Bootsfahrt über die Binnenalster – lohnt sich, auch wenn keine Filmcrew dabei ist. ATG Alster-Touristik GmbH – Alsterrundfahrten, Anleger Jungfernstieg, 20354 Hamburg
Wir bleiben am Jungfernstieg. In der großartigen Satire „Schtonk!“ (1992) verfilmte Helmut Dietl den Skandal um die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher durch den „Stern“. Unvergessene Szene: Der Skandalreporter Hermann Willié (Götz George) trifft sich im Alsterpavillon mit Göring-Nichte Freya von Hepp (Christiane Hörbiger). ALEX Hamburg im Alsterpavillon, Jungfernstieg 54, 20354 Hamburg
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In der Komödie „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“ (2006) von und mit Otto Waalkes verlassen die Zwerge den Wald und landen in der „anderen Welt“ – und zwar genau am Hamburger Rödingsmarkt. Schneewittchen werden Sie sicher nicht antreffen, aber macht nichts: Von hier ist es nur ein Katzensprung zur historischen Deichstraße mit ihren urigen Cafés und Restaurants. U-Bahn-Station Rödingsmarkt, Rödingsmarkt, 20459 Hamburg
Wir spazieren in die Speicherstadt. Hier gehen „Die Pfefferkörner“ in der gleichnamigen TV-Serie bereits seit 1999 als Nachwuchsdetektive auf Spurensuche. Die Kinder- und Jugendserie vermittelt Themen wie Gerechtigkeit und Freundschaft und greift dazu aktuelle Themen wie Cybermobbing auf. Das Hauptquartier der Pfefferkörner befindet sich im Dachboden eines alten Speichergebäudes. Speicherstadt, Brook, 20457 Hamburg
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„Absolute Giganten“ (1999) von Regisseur Sebastian Schipper ist eine filmische Hommage an die Hansestadt. Das backsteinerne Lagerhaus am Hafen, der Kaispeicher A, auf den Floyd (Frank Giering) vor seinem Aufbruch in die große weite Welt blickt (und um den schon 1944 Hans Albers im Klassiker „Große Freiheit Nr. 7“ schipperte), ist heute das Fundament der Elbphilharmonie. Von dort schlendern wir über die Landungsbrücken nach St. Pauli. Elbphilharmonie, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Natürlich darf in dieser Aufzählung Fatih Akin nicht fehlen. Der bekannteste Hamburger Regisseur dreht am liebsten in Wilhelmsburg. Für das gefeierte Drama „Aus dem Nichts“ (2017) mit Diane Kruger zog es ihn allerdings in die Hein-Hoyer-Straße mitten auf St. Pauli – wo in dem Film in einem Übersetzungsbüro eine Bombe detoniert, befindet sich im echten Leben ein gemütlicher Kiosk. Hein-Hoyer-Straße, 20359 Hamburg 8
Wir bleiben im Viertel. Rachel McAdams und Willem Dafoe spielten die Hauptrollen im Spionagethriller „A Most Wanted Man“ (2014). Die Dreharbeiten fanden unter anderem in den Kultkneipen „Zur Ritze“ und „Zum Silbersack“ statt. Eine Schlüsselszene spielt in der Skylinebar „20up“ im 20. Stockwerk des Empire Riverside Hotels. Ein Abstecher dorthin lohnt sich – die Aussicht über den Hafen ist spektakulär. Empire Riverside Hotel, Bernhard-Nocht-Straße 97, 20359 Hamburg
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Auf der Reeperbahn liegt das wohl bekannteste Polizeirevier des Landes: die Davidwache. Sie ist das Vorbild für die TV-Serie „Großstadtrevier“, die bereits seit 1986 läuft. Zwar wurden die Innenaufnahmen in Bahrenfeld (und seit letzter Staffel in Tonndorf) gedreht, aber besonders die Reeperbahn, der Hafen rund um die Landungsbrücken und auch der Hamburger Michel sind beliebte und immer wiederkehrende Kulissen. Polizeikommissariat 15 – Davidwache, Spielbudenplatz 31, 20359 Hamburg
Lust auf einen Sprung in den Hamburger Westen? Dann geht es jetzt mit der S-Bahn von der Station Reeperbahn nach Blankenese. Der Biergarten der Gaststätte „Sagebiels Fährhaus“ war Schauplatz einer der Schlüsselszenen des Kultfilms „Große Freiheit Nr. 7“ (1944) mit Hans Albers und Ilse Werner. Das Restaurant ist derzeit geschlossen, aber die Straße führt weiter durch das pittoreske Treppenviertel bis an den Elbstrand. Neuer Besitzer ist übrigens Star-Architekt Hadi Teherani, der die legendäre Location modernisieren möchte. Sagebiels Fährhaus, Blankeneser Hauptstraße 107, 22587 Hamburg
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An der Elbe entlang wandern wir weiter in Richtung Westen. Die Tragikomödie „Honig im Kopf“ (2014) von und mit Til Schweiger ist ein Roadtrip, der bis nach Venedig führt. Doch eine der rührendsten Szenen spielt am Elbstrand bei Wittenbergen, wo Amandus (Dieter Hallervorden) seiner Enkelin Tilda (Emma Schweiger) von seinen Campingabenteuern erzählt. Elbstand Wittenbergen, Rissener Ufer 27, 22559 Hamburg