Visualisierungen zu Wetter, Witterung und Klima

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Visualization Lab Datenvisualisierung und Informationsdesign Workshop mit Julia Wolf und Daniel Påez Castillo Im Projekt: Vom Naturphänomen zum Artefakt Design-Strategien zu Witterung, Wetter, Klima Komplexes Gestalten / Entwurf, Studiengang Industriedesign, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Sommersemester 2016


Visualization Lab


Visualisierungen zu Wetter, Witterung und Klima

Workshop zu Visualisierung und Informationsdesign mit Julia Wolf und Daniel Páez Castillo = La Loma. Wetter, Klima – Klimawandel. Der Wandel, der uns alle betrifft, über den viel geredet wird, und zu dem alljährlich Datenberge produziert werden, um zu beweisen, dass es ihn gibt – oder genau das Gegenteil davon. Hoch komplex und hoch brisant! Wir wollen uns dem Thema im Kleinen nähern. Anhand eines Beispiels, das uns allen vertraut ist und häufig genutzt wird: dem Coffee-to-go Becher. Stellvertretend für eine Gesellschaftsform, in der alles schnell gehen muss und alles zu jeder Zeit und an jedem Ort erreichbar und in diesem Falle genießbar ist. Ressourcen, Produktion und die Entsorgung der Becher tragen zu dem nach wie vor zu hohen Ausstoß an CO2 bei. Dabei handelt sich hier um einen Trend, der durchaus vermeidbar wäre. Über vier Tage hinweg haben wir uns gemeinsam mit der Analyse der Daten zum Thema Coffee-to-go, zum Kaffee selbst, zu dessen Anbau und den Aus­ wirkungen des Klimawandels auf die Kaffeepflanze auseinandergesetzt. Aus den Diskussionen um die Tabellen und Zahlenreihen sind interessante Projekte entstanden, die die Freude am Experiment mit Materialien, aber auch die intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Visualisierungstechniken wider spiegeln. Wir möchten uns bei allen Teilnehmern herzlich bedanken!

Workshop im Projekt „Zum Wetter …” Design-Strategien zu Wetter, Witterung und Klima Vom Naturphänomen zum Artefakt Komplexes Gestalten / Entwurf, Studiengang Industriedesign, Industrial Design Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Sommersemester 2016 Workshop Julia Wolf und Daniel Páez Castillo Teilnehmer_innen Tom Bade, Lara Bousch, Heinrich Ehnert, Shu Ting Fang, Ida Flik, Amelie Ikas, Wanhyun Ko, Alan Moreno, Clemens Schebiella, Veronika Schneider, Konrad Schoch, Marcus Schwalm, Moritz Wussow Moderation Prof. Guido Englich, Fynn Freyschmidt


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Visualization Lab Workshop mit Julia Wolf und Daniel PĂĄez Castillo

Julia Wolf im Gespräch mit ShuTing Fang und Alan Moreno


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Sukzessive entwickeln die Studierenden modellhaft ihre Visualisierungen …

Daniel Páez Castillo im Gespräch mit Veronika Schneider


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Daten suchen …

Offizielle Regierungseiten wie z.B. datacatalogs.org www.govdata.de www.destatis.de (Statistisches Bundesamt) Organisationen wie z.B. World health organization (www.who.int) World bank (data.worldbank.org) Wissenschaftliche Internetseiten wie z.B. Nasa Geomar Datensammlungen online wie z.B. www.foiamachine.org (Alpha) databib.org datahub.io www.re3data.org SCHLÜSSELWÖRTER + DATEITYP Tabellen: ‘filetype:XLS‘ oder ‘filetype:CSV‘ geologische Daten: ‘filetype:shp‘ Auszüge aus Datenbanken: ‘filetype:MDB‘ ‘filetype:SQL‘ ‘filetype:DB‘ DETAILLIERTE INFORMATIONEN ZUR SUCHE AUF datajournalismhandbook.org/1.0/en/getting_data_0.html World bank (data.worldbank.org)


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Werkzeuge …

TABELLEN https://www.openoffice.org/ https://www.libreoffice.org/ https://www.google.com/intl/de/sheets/about/ SIMPLE TEXT https://www.sublimetext.com/ DIAGRAMEN http://app.raw.densitydesign.org/ https://slemma.com https://plot.ly/ https://infogr.am MIND MAPS https://realtimeboard.com SAMMLUNG VON WERKZEUGEN http://selection.datavisualization.ch/ HANDMADE TOOLS Jose Duarte http://www.handmadevisuals.com/ https://www.flickr.com/photos/joseduarteq/ VISUALIZATION METHODS TABLE http://www.visual-literacy.org/periodic_table/periodic_table.html


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Exportschlager Kaffee

Visualisierung von Heinrich Ehnert, Ida Flik, Veronika Schneider, Marcus Schwalm


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Der Schwerpunkt unserer Herangehensweise lag auf dem Experimentieren. Wir arbeiteten und probierten mit Materialien, die mit dem Thema Kaffee assoziiert werden, zunächst ohne konkrete Datengrundlage. Es ging auch das Spielen mit bekannten Gegenständen und Vorgängen, wodurch abstrakte Größen und Zusammenhänge begreifbar und vorstellbar gemacht werden können.


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Zunächst forschten und experimentierten wir viel mit dem visuellen Effekt saugender Materialien und der Verfärbung durch Nässe oder Kaffee. Wie kann man diesen Vorgang in eine ästhetische Form bringen, präzise kontrollieren, und auf konkrete Themen und Daten anwenden?

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Das Thema rund um Datensätze zu internationalen Geldflüssen, Exporten und Importen verdichtete sich auf die globale Verteilung von Umsätzen, die mit Kaffee gemacht werden. Es klang absurd, dass der Erlös, den europäische Länder pro kg Kaffee machen, teilweise das knapp 10-fache davon ist, was die Erzeugerländer an Umsatz pro kg ver­ dienen. Tatsächlich sind die Margen für Unternehmen, die mit veredeltem (gerösteten) Kaffee handeln, deutlich höher als für Plantagen, die mit Rohkaffee handeln. Wir fanden heraus, das auch dieser Zusammenhang auf kolonialen Strukturen fußt.


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Vizualisation Lab

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Um denselben Themenkomplex nochmal in einer kleineren, nachvollziehbareren Dimension darzustellen, entwickelten wir eine schlichte Installation, die ihre Wirkung im Moment der live-performance entfaltet. Wieviel von dem Geld, das mit Kaffee gemacht wird, wo hängenbleibt, wird hier wortwÜrtlich visualisiert.


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EXPORTSCHLAGER KAFFEE EXPORTLAND

Röstkaffee

FEE

Rohkaffee

BRASILIEN

1.791.064

EXPORTMENGE IN TONNEN

SCHWEIZ

EXPORTLAN

20.734

EXPORTLAND

KOLUMBIEN

HONDURAS

GUATEMALA

VIETNAM 35000

ERLÖS IN DOLLAR PRO TONNE

Röstkaffee

Röstkaffee PERU

USA

KANADA ITALIEN

DEUTSCHLAND BELGIEN

ÄTHIOPIEN

BELGIEN NIEDERLANDE

SCHWEDEN

INDONESIEN

DEUTSCHLAND

Rohkaffee ÖSTERREICH

Rohkaffee

9000

POLEN

5000

1500

1.791.064

E

1.791.064

EXPORTMENGE IN TONNEN

EXPORTMEN IN TONNEN

SCHWEIZ 20.734

20.734

VIETNAM

IETNAM

35000

35000 EXPORTLAND ERLÖS IN DO PRO TONNE

ERLÖS IN DOLLAR PRO TONNE

Röstkaffee

Rohkaffee

ITALIEN BELGIEN NIEDERLANDE

DEUTSCHLAND

INDONESIEN

9000

1.791.064

5000

ÖSTERREICH POLEN

9000 EXPORTMENGE IN TONNEN 5000

SCHWEIZ 1500

20.734

1500

VIETNAM 35000

ERLÖS IN DOLLAR PRO TONNE


EXPOR IM DET

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KAFFEE

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WIEVIEL GIBT ES PRO TONNE EXPORTIERTEN RÖSTKAFFEES? Erlös einer Tonne Export-Röstkaffee. Quelle: FAO

Die A1-Plakate vergleichen zum einen die Staaten mit den jeweils höchsten Exportpreisen von Roh- und geröstetem Kaffee, zum anderen verorten sie die erwähnten Staaten auf der Landkarte, wodurch erneut die Kluft zwischen globalem Süden und Norden erkennbar wird.

9216 $/t

KANADA

6099 $/t

USA

46267 $/t 7023 $/t

(29628 t/Jahr)

(96087 t/Jahr)

NIEDERLANDE (46267 t/Jahr)

BELGIEN

(51213 t/Jahr)

5150 $/t DEUTSCHLAND (173619 t/Jahr) WIEVIEL GIBT ES PRO TONNE EXPORTIERTEN ROHKAFFEES? 5347 $/t SCHWEDEN Erlös einer Tonne Export-Rohkaffee. Quelle: FAO (23957 t/Jahr)

3123 $/t35444HONDURAS $/t SCHWEIZ

(34635 t/Jahr) (214967 t/Jahr)

3033 $/t 4784GUATEMALA POLEN $/t

(38979 t/Jahr) (235410 t/Jahr)

4603 $/t 5271KOLUMBIEN ÖSTERREICH $/t (410493 t/Jahr) (20734 t/Jahr)

EXPORTSCHLAGER KAFFEE IM DETAIL

3864 $/t 8008PERU $/t WIEVIEL GIBT ES PRO TONNE EXPORTIERTEN RÖSTKAFFEES?

2893 $/t

Erlös einer Tonne Export-Röstkaffee. Quelle: FAO

9216 $/t

KANADA

6099 $/t

USA

(29628 t/Jahr)

BELGIEN

BELGIEN

(214298 t/Jahr)

5150 $/t

DEUTSCHLAND

(46267 t/Jahr)

(51213 t/Jahr)

(173619 t/Jahr)

SCHWEDEN

DEUTSCHLAND

SCHWEIZ

(328464 t/Jahr)

3133 $/t

HONDURAS (214967 t/Jahr)

3033 $/t

GUATEMALA (235410 t/Jahr)

4603 $/t

KOLUMBIEN (410493 t/Jahr)

3864 $/t

PERU

35444 $/t

(23957 t/Jahr)

(34635 t/Jahr)

8,5% PLANTAGENBESITZER

4784 $/t

POLEN

5271 $/t

ÖSTERREICH

ÄTHIOPIEN

8008 $/t

ITALIEN

(211840 t/Jahr)

3194 $/t (38979 t/Jahr)

(20734 t/Jahr)

1520 $/t

VIETNAM (1217868 t/Jahr)

BRASILIEN (1791064 t/Jahr)

2958 $/t

BELGIEN (214298 t/Jahr)

3133 $/t

DEUTSCHLAND

1877 $/t

INDONESIEN

23,7% EINZELHANDEL

(432781 t/Jahr)

(328464 t/Jahr)

3194 $/t

17,8% HÄNDLER & RÖSTER

(114975 t/Jahr)

(229654 t/Jahr)

2893 $/t

5,1% KAFFEEBAUER

7023 $/t

5347 $/t

3123 $/t

(1791064 t/Jahr)

(96087 t/Jahr)

2958 $/t

Erlös einer Tonne Export-Rohkaffee. Quelle: FAO

BRASILIEN

NIEDERLANDE

46267 $/t

WIEVIEL GIBT ES PRO TONNE EXPORTIERTEN ROHKAFFEES?

ITALIEN

(114975 t/Jahr) (229654 t/Jahr)

ÄTHIOPIEN (211840 t/Jahr)

1520 $/t

VIETNAM (1217868 t/Jahr)

1877 $/t

INDONESIEN (432781 t/Jahr)

Von dem Preis, den Sie für Ihren Kaffee im Laden bezahlen, verbleiben ca. 70 % in unserem Land, und nur ca. 30 % fließt in die Erzeugerländer. In den Erzeugerländern wird hauptsächlich geerntet, gewaschen, getrocknet, verpackt. Etwas Geld bleibt auch noch bei lokalen Zwischenhändlern. Das große Geld jedoch wird bei Transport, Röstung, Marketing, Handel und Verkauf verdient. All dies erfolgt durch Unternehmen der Industrieländer. Warum wird nicht in den Anbaugebieten selbst geröstet? In Zeiten des Kolonialismus haben die Kolonialmächte hohe Zölle für die Einfuhr von Röstkaffee eingeführt. Dies machte es den lokalen Unternehmen in Afrika und Lateinamerika unmöglich, die Kosten für ihren gerösteten Kaffee zu decken, geschweige denn Gewinne einzufahren. Diese Industrie konnte sich dadurch gar nicht erst entwickeln. Heutzutage sind Zölle auch für Röstkaffee weitestgehend abgeschafft, die kaffeeverarbeitende Industrie in den Industrieländern hat sich jedoch inzwischen technologisch hoch entwickelt und Entwicklungsländer kommen mit diesem Wettbewerbsvorteil nicht mit. www.bruehl-stiftung.de/2012/05/27/wie-sich-der-preis-ihres-kaffees-zusammensetzt/ www.gepa.org „Warum Kaffee so spotbillig ist“, www.stern.de

44,9% STEUERN, ZÖLLE, FRACHTKOSTEN

Von dem Preis, den Sie für Ihren Ka unserem Land, und nur ca. 30 % flie In den Erzeugerländern wird haupts packt. Etwas Geld bleibt auch noch jedoch wird bei Transport, Röstung erfolgt durch Unternehmen der Ind Warum wird nicht in den Anbaugeb haben die Kolonialmächte hohe Zöl WIEVIEL BLEIBT BEI WEM HÄNGEN? machte es den lokalen Unternehme Kosten für ihren gerösteten Kaffee z ren. Diese Industrie konnte sich dad Zölle auch für Röstkaffee weitestgeh rie in den Industrieländern hat sich und Entwicklungsländer kommen m Zusammensetzung des Kaffeepreises. Quelle: Deutscher Kaffeeverband


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Desert!fikation Africa

Dry very high risk

Visualisierung von Tom Bade

moderate risk low risk

agricultural development (1998-2011)

increase 2.3% to 13,4%

increase 0.5% to 2.3%

increase 0% to 0.5%

not vulerable

decline 0%/-3%

no data

desertifikation risk

high risk


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Desert!fikation Africa Visualisierung von Tom Bade Desert!fikation zeigt zwei ausgewählte Klima- und Datenkarten auf dem afrikanischen Kontinent. Das Höhenprofil zeigt die Landwirtschaftliche Entwicklung nahezu aller afrikanischen Staaten zwischen 1998 und 2011(Veröffentlichung-2014). Das Farbschema stellt die Risikobereiche für den vom Menschen beschleunigten Prozess der Desertifikation dar. Auffallend ist, dass die Bereiche, die ein hohes Desertifikationsrisiko aufweisen gleichfalls die sind, in denen der höchste Anstieg der agrarwirtschaftlichen Produktion zu verzeichnen ist. Die Karte soll die Dissonanz dieser Entwicklung aufzeigen.

Gestalterische Umsetzung Das Objekt soll durch seine Formgebung die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen. Der geschlossene Rahmen bildet eine Grenze, die das Objekt von seiner Umgebung abgrenzt, um den Inhalt, in einem dadurch entstehenden, separierten Raum, präsentieren zu können. Die aus Wüstensand hergestellte Umgebung, um den afrikanischen Kontent herum, ist die narrative Komponente des Objekts. Sie soll subtil einen Bezug zur Thematik herstellen. Die weiße, emporstehende Fläche in Form des afrikanischen Kontinents soll, den informativen Inhalt vom narrativen Inhalt, klar abtrennen. Die beiden so voneinander getrennten Ebenen sollen zuerst mithilfe der narrativen Komponente den Blick des Betrachters fangen, um ihm, nachdem sein Interesse geweckt wurde, den informativen Inhalt so deutlich wie möglich aufzuzeigen. Durch die durchbrochene Struktur des Höhenprofils verändert sich die Erscheinung zu-sammen mit der Änderung des Blickes des Betrachters. Dies lockert den Gesamteindruck auf und wirkt leichter als ein geschlossenes Höhenprofil. Dry very high risk high risk moderate risk low risk

increase 2.3% to 13,4%

increase 0.5% to 2.3%

decline 0%/-3%

no data

increase 0% to 0.5%

not vulerable Farbcode: Desertifikationsrisiko Höhenprofil: landwirtsch. Entwicklung (1998-2011)


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Herstellung Im Herstellungsprozess wurde zunächst die Form Afrikas auf eine Styroporplatte (besser PU-Schaum)übertragen und ausgeschnitten. Anschließend wurde ein weißer Karton ebenfalls in diese Form ge-bracht und dann auf das Styropor aufgeklebt. Dann wurde die Maske angebracht und der Gittervordruck, mithilfe einer dicken Nadel, übertragen, um später die Stäbchen einstecken zu können. Das ganze ist dann in ein altes Straßenschild eingeklebt worden. Mit Fixativspray und Wüstensand entstand die Fläche um die Form des Kontinents. Erst wurden am Schluss die Stäbchen auf Länge zugesägt und eingesteckt, bevor sie mit Copic-Markern (da diese besonders gut decken) eingefärbt wurden.


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Austellungsformat Das Objekt könnte in verschiedenen Austellungsformaten präsentiert werden. Es kann sowohl liegend, hängend, als auch frei hängend gezeigt werden. Eine frei hängende Variante mit mehr Information auf der Unterseite des Objektes, ist gut vorstellbar und kann die Aussage präzisieren.


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Desertification vulerability https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ commons/6/68/Desertification_map.png

Die Karten zeigen die bereits erwähn-te Dissonanz zwischen Wüstenausbreitung und kulturtlandschaftlicher Ausbreitung. Wäre das Objekt frei hängend im Raum installiert, könnte man auf der Unterseite zwei weitere, relevante Karten visualisieren. Erstau-nlicherweise lagern nämlich unter der Erde Afrikas, vorallem in den Wüstengebieten, enorme Süßwasservorkommen. Die Produktionsrate von Süßwasser in den einzelnen Gebieten, oder auch die Verteilung von Luftfeuchtigkeit und Regen, könnten dem Verbrauch in den Regionen gegenüber gestellt werden. So kann in einer einzigen Installation einen sehr komplexen Sachverhalt aufgezeigt werden, ohne das Auge zu überfordern.

Coutries by average annual precipitaion https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/ d0/Countries_by_average_annual_precipitation.png

Change in Agricultural Area 1998-2011 by Country http://blog.nature.org/science/2014/06/18/global-agri culture-land-sustainability-deforestation-foodsecurity/

Aquifier productivity Africa http://www.bgs.ac.uk/research/groundwater/ international/africanGroundwater/images/Fig1_ groundwaterproductivitySML.jpg


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Sammlung relevanter Karten zum Ăœberbegriff Klimawandel


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1 stunde coffee to go Visualisierung von Shuting Fang, Alan Moreno, Wanhyun Ko und Konrad Schoch


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1 stunde coffee to go Visualisierung von Shuting Fang, Alan Moreno, Wanhyun Ko und Konrad Schoch

Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. „Nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe werden deutschlandweit rund 2,8 Milliarden Coffee to go-Becher pro Jahr verbraucht. Somit verbraucht jeder Deutsche jährlich 34 Einwegbecher. In Großstädten werden im Vergleich zu ländlich strukturierten Regionen deutlich mehr Wegwerfbecher konsumiert. Pro Tag fallen in Deutschland rund 7,6 Millionen und pro Stunde 320.000 Coffee to go-Becher an. Stellt man die jährlich in Deutschland verbrauchten Coffee to go-Becher mit den dazugehörigen Plastikdeckeln aufeinander, entsteht ein 300.000 km hoher Turm. In Form einer Kette ließe sich die Erde damit mehr als sieben Mal.“ http://www.duh.de/uploads/tx_duhdownloads/DUH_Coffee-to-go_ Hintergrund_01.pdfl, 16.05.2016

http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/coffee-to-go--so-sehr-leidet-die-umwelt-unter-den-einwegbechern-6440640.html


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In unserer Recherche stoßen wir auf viele interessante Fakten rund um den Konsum von Kaffebechern für coffe to go. Vor allem interessiert uns der Verbrauch von Ressourcen, der für die Herstellung dieser Becher notwenig ist. Genauso spannend sind die Fakten rund um die Verschwendung, Müllproduktion usw. Wir fokussieren uns auf eine übersichtliche Menge an Informationen und rechnen alles auf eine Stunde runter. Mit einfachsten Mitteln und Materialien machen wir uns an die Umsetzung unseres Prototypen. Die Gruppendynamik ist gut und die Arbeitsweise effektiv.


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Wir stellen uns die Frage: Was hat der stündliche Konsum von coffe to go in Deutschland für Auswirkungen? Für eine Stunde coffee to go in Deutschland werden: 5 Bäume gefällt, 320000 Becher verbraucht, 4,6 t Abfall produziert, 160.000L Wasser, 1.25t Kunststoffe verbraucht. http://www.duh.de/uploads/tx_duhdownloads/ DUH_Coffee-to-go_Hintergrund_01.pdfl, 16.05.2016

In unserer Installation werden die Auswikrungen des stündlichen Konsums von coffe to go in Deutschland sichtbar und greifbar. Ein Becher representiert 320000 Becher und 1h Konsum. Wird dieser an die in der oberen Mitte befindlichen Haken gehängt, werden simultan die entsprechende Anzahlt an Bäumen, die Menge an Wasser und die von Erdöl aus der „Erde“ gerissen. Gleichzeitig sinkt die passende Menge an Abfall zu Boden. Nach drei Stunden Konsum ist die „Natur“ zerstört und der Abfall übernimmt die Szenerie.


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Klimaßchtling Kaffee

Visualisierung von Amelie Ikas und Clemens Schebiella


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Klimaflüchtling Kaffee Visualisierung von Amelie Ikas und Clemens Schebiella

Die beliebte Kaffeesorte Arabica macht 70 % des weltweit angebauten Kaffees aus. Dabei ist diese Pflanze jedoch sehr empfindlich und benötigt spezielle Bedingungen. Sie wächst bei 15–25°C auf 600-2300 Metern Höhe. Besonders wichtig ist dabei die nächtliche Abkühlung. Ihre Anfälligkeit auf Temperaturveränderung wird schon bei einer Veränderung von durchschnittlich einem Grad Celsius Auswirkungen zeigen.

http://www.coffeecircle.com/media/Fotos/Blog/arabica-robusta/weltkarte-braun.jpg

Die Weltkarte zeigt alle Gebiete, in denen Kaffeeanbau betrieben wird und möglich ist. Gleichzeitig sind diese Gebiete deutlich in Äquatornähe und somit vom Klimawandel am ehesten betroffen.


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Unsere vorhandenen Daten bezogen sich auf den aktuellen Zeitpunkt. Die Klimaveränderung für die Zukunft kann zwar sehr genau berechnet werden, jedoch spielen beim Kaffeeanbau auch die Niederschlagsänderung und die topografische Weltkarte eine wichtige Rolle. Alle drei Komponenten würden eine Vorhersage für den zukünftigen Kaffeeanbau spekulativ ermöglichen.

Nun könnte man die Schlussfolgerung ziehen, dass die Kaffeeplantagen bei einem Temperaturanstieg in größeren Höhen angebaut werden müssten. Neben der Temperatur spielt jedoch auch die Luftfeuchtigkeit, sowie die Bodenbeschaffenheit eine wichtige Rolle, wodurch jedes Gebiet genau­ estens untersucht werden müsste. Zudem könnte dieser Wandel anderen Gebieten den Kaffeeanbau ermög­ lichen, was ebenfalls rein spekulativ ist.


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Anhand verschiedener Modelle und Versuche tasteten wir uns an die Darstellung heran. Der Kaffee als Klimaflüchtling ist zwar begrifflich verständlich, jedoch muss der Hintergrund gezeigt werden. Das obere Plakat stellt die Richtung der Flucht dar, funktioniert jedoch nicht ohne die Erklärung „more heat less coffee“. Ebenfalls ist die Fluchtrichtung unklar. Geht es in die Höhe oder entfernt es sich vom Äquator? Eine flüchtende Kaffeebohne als reine Symbolik würde die Menschen aufmerksam machen, könnte jedoch lediglich eine Werbefunktion für Kaffee mit sich bringen.


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Der große Umfang unserer Daten gestattete uns keine korrekte Dar­ stellung, wodurch wir die Kernaussage bekräftigten. Die Erde erwärmt sich und der Kaffeeanbau wird sich drastisch, dennoch ungewiss verändern.

Von links betrachtet erscheint die Weltkarte heller als von der rechten Seite. Der jeweilige Standpunkt wird am Boden durch die zwei Jahreszahlen 2016 und 2050 angezeigt. Darunter befindet sich eine Karte mit den derzeitigen Kaffeeanbaugebieten.


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Impressum

Datenvisualisierung und Informationsdesign zu Wetter, Witterung und Klima Workshop

Julia Wolf, Daniel Páez Castillo Workshop im Projekt „Zum Wetter …” Komplexes Gestalten / Entwurf Studiengang Industriedesign / Industrial Design an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Layout

Projektteilnehmer Texte, Fotos, Grafiken

Projektteilnehmer Projektbetreuung

Prof. Guido Englich Dipl. Des. Fynn Freyschmidt Studierende

Tom Bade, Lara Bousch, Heinrich Ehnert, Shu Ting Fang, Ida Flik, Amelie Ikas, Wanhyun Ko, Alan Moreno, Clemens Schebiella, Veronika Schneider, Konrad Schoch, Marcus Schwalm, Moritz Wussow Herausgeber

ID-Neuwerk / Design Education Research Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Neuwerk 7, D-06108 Halle (Saale), Prof. Guido Englich, 2016



ID-Neuwerk Design Education Research Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle


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