ICMA Book 3 01.2 Employee Magazines 90

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3. icma, Category 1.2: Employee Magazines


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Y – The Magazine of the Federal German Armed Forces, D This staff magazine is perfectly tailored for its target group, the soldiers. With regard to the contents: There is no shying away from any topic: “Thou shalt not kill“ is how one headline runs. Another one deals with war toys. In terms of creativity: A target group is preferably addressed between 20 and 30 years and works with a much diversified layout and very good photos. All in all: Y is radical in the positive sense of the word. This magazine addresses what really concerns its readers.

Y – Das Magazin der Bundeswehr, D, Gold Award


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L e i ta r t ik e L

L e i ta r t ik e L

uniform, bürger, AnerkAnnt

O

bwohl die Wehrpflicht ausgesetzt ist, hat die Bundeswehr keine Nachwuchssorgen. Für den Freiwilligen Wehrdienst bewerben sich mehr junge Männer und Frauen, als es Stellen gibt. Also ist die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber, und die Idee, ihr anzugehören ist vielleicht gesellschaftlich schon völlig normal. Das würde bedeuten: Die Bundeswehr steht in der Mitte der Gesellschaft, und die Forderungen nach mehr Anerkennung für Soldaten und die Diskussion darüber wären unangebracht. So einfach

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ist es jedoch nicht. Denn warum fühlen sich Soldatinnen, Soldaten und zivile Angehörige der Bundeswehr oft nicht wertgeschätzt? Warum protestieren einige Eifrige immer noch so vehement gegen ihre Mitbürger in Uniform? Eigentlich ist das unverständlich, denn dieselben Menschen, die in einer Bundeswehruniform dienen oder in Zivil für die Bundeswehr arbeiten, sind auch mitten in der Gesellschaft zu finden. Sie unterschei-

den sich nicht von anderen: Sie engagieren sich, ob als Mitglied im Pfarrgemeinderat, als Trainer in Sportvereinen oder in einem Ehrenamt. Sie haben Familie, sie sind Elternvertreter in Kindergärten und politisch aktiv in kommunalen Einrichtungen. Sie bringen ihre Kinder in die gleiche Schule wie alle. Trotzdem stellt sich die Frage, weshalb sie sich als Soldaten nicht anerkannt fühlen, ihren Beruf nicht als angesehen erleben und den Eindruck haben, übersehen zu werden, und immer wieder Unsicherheit begegnen, wenn sie über ihren Dienst sprechen. Ich sehe das anders. Für die zivile ÖFFentlichkeit bestand die Bundeswehr lange aus den netten jungen Leuten, die bei der Oder-Flut Sandsäcke schleppten und die in fernen Ländern Brunnen bohren. Inzwischen aber ist klar: Diese netten jungen Leute sind auch diejenigen, die mit Gewehren schießen – und die sich in große Gefahr begeben, getötet werden können und getötet wurden. Das ist unbequem. Nur ist das eine – der Hilfseinsatz – ohne das andere – Tod und Verwundung – nicht zu haben. Im Einsatz, der mit der Entscheidung für den Dienst zuhause beginnt, erfüllt der Soldat seinen Auftrag im Sinne unseres Grund-

Illustrationen: Y/KircherBurkhardt (3)

Aus der Mitte der Gesellschaft treten die Staatsbürger in Uniform ihren Dienst an. Doch oft stehen sie am Rand derselben. Das ist Demokratie, und manchmal ist es beschämend. Aber Soldaten sind auch selbst Gesellschaft und das heißt: Leben im Widerspruch.

gesetzes. Der lautet aber nicht nur, Gutes zu tun. Er beinhaltet auch die Option, zu kämpfen. Das kommt aber nicht gut an, nicht im persönlichen Gespräch, nicht in den Medien, eigentlich gar nicht. Diese Tatsachen beflügeln diejenigen, die uns weismachen wollen, es ginge auch ohne Bundeswehr. Den Beweis dafür bleiben sie aber schuldig. Sie reagieren emotional auf die unbequemen Wahrheiten und wundern sich, dass die Soldaten emotional antworten: Mit der Forderung nach Anerkennung ihrer Leistung. Allerdings müssen wir uns als Soldaten fragen, wie diese Anerkennung aussehen sollte. Wollen wir Denkmäler, Orden, Vergünstigungen? Ich meine: nein. Was fehlt, ist ein Selbstverständnis, das wir alle, Soldaten und zivile Mitarbeiter, von uns aus und von innen heraus gemeinsam schaffen müssen. Natürlich benötigen wir dafür auch die Unterstützung der Politik und von Institutionen, aber jeder Einzelne von uns muss agieren. Was wir uns dabei vor Augen halten sollten: Die Bundeswehr steht gut da in Deutschland, zeigen Umfragen. So steht das Ansehen der Soldaten in der „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst“ vor Unternehmern, Anwälten und Beamten. Allerdings gibt es den Abzug von Bundeswehr aus der Fläche. Verschwindet damit der Soldat aus dem Bewusstsein der Gesellschaft? Keinesfalls: Laut einer repräsentativen Umfrage des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr (siehe Grafik Seite 4) nimmt eine große Mehrheit die Bundeswehr auf öffentlichen Veranstaltungen und im Alltag wahr. Gerade die neuen Medien mit ihren niederschwelligen Angeboten zum Austausch sind es, in denen die Diskussion über die Bundeswehr geführt wird. Im Internet kann jeder mitreden, meistens anonym, was wahrhaftige Diskussionen oft unterbindet. Dennoch dürfen sich Soldaten nicht verstecken und müssen den Mut haben, ihren Standpunkt zu vertreten. Immer mit dem nötigen Respekt vor anderen, aber auch mit Beharrlichkeit, durchaus mit Humor. Denn der

ist manchmal nötig, um Angriffe oder Kritik zu beantworten. Die Abwägung hierbei fällt oft schwer: Habe ich es mit Kritik zu tun, gar mit Satire? Oder bereits mit Polemik? Ein Rezept gibt es nicht, aber wer in einer öffentlichen Funktion steht, muss auch öffentlich Kritik und Spott ertragen. Als Blödelbarde Mike Krüger 1975 sang „Denn ich bin Bundeswehrsoldat, ’n toller Typ“, da lachten sich auch Soldaten ein Loch in den Bauch. „Hol’ das

Ein unsicheres Interesse hat schon lange das oft beschworene „freundliche Desinteresse“ abgelöst

Lasso raus“ in Termez, zu sehen auf Youtube, zeigt zudem, dass Soldaten über sich selbst lachen können. Dagegen muten die Aktionen sogenannter Friedensgruppen, die mit Schweinsköpfen die Soldaten im Einsatz verhöhnen, dummdreist an. Das ist nicht lustig, sondern entwürdigend. In solchen Momenten kann sich die Stärke des Soldaten zeigen: Legitimiert durch das Grundgesetz, hat er die Grundprinzipien von freiheitlicher demokratischer Grundordnung verinnerlicht, er lebt sie. Ich schreibe dies, weil ich selbst Reserveoffizier und Demokrat bin. Wenn ich die Uniform trage, weiß ich genau, dass ich gerade deswegen den Spagat zwischen meinem Selbstverständnis und Kritik aushalten kann, weil ich die Demokratie, unsere Freiheit und die Menschenwürde notfalls mit meinem Leben verteidige. Ich muss deswegen aber auch die Vielfältigkeit dieser Freiheit aushalten. Die Meinungsfreiheit, auch wenn ich eine Ansicht nicht teile, ist verteidigenswert, weil sie eben nur in

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Freiheit ausgesprochen werden kann. Deshalb muss ich es aushalten, wenn jemand sagt „Bundeswehr brauche ich nicht“ – genauso wie die Idee, die Bundeswehr solle doch auch „im Inland“ eingesetzt werden. Ich muss das tolerieren und mit meinem inneren Verständnis argumentieren. ich bin damit nicht allein. Das ist genau das, was viele Bundeswehrangehörige machen, auch wenn es anstrengend ist. Die Auffassung „Die außerhalb des Kasernenzauns sind böse“ würde die Bundeswehr tatsächlich einigeln. Dann wäre sie am Rande der Gesellschaft. Aber sie ist immer ein Thema, ob es uns passt oder nicht. Auch erregen manche Beiträge die Soldaten, weil sie nicht unsere Gefühlslage, die Erfahrung treffen. Aber ist das wirklich so schlimm? Ist es nicht besser, dass Bundeswehr und Einsatz überhaupt zum Thema werden? Dass sich daraus eine öffentliche Diskussion entwickelt? Ich stelle mich den Fragen, die meine Mitbürger an mich haben, und ich hoffe, Sie tun es auch. In dieser Spezial-Ausgabe geht Y der Frage nach, wo die Bundeswehr in unserer Gesellschaft steht, welche Berührungspunkte es im Alltag gibt. Y will auch zeigen, dass es immer um die Menschen geht und um ihre Eigenarten. Y hat dazu unterschiedliche, manchmal merkwürdige Ansätze gewählt und dabei oft Überraschendes erfahren. Deshalb ist diese Y ungewöhnlich, genau wie jeder Einzelne in der Bundeswehr. Es war aber auch für uns erstaunlich festzustellen, wie viel Militärisches in der Gesellschaft zu finden ist, wie normal der Umgang miteinander sein kann. Denn darauf kommt es schließlich an: Gleicher unter Gleichen zu sein. | norbert Stäblein

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B u n d e s w ehr + M en s c hen

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Foto: IMZ Bw/Marcus Rott 8

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Stabsfeldwebel Thomas Tennigkeit (45) ist Sanitätsfeldwebel im Institut für Wehrmedizinstatistik und Berichtswesen der Bundeswehr und Baseballtrainer. Er trainiert seit 2010 ehrenamtlich die Baseballmannschaft der Saints der Kirchengemeinde am Kottenforst nahe Bonn.

und die

Anderen nderen Y – Das Magazin der Bundeswehr, D, Gold Award


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J u g en d

Jugend

unsere Bundeswehr sichert Menschen im In- und Ausland. Deshalb finde ich ihre Arbeit sehr wichtig. Ohne sie hätte ich mehr Angst, mich in der Welt zu bewegen.

Die Bundeswehr ist ein

gutER ARBEItgEBER

für Menschen, die am Soldatenberuf interessiert sind, allerdings nicht für mich. Von den Auslandseinsätzen halte ich nicht viel. Ich finde, Deutschland sollte sich nicht in die Regierungsgeschäfte anderer Nationen einmischen, sondern sich mehr um die eigene Bevölkerung kümmern.

Meiner Meinung nach ist die Bundeswehr überflüssig. Wir brauchen sie weder im In- noch im Ausland. Außerdem ist Krieg sinnlos.

Die Auslandseinsätze der Bundeswehr finde ich nur bedingt in Ordnung, weil ich eine kriegerische Einmischung in Konflikte als falsch empfinde. Die Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen befürworte ich aber, weil sie Stabilität schaffen und der Bevölkerung

neue Hoffnung geben.

jede Meinung zählt

Ohne die Wehrpflicht kommen immer weniger Menschen in Kontakt mit der Bundeswehr. Im Lehrplan findet die deutsche Armee wenig Beachtung. Jugendoffiziere, die informieren und aufklären, sind an Schulen oft nicht willkommen. Was wissen Jugendliche also eigentlich über die Bundeswehr? Wie denken sie über Soldatenberuf und Einsätze? Die Schüler zweier Brandenburger Abschlussklassen reden in Y Klartext.

Ich habe Respekt vor den Soldaten, die ins Ausland gehen und ihre Familien und Freunde so lange verlassen können.

Es ist ein gut bezahlter Job, aber körperlich sehr anstrengend. Deswegen kommt er für mich nicht in Frage.

Die Bundeswehr ist wichtig für die Verteidigung Deutschlands. Die unterstützung von Einsätzen im Rahmen der NAtO finde ich nicht gut. Dies ist eine Sache der betroffenen Länder. unser langfristiges Ziel sollte Abrüstung heißen.

Menschen

Die Bundeswehr bietet viele verschiedene Möglichkeiten und einen guten Verdienst. Krieg ist sinnlos und grausam. Deswegen sollte die Bundeswehr nicht zum Angriff auf andere Staaten eingesetzt werden. Da wir es uns aber in der heutigen Zeit nicht leisten können, ohne Verteidigung dazustehen, brauchen wir sie.

Positiv ist, dass die Bundeswehr ihr Personal fördert. Negativ, dass man in den Einsatz muss.

Die Bundeswehr finde ich

ganz okay,

Als Soldat muss man viele Opfer bringen.

aber sie sollte mehr in Deutschland und nicht im Ausland sein. Ich finde es richtig, dass man nicht mehr verpflichtet werden kann.

Beim Bund hat man gute Karrierechancen, aber ich identifiziere mich in keinster Weise mit der Bundeswehr. Wenn meine Freunde den Wehrdienst in Erwägung ziehen, löst das Diskussionen aus. Es gibt jedoch Konflikte in der Welt, die mitunter militärische Einsätze erfordern. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr sollten aufhören. Wichtiger sind Inlandseinsätze und die Verteidigung.

Von Freunden habe ich nur Negatives gehört, ich finde die Bundeswehr nicht gut.

gut ist, dass man durch das strenge Regiment bei der Bundeswehr etwas lernt und Erfahrung sammelt. So kann man sich über persönliche Zukunftspläne klar werden. Manch einer findet vielleicht seinen traumjob beim Bund.

Die Arbeit der Bundeswehr finde ich gut, da sie Deutsche im Ausland verteidigt und positiv repräsentiert. Allerdings sollte sie mehr

JugENDARBEIt betreiben, um größeres Interesse für den Soldatenberuf zu wecken. Ich werde mich nach dem Abi freiwillig melden.

Illustration: Y/KircherBurkhardt

M en s c hen

Autor: Tabea Krämer

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SPEZIAL

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M en s c hen

in t erv ie w

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Mehr InforMatIonen unter http://www.facebook.com/deutschersoldat

ntagahoraho burihabwa »wir wollen denkmuster aufbrechen« Gemeinsam mit Kameraden der Hamburger HelmutSchmidt-Universität gründete Hauptmann Burihabwa den Verein Deutscher.Soldat. Ihr Ziel ist es, die Diskussion über Integration zu verändern. Das Interview führte Claire Hughes

Foto: IMZ Bw/Andrea Bienert

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eine Eltern stammen aus dem ostafrikanischen Burundi, er selbst ist in Deutschland geboren und seit seinem dritten Lebensjahr deutscher Staatsbürger. 2000 kam er als Wehrpflichtiger zur Truppe. Warum haben Sie 2010 den Verein Deutscher.Soldat. gegründet? Ich bin Deutscher mit Migrationshintergrund, politisch interessiert und engagiert. Aufgrund meiner Biografie und den – teilweise auch negativen – Erfahrungen, die ich mache, habe ich ein besonderes Interesse am Integrationsdiskurs. Als 2010 die Debatte um das Buch von Thilo Sarrazin losging, war ich sehr ernüchtert und auch sehr unzufrieden mit der Art und Weise, wie über Integration debattiert wird. Allerdings wollte ich mich nicht nur darüber beschweren, sondern selbst einen Beitrag zu der Debatte leisten. Was hat Sie an der Debatte gestört? Die Integrationsdebatte wird nur dann thematisiert, wenn irgendwo Probleme offensichtlich werden. An die Probleme selbst geht man dann doch recht undifferenziert und einseitig heran. Denn immer, wenn man von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland spricht,

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haben, glaube ich, viele insgeheim ein Bild von jugendlichen, randalierenden Banden muslimischer Herkunft vor sich. Weil es in den Medien auch oftmals so dargestellt wird. Wo liegen die Ursachen dafür? Es wird nie über die tatsächliche Vielfalt gesprochen, die wir mittlerweile inner innerhalb der deutschen Gesellschaft haben. Meine Kameraden und ich sind sehr gute Beispiele dafür. Wie wirken Sie dem entgegen? Mit einem Instrument, das wir „Wahrnehmungsirritation“ nennen. Wenn Sie sich unseren Namen anschauen, denken die wenigsten, dass das eine Initiative ist, die einen positiven Impuls in der Integrationsdebatte geben möchte. Was ist zu tun? Man braucht einen ganzheitlichen Ansatz, um zu sehen, ob es nicht auch bei der aufnehmenden Mehrheitsgesellschaft Mechanismen gibt, die einer positiven und nachhaltigen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund entgegenstehen.

Welche Mechanismen meinen Sie? Zum Beispiel die Art und Weise, wie man Menschen wahrnimmt, die anders aussehen. Die ist weiterhin stark von Vorurteilen und Stereotypen geprägt. Ich muss mich immer wieder rechtfertigen, weil sich viele Leute nicht vorstellen können, dass es schwarze Deutsche gibt. Das

liegt sicher auch daran, dass die Integrationsdebatte unter der Überschrift „Wir und die anderen“ geführt wird. Wen wollen Sie wie erreichen? Uns ist wichtig, dass die Leute in der Mitte, die leider von der Sarrazin-Debatte gefüttert werden, zum Nachdenken gebracht werden. Wir versuchen ganz gezielt, Denkmuster aufzubrechen. So ist ein Migrationshintergrund zum Beispiel nicht immer ersichtlich. Leider ist aber für viele das Aussehen ein wesentlicher Indikator dafür, wie sie das Deutschsein und das Anderssein interpretieren – und das ist nicht zeitgemäß. Haben Sie dafür ein Beispiel? Ausländerfeindlichkeit. Das ist ein Begriff, den benutzen wir heutzutage immer noch, um etwas zu erklären, was aber etwas anderes ist. Ich bin seit meinem dritten Lebensjahr deutscher Staatsbürger. Aber glauben Sie mir, ich bin trotzdem immer wieder mit Diskriminierung konfrontiert worden. Da hat mich vorher keiner nach meiner Staatsangehörigkeit gefragt. Sprich, wir haben es hier mit einem anderen Phänomen zu tun, nämlich mit Rassismus. Welche Lösungen gibt es? Wir müssen zunächst die richtigen Begrifflichkeiten benutzen. Die Tatsache, dass sich der Begriff „Ausländerfeindlich-

in t e rv ie w

Menschen

keit“ immer noch hält, heißt auch, dass das die Wahrnehmung ist von der Gesellschaft, und dass jemand, der anders aussieht, automatisch ein Ausländer ist und somit nicht dazugehört. Damit müssen wir uns auseinandersetzen. Funktioniert die Integration in der Bundeswehr? Die Institution Bundeswehr – das ist meine feste Überzeugung – hat per se ein sehr großes Integrationspotenzial. Die Vielfalt, die wir in unserer Gesellschaft haben, wird eindeutig in den Streitkräften widergespiegelt. Ich habe das Gefühl, dass das Thema Integration in den Streitkräften weitestgehend funktioniert. Woran liegt dieses Gelingen? Einmal an der nationalen Dimension. Jeder Soldat, der den Eid leistet, ist bereit, für dieses Land, für das deutsche Volk, für unsere Gesellschaft, für die Werte und Normen, für die unsere Gesellschaft steht, sein Leben zu lassen. Das verbindet. Und an der juristischen Dimension. Sie spiegelt sich in der Pflicht zur Kameradschaft wider. Jeder, der meint, seine rassistischen Überzeugungen leben zu müssen, weiß ganz genau, mit welchen Konsequenzen er zu rechnen hat. Zusammengefasst bedeutet das: Die Bundeswehr macht aus vermeintlich Ungleichen Gleiche.

Ntagahoraho Burihabwa (31) ist Gruppenleiter an der Helmut-Schmidt-Uni

Wir sind keine Selbsthilfegruppe. Ziel ist es, in der Debatte richtige Denkprozesse anzustoßen Die Bundeswehr leistet in der Gesellschaft einen wichtigen Beitrag für die Integration

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Menschen

Du sollst nicht töten So lautet das fünfte Gebot. Wie verträgt sich das mit dem Beruf des Soldaten? Mit dem Auftrag der Bundeswehr? Wie gehen die katholische und die evangelische Kirche mit diesem Dilemma um? Y über einen schwierigen Spagat. Fotos: shutterstock (5); Illustration: Y/KircherBurkhardt Lithografie

N

ichts ist gut in Afghanistan.“ Das Zitat stammt von Margot Käßmann, der ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Selbstverständlich sei dieser Satz aus ihrer Neujahrspredigt 2010 auch in der katholischen Militärseelsorge heftig diskutiert worden, erinnert sich Militärgeneralvikar Walter Wakenhut. Nur stimme er für sich genommen nicht. Denn die deutschen ISAF-Kräfte leisteten in Afghanistan unter dem Aspekt des Gemeinwohls gute Arbeit. „Jetzt gibt es Bildung für Frauen, Mädchen können in die Schule gehen und auch die medizinische Versorgung ist in weiten Teilen sichergestellt“, sagt Wakenhut. Allerdings diskutierten Soldatinnen und Soldaten heute auch, was denn aus den Früchten der Aufbauarbeit eigentlich werde, wenn die Bundeswehr bis 2014 abgezogen sei. Die Kritik mancher Hilfsorganisationen, die Verquickung von militärischer Präsenz und ziviler Hilfe sei schädlich für das Vertrauen bei der afghanischen Bevölkerung, kann Wakenhut nicht verstehen. „Ohne militärischen Schutz könnten auch die Nichtregierungsorganisationen (NGO) in Afghanistan kaum operieren.“ Die Aufgabe der katholischen Kirche sei es, die Soldatinnen und Soldaten zu begleiten, allerdings nicht als Psychologen, Mediziner oder Sozialarbeiter, sondern als Seelsorger. Nicht um ein nächstes Gefecht vorzubereiten, sondern damit die Seele Ruhe fände. „Es geht um die privaten Sorgen fernab der Heimat,

sEElsorgEr Für beide Kirchen besteht seit 1957 das „Gesetz über die Militärseelsorge“. Es sieht vor, dass die Geistlichen im Einsatz der Bundeswehr nicht direkt unterstehen. 2002 wurde darüber hinaus festgeschrieben, dass die Seelsorger der Kirche und nicht dem Staat unterstellt sind. AufgAben Neben dem Abhalten von Gottesdiensten und der privaten Fürsorge gehören dazu auch Taufe und Konfirmation beziehungsweise die Spendung der Sakramente. Außerdem werden regelmäßig Rüstzeiten und Pilgerfahrten organisiert. belegSchAft Für die evangelische Seelsorge arbeiten etwa 200 Pfarrer und Pfarrhelfer. Die katholische Seelsorge unterhält insgesamt 94 Militärpfarrämter. recht

aber auch um Gewissensnöte bei eventuellem Schusswaffengebrauch“, erzählt Militärgeneralvikar Wakenhut. Zwar wird die Arbeit der Militärseelsorge zum großen Teil vom Bundesverteidigungsministerium finanziert, die Geistlichen verstehen sich aber nicht als Teil des militärischen Apparates. Deshalb tragen sie im Feldlager auch keine Uniformen, sondern lediglich eine Schutzkleidung ohne Rangabzeichen. Die Kirche sei nicht dazu da, ein militä-

Es geht heute um ein vorausschauendes, sozial gerechtes Handeln, um Konflikte zu vermeiden, statt sie im Nachhinein mit Waffengewalt lösen zu wollen 38

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risches Mandat als richtig oder falsch einzustufen, sagt Wakenhut. Das sei Aufgabe des Parlaments. „Die Bundeswehr darf sich natürlich nie an einem Angriffskrieg beteiligen. Die Einsätze finden auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland statt. Da sind wir aber in guten Händen.“ Seit 2007 gilt die denkSchrift des EKDRates „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“, seit 2000 das Hirtenwort zum „Gerechten Frieden“ der katholischen Bischöfe. Beide Dokumente distanzieren sich von der mittelalterlichen Lehre des Thomas von Aquin (1225-1274) von einem „gerechten Krieg“. Es geht heute um ein vorausschauendes, sozial gerechtes Handeln in der Welt, um Konflikte zu vermeiden, statt sie im Nachhinein mit Waffengewalt lösen zu wollen. Der Militäreinsatz darf danach immer nur das allerletzte Mittel sein, wenn alle friedlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière kritisierte diese Haltung vor kurzem. Er fragte, was passiere, wenn die Anstrengungen zum gerechten Frieden scheiterten. Wenngleich es keinen „gerechten“ Krieg gebe, so könne dieser unter bestimmten Voraussetzungen gerechtfertigt sein. International gelte die „Responsibility to protect“, also die Verantwortung, für den Schutz der Bevölkerung vor Völkermord und Menschenrechtsverletzungen zu sorgen. „Der Minister hat recht. Die Kirchen müssen auf diese dringenden Fragen tragbare Antworten geben, ob nun zu Afghanistan oder aktuell zu Syrien. In den nächsten Jahren wird uns ganz sicher auch Afrika beschäftigen“, sagt der Militärgeneralvikar. Die evangelische Kritik am SPEZIAL

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B u n d e s w ehr + M ed ien

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Bundeswehr+ lies TageBuch Tage Medien neTzTageBuch

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TrauMFaBrik und wirklichkeiT

Musik iM einsaTz

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aus Foto: PIZ Marine/Björn Wilke

TrauMereien

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auFPuTschen FPuuTschen oder reagieren? aBreagieren?

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soldaTsein soldaT olda sein oldaT schellenBauM BewahrT und BegehrT

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PaPier Pier Pier

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Maat Marcel Züchner (21) ist in der zivilen Aus- und Weiterbildung zum Bürokaufmann an der Marineschule Mürwik und Rapper. Unter dem Künstlernamen „DaCrissa“ startete er vor fünf Jahren seine Musikkarriere.

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Bea BeaT MachT‘s ‘s

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In den UsA oder england kommen Romane über Kriege und soldatenschicksale in die Bestsellerlisten. Deutsche Autoren haben andere themen 56

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feldpost: briefe deutscher soldaten kreuZZug

Eine Gruppe Attentäter sprengt die Tunnel der Zugspitzbahn und 5.000 Menschen sitzen fest. Nur einer kann sie retten. (Marc Ritter; Droemer Verlag)

lernte, was Krieg ist.“ Entstanden ist ein Krimi über harte Kerle. Hochkultur ist das aber nicht. ebenfalls keineswegs literaturpreisverdächtig ist auch der Thriller „Kreuzzug“ (2012) von Marc Ritter, in dem Bundeswehr, Bundeskriminalamt und CIA sich mit einem Terroranschlag samt Geiselnahme auf der Zugspitze herumschlagen müssen. Sven Regeners

spannend, aber

Marita Scholz berichtet am Beispiel ihrer Familie darüber, was es für Familien und Betroffene bedeuten kann, mit PTBS umzugehen. (Verlag Herder)

als saarländischer „Tatort“-Kommissar Stefan Deiniger im Einsatz (siehe dazu auch Seite 46), ist Stabsunteroffizier der Reserve. Auch das merkt man. Während sein Kommissar in „Feindberührung“ (2011) versucht, den Mord an einem ExAfghanistankämpfer aufzuklären, ringt er mit Erinnerungen an eine gescheiterte Ausbildung zum Kommandosoldaten zu einer Zeit, „ehe die Bundeswehr wirklich

lesestoff

Wendeschicksal, Liebe zu einem Islamisten, Selbstmord einer Kameradin, nach dem Einsatz irgendwie PTBS. Soldat war Kurbjuweit nie. Das merkt man. Der Krimiautor Gregor Weber hingegen, einst

„Neue Vahr Süd“ (2004) ist zwar bislang der einzige richtige BundeswehrBestseller, beschreibt aber eine Truppe, die es nicht mehr gibt. Der „Element of Crime“-Sänger nahm seine eigenen Erfahrungen beim Bund als Vorlage, um den Wehrdienst seiner Romanfigur Frank Lehmann zu beschreiben. Anno 1980 geht es aber nicht um Taliban und Terroristen, sondern um den fehlenden Sinn des Rekrutenalltags, als der Kalte Krieg die Welt in zwei schlichte Hälften teilte und Auslandseinsätze der Bundeswehr undenkbar waren. Aus heutiger Sicht ist das Buch also eher ein historischer Roman. | meike bruhns

Fotos: shutterstock, Rowohlt Verlag, Albrecht Knaus Verlag, Ullstein Verlag, Droemer Verlag, Herder Verlag; Illustration: Y/KircherBurkhardt (6)

rich Maria Remarques Kriegsroman „Im Westen nichts Neues“ (1930) rüttelte nach dem Ersten Weltkrieg die Menschen auf. Heinrich Böll bekam 1972 für seine „Trümmerliteratur“, in der er unter anderem seine Erfahrungen als Wehrmachtssoldat verarbeitete, den Literaturnobelpreis verliehen. Und jetzt? Sachbücher, in denen Augen- und Zeitzeugen – oft im Tandem mit Journalisten – versuchen, Lesern jenseits der aktuellen Medienberichterstattung den Einsatz fern der Heimat und seine oft desaströsen persönlichen Folgen zu beschreiben, stehen zwar zu Hauf in den Buchhandlungen. Doch zur neuen Bundeswehr und den Erlebnissen ihrer Soldaten in den verschiedenen Auslandseinsätzen fiel den deutschen Literaten bislang kaum etwas ein. Zu den wenigen , die sich beispielsweise an den Afghanistaneinsatz als Romansujet heranwagten, gehört Dirk Kurbjuweit. In „Kriegsbraut“ (2011) beschreibt der „Spiegel“-Journalist das Schicksal der Ostdeutschen Esther, die freiwillig als Fernmelderin an den Hindukusch geht. Der Autor lässt in seiner oft verworrenen Geschichte nichts aus:

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E

Ein gerade aus Afghanistan heimgekehrter Fallschirmjäger wird tot in seiner Wohnung gefunden. Bald geht es um mehr als nur Mord. (Gregor Weber; Knaus Verlag)

feindberührung

Nach dem ersten Weltkrieg war die Verarbeitung des Schreckens aus Soldatensicht Thema für deutsche Schriftsteller. Den Zweiten Weltkrieg machen Autoren wie Heinrich Böll oder Günther Grass für Leser lebendig. Doch Kriegserfahrungen der Gegenwart interessieren deutsche Literaten kaum.

In der Fortsetzung des Bestsellers „Endstation Kabul“ nimmt Achim Wohlgethan den Leser ein zweites Mal mit nach Afghanistan. (Ullstein Verlag)

Soldat auf dem PaPier

Sachbücher von und über Soldaten der Bundeswehr gibt es viele – Romane deutscher Autoren zum Thema sind selten

Die Nachrichten der deutschen Soldaten liefern direkte Einblicke in die Situation in Afghanistan. (Rowohlt Verlag)

B ü c her

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M ed ien

sPeziaL

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M o d en

s piel z eu g

s pie l z eu g

Moden

MatchBox-Panzer

Sie sind schon auf den ersten Blick als Kriegsspielzeug zu erkennen, werden jedoch mittlerweile eher gesammelt als an Kinder verschenkt.

sPielzeugPistole Bausteine

Aus den bunten Kunststoffklötzchen lässt sich fast alles bauen, auch Waffen. Der bekannte dänische Hersteller hat nichts Militärisches im Angebot, die Konkurrenz schon. Bundeswehr-Bär

Teddys gehören zu den ersten Spielsachen, die ein Kind bekommt. Der Trostspender und pelzige Freund ist eigentlich kein Kriegsspielzeug, trägt aber manchmal Uniform oder Tarnfleck.

wasserPistole

Sie sehen zwar wie bunte Schusswaffen aus, werden aber in erster Linie von Kindern und Erwachsenen benutzt, um sich im Sommer abzukühlen.

4. Lebensjahr

5. Lebensjahr

Das Ballspiel, bei dem es darum geht, den Gegner mit einem Ball abzuschießen, ist aus rituellen Kriegsspielen, die bei einigen Naturvölkern noch zu finden sind, entstanden. Nach Turnvater Jahn hat es einen wehrertüchtigenden Charakter.

8. Lebensjahr

risiko

In dem seit 50 Jahren weltweit bekannten Konfliktsimulationsspiel sind strategische Entscheidungen, diplomatisches Geschick und Glück von entscheidender Bedeutung. Trotzdem wäre die deutsche Erstauflage fast verboten worden, da im Regelheft Wörter wie Krieg und Vernichtung stehen.

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12. Lebensjahr

Fotos: LHD, picture-alliance/dpa (3), shutterstock, PR/Nedco/Sluban, Getty Images; Illustration: Y/KircherBurkhardt Infografik

2. Lebensjahr

VölkerBall

Jungen aller Kulturen werden mit Spielzeugwaffen an die Rolle als Krieger herangeführt. Seit 2009 sind in Deutschland Anscheinwaffen, die genauso aussehen wie echte, jenseits spezieller Veranstaltungen in der Öffentlichkeit verboten.

Schlachtfeld Kinderzimmer 76

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SPEZIAL

Kriegs- und Gewaltspielzeug ist aus Kinderzimmern nicht wegzudenken. Trotz mancher Diskussion wird das Angebot eher größer als kleiner. Ob mit Western-Colt oder Wickingerschwert, mit Spielfiguren, Dinosauriern oder Superhelden-Comics – Kinder, vor allem Jungs in jedem Alter, lieben es, imaginäre Feinde zu bekämpfen und sich mit Militär in Miniatur zu umgeben. Autor: Ronald Rogge

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M o d en

s prü c he

s prü c h e

Moden

Soldaten geiStern durch die Sprache Verteidigungsminister Thomas de Maizière ist die Allzweckwaffe unserer Kanzlerin. Die wiederum begräbt in einem Treffen mit dem französischen Präsidenten das Kriegsbeil. Militärische Redensarten gehören zum zivilen Alltag. Aber aus welcher Zeit stammen sie und welche Bedeutung hatten sie ursprünglich?

Der Begriff „08/15“ geht auf das Maschinengewehr MG 08/15 zurück, das bereits 1908 in der Truppe eingeführt und 1915 verbessert wurde, sodass es diese Typenbezeichnung bekam. Aufgrund des massenhaften Einsatzes zwischen 1916 und 1945 wurde es zum Standard, wodurch es dann auch im zivilen Sprachgebrauch zum Synonym für etwas Durchschnittliches, Banales wurde.

„Den Spieß umdrehen“ ist eine Redensart aus der Zeit, als es noch keine Feuerwaffen gab, und der Spieß oder die Lanze die wichtigste Waffe war. Man entriss seinem Feind den Spieß, drehte ihn herum und richtete seine eigene Waffe gegen ihn.

Das Zitat stammt aus Schillers „Wallenstein“. Wallenstein lobt mit diesen Worten die Kürassierabordnung des Pappenheimschen Regiments. Historischer Hintergrund waren die Kämpfe um die Stadt Magdeburg während des Dreißigjährigen Krieges.

„Lunte riechen“ bedeutet, eine Gefahr rechtzeitig zu erkennen. Die seit Ende des 18. Jahrhunderts bekannte Redensart bezeichnet den beißenden Geruch der Zündschnur, mit der Geschütze abgefeuert wurden. Dieser Geruch verriet oft den Standort eines verborgenen Geschützes. Y – das mag a zin der bundeswehr

Das bedeutet, etwas von Grund auf zu erlernen. Die „Pike“ war eine Infanterielanze, die den Rekruten und jungen Soldaten vorbehalten war. Sie stand am Beginn jeder Militärlaufbahn, weshalb diese seit dem 18. Jahrhundert als „von der Pike auf dienend“ bezeichnet wurden. Mit der Zeit weitete sich die Wendung auch auf andere Berufssparten aus.

Illustrationen: Y/KircherBurkhardt

„Alte Zöpfe abschneiden“ steht heute für Wandlung und Modernisierung. Die preußischen Soldaten trugen seit Friedrich Wilhelm dem Ersten von Preußen Zöpfe. Friedrich der Große schaffte die Zöpfe ab. Es dauerte etwa 20 Jahre, bis alle alten Zöpfe abgeschnitten waren. Das war zugleich ein Kennzeichen für die Modernisierung der Armee.

Autor: Carsten Vennemann

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„Im Stich lassen“ kommt aus der Zeit der Ritterturniere. War ein Ritter gestürzt, verletzt oder sonstwie behindert, musste ihn sein Knappe aus der Gefahrenzone ziehen. Tat er das nicht rechtzeitig, hatte das zur Folge, dass sein Herr für einen weiteren Stich liegen blieb.

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„Mit Pauken und Trompeten“ entstammt der Militärmusik. Dort galten Pauken und Trompeten lange Zeit als die edelsten Instrumente im Gegensatz zu den Trommeln und Pfeifen. Pauker und Trompeter waren besonders im 16. und 17. Jahrhundert im Militär hoch angesehen. Sie hatten eine eigene Zunft, geschützte Berufsbezeichnungen und hohe Dienstgrade. Pauken und Trompeten spielten deswegen nur zu den wichtigen Anlässen. Im heutigen Sprachgebrauch bedeutet diese Redewendung entweder einen sehr großen Aufwand zu betreiben, oder sie bezeichnet ironisch eine sehr schlechte, indiskutable Leistung. 0 9 / 2 0 12

Y – das mag a zin der bundeswehr

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Y – Das Magazin der Bundeswehr, D, Gold Award


1.2 Employee Magazines 12

DAS NEUE RISIKoZENTRUM IN BERlIN AllES UntEr KontrollE KlIMAwANDEl FortSchrittE Und hErAUSFordErUnGEn PoRTRAIT: JoANNA FIElDS Vom tAnzpArKEtt in diE FinAnzwElt

FORUM

MAGAZIN FÜR DIE DEUTSCHE BANK AUSGABE 1 2012

Unter Druck

Wie die Finanzindustrie verlorenes Vertrauen zurückgewinnen kann

Forum – Deutsche Bank, D What impressed the jury: A demonstration against banks is used as the frontispiece. Inside, there is an article with the headline “Quality, Honesty and Transparency”, which is listed in ten points what people expect of their bank in times of crisis. As far as design is concerned, the publication is very upscale and significant. This has to do with the paper used and the generous white spaces in the layout. The serif solid headlines in uppercase letters emanate great selfassurance. Forum Deutsche Bank, D, Silver Award


1.2 Employee Magazines 13

DAS NEUE RISIKoZENTRUM IN BERlIN AllES UntEr KontrollE

DAS NEUE RISIKoZENTRUM IN BERlIN AllES UntEr KontrollE

KlIMAwANDEl FortSchrittE Und hErAUSFordErUnGEn

KlIMAwANDEl FortSchrittE Und hErAUSFordErUnGEn

PoRTRAIT: JoANNA FIElDS Vom tAnzpArKEtt in diE FinAnzwElt

PoRTRAIT: JoANNA FIElDS Vom tAnzpArKEtt in diE FinAnzwElt

FORUM

MAGAZIN FÜR DIE DEUTSCHE BANK AUSGABE 1 2012

Unter Druck

Wie die Finanzindustrie verlorenes Vertrauen zurückgewinnen kann

FORUM

MAGAZIN FÜR DIE DEUTSCHE BANK AUSGABE 1 2012

Unter Druck

Wie die Finanzindustrie verlorenes Vertrauen zurückgewinnen kann

Forum Deutsche Bank, D, Silver Award


1.2 Employee Magazines 14 radar

radar

dbNetwork

Aus Aller welt

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Die Deutsche Bank unterstützt WindMade, das weltweit erste Verbraucherlabel für Windenergie, gründet das European Diversity Council zur Förderung einer vielfältigeren Belegschaft und richtet zum zehnten Mal die populäre „DB Access Asia“-Konferenz aus

Kunstwerke der Deutsche Bank-Türme können Sie mit der neuen Art worksApp auf Ihr Smartphone herunterladen

Mehr Informationen zu diesen Themen und weitere aktuelle Nachrichten finden Sie in dbnetwork, dem Nachrichten-Portal der Deutschen Bank im Intranet, unter Forum (siehe Nützliche Links)

euroPa 4

European Diversity Council

Nord- uNd Südamerika 1

Windenergie fördern

WindMade, das weltweit erste Verbraucherlabel für Windenergie, wird im November 2011 von der Trägerorganisation WindMade ASBL, Brüssel, und der Global Compact-Initiative der Vereinten Nationen in New York offiziell vorgestellt. Die Deutsche Bank ist eine von 15 Organisationen, die das Nachhaltigkeitslabel unterstützen. Sie beabsichtigt, in Zukunft mindestens 25 % ihres Energiebedarfs durch Windkraft zu decken.

dbnetwork maßgeschneidert

Seit Januar ist dbnetwork noch benutzerfreundlicher: Das interne Online-Nachrichtenportal der Deutschen Bank ist dank neuer Funktionen und Inhalte jetzt noch interaktiver. So ist es möglich, die Webseite zu personalisieren und den eigenen Bedürfnissen anzupassen.

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Positiver Marktausblick

Auf der alljährlichen Pressekonferenz der Deutschen Bank für die Region Nord- und Südamerika stellen Joe Lavorgna, Chief US Economist der Bank, und Binky Chadha, Chief US Equity Strategist, den Finanzjournalisten ihren Ausblick für die US-Wirtschaft in 2012 vor. Sie sind optimistisch, dass die USA einen so genannten Double Dip, eine zweite Rezession, vermeiden können und die Wirtschaft 2012 ein langsames, aber stetes Wachstum verzeichnen wird.

Das neue European Diversity Council soll eine vielfältigere Belegschaft fördern und damit die Leistung der Deutschen Bank in allen Märkten der Region steigern. Pedro Larena, Head of Private & Business Clients (PBC) International, steht dem Komitee vor, dem insgesamt neun Führungskräfte aus der Region angehören. 5

Beste Investmentbank in Russland und GUS

2011 war der Konzernbereich CIB als Berater bei bedeutenden M&A- und Equity Capital Markets (ECM)-Mandaten in Russland und den GUS-Staaten tätig. Damit untermauerten sie die Position der Deutschen Bank als führende Investmentbank in der Region. „Im Jahr 2011 haben wir unsere marktführende Position eindeutig gefestigt“, sagt Andrew Chulack, Co-Head IBC&A Russland und GUS. 6

Preiswürdige Finanzbildung

„Education in Finance“, die Kampagne von PBC Polen und Agora Publishing, erhält im Dezember 2011 den prestigeträchtigen European Excellence Award 2011 in der Kategorie Finanzkommunikation. Die MultimediaKampagne sensibilisiert die polnische Bevölkerung für das Thema Finanzen und vermittelt praktische Kenntnisse über Banking und Kapitalanlagen. 7

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Jacques Brand

Jacques Brand, Co-Head of Investment Banking Coverage and Advisory der Deutschen Bank in New York und Mitglied des CIB Executive Committee, ist seit Januar Vorsitzender des Boards of Trustees des American Institute for Contemporary German Studies (AICGS). Brand will die Arbeit des Boards intensivieren, um den Herausforderungen des transatlantischen und globalen Wandels in Zeiten der wachsenden Bedeutung der deutsch-amerikanischen Beziehungen zu begegnen. 10

FORUM AUSGABE 1 2012

Filialen in Ungarn und Portugal Am 1. Dezember 2011 hat die Deutsche Bank-Gruppe die Umwandlung der Tochtergesellschaften in Ungarn und Portugal in Auslandsfilialen der Deutsche Bank AG abgeschlossen. Die Umwandlungen sind Teil der ersten Phase der Initiative „Sungate“. Ziel der von Regional Management Europe geleiteten Initiative ist die Vereinfachung der rechtlichen Struktur des Deutsche Bank-Konzerns durch die Integration von ausgewählten europäischen Gesellschaften in das Auslandsfilialnetz der Bank.

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Institutional Investor

Im Februar belegt die Deutsche Bank zum zweiten Mal in Folge den ersten Platz in der jährlichen Umfrage „AllEurope Research Team“ des Fachmagazins Institutional Investor, der Benchmark-Umfrage 2012 zu den besten Sell-Side-Aktienanalysten. In siebzehn unterschiedlichen Bereichen wird die Bank zur Nr.1 gewählt – ein Rekord in der Geschichte der Umfrage.

5 @

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deutSchlaNd 9

Forum für Dialog in Berlin

Im Februar gibt die Bank bekannt, dass sie ihre Präsenz in Berlin ausbaut und in der Niederlassung Unter den Linden ein internationales Forum für den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft einrichten wird. Dazu sollen die Räumlichkeiten der Ausstellungshalle Deutsche Guggenheim zusammen mit dem Atrium des Gebäudes genutzt werden. )

Art works-App für iOS und Android

Art works, eine neue App für mobile Geräte mit iOS- oder Android-Betriebssystem, ist ab sofort verfügbar. Damit kann man nun jederzeit mehr über die 1 000 Kunstwerke von Künstlern aus 40 Ländern erfahren, die auf 60 Etagen in den Deutsche Bank-Türmen in Frankfurt am Main gezeigt werden. !

Land der Ideen – ausgezeichnete Ideen

Im November 2011 zeichnet Vorstandsmitglied Jürgen Fitschen in Frankfurt die Bundessieger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ aus. Christofer Habig, Global Head of Brand Communications & Corporate Citizenship, und Holger Lösch, Aufsichtsratsvorsitzender der „Deutschland – Land der Ideen e.V.“, heben in

Naher oSteN uNd NordaFrika Grußworten die Bedeutung des Wettbewerbs hervor. Neben den sechs von der „Land der Ideen“-Jury ausgewählten Bundessiegern wird während der festlichen Veranstaltung in der Konzernzentrale außerdem der bereits im Oktober bekannt gegebene Publikumssieger 2011 geehrt. Der Wettbewerb für 2012 ist inzwischen gestartet.

aSieN/PaziFik @

DB Access China-Konferenz 2012

Im Januar findet in Peking die zehnte „DB Access China“-Konferenz der Deutschen Bank statt. Ziel der Veranstaltung ist, Investoren die Prognosen führender Chinaexperten vorzustellen. Die Deutsche Bank präsentiert ihre Prognosen und Research-Berichte zu China und zu wichtigen Sektoren. An der dreitätigen Veranstaltung nehmen mehr als 1 000 Branchenexperten, chinesische Regierungsvertreter und Repräsentanten wichtiger chinesischer Aufsichtsorgane teil.

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Islamische Finanzindustrie

Im Dezember 2011 ernennt die Deutsche Bank Salah Jaidah zum Chairman of Islamic Finance und Ibrahim Qasim zum Head of Islamic Finance Structuring. Ashok Aram, CEO der Deutschen Bank für die Region Naher Osten und Nordafrika, kommentiert: „Die Bank engagiert sich für die Entwicklung der islamischen Finanzindustrie und wird auch in Zukunft ihr Angebot an Scharia-konformen Produkten und Lösungen ausweiten.“

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Ausgezeichnet in Japan

Im Januar hat das Fachmagazin J-Money im Rahmen der Japan Deals of the Year Awards 2011 die Deutsche Bank für ihre maßgebliche Beteiligung an vier außergewöhnlichen Transaktionen gewürdigt und in vier Kategorien ausgezeichnet: Best M&A Deal (In-Out), Best M&A Deal (In-In), Best IPO/PO Deal, und Best International Bond Deal.

1 Die Deutsche Bank unterstützt WindMade, das weltweit erste Verbraucherlabel für Windenergie (Nr. 1) 2 Bei der European Excellence AwardPreisverleihung: Joanna Kwas, Agora Publishing; Sabina Salamon, Deutsche Bank Polen; Joanna Mosiej-Sitek, Agora Publishing; Caroline Guillaumin, Head of Corporate Communication, Société Générale Group und Mitglied der Jury (Nr. 6)

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FORUM AUSGABE 1 2012

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Forum Deutsche Bank, D, Silver Award


1.2 Employee Magazines 15 focus

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TiTel

Die große her ausforderung AuToren Daniel Sluggett Antje Lilienthal Caroline Rouse Annette Schlosser-Schultheis

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FORUM AUSGABE 1 2012

Überall auf der Welt äußern Menschen ihren Unmut über Banken und das Finanzsystem. Wie können die Deutsche Bank und ihre Wettbewerber verlorenes Vertrauen zurückgewinnen?

FORUM AUSGABE 1 2012

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Forum Deutsche Bank, D, Silver Award


1.2 Employee Magazines 16 focus

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TiTel „Immer mehr Menschen sprechen Banken inzwischen die ‚Ehrbarkeit‘ ab“ Josef Ackermann Vorsitzender des Vorstands und des Group Executive Committee

Qualität, Ehrlichkeit und Transparenz

1 2 3 4 5 Was die Menschen jetzt von ihrer Bank erwarten

Hört Kunden zu und Hochwertige Produkte erkennt ihre Bedürfnisse und Dienstleistungen

Behandelt Mitarbeiter gut

W

er heutzutage bei einer Bank arbeitet, gilt nicht gerade als Sympathieträger – und muss mit negativen Reaktionen rechnen, wenn er es jemandem erzählt. Josef Ackermann griff diese Stimmung in einer Rede über Markt, Moral und Verantwortung von Unternehmen vor der „Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg“ (in dbnetwork vom 23.11.2011) im November 2011 auf: „Immer mehr Menschen sprechen Banken inzwischen die ‚Ehrbarkeit‘ ab.“ Das Verhältnis von Durchschnittsbürgern und Banken war zwar noch nie eine Liebesbeziehung. Aber aufgrund ihrer Rolle in der Finanzkrise hat sich das Ansehen der Finanzinstitute offensichtlich weiter verschlechtert.

Die „Occupy-Herausforderung“

„Banken müssen sich der schwerwiegenden Frage nach ihrer Legitimität stellen“, so Ranu Dayal, Senior Partner bei der Boston Consulting Group, Anfang des Jahres gegenüber der Financial Times. „Diese tiefsitzende Abneigung gegen Banken wird sich weiter verfestigen, wenn sie keine Reformbereitschaft 16

FORUM AUSGABE 1 2012

Kunde ist wichtiger als Gewinne

Geht proaktiv mit Krisen und Problemen um

erkennen lassen und nicht bereit sind, eine wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Erholung zu übernehmen. Oder wenn die Menschen ein Versagen aufgrund der Vergütung oder ganz einfach nackter Gier wahrnehmen.“ Das PR-Unternehmen Edelman führte Anfang 2012 eine Umfrage unter 30 000 Personen mit höherem Bildungsstand in 25 Ländern durch. Es ging dabei um die Einstellung zu ausgewählten Branchen. Edelman fragte: „Vertrauen Sie darauf, dass diese Branchen das Richtige tun?“ Die Technologie-, Automobil- und Lebensmittel-/Getränkebranche schnitten in der Umfrage am besten ab. Und es überrascht kaum, dass die Finanzdienstleistungsbranche den letzten Platz einnimmt. Am meisten leiden demnach die Banken in den USA und Europa: Dort ist das in sie gesetzte Vertrauen seit 2008 um beinahe die Hälfte gesunken. Diese Grundstimmung herrscht auch innerhalb der Occupy-Bewegung. Sie hat im vergangenen Jahr viele Tausende Menschen mobilisiert, die ihren Protest gegen die Finanzindustrie in praktisch allen Finanzzentren der Welt zum Ausdruck brachten. In New York schlugen sie unter dem Spruchband „Occupy Wall Street“ ein Zeltlager im Finanzviertel auf, um ihrer Wut Gehör zu verschaffen. Die Occupy-Bewegung fand bis heute Nachahmer in mehr als

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Quelle: Edelman Trust Barometer 2012

Handelt nach ethischen Gesichtspunkten

Hat transparente und Kommuniziert offene Geschäftspraktiken häufig und ehrlich

80 Ländern der Welt – auch ein Grund, warum die aktuelle Forum-Ausgabe mit drei verschiedenen Titelseiten und Motiven aus drei internationalen Finanzzentren (London, New York und Frankfurt) erscheint. Vertreter von „Occupy Wall Street“ (http://occupywallst.org) sagen, ihre Bewegung beziehe Stellung „gegen die zerstörerische Macht der Großbanken und multinationalen Konzerne und gegen den Beitrag der Wall Street zum wirtschaftlichen Kollaps, der zur größten Rezession seit Generationen geführt hat“. Und die Protestierer sind nach wie vor weltweit aktiv: So unterbrachen Vertreter von Occupy in Deutschland im November 2011 etwa die eingangs erwähnte Hamburger Rede von Josef Ackermann über Markt und Moral in der Finanzbranche (lesen Sie auf den Seiten 26 und 27, was Zukunftsforscher aus Deutschland, England und den USA von der Occupy-Bewegung halten).

Die Position der Deutschen Bank

Die Deutsche Bank ist während der Finanz- und Wirtschaftskrise eine der stabilsten und vertrauenswürdigsten Finanzinstitutionen geblieben. Die Bank hat kein Geld vom Staat benötigt und sie will auch künftig kein Staatsgeld in Anspruch nehmen. Stattdessen hat sie Regierungen bei deren Verhandlungen

Setzt sich für Umweltschutz ein

Reagiert auf gesellschaftliche Bedürfnisse

zur Bewältigung der Staatsschuldenkrise unterstützt und hilft Kunden dabei, die Herausforderungen in diesen schwierigen Zeiten zu meistern. Die Deutsche Bank hat aufgrund der Finanzkrise ihre Produkte, Prozesse und Strategien überprüft, um der Realwirtschaft ein noch stärkerer Partner zu sein. Die Risiken wurden heruntergefahren, das klassische, weniger schwankungsanfällige Bankgeschäft – Private Wealth Management, Retail Banking und Transaction Banking – wurde durch Akquisitionen wie Postbank und Sal. Oppenheim ausgebaut. Dank ihrer Stabilität verzeichnete die Deutsche Bank einen Zuwachs an attraktiven Kunden und Investoren, eine regelrechte „Flucht in die Qualität“. Die Ergebnisse von Umfragen zum Ruf der Bank sowohl in Deutschland als auch weltweit blieben während der Finanzkrise bemerkenswert hoch und liegen heute zum Teil wieder auf Rekordniveau. Und auch in der Fachwelt wurde die Performance der Bank honoriert: Im Jahr 2011 wurde die Deutsche Bank von Euromoney zur Best Global Bank ernannt. Die Zeitschrift International Financing Review erklärte sie zur Bank des Jahres 2010. Doch vor der negativen Wahrnehmung der gesamten Branche konnte sich auch die Deutsche Bank nicht völlig schützen. » FORUM AUSGABE 1 2012

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Forum Deutsche Bank, D, Silver Award


1.2 Employee Magazines 17 focus

focus

TiTel

Mit Gewinn(en) Die zukunft Gestalten Die Deutsche Bank und die Realwirtschaft – einige Beispiele „Nur wenn wir adäquate Gewinne erwirtschaften, können wir die Interessen unserer Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter und der Vermögen sichern Energie sparen Gesellschaft insgeDie Deutsche Bank erwarb 2011 Der Konzernbereich CIB war alleiniCertified Emissions Reductions ger Berater der britischen Regierung samt langfristig (CER) für die Realisierung eines beim Verkauf des Finanzinstituts wahren“ Energieeffizienzprogramms in Northern Rock an Virgin Money im

Auf den hinteren Rängen in % (Die Frage lautete: „Vertrauen Sie darauf, dass diese Branchen das Richtige tun?“)

Quelle: Edelman Trust Barometer 2012

November 2011. Mit dem Verkauf konnten von der Regierung während der Finanzkrise gerettete Vermögenswerte in Privatbesitz zurückgegeben werden, und der britische Steuerzahler erhielt Kapital zurück.

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Technologie

Automobil

Lebensmittel & Getränke

Konsumgüter

Den Dialog aufrechterhalten

Telekommunikation

BrauereiErzeugnisse & Spirituosen

Pharmazie

Was kann getan werden, um die Kritiker zu überzeugen und die öffentliche Meinung zu ändern? In jeder Krisensituation zählt die Kommunikation zu den wirkungsvollsten Instrumenten eines Unternehmens. In einer Zeit, in der durch Social Media Meinungen innerhalb von Sekunden transportiert, gebildet und verändert werden können, kommt es auf eine klare, unmissverständliche Kommunikation an. Die Banken müssen ihre Ziele deutlich offenlegen und zeigen, dass sie der Gesellschaft Nutzen bringen. Matthew J. Harrington, President und CEO von Edelman US, erklärte: „Besonders auf dem Gebiet der Finanzdienstleistungen müssen Unternehmen wissen, dass Transparenz ebenso ausschlaggebend ist wie hohe Gewinne und Fünf-Sterne-Bewertungen, um Vertrauen zu schaffen und zu erhalten.“ Transparenz steht auf der Agenda der Deutschen Bank weit oben und wird weithin anerkannt. So wurde 2011 die Professionalität und Kompetenz ihres Press and Media Relations-Teams in einer Umfrage unter mehr als 250 Unternehmen und Finanzjournalisten als „beste Pressestelle in Deutschland“ ermittelt. 18

FORUM AUSGABE 1 2012

Energie

Medien

Banken

Josef Ackermann Vorsitzender des Vorstands und des Group Executive Committee

Unter der Führung der Deutschen Bank und in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs und JPMorgan konnte Europas erfolgreichstes Biotechnologie-Unternehmen Qiagen Beteiligungskapital in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro aufbringen. Mit dem Geld wird Qiagen seine Wachstumsstrategie vor allem in den USA vorantreiben.

Jungunternehmen helfen

In die Zukunft investieren

Der Kurierdienst Go! Express & Logistics GmbH in Berlin, 1982 als Start-up-Unternehmen mit zwei Mitarbeitern gegründet, verzehnfachte in kurzer Zeit die Erträge und plante eine umfassende Erweiterung. Trotz des Erfolgs erhielt das Unternehmen zunächst keine Unterstützung, um diese zu finanzieren. Die Deutsche Bank erwies sich als der einzige verlässliche Partner und stellte die Mittel für eine Expansion zur Verfügung. So konnte ein Betrieb aufgebaut werden, der heute rund 100 Menschen beschäftigt und zahlreiche Gesellschaftsunternehmen und Partnerabkommen mit rund 150 angeschlossenen Kurierdiensten hat.

Die Deutsche Bank ist seit Jahren Partner der Mann + Hummel GmbH, Hersteller von Filteranlagen für die internationale Automobil- und Maschinenbauindustrie. Zur Liquiditätssicherung hat die Deutsche Bank dem Unternehmen ein Langzeitdarlehen zur Verfügung gestellt. Die Mittel wurden insbesondere auch für den Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs verwendet: Der Schwerpunkt des neuen Geschäftsfeldes liegt in Filtersystemen für die Trinkwasseraufbereitung zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Erste Akquisitionen tätigte das Unternehmen bereits in Singapur und Brasilien.

Finanzdienstleistungen

Eine wichtige Rolle spielt darüber hinaus das Top-Management der Bank. So ist Josef Ackermann während der Finanzkrise von der Leitfigur der Deutschen Bank zu der der ganzen Branche geworden. Durch seine Tätigkeit als Vorsitzender des Institute of International Finance und dank des ständigen Dialogs mit internationalen Spitzenvertretern aus Politik und Wirtschaft wird er als eine Führungspersönlichkeit wahrgenommen, „die die Interessen seines Unternehmens vertritt, indem er über sein Unternehmen hinausdenkt“, wie es das Handelsblatt formulierte. Dieses Engagement wurde 2010 ausgezeichnet: Eine Jury aus internationalen Finanzjournalisten kürte ihn zum European Banker of the Year.

Verantwortung zeigen

China. Es geht dabei um die Etablierung von Maßnahmen, die zur Energieeffizienz beitragen. Ein Beispiel ist der Einsatz von Energiesparbirnen bei Bauprojekten in Schwellenländern.

Wachstum steigern

Aber es geht nicht nur darum, das Richtige zu sagen. Taten sagen mehr als Worte. Denn Vertrauen lässt sich nur dann zurückgewinnen, wenn die Bank und ihre Mitarbeiter ihre gesellschaftliche Verantwortung unter Beweis stellen. Diese beginnt für jedes multinationale Unternehmen damit, international wett-

bewerbsfähig und profitabel zu sein. Das ist die Voraussetzung, um Steuern zu zahlen, Arbeitsplätze zu erhalten bzw. neue zu schaffen und – wie die Deutsche Bank – Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die zum Wirtschaftswachstum und damit zum Wohlstand aller beitragen. „Nur wenn wir adäquate Gewinne erwirtschaften, können wir die Interessen unserer Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter und der Gesellschaft insgesamt langfristig wahren“, so Ackermann.

Überprüfung der Geschäfte

Auf einer weiteren Ebene gesellschaftlicher Verantwortung geht es dann um die Frage: Wie werden Gewinne erwirtschaftet? Die meisten Produkte und Dienstleistungen des Investment Bankings kommen der Weltwirtschaft zweifellos zugute. Bei einigen Angeboten, die in den Jahren vor der Krise auf den Markt kamen, war das jedoch fraglich. Banken wie die Deutsche Bank müssen ihr Geld heute mehr denn je auf verantwortungsvolle Weise verdienen. Dies schließt auch die möglichen systemischen Folgen ein, die geschäftliche Entscheidungen in der Gegenwart

und in der Zukunft haben. „Wir dürfen kein Geschäft machen – so finanziell lukrativ es auch erscheinen mag – wenn dieses Geschäft unseren Ruf aufs Spiel setzt“, so der Vorstandsvorsitzende. „Ein Marktführer trägt hier besondere Verantwortung, weil er eine Vorbildfunktion für andere Unternehmen hat.“ So hat die Bank denn auch bekannt gegeben, dass sie jede Geschäftsbeziehung zu Unternehmen kappen wird, die etwas mit Herstellung, Verbreitung und dem Handel von Streubomben zu tun haben. Neue Geschäftsbeziehungen zu solchen Unternehmen kommen nur dann in Frage, wenn die Kunden sich ausdrücklich dazu verpflichten, so schnell wie möglich aus diesem Geschäftsbereich auszusteigen. Darüber hinaus kündigte die Deutsche Bank Ende 2011 eine gründliche Überprüfung ihrer geschäftlichen Aktivitäten auf den Märkten für Agrarrohstoffe an, nachdem die Organisationen foodwatch und Friends of the Earth den Finanzdienstleistungssektor für Preisspekulationen bei Lebensmitteln scharf kritisiert hatten. foodwatch behauptet, dieses Verhalten treibe die Lebensmittelkosten in die Höhe und löse Hunger aus. Die Prüfung der Vorwürfe läuft noch. » FORUM AUSGABE 1 2012

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Forum Deutsche Bank, D, Silver Award


1.2 Employee Magazines 18 focus

focus

TiTel

VerantwortunG in Der Praxis Argumente für die öffentliche (und private) Diskussion Geschäftspraktiken

Nachhaltigkeit

Unsere wichtigste soziale Verantwortung ist es, international wettbewerbsfähig zu sein und entsprechende Gewinne zu erwirtschaften. Nur so können wir die Interessen unserer Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter langfristig wahren und dauerhaft Wert schaffen – für alle unsere Stakeholder. 2011 hat die Deutsche Bank ihren Code of Business Conduct and Ethics überarbeitet. Darin verpflichten wir uns zu einer zugleich erfolgs- und werteorientierten Unternehmensführung.

Unsere Nachhaltigkeitsagenda umfasst drei sich gegenseitig beeinflussende Schlüsselbereiche: Nutzung der Kernkompetenzen für den Übergang zu einer saubereren und energieeffizienteren Weltwirtschaft; Reduzierung unserer eigenen Auswirkungen auf die Umwelt mit dem Ziel, den Geschäftsbetrieb bis 2013 klimaneutral zu betreiben. Als Klimabotschafter veröffentlichen wir regelmäßig Studien zu Themen wie Umweltkökonomie und -politik. Den Ansatz zur Berücksichtigung ökologischer und sozialer Risiken haben wir 2011 durch die Einführung des Environmental and Social Risk Frameworks gestärkt.

Beschäftigungspraktiken

Führungsprinzipien

Eine auf Erfolg und verantwortungsbewusstem Verhalten basierende Leistungskultur ist Grundvoraussetzung für das Erreichen unserer geschäftlichen Ziele. Wir setzen uns für ein Arbeitsumfeld ein, das geprägt ist durch Vielfalt und Integration. Um dies zu gewährleisten, haben wir Leitfäden und Schulungsmaßnahmen entwickelt sowie Mitarbeiternetzwerke und Entwicklungsprogramme initiiert. Wir arbeiten weltweit ständig mit Betriebsratskollegen und Mitarbeitervertretungen zusammen.

Eine Unternehmensführung (Corporate Governance), die höchsten internationalen Standards entspricht, ist Teil unseres Selbstverständnisses. Wir stellen so eine verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle der Bank sicher.

Finanzielle Transparenz

Guter Unternehmensbürger

Wir legen bei der Berichterstattung zu unseren Finanzkennzahlen größten Wert auf Transparenz. Um eine angemessene Bewertung der Deutschen Bank sowohl am Aktien- als auch am Anleihemarkt sicherzustellen und die Unternehmensreputation zu stärken, pflegen wir vertrauensvolle und nachhaltige Beziehungen zu allen Kapitalmarktteilnehmern.

Insgesamt haben wir 2011 weltweit 83,1 Mio Euro für gesellschaftlich nützliche Projekte in den Bereichen Bildung, Nachhaltigkeit, Soziales, Kunst und Musik sowie das ehrenamtliche Engagement unserer Mitarbeiter aufgewendet. Wir betrachten das als Investition in soziales Kapital und gesellschaftliches Vertrauen, ohne das wir – gerade als Bank – nicht nachhaltig erfolgreich sein können.

Engagierte Mitarbeiter

Eine Schlüsselrolle bei der Wiederherstellung des Vertrauens in das Finanzsystem spielen die Mitarbeiter. Dies bestätigt eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte (Titel: Positioning for a new financial landscape). In einer weltweiten Umfrage unter 200 leitenden Finanzdienstleistern kristallisierten sich zwei neue Erkenntnisse heraus: Mitarbeiter müssen stärker dafür sensibilisiert werden, wie wichtig der Ruf ihres Unternehmens für dessen Erfolg ist. Außerdem gilt es, die Werte der Unternehmenskultur neu auszurichten. Denn: Menschen bilden sich ihre Meinung über ein Unternehmen in erster Linie aufgrund ihrer Erfahrungen mit den Mitarbeitern. Daher ist es überaus wichtig, dass alle Mitarbeiter hinter der Deutschen Bank stehen. Um diesen Ansatz zu untermauern, hat die Deutsche Bank 2011 ihren Verhaltenskodex überarbeitet. Die neue Fassung drückt in leicht verständlichen Worten aus, was von jedem Einzelnen erwartet wird. Sie ist in vier Abschnitte unterteilt. Diese werden ergänzt durch die Rubriken „Ihre Verantwortung“ und „Fragen Sie sich selbst“ – eine Anregung zum Nachdenken und Nachfragen. Außerdem kann die Deutsche Bank nur mit sozial engagierten Mitarbeitern ein guter Unternehmensbürger sein. Schon seit vielen Jahren arbeiten

MeinunGen

Wie lässt sich das Vertrauen in die Finanzdienstleistungsbranche wiederherstellen?

Ist die Kritik an der Branche gerechtfertigt oder überzogen?

Würden Sie heute trotz der Image-Verschlechterung in einer Bank arbeiten?

Alex Cheong PWM, Singapur

Eleanore Bennett Finance, London

Luke Schlafly, Insurance Asset Management, New York

Robert Herbst PBC, Private Banking, Hamburg

Die Behörden müssen sicherstellen, dass Einzelpersonen oder Institutionen für ihr Verhalten geradestehen. Unternehmen müssen das ethische Verhalten ihrer Mitarbeiter kontinuierlich fördern. Wenn die Stakeholder erkennen, dass sich die Branche für verantwortungsbewusstes und moralisches Handeln einsetzt, kann Vertrauen zurückgewonnen werden.

Die Finanzkrise hat am Glauben gerüttelt, die Branche arbeite mit durchgehender Kompetenz und im besten Interesse der Investoren und Kunden. Die Wiederherstellung des Vertrauens erfordert ein kollektives Bemühen um ethisch korrektes, intelligentes und transparentes Handeln und die Erkenntnis, dass Gewinne nicht auf Kosten der Verantwortlichkeit gehen dürfen.

Vertrauen kann nur mit der Zeit wiederhergestellt werden. Es gilt, die Interessen von Einzelpersonen und Institutionen in Einklang zu bringen – und zwar so, dass die Kunden verstehen, was passiert, und die Institutionen zur Rechenschaft gezogen werden können.

Was wir brauchen, sind ein paar Jahre Hochkonjunktur, ein Aufleben der Aktienmärkte und Banken, die sich konsequent um den Nutzen der Kunden kümmern.

Nur ein kleiner Teil der Finanzdienstleister begeht Fehltritte. Eine allgemeine Kritik an der gesamten Branche ist vielleicht etwas überzogen. Zweifellos gibt es auch verantwortungsbewusste Institutionen.

Für einige Teile der Finanzindustrie ist sie wahrscheinlich gerechtfertigt. Sie sollte aber von allen Beteiligten berücksichtigt und als Chance gesehen werden, derzeitige Praktiken zu hinterfragen und zu verbessern.

Die Öffentlichkeit hat das Recht, sich über die Unruhen der letzten Jahre aufzuregen, und die Finanzindustrie hat ein paar der Schläge verdient. Die musste sie einstecken. Aber die Kritik war zu kurzsichtig. Es sind schließlich mehrere Parteien schuldig.

Viele Presseartikel scheinen nicht ganz ungerechtfertigt zu sein. Aber es spielen weitere Faktoren eine Rolle: Politik, Staatsschulden und die Suche nach schnellen, einfachen Antworten und Sündenböcken. Die Banken sind nicht an allem schuld!

Ja. Es ist nach wie vor die Branche mit der größten Dynamik und dem höchsten Spannungsfaktor. Aber man muss sorgfältig entscheiden, wo man arbeitet – die ethischen Grundsätze des Unternehmens sind ausschlaggebend.

Das Bankgeschäft bietet trotz seiner leicht lädierten Außenwirkung ein dynamisches, anspruchsvolles Arbeitsumfeld. Darum würde ich mich noch immer für diese Branche entscheiden.

Ich finde, es ist immer noch eine ehrenwerte Aufgabe. Mit Asset Management können wir das Leben von Menschen positiv beeinflussen: duch die Sicherung der Altersvorsorge und die Versorgung der Eltern, die Ausbildungsfinanzierung und ein kluges Anlagemanagement.

Ganz bestimmt! Die Kunden zu beraten und Vertrauensbeziehungen aufzubauen, ist eine echte Herausforderung, die mir sehr viel Freude bereitet. Andere Branchen haben ihre eigenen Probleme. Das Gras ist auf der anderen Seite nicht wirklich grüner!

Deutschbanker auf freiwilliger Basis bei vielen Projekten in den Gemeinden und Gesellschaften mit, in denen die Bank tätig ist. Das zeigte sich während der Krise besonders deutlich. Und die jüngste Zahl unterstreicht dies: 2011 haben sich mehr als 19 000 Mitarbeiter weltweit ehrenamtlich engagiert. Für die Deutsche Bank und ihre Mitarbeiter besteht Gesellschaftliche Verantwortung – oder Corporate Social Responsibility (CSR) – eben nicht nur darin, Geld zu spenden, sondern soziales Kapital zu schaffen und so in ihre eigene Zukunft zu investieren. Die weltweiten CSR-Initiativen werden sorgfältig und im Hinblick auf die Unternehmensstrategien und -werte ausgewählt. Sie bieten den Mitarbeitern rund um den Globus gute Gelegenheiten für ehrenamtliche Einsätze auf allen gesellschaftlich wichtigen Gebieten. Mit einem Fördervolumen von 83,1 Mio Euro gehörten die Deutsche Bank und ihre Stiftungen 2011 erneut zu den engagiertesten Unternehmen weltweit.

1  Wie die Banken in der  Öffentlichkeit wahrgenommen werden, hängt  vor allem von den  Mitarbeitern ab  2  Zur gesellschaftlichen  Verantwortung der  Deutschen Bank gehören  Bildungprojekte in allen  Regionen der Welt

Auf Vertrauen gebaut

Obwohl der Weg lang ist, ist die Wiederherstellung des Vertrauens in die Finanzbranche von größter Bedeutung. Denn, so Josef Ackermann: „Keine Branche ist stärker vom Vertrauen abhängig als die Finanzbranche.“ . 1

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ie vielversprechende Karriere der jungen Tänzerin Joanna Fields fand 1997 ein jähes Ende. Die damals 21-Jährige zog sich bei einem Autounfall eine schwere Rückgratverletzung zu und hatte drei Bandscheibenvorfälle. Die Ärzte teilten ihr mit, dass sie ihren Traum von einer Karriere als Berufstänzerin begraben müsse. „Von einem Augenblick auf den anderen geriet mein Leben völlig aus der Bahn“, erinnert sie sich an die Tragödie, die sie eine unerwartete berufliche Laufbahn in der Finanzdienstleistungsindustrie einschlagen ließ. „Als Tänzerin war ich es gewohnt, meine kleine Körpergröße zu meinem Vorteil zu nutzen“, sagt Fields. „Und jetzt fand ich mich in dieser Welt voller harter Jungs wieder.“ Und doch verdankt Fields den Erfahrungen, die sie auf der Tanzfläche gemacht hat, letztendlich eine spannende und erfolgreiche Karriere an der Wall Street. „Beim Tanzen wird man immer herausgefordert. Ich bin sehr wettbewerbsorientiert und brauche den Ansporn. Tanzen fordert den Körper und den Geist, weil man sich acht bis zehn Stunden am Tag konzentrieren muss. Man steht auf den Zehenspitzen und hält gleichzeitig das Gleichgewicht. Mir ist schnell klar geworden, dass das an der Wall Street sehr ähnlich ist“, so Fields. Inspiration in Chicago Nach dem Unfall beendete Fields ihr Studium an der Columbia University in New York. Sie wollte in den Bereich Wirtschaft und Finanzen einsteigen, aber das kam mit einem Abschluss in Chemie und Kunstgeschichte nicht in Frage. Also begann sie, Wirtschaftskurse zu belegen. „Ich hatte dass große Glück, eine ganze Reihe hervorragender Dozenten zu haben“, erklärt sie. Professoren wie der Nobelpreisträger Merton Miller und Austan Goolsbee, der später das jüngste Mitglied im Kabinett von US-Präsident Barack Obama werden sollte, führten Fields in die Welt des Finanzrechts ein. 1998 begann sie bei dem Chicagoer Beratungsunternehmen für Wirtschaftsrecht Lexecon. Zehn Jahre später war sie in dessen Beratungsteam an Abwicklungsaktivitäten im Zuge der Rettung der US-amerikanischen Sparkassen beteiligt. „Das hat mich inspiriert und herausgefordert. Genau das Richtige für mich. Mir wurde eine ganz neue Welt eröffnet.“ Bei Lexecon lernte Fields die Feinheiten von Marktstruktur und Regulierung kennen und beschäftigte sich schließlich hauptsächlich mit Derivaten. Das führte sie zu ihrer nächsten Aufgabe bei der Chicago Board Options Exchange, wo die Regulierung von Optionen im Präsenzhandel ihr Thema war. „Ich musste schnell lernen, mich zu behaupten und selbstständig zu denken.“ Einladung vom US-Kongress Fields Begeisterung für New York führte sie in einem nächsten Schritt an die Wall Street. Bei der International Securities Exchange war sie für die Untersuchung von Insidergeschäften und Marktmanipulation verantwortlich. Bei der Credit Suisse First Boston übernahm sie später den Bereich Compliance für Derivate. „2005 bot mir die Deutsche Bank eine Stelle an, die ich einfach nicht ablehnen konnte“, sagt Fields. „Zunächst habe ich im Bereich Compliance bei CIB

gearbeitet. 2009 übernahm ich dann die neu geschaffene Funktion des Head of Equities Market Structure für Nord- und Südamerika im Unternehmensbereich Markets. „Meine Aufgabe ist es, Personal, Kunden und Geschäftspartner der Deutschen Bank sowie Behörden darüber aufzuklären, welche möglichen, auch unerwarteten Folgen sich aus den neuen Regulierungsbestimmungen für die Aktienmärkte ergeben können, und zwar in Bezug auf alle Aktienprodukte“, erklärt sie. „Letztes Jahr haben wir uns noch besonders mit der Analyse von Auswirkungen des Dodd-Frank Acts auf die internationalen Aktienmärkte beschäftigt. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Konsequenzen aus den jüngsten regulatorischen Änderungen infolge des Blitzcrashs im Jahr 2010.“ Fields gefällt ihre Aufgabe, die ihr viele Freiheiten bietet und es ihr ermöglicht, ihren eigenen Bereich zu schaffen. Besonders mag sie den damit verbundenen Bildungsauftrag. Jedes Jahr wird sie vom US-Kongress eingeladen, um Auskünfte über die vielschichtigen Details börsennotierter Optionen und OTCAktienderivate zu geben. „Bei so vielfältigen und komplexen Instrumenten müssen wir für die Vernetzung aller Beteiligten sorgen und konsistent kommunizieren“, erklärt Fields. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Turbulenzen sei es wichtig, bei den regulatorischen Maßnahmen das richtige Maß zu finden. „Marktregulierung ist wichtig, um das Vertrauen in die US-Märkte zu stärken. Zu wenig Regulierung ist ein Problem – Überregulierung kann ineffizient und kontraproduktiv sein. Wir müssen die ‚goldene Mitte‘ finden. Bei zunehmender Verflechtung der Märkte wird die Regulierung immer mehr auf die internationale Ebene verlagert. Wir werden in den kommenden Jahren weitreichende Veränderungen auf globaler Ebene erleben.“ Wahrnehmung verändern Trotz ihres Erfolgs gibt Fields zu, dass es Frauen an der Wall Street auch heute noch schwer haben. „Weibliche Führungskräfte stehen vor den gleichen Herausforderungen wie ihre männlichen Kollegen. Ihnen werden aber nicht die gleichen Eigenschaften zugetraut“, sagt sie. Merkmale wie Wettbewerbsorientierung, Risikobereitschaft und Führungsqualitäten würden nicht unbedingt mit Frauen in Verbindung gebracht. „In der öffentlichen Wahrnehmung scheinen sie diese Eigenschaften nicht von Natur aus zu besitzen – und genau da liegt die Herausforderung. Meine Kolleginnen und ich müssen uns dafür einsetzen, das zu ändern.“ Auch wegen dieses Enthusiasmus ist Fields kürzlich von der Zeitschrift Traders als eine der einflussreichsten Frauen in der US-amerikanischen Finanzdienstleistungsbranche ausgezeichnet worden. Zweifellos wird sie mit diesem Elan ihre Karriere fortsetzen. „Man darf keine Angst davor haben, auf Widerstand zu stoßen und Risiken einzugehen. Sonst tritt man auf der Stelle“, sagt Fields. „Die Deutsche Bank bietet ihren Mitarbeitern ein hervorragendes Umfeld, um sich anspruchsvolle Ziele zu setzen. Als ich hierher kam, musste ich meine Rolle selbst schaffen und formen. Das war an sich schon eine Herausforderung. Hinzu kommt die Geschwindigkeit, mit der sich die Branche weiterentwickelt. Meine Arbeit hält mich ganz schön auf Trab. Das ist wie Tanzen auf eine ganz eigene Art“, sagt sie mit dem für sie typischen Lächeln. .

Eigentlich wollte Joanna Fields als Tänzerin Karriere machen. Dann beendete ein schwerer Unfall ihre Pläne. Heute arbeitet sie als Head of Equities Market Structure für Nord- und Südamerika

AuToRIN Petty Bozonelos FoTogRAFIe Gary Spector

Lebenslauf Geburtsort

Washington D.C.

Wohnort

Manhattan

Studium

Bachelor in Chemie und Kunstgeschichte an der Columbia University, NY. Master of Science an der New York University.

Im Rhythmus deR Wall stReet 28

FORUM AUSGABE 1 2012

Beruflicher Werdegang 1998 Lexecon, Beratungsunternehmen für Wirtschaftsrecht. 2000 Chicago Board Options Exchange. 2003 International Securities Exchange. 2003 Credit Suisse First Boston, Compliance für Derivative. 2005 Wechsel zur Deutschen Bank als Head of Derivatives Compliance. 2009 Ernennung zum Head of Equities Market Structure für Nord- und Südamerika. Zurzeit im Vorstand der Securities Traders Association of New York und des Options Industry Council; Beraterin des Vorstands von Dance New Amsterdam; Mitglied des Financial Industry Forum und des Derivatives Committee der National Securities Traders Association. Ehemalige Vorsitzende des Equity Options Trading Committee der Securities Industry and Financial Markets Association. FORUM AUSGABE 1 2012

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Forum Deutsche Bank, D, Silver Award


1.2 Employee Magazines 20 PANORAMA

PANORAMA

IT-TIPPS

Bonusmeilen adÉ Zeit und Reisekosten sparen, produktiver arbeiten, die Klimabilanz verbessern – Videokonferenzen bieten eine Menge Vorteile. Die Deutsche Bank setzt deshalb verstärkt auf die Kommunikation per Live-Übertragung AuTOR Jürgen Mauerer

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eute schon „geskyped“? Videotelefonie über das Internet gehört dank des Anbieters Skype mittlerweile zum privaten Alltag vieler Menschen. Mit gut 600 Mio registrierten und 145 Mio regelmäßigen Nutzern ist Skype eine der beliebtesten Plattformen im Internet. Das Programm erlaubt das kostenlose weltweite Chatten oder Telefonieren mit Video. Für Unternehmen gibt es einen erweiterten, kostenpflichtigen Service, der unter anderem Gruppen-Videoanrufe ermöglicht. Doch nicht nur Skype boomt, auch die Nachfrage nach hochwertigen Desktop- und Raum-Systemen in HD-Bildqualität steigt, wie die Unternehmensberatung Frost & Sullivan herausgefunden hat. Danach wurden in Europa im Jahr 2010 Videokonferenzsysteme im Wert von 518,3 Mio US-Dollar abgesetzt. Bis 2016 soll der Umsatz auf rund 1,43 Mrd US-Dollar zulegen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 18,4 Prozent. Zahl der Multipoint-Videokonferenzen verdoppelt Auch die für Videokonferenzen in der Deutschen Bank verantwortliche Division Global Technology, die IT Einheit in Global Technology & Operations (GTO), verzeichnet im eigenen Haus eine zunehmende Nutzung videobasierter Kommunikation. So hat in GTO von 2008 bis 2010 die Zahl der Videogespräche zwischen zwei Nutzern (Point to Point) in dafür ausgestatteten Konferenzräumen um mehr als 300 Prozent auf etwa 11 000 pro Jahr zugenommen. Zufriedenstellend ist auch die Nutzung von Videokonferenzeinrichtungen, bei denen mehr als zwei Teilnehmer (Multipoint) aus verschiedenen Standorten in den Konferenzräumen miteinander verbunden sind. Die Zahl der Verbindungen verdoppelte sich zwischen 2008 und 2010 auf jährlich fast 5 000. Für 2011 wird eine weitere Zunahme von rund 70 Prozent erwartet. Und mehr als 11 000 Mitarbeiter können mittlerweile von ihrem Arbeitsplatz aus mit einem Desktop PC, Laptops oder Thin Clients Videoanrufe starten. Die Einbindung von Tablets steht für dieses Jahr auf dem Fahrplan.

Weiterer Ausbau der Infrastruktur „Die erfreuliche Zunahme ist vor allem der besseren Qualität und Zuverlässigkeit unserer Videokonferenzlösungen zu verdanken“, erklärt Barry Evans, Global Head Audio Visual Services bei der Deutschen Bank. „Wir haben in den letzten Jahren in unsere VideoInfrastruktur investiert, um Videoübertragungen in hoher Qualität und sichere IP-basierte Videokonferenzen im Intranet, aber auch über das Internet für zu Hause arbeitende Mitarbeiter und für Dritte zu ermöglichen.“ Die Zeit von Videokonferenzen über ISDN mit ruckelnden Bildern, abgehackten Bewegungen, schlechtem Ton und unterbrochenen Verbindungen sind in der Deutschen Bank damit vorbei. Derzeit hat die Bank weltweit über 750 Konferenzräume mit der notwendigen Technik für Videotelefonie in hoher Qualität ausgestattet. Pro Jahr kommen etwa 150 Räume hinzu. Die Mitarbeiter können sich auch direkt von ihrem Desktop aus über die Software Microsoft Office Communicator in die Konferenzräume einwählen. Derzeit sind 11 000 Nutzer dafür registriert, für dieses Jahr wird ein erheblicher Zuwachs erwartet. Neben der Videokommunikation können die Teilnehmer gleichzeitig auch gemeinsam Dokumente bearbeiten oder Präsentationen zeigen. „Das ist sehr effektiv und wird besonders stark von den IT-Mitarbeitern in Russland, China und Indien genutzt“, so Evans. Auf dem neuesten Stand der Technik sind auch die Videokonferenzräume, die derzeit für CIB in New York und London eingerichtet werden. Die installierte Technik bietet ein realitätsnahes Konferenzerlebnis und eine natürliche Benutzerumgebung wie am runden Tisch. Da die zugeschalteten Teilnehmer auf den Bildschirmen in Lebensgröße gezeigt werden, ist auch die Körpersprache ersichtlich – als wären alle im selben Raum. „Die Investmentbanker nutzen diese Räume für die interne Abstimmung von Projekten sowie die Kommunikation mit Kunden“, so Evans. Bedienung soll einfacher werden Aber auch mit Endgeräten wie Tablets oder Smartphones ist es möglich, sich in eine Videokonferenz einzuwählen. „Damit können die Mitarbeiter auch von unterwegs oder zuhause von Angesicht zu Angesicht mit ihren Kollegen oder Kunden kommunizieren“, erklärt Evans. „Vor allem die jüngeren Mitarbeiter nutzen in ihrem Privatleben die moderne Technologie wie Apples Facetime-Videokonferenzen via Smartphones und Tablets. Ähnliche Funktionen erwarten sie auch an ihrem Arbeitsplatz.“ Für global agierende Unternehmen wie die Deutsche Bank würden visuelle Kommunikationsmittel immer wichtiger, sagt Evans. „Videokonferenzen steigern die Produktivität, sie sparen Zeit und Aufwand für Geschäftsreisen und senken damit die Reisekosten. Nicht zu vergessen die Umwelt, die dank weniger Dienstreisen durch geringeren CO2-Ausstoß entlastet wird.“ Noch in diesem Jahr will die Deutsche Bank die Handhabung der Videokonferenzeinrichtungen einfacher gestalten. Über ein neues Self ServicePortal können die Mitarbeiter dann selbst eine Konferenz mit mehreren Teilnehmern organisieren, ohne die Unterstützung durch einen Techniker in Anspruch nehmen zu müssen. Zudem arbeitet der GTO-Bereich Group Technology daran, die Kommunikation per Video in die neue interne Social Media- sowie die Kollaborationsplattform myDB einzubinden, die 2012 an den Start gehen wird. . Mehr Information: http://av.gto.intranet.db.com/

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AUS G ABE JUL I 2012

NEUSTART In Göppingen steht der OBI Markt der Zukunft

VIRTUELLE MARKTBESUCHE Besuch im OBI Holodeck

SIND Wir sind OBI, D (We are OBI) Even the title has positive vibes: It does not stand classically and monumentally over the frontispiece, but is divided up into three words. This has a playful, relaxed and friendly effect. The color orange endorses the casual impression. Inside the magazine are many tips that staff can also implement in the customer advisory service, by way of example, explanations to the topic of dowels or lawnmowers. Creatively interesting are the headlines staggered one after another, facilitating an unmistakable layout.

Therocks beaver the

internet

Facebook Etwa 100 neue Fans pro Woche sammelt OBI derzeit im weltgrößten sozialen Netzwerk

Das Mitarbeitermagazin von OBIX-1202-0101-TITEL [prt].indd 1

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PANORAMA

Azubis an die Macht

STUDIE

Service bei OBI am besten ZUSATZLEISTUNGEN kommen gut an. Das zeigt die Studie zur Kundenorientierung der ServiceValue GmbH vom März 2012. Der OBI HandwerkerService, die Küchen- und Badplanung sowie der Montageservice schnitten besser ab als die Angebote der Mitbewerber. Die höchsten Zufriedenheitswerte erreichten der OBI Holzzuschnitt und der Farbenmisch-Service. Jeder Dritte der 3.600 Befragten gab an, dass sich das Serviceniveau in allen Baumärkten seit 2011 verbessert habe.

REKORD So viele Teilnehmer wie in Godorf gab es noch nie!

OBI ist spitze

Insgesamt 157 OBI Auszubildende aus ganz Deutschland übernehmen den OBI Markt in Köln-Godorf vom 23. Juli bis zum 4. August. Azubi-Marktleiter ist Patrick Wirtz, 25 (Markt Düren). Nils Oettrich, 26, (Markt Leverkusen) übernimmt den Stellvertreterposten. Die Teilnehmer kommen aus allen Bereichen und Lehrjahren und sind zwei Wochen lang für alle Funktionen des Marktes verantwortlich – von der Führungsebene bis zum Kassenbereich. Die Stammbelegschaft des 9.300 Quadratmeter großen Marktes macht derweil Urlaub.

DIE DEUTSCHEN SIND DIE FLEISSIGSTEN BASTLER AM HAUS UND IM GARTEN

Leidenschaftliche Heimwerker

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UMFRAGE 95 Prozent der Deutschen kennen OBI. Das ergab eine repräsentative Studie des Konzept & Markt und Dähne Verlages. Rund 63 Prozent haben 2011 die TV-Spots gesehen.

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MILLIARDEN Euro setzten deutsche

Baumärkte im 1. Quartal 2012 um.

OBI sucht gemeinsam mit utopia.de Menschen, die Eigenmarken-Produkte auf Nachhaltigkeit testen. Wandfarbe, Laminatboden und Raufasertapete wurden bereits geprüft. Die Tester lieferten viel positives Feedback, sahen aber auch manches Verbesserungspotenzial. OBI wird das Feedback nutzen, um die Produkte zu verbessern. In der nächsten Runde soll nun die OBI Gartenmöbelserie „Barrie“ in der Praxis getestet werden. Bewerbungen unter: www.utopia.de/produkttests/obi

OBI SERIE „BARRIE“ Möbel für’s Grün

Tschechien ANSTURM Mehr als 3.000 Kunden strömten während der ersten fünf Stunden nach der Eröffnung in den OBI Markt in Beroun. Die Stadt hat 19.000 Einwohner und liegt etwa 30 Kilometer westlich von Prag. Der 33. OBI Markt der tschechischen Republik hat rund 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche. In der näheren Umgebung gibt es keinen Baumarkt mit einem vergleichbaren Angebot.

Wir sind OBI

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Fotos: OBI (6), Markus Hintzen

EIGENMARKEN EHRLICHES FEEDBACK FÜHRT ZU VERBESSERUNGEN

PROZENT des Umsatzes erzielten deutsche Baumärkte in diesem Frühjahr mit ihren Gartensortimenten.

NEUERÖFFNUNGEN

EUROPA-KONSUMBAROMETER 2012

ÜBERNAHME OBI NACHWUCHS STEUERT KÖLNER MARKT

Gartenmöbel-Tester gesucht!

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PANORAMA

auen, streichen, dekorieren – auch 2011 haben die Menschen überall in Europa ihr Heim verschönert. Laut dem EuropaKonsumbarometer 2012, einer Studie der Commerz Finanz GmbH, investieren vor allem die Heimwerker Osteuropas in ihre Häuser und Wohnungen, schreibt der „Baumarktmanager“. In Tschechien stieg der Absatz sogar um 30,8 Prozent. Am eifrigsten werkeln aber die Deutschen an der Verschönerung von Haus und Garten. Ihr Budgetrahmen beträgt pro Haushalt 1.108 Euro. Die Franzosen (714 Euro) und die Portugiesen (441 Euro) lassen sich ihr Heim ebenfalls etwas kosten.

Verbraucher wägen genau ab Angesichts der unsicheren Wirtschaftslage wägen Europas Verbraucher laut der Studie sorgfältig zwischen Luxus und notwendigen Investitionen ab. Wenn es um ihr persönliches Wohlbefi nden geht, wollen sich

GUTE BERATUNG hilft den Kunden, in die richtigen Baumaterialien und Werkzeuge zu investieren

Do it yourself

Durchschnittliche DIY-Ausgaben je Haushalt 2011. Angaben in Euro.

1.108

Deutschland

714

Frankreich 326

Spanien Italien

113

Tschechien

82

Ungarn

57

aber nur die wenigsten einschränken. Daher bleiben die Konsumabsichten für hausund wohnungsbezogene Posten, wie etwa Umbau und Renovierungen, Möbel, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik stabil. 49 Prozent der Deutschen planen in den nächsten Monaten substanzielle Ausgaben für Hausumbau oder -renovierung. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr (+27 Prozent). Damit liegen die Deutschen weit über dem europäischen Durchschnitt von 37 Prozent. Die meisten Europäer würden allerdings gern noch mehr für ihr Heim ausgeben. Elf Prozent der Deutschen gaben an, 2011 bei den Ausgaben für Haus und Garten gespart zu haben. In ganz Europa geht es 23 Prozent der Bürger ebenso.

International OBI Tschechien ist klarer Marktführer vor den Hauptwettbewerbern im Land und wurde hier im März 2012 in einer Kundenumfrage von GE Money Multiservis zum neunten Mal (!) in Folge zum Baumarkt des Jahres gewählt.

RUSSLAND Vier St. Petersburger Märkte hat OBI Russland in diesem Jahr schon modernisiert und wieder eröffnet. In den OBI Märkten Parnas, Lachta und Dybenko wurden jeweils einige Abteilungen neu gemacht, der OBI Kosmonavtov wurde von Grund auf renoviert und gehört jetzt zu den modernsten Baumärkten Russlands.

ÖSTERREICH Seit Januar gilt die OBI Kundenkarte nicht mehr nur im Markt, sondern auch im Online Shop. Kundenkarten sind in Österreich sehr beliebt. Drei von vier Wienern besitzen mindestens eine, im Schnitt sind es sogar fünf. Die OBI Kundenkarte zählt seit Jahren zu den beliebtesten des Landes.

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TITELGESCHICHTE

Triumph im Netz FACEBOOK IST FÜR OBI EINE ABSOLUTE ERFOLGSGESCHICHTE.

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anz ehrlich? Mit diesem Erfolg hatte keiner gerechnet. Sicher, der Mix aus News, Fotos, Gewinnspielen und Kampagnen ist klasse, und einen knuddeligen Biber hat nicht jeder. Aber dass in nur 18 Monaten fast 80.000 Menschen auf der OBI FacebookSeite den „Like“-Knopf klicken würden, hätte sich niemand getraut vorherzusagen. Am 29. März 2011 ging die OBI Facebook-Seite online. Leicht gefallen war dem Vorstand dieser Schritt nicht. Die sozialen Medien sind für Unternehmen schwer berechenbar. Das Medium ist so fi x, dass Kommunikationsfehler schnell passiert sind. Das haben schon Unternehmen wie Nestlé oder die Deutsche Bahn leidvoll erfahren müssen.

Foto: Steffen Jänicke Grafik: KircherBurkhardt Infografik

KEINE ANDERE BAUMARKTKETTE HAT SO VIELE FANS, AUF KEINER SEITE PASSIERT MEHR. KLAR, DASS DA DIE FANZAHLEN TÄGLICH STEIGEN

DER BIBER ist auf Facebook ein Star. Bilder und Filme werden von Fans blitzschnell mit anderen geteilt

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LABOR

Konzepte der Zukunft

REGALE Nicht selten beginnt

die Konzeptentwicklung einfach mit einem leeren Regal. Und endet auch so.

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raußen verteilt der Frühsommer drückende Wärme. Drinnen haben sie jetzt in Tente endlich die Weihnachtsdekoration weggeräumt. Fast. Zwei hölzerne Tannenbäume stehen noch, ein merkwürdiger Adventskalender mit 25 Türchen und ein Korb mit violetten Christbaumkugeln. Nebenan kündigt sich bereits der Herbst an: Blumenzwiebelkartons stehen aufgereiht. Sind offenbar kalendarisch etwas durcheinander, die Kollegen hier. Natürlich nicht. Im OBI Labor im Wermelskirchener Stadtteil Tente sind die Mitarbeiter ihrer Zeit vielmehr weit voraus. Die Weihnachtsdeko, die fast weggeräumte, war schon für Ende 2012. Alles hat also durchaus seine Ordnung. Und wenn eine gewisse Unordnung sichtbar ist, dann gehört sie unverzichtbar zum Geschäft.

Die Abteilung Corporate Merchandising, die „Wir sind OBI“ exklusiv Einblick in ihre sonst streng geheimen Räumlichkeiten gewährte, erarbeitet im OBI Labor neue Konzepte, wenn Sortimentsveränderungen oder der Markt das verlangen. Die Abteilung entwickelt Aufbauten und Präsentationen und testet, wie sie im Alltag funktionieren. Im Klartext heißt das vor allem: Regale aufstellen, Regale umbauen, Waren oder Warenmuster oder deren Verpackung verräumen, Beleuchtung an, Beleuchtung ab, Regalbrett rauf, Regalbrett runter, Raster vor und zurück, ausräumen, verpacken, wieder einräumen. Darum stehen hier lauter Kartonagen zwischen leeren oder halbvollen Regalen: Es ist schlicht Sinn der Übung. „Wir bauen alles so

Foto: Andreas Teichmann

OBI LABOR ZU BESUCH IN TENTE, WO AUSPROBIERT WIRD, WIE PRODUKTE NEU PRÄSENTIERT WERDEN KÖNNEN – GANZ REAL AM REGAL UND VIRTUELL IM OBI HOLODECK

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Strategie

Strategie

Bunter Blickfang heimtier Mit aquarien und üBer 300 FiScharten, neuen trendS Bei tierFutter und -zuBehör punktet OBi Bei den kunden und Baut den Bereich auS

illustration: Martina Leykamm

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ie heißen „Prinzessin von Burundi“, „Küssender Gurami“ oder „MickyMaus-Platy“. Unter den mehr als 300 Zier- und Teichfischarten, die in den Lebendtierabteilungen der OBI Märkte bunt schillernd die Aquarien bevölkern, gibt es viele klangvolle Namen. Doch in der Gunst der Kunden schwimmen zwei andere ganz vorn. „Der beliebteste Fisch für Gartenteiche ist nach wie vor der Goldfisch“, sagt Frank Ei-

chel, Product Range Manager für den Heimtierbereich. „Bei den Aquarienfischen ist es der Rote Neon.“ Doch ob „Klassiker“ oder „Exot“, Fische und Aquarien sind gefragt. „Die aktuellen Verkaufszahlen zeigen, dass das heimische Aquarium eine wirkliche Renaissance erlebt“, sagt Eichel. Nach der strategischen Neuausrichtung des Heimtierbereichs 2011 und der Entscheidung, aufgrund wachsender Imagerisiken keine Nager, Vögel und Reptilien mehr anzubieten, setzt OBI deshalb jetzt einen seiner Schwerpunkte auf die Aquaristik, wie zum Beispiel im neuen Markt Göppingen (siehe S. 20 ff). Zubehör und Futter wird es aber weiterhin für alle Tierarten geben.

design für den Fisch Während die Märkte über ihren Bestand an Flossenträgern selbst entscheiden, werden Futter, Zubehör und Aquarien zentral geordert. Hier setzt OBI auf immer neue, innovative Ideen. So wurden auf der Heimtier-Messe Interzoo

in Nürnberg im Mai unter anderem Design-Aquarien und welche mit Rahmen aus weißem Klavierlack vorgestellt. „Die wird es demnächst auch in unseren Märkten geben“, sagt Eichel. Neue Produkte gibt es auch im übrigen Tierbedarf. So geht der Trend bei den Kunden zu kleineren Hunderassen – weg vom Schäferhund, hin zum Jack Russell. OBI reagiert darauf unter anderem damit, dass demnächst eine neue Futterserie der Firma Bosch für kleine Rassen ins Sortiment genommen wird.

Bio für Hund und Katze

Fisch ist in Fische in Wohnzimmer oder gartenteich sind beliebt. OBi bietet ein umfangreiches Sortiment

„Außerdem zeigt die Marktentwicklung, dass immer mehr Bioprodukte und Nahrungsergänzungsmittel für Tiere gefragt sind“, erklärt Eichel. „Hier werden wir das Portfolio aufstocken.“ Eine neue Hundeund Katzenfutterserie unter dem Namen „Heartbreakers“ bringt die Firma Vitakraft auf den Markt. OBI bietet die zuckerfreien Produkte ab Herbst an. In puncto Farbe erwarten Herrchen und Frauchen modische Töne für die Kissen, Näpfe und Halsbänder ihrer Vierbeiner. Selbst bei Kleintiergehegen ändert sich das Farbdesign hin zu einem weiß-grauen Wash-Look. Da der Heimtierbereich weiter wachsen soll, erschließt OBI auch komplett neue

AquAristiK im trend

mehr Heimtier-märkte Bereiche. So startet im Herbst ein Pilotprojekt mit rund zehn Märkten im ländlichen Raum, die erstmals Pferdefutter und -zubehör vom Striegel bis zum Reithelm anbieten. „Wir erwarten, dass sich dieser neue Sortimentsbaustein sehr positiv entwickeln wird“, sagt Eichel zuversichtlich. Damit die Mitarbeiter der Heimtierabteilungen immer auf dem neuesten Stand des Sortiments und für alle Kundenfragen gerüstet sind, entwickeln Einkauf und Lieferanten gerade einen Schulungskalender. So hat jeder Markt einen Überblick über die Termine. Ebenfalls zum Wachstum trägt der Heimtier-Katalog bei, der 2012 zum zweiten Mal erschienen ist. Eichel: „Er erweitert das Sortiment von Märkten ohne große Heimtierabteilung und steigert das Kommissionsgeschäft.“

200 deutsche OBi Standorte haben derzeit eine heimtierabteilung. 52 davon bieten neben tierfutter und -zubehör auch zier- und teichfische an. Mit neuen produkten und der aquaristik als Wachstumsmarkt baut OBi diesen Bereich aus. OBi Märkte mit heimtierabteilungen gibt es außerdem in Bosnien, italien, kroatien, österreich, rumänien, der Schweiz, Slowenien, tschechien und ungarn.

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JUNGES OBI

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Nachwuchs auf dem Vormarsch JUGEND WÄHREND SCHÜLER ZENTRALE UND MARKT IN WERMELSKIRCHEN EROBERTEN, ZEIGTEN JUNGE FÜHRUNGSKRÄFTE UNTERNEHMERISCHES GESCHICK

OBI GIRLS‘ AND BOYS‘ DAY 2012 WERMELSKIRCHEN Wie kommt eine Bohrmaschine in den Baumarkt? Was ist eine Ameise? 20 Jungs und 20 Mädchen durften sich Ende April ansehen, wie OBI funktioniert. Unter den Kindern waren viele Söhne und Töchter von Mitarbeitern, die wissen wollten, was ihre Eltern den ganzen Tag bei OBI treiben. Die aufgeweckten zehn- bis fünfzehnjährigen Schüler fragten in der Zentrale Category Managern Löcher in den Bauch. Auch die virtuelle Wanderung durch den Markt in Göppingen im OBI Holodeck beeindruckte sehr. Im Markt sammelten die Jungs Erfahrungen an den Kassen und im Gartencenter, während die Mädchen Raster aufbauten. „Nächstes Mal bringe ich meine Brüder mit!“, schrieb Clemens Heitecker in einer Dankesmail. Und Lena Wohlfarth, deren Mutter Lydia im IT-Controlling sitzt, war besonders vom OBI Entwicklungslabor fasziniert. „Worüber die alles nachdenken!“, sagte sie staunend.

IM EINSATZ

Oben: Gruppenbild mit Biber als Andenken an den tollen OBI Tag. Rechts: Während Clemens Heitecker an der Kasse das Scannen der Ware übte, kurvte Danae Molineus auf einem Gabelstapler vorsichtig eine Ladung Pylone über den Parkplatz

SO SEHEN ERFOLREICHE STRATEGEN AUS!

Margarita Schinsky, Junior Product Range Manager (links), und Ina Schwenk, Referentin Corporate Accounting, feiern auf Schloss Gracht ihren Sieg. Rechts oben: Strategie-Meeting im Finale. Rechts unten: (von links) Carsten Venus, Controller E-Commerce, Lars Hichert, Einkäufer Corporate Technical Purchasing, Ina Schwenk, Margarita Schinsky und Anja Schmitz, Projektleiterin Merchandising, mit ihren Siegerurkunden

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SCHLOSS GRACHT „Sich gegen namhafte Unternehmen wie ThyssenKrupp-Uhde oder VW zu behaupten, ist ein tolles Gefühl“, sagt Lars Hichert, Mitglied des fünfköpfigen OBI Teams, das im April beim MARGA Planspiel 400 Wettbewerber hinter sich ließ. MARGA ist ein OnlineWettbewerb, in dem Nachwuchsführungskräfte ein virtuelles Unternehmen leiten und an internationalen Märkten positionieren müssen. Am Ende jeder Runde werden die Bilanzen verglichen, nur die erfolgreichsten Teams kommen weiter. In der Endrunde auf Schloss Gracht setzte sich das OBI Team in einem furiosen dreitägigen Finale endgültig durch. „Unsere langfristige strategische Planung hat sich ausgezahlt“, sagt Hichert. MARGA habe nicht nur viel Spaß gemacht, er habe auch viel gelernt. „Nicht nur über unternehmerische Zusammenhänge, sondern auch über erfolgreiche Teamarbeit. Bei uns gab es keinen Chef!“ Wir sind OBI

Fotos: OBI

SIEGREICHE OBI JUNG-MANAGER

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Markt

Neu.Modern.

Göppingen

Stauraum Nico röhrle, Bereichsleiter Wohnen, in der Baustoffhalle

HocHaktuell DEr IM März EröFFNEtE Markt EtWa 40 kIlOMEtEr östlIcH VON stUttGart Ist EIN BaUMarkt DEr sUpErlatIVE. HIEr WErDEN NEUE UMWElt-, tEcHNIkUND sErVIcEstaNDarDs GEsEtzt

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ie Leidenschaft ist spürbar. „Hier ist alles so großzügig! Selbst wenn es voll ist, kannst du durchatmen!“, sprüht es aus Daniel Haubrich heraus. Mit seiner Begeisterung ist der 31-jährige Leiter des am 19. März eröffneten OBI Marktes Göppingen nicht allein: Schon jetzt gehört der laut OBI Chef Sergio Giroldi „schönste Baumarkt der Welt“ zu den umsatzstärksten Süddeutschlands. „Wir haben einen Durchschnittsbon von 37 bis 38 Euro. Das ist absolute Spitze“, sagt Haubrich. Gründe für Enthusiasmus und Kundenerfolg gibt es viele: Die Glaskuppel sorgt für Sonne im Markt, breite Gänge bieten genügend Platz, um auch mit hochbeladenen Einkaufswagen locker zu manövrieren, und der mit rund 240 Schritten ordentlich lange Hauptgang macht die Orientierung selbst für Erstkunden einfach. Und wer nur rasch Kleinigkeiten wie Schrauben oder Pinsel mitnehmen möchte, freut sich, dass er an den neuen Selbstbedienungskassen nicht warten muss.

volumen und sparsame Leuchtstofflampen. Riesig ist der neue „Flagship OBI“ außerdem. 13.500 Quadratmeter! Der alte Markt, der im fünf Kilometer entfernten Eislingen geschlossen wurde, hatte nur ein Drittel der Fläche. „Jetzt haben wir so viel Platz für eigene Aufbauten, da können wir uns richtig austoben“, schwärmt Beate Griesel, 34, Fachverkäuferin im rund 5.000 Quadratmeter großen Gartenparadies. Die Aquaristikabteilung ist ebenfalls kräftig gewachsen. Fünfgürtelbarbe, Zebra-Zwergbuntbarsch,

Fotos: Markus Hintzen

Viel Platz für Ausstellungen Der neue Markt ist aber nicht nur schön, sondern auch effizient: Als einer der ersten OBI Märkte wurde der Neubau mit dem „GreenBuilding“-Zertifikat der Europäischen Kommission ausgezeichnet. Es gibt ein eigenes Blockheizkraftwerk, eine Regenwasserzisterne mit 80.000 Litern Fassungs20

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DurcHatmen

Jede Menge platz! Für Beate Griesel im Göppinger Gartenparadies und in der laminatabteilung

Neues Team

Fakten zum Markt

100 KOllegen 25 Mitarbeiter kamen vom geschlossenen Markt im fünf kilometer entfernten Eislingen, fünf aus dem benachbarten Markt in Uhingen. 70 kräfte wurden neu eingestellt. Die zu finden war nicht leicht in einer region, in der nahezu Vollbeschäftigung herrscht. Marktleiter Haubrich: „Wir haben vor allem auf Fachkräfte gesetzt und viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. aber es hat sich gelohnt.“

13.500

Quadratmeter Verkaufsfläche hat der neue OBI Markt in Göppingen. Damit ist er einer der größten, der in den vergangenen zehn Jahren gebaut wurde.

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ParKPlätze und eine Bushaltestelle erleichtern die anfahrt für kunden.

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TESTSIEGER MÄHEN IM MONDLICHT

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Da ihn einige seiner Zeitgenossen für einen Spinner hielten, testete Edwin Beard Budding seine Maschine bei Nacht

Öko-Test

Ausgabe 02/12

ETM Testmagazin Ausgabe 05/12

Die mit 40 x 60 cm riesige Grillfläche lässt sich für kleinere Feste mit einem Trennblech in der Kohleschale teilen.

Unsere Testsieger OBI LIVING GARDEN TORFFREIE BLUMENERDE Diese Hochmoor-freundliche Blumenerde steht im Einkaufsführer des BUND.

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Öko-Test Ausgabe 04/12

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Mit Präzision und minimaler Vibration schneidet sich diese Stichsäge durch alle Materialien.

Ab 1832 baute die Firma Ransomes erstmals Budding-Rasenmäher in größerer Stückzahl. So sah die Innovation damals aus

ERFINDUNG SENSE UND SCHAF ALS RASENKÜRZER AB

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Das überwiegend aus Recycling-Material hergestellte Gerät hat einen Energiesparschalter, der Wasser und Stromverbrauch um 20 Prozent senkt. Fotos: Bosch , Kärcher, Alpina, Thüros, OBI living garden

Heimwerker Praxis Ausgabe 05/12

DAS ORIGINAL

RASENMÄHER VOR 182 JAHREN LÖSTE DIESE EFFEKTIVE

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Schneller Schnitt für jedes Grün

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NOTE 1, 4 Heimwerker Praxis Ausgabe 02/12

ie langweilig wären Wochenenden, hätte es Edwin Beard Budding (1795-1846) nicht gegeben! Ohne den Erfinder des Rasenmähers wären Tennis, Fußball oder Golf wohl nie so schnell so populär geworden. Außerdem wären viele Gartenbesitzer um ein samstägliches Freizeitvergnügen ärmer. Der aus Gloucestershire in England stammende Ingenieur sah in einer Tuchfabrik, wie der Stoff nach dem Weben mit einem Schneidzylinder beschnitten wurde, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Er übertrug das Konzept auf eine mobile GrasSchneide-Maschine. Am 31. August 1830 meldete Budding den Rasenmäher zum Patent an. Bereits bis 1840 verkaufte die Firma Ransomes in Ipswich, die das Patent 1832 erworben hatte, über 1.000, bis 1858 mehr als 7.000 Budding-Rasenmäher. Die technische Innovation verdrängte

schnell die zeit- und personalintensive Rasenkürzung per Sense, und so waren große, kurzgeschorene Rasenflächen in Parks oder auf Sportplätzen bald kein Privileg des Adels mehr. Als späte Ehrung werden heute übrigens herausragende Technikentwicklungen im Golfsport mit dem von der Firma Ransomes gestifteten „Edwin Budding Award“ ausgezeichnet.

„An amusing exercise“ Der erste motorbetriebene Rasenmäher wurde 1902 hergestellt. Heute, 182 Jahre nach seiner Erfindung, gibt es allein auf dem deutschen Markt rund 800 Rasenmäher-Modelle: Spindelmäher für den Englischen Rasen, Benzinmäher mit Viertakt-Motor, Elektromäher mit Netzanschluss oder Akku, Aufsitzmäher (mit dem Motor hinter dem Fahrer) und Rasentraktoren (mit Frontmotor). So findet jeder die für ihn geeignete Variante und kann den Satz bestätigen, mit dem Budding einst seine Erfindung bewarb: „Country gentlemen may find

in using my machine themselves an amusing, useful and healthy exercise.“ („Die Herren werden feststellen, dass es amüsant, nützlich und gesund ist, meine Maschine selbst zu bedienen.“)

Man(n) lässt mähen Das gilt insbesondere, wenn man dem Rasenmäher nur noch bei der Arbeit zuschauen muss. So wie dem Mähroboter Worx „Landroid WG795E.1“, der sogar automatisch zu seiner Ladestation zurückkehrt. Dann bleibt noch Zeit, an einem Rasenmäherrennen teilzunehmen. Diese Sportart wurde angeblich 1973 von Jim Gavin in einem Pub in Wisborough Green erfunden.

DER KLASSIKER

ROBOTER FÜR DEN RASEN

Motorrasenmäher mit Benzin- oder Elektroantrieb gehören heute zur Grundausstattung vieler Gartenbesitzer

Der Mähroboter, eine der neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet des Rasenmähens, hätte sicher auch Edwin Beard Budding gefallen

Wir sind OBI

Illustration: Roman Bittner/Apfel Zet

ALPINA-FARBREZEPTE Auch bei Wandfarbe kommt es auf das Rezept an. Die Öko-Farbe gibt es in 34 Schattierungen.

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Wir sind OBI, D, Bronze Award


1.2 Employee Magazines 29

EIN TAG IM LEBEN

Die

fabelhaften Küchenjungs

EXPERTISE DIRK SÖNNEKEN UND RALF BROCKHAUS

SIND MIT LEIB UND SEELE KÜCHENVERKÄUFER. MIT FEINGEFÜHL BRINGEN SIE JOB UND KUNDENWUNSCH ZUSAMMEN

Rolf Brockhaus star9:00 tet den Rechner und schaut nach neuen Nachrichten. Manchmal sagt jemand einen vereinbarten Beratungstermin ab. Manchmal blinken ihm aber auch Dankesmails entgegen. „Die Leute freuen sich so über ihre neue Küche, dass sie das unbedingt loswerden wollen“, sagt der 54-Jährige. „Wer uns lobt, der empfiehlt uns auch weiter. Eine bessere Werbung gibt’s nicht.“ 26

Wir sind OBI

OBIX-1202-2627-Ein Tag Im Leben [prt].indd 26-27

Dirk Sönneken 10:00 trifft ein. In seinem Kalender steht ein Beratungstermin für den Nachmittag. Der 45-jährige Küchenplaner hat seinen Schreibtisch neben dem des Kollegen Brockhaus. „Jeder von uns ist für sich selbst verantwortlich“, sagt Sönneken. Für die Kunden und Kollegen jedoch gehören die beiden seit mehr als zwei Jahren fest zusammen. „Wie die beiden Komiker-Kauze Jack Lemmon und Walter Matthau“, sagt Sönneken. Als Anfang 2010 das Küchenstudio im Markt eingerichtet wurde, kamen beide zusammen und katapultierten sich in kurzer Zeit in die Top-Ten des OBI Verkaufsrankings. „Das ist nicht irgendwas, schließlich hat OBI 80 Küchenstudios“, sagen beide stolz. Eine junge Frau steuert auf Rolf Brockhaus zu. Sie sprudelt: Sie werde heiraten und der Schwiegervater spendiert die erste Küche. Solch ein Geschenk ist üblich in der türkischen Kultur, weiß Brockhaus. Die 11:00

Braut möchte die breite Spüle, drei Hängeschränke und die zwei großen Arbeitsplatten in Granitoptik. Am besten sofort. Brockhaus stoppt sie lächelnd. Ohne Maße gehe gar nichts. Die muss er selbst ermitteln – in der Wohnung der Kundin. „Das ist reine Sicherheit“, sagt er. Wenn die Angaben nur Zentimeter abweichen, passt später nichts, Material und Zeit wären verschwendet. Die Kunden bleiben 13:00 erstaunt stehen. Juliane Chwolke rührt in einer großen Pfanne Putengeschnetzeltes. Kleine Probierportionen gibt es auch. „Solche Aktionen machen wir öfter“, sagt Brockhaus. „Wir geben Geräteherstellern oder ortsansässigen Metzgern Gelegenheit, sich bei

Schreibtisch. Am Anfang steht die Kardinalfrage: Wie hoch ist das Budget? Wenn das klar ist, kann über alles andere geredet werden. Soll es eine Zeile oder eine L-Form sein? Welche Oberfläche, Verarbeitung und Farbe? Gibt es bevorzugte Geräte-Hersteller? Das kann jetzt dauern.

SHOWKOCHEN Ortsansässige Metzger zeigen in der OBI Küche ihr Können

uns zu präsentieren.“ Heute ist der Partyservice der Metzgerei Geier an den Töpfen. Dirk Sönneken kommt mit einer Kundin ins Gespräch. Die ist interessiert. Ja, eine neue Küche, das wäre was. Rolf Brockhaus 13:20 fährt zur Wohnung der türkischen Braut, um das Aufmaß zu machen. Kollege Sönneken leitet die interessierte Kundin zu seinem

Rolf Brockhaus ist wieder im Markt. Auf seinem Schreibtisch liegt ein ausgefüllter Gutschein. Ein Interessent war da, musste aber wieder gehen, da Kollege Sönneken im Gespräch war. „Tja, so eine Beratung kann schon mal vier bis fünf Stunden hintereinander dauern, die kann ich nicht unterbrechen“, stellt Brockhaus klar. In solchen Fällen gibt es für die Kunden

als „Trostpflaster“ einen Gutschein. Auf dem hinterlassen die erfolglos Ratsuchenden ihre Angaben. Rolf Brockhaus oder Dirk Sönneken rufen zurück. Der gutgeschriebene Betrag wird später beim Kauf einer Küche verrechnet.

15:00

Fotos: Carsten Behler

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enn der OBI Markt in Lüdenscheid öffnet, sind Rolf Brockhaus und Dirk Sönneken noch beim häuslichen Morgenkaffee. Die beiden Küchenfachverkäufer fangen erst um 9 Uhr an. „Es sei denn, jemand wünscht bereits vorher eine Beratung“, erklärt Brockhaus. Dann und manchmal auch an ihren freien Tagen, sind sie zur Stelle. Das gehört zum Job. Wenn der Kunde ruft, sind sie da. „Bei uns“, sagt Brockhaus, „ist jeder Tag anders.“ Den Ablauf bestimmen die Kunden. Wie an diesem 14. Mai 2012.

AUSWAHL Rolf Brockhaus zeigt einer Kundin zwei von 250 Dekormustern

Ein Paar kommt 15:45 zum zweiten Beratungstermin. „Manche kommen auch drei- oder viermal“, sagt der gelernte Küchenplaner. Brockhaus ergänzt: „Eine gute Küche ist eine Investition. Da steht dann ein Mittelklassewagen in der Wohnung.“ Jetzt beginnen die 19:00 beiden KüchenProfis keine neue Beratung mehr. „Wir wollen niemanden rauswerfen müssen, nur weil wir schließen“, sagt Brockhaus. Es gehe schlussendlich um wichtige Entscheidungen. „Wir müssen uns auf jeden Kunden und jede Situation einstellen, sind Berater, Verkäufer und manchmal Psychologen.“ Der Erfolg komme schließlich nicht nur vom Lächeln.

AUSBILDUNG

KüchenNachwuchs Künftige OBI Küchenprofis bereiten sich mit OBI Fachschulungen und Sortimentsschulungen vor. Grundlage ist ein Einarbeitungsplan, der alle Aufgaben und Prozesse im Küchenverkauf abbildet. Im Markt steht Novizen ein erfahrener OBI Küchenfachverkäufer zur Seite. Damit Verkaufstalente diesen Beruf bald bei OBI von Grund auf erlernen können, wird mit der Personalabteilung an einem Ausbildungskonzept gefeilt. Wir sind OBI

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26.09.12 16:35

Wir sind OBI, D, Bronze Award


1.2 Employee Magazines 30 Ausgabe eins | 2012

my. SYS

inFORMATiOnen DeR AOK sYsTeMs VOn MiTARBeiTeRn FÜR MiTARBeiTeR

Vier tage unterwegs auf der CeBit

neueS auS der it-LandSchaft » Seite 06

Die Wüste lebt Mit dem Auto durch die Sahara

Frisches blUt Viele neue Kollegen sind gestartet

Uhrenvergleich Eine Uhr hat jeder. Und jede ist anders

» seite 04

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» seite 10

my.SYS – von mitarbeitern für mitarbeiter

my.SYS – AOK Systems, D This magazine is aimed at only 700 employees with 83 collaborating on one issue – an awesome idea for team building. There are idiosyncratic columns such as the “Coffee bar” or “psycho.logical”, where, for example, staff show their wristwatches and tell the stories behind them, or explain how best to barbecue sausages. The concept enhances togetherness and emanates a certain self-deprecation. my.SYS, D, Judges’ Special Recognition


1.2 Employee Magazines 31 hat er am ten Schnapp aber henjäger. Den größ Ehrensold alter Schnäppc Er bekommt den tian Wulff ist ein noch so jung ist: n, sind sicher. Chris erechnet, weil er erzahler nur hoffe ere gemacht, ausg Jetzt kann der Steu er. Fahr und Ende seiner Karri , Auto ich im Radio, . Neulich hörte Sekretariat, Büro älter plus er Euro imm h 999 neßlic von 199. n mit einem Riese schen werden schli feier Deut Sie Wir vor, ters. Jopi Hees f. Stellen Sie sich so alt wird wie das in Düsseldor en Einhundertelf. dass Wulff nicht e vor sich! Und von 111! In Wort sn Sie noch 31 Jahr ein Mann im Alter . Für die Rentenka und dann habe in Düsseldorf starb Krankenkassen Sie laden alle ein ng für Renten- und 80. Geburtstag, me Herausforderu der Brimborium Ihren enor Und eine 70. ist s e mit Durchschnittsalter fordern gar Rent leute sfach lDer Anstieg des umfa 67. Wirtschaft iten, bis wir tot e klar: Rente mit en bald alle arbe sen liegt die Sach Vorbild. Wir müss n zahlen wir mit 85. Bis dahi e mit 100. Der wird promiss: Rente Papst geht in Rent Als Mitarimmer ein Kom kheiten leisten. mmen wird wie schönsten Kran die len. Nein, herausko uns “ en hert. und könn e Zeit gesic Kassenbeiträge Job ist auf lang dann auch volle Tod e Botschaft! Ihr Sie nach Ihrem ms heißt das: „Froh alter möglich, dass beiter der AOK Syste kein Renteneintritts das ist hohe da dann en, das durch kennen Abteilung Allerdings ist es ich bin sicher, Sie iten müssen! Aber n. noch weiterarbe Lebe es ein lang Gesundheit und Problem. Glück,

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kaffee.bar

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Jobs

Liebe Freunde des FussbaLLsports, Foto: privat

am 1. September findet in Frankfurt das nächste AOK-Bundespokalturnier im Rasenfußball statt. Wer Interesse hat, an diesem großartigen Fußballevent teilzunehmen, kann sich an Stefan Rogall oder Simone Eter wenden. Wir freuen uns über jeden Spieler und natürlich auch Fan! eure bsG fußball

Fotos: Jürgen Becker,

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Foto: Fotolia

WeLtmeisterLich

mit besserer technik kundenportal. das neue Kundenportal ist online – mit aufgefrischtem design und zeitgemäßer Oberfläche. Auf Basis der neuesten SAP netWeaver Portaltechnik ist eine leistungsstarke Plattform entstanden. durch ein neues Anmelde- und Be-

jetzt auch bei Facebook alS attraktiver arbeitgeber präsentiert sich die AOK Systems mit einer eigenen Karriere-Fanpage auf Facebook. Seit dem 6. Februar ist die Seite online. Auf diese Weise soll das unternehmen in den Blickpunkt von Hochschulabsolventen und anderer qualifizierter Bewerber rücken – egal, ob mit erster oder langjähriger Berufserfahrung. Auf der Seite erhalten die Besucher aktuelle Informationen zum Thema Karriere und einfachen Zugang zu entsprechenden Veranstaltungen. Besuche sind absolut erwünscht: Einfach mal www.facebook.com/aoksystemskarriere ansteuern und selbst Fan werden. und: Weitersagen!

tern an. dieser Sport beansprucht und trainiert alle Muskeln und ist für jeden geeignet. das Training findet in der Bronx-Rock-Kletterhalle in Wesseling statt. An verschiedenen Wänden ist es möglich, die Intensität des Trainings selbst zu bestimmen und seine Grenzen auszutesten. das Sicherungssystem macht es einfach, auch einen schwereren Partner zu sichern. Geleitet wird die Abteilung von dominik Rosch, der drei Jahre im nebenjob in der Kletterhalle tätig war. Bei Interesse bei ihm oder nils Janßen melden.

» d ER GRu n d, SI cH dA H EI M EI nEn cO M Pu T ER Zu KAu FEn, W I R d dAR I n BES TEHEn, IHn In EIn L AndES WEI T E S KOMMunIKATIOnSnETZ EInZuBIndEn.« my.sys – von mitarbeitern für mitarbeiter

ideen verändern das beruFsLeben

die bSg bietet jetzt auch Sportklet-

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mysys IST dA

Steve JobS 1985 in einem interview mit dem Playboy

die für sie bestimmten Inhalte und Informationen sehen. Mitarbeiter der AOK Systems haben uneingeschränkten Zugriff. das Portal hilft bei der Information der Kunden sowie der zielgerichteten Bereitstellung und dem Austausch von daten. Foto: Fotolia

klettern in der bronx

Foto: Redaktion mySYS

beim aok-bundespokalturnier hallenfußball am 10. märz im bayerischen höchstadt war auch die aok systems dabei und erreichte den 15. platz. der spaßfaktor war hoch, gewonnen hat die aok nordost. sie wird auch das turnier im kommenden jahr ausrichten. schon bei der abendveranstaltung gab es sprechchöre mit „berlin, berlin, wir fahren nach berlin!“.

Foto: istockphoto

Foto: Fotolia

wir fahren nach berlin

rechtigungsverfahren wird sichergestellt, dass die jeweiligen Personen aus der AOK- oder GKV-Welt gleich an die für sie passenden Stellen im Portal gelangen und

Südkorea wird HansPeter Strutz nie vergessen. Seine Tochter Martina wurde bei der Leichtathletik-WM 2011 Vizeweltmeisterin im Stabhochsprung und verbesserte den deutschen Rekord auf 4,80 Meter. Er hatte den Wettkampf mit seiner Frau live und vor Ort verfolgt. Zeit für Sigthseeing und Erholung blieb auch noch.

rund 50 Stunden im Jahr spart die Idee von Jens Siegmund aus dem Team Basisbetrieb. Sein Vorschlag, ein „Haltbarkeitsstempel für Sud-Meldungen“ einzuführen, bewirkt, dass Sud-Meldungen nach einem gewissen Zeitraum automatisch geschlossen werden. Eine nachträgliche manuelle Bearbeitung mit Sichtung und Bewertung entfällt dadurch. die Bewertungskommission und die Geschäftsführung sahen damit einstimmig die Kriterien für eine Prämierung der Idee gegeben. Manfred Gründler, Beauftragter für das Ideenmanagement, überreichte Jens Siegmund Ende Januar seine Prämie. Beim Ideenmanagement geht es darum, unentdeckte Potenziale zu heben, die einen Vorteil für das unternehmen und die Mitarbeiter bieten. Also: nachdenken lohnt sich – und spart Zeit.

nach sechs jahren War es an der zeit, der mysys einen neuen Look zu verpassen. die redaktion hatte dazu die Leser geFragt, Was sie gut und schLecht Finden - und sich dann vieLe gedanken gemacht. und so sieht die neue mysys aus. vieL spass beim Lesen!

my.sys – von mitarbeitern für mitarbeiter

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1.2 Employee Magazines 32

sprech.Stunde

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durch die WüSte Viele Menschen zieht es iM UrlaUb an einen sandstrand; silke klobschinsky taUcht in eineM sandMeer ab. sie war schon oft bei einer rallye in der sahara dabei

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Foto: Silke Klobschinsky

Sand im Getriebe Dazu gekommen ist sie über eine Freundin, die statt weiter im OrgaTeam zu sein, selbst mitfahren wollte und nach Ersatz gesucht hat. Spontan erklärte Silke Klobschinsky sich dazu bereit, reichte Urlaub ein und fuhr mit zur Rallye. Eine gute Voraussetzung ist, dass sie sich schon immer für Autos interessiert hat. Und so war ihr erster Besuch in der Wüste eine Rallye in der Sahara in Tunesien. Schon die Anreise war ein Abenteuer: erst die Fahrt nach Genua, dann

rund 22 Stunden auf der Fähre nach Tunis und schließlich in die Wüste. „Das Schönste sind die Sonnenauf- und -untergänge.“ Auch in diesem Jahr ist sie wieder mit von der Partie und hilft, dass für die 230 Profi- und AmateurTeilnehmer alles rund läuft. An acht Renntagen geht es bei der Tuareg-Rallye auf verschiedenen Foto: Ursula Bletschacher

ie Wüste ist ein toter Ort: „Früher dachte ich das auch, aber die vergangenen Jahre haben mich eines Besseren belehrt. Die Wüste lebt und verändert sich ständig. Zum Beispiel wird sie nach einem Regenschauer zu einem wahren Blütenmeer“, erklärt Silke Klobschinsky. Seit mehr als sechs Jahren arbeitet sie in Organisationsteams von Wüsten-Rallyes mit. In den vergangenen zwei Jahren war sie bei der Tuareg-Rallye in der marokkanischen Sahara dabei.

Silke klobSchinSky organisatorin von Wüstenrallyes

Strecken und Rundkursen insgesamt 2.300 Kilometer durch das Sandmeer. Selbst ist sie noch nicht mitgefahren, plant es aber für die Zukunft. An einer Wüsten-Rallye teilzunehmen ist kein ganz billiger Spass. „Das Auto, das vorher aufwendig präpariert wird, ist nach der Rallye meist ein Fall für die Tonne.“ Und dann kommen noch Teilnahmegebühr, Kosten für die Serviceteams und Übernachtungen dazu.

my.SyS – von mitarbeitern für mitarbeiter

neue.Leute

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WiLLKommen im SyStemS-team!

»D I E W Ü S T E m AcH T B ESc H EI D En, D En n D O R T Zä H LT n U R DAS W ESEn T LI cH E« Silke klobSchinSky

Sie hat durch ihr Hobby tiefe Einblicke in die Landessitten erhalten und wunderbare Freundschaften geschlossen. „Es ist beeindruckend zu sehen, dass dort jeder jedem hilft.“ Ihr bisher spannendstes Erlebnis war ein Sandsturm. „Die Wüste macht bescheiden“, erklärt die neue Kollegin. „Dort zählt nur das Wesentliche: Wasser, Essen, Sprit und ein Fahrzeug, das läuft. Alles andere bringt einem nichts.“ Die Wüste ist eine extreme Landschaft. Und entweder liebt man sie oder hasst sie. „Für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Ich bin immer wieder von ihr fasziniert.“

UrSUla bletSchacher redaktion mySyS

die UMfrage zUr Mysys hat ergeben, dass die seite Mit den neUen Mitarbeiterinnen Und Mitarbeitern die beliebteste ist. so wird es sie freUen, dass es diesMal besonders Viel zU sehen Und zU lesen gibt. denn wir stellen näMlich alle neUen Vor, die

briGitte breUer marketing/Kommunikation, bonn

seit Mitte des Vergangenen Jahres zUr aok systeMs gekoMMen sind. aUsserdeM gibt es eine neUe kategorie: das lieblingszitat oder Motto. wir heissen die kolleginnen Und kollegen herzlich willkoMMen – aUch wenn sie schon eine ganze weile dabei sind.

edGar derkSen berater und entwickler, KcQ2, mitarbeiterportal, bonn

martin thorn Produktmanager, gevko, berlin

hobbyS: mountainbike, Skifahren, Wandern, Singen, tanzen, Lesen lieblinGSfilm: das Leben ist schön lieblinGSmUSik: eigentlich alles mein motto: Geht nicht, gibt‘s nicht

hobbyS: tischtennis, inlineskating lieblinGSfilm: fluch der Karibik lieblinGS-cd: encore von david Garrett mein motto: nutze deine Zeit mit bedacht

hobbyS: Landkiten, Lesen, burgen lieblinGSfilm: La antena lieblinGS-cd: Pink floyd „Wish you were here“ mein motto: imagination is more important than knowledge. for knowledge is limited

ilja WiederSchein Personalreferent, Personal und organisationsentwicklung, bonn

daniela hUck da coSta SoareS empfang und reisemanagement, finanzen/verwaltung/einkauf, bonn

katja hix entwicklerin eeL, Kc Leistungen team 3, frankfurt

hobbyS: volleyball, Lesen, familie lieblinGSfilm: transporter 1-3, die bourne trilogie lieblinGS-cd: Kings of Leon, 80er mein motto: talent ohne harte arbeit ist letztendlich wertlos

hobbyS: malen, Zeichnen lieblinGSfilm: vom Winde verweht lieblinGS-cd: udo Lindenberg, u2 mein motto: träum nicht dein Leben, lebe deinen traum

hobbyS: Pfadfinderei, Lesen, rad lieblinGSfilm: monty Python lieblinGS-cd: die Ärzte, coldplay mein mot to: hinterlasse die Welt ein bißchen besser, als du sie vorgefunden hast

my.SyS – von mitarbeitern für mitarbeiter

my.SYS, D, Judges’ Special Recognition


1.2 Employee Magazines 33

MaxiMilian Duch Entwickler GKV-FI Projekt, KC Beiträge/Finanzen, Ahrensburg

Patrick Plath Technischer Entwickler Claims/EEL, KP 2, Frankfurt

hobbys: Badminton, Kino, Tennis lieblingsfilM: Der Clou, Good Will Hunting, Terkel in Trouble lieblings-cD: „The resistance“

hobbys: Joggen lieblingsfilM: Forrest Gump lieblings-cD: „Musikmaschine“ von Blumentopf

hobbys: Tischfußball lieblingsfilM: The Shutter lieblingsMusik: Techno

tobias klotz Technischer Entwickler, gevko, Bonn

stefan stöcker GB Services, Infrastruktur, Bonn

oliver kaufMann Technischer Entwickler, KP 4, Bonn

hobbys: Lesen, Musik hören, Schwimmen, Wandern lieblingsfilM: Der Pate lieblings-cD: System of a Down

hobbys: IT, Städtetrips lieblingsMusik: Seed

hobbys: Gitarre lieblingsfilM: Fluch der Karibik lieblings-cD: „You are freaking me out“ von Samiam

britta biegel KC Leistungen, Team 3, Frankfurt

clauDia scheck Teamassistentin, KP 1, Stuttgart

Martin haberlanD Technischer Entwickler, KP 4, Bonn

hobbys: Tango lieblingsfilM: Findet Nemo, Zusammen ist man weniger allein lieblings-cD: „Philharmonics“ von Agnes Obel

lieblingsfilM: Schindlers Liste lieblingsMusik: ganz viel Mein Motto: Ich bin nicht hier, um so zu sein, wie es andere von mir erwarten

lieblingsfilM: The Big Lebowski lieblings-cD: „One by One“ von den Foo Fighters Mein Motto: Lukas Podolski: „Fußball ist wie Schach – nur ohne Würfel“

benjaMin stritzinger Fachlicher Entwickler PKM, Frankfurt

hobbys: Pokern, Indoorklettern lieblingsfilM: Steven-SpielbergFilme, Hangover lieblings-cD: Charts Mein Motto: Ein Fuchs schläft nicht, er ruht nur

hobbys: Trompete, Hunde lieblingsfilM: Breaking Bad lieblingsMusik: alles Mögliche Mein Motto: Das Leben ist wie ein Schiff, Hauptsache heil am anderen Ufer ankommen

karsten knöPPler Geschäftsbereichsleiter, gevko, Bonn und Berlin

Daniel Poeschkens Abteilungsleiter, Marketing/Kommunikation, Bonn

katy Wittneben Personalbetreuerin, Personal und Organisationsentwicklung, Bonn

hobbys: Joggen, Yoga lieblingsfilM: Filme sind mir nicht so wichtig lieblings-cD: Feist, Andrew Bird

hobbys: Filme, Medien, Musik, Sport lieblingsfilM: King of Queens lieblings-cD: Rockiges, Marillion und Matchbox 20 im Speziellen Mein Motto: You never get a second chance for a first impression

hobbys: Klavier, Krimis, Kochen, Ski lieblingsfilM: Harry und Sally, Das Leben des Brian lieblings-cD: Lenny Kravitz Mein Motto: Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag

silke klobschinsky Managementassistentin GB Marketing/Vertrieb, Bonn

klaus liebl Produktmanager, gevko, Bonn

Marc Peltzer Produktmanager, gevko, Berlin

hobbys: Computer, Musik, Motorrad lieblingsfilM: Willkommen bei den Sch‘tis lieblings-cD: „How to measure a planet“ von The Gathering Mein Motto: Wer später bremst, fährt länger schnell

hobbys: Fotografie, Kochen, Joggen, Fahrradfahren lieblingsfilM: Ocean‘s 11, 12 und 13 lieblingsMusik: Jazz, Weltmusik Mein Motto: Humor ist, wenn man trotzdem lacht

hobbys: Pferd, Hund, Motorrad, Sport lieblingsfilM: The Green Mile lieblingsMusik: nach Stimmung Mein Motto: Ohne Lachen wäre das Leben nur halb so schön

isabel bröhl Managementassistentin, gevko, Bonn

WlaDiMir tichonoW Trainer, Training, Bonn

Martin gerth Controller, Planung/Controlling, Bonn

hobbys: Kochen mit und für Freunde, Lesen, Malen lieblingsfilM: Harry und Sally lieblingsMusik: wechselt täglich – von ZAZ bis Nickelback

hobbys: Billard, Motorrad, Geschichte ab den 1950er-Jahren lieblingsfilM: Dramen, Thriller lieblingsMusik: querbeet, 80er Mein Motto: Sich selber treu bleiben

hobbys: Laufen, Lesen, Hunde, Outdoor lieblingsfilM: Into the Wild lieblings-cD: Red Hot Chili Peppers, Feist, Adele

keerthana Dhanya Technische Entwicklerin ABAP/Claims, KP2, Frankfurt

frank heinrich Berater Claims, KP 2, Frankfurt

hobbys: Lesen, Yoga, Tischtennis lieblingsfilM: Inception, Jumanji lieblingsMusik: Bollywood Mein Motto: Believe you can and you are half way there

Fotos: redaktion mysYs

stePhanie königs Geschäftsbereichscontrollerin, Service, Bonn

»Donner is t gut unD einDruck s voll , aber Die arbei t leis tet Der bli tz« Mark Twain

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1.2 Employee Magazines 34

mittel.Punkt

mittel.Punkt

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Foto: Corbis

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Zentrum der it-Welt vier Mitarbeiter waren auf der Cebit: Sie führten GeSpräChe, beobaChteten daS bunte treiben und atMeten die atMoSphäre ein. ein StiMMunGSberiCht

z

um 27. Mal öffnete im März die CeBIT in Hannover ihre Pforten. Auch vier Kollegen von der AOK Systems haben an der weltgrößten Messe für die digitale Industrie teilgenommen. Sie waren von der gkv informatik als fachkundige Unterstützung für oscare® eingeladen. In zwei Teams waren sie jeweils zwei Tage unterwegs und erkundeten, was sich in der ITLandschaft tut.

Ankunft donnerstags kurz nach zehn Uhr: Die Mitarbeiter der gkv informatik sind bereits in ersten Gesprächen. 40 offene Stellen präsentieren die Personaler und Marketeers aus dem Rechenzentrum mit Sitz in Wuppertal. Zum Aufwärmen gibt es ein erstes Gespräch mit einem Telekommunikationsunternehmen über in oscare® eingebundene Datenbanken zum Adressabgleich. Anschließend: lockerer Austausch über wissenswerte Fakten zur gkv informatik. Interessante Info für die Besucher: große Dieselaggre-

my.sys – von mitarbeitern für mitarbeiter

gate können bei Stromausfällen den Betrieb der Rechner bis zu drei Tage ohne Auftanken übernehmen. Brühwurst uNd MiNzpastilleN Mittags das messeübliche Catering mit Pizza, Brühwürsten und Brötchen, das bei den Besuchern genauso gut ankommt wie Bleistifte, Minzpastillen und Stofftiere bei den „Standräubern“. Am Stand gegenüber präsentiert ein Unternehmen, wie eine Adressänderung bei der Gesundheitskarte möglich ist. Mit einem Kartenlesegerät kann

sich der Versicherte die Daten auf der Karte anschauen. Zur Speicherung der Informationen muss er allerdings zur Krankenkasse, da aus Sicherheitsgründen keine direkte Anbindung von zu Hause an den Versichertenstammdatendienst möglich ist. Telematik zu Fuß, könnte man sagen. Lustige Randnotiz: Gesundheitsminister Daniel Bahr wurde in einem Interview nach der CeBIT zitiert: „Bei der Gesundheitskarte geht es zu schnell.“ Neues aus halle 8 Am Nachmittag dann Besuch von einem Vertreter des Fachverbandes Informatik in der Sozialwirtschaft. Er möchte einen Kontakt in die AOK Systems herstellen, um sich über Datenträgeraustauschformate im Bereich der sonstigen Leistungserbringer zu unterhalten. Um 18 Uhr ist Schluss. Es geht zum Bahnhof und per S-Bahn nach Sarstedt, wo die Teams der AOK Systems untergekommen sind. Um neun Uhr am Freitag drängen sich rund 300 Besucher am Eingang Süd durch die Drehkreuze. Der Kaffeegutschein führt erst einmal ins Leere. Das Bistro der Halle öffnet erst um zehn.

Dann halt dem SAP-Stand einen Besuch abstatten. Es ist ein großer weißer Cube. Innen herrscht lautes Treiben. Mehrere Hundert Menschen drängen sich auf dem Stand. Er hat eine eigene Bühne und sogar einen DJ. Und ein E-Bike-Hersteller stellt ein Fahrrad zum Testen zur Verfügung. Langweilig wird es hier nicht: Tausende Lego-Steine, aus denen die Besucher ihre eigene Stadt bauen können.

Puma lockt mit runder Tischtennisplatte und Tischfußballspiel – das macht wirklich Spaß. Außerdem gibt es einen Raum mit Trockensegelübungen. Und natürlich einen Hana-Raum. Hier ist es sehr voll. Und in der Business Launch steht ein faszinierendes blaues Aquarium mit echten Quallen. Sie sehen aus wie lebendige Glasblumen. Wow. Zurück in Halle 8: Immer wieder kommen Anfragen zu oscare®, Ge-

»DIE CEBI T IS T IMMER LOHNENSWER T. ALLE WICHT IGEN PL AyER SIND DA« Dieter engels, gBl Marketing/VertrieB

spräche mit Kassenvertretern finden auch statt. Nachmittags ein längeres Gespräch über die Vorteile von Werbung in großen überregionalen Tageszeitungen. Um 17 Uhr beginnt der Abbau. Alles verschwindet in Kartons und Taschen. Wir verabschieden uns von den engagierten Kollegen der gkv informatik und bedanken uns für die Unterkunft auf der Messe. Das war also die CeBIT 2012. Rund 4.200 Unternehmen aus 70 Ländern waren dabei. Sieben Millionen Geschäftsgespräche mit 300.000 Besuchern wurden geführt. Unser Fazit: spannend, auch wenn wir nicht hundertprozentig unsere Zielgruppen angetroffen haben. Aber wer weiß: Bit by bit.

daNiel poeschkeNs redaktion mysys

my.sys – von mitarbeitern für mitarbeiter

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stand.orte

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+++++ Von den zehn höchsten gebäuden in deutschland stehen neun in franKfurt. ausnahme ist nummer neun: der post tower in bonn. +++++ anis mohamed youssef fercchichi wurde am 28. september 1978 in bad godesberg geboren. +++++ teltow gehört zu brandenburg und nicht zu berlin. in der ddr war es ein bedeutender standort für miKroeleKtroniK. +++++ für den neuen bahnhof in stuttgart muss die deutsche bahn 68 bäume Verpflanzen und 108 fällen. zwei bäume, in denen fledermäuse überwintern, werden erst nach deren winterschlaf gefällt. +++++ der münchner fischbrunnen ist die grösste deutsche geldwaschanlage. seit dem 15. jahrhundert waschen bürger dort am aschermittwoch ihre geldbörsen, damit es gut um ihre finanzen steht. +++++ hamburg ist weltweit der drittgrösste musicalstandort nach new yorK und london. +++++

sPeed-datinG im biz Hessen mit Pkm 3.3 produktiv und wird somit die dritte aok sein, deren Prozesse komplett auf oscare® laufen. Für diesen wichtigen moment und für den reibungslosen ablauf der Produktivsetzung bereiten sich seit anfang des Jahres rund 100 mitarbeiter der aok Hessen, 50 der ItScare und mehr als

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haMburg. Die entwicklung des gkV-

bald werden die Kisten gepacKt

Die kollegen der teilbereiche sitzen von montags bis donnerstags oft bis in den späten abend zusammen. Der Fortschritt und die Stimmung sind gut. Sie werden ausgezeichnet versorgt. Das essen im BIZ ist über die aok-hessischen landesgrenzen hinaus bekannt. Zur entspannung kann man abends ins BIZtro, auf die kegel-

Bonn H amBurg FrankFur t müncH en S tuttgar t teltow

teltow. Der aok-Bundesverband vergrößert sich und braucht mehr Platz. Besser gesagt: er braucht den Platz, den die aok Systems, die gevko und die aok consult bisher im gebäude in der rosenthaler Straße belegen. Deshalb müssen neue räume gesucht werden. Im rahmen dieses umzugs wurde beschlossen, dass auch die teltower mit in die neuen räume ziehen sollen, um die kollegen an einem Standort zu konzentrieren.

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es passiert was Für die teltower Büros war mit der gkVI auch schnell ein nachmieter gefunden. Die neuen arbeitsplätze

wer kennt wen: bei eventabenden lernen sich die projektmitarbeiter besser kennen

20 kollegen der aok Systems im BIZ in Homberg/ohm vor. In Frankfurt ist es daher im Pkm-lager recht ruhig. Die gesamtprojektleitung hat Jens Brünink. eingebettet in den Pkm-gesamtrollout ist auch die Produktivsetzung von oscare® mc, die ende april erfolgt. Hier ist markus Schlagloth der Projektleiter. immer sauber bleiben Zurzeit laufen im Pkm-Projekt die tagesverarbeitungstests, um klärfälle oder Hinweise zu identifizieren und vor der Produktivsetzung zu bewerten. wie immer ist das große Ziel, die Daten für die Produktivmigration so sauber wie möglich zu haben.

my.sys – von mitarbeitern für mitarbeiter

bahn, in den Fitnessraum oder nach dem Joggen in die Sauna gehen. um lagerkoller zu vermeiden und sich kennenzulernen, gab es einen abend mit Speed-Dating und 80er-Party. Dann folgte „Ice age“, bei dem die Projektmitarbeiter wanderten und mit warmem essen und getränken am lagerfeuer versorgt wurden. um die Spannung zu steigern, wird nicht verraten, was als nächstes ansteht. nur thema und termin sind bekannt: mitte april heißt es „Jahrmarkt der eitelkeiten“.

rosi Holzapfel Projekt PKm 3.3, frankfurt

sollen fußläufig zum aok-Bundesverband in Berlin-mitte liegen. wann genau die jeweiligen umzüge stattfinden, steht aber noch nicht endgültig fest. es könnte sein, dass es recht schnell bis ende des zweiten Quartals passiert, denn der aok-Bundesverband hätte die räume gern schon ende Juni für sich. Die endgültige entscheidung hierüber ist gefallen. Fest steht bisher allerdings nur, dass etwas passiert – aber der genaue Zeitpunkt ist noch offen.

die aok systems verlässt den Hafen

der niederlassung. Der mannschaft unter leitung von gabriele Pollerspöck steht 2012 nicht nur die Pilotierung ins Haus, sondern auch die Implementierung beziehungsweise deren Vorbereitung bei den neuen kunden. So werden einige Schreibtische verwaist sein.

klaus-dieter lüppens KC Controlling, teltow

claus-dieter baascH Projektleiter GKv-fi master, Hamburg

die bewohner richten sich ein München. In der bayerischen landeshauptstadt sind die umzugspläne schon deutlich weiter gediehen. am 18. Juni sollen die kolleginnen und kollegen ihre tagesgeschäfte in den neuen räumen im Stadtteil Haidhausen aufnehmen. Der Standort liegt in der nähe des ostbahnhofs. Die trockenbauarbeiten im ehemaligen Siemensgebäude sind bereits abgeschlossen. auch alle nötigen Vorbereitungen für den umzug sind bereits voll im gange. eine erste Vor-ortBesichtigung der kollegen hat ebenfalls schon stattgefunden. aktuell planen die zukünftigen 38 Bewohner

FI master endete am 31. märz und geht in den Pilot bei der aok niedersachsen. während der entwicklung war es für die beteiligten mitarbeiter der aok Systems und die externen am Standort ahrensburg zu eng geworden. Deshalb mussten zusätzliche räume in der Hamburger Hafen-city angemietet werden. Jetzt passen wieder alle in die räume

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frankfurt. Im Herbst geht die aok

der pilot startet

wechsel in der Küche Foto: Fotolia

aok systems standorte

der neue standort nimmt gestalt an

die einrichtung der einzelnen räume in ihrem neuen Zuhause. Die münchner niederlassung und die Zentrale in Bonn arbeiten dabei Hand in Hand.

sabine scHmoigl teamassistentin, münchen

bonn. Seit Jahresbeginn führt l&D die kantine. Die Bonner Firma betreibt über 70 mitarbeiterrestaurants. Der wechsel war nicht groß zu spüren. ein teil des Personals blieb und wurde durch neue mitarbeiter ergänzt. es gab kleine Veränderungen an der kaffeebar sowie leichte Veränderungen beim Speisenangebot und an der Salatbar.

ursula bletscHacHer redaktion mysys

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1.2 Employee Magazines 36

psycho.Logisch

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psycho.Logisch

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es geht um die Wurst

Grillen ist die beliebteste Outdoor-Aktivität der Deutschen. Im Sommer brutzelt und raucht es in Gärten, Hinterhöfen und auf Balkonen. Rund 450 Millionen Euro geben die Bundesbürger pro Jahr für das richtige Equipment aus – wobei der einfache Kohlegrill immer noch am häufigsten zum Einsatz kommt. Aber wie bei der Kaffeemaschine geht der Trend zum Hightechprodukt.

Fotos: privat, istockphoto

ThürinGer, Bier oder eine SchinkenBomBe: alleS kommT auf den Grill. aBer Grill iST nichT Gleich Grill. vorlieBen rund um den roST

» M e i n s c h ö n er h o l z ko h l eg r i l l ko M M t aM l i eb sten i M k re i s e d e r F r eu n d e u n d d e r FaMi l i e zu M e i n s at z . au F k ei n en Fal l d ü rF en h ä h n c h e n F l e i s c h, g eM ü s e u n d n at ü r l i c h d i e e c hte thü r i n g er ro stbrat w u r st F eh l e n. d i e e i n e ec hte th ü ri n g e r i n, w i e i c h, ü bri g en s st i le c ht M i t d e n hä n d en g ri l lt. d e r s c h ö n ste g ri l l abe n d, a n d en i c h M i c h er i n n ere , war aM g iF ten er s e e i n sarstedt. d er s c h l i MM ste wa r au c h d o rt. d aM al s h at u n s e i n u n w e t ter ü be rrasc ht. «

» i c h h a b e ei n en w eb er k u g elg r i l l . kei n lu xu sg r i l l , a b er F ü r Mei n e b el a n g e r ei c ht es. d er g r i l l i st n i c ht a l ltä g l i c h, d a es d i e j o h a n n l a F er - ed i t i o n i st, d i e n o c h e x tr a s w i e ei n th er M o M e ter h at. i c h g r i l l e g er n, d a Mi r d a s ko c h en i M F r ei en u n h ei Ml i c h en sPa ss M a c ht u n d i c h d a b ei a b sc h a lten k a n n. w en n n o c h F r eu n d e d a b ei si n d, w i r d es ei n en t sPa n n ter a b en d. d a h er h a b e i c h Mi c h seh r au F d i e eM g eF r eu t. w i r h a b en j ed en a b en d d r au ssen F u ssb a l l g eg u c k t u n d g eg r i l lt. «

» g r i l l en F i n d e t d i e g a n ze Fa M i l i e to l l . v o n d en kl ei n en b i s zu d en g ro sselter n. w i r b esi t zen v i er g r i l l s. e i n en g a sg r i l l , w en n es sc h n el l g eh en so l l , ei n en c o b b - gr i l l F ü r d i e au sg eFa l l e n en r e zeP te , ei n en ko h l e- gr i l l F ü r s ru st i k a l e u n d ei n en tr a g b a r en gr i l l F ü r d en c a M P i n g b u s. a M h äu F i g sten ko M M t d er g a sg r i l l zu M e i n sat z . a M w o c h en en d e F r eu e i c h Mi c h ü b er b esu c h. d a n n w i r d Mi t ko h l e g eg r i l lt. da zu g i bt es d a s o b l i g ato r i sc h e b i er , b i s d er g r i l l h ei ss i st. «

» ic h bin Pas s ive g ril l e rin un d Für e s s e n un d han dl an ge rdie n ste , w ie s auc e n - o de r sal ate M ac he n, z ustän dig. g ril l M e iste r ist M e in M an n. ic h war s k e P t is c h, al s de r rie s ige c har-g ril l e r s M o k in g Pro Pre st ige träc ht ig auF die te rras s e z o g. in z w is c he n w ürde ic h ihn ve rM is s e n. bei s c hö n e M we t te r s in d w ir auF de r te rras s e un d gril l e n – auc h Für z w e i. 90 Proz e n t ist Fl e is c h, Mi t burge rn al s s Pe z iali tät. ic h ge n ie s s e das e s s e n, an de r Fris c he n lu F t z u s e in un d die ge s e l ligk e i t.«

» M i t M e in e M s e l bst ge baute n g ril l habe ic h M ic h in die kön igs k l as s e ge wagt: d e r s M o k e r . gril l e n übe r stun de n. ho he r ge s e l ligk e i ts Fak to r , g e n us s Pur . das ist e n ts Pan n un g. e in s M o k e r ist aMe rik an is c he bbQ -k ultur . das e in z ige , was die s e k üc he he rgibt. daF ür abe r ric ht ig gut. burge r , Pul l e d Po rk , b ac o n bo Mb, be e r b ut t c hic k e n. o de r s ü s s e s , w ie Pe ac h c o bbl e r aus de M d utc h o ve n. gril lgut un d s auc e n w e rde n s e l bst z ube re i te t. das ge hö rt z uM e ige n an s Pruc h.«

» ic h habe e in e n w e be r k uge lgril l , M i t de M ic h iM s o MM e r auF de M b al ko n gril l e . aM lie bste n M i t Fre un de n. es ist Fast w ie aM l age rF e ue r . M an s i tz t uM de n gril l un d un te rhält s ic h – s o w e i t e s de r Pl atz z ul äs st. n ac hbarn warn e ic h v o r . e s be s c hw e rt s ic h n ie je M an d. je de M M an n M ac ht gril l e n un d han t ie re n M i t Fe ue r un d Fl e is c h s Pas s . da z u gibt e s e in k ühl e s bie r , M i t de M M an n otFal l s ablö s c he n k an n.«

Daniela Kappes niederlassung frankfurt

pHilip raffelberg bonn

tHomas Wustmans bonn

annette HupKe bonn

toni Corbatto bonn

martin illinger niederlassung frankfurt

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1.2 Employee Magazines 37

psycho.Logisch

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UhrenvergLeich

psycho.Logisch

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Die Zeit ist eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit. Die ersten Bauwerke waren auch die

Die Welt ist Digital – nur bei Der Zeit verlassen Wir uns auf analoge technik. aber eine uhr ist mehr als nur ein reiner Zeitmesser. sie ist ein schmuckstück. unD sie ist ein teil unserer Persönlichkeit. sechs mitarbeiter unD ihre uhren

ersten Uhren. Die Zeit definiert unsere Existenz. Durch sie entsteht Geschichte, die Vergangenheit – und nur so haben wir auch eine Zukunft. Uhren sind der Anker in der Unendlichkeit. Aber Zeit ist auch relativ: Sie kann schneller oder langsamer vergehen. Nur eines ist sicher: Sie läuft.

t AN WER hA

hr derDRUEht GE

GeSchmack ISt auch zeItGeISt

Fotos: Redaktion mySYS

»Ic h war mI t meInem mann beI eInem Sc haufenSterbummel . Vor eInem fenSter rIef Ic h „Sc hau mal , dIe SIl berne uhr mI t den GlI tzerSteInen “. er ISt InS GeSc häf t GeGanGen und hat SIe Gekauf t. Ic h fraGte Später , warum er daS Gemac ht hat. „weIl du eS VerdIen t haSt.“ Ic h lIebe dIeSe uhr , denn Ic h fand daS So SüSS. SIe ISt mehr al S eIn Sc hmuc kStüc k , SIe erInnert mIc h daran, wIe Sc hön part nerSc haf t SeIn kann.«

Brigitte Breuer mitarbeiterin marketing / Kommunikation

»dIe uhr ISt eIn mI tbrInGSel auS dem url aub. Ic h habe SIe In der Sc hweIz en tdec k t. eS ISt eIne olympIa-SonderedIt Ion 2008. waS mIr Gefäl lt: nüc hterneS deSIGn, l eIc ht und robuSt, waS beIm Sport wIc ht IG ISt. auf daS weSen tlIc he beSc hränk t und paSSend zu al l em. Ic h hät te Gern eIne breI tlInG naV t Imer . aber Ic h bekomme V on meIner anGe trauten c on trol l erIn keIne freIGabe .«

thomaS Schmitz teamleiter infrastruktur

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» SI e I St eI n G eS c h en k m eI n er fr au zu m 4 0 . G eb u r t Sta G. b I S d a h I n h at te I c h keI n e u h r . I c h w u SSte d Ie zeI t au c h So, d en n eS G I bt ja fa St ü b er a l l u h r en. m a n ka n n eS ja G a r n I c ht Ver h I n d er n zu w I SSen, w I e Spät eS I St. Ic h f In d e m eI n e u h r n I c ht n u t zlo S , a b er ü b er f lü SSI G . o b w o h l Ic h eI n u n o r d en tl Ic h eS V er h ä lt n I S zu m eI n er u h r h a b e , ka n n Ic h mI c h n Ic ht er In n er n, wa n n I c h d a S l e t z te ma l zu S pät wa r . «

Jan michaelSen team testautomatisierung

»SIlbern mI t eInem zIffernbl at t auS bronze , daS SIc h jedem outf I t anpaSSt. herrlIc h. eIne uhr ISt et waS funk t IonaleS, wIe auc h eIn Sc hmuc kStüc k . ohne uhr bIn Ic h aufGeSc hmISSen, da Ic h dann hundert mal am taG auf daS nac k te handGelenk Sc haue . obwohl SIe mI t tlerweIle zwölf jahre alt ISt und Sehr VIel mI tGemac ht hat, SIeht SIe Immer noc h Gut auS. SIe Gehört zu meInen lIeblInGSStüc ken.«

Simone eter abteilung Planung/ controlling

»m e In e uhr ISt V on maur Ic e l ac roIx un d I c h habe S Ie m Ir S e l bSt Ge k auf t. S Ie S o l lte auS e de l Stahl un d run d S e In, e In he l l e S z Iffe rbl at t habe n un d G ut abz ul eS e n S e In. n utz e r V o n ö ffe n tlIc he n Ve rk e hrS m I t te l n w Ie Ic h S In d auf e Ine e x ak te u hrz e I t an G e wIe S e n. a be r n atürl Ic h ISt S Ie e be n So e I n St Il e l e m e n t. me In e u hr ISt m I t Ihre r S c hlI c hte n e l eG an z e In b lIc k fan G , an de m Ic h S paS S habe .«

Petra Schaaf y garcia sekretariat geschäftsleitung

»Ic h be S I tz e dre I u hre n. z w e I habe I c h G e k auf t. dIe fe St Ina ISt e In Ge S c he n k m e In e r frau. e In e u hr ISt e In Ge brauc hS G e Ge n Stan d, abe r n atürlI c h S o l lte S Ie n ac h e t waS auS S e he n. m Ir war w Ic h t IG, daS S d Ie Se uhr e c k IG un d daS z Iffe rbl at t In n e n he l l mI t e In e r S c hwarz e n u m ran dun G ISt. V Iel l e Ic ht, w e I l m e In Vate r I m m e r e Ine ähn lI c he uhr truG . S I e hat al So e In Ve rtraute S d e S IGn.«

Wolfgang Vogt abt. finanzen/ verwaltung/ einkauf

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1.2 Employee Magazines 38

Das MitarbeiterMagazin Der allianz DeutschlanD ag

Ausgabe Juli 2012

Allianz einblick

Zehn schönste Plätze

In hannover ist Leben schwerpunkttheMa

Nur die zehn zählt Wie die Allianz Deutschland Marktführer bei der Kundenzufriedenheit werden kann ASP plus

kundenzufriedenheit im Betrieb

Allianz Einblick, D, Award of Excellence, Layout, Concept


1.2 Employee Magazines 39 schwerpunkttheMa

MitarbeiterFrage

r Disponentin Romy Händle aus Stuttgart wünscht sich als Kundin Zeit, die für sie Wertschätzung bedeutet.

10

Was begeistert Sie als kunde? Alle sollen Kundenanliegen zu ihren Anliegen machen, das steckt hinter „Nur die 10 zählt“. Und am besten kann man sich in den Kunden hineinversetzen, wenn man sich selbst als Kunde versteht. Nach diesen Erwartungen als Kunde haben wir gefragt.

R romy händle, Disponentin SAD, Sach Schaden, BG SW, Stuttgart

zeit für Bedürfnisse nehmen aus meiner sicht spiegelt sich der Qualitätsanspruch eines Unternehmens in der Leistung für den Kunden wider. Darum sehe ich es als eine Pflicht des Dienstleisters, eine angenehme Atmosphäre für mich als Kunde zu schaffen. Das bedeutet, dass ich nicht einfach nur als eine „Kundennummer“ gesehen werde. Auch gewöhnliche Eigenschaften eines Dienstleisters wie Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Fachkompetenz, Geduld sowie die Berücksichtigung individueller Wünsche sind für mich als Kunde selbstverständlich. Dabei begeistert mich vor allem, wenn sich Zeit genommen wird, um auf meine Bedürfnisse als Kunde einzugehen. Gerade in der „Unternehmenswelt von heute“ gehört Zeit zu einer knappen Ressource. Wird sich dennoch um jeden einzelnen Kunden bemüht, gibt man mir dadurch das Gefühl von Wertschätzung. Das begeistert mich als Kunde. r

08 I schwerpunkttheMa

Allianz einblick Juli 2012

Allianz einblick Juli 2012

schwerpunkttheMa I 09

Allianz Einblick, D, Award of Excellence, Layout, Concept


1.2 Employee Magazines 40

Kleine, unerwartete gesten

bedürfnisse und erwartungen kennen

R Maik braun, Gruppenleiter Rechtsschutz, Kundenbetreuung Sach Betrieb, BG SO, Unterföhring

r sabine giersch, Gruppenleiterin, Fachberatung Leben Firmen, BG SO, Unterföhring

kundenzufriedenheit ist unter dem Motto „Nur die 10 zählt“ sowie dem „Allianz Service Programm plus“ ein zentrales Thema in der Kundenbetreuung. Wir diskutieren viel darüber, wie wir unsere Kunden begeistern und emotional an die Allianz binden können. Was in den Köpfen von Kunden haften bleibt, sind außergewöhnliche Serviceideen und besonders gut erbrachte Leistungen. Da sind es oft die kleinen Gesten, die man nicht erwartet und vielleicht auch sonst noch nicht erlebt hat – die aber zur gewünschten Begeisterung führen. Wichtig ist mir als Kunde, dass ich als Mensch und Person wahrgenommen werde und nicht als Kundennummer xy behandelt werde. Auch in den Telefongesprächen mit unseren Kunden kommt es vor allem auf die Beziehungskompetenz an. Wir wollen jeden Anrufer und sein Anliegen ernst nehmen und das Gefühl vermitteln, helfen zu können. Wenn wir das in einer vertrauensvollen Atmosphäre schaffen, sind Wertschätzung und Engagement wichtige Hebel auf dem Weg zu „der 10“.

Enger, persönlicher kontakt R nicole waindok, Auszubildende Kauffrau für Bürokommunikation, Filialdirektion Nürnberg-Land, VG SO, Nürnberg

was mir an der allianz als kunde gefällt, ist, dass man die Gewissheit hat, zielgerichtet und kompetent beraten zu werden. Dass die Vertreter auf meine Bedürfnisse als Kunde eingehen und dafür Verständnis zeigen. Nicht ihr Gewinn oder der Verkauf von Versicherungen steht für sie im Vordergrund, sondern das Wohlbefinden der Kunden. Der enge persönliche Kontakt zwischen Agentur und Kunden ist ebenfalls wichtig. Ein zuverlässiger und kompetenter Service sowohl über die Service-Hotlines als auch über die Agenturen begeistert mich als Kunde. Man fühlt sich sowohl als Kunde als auch als Azubi bei der Allianz gut aufgehoben, weil alle an einem Strang ziehen.

10 I schwerpunkttheMa

Im Gespräch wohlfühlen R Denis lubrich, Sachbearbeiter, Kranken Antrag Spezial 2, DG NW, Bremen

wenn ich das gefühl habe, mein Gegenüber kennt mich persönlich, sprich: er kennt meine Bedürfnisse und Erwartungen zu meinem Anliegen, bin ich begeistert. Den Nerv des Kunden im positiven Sinne treffen – den emotionalen Faktor und die Servicestandards paaren – sehe ich als eine lohnenswerte Mühe an. Das Allianz Service Programm ASP plus, welches wir aktiv in den Betriebsgebieten umsetzen, setzt genau da für mich auf. Die organisierten Workshops und die Vertiefungseinheiten je Servicedimension geben mir und meinen Mitarbeitern die Möglichkeit, losgelöst von der normalen Arbeitsplatzumgebung – im „Raum für Kunden“ – das Verständnis für Kundenorientierung strukturiert zu reflektieren, zu konkretisieren und geeignete Maßnahmen zu identifizieren, um sie zur Steigerung der Zufriedenheit unserer Kunden von uns allen in der täglichen Arbeit umzusetzen.

Verständnis zeigen

Mich begeistert als kunde, wenn ich spüre, dass ich nicht nur eine Kundennummer bin, die abgearbeitet werden muss, sondern wenn ich als Mensch mit meinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen an den Produktgeber wahrgenommen und behandelt werde. Produktgeber sollten auf meine Probleme eingehen, gemeinsam nach Lösungen suchen und sie auch finden. Über unpersönliche und meist kostenpflichtige vollautomatische Warteschleifen und Bandansagen kann ich mich immer wieder ärgern. Als Kunde muss ich mich im Gespräch wohlfühlen und spüren, dass man sich Zeit für mich, den Menschen, nimmt. Aber auch über die Gespräche hinaus sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, mich als Kunde nach meinen Gefühlen zum Produktgeber zu befragen und Anregungen und Kritik ernst zu nehmen. Zusammenfassend bin ich begeistert, wenn ich mein verfügbares Geld für erstklassige Produkte, kompetente Beratung und Spitzenservice in einen Produktgeber investiere, der mich als Partner sieht, den es zu begeistern gilt.

r christin wolters, Auszubildende KVF-V, BG NW-Personal/Berufsausbildung, BG NW, Bremen

In kurzer Zeit wünsche erkennen

was mich als kunde begeistert, ist zunächst die Kompetenz des Verkäufers. Wenn ich etwas einkaufe, möchte ich, dass der Verkäufer weiß, wovon er redet und wie er mich überzeugen kann. Eine individuelle Beratung, in der ich merke, dass sich jemand Zeit für mich nimmt und bei der ich mich gut aufgehoben fühle, sind Pluspunkte. Toll ist es natürlich, wenn meine Erwartungen übertroffen werden, indem beispielsweise das Ambiente stilvoller und sauberer ist, als ich es erwartet habe, und die Qualität der Produkte mich überrascht. Zudem ist mir auch ein gutes Arbeitsklima wichtig. Wenn man mehrere Kollegen zusammen harmonieren sieht und merkt, dass diese Spaß an ihrer Arbeit haben, ist das auch für mich als Kunde vorteilhaft, weil ich mich gleich wohler fühle. Wenn das Gesamtpaket stimmt, der Verkäufer also Verständnis zeigt und weiß, wie er mit dem Kunden umgehen muss, wenn ich nicht zu lange warten muss und mir als Kunde die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird, dann bin ich begeistert.

Allianz einblick Juli 2012

R andreas krause, Krankenversicherungsspezialist, Geschäftsstelle Meißen, VG NO, Meißen

wenn ich feststelle, dass jemand das, was er tut, gerne macht, dann finde ich das klasse. Kompetenz ist dabei für mich ein weiteres wichtiges Kriterium. Wenn ein Verkäufer in seinem Fach in der Lage ist, mir Dinge zu erklären, die ich auch verstehe, wirkt das überzeugend. Das Ambiente, die Ausstattung, z. B. eines Verkaufsraumes, sollte passen. Das Verhalten eines Verkäufers muss eine Einheit bilden aus dem, was er sagt, was er mit mir vereinbart und was er umsetzt. In kurzer Zeit sollte er meine Wünsche und Vorstellungen als Kunde erkennen und Lösungen anbieten. Mit Begeisterung!

Allianz einblick Juli 2012

zuverlässig und schnell r Markus pauly, Gruppenleiter, Hypothekenabteilung, BG NO, Leipzig

Mein beispiel für kundenbegeisterung ist die unkomplizierte Bestellung und schnelle Lieferung beim Internetportal Amazon. Ich bin begeisterter Amazon-User, weil ich das bestellte Produkt in der Regel am nächsten Tag vor der Tür stehen habe. Ich werde per Mail über den Bestellstatus, die Lieferung und die Abrechnung oder gar die Stornierung informiert und dies teilweise nur Minuten nach der Anweisung. Das ist alles professionell und begeistert mich. Das ist für mich ein schönes Beispiel, wie Schnelligkeit bei mir als Kunden Zufriedenheit und Begeisterung auslösen kann. Wenn es uns gelänge, dies auf unser Unternehmen und unseren Service zu übertragen, dann wäre das prima. Wenn dem genannten Internethändler eine zuverlässige und schnelle Abwicklung der Kundenwünsche gelingt, sollten wir dies schon lange schaffen.

aufmerksamkeit und Anteilnahme r iwan Frese, Sachbearbeiter Leistung, Korrespondenz Kraft Schaden, BG SW, Frankfurt am Main

Mich als kunde begeistert es, wenn ein Verkäufer Menschlichkeit zeigt. Mir fallen die Verkäufer positiv auf, die sich Zeit nehmen und Interesse für die Bedürfnisse des Kunden haben. Interesse zeigen bedeutet, dass mir der Verkäufer einfach nur Aufmerksamkeit schenkt und mir nicht das Gefühl von Zeitdruck und Unlust vermittelt. Mir als Sachbearbeiter fällt es auch nicht immer leicht, Interesse und Motivation dem Kunden zu vermitteln. Schließlich sind wir alle Menschen mit guten und schlechten Tagen. Daher achte ich auf eine freundliche Begrüßung und Verabschiedung. Positiver empfinden Kunden die Gespräche, in denen sich so viel Zeit genommen wird, um das Anliegen zu klären. Am Ende des Gespräches sind beide Parteien zufrieden. Das gute Gefühl, das der Kunde anschließend verspürt, hat nichts mehr mit der Lösung zu tun. Es ist eher die Aufmerksamkeit und die Anteilnahme, also die tiefsten menschlichen Bedürfnisse, die einen Kunden zufriedenstellen.

schwerpunkttheMa I 11

Allianz Einblick, D, Award of Excellence, Layout, Concept


1.2 Employee Magazines 41

Ich bin RoboButler!

llianz – Die zukunft der a s das wie wir un alles vorstellen you talenng ts

i GEScHicHtE – tEil EinE FortSEtZunGS

Eine offene Geschichte, die ihren Weg durch die BGs macht, dabei wächst und schließlich doch ein Ende findet … Eine Art Flaschenpost, die immer mehr Nachrichten enthält, mit jedem Finder eine neue. Eine Flaschenpost, die etwas über ihre Autoren erzählt. Und – ganz nebenbei – eine ausgewachsene Geschichte. So haben wir, euer Young-Talents-Team, uns das vorgestellt und diesen Anfang an verschiedene schreibbegeisterte junge Kollegen aus sämtlichen Betriebsgebieten geschickt. Was daraus geworden ist, lest ihr in den nächsten Ausgaben des Allianz Einblicks! Und hier findet ihr schon einmal den ersten Teil, geschrieben von Constanze Petery aus Unterföhring.

M

orgen in einer Großstadt. Graue Wolken hängen an riesigen Gebäuden fest und wollen nicht verschwinden. Ich reibe mir die Augen, muss in die Arbeit. Taumle, halte mich an meinem RoboButler fest und frage: „Datum?“ Mein stählerner Helfer gibt monoton zurück: „1. März 2112. Natürlich.“ Ich beschließe, über den Sarkasmus des Dieners zu schmunzeln, und fahre fort. „Und die Uhrzeit?“ „Zu spät. Sie sollten sich beeilen.“ Jetzt kann ich mir doch nicht helfen und werfe der blasierten Digitalanzeige meines RoboButlers mehr als einen genervten Blick zu. „Warum hast du mich dann nicht geweckt, bitte?“ „Ich bin kein Wecker. Für solch maschinelle Aufgaben bin ich nicht zuständig.“ Damit rollt er davon und ich kann ihm nicht zumindest einen kleinen Stoß an die Batterie geben. Das kommt davon. Ich hätte neulich nicht so über ihn schwärmen sollen, während er in der Ecke stand. Aber, das muss ich zugeben, so ein Roboter macht das Leben schon einfacher. Ohne die Unterstützung des beleidigten Bediensteten fahre ich meinen Kleiderschrank hoch und vergleiche seinen Inhalt mit meinem Terminkalender. Für die Sitzung schlägt mir das Kleiderkatalogisiersystem ein eher konservatives Outfit vor, für das Treffen mit meinem Freund nach der Arbeit die Option eines Blazers, der seine

R Constanze Petery, Autorin des ersten Teils unserer Fortsetzungsgeschichte.

28 I young talents

Allianz einblick Juli 2012

Allianz einblick Juli 2012

Lederfunktion mit der Uhrzeit abstimmt und verspricht, erst außer Sichtweite des Allianz Gebäudes aktiviert zu werden. Ich tippe den Okay-Button an und bekomme Jacke, Hose und Accessoires geliefert. Ich habe keine Zeit mehr, mir von dem RoboButler ein Frühstück zubereiten zu lassen, und entscheide mich dafür, an dem Automaten um die Ecke ein Biscuit zu kaufen. Meine Haustür meldet die automatische Verschließung und empfiehlt mir nach einem kurzen Zögern, noch einen Schal umzuwerfen, was ich ignoriere. Den Automatenbiscuit bezahle ich mit meinem Mitarbeiterausweis, der mich auch in die S-Bahn einsteigen lässt und mir einen Sitz anbietet, der sich kurz vor meiner Haltestelle in Türnähe schieben wird. Mit trockenen Krümeln im Mund setze ich meinen Kopfhörer auf und lasse mir auf der einen Seite Musik, auf der anderen die Paragraphen des VVGs einspielen. Kurz nach der Erläuterung des Zahlungsverzugs bei Erstprämien schläfert mich die vorbeiziehende Landschaft mit ihren grau-gläsernen Häusern und herumzischenden Hausrobotern ein und meine Lider schließen sich. Ich wache erst auf, als mein Sitz mich aus der S-Bahn befördert und auf dem Bahnsteig abgeliefert hat. Die Stufen zur Allianz nehme ich, von meinem Kurzschlaf erfrischt, doppelt. Ich stehe vor dem imposanten Gebäude und denke mir wie oft: „Ja, das ist sie. Die Allianz der Zukunft.“ [Constanze Petery] Kitzelt es euch schon in den Fingern? Wollt Ihr auch einen Teil unserer Flaschenpostgeschichte schreiben? Dann schickt uns eine E-Mail an youngtalents@allianz.de (Gruppenpostkorb der Young Talents) und lasst uns wissen, wie es eurer Meinung nach weitergeht!

young talents I 29

Allianz Einblick, D, Award of Excellence, Layout, Concept


1.2 Employee Magazines 42

yo tal ung ent s

aussenDienst, INNENDIENST?!

Schon nach dem 2. Ausbildungsjahr oder spätestens nach der Ausbildung stellt sich für jeden von uns Azubis die große Frage „Innendienst oder doch lieber Außendienst?“ Um euch diese Entscheidung vielleicht ein bisschen leichter machen zu können haben wir uns mal umgehört und die Azubis Ana Anusic und Peter Finsterwalder befragt, die das letzte halbe Jahr im Außendienst verbracht haben. Welche Tipps haben sie, wie man aus dem halben Jahr das Beste macht, um den Außendienst möglichst gut kennen zu lernen? Was für Vor- und Nachteile vom Außendienst sehen sie? Und haben sie sich schon entschieden?

Young talents: Peter, kannst du kurz deine Agentur beschreiben und erzählen, ob es dir Spaß gemacht hat, im Außendienst zu arbeiten? peter Finsterwalder: Ich war in einer kleinen Agentur mit dem Agenturisten und zwei Vertriebsassistentinnen. Ab dem ersten Moment war das Gemeinschaftsgefühl da, weil alle von Anfang an zusammenarbeiten mussten. Deswegen hat mir diese Phase viel Spaß gemacht und ich hab viel gelernt. Der Außendienst ist mal was ganz anderes als der Innendienst, wegen der vielen Kundenkontakte und weil man ein komplett anderes Aufgabenfeld hat. Man muss jedoch flexibel sein wegen den Arbeitszeiten, das schränkt zeitlich ein bisschen ein, kann aber auch Vorteile haben. Was waren deine Aufgaben in der Agentur? peter Finsterwalder: Arbeit als Vertriebsassistent, d. h. Kundenanrufe entgegennehmen und Fragen beantworten bzw. zum Agenturisten weiterleiten. Arbeit als Kundenbetreuer, Kundentermine vereinbaren am Telefon, diese Termine vorbereiten und Angebote durchrechnen. Letztendlich zum Kunden fahren und das Produkt verkaufen. Hast du Tipps für die Azubis, die den Außendienst noch vor sich haben? peter Finsterwalder: Offen und motiviert in den Außendienst gehen. Man braucht keine Angst zu haben bezüglich der fachlichen und kommunikativen Fähigkeiten, da die Kunden in der Regel bei weitem nicht das Wissen über Versicherungen haben und auf Hilfe angewiesen sind.

30 I young talents

Man soll so schnell wie möglich mit den Kundenterminen beginnen, weil’s einfach das Wichtigste ist im Außendienst. Sollte der Agenturist das zu Beginn der Phase nicht ansprechen, sollte man selbst die Initiative ergreifen. Gibt es eine Anekdote aus deiner AußenQ Peter Finsterwalder würde dienstzeit? Innen- wie Außendienst machen. peter Finsterwalder: Einmal habe ich am Telefon den Vater mit dem Sohn verwechselt, mit dem ich eigentlich einen Termin vereinbaren wollte. Bei dem vereinbarten Termin war ich dann auf die Bedürfnisse des Sohnes vorbereitet und musste dann spontan bei den Fragen des Vaters improvisieren. Trotzdem ist es mir gelungen, den Vater gut zu beraten und die bestehende Firmeninhaltsversicherung umzustellen. Merke: Am Telefon immer nach dem vollständigen Namen fragen. Hast du dich schon für den Innendienst oder den Außendienst entschieden? peter Finsterwalder: Nein, hab ich nicht, mir haben aber beide Seiten gefallen und ich könnte mir vorstellen, sowohl im Innendienst als auch im Außendienst zu arbeiten. Zurzeit tendiere ich zum Innendienst, weil sich die Arbeit aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten leichter mit dem Studium verbinden lässt.

Allianz einblick Juli 2012

Ana, kannst du kurz deine Agentur beschreiben und erzählen, ob es dir Spaß gemacht hat, im Außendienst zu arbeiten? ana anusic: Ich war in einer kleinen Agentur mit einem Vertreter, einem Kundenbetreuer und einer Vertriebsassistentin. Dadurch, dass die Agentur so klein war, hat man sich schnell kennen gelernt und das Arbeitsklima war super. Das Gemeinschaftsgefühl wurde durch die gemeinsamen Mittagessen noch verstärkt. Der Hauptunterschied zum Innendienst ist der viele Kundenkontakt. Da muss man viel spontaner sein und den Kunden, die in die Agentur kommen oder anrufen, die Fragen direkt beantworten. Spaß gemacht hat es mir schon, vor allem der Kundenkontakt, wenn viel los war. Die Büroarbeit war ein bisschen eintönig. Was waren deine Aufgaben in der Agentur? ana anusic: Für die Verkaufsbegleitung sollte ich mir größere Sachen vornehmen, neben den Umstellungen, die ich nach einer Liste gemacht habe, habe ich auch eine Autoversicherung und eine PflegePlus angeboten. In meiner Zeit in der Agentur durfte ich auch eine Gesundheitsmesse mitorganisieren. Der Agenturist wollte auf einer Messe Krankenversicherung und Pflegeversicherung verkaufen und wir Azubis durften das vorbereiten, zum Beispiel die Standgestaltung übernehmen. Auf die Messe selbst durften wir dann auch mitgehen. Hast du Tipps für Azubis, die es noch vor sich haben? ana anusic: Ich denke, eine größere Agentur ist besser, weil es mehr Kunden gibt, die man kennen lernt und mit denen man Termine vereinbaren kann. Wichtig ist es immer, so früh wie möglich Termine zu vereinbaren, damit man dann auch für die Verkaufsbegleitung die Routine bekommt. Es ist auch wichtig, dass man beim Agenturisten

Allianz einblick Juli 2012

einfordert, zu Terminen mitgenommen zu werden, weil man gerade beim Zuschauen sehr viel für die eigene Verkaufsbegleitung lernt. Der Agenturist denkt manchmal nicht daran, weil er auch viel zu tun hat.

Q Ana Anusic möchte lieber in den Innendienst.

Ich fand es auch sehr gut, dass mein Chef mich immer wieder gefordert hat und ich die Kunden selbst anrufen durfte. Ich hatte aber auch eine Kundin, die öfter angerufen hat und allein wegen der jungen Stimme nicht mit mir, sondern nur mit dem Chef sprechen wollte. Insgesamt erzählen die Kunden dem Außendienst viel mehr als dem Innendienst und sind offener. Mit welcher Erwartungshaltung sollte man in den Vertrieb gehen? ana anusic: Offen in den Außendienst gehen und sich freuen, Neues kennen zu lernen, weil der Außendienst mehr ist als nur Verkaufen. Man kann den Menschen viel helfen. Eigentlich ist es die Lebensaufgabe eines Außendienstlers, anderen Leuten Sicherheit zu geben. Hast du dich schon entschieden, ob du in den Außen- oder Innendienst gehen wirst? Wenn ja, warum? ana anusic: Insgesamt würde ich lieber in den Innendienst gehen, weil mir das sichere Gehalt und die Gleitzeit sehr wichtig sind und ich nach der Ausbildung studieren möchte. Außerdem hätte ich Angst, dass irgendwann das Limit an Kunden erreicht ist. Es gibt aber auch viele Gründe, die für den Außendienst sprechen, zum Beispiel der viele Kundenkontakt. [Lucia Ferstl/Annelie Ulrich]

young talents I 31

Allianz Einblick, D, Award of Excellence, Layout, Concept


1.2 Employee Magazines 43

Heidi Lange Der zoo

Mitarbeiter unD ihre lieblingsorte

R heidi lange: Referentin im Stab. Die Kollegen bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Dass man sich auf sie verlassen kann und Hand in Hand miteinander arbeitet. Der Zoo, weil man immer wieder neu in eine andere Welt eintauchen kann.

r jörg-Michael weiland: Referent Fachberatung Firmen. Am meisten freue ich mich, wenn ich Probleme lösen kann. Wertschätzung, damit man ganz toll zusammenarbeiten kann. Der Berenbosteler See, weil man dort beim Laufen und beim Training für Halbmarathons den Alltag hinter sich lassen kann.

Anja Baranowski beach club schöne aussichten

hannover

Die zehn schönsten Plätze in hannover

serie

Wieder haben zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uns ihre ganz persönlich schönsten Plätze der Stadt gezeigt. Wasser, Hügel, Wald, Gärten und exotische Tiere waren dabei – und das in der Großstadt Hannover. [Ralf Rippin] wir haben geFragt:

Was machen Sie im Arbeitsalltag besonders gerne?

32 I Mensch & arbeitsplatz

Jörg-Michael Weiland berenbosteler see

Was schätzen Sie an Kolleginnen und Kollegen?

Ihr Lieblingsplatz in Hannover?

Allianz einblick Juli 2012

r anja baranowski: Sachbearbeiterin Korrespondenz Leben und Leistung. Sich immer wieder auf andere Fälle und Menschen am Telefon einzustellen. Wenn man im Team immer jemanden fragen kann und man sich deswegen gut aufgehoben fühlt. Beach Club „Schöne Aussichten“, das ist Urlaubsfeeling mitten in der Stadt, am liebsten natürlich mit Sonne.

Allianz einblick Juli 2012

Mensch & arbeitsplatz I 33

Allianz Einblick, D, Award of Excellence, Layout, Concept


1.2 Employee Magazines 44 r thomas Deutsch: Sachbearbeiter Versicherungstechnische Abteilung. Auf die richtige Idee kommen, damit etwas nicht Funktionierendes am Ende doch funktioniert. Hilfsbereitschaft, denn das Arbeitsleben ist ein Geben und Nehmen. Die AWD-Arena, denn jedes Fußballspiel in Hannover ist ein Herzschlagfinale, man weiß nie, wie es ausgeht.

q Verena holicki: Referentin Berufsausbildung. Hauptsächlich macht mir die Arbeit mit Menschen Spaß, in meinem Fall mit Azubis und jungen Erwachsenen. Offenheit und gegenseitige Unterstützung. Die Königlichen Gärten Herrenhausen, weil vom Festival bis zum Feuerwerk im Sommer Events stattfinden.

Thomas Deutsch awD - arena Erika Mesecke stadtwald

Pascal Picke Der Maschteich Q pascal picke: Auszubildender KVF/V. In Teams Lösungen suchen und vor Kollegen präsentieren. Offener ehrlicher Umgang miteinander, dem anderen zu sagen, was einem nicht passt. Der Maschteich, weil man im Sommer dort grillen kann.

34 I Mensch & arbeitsplatz

Q erika Mesecke: Servicekraft Interne Dienste Gastronomie. Die Salatbar nach eigenen Vorstellungen zusammenzustellen. Wenn einem der Chef Freiheiten lässt. Der Stadtwald, mit rund 15 Kilometern der längste Europas, ideal zum Fahrradfahren.

Allianz einblick Juli 2012

Verena Holicki Die königlichen gärten herrenhausen

Allianz einblick Juli 2012

Mensch & arbeitsplatz I 35

Allianz Einblick, D, Award of Excellence, Layout, Concept


1.2 Employee Magazines 45

Irma Rosenberger Der Maschsee

Der Standort hannover in Zahlen in hannover lässt es sich gut leben und „Gemeinsam richtig gut“ lautet das Motto für Nordwest – neben Hamburg, Köln und Bremen auch für Hannover. Hannover ist ein reiner Leben-Standort; hier arbeiten 488 Mitarbeiter, davon 28 als Auszubildende, mitten im Zentrum der Stadt.

zahlen, Daten, Fakten r Fünf Fachabteilungen (Korrespondenz und Antrag Fachberatung, Korrespondenz und Leistung Fachberatung, Fachberatung Firmen, Fachberatung VTA, Fachberatung Hypotheken). r `zentrale bearbeitung des Mitarbeitergeschäfts. r eine DlV-gruppe neben der DLVAG in Berlin. r Implementierungsteam ABS Leben unter der Leitung von Hannover sowie pilotstandort für abs leben. r Die Betriebsstätte Hannover verwaltet 2.785.924 Vertragsstücke bzw. 2,322 Mrd. euro (= 24,7 % des bundesweiten Bestandsbeitrages Leben (Stand 4/12).

Q irma rosenberger: Sachbearbeiterin Korrespondenz Leben und Leistung. Sehr viel über Familien und Persönliches erfahren, denn so kann man die Situation des Kunden besser einschätzen. Sich gegenseitig im Team zu unterstützen. Der Maschsee, denn das ist Sommer wie Winter ein Naherholungsgebiet mitten in der Stadt, Höhepunkt ist das Maschseefest.

r David Di Michele: Sachbearbeiter Korrespondenz Leben und Leistung. Erstgespräche mit dem Kunden, denn da kann ich beraten und aufklären. Wenn man sich ausgiebig Zeit für das Problem des andern nimmt. Der Biergarten am Lindener Berg, denn das ist eine Chillout-Area zum Entspannen.

36 I Mensch & arbeitsplatz

David Di Michele biergarten am lindener berg

Justina Achtelik Der opernplatz

Allianz einblick Juli 2012

Allianz einblick Juli 2012

R justina achtelik: Auszubildende KVF/V. Der Kontakt mit dem Kunden, weil man sich da ganz schnell hineinfühlen muss. Dass sie einem helfen, gerade als Azubi. Der Opernplatz, weil man sich da mit Freunden treffen kann und immer was los ist.

Mensch & arbeitsplatz I 37

Allianz Einblick, D, Award of Excellence, Layout, Concept


1.2 Employee Magazines 46 8 Delta ConCept

Delta ConCept 9

businessmotivarea angajaţilor

Pentru angajatorii români din mediul de business, tehnica ”head hunting” nu este încă foarte atractivă, dar multinaționalele sunt deja obișnuite cu asemenea abordări

Ești responsabil pentru viitorul companiei pe care ai construit-o și care evoluează pe o piață concurențială. mediul de afaceri este puternic afectat de criza economico-financiară care și-a pus amprenta peste Europa ultimilor ani. Produsele și serviciile tale sunt mai bune decât ale competitorilor, dar cel mai important concurent al tău are un director de vânzări mai bun. Ce poți să faci? Poți să îți faci un plan de vânătoare. dar nu ai mai vânat niciodată, așa că ar fi mai bine să apelezi la un vânător profesionist. Acesta îți poate aduce omul dorit. Nu e ieftin, dar merită, tu ești cel care va avea cel mai bun director de vânzări. tot mai des întâlnesc, de la o vreme încoace, directori ai unor companii care acționează global și care povestesc că au ajuns în ultimele poziții înscrise în Cv-ul lor după ce au făcut obiectul proceselor de ”head hunting”. ”Head hunting” (sau ”executive research”) este o tehnică de recrutare a angajaților din poziții de conducere în cadrul companiei prin abordarea directă a mai multor potențiali candidați sau a unuia singur – indicat de client. tehnica este simplă și există de la începuturile omenirii: să ”furi” concurenței oamenii cei mai buni. treaba ”vânătorilor de creiere” este recrutarea celor mai buni > 0 / numărul 3

profesioniști din toate domeniile. teoretic nu vorbim doar despre pozițiile de top management, ci și despre poziții super specializate, care nu sunt, totuși, de conducere, cum ar fi de inginer în domeniul comunicațiilor, de programator, etc. Cele mai ”vânate” persoane sunt însă cele din vânzări. valoarea serviciilor plătite companiei de ”head hunting” este de cel puțin 2-3 salarii ale persoanei recrutate. limita minimă a tarifelor firmelor de head hunting/executive search în România este considerată (tacit/ informal) 10,000 € + tva (în țările occidentale e ceva mai ridicată). >

În momentul de față, în România nu există foarte multe firme specializate exclusiv în head hunting, principalul motiv având legătură cu faptul că procesul de recrutare în acest caz este unul îndelungat și costisitor. De asemenea, cei care se ocupă de acest proces trebuie să fie extrem de bine pregătiți. pentru angajatorii români din mediul de business, tehnica ”head hunting” nu este încă foarte atractivă, dar multinaționalele sunt deja obișnuite cu asemenea abordări. În alte țări și instituțiile publice folosesc acest sistem de recrutare pentru a-și spori eficiența, dar în România legislația face ca ”vânătoarea de creiere” să fie inaccesibilă sectorului de stat. În urma ultimelor evoluții economice, vor exista tot mai multe cereri de specialiști la nivel de top management în domeniul energetic, în telecomunicații, în it, în managementul riscului în domeniul bancar. Un alt sector a cărui dezvoltare este impusă de dinamica economică este căutarea de noi oportunități de afaceri, palier care va necesita, de

asemenea, personal experimentat. Conform specialiștilor în resurse umane, în câțiva ani angajații români vor putea ocupa din ce în ce mai multe poziții de top management. Mai mult, companiile multinaționale vor începe, daca nu cumva au și început, să aleagă din ce în ce mai des români atunci când se pune problema ocupării unor poziții în conducerea filialelor din sud-estul europei, ținând cont și de faptul că sunt mai familiarizați cu mentalitatea tipică zonei. În doi-trei ani, aceștia vor putea ocupa poziții de top în țările balcanice. 8

>

valoarea serviciilor plătite companiei de ”head hunting” este de cel puțin -3 salarii ale persoanei recrutate > www.deltaacm.ro

Delta Concept, RO, Award of Excellence, Visualization


1.2 Employee Magazines 47

03 Blitzstresstest

MaRisk

Basel III

DAS MITARBEITERMAGAZIN DER DZ BANK AUSGABE SEPTEMBER 2012

MiFID

CRD

Finanztrans

Regulierung: Immer auf dem Sprung Ein Interview mit Wolfgang Kirsch

Vielfalt@DZ BANK Projekt zur Frauenförderung gestartet

DEZETT – Mitarbeitermagazin der DZ Bank AG, D, Award of Excellence, Front Page


1.2 Employee Magazines 48

Sportlich!

805

Gesamtanzahl Teilnehmer*

539

Betriebssport gesamt

266

Präventivkurse gesamt Leichtathletik, Radsport** Golf** Fußball** Rückenschule** Yoga, autogenes Training***

163 20,2 % 135 16,8 % 64 8,0 % 144 17,9 % 122 15,2 %

Die DZ BANK in Zahlen Wie viele Kollegen feierten im vergangenen Jahr ihr Dienstjubiläum und wie hoch ist die Quote der weiblichen Führungskräfte? Personalbericht und Nachhaltigkeitsbericht liefern Antworten auf (fast) alle Fragen rund um die Personalarbeit im vergangenen Jahr. Einen Auszug der interessantesten Zahlen zeigen wir an dieser Stelle.

* = 100 % (21,9 % verteilen sich auf die übrigen, nicht genannten Betriebssportarten und Präventivkurse) ** Betriebssport *** Präventivkurse

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junge Frauen und Männer absolvierten ein Praktikum.

Alterspyramide 60 Jahre und älter 50–59 Jahre 40–49 Jahre 30–39 Jahre 20–29 Jahre unter 20 Jahre

19

ARBEITSZEIT AUSGABE SEPTEMBER 2012

Die meistgenutzten Betriebssportarten und Präventivkurse 2011 am Standort Frankfurt.

0,5 %

0,8 %

9,0 % 12,6 % 15,2 %

25,8 %

11,7 %

14,1 % 4,4 %

5,2 % 0,4 % Frauen

0,3 % Männer

42,3 Jahre

war das Durchschnittsalter der Belegschaft. Der höchste Anteil (41 %) lag im Alterscluster 40–49 Jahre.

27.964 Kollegen waren in der DZ BANK Gruppe beschäftigt.

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4.003 Kollegen waren in der DZ BANK AG beschäftigt.

12,7

Jahre war die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit.

Text: Verena Düber; Illustration: Uwe C. Beyer / Rike Sattler

223

Personalbericht und Nachhaltigkeitsbericht 2011

Jubilare feierten 2011 ihr Dienstjubiläum: 158 ihr 10-jähriges, 57 ihr 25-jähriges und 8 ihr 40-jähriges Jubiläum.

Den Personalbericht sowie den Nachhaltigkeitsbericht finden Sie auf der Startseite des Intranets unter „Wichtige Publikationen“. Beide Publikationen können auch im Internet heruntergeladen werden – der Personalbericht unter www.karriere.dzbank.de, der Nachhaltigkeitsbericht unter www.nachhaltigkeit.dzbank.de.

3.108

5.474 km

Mitarbeiter nutzten öffentliche Verkehrsmittel (Jobticket, Fahrtkostenzuschuss und DB-Jobticket).

legten die Mitarbeiter durchschnittlich auf Dienstreisen zurück.

Nachwuchsförderung Bank-/Bürokaufleute FS-Studenten/Wirtschaftsinformatik/BWL Studenten Duale Hochschule

19 11

Trainees Studententrainees Doktoranden

2

128

33 32 31

Nachwuchskräfte waren an Bord.

Die Zahlen beziehen sich – wenn nicht anders angegeben – auf die DZ BANK AG zum Stichtag 31.12.2011. Fotos: Corbis

DEZETT – Mitarbeitermagazin der DZ Bank AG, D, Award of Excellence, Layout


1.2 Employee Magazines 49

18

Die Kantine in Zahlen Sitzplätze in der Kantine: 425. Beliebteste Kochvariation: Mittelmeerküche. Mit der Zubereitung des Mittagessens sind 8 Mitarbeiter ab 6 Uhr morgens beschäftigt (5 Köche und 3 Küchenhilfen). Beispiele Themenwochen 2011: Veggie-Week, Asia Soups, Special zur Frauen-Fußball-WM, Karibik-, Afrika- und Thailand-Woche. Das Salat- und Gemüseangebot bezieht die Kantine von der Firma Becker mit Sitz in Büttelborn bei Darmstadt. Diese ist nach

Tassen nachbestellt (Ersatzbeschaffung) in den letzten 12 Monaten: 4.236 Kaffeetassen/ 894 Espressotassen

International Food Standard zertifiziert. Fleisch und Wurstwaren bezieht die Kantine zu 80 % von der Landmetzgerei Bleher mit Sitz in Usingen im Taunus. Bei Bioprodukten wird besonders auf regionale Qualität geachtet. Das Fleisch stammt von Landwirten, die nach Kriterien der bekannten Anbauverbände arbeiten: Bioland-, Biokreis-, Demeter- oder Naturland-zertifizierten Höfen aus der Region. Text: Delia Vogt; Fotos: Corbis

Servietten: 10.500.000 Stück pro Jahr

Wasser: 193.000 Gläser 0,2 l pro Jahr

1.550 1.424

TOP 3 GERICHTE Top-3-Gerichte: Schnitzel, Cordon bleu und XXL-Burger. Von den klassischen Hauptgerichten (Fisch, Fleisch, vegetarisch) macht das vegetarische Gericht einen Anteil von 45 % aus. Im Schnitt wählen 100 Mitarbeiter das Biomenü täglich aus. Beliebtestes Biomenü: Roulade.

Im Durchschnitt nutzen 1.424 DZ BANK Mitarbeiter unsere Kantine, um dort mittags zu essen.

Pro Tag werden durchschnittlich 1.550 Mittagessen zubereitet. In Spitzenzeiten sind es auch schon bis zu 1.800 Essen pro Tag.

Nudeln

4,7t

19

ARBEITSZEIT AUSGABE DEZEMBER 2011

ARBEITSZEIT AUSGABE DEZEMBER 2011

2010 wurden in der Kantine Frankfurt 5,1 t Kartoffeln, 4,7 t Nudeln (Trockengewicht) und 28 t Salat verkauft.

41.448 Portionen Suppe, große und kleine Schalen pro Jahr

13.200

120.000 Desserts

Gläser frischer Saft pro Jahr

Portionen

pro Jahr

Geschirrband: sammelt an einem durchschnittlichen Tag 1.600 Teller, 1.300 Gläser, 4.800 Besteckteile ein. Es dauert 5 Minuten, bis das Geschirrband das Geschirr von der Abgabe des Tabletts bis zum Geschirrspülplatz gebracht hat.

193.000 Gläser Wasser

pro Jahr

3 Kolleginnen an den Kassen rechnen die Mittagessen an der Ausgabe ab – mit der bargeldlosen Bezahlung. Für das Spülen sind 12 Voll- und Teilzeitkräfte zuständig.

69.000 Gläser Cola

DEZETT – Mitarbeitermagazin der DZ Bank AG, D, Award of Excellence, Layout


1.2 Employee Magazines 50

Folio – Evonik Industries, D, Award of Excellence, Front Page


1.2 Employee Magazines 51

Folio – Evonik Industries, D, Award of Excellence, Photography


1.2 Employee Magazines 52

Folio – Evonik Industries, D, Award of Excellence, Photography


1.2 Employee Magazines 53

Folio – Evonik Industries, D, Award of Excellence, Photography


1.2 Employee Magazines 54

iP Zeitung für die Mitarbeiter von EADS

Nr. 74 - JULI 2012

NE

U!

ad Die -A fo pp rum ist da .

Schnelle Reaktionen “Lean”-Ansatz macht EADS reaktiver und profitabler Seite 8

Ideen teilen

Wie die EADS Experts dabei helfen, Know-how weiterzuentwickeln Seite 18

Die richtige Formel finden EADS setzt auf Integration – durch eine neue Organisation und Veränderungen auf Top-Management-Ebene Seite 12

Forum - EADS, D, Award of Excellence, Front Page


er als Interviewpartner beim Erstellen en das Robert Schnappinger, Timo Reustle, ld).

1.2 Employee Magazines 55

Das Mitarbeitermagazin der GENERALI Versicherungen

Sep

INHALT

20 12 04 – 05

GENERELLES Wichtiges in Kürze

06 – 09

»

WIN-WINSITUATION REPORT : Von Telearbeit profitieren

Mitarbeiter und Unternehmen

«

BALANCE DURCH BEWEGUNG

INTERVIEW : Dr. Monika Sebold-Bender über ihren Start bei der GENERALI

10

FÜHRUNG IM GLEICHKLANG Neues Fortbildungsprogramm für Führungskräfte

11

SICHER IN DIE KURVE Die Zentrale Rechtsabteilung hält die GENERALI in der Spur

12 –13

LIEBES TAGEBUCH ... Zwei Mitarbeiter über ihre Erfahrungen mit OASIS/VKS 2012

14 –15

COMEBACK DER HYPOTHEKEN

Alles in Balance?

18 –21

DOSSIER : Neue Chancen bei der Immobilienfinanzierung

16 –17

22 –23

DAUMEN HOCH Wie Nachwuchskräfte die GENERALI auf Facebook präsentieren

24 –25

WIMMELBILD So kommen wir bei der Arbeit ins Gleichgewicht

26

ALTERSVORSORGER Wie sich die GENERALI auf den demografischen Wandel vorbereitet

27

VOR ORT Neues aus München, Hamburg, Frankfurt

28 –29

AFTER WORK Birgit Weidner hat beim Segeln die Ruhe weg

30

VERMISCHTES Informatives und Unterhaltsames

UMFRAGE Halten sich Theorie und Praxis in der Ausbildung die Waage?

INTERVIEW Dr. Monika Sebold-Bender im Gespräch DOSSIER Comeback des Hypothekengeschäfts REPORT Telearbeit – ein Modell für jeden?

@ Generali, D, Award of Excellence, Alternative Storytelling, Layout


1.2 Employee Magazines 56

AUF EIGENEN FÜSSEN

WAS KÖNNEN FRAUEN UND MÄNNER VONEINANDER LERNEN?

UMFRAGE

Ganz schön aufregend, das erste Mal den Kunden an der Strippe zu haben. Im Junior-KSC arbeiten angehende Kaufleute für Versicherungen und Finanzen komplett selbstständig. Ein Erfahrungsbericht von Stefanie Vogl *. 2 2 Sebastian Krauß

Manuel Hartrodt 5 7 Anja Fürthner

Isabell Borkowski 3

5

7

3

6 Christina Prem

Jessica Mathiae 1

8 Mariam Faiasie

4 Lina Peschl

8 6 1

K

4

Junior- KSC bei der GENERALI

Die Auszubildende Stefanie Vogl ( 21) probte beim Junior-KSC vier Wochen lang, wie es ist, beim Kundenservice auf eigenen Füßen zu stehen. In München gehört sie damit zum dritten Jahrgang, der von dieser Praxis-Übung profitiert. In Hamburg fand im Jahr 2009 der Pilotversuch statt. Die Azubis sind hierbei im KSC als eigenständige Abteilung integriert. Im Vordergrund steht das selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten im Team. Dazu werden die Azubis vorab für Telefonate mit Kunden geschult. Ihnen wird zudem Fachwissen aus den drei Sparten Sach, Leben und Kfz vermittelt.

14

JUNIOR-KSC

*Stefanie Vogl

unden-Service-Center ist mehr als nur telefonieren – das gehört zu den wichtigsten Dingen, die ich in den vier Praxis-Wochen im Junior-KSC in München gelernt habe. Es geht darum, sich in den verschiedenen Sparten auszukennen, Kommunikationstalent zu haben und schnell und gezielt auf Kundenwünsche reagieren zu können. Wir waren insgesamt neun Azubis aus den drei Sparten. Und wir haben uns alle schon sehr darauf gefreut, unser Können unter Beweis zu stellen. Als eigenes KSC -Team haben wir im Grunde komplett selbstständig gearbeitet. Ich wurde von den anderen zur » Abteilungsleiterin « gewählt. Zu meinen Aufgaben gehörte es, die Gruppe zu führen und die Schichtplanung zu koordinieren. Ich habe mit anderen Führungskräften an Videokonferenzen der Abteilungsleiter teilgenommen. Das war sehr spannend. Anja Fürthner hat in unserem Team die Rolle der Multiplikatorin übernommen und die Informationen aus den einzelnen Sparten für uns verständlich gemacht. Lina Peschl, Isabell Borkowski, Sebastian Krauß, Manuel Hartrodt, Christina Prem, Jessica Mathiae und Mariam Faiasie haben hauptsächlich die spartenübergreifende Telefonie übernommen. Die Chance zu erhalten, schon in der Ausbildung so viel Verantwortung zu tragen, ist nicht selbstverständlich. Dass wir ein tolles Team sind, wussten wir eigentlich schon vorher. Wir haben gemeinsam Seminare und die Berufsschule besucht. Aber in der Praxis zusammenzuarbeiten – das ist schon was anderes. Da ist es dann doch

erstaunlich, wenn alles so gut funktioniert. Am Anfang hatten wir unsere Bedenken, ob wir alle Ziele in so kurzer Zeit erreichen können. Wir sollten am Ende flüssig telefonieren und selbstständig arbeiten können, uns das Fachwissen aus allen drei Sparten aneignen und Unsicherheiten gegenüber dem Kunden ablegen. Was die Erfolge angeht, konnten wir am Ende sogar mit anderen Abteilungen mithalten. Das hat mich wahnsinnig stolz gemacht. » Wenn bei einer Frau das Babyjahr ansteht, ist das etwas Selbstverständliches. Ein Mann, der nur zwei Monate Elternzeit in Anspruch nehmen möchte, wird gerade von männlichen Kollegen noch häufig belächelt. Ich finde, sie sollten sich ein Beispiel an uns Frauen nehmen und ihren Kollegen Zeit für die Familie zugestehen. Umgekehrt können auch wir Frauen im Arbeitsalltag von Männern lernen. Wir finden gern Kompromisse, was ja auch oft sinnvoll ist. Aber manchmal braucht es eben typisch männliche Konsequenz und ein gut funktionierendes Netzwerk. «

Erster Kundenkontakt Es war schon ein echtes Kontrastprogramm im Vergleich zu unseren vorherigen Aufgaben in der Ausbildung. Wir haben im Rahmen einer Schichtplanung gearbeitet, die im KSC Tagesgeschäft ist. Auch der direkte Kontakt zum Kunden war neu. Vorher habe ich in meiner Abteilung Post oder Schriftstücke bearbeitet. Beim Junior-KSC habe ich Gesprächstechniken gelernt und sogar bei der Koordination der Schichten geholfen. Die Mitarbeiter des KSC waren sehr dankbar für unsere Unterstützung und gaben uns jede Menge gutes Feedback. Das macht Lust auf mehr. Ich will definitiv bei der GENERALI bleiben. Im Sommer stehen erst einmal die Prüfungen an. Ob es am Ende das KSC sein wird, weiß ich noch nicht. Was ich aber schon jetzt sagen kann: Das KSC war wirklich toll.

Karin Kretschmer, Produkt- und Beratungsmanagement (baV), Frankfurt

stefanie.vogl @ generali.de JUNIOR-KSC

15

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UMFRAGE

»Im Tagesgeschäft sind männliche und weibliche Stärken gefragt. Wenn ein Kunde ein Problem hat, können wir Frauen uns meistens besser hineinversetzen. Es gibt sicher auch Männer, die das können. Aber Frauen sind von Natur aus feinfühliger. Das macht es für Kunden oft leichter, Vertrauen aufzubauen – gerade wenn es um heikle Themen wie Zahlungsprobleme geht. Männer können sich wiederum besser durchsetzen und gehen mit schwierigen Situationen pragmatischer um. In beiden Fällen können wir voneinander lernen.«

Gloria Oertel, Sachbearbeiterin für Transportversicherungen (TRBS-B1), München

»Wenn beide Seiten voneinander lernen, profitieren alle. In meinem Team funktioniert das zum Glück sehr gut. Dort arbeiten drei Männer und zehn Frauen zusammen, eine ideale Konstellation. Andere Sichtweisen zu berücksichtigen – das ist eine der weiblichen Stärken. Außerdem gefällt mir, wie Frauen sich für ihren Beruf begeistern. Freude an der Arbeit ist ihnen sehr wichtig. Aber die Kolleginnen können sich auch etwas von uns abgucken, vor allem wenn schnelle und pragmatische Lösungen gefragt sind. Das haben Männer manchmal besser drauf. «

Andreas Görke, Abteilungsleiter KSC 7, München

» Ich bin mit meinen Kollegen zwar in der Unterzahl, aber damit können wir ganz gut leben. Unsere Kolleginnen verwöhnen uns des Öfteren mit Kuchen und Gebäck. Außerdem übernehmen sie gerne freiwillig, wenn es etwas zu Organisieren gibt. Sei es das wöchentliche Protokoll der Abteilungsleitersitzung oder Geburtstagskarten. Im Tagesgeschäft fällt es ihnen sicherlich leichter, auf Kunden einzugehen. Bei technischen Themen sind wir Männer dann wieder im Vorteil. «

Michael Brauch, Mitarbeiter KSC, München

UMFRAGE

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@ Generali, D, Award of Excellence, Alternative Storytelling, Layout


1.2 Employee Magazines 57

KEINE ANGST VOR GROSSEN FISCHEN Das SUH-Geschäft mit Firmenkunden hat viel Potenzial. Gleichzeitig ist es mit besonderen Anforderungen verbunden. Am gemeinsamen Erfolg arbeiten bei der GENERALI verschiedene Spezialisten.

W

enn er zum ersten Mal im Büro eines Firmenkunden sitzt, tauscht Horst Schuchmann mit seinem Gegenüber gerne die Plätze. Er übernimmt also die Rolle seines Kunden, der im Gegenzug den Versicherungsberater mimt. Dieser Perspektivwechsel ist für den Bezirksdirektor aus München unersetzlich. So erfährt er aus erster Hand, was seinem Kunden wichtig ist. »Das Geschäft mit Firmen ist komplex«, sagt Schuchmann. Schließlich sei jedes Unternehmen anders. »Angenommen, ich besuche morgens einen Lebensmittelproduzenten. Dann muss ich mich zum Beispiel mit speziellen Gesundheitsrisiken auskennen. Wenn ich später zu einem Termin mit einem Personaldienstleister fahre, nützt mir dieses Wissen wenig. Denn die Bearbeitung des Produktes oder des Versicherungsnehmers könnte unterschiedlicher nicht sein. « Um gut vorbereitet zu sein, recherchiert er akribisch über die jeweilige Firma – ihre Geschichte, ihre Produkte, ihr Umfeld. Mittels eines selbst entwickelten Fragebogens sammelt er vor Ort die letzten Informationen ein. Trotz des Aufwands betrachtet er das Versichern von Unternehmen als lohnenswertes und interessantes Geschäft.

Großes Potenzial

Mit dieser Ansicht ist der Vermittler in guter Gesellschaft. Ertragreiches Wachstum in Firmenkunden SUH ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie der GENERALI Versicherungen. Derzeit verwaltet der Bereich allein in der Sparte Sach Gewerbe und Sach Großgewerbe etwa eine halbe Million Verträge mit einem Prämienvolumen von 130 , 8 Millionen Euro. Hier will die GENERALI in Zukunft noch zulegen. Bis 2015 soll das Geschäft über dem Markt wachsen. Der Fokus liegt dabei auf den kleinen und mittle-

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REPORT

ren Unternehmen (KMU). Denn das Potenzial ist groß: Laut dem Institut für Mittelstandsforschung (ifm) in Bonn gehören 99 , 7 Prozent aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen zu dieser Größenordnung. Auch Horst Schuchmann setzt auf kleine und mittlere Betriebe. Rund 300 KMU betreut er mit seinen Mitarbeitern. Aufwand und Nutzen stehen dabei aus seiner Sicht im idealen Verhältnis. Zwar erwarte ein Unternehmer mehr Betreuung als der Privatkunde. Im Verhältnis gesehen rechne sich der Aufwand aber. Schließlich geht es um Prämien von Zigtausend Euro – das kann bei 2. 000 Euro anfangen bis Ende offen. »Keine Angst vor großen Fischen «, lautet daher das Motto Schuchmanns. Denn: »Mit der Zeit lernt man die Besonderheiten der Branchen kennen und stellt sich schneller auf die Situation seines Gegenübers ein. «

Revolution statt Evolution Der Bedarf an Lösungen nach Maß markiert den wesentlichen Unterschied gegenüber Privatkunden. So geht es im Firmenkundengeschäft um andere Bedürfnisse und Risiken. Es müssen auch Geräte, Arbeitsmaterialien, Waren und andere Werte versichert werden, zum Beispiel gegen Feuer, Einbruchdiebstahl oder Transportschäden. Wie hoch das jeweilige Risiko ist, hängt von der Branche sowie der individuellen Situation des Kunden ab. » Es gibt Büros, die sich nicht von anderen Büros unterscheiden. Aber es gibt auch Risikosituationen, die geprägt sind durch eine isolierte Lage wie etwa bei einem Architekturbüro auf einer Baustelle. In so einem Fall bedarf es spezieller Sicherungsmaßnahmen«,

sagt Max Schmidramsl, bei der GENERALI verantwortlich für die Produktentwicklung Firmenkunden SUH. »Das bedeutet, wir müssen standardisierte und individuelle Bedürfnisse gleichzeitig bedienen. « Genau darin liegt die Herausforderung für die Entwickler. Sie modellieren die Produkte so, dass sie sich flexibel anpassen lassen. Im Anschluss bauen die Techniker die Informationen in alle technischen Systeme ein. Dabei berücksichtigen sie für jede Betriebsart die einzelnen Tarifpositionen und Besonderheiten. Insgesamt deckt die GENERALI über 800 Betriebsarten mit insgesamt 225 unterschiedlichen Produkten ab. Bis zu zwei Jahre dauert es normalerweise, bis ein Firmenkundenprodukt an den Markt gehen kann. An der neuen Betriebshaftpflicht tüftelten zwischen 2007 und 2009 zahlreiche Mitarbeiter bei der GENERALI Versicherung und der AachenMünchener. Rund 2 . 000 Personentage wurde an der Umsetzung der Produktlinie in den Fachbereichen und der IT gearbeitet; das sind umgerechnet mehr als fünf Jahre. Das Team bewältigte diese Aufgabe tatsächlich in nur eineinhalb Jahren. Und ermöglichte am Ende eine kleine Revolution: den Wegfall von Selbstbeteiligung und Sublimits. Mit dem Verzicht setzte die GENERALI Maßstäbe im Markt. Das Angebot ist bis heute nahezu konkurrenzlos.

Neben der Betriebshaftpflicht gibt es weitere Angebote, mit denen die GENERALI sich im Markt hervortut. Einige von ihnen wurden erst im vergangenen Jahr neu gestaltet: Die gebündelte Geschäftsversicherung bietet dem

Betriebsinhaber Versicherungsschutz zu verschiedenen Gefahren für das Betriebsvermögen. Die GENERALI Gewerbe bündelt wesentliche Versiche-

rungen (Geschäfts-, Betriebshaftpflicht-, Elektronikund Werkverkehrsversicherungen). Dabei können die Unternehmen relevante Versicherungen auswählen und sinnvoll zusammenstellen.

Die Ergebnisse ihrer Analysen fließen in die Produktentwicklung ein. Ergänzend finden Workshops mit den Direktionsbevollmächtigten Gewerbe statt. Bei diesen Treffen werden etwa Vertriebsansätze oder Leistungsänderungen vorgestellt. Vor allem aber bringen die Teilnehmer das Feedback des Vertriebs ein und diskutieren den aktuellen Stand der „

REPORT

433 Millionen Euro = Haftpflicht 150 Mio

Wahre Liebe

Die GENERALI Gewerbe Spezial bündelt Versicherungen für bestimmte Betriebsarten wie Gastronomie, Büros oder Lebensmittelhändler. Neben dem Standardschutz deckt die Versicherung individuelle Risiken ab wie Schäden am Tiefkühlgut bei Stromausfall oder den einfachen Diebstahl von Leergut oder Gartenmöbeln.

Fruchtbarer Dialog

Solche Erfolgsprodukte entstehen nicht im stillen Kämmerlein, sondern durch den ständigen Dialog zwischen Produktentwicklung und Vertrieb. Um diesen Austausch ideal zu organisieren, hat die GENERALI im Jahr 2009 das Produktvertriebsmanagement Komposit ins Leben gerufen. Das Team hat den Markt immer im Blick und durchforstet regel mäßig die Bedingungswerke und Leistungen der Mitbewerber.

Prämienvolumen Firmenkunden SUH:

„ Dinge. » Dieses Wissen tragen wir zurück in die Sparte. Die Themen werden dann so oft hin und her gespielt, bis wir zu einem guten Ergebnis für Kunden und Unternehmen kommen «, erklärt Ursula Felbinger-Leitzmann aus dem Produktvertriebsmanagement Komposit. Der organisierte Dialog trägt bereits Früchte: Ursula Felbinger-Leitzmann und ihre Kollegen haben im vergangenen Jahr zahlreiche Verbesserungsvorschläge für die gewerbliche Gebäude- und gebündelte Geschäftsversicherung gesammelt. So wurde der Versicherungsschutz bei den Produkten GENERALI Gewerbe Sach, gebündelte Geschäftsversicherung und gewerbliche Gebäudeversicherung erheblich verbessert. Im Zuge dessen verzichtet die GENERALI etwa auf den » Einwand der groben Fahrlässigkeit bei Schäden bis 25. 000 Euro «.

Unsere Besten

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»Für uns Vermittler ist das ein Highlight. Darauf haben wir seit Jahren gewartet «, sagt Horst Schuchmann. So erspare die Änderung einigen Aufwand und Missverständnisse. Als » klassischer Türöffner « eigne sich allerdings meistens eher die Betriebshaftpflicht. Sie sei nicht selten das überzeugende Argument für einen Neukunden, die komplette Versicherung seines Betriebs der GENERALI anzuvertrauen. Und genau darum geht es im Firmenkundengeschäft, mehr noch als in der Beratung von Privatkunden. Unternehmer wünschen sich einen Versicherer, der all ihre Bedürfnisse perfekt abdecken kann. Auch jene, die sich erst mit der Zeit entwickeln. Bei allem Geschäftssinn gibt es aber noch einen anderen Grund, der den Münchner Vermittler in der Akquise weiterer Firmenkunden antreibt. » Ich lerne jeden Tag Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt.« Dass Mehlstaub zu gefährlichen Explosionen führen kann oder Streugut zu Sondermüll zählt, hätte er früher nicht für möglich gehalten. Auch mit Kühltürmen oder Rauchgas- und Entgiftungsanlagen kennt er sich mittlerweile hervorragend aus. »Das alles macht das Geschäft mit größeren Unternehmen ebenso spannend wie die Betriebshaftpflicht für einen Ein-MannBetrieb «, sagt Schuchmann. » Ich liebe Firmen.«

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REPORT

Sach 131 Mio

Quelle: OPISKO, Stand: Dezember 2011

GROSSGEWERBE Verträge: 5.544 Prämien: 10.664.586 €

Quelle: Bestandsprämien laut OPISKO, Controlling, Spartensteuerungsbericht, Stand: Dezember 2011

Ideale Zielgruppe Die GENERALI setzt vor allem auf kleine und mittlere Unternehmen. Hier stehen Aufwand und Nutzen im idealen Verhältnis. Beispiel: Sachversicherung. GEWERBE Verträge: 489.998 Prämien: 120.140.456 €

Wohngeb. FK 63 Mio

Technische 35 Mio

Transport 28 Mio Betriebliche Gruppenunfall 26 Mio

Vielfältige Bedürfnisse Der Bereich Firmenkunden SUH betreut Verträge mit einem gesamten Prämienvolumen von 433 Millionen Euro. Der Großteil des Bestands liegt in den Bereichen Sach- und Haftpflichtversicherungen. Aber auch weitere Sparten generieren wichtiges Geschäft.

REPORT

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@ Generali, D, Award of Excellence, Alternative Storytelling, Layout


1.2 Employee Magazines 58

AN ALLE BESSERMACHER Es könnte so einfach sein? Dann schlagen Sie vor, wie es besser geht: Beim BVW-Ideenforum können Mitarbeiter Optimierungsideen einreichen. Den Erfolgreichen winkt als Dank eine Prämie.

Die Prüfung der Mitarbeiter-Ideen verläuft in vier Schritten.

1 2 3

D

ie meisten Ideen kommen ihm bei der Arbeit, manche aber auch zu Hause beim Zähneputzen. Hannes Karglseder (siehe Bild) hat deshalb immer einen Notizzettel zur Hand. Es macht ihm Spaß, Arbeitsschritte und Produkte unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern. Die ersten Erfolgserlebnisse spornen den Münchner Sachbearbeiter aus dem Bereich Service Privatkunden Komposit an. Fünf Mal hat er das Unternehmen mit seinem Einfallsreichtum schon ein kleines Stück vorangebracht. Veränderungen mitgestalten

Das Betriebliche Vorschlagswesen (BVW) gibt es bei der GENERALI schon seit einigen Jahren. Ende 2010 gaben ihm die Mitarbeiter den Namen »Ideenforum«. Über dieses Optimierungssystem können alle Kollegen die Abläufe im Unternehmen mitgestalten. Gefragt sind Verbesserungsvorschläge, die das Unternehmen zweckmäßig und wirtschaftlich weiterbringen. Das sind oft kleine Kniffe, die den Arbeitsalltag erleichtern, den Service verbessern oder auch Kosten sparen. 24

IDEENFINDER

Gabriele Glasmeyer, 55 Jahre • Sachbearbeiterin • Bisheriger Bereich: VSPL-L3 • Neuer Bereich: KSB

Hamburg

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MÄR

Thomas Leplatoni, 38 Jahre • Sachbearbeiter und stellvertretender

JAN

Belegschaftsversammlung

Nach monatelangen Meetings der Projektteams hinter verschlossenen Türen war es heute so weit: Die neue Struktur mit den entsprechenden F1-Führungskräften wurde während der Belegschaftsversammlung bekannt gegeben. Richtig hilfreich war das Ganze für mich nicht, da die F2er noch nicht bekannt sind.

(Stammorga KFZ – Privatkunden) München

Zuständiger Fachbereich prüft und bewertet den Vorschlag und dessen Innovationscharakter

• Neuer Bereich: KSB München

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Bei Annahme des Vorschlags Einreicher erhält Prämie gemäß Prämienmatrix; Vorschlag wird zur Umsetzung an Fachbereich weitergeleitet

Gute Ideen belohnt die GENERALI mit einer Prämie. Zuletzt schlug Hannes Karglseder vor, einen Baustein im Brief an das Nachlassgericht zu ergänzen – mit Erfolg. Das Nachlassgericht muss das Geburts- und Sterbedatum eines Versicherungsnehmers in Zukunft nicht mehr extra abfragen, sondern erhält die Daten direkt mit dem ersten Anschreiben. Vorher drehte man dazu immer noch eine Schleife, da die Daten bei der Variableneingabe nicht berücksichtigt waren. Die Ergänzung spart Zeit und die Erben des Versicherungsnehmers können schneller angeschrieben werden. »Ich kann mich noch an den Briefkasten vor der Kantine erinnern «, sagt Barbara von Stein, Mitarbeiterin im Bereich Betriebsorganisation und Verantwortliche für das Ideenforum. Inzwischen kann jeder seine Vorschläge über das Intranet der GENERALI loswerden. Seit Mitte März weist auf der Startseite ein gelbes Ausrufezeichen in einer Denkblase auf das Ideenforum hin. Dieses Icon links in der blauen Leiste führt die Mitarbeiter direkt zur Übersicht. Dort erfahren sie, wie sich ein Vorschlag einreichen lässt. Neben der Idee soll beschrieben werden, was der bisherige

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Abteilungsleiter • Bisheriger Bereich: SOPK-KFZ

Kommission des BVW-Ideenforums entscheidet über Annahme oder Ablehnung des Vorschlags

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JAN

OASIS/VKS 2012 hat viele Kollegen vor neue Herausforderungen gestellt. Zwei von ihnen verraten ihrem Tagebuch, wie sie den Change-Prozess erlebt und trotz aller Veränderungen ihr Gleichgewicht bewahrt haben.

Mitarbeiter reicht Vorschlag ein

Ideenforum

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LIEBES TAGEBUCH …

Bereichsversammlung

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Bewerbung

APR

MÄR

Stand ist und was mit der Veränderung erreicht wird. Der zuständige Fachbereich prüft die Idee auf Innovationscharakter, Mehrwert und Umsetzbarkeit. Danach entscheidet die Kommission des BVW-Ideenforums, ob die Idee umgesetzt wird oder nicht. Prämie für gute Ideen Zwischen 250 und 20 . 000 Euro können sich Mitarbeiter

mit Verbesserungsvorschlägen verdienen – je nachdem, wie schnell die Idee realisierbar ist, wie viel gespart werden und wer in welchem Maße von den Veränderungen betroffen ist. Bei Vorschlägen mit hohem Innovationscharakter wird die Idee sogar in die GENERALI Gruppe getragen. Zuständig ist der Innovationsbeauftragte und Bereichsleiter Marketing und Produktvertriebsmanagement Oliver Suhre. Hannes Karglseder ist begeistert von dieser Möglichkeit, sich am Unternehmenserfolg zu beteiligen. » Eine faire Geschichte für beide Seiten «, sagt er. Und will weiterhin nach Optimierungsmöglichkeiten suchen. Ein paar Notizen hat er schon wieder auf dem Zettel.

Endlich wurden uns die neuen F2Führungskräfte mitgeteilt. Jetzt kann ich mir die nächsten Tage Gedanken machen, in welchem Bereich ich mich in Zukunft sehe.

Haben Sie einen Vorschlag?

Das BVW-Ideenforum ermöglicht allen Mitarbeitern, sich mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen einzubringen. Das können Ideen für neue oder bestehende Produkte sein, für optimierte Organisationen und Arbeitsabläufe sowie für Techniken, die die Qualität steigern oder Kosten sparen. Jeder kann teilnehmen: Einfach das Formular im Intranet ausfüllen und auf » Senden « klicken. Wenn die Kommission die Idee für gut befindet, wird sie mit einer Prämie belohnt. Informationen dazu finden sich im Intranet. Weitere Fragen beantwortet Betriebsorganisatorin Barbara von Stein:

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MAI

Nachdem ich informiert wurde, dass meine Bewerbung erfolgreich war, wurden uns heute die zukünftigen Gruppenzusammensetzungen und Führungskräfte mitgeteilt. Endlich weiß ich, wer meine direkten Kollegen sein werden.

barbara.vonstein @ generali.de

IDEENFINDER

Willkommensveranstaltung

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12 OASIS

Nach gründlicher Überlegung und Abwägung von Für und Wider der beiden Bereiche (Aufgabenfeld, Kollegen usw.) habe ich mich entschlossen, mich der neuen Herausforderung zu stellen: Heute habe ich mich für das KSB beworben.

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JUN Umzug

Jetzt bin ich in die neuen Räume umgezogen. Ich freue mich auf die nächsten Monate mit allen Chancen und Herausforderungen!

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APR

Bewerbungsgespräch KSB

Das Bewerbungsgespräch lief gut. Ein mulmiges Gefühl bleibt trotzdem. Schließlich kann ich jetzt nur noch abwarten.

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Es geht los

JUL

Es geht voran

Das ging ja flott! Herr Labinschus aus der Perso hat schon einen Termin für das Bewerbungsgespräch mit mir vereinbart. Muss ich mir bei einem internen Bewerbungsgespräch eigentlich die Klamottenfrage stellen?

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Ich stelle mich vor

APR

Ein Willkommen

MAI

Ein nettes Willkommensschreiben vom künftigen Bereichsleiter, Herrn Decker, lag im Postfach. Hat mich sehr gefreut.

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JUN

Heute und morgen ist Umzug. Unsere Bereichsleiterin, Frau Eggers, hat uns Abschiedsgrüße gesandt. Tut doch gut, wenn man zum Abschied auch noch etwas Nettes hört. Habe meine Orchidee schon an meinen neuen Platz gebracht – mit einem Lächeln.

Fühle mich gefordert, es hat Spaß gemacht, mich verunsichert und auch etwas gestresst – alles zusammen. Aber mir ist wichtig, dass es gut ausgeht!

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Ja, ich will!

MÄR

Heute liegt ein Flyer für die Bewerbung für KSB auf meinem Tisch. Zwei Tage schleppe ich mich damit herum. Endlich beschließe ich, ja, ich will auch für mich eine Umstrukturierung. Und dann: abgeschickt! Fühlt sich gut an.

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APR

Vor dem Gespräch:

Oh, schlecht getimt der Termin nach dem Riester-Pool. Das letzte Vorstellungsgespräch ist schon lange her. Hätte ich mich vielleicht doch besser vorbereiten sollen? Nach dem Gespräch:

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Umzug mit einem Lächeln Heute hatte ich den ersten Tag in der » neuen Welt «. Die neuen Kollegen sind klasse. Mein Bereichsleiter, Herr Decker, hat alle zu einem Willkommensumtrunk eingeladen. Alle neuen Mitarbeiter wurden persönlich vorgestellt und begrüßt. Ich fühle mich angekommen. Die Zukunft kann losgehen!

27 Zahlen über Zahlen

Heute sind wir von unserem Vorstand, Herrn Spies, über die künftigen Strukturen informiert worden. Ich kann dir sagen, das waren Informationen! Zahlen, Fakten, Strategien und dazu Fragezeichen im Gesicht – und nicht nur bei mir. Was kommt da auf uns zu? Ich überlege, mich fürs KSB zu bewerben.

Gutes Gefühl

MAI

Es hat geklappt! E-Mail aus der Perso: Ich soll zurückrufen. Mache ich sofort. Yes! Es hat geklappt! Danach Abteilungsgeflüster: Bist du auch genommen worden? Und du? Nein? Oh, schade.

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Happy Birthday!

MAI

Heute habe ich meine neuen Kollegen kennengelernt. Es war herzlich und entspannt. Ich weiß auch schon, in welchem Zimmer und mit welchen Kollegen ich sitze. Das gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.

02

Stell dir vor, ich habe zu meinem Geburtstag schon Glückwünsche per E-Mail aus meiner neuen Abteilung erhalten! Bin gerührt und fi nde es echt klasse!

Alles im Gleichgewicht

JUL

Mein erster Tag. Bin unaufgeregt. Was soll schon passieren? Lauter nette, neue und altbekannte Kollegen. Klar muss ich jetzt einiges anders bearbeiten. Aber es wird schon. Und dann Blumen an meinem Platz und ein Schild: » Willkommen bei uns im KSB! « Ja, ich fühle mich bei euch willkommen und alles kommt ins Gleichgewicht!

OASIS 13

@ Generali, D, Award of Excellence, Alternative Storytelling, Layout


1.2 Employee Magazines 59

HYPOTHEKENGESCHÄFT: COMEBACK IN TRAGENDER ROLLE

9,0

8,7 | Jan ’95

Mit der Wiederbelebung der Immobilienfinanzierung balanciert die GENERALI Folgen der Finanzkrise aus und erschließt sich neue Chancen.

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Michael Affeldt (rechts), Abteilungsleiter GSL Finanzierungen

14 DOSSIER

’03

Stephan Kott (links), Referent GSL Vertriebspartner Hypotheken

Der Bauzins auf Talfahrt 2012 erreichte der Bauzins ein historisches Tief. Immobilienkäufer profi tieren dadurch aktuell von günstigen Finanzierungskonditionen. Baugeld 10 Jahre Mindestwert 2,7

THEORIE UND PRAXIS IN

I

n jeder Krise steckt auch eine Chance – diese Aussage erscheint als leere Phrase. Aber tatsächlich: Während die klassische Lebensversicherung unter dem fallenden Zinsniveau leidet, tun sich neue Möglichkeiten auf. Denn parallel rutscht der Immobilienzins in den Keller. Im Juni lag laut Datenanbieter Biallo.de der Durchschnittswert von mehr als 150 Anbietern bei 2,67 Prozent. Etwa ein Jahr zuvor waren es mehr als vier Prozent. Trotzdem liegt diese Verzinsung noch deutlich über dem Niveau anderer Kapitalanlagen. Aus diesem Grund schnüren viele Versicherungen derzeit Finanzierungspakete für Immobilienkäufer. » Das Geschäft birgt für unsere Branche eine doppelte Chance. Wir können Kapital mit sehr guter Rendite, aber gleichzeitig risikoarm anlegen «, sagt Michael Affeldt, bei der GENERALI verantwortlich für die Finanzierungsabteilung.

Privatkäufer kommen auf den Geschmack

8

3,0 12 n’

UMFRAGE

Durchschnittswert 5,3 Maximalwert 8,7

Der Trend des Immobilienmarktes bestätigt das Potenzial des Hypothekengeschäfts: Immer mehr Privatkäufer kommen auf den Geschmack. Das Eigenheim gilt als krisenfeste Form der Altersvorsorge. So stieg die Eigentumsquote nach Zahlen des Statistischen Bundesamts allein zwischen 2006 und 2010 um 4,1 Prozentpunkte auf 45,7 Prozent. Und die Nachfrage ist ungebrochen, das zeigt der Preisboom in vielen deutschen Metropolen. Die GENERALI nutzt den Trend – und kehrt zu Bewährtem zurück, sagt Stephan Kott. » Die veränderten Kapitalmarktbedingungen waren Anlass für die GENERALI, sich neu zu positionieren und wieder in dieses interessante Geschäftsfeld zu investieren. Die Hypothek als Kapitalanlage wird in Zukunft wieder eine bedeutende Rolle spielen. « Stephan Kott ist als Partner des Vertriebs verantwortlich für die Umsetzung des Hypothekengeschäfts mit den Multikanalvertrieben der GENERALI. Die Rückkehr zum Hypothekengeschäft bietet für alle Vorteile: Immobilienkäufer erhalten günstige Konditionen und die Versicherungsnehmer wissen ihre Guthaben sicher angelegt. Und für die GENERALI ergibt sich die Gelegenheit, die Neukunden mit weiteren Produkten rund um ihr Eigenheim abzusichern, wie etwa der Wohngebäudeversicherung.

BALANCE? Marktkonform bietet die GENERALI wieder zwei Finanzierungsprodukte an: ein Annuitätendarlehen und ein Zinszahlungsdarlehen (siehe dazu Infokasten). Konkurrenzlose Option

Beim Annuitätendarlehen verspricht die GENERALI neben der langfristigen Zinssicherheit eine konkurrenz lose Option: Wer sich noch 2012 ein Darlehen über mindestens 100.000 Euro mit zehnjähriger Zinsbindung sichert, erhält die Gelegenheit, seine Zinsbindung zu den in fünf Jahren geltenden Konditionen um weitere zehn Jahre kostenfrei zu verlängern. Das annuitätische Forward-Darlehen etwa eignet sich ideal für die Umschuldung von Baufi nanzierungen, die zurzeit bei anderen Instituten laufen. Kunden können sich mit Beantragung das aktuell niedrige Zinsniveau bis zu vier Jahre in die Zukunft sichern, selbst wenn bis zur Auszahlung der Kapitalmarkt drehen sollte.

Ohne Praxis bringt die ganze Theorie nichts – und andersherum. Nachwuchskräfte der GENERALI erzählen, wie sich in der Ausbildung beides die Waage hält.

» Bei meiner Ausbildung zum Versicherungskaufmann lerne ich in Schulungen in der Agentur und im Seminarzentrum der GENERALI, welche Produkte auf dem Markt sind und welche Leistungen wir anbieten. Als Simba erhalte ich viel Input, kann mein Wissen im Außendienst aber auch den Kunden vorstellen. Wenn ich Fragen habe, egal ob zu Theorie oder Praxis, unterstützen mich meine Kollegen und meine Ausbilder in der Agentur. «

Mitarbeiter bauen günstiger Unsere Mitarbeiter profi tieren von attraktiven Konditionen. So haben sie die Möglichkeit, sich das Darlehen mit einem Zinsvorteil von 0,1 Prozent unter den aktuellen Baufi nanzierungskonditionen zu sichern. Weitere Informationen fi nden unsere Mitarbeiter im Intranet unter der Rubrik Produkte / Baufinanzierung / Neugeschäft.

Eren Özdemir, Simba in der GENERALI Subdirektion Saier & Partner in Pfullingen

» Meine Arbeitswoche ist meist zweigeteilt. Die eine Hälfte verbringe ich an der Universität, die andere arbeite ich in verschiedenen operativen und strategischen Abteilungen im Unternehmen. Während der Trimesterferien besuche ich das BW V, unsere Alternative zur Berufsschule, und bin im Unternehmen. Für mich ist das die richtige Mischung aus Theorie und Praxis – und durch die stetige Abwechslung ist es immer wieder spannend. « Kim Strohal, Studentin des Ausbildungsintegrierten Studiums (AIS)

Was ist eine Hypothek? Eine Hypothek beschreibt ein Grundpfandrecht mit dem Zweck, eine Immobilienfinanzierung abzusichern […] Dank dieser Sicherheit zeichnet sich ein Hypothekendarlehen in der Regel durch niedrigere Zinsen aus als zum Beispiel ein unbesicherter Ratenkredit. Mehr Informationen: www.wirtschaftslexikon.gabler.de/Defi nition/hypothek.html

Was ist ein Zinszahlungsdarlehen? Ein Zinszahlungsdarlehen ist eine weitere Form der Immobilienfi nanzierung. Hierbei handelt es sich um ein Darlehen, bei dem die Darlehensschuld erst am Ende der Laufzeit zurückgezahlt wird. Die Belastung durch das Darlehen beschränkt sich während der Laufzeit auf die Zinszahlungen. In der Regel wird ein Tilgungsersatz, z. B. in Form einer abzutretenden Kapitallebensversicherung, vereinbart. Der Tilgungsersatz wird dann separat bespart und am Ende der Laufzeit zur Rückführung des Darlehens verwendet.

» Die Berufsschule vermittelt das theo-

» Bei unserem Traineeprojekt zu Kunden-

retische Wissen. In Seminaren und Workshops im Unternehmen vertiefen wir den Schulstoff. Praktisch umsetzen kann ich das Erlernte in meinem Berufsalltag und vor allem im Junior KSB. In diesem Projekt organisieren sich Azubis selbstständig und wenden das gelernte Wissen noch intensiver an. Wir wurden dazu ermutigt, eine eigene Abteilung zu gründen und Aufgaben selbst zu lösen. «

feedbackprozessen habe ich gemerkt, dass Theorie und Praxis Hand in Hand gehen. Erst hat man uns das Vorgehen erklärt, dann konnten wir es an einem realen Fall umsetzen. Ähnlich war das bei der Außendiensthospitation. Nach einem Workshop über den Aufbau der GENERALI war ich eine Woche lang mit Verkaufsleitern und Direktionsbevollmächtigten bei den Kunden unterwegs und habe die Praxis hautnah miterlebt. «

Florian Schmidt, Auszubildender im dritten Lehrjahr LRM-LRP

Sonja Schneider, Trainee Komposit

baufinanzierung @ generali.de

DOSSIER 15

16 UMFRAGE

UMFRAGE 17

@ Generali, D, Award of Excellence, Alternative Storytelling, Layout


one

1.2 Employee Magazines 60

MÄRZ | 2012 MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITER DER UNICREDIT IN DEUTSCHLAND

Die Technik ändert sich.

Das Lächeln bleibt ...

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Front Page


1.2 Employee Magazines 61

thomas lippert, l/ndl P München nord »Die Filiale zeichnet sich durch die Transparenz, die Großzügigkeit und Offenheit ihrer Räume aus – das schätzen auch die Kunden. Aber diese Offenheit hat auch eine Kehrseite, und das ist die Diskretion. Die ist natürlich gerade an den Beraterplätzen nicht identisch mit der in den früheren Einzelbüros. Allerdings waren wir diesbezüglich hier vorher auch sehr verwöhnt. In der Filiale Dachau zum Beispiel, die derzeit ebenfalls umgebaut wird, haben wir bisher überhaupt keine bauliche Abtrennung – da wird das neue Konzept vermutlich ausnahmslos als deutliche Verbesserung angesehen.«

Ehepaar Margit rotter und albert Pinzl »Die Filiale ist fantastisch umgebaut, die Aufteilung des Schalterbereichs gefällt mir wesentlich besser als vorher. Außerdem wird man sofort angesprochen und bedient. Wir machen Bankgeschäfte am Schalter und in der Kundenbetreuung, aber nutzen auch die SB-Zone für Aus- und Einzahlungen oder für die Änderung von Daueraufträgen. Auch die finde ich jetzt besser – mit Ausnahme der Beschriftung der Geräte.«

Herwig Hahn »Ich bin eigentlich Kunde in einer anderen HVB-Filiale, finde es hier aber sehr ansprechend und freundlich – ein schönes, offenes Design. Das betrifft auch die SBTechnik, die ich unterwegs häufig nutze. Ansonsten mache ich alles per PC. Auch das Personal ist sehr nett.«

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das sagen die kunden

FokuS

karlheinz Pimperl, VSt »Ich bin seit siebzehn Jahren in genau dieser Filiale, die im Grunde in dieser Zeit baulich nicht verändert wurde. Ich finde es hier jetzt schlicht super – es ist hell, es ist freundlich. Was mir besonders gut gefällt, ist die Kundennähe, gerade die Nähe zur SB-Zone. Früher musste man um den Schalter herumlaufen, wenn ein Kunde dort ein Problem hatte, heute bin ich sofort da. Das nimmt der Kunde auch wahr. Auch der Servicepunkt kommt sehr positiv an. Die Kunden sind zum Teil überrascht, dass man sie begrüßt, und froh, dass man ihnen hilft.«

Heide­Marie nagel­Seidemann »Die Filiale wirkt jetzt viel heller und auch größer. Das ist schon sehr positiv, genauso wie die Schaltergestaltung. Den Servicepunkt brauche ich persönlich nicht. Ich weiß, was ich will – meistens hole ich mir mein Geld, und das mache ich am Schalter, weil mir der persönliche Kontakt lieber ist und ich außerdem da die passende Stückelung bekomme; mit der SB-Technik habe ich nicht viel am Hut.« rudolf Zettl »Ich finde es toll, dass sofort jemand auf einen zukommt und einen berät. Dass die Schalter jetzt nebeneinander liegen, kommt einem so vor, als ob man im Holiday Inn eincheckt. Man muss sich erst daran gewöhnen, dass man einfach an den freien Schalter geht und nicht an der Tür stehen bleibt. Das Ganze ist aber auch lockerer als früher – nicht mehr so beamtenmäßig, einfach zeitgemäßer.«

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Layout


1.2 Employee Magazines 62 Videoberatung in der HVB

Mission Possible Getestet und für gut befunden! So könnte man die testphase für die Video­ beratung im zweiten Halbjahr 2011 auf den Punkt bringen. Über 90 Prozent zufriedene kunden beweisen, dass in diesem neuen Medium viel Zukunft steckt. die ausbaustufen sind bereits in Planung.

Was tut sich auf der Produktseite?

» ich hab’ schon selbst erlebt, dass Mitarbeiter kunden von über 70 Jahren mit an den Bildschirm gesetzt und den iF­Spezi ›remotet‹ haben.«

FokuS

Isolde Grosse, L/Filialverbund Frankenthal dem passenden Betreuer oder Spezialisten sowie eine größere Unabhängigkeit von den Öffnungszeiten. Und die dahinterliegende Technik ist auf dem neuesten Stand. Sie ermöglicht eine zeitgenaue Video-AudioÜbertragung über Webcams. Sowohl Präsentationen als auch Web-Anwendungen können parallel zum Gespräch gezeigt und gemeinsam mit dem Kunden bearbeitet werden. Der Kunde kann sogar selbst Daten eingeben. Dabei bleiben aber sämtliche Anwendungen auf dem Bankrechner gespeichert und werden dem Kunden lediglich als »Bild« gezeigt. Zufriedene Piloten Stufe 1 der Videoberatung – mit Berater und Kunde sowie einem zugeschalteten Spezialisten – wurde in 31 Filialen der

Feedback der Betreuer fast durchweg positiv. Meistgenannter Vorteil war die Möglichkeit, auch in ländlichen Regionen jederzeit einen Spezialisten zum Kundengespräch hinzuziehen zu können. Auch bei den Kunden kommt das sehr gut an. Isolde Grosse, Filialverbundleiterin Frankenthal, berichtet aus dem Piloten: »Bei mir gibt es in drei Filialen keinen IF-Spezialisten im Haus, deshalb ist die Videoberatung eine große Hilfe. Wir waren alle etwas angespannt und skeptisch; und wir haben uns gefragt, wie die ältere Kundschaft das annimmt. Aber meine Erfahrung ist eine sehr gute! Ich hab’ schon selbst erlebt, dass Mitarbeiter Kunden von über 70 Jahren mit an den Bildschirm gesetzt und den IF-Spezi ›remotet‹ haben. Die Leute nehmen das an. Eine ältere Dame sagte nach dem Kundenge-

bringt Private Banking auf den Markt? Postler: Unser Ziel im Bereich Investmentstrategie ist die permanente Kommunikation mit dem Kunden. Neben den existierenden Online-Kundenpublikationen auf Wochen- und Monatsebene steht unseren Kunden seit Jahresbeginn auch als tägliche Marktinformation der »Börsenticker« zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es seit Februar wieder eine Printversion der monatlichen Publikation »Trends & Märkte« und der Sonderpublikation »Trends & Märkte Spezial«. Wir setzen auch auf die stärkere Nutzung neuer Medien und bieten unseren Kunden zum ersten Mal in diesem Jahr unsere Präsentation »Kapitalmarkt – Rückblick 2011, Ausblick 2012« auch als Webcast an. Gibt es auch in der Vermögensverwaltung Handlungsbedarf? Postler: Wir werden in den kommenden Monaten unsere FirstMandat-Familie noch effizienter gestalten. Darüber hinaus bieten

wir in der Vermögensverwaltung zur Jahresmitte eine neue Variante an, die unsere fundamentalen Einschätzungen wiedergibt, sich aber nicht an einer Benchmark orientiert, sondern über ein absolutes Risikobudget gesteuert wird. Im Bereich Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Cash und mit dem gezielten Einsatz von Derivaten sollen global die Chancen der Märkte genutzt werden. Neu ist, dass auch die Bank mit eigenem Geld investiert sein wird. Damit agieren wir noch stärker partnerschaftlich und auf Augenhöhe mit dem Kunden. Darüber hinaus nutzen wir die Auszeichnung von FOCUS-MONEY und n-tv als »herausragende Vermögensverwaltung«, um auch Kunden anzusprechen, die heute noch nicht in Mandatslösungen engagiert sind. Dies wird für Neukunden mit einem attraktiven Angebot verknüpft, was die Leistungsfähigkeit unserer Lösungen unterstreicht.

rEalES BiP in ProZEnt GEGEnÜBEr dEM VorJaHr 12 10 8 6 4 2 Hauptszenario für 2012 ist laut Oliver Postler ein schwaches Wachstum in den USA und Europa. Die Verschuldungsproblematik in Europa bleibt voraussichtlich weiter ein wesentlicher Treiber für die Kapitalmärkte – auch in den kommenden Monaten. Das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) sollte 2012 um + 3,75 Prozent wachsen. China und die Schwellenländer Asiens bleiben an der Spitze der globalen Wachstumsliga, wenn auch auf reduziertem Niveau.

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Regionen Südwest und Nord / West von über zweihundert Vertriebskollegen ausführlich getestet. Und auch wenn anfangs noch gewisse Skepsis gegenüber dem neuen Medium herrschte – schließlich war das

Auch außerhalb der Mandatslösungen spielt die Verstetigung der Erträge eine entscheidende Rolle für die Division Private Banking. Hier sind wir mit dem neuen »HVB Private Banking Depot Global« einen großen strategischen Schritt in Richtung umsatzunabhängige Honorarberatung gegangen. Mit dem Leistungspaket bieten wir neben Basisdienstleistungen wie einem verzinsten Girokonto mit Premium Kreditkarte vor allem umfassende Wertpapierleistungen zum Pauschalpreis an. Beim »Depot Global« zahlt der Kunde demnach für alle Dienstleistungen einen festen Prozentsatz vom Depotvolumen, unabhängig von der Höhe und Anzahl der Umsätze. Konsequenterweise werden auch alle geleisteten Bestandsprovisionen an den Kunden automatisch ausgekehrt. Damit erfüllen wir übrigens schon heute eine der Kernforderungen für unabhängige Beratung gemäß der kommenden MiFID IIRegulierung. Der Kunde bekommt mit dem »Depot Global« die Freiheit, auf alle Marktveränderungen reagieren zu können, ohne auf die zusätzlichen Kosten achten zu müssen. Damit gehen wir den konsequenten Schritt weg vom Produktpreis und hin zum transparenten Beratungspreis; auch dem Vorwurf einiger Medien, Berater würden nur Transaktionen tätigen, um Erträge für die Bank zu generieren, wird von vornherein die Grundlage entzogen. Hendrik Pelckmann, L/PB Produktmanagement & Kredit

PB

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nachgefragt »Mission Possible« – so das Schlussbild im internen Filmclip zur Videoberatung. Ja, das neue Medium macht vieles möglich, beispielsweise den schnelleren und direkteren Kontakt des Kunden zur Bank mit

-2 -4 -6 -8 Global

2009

2010

USA

2011

Euroraum

Japan

China

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Quelle: Thomson Reuters Datastream, UniCredit Research. Aus: »Trends & Märkte«, Ausgabe Januar 2012

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Layout


1.2 Employee Magazines 63 Strukturierte unternehmensfinanzierung

teamwork mit Modellcharakter

Eine von uns

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56 Ja hre Pe ter tet mi t alt er ve rhe ira un d nst and Me lanie Fam ilie To chter a ke l: Lo en kin der zwei En vid e Da d un er«: tub entig zwei »S e d Kit ty un xi Haust ier Ma Die do rf jed er rbe it in Wo hn ort Ga rte na n, am hw im me Ho bbys Fo rm, sc ln rumwe rke he us Ha nic ht ht, gibt’s nic ht Ge Mo tto

»Ich mag Menschen, liebe es zu verkaufen und bin gerne Dienstleister. In meinem Job als Vermögenskundenbetreuerin bleibt es immer spannend, denn ich decke die ganze Palette an Leistungen ab und jeder Kunde, der zu mir kommt, ist anders. Ich lebe und leide mit der Bank und identifiziere mich mit meinem Unternehmen. Das ist für mich auch die Botschaft, die in der ›Real Life‹-Kampagne mitschwingt. Ich bin für meinen Kunden da und setze mich rückhaltlos für ihn ein – und zwar auch dann, wenn es einmal nicht so toll läuft. TeamSpirit, hm? Im Team passt es nur dann, wenn sich jeder für den anderen einsetzt. Ich erwarte, dass sich jeder einbringt und über den eigenen Tellerrand hinausschaut. Man muss sich verantwortlich fühlen und mit Herzblut dabei sein – und das versuche

ich tagtäglich vorzuleben. Die Arbeit im Garten erdet mich ungemein. Ich könnte ein Vermögen in den Gartencentern lassen. Ich gestalte da auch sehr viel selbst – hier ein Busch, dort ein Brunnen. Und was sonst noch an Freizeit bleibt, da lasse ich keinen Stress aufkommen, lege die Füße hoch oder stricke einen Pulli für meine Enkel. Damit es nicht zu beschaulich wird, bin ich auch gern mal auf der Überholspur unterwegs. Denn ich fahre leidenschaftlich gerne schnelle Autos. Da meine Gehaltsstruktur, wie bei vielen Frauen, keine allzu großen Sprünge zulässt, ›bescheide‹ ich mich mit einem Audi TT und überlasse den Porsche den Männern.« Anneliese Mehlhammer, Vermögenskundenbetreuerin in Augsburg

Wie lässt sich denn der Bedarf des kunden an einer solchen Finanzierung er kennen? Hoffmann: Das ist Aufgabe der Betreuer, und wir haben gemeinsam viel daran gearbeitet, dass sie in der Lage sind, die richtigen Fragen zu stellen und die relevanten Informationen einzuholen. Übrigens gilt das auch für die Kreditanalysten bei uns in den Marktteams, die von Anfang an voll eingebunden sind. Oft geht sogar die Initialzündung zur strukturierten Finanzierung von ihnen aus, weil sie ja die Bilanzanalyse der Unternehmen machen und ihren Kunden oft schon über Jahre kennen.

Die frühzeitige Einbindung ist aber in jedem Fall entscheidend. Insbesondere bei einer Akquisitionsfinanzierung erfährt der Betreuer nur rechtzeitig davon, wenn er vom Kunden als kompetenter, vertrauenswürdiger Gesprächspartner eingeschätzt wird. direkt rein in die Praxis: Einer ihrer Betreuer hat also diesen Bedarf festge­ stellt. Wie geht es weiter? Hoffmann: Jetzt gilt es, die »Structured Finance«-Spezialisten in München ins Boot zu holen – und dafür haben alle neunzehn Firmenkundenbetreuer in meiner Region genau einen Ansprechpartner, nämlich Peter Berlandi. Das ist in meinen Augen unheimlich wichtig, denn man kennt sich, vertraut einander und weiß, wie der andere tickt. Berlandi: In der Regel informiert mich der Betreuer per Telefon und schickt mir und einem meiner Mitarbeiter dann ein Standardpaket mit Infos zum Unternehmen. Ziel ist es, ein möglichst klares Profil vom Geschäftsmodell des Kunden, seines Marktes, seiner Ist-Situation und seiner Planung zu entwickeln. Daraus bauen wir in enger Zusammenarbeit mit der Niederlassung – häufig auch schon unter Einbindung eines Kollegen aus der Syndizierung – eine erste Präsentation über den Bedarf sowie unsere

bereits sehr dezidiert bepreisten Lösungsvorschläge, mit der der Betreuer zusammen mit dem Produktspezialisten zum Kunden geht. Was passiert dann? Berlandi: Außer uns präsentieren natürlich meist auch andere Banken – das ist wie ein »beauty contest«. Entscheidet sich der Kunde für uns als Konsortialführer, dann treffen wir mit ihm eine Mandatsvereinbarung und fertigen einen Kreditantrag an. Sobald wir die Zustimmung vom Investmentkomitee und Senior Risk Management haben, laden wir zusammen mit der Syndizierung andere Banken zur Teilnahme am Konsortium ein. Gleichzeitig erstellen wir mit den Juristen Kredit- und Sicherheitenverträge. Die werden unterschrieben, die Kredite ausgezahlt, dann klinke ich mich mit meinem Team aus, und das Engagement liegt wieder primär in der regionalen Betreuung.

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Wo ist die Grenze zwischen einem nor­ malen Firmenkundenkredit und einer strukturierten Finanzierung? Berlandi: Es gibt keine echte Grenze, aber eine strukturierte Finanzierung hat einige Besonderheiten. Sie ist immer eine Konsortialfinanzierung, das heißt, mehrere Banken schließen sich zusammen, um unter einem einheitlichen Kreditvertrag eine größere Kreditsumme bereitzustellen; sie ist speziell auf die individuelle Situation eines Unternehmens und seine Mittelfristplanung zugeschnitten, muss aber auch flexibel genug sein, um auf Eventualitäten der Zukunft reagieren zu können.

CiB

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der deutsche Mittelstand braucht Geld, und er sucht dabei Stabilität und Sicherheit. die strukturierte Finanzierung kann das bieten, und die HVB hat auf diesem Wachstumsmarkt zur großen konkurrenz aufgeschlossen. Wir sprachen mit dr. Peter Berlandi, leiter Corporate Structured Finance BdW / rMS / ost, und Peter Hoffmann, regionalbereichsleiter Firmenkunden rhein /Main / Saar.

» die hohe kunst ist es, wenn wir uns noch ein Stück mehr vom Wettbewerb distan­ zieren können und einen noch größeren teil der Passivseite des kunden abdecken als nur die kreditecke.« Peter Hoffmann

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Layout


inFo

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1.2 Employee Magazines 64

Hoffmann: Bei dem ganzen Prozess mischen der Betreuer und der Analyst immer in einer Art Wellenbewegung mit – mal mehr, mal weniger. Es ist ein gemeinsames Doing, und wir versuchen dabei, über die strukturierte Finanzierung hinaus auch andere Produkte und Bausteine mit einzubringen – vom Schuldscheindarlehen über Anleihen, Factoring- oder Leasingkomponenten bis hin zu öffentlichen Krediten. Die hohe Kunst ist es, wenn wir uns am Ende des Tages noch ein Stück mehr vom Wettbewerb distanzieren können und einen noch größeren Teil der Passivseite des Kunden abdecken als nur die Kreditecke. Berlandi: Wir überlegen im Grunde bei jeder Präsentation, ob es Sinn macht, einen sogenannten Mehrprodukt-Pitch abzugeben und dann auch gleich im Konzert mit anderen Produktspezialisten – häufig aus Debt Capital Markets oder Corporate Finance Advisory – aufzutreten. So wird die strukturierte Finanzierung zum Ankerprodukt beim Kunden. Wichtig ist, dass wir ins »lead« kommen, also Konsortialführer werden. Nur dadurch bekommen wir die Chance, uns direkt den Top-Entscheidern im Unternehmen als kompetenter und kreativer Gesprächspartner zu präsentieren und somit den Weg für den strategischen Dialog zu ebnen.

und wie kommt man ins lead? Hoffmann: Idealerweise, indem man der Erste ist, der den Bedarf erkennt, aktiv auf den Kunden zugeht, ihm diese Lösung vorschlägt und ihn vom Mehrwert überzeugt. Allerdings können und wollen wir als UniCredit nur über die Qualität ins Geschäft kommen, nicht über den Preis. Wenn der Kunde die Vorteile einer strukturierten Finanzierung nicht erkennt und nur auf den Preis schaut, dann tun wir uns ohne entsprechendes Cross-Selling schwer, weil gerade im klassischen Kreditbereich für gute Adressen nach wie vor sehr günstige Preise angeboten werden. Was sind denn die Vorteile für den kunden? Berlandi: An erster Stelle die Stabilität einer auf die individuelle Situation des Unternehmens zugeschnittenen Finanzierung, gerade in schwierigem Umfeld. In einem Konsortium gilt für alle Banken der gleiche Vertrag – mit identischen Margen, Kündigungsrechten und Informationspflichten. Damit reduziert sich für den Kunden auch der administrative Aufwand drastisch gegenüber dem bei vielen Einzelkrediten. Und dazu kommt die Flexibilität: Bei gewünschten Änderungen während der Laufzeit einer strukturierten Finanzie-

rung reicht in der Regel ein Mehrheitsentscheid im Konsortium. das leuchtet ein. und trotzdem gehen noch viele unternehmen den Weg über Einzelkredite? Hoffmann: Durchaus, weil man dabei ja das Spiel mit den einzelnen Banken spielen und Preise optimieren kann – was aber gerade in Krisenzeiten selten gelingt. Unser gemeinsamer Job ist es, den Kunden von der Konsortiallösung zu überzeugen, und da muss gerade im Mittelstand noch viel Pionierarbeit geleistet werden. Andererseits gibt es sicher auch Kunden, für die das nicht der richtige Weg ist, und auch da müssen wir beraten. Denn eine strukturierte Finanzierung bedeutet einen hohen Einmalaufwand für den Kunden und ist entsprechend teuer. Berlandi: Das gilt auch für die Bank – und wir haben beschränkte Kapazitäten. An einer durchschnittlichen strukturierten Finanzierung sitzen zwei Produktspezialisten rund zwei Monate fulltime! Um hier nicht Kapazitäten umsonst zu verbrauchen, müssen wir gemeinsam frühzeitig im Prozess erkennen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dazu braucht man natürlich auch gegenseitiges Vertrauen, weil das nicht immer klar ersichtlich ist.

Der Zentrale-Bereich MFC Corporate Structured Finance Germany gliedert sich in sieben Teams. Drei davon sind regional aufgestellt, drei betreuen Großunternehmen, ein Team betreibt Spezialfinanzierungen. Dr. Peter Berlandi ist mit seinem Team zuständig für die Regionen Baden-Württemberg, Rhein / Main / Saar und Ost. Peter Hoffmann leitet den Regionalbereich Firmenkunden Rhein / Main / Saar und verantwortet damit einen von acht Regionalbereichen innerhalb des Corporate Network Germany. Zu dem Bereich gehören zwei Niederlassungen an drei Standorten – Frankfurt am Main, Mannheim und Saarbrücken – sowie das Key Account Management und die Kreditanalyse für die Region.

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Layout


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1.2 Employee Magazines 65

JUNI | 2012 MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITER DER UNICREDIT IN DEUTSCHLAND

Nachhaltigkeit muss wachsen

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Coverstory


»nachhaltigkeit ist unser kerngeschäft. nachhaltigkeit bedeutet, alles zu tun, um langfristig Wert zu schaffen.« dieses Zitat von CEo Federico Ghizzoni betont den Stellenwert, den nach haltigkeit in der uniCredit hat. Wir wollen ihnen plakativ zeigen, was hier von Banken erwartet wird und wie die HVB diese Herausforderung aktiv – auch im direkten kundenkontakt – annimmt und anneh­ men wird. die Weichen richtung Zukunft auf diesem Gleis sind gestellt, sodass Ghizzonis Vision nichts im Wege steht, die da heißt: »in zehn Jahren sehe ich eine Bank, in der niemand zwischen kurz­ und langfristig unterscheidet; eine Bank, in der jeder von uns weiß, dass wir nur auf nachhaltige Weise Geschäft machen können.«

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naCHHaltiGkEit

FokuS

FokuS

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1.2 Employee Magazines 66

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Coverstory


1.2 Employee Magazines 67

naCHHal naCHHaltiGk

nachhaltigkeit

»Von einer Bank erwarte ich auskunftsfähige Beraterinnen und Berater, die gute Anlageoptionen anbieten können, die auf eine nachhaltige Entwicklung hin orientiert sind. Achselzucken war gestern. Die Finanzwirtschaft kann einen wichtigen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften leisten. Um den Wettbewerb der Finanzinstitute anzuheizen, ist es wichtig, dass sie sich selbst dem wettbewerblichen Vergleich stellen. Sie sollten den Anteil nachhaltig verwalteter Kapitalanlagen und ihre Nachhaltigkeitskennzahlen offenlegen, die sie operativ einsetzen.« Yvonne Zwick, wissenschaftliche Referentin in der Geschäftsstelle des Rates für Nachhaltige Entwicklung

»Ich bin Kundin bei der HVB und bei einer Internetbank. Von der Internetbank erwarte ich mir vor allem gute Konditionen, aber bei der HVB bin ich, weil ich schon hinter meiner Bank stehen möchte. Sie sollte nicht in ethisch bedenkliche Geschäfte verwickelt sein, und ich wünsche mir ein gewisses Engagement in Sachen Nachhaltigkeit in der direkten Umgebung. Auf der HVBHomepage sehe ich, dass da bereits einiges gemacht wird: zum Beispiel, dass die Bank im Jahr 2010 an 67 gemeinnützige Organisationen gespendet hat – aber nicht, an welche; dass sie im eigenen Unternehmen sehr umweltbewusst wirtschaftet – aber nicht wie; dass sie Mitarbeiter bei ihrem sozialen Engagement unterstützt – aber nicht, ob man da auch als Kunde mitmachen oder Vorschläge einbringen kann. Dazu würde ich mir noch mehr Infos wünschen und die Möglichkeit, eigene Vorschläge machen zu können.

Auf der Anlageseite bin ich durchaus an nachhaltigen Produkten interessiert. Aber ich will nicht permanent dazu angerufen werden, sondern mein Betreuer, der mich und meinen Bedarf kennt, sollte dann aktiv auf mich zukommen, wenn er etwas Passendes hat. Dann höre ich ihm auch zu. Da hätte ich sogar einen ganz konkreten Vorschlag: eine spezielle Anlageform, zum Beispiel ein Sammelkonto, auch für kleinere Beträge, bei dem die Zinsen als Spende für einen gemeinnützigen Zweck verwendet werden, das Geld aber dem Eigentümer bleibt. Da hätte ich gerne die Wahl zwischen einer globalen Sache wie dem WWF und einer lokalen Aktion.« Katrin Kredel, P- und GK-Kundin der HVB, München

»Wir legen großen Wert auf langfristige und vertrauensvolle Beziehungen, sprich auf eine ›nachhaltige‹ Partnerschaft. Mit der HVB arbeiten wir seit vielen Jahren eng und gut zusammen. Da Nachhaltigkeit für uns ein sehr wichtiges Thema ist, finden wir es gut, wenn sich die HVB darum kümmert und uns dabei unterstützt – in dem Maße, wie es eine Bank kann. Bei unseren Anlageentscheidungen achten wir darauf, keine Nahrungsmittelspekulation zu unterstützen. Von der HVB wurden wir zu die-

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»Ob bei der Kreditvergabe, in der internationalen Projektfinanzierung oder bei der Kapitalanlage – Banken haben zahlreiche Hebel in der Hand, um eine nachhaltige Entwicklung aktiv zu fördern. Wir erwarten daher von ihnen, dass sie soziale und umweltbezogene Kriterien systematisch in ihre Geschäftsprozesse integrieren. Die entsprechenden Maßnahmen der HVB in den Bereichen Vermögensverwaltung und Kreditvergabe liegen hier deutlich über dem Branchendurchschnitt. Positiv hervorzuheben ist auch der detaillierte und umfassende Verhaltenskodex zu unternehmensethischen Aspekten. Verbesserungsbedarf sehen wir noch in einigen Bereichen der Kunden- und Produktverantwortung, zum Beispiel im Hinblick auf die gezielte Kreditvergabe an Unternehmen oder Projekte mit sozialem Nutzen. Insgesamt erreicht die HVB mit der Note C+ im aktuellen Rating der oekom research AG unter den Geschäftsbanken die beste Bewertung.« Robert Haßler, CEO oekom research AG

sem Thema allerdings noch nicht angesprochen. Für uns wäre es sehr interessant zu erfahren, wie die HVB Nachhaltigkeit versteht und in ihrer Geschäftsstrategie umsetzt.« Kai Schrickel, Leiter Zentralbereich Finanzen und M & A der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, München

»Banken sind als Finanzierer kritische Wegbereiter des Umbaus zu einer CO2-freien, ressourceneffizienten und umweltverträglichen Wirtschaft und Gesellschaft. Das muss sich auch im Geschäftsmodell von Banken widerspiegeln, in der Kapitalbereitstellung, der Kreditvergabe, den Projekten, die finanziert werden, und im Umgang mit ihren Kunden. Der Bereich der eigenen Betriebe, Gebäude und Reisen der Mitarbeiter darf dabei nicht ausgeklammert werden, ihn anzugehen, ist ein erster guter Schritt. Der Schwerpunkt sollte aber auf der Ausrichtung ihres Geschäftsmodells und der internen Prozesse an den Effekten in der externen Welt liegen und diese rückkoppeln. Extensive Ressourcenverbräuche oder im schlimmsten Fall irreversible oder höchstrisikohafte Eingriffe in Öko-Systeme sind vor einem solchen Hintergrund nicht durch Finanzbereitstellung zu ermöglichen. Die Transformation in beispielsweise emissionsfreie Strukturen einer Low oder Zero Carbon Economy ist hingegen gerade auf Finanzierer und langfristige Ausrichtungen

angewiesen. Das heutige Geschäftsmodell von Banken in diese Richtung weiterzuentwickeln sollte auch zukünftige Finanzmarktverwerfungen und aus dem Ruder laufende Risiken vermeiden helfen. Bei einer großen Bankengruppe wie der UniCredit, mit Banken in über zwanzig Ländern, darf sich diese Ausrichtung des Geschäftsmodells nicht nur in einzelnen ausgewählten Regionen abspielen, sondern muss konsequent auf das ganze Unternehmen, Finanzprodukte sowie alle relevanten Prozesse angewendet und die Umsetzung regelmäßig überprüft und angepasst werden.« Matthias Kopp, Head of Low Carbon & Finance, WWF Deutschland

FokuS

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Was von Banken erwartet wird

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Coverstory


1.2 Employee Magazines 68 Die Kundenevents

Das Festival

Der Finaltag Der große Tag begann mit einem »Media Breakfast« für die Presse mit (v. l.) Dr. Theodor Weimer, Luís Figo, Federico Ghizzoni und Maurizio Beretta, Head of Group Identity & Communications.

Die Bank nutzte den Finalhype natürlich auch für exklusive Kundenveranstaltungen am Vorabend des Finales. Für die UniCredit Holding empfing General Manager Roberto Nicastro 95 Gäste im Bayerischen Nationalmuseum, …

… und sich mit Maskottchen Champy fotografieren lassen.

Das UEFA Champions Village mit dem »Sternenball« neben der Arena öffnete seine Tore, …

… wo später (v. l.) Federico Ghizzoni, der neue Verwaltungsratspräsident Giuseppe Vita und Dr. Theodor Weimer die Trophy anlieferten.

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Vier Tage feiern auf dem Olympiagelände! Vom Mittwoch bis zum Final-Samstag stellten die UEFA und die sechs Hauptsponsoren ein attraktives Programm auf die Beine. Die Besucher des ständig umlagerten UniCredit-Standes konnten ihr Fußballgeschick gegen den RoboKeeper unter Beweis stellen …

… und über 800 Ehrengäste besuchten das UniCredit-Zelt im Village.

Außerdem präsentierten sich prominente Talk- und Autogrammgäste auf der Bühne – von Ex-Kickern wie Steffi Jones, …

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… Thomas Helmer … … oder Lothar Matthäus … 100 Private Banking-Kunden wurden von Helmut Bernkopf (r.), Head of Private Banking Division, und Luís Figo (M.) im Seehaus begrüßt, …

… bis zu Sportmoderator Waldemar Hartmann.

Den ganzen Tag pendelte die HVB-Shuttle-Tram zwischen Innenstadt und Olympiagelände – und auch Champy begleitete die Fans. … während das CIB-Management 200 Kunden ins HVB Forum eingeladen hatte.

Ebenfalls im Rahmenprogramm: der »buntkicktgut UniCredit Cup 2012«. Das Finale stieg auf dem in den Olympiasee gebauten Spielfeld, …

… die Siegerehrung nahmen Dr. Theodor Weimer und Luís Figo auf der UniCredit-Bühne vor. Die beiden überreichten anschließend auch den Gewinnern der verschiedenen »Take-a-Ticket«und »We will fix it«-Wettbewerben ihre heiß begehrten Finaltickets.

Verlosung Haben Sie alle Tassen im Schrank? Eine fehlt bestimmt noch – die schräge »We will fix it«-Tasse aus dem UniCredit Onlineshop. Ein Exemplar der auf 250 limitierten Auflage hat Luís Figo handsigniert und zwar die mit seiner früheren LieblingsTrikotnummer. Schicken Sie die Nummer einfach im »Betreff« per Mail an one-aktionen@unicreditgroup.de, und Sie landen im Lostopf. Einsendeschluss ist der 29. Juni 2012.

Es war eine große Fußballparty und eine tolle Gelegenheit für die Stadt München wie für die Bank, den Heimvorteil zu nutzen und im wahrsten Sinn des Wortes Eigenwerbung zu betreiben. Einen Schönheitsfehler hatte das Ganze allerdings: Der Pokal blieb nicht »dahoam« in München, sondern wanderte nach London, zum FC Chelsea.

Natürlich wurden auch die Gewinne im Rahmen der »We will fix it«-Kampagne eingelöst! So hatte die Bank gemeinsam mit dem Münchner Radiosender »Gong 96,3« Gutscheine für gesponserte Homepartys mit Freunden, Pizza und Freibier verlost. »Social Media«-Gewinner Thomas Gollmann-Günthert (l.) feierte eine große Geburtstagsfete inklusive Bewirtung und Public Viewing.

Im Münchner Mathäser Filmpalast liefen in Kooperation mit der »Münchner Abendzeitung« in zwei Kinos für jeweils 220 FixGewinner alternativ das »UEFA Champions League«- Finale und der Film »Das Hochzeitsvideo« von Sönke Wortmann.

One – UniCredit Bank AG, D, Award of Excellence, Layout


1.2 Employee Magazines 69

ortszeit

ortszeit

Selbstgemacht

Frisch geerntet

Das Mitarbeitermagazin

AusgAbe 1 | 2012

Neues Fernsehen, neue Webseite, neuer Look

Das Mitarbeitermagazin

AusgAbe 2 | 2012

Die Reform tr채gt Fr체chte

Ortszeit, Deutsche Welle, D, Award of Excellence, Front Page


1.2 Employee Magazines 70 11 10

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Ohne Tee geht bei mir gar nichts. Die Sorte variiert nach Lust und Laune.

MeIN ARbeITsPLATZ ALs LebeNsRAuM

Ständig Neues

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Mit unserem Fortbildungsangebot bin ich sehr vertraut. Ich beantworte Anfragen dazu und mache auf Seminare aufmerksam. Auch um die Statistik der Fortbildungsangebote kümmere ich mich.

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Hände eincremen hilft manchmal beim Nachdenken. :-)

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Wenn es schnell gehen muss, habe ich alle wichtigen Telefon-, Raumund internen Kontonummern auf einen Blick vor mir. Barbara Lessenich, Personalabteilung/Aus- und Fortbildung

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Die meisten Arbeitsunterlagen sind auf dem Laufwerk hinterlegt. Ob Datenbanken oder Teilnehmerlisten, Planung von Seminaren, Kalender oder Seminarraumplanung – ohne unser Laufwerk wäre ich aufgeschmissen.

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Neben dem Internet das wichtigste Kommunikationsmittel für mich. Wenn’s um schnelle Absprachen mit Trainern oder Kollegen geht oder um Seminarinhalte, ist das Telefon nicht zu toppen.

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Der Tischkalender ist mir wichtig. Es geht nichts über eine schnelle Tagesund Wochenübersicht.

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Ich mag meinen Arbeitsplatz im Bonner Haus 6 – in heller und freundlicher Umgebung. Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen der Aus- und Fortbildung, der Personalabteilung, und auch der anderen Bereiche im Haus schätze ich sehr. Ich bin seit elf Jahren bei der DW. 2001 habe ich eine Ausbildung zur Bürokauff rau begonnen und gleichzeitig Betriebswirtschaftslehre studiert. Seitdem bin ich in der Personalabteilung. Da mich die Personalarbeit so begeistert hat, habe ich mich in einem weiteren Studium auf den Bereich Personalentwicklung spezialisiert. Seit Ende 2009 arbeite ich in der Aus- und Fortbildung. Aktuell übt die Einführung von Video- und TV-Angeboten am Standort Bonn mit neuen Seminaren und Fortbildungsmaßnahmen einen besonderen Reiz auf mich aus. Ich lerne laufend dazu.

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Mein Irland-Kalender – ein tolles Geburtstagsgeschenk einer Kollegin. Mal kurz vom Urlaub träumen macht gute Laune.

Aus- und Fortbildung

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Aktuelle Vorgänge nach Themen sortiert. Die Mappe sieht nicht immer ordentlich aus – der Inhalt zählt.

Vom Kameratraining bis zur Abnahme: Die Aus- und Fortbildung bietet eine Reihe von Seminaren zu den Themen Video und multimediales Arbeiten an. Interessiert? Anmeldungen unter fortbildung@dw.de. Freie Plätze gibt es noch in folgenden Seminaren:

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Ob technische Ausstattung, Internetzugang oder ein neuer FlipchartBlock – wir sind auch für die Ausstattung der Seminarräume zuständig. Unser Team hat alles im Griff.

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Eine süße Stärkung zwischendurch für Trainer, Kolleginnen und Kollegen und mich selbst. Etwas Leckeres kann nicht schaden.

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Kurt-schumacher-str. 3, Haus 6 | etage O4 | Raum 114

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− 4. und 5. Juni: Beitragsbearbeitung VPMS; Bonn − 20. und 21. Juni: Kameratraining für Meinung und Gespräch (Expertenschalte); Bonn − 28. und 29. Juni: Social Media – Recherche und journalistisches Arbeiten; Bonn − 21. und 22. Juni: Authentisch vor der Kamera; Berlin − 14. und 15. August: Schreiben und Gestalten Online; Berlin − 26. und 27. September: Die Abnahme; Berlin Weitere Informationen erhalten Sie auf den Seiten der Aus- und Fortbildung im Intranet, im Bildungsprogramm oder direkt beim Team (T 2298, 2286).

Deutsche Welle 29

Ortszeit, Deutsche Welle, D, Award of Excellence, Concept


1.2 Employee Magazines 71 INTERNES

O K T O B E R 2 0 11

INTERNES

O K T O B E R 2 0 11

PORTFOLIO

Neues aus der Produktekiste

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Innovative Produktneuheiten und aktuelle Sortimentserweiterungen aus dem Reemtsma-Portfolio präsentiert RAUCHZEICHEN künftig in diesem Format. Damit Sie keinesfalls etwas verpassen!

GAULO I SE S SÉ LE CTI O N – 100 PRO ZE NT TABAKGE NUSS, FRE I VO N ZUSATZSTO FFE N Mit der Gauloises Sélection haben wir im Frühjahr erstmals drei zusatzstofffreie* Produkte auf den Markt gebracht. Die Sélection ist eine Premiumcigarette für Genießer, die in den Varianten Blau und Rot angeboten wird. Dank des hochwertigen Strukturdruckverfahrens der Packung wird die Qualität der Cigarette förmlich anfassbar. Einfach mal zugreifen!

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5 JPS UND RO UTE 66 – WAS ZUM AUFRE I SSE N Seit Sommer dieses Jahres hat Reemtsma sein Portfolio im stetig wachsenden Segment der Volumentabake erweitert. Mit dem JPS Red XL Volume Tobacco 100-Gramm-Beutel haben wir unser JPS-Feinschnitt-Portfolio erweitert. Bei der Route 66 bieten wir jetzt mit dem blauen 100-Gramm-Beutel unseren Konsumenten eine mildere Alternative zum roten Volumentabak-Beutel. Mit beiden Neuerungen stärken wir unser Feinschnittangebot und unterstreichen unsere Marktführerschaft in diesem Segment.

1 DAV I D OFF G L Ä N Z T MI T EDL EM, N EUEM DESI G N Im Frühjahr 2011 wurde das neue internationale Packungsdesign der Davidoff-Familie in Deutschland eingeführt. Damit soll vor allem der kosmopolitische Konsument angesprochen werden, wie es die Marketingabteilung gern formuliert. Diese Zielgruppe strebt nach Individualität und einem modernen, urbanen Lebensstil. Die gesamte Davidoff-Familie richtet sich an Raucher, die Qualität, Stil, Eleganz und Genuss zu schätzen wissen. Wer tut das nicht?

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3 5 3 J P S YE LLO W & BLAC K : E R F O LG KO M M T W IE D E R Der starken Nachfrage ist es zu verdanken, dass die JPS Yellow & Black Big Box Edition im Sommer 2011 erneut auf den Markt gebracht wurde. Damit kombiniert Reemtsma ein außergewöhnliches Design mit Signalwirkung im Cigarettenregal und erweitert gleichzeitig seine erfolgreichste Markenfamilie. Verdammt clever! Das Design in Gelb und Schwarz und Schwarz und Gelb wurde jedoch nicht ausschließlich für den deutschen Fußballmeister entworfen. Auch Schalker dürfen sie sich schmecken lassen.

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Fotos: Reemtsma

GA ULOI SE S DR EHTA B A K – N ATUR P UR! Seit Anfang des Jahres auf dem deutschen Markt. Die französische Kultmarke gibt es nun als zusatzstofffreien* Drehtabak in einem beigen 30-Gramm-Beutel. Mit dem Produktlaunch wird vor allem dem Bedürfnis der Konsumenten nach individuellem Tabakgenuss entsprochen. Der Preis liegt bei 4,20 Euro. Der perfekte Dreh ins unangepasste Raucherglück.

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RO UTE 66 KO MMT GRO SS RAUS Nach großem Erfolg der Route 66 Red 100-Gramm-Zip-Bags gibt es seit Frühjahr 2011 nun auch noch eine 165-Gramm-Variante. Da steckt einfach noch mehr Geschmack drin. Der Volumentabak-Beutel ist für 19,95 Euro im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Die Route-66-Feinschnittprodukte sind zudem mit einem Qualitätssiegel ausgewiesen. Dieses unterstreicht die hohe Qualität und gewährleistet einen unverändert ausgewogenen Tabakgenuss.

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*Raucher sollten hieraus nicht schließen, dass dieser Tabak weniger schädlich ist.

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Rauchzeichen, D, Award of Excellence, Layout


1.2 Employee Magazines 72

Die Zeitung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der K+S Gruppe ZKZ 24832

WWW.K-P WWW.K-PLUS-S.COM

DEUTSCHE AUSGABE

MITARBEITERUMFRAGE

DEINE MEINUNG UNSERE ZUKUNFT

Die über 14.000 Mitarbeiter von K+S sind aufgerufen, sich an der ersten internationalen Mitarbeiterumfrage zu beteiligen. Je mehr das tun, umso besser. » Seite 6 ROHSTOFFE

ANANAS

FUSSBALL

LOGISTIK

RESSOURCEN: DIE QUELLE ERFOLGREICHER ÖKONOMIEN

MULTITALENT: ÜBER EIN NAHRHAFTES GENIE

VORFREUDE: DAS RUNDE MUSS INS ECKIGE

TRANSPORT: AUF DEN SPUREN VON KALI UND SALZ

Wohlstand wird hart erarbeitet. Deshalb verdient die Rohstoffindustrie eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung. » Seite 3

Außen abweisend, innen köstlich – die Ananas gilt als Königin der Früchte und sie trägt ihre Krone zu Recht. » Seite 11

Im Juni treffen sich 24 Mannschaften aus verschiedenen Ländern und kicken um den K+SMeistertitel. » Seite 30

Produkte von K+S reisen oft um die halbe Welt, bis sie beim Kunden sind. Logistiker sorgen für den reibungslosen Ablauf. » Seite 20

Scoop – K+S Gruppe, D, Award of Excellence, Visual Storytelling, Illustration


1.2 Employee Magazines 73

ARBEITEN

WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR

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WO WOHLSTAND SEINE BASIS HAT Illustration: KircherBurkhardt Infografik

In vielen Ländern wächst die Skepsis gegenüber der Industrie, vor allem in Deutschland. Doch wir können nicht nur von Dichtern, Denkern und Dienstleistern leben. Wir brauchen die industrielle Wertschöpfung. Und dafür brauchen wir Rohstoffe, auch Stein- und Kalisalze.

N

a klar, Strom kommt aus der Steckdose.“ So antworten Kinder, wenn sie nach dem Ursprung der Elektrizität gefragt werden. Und Erwachsene? Auch für uns ist vieles heute so selbstverständlich geworden, dass wir die Zusammenhänge in unserer arbeitsteiligen Industriegesellschaft oft nicht mehr vor Augen haben: Wir trinken Kaffee, toas-

ten uns eine Scheibe Brot, essen ein gekochtes Ei – und wir blenden dabei aus, dass die Kaffeemaschine industriell gefertigt ist, der Strom für den Toaster in Kraftwerken erzeugt werden muss und das Salz für das Frühstücksei meist aufwendig unter Tage gefördert wird. Industriebetriebe, Energieversorger und Rohstoffproduzenten geraten vor allem in Deutschland zu-

nehmend unter Rechtfertigungsdruck, immer häufiger stemmen sich Bürger gegen Industrie- und Infrastrukturprojekte. „Vielen Menschen fehlt mittlerweile offenbar das Bewusstsein dafür, dass die Grundlagen unseres Wohlstandes hart erarbeitet werden müssen“, beklagt Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner den Stimmungstrend im Stammland von K+S. „Wohlstand und Behaglichkeit werden als selbstverständlich angesehen, der Ursprung dieses Glücks hat jedoch Akzeptanzprobleme.“

Hohe Wertschöpfung

„Dieser schleichende Prozess darf so nicht weitergehen“, fordert Steiner. „Wir sollten deshalb gerade in Deutschland immer wieder betonen, dass es die Industrie ist,

die unserem Land im internationalen Wettbewerb einen hervorragenden Platz in der Spitzengruppe beschert.“ Deutschland ist nach China die zweitstärkste Exportnation der Welt. „Diese Exportstärke ist nicht zuletzt Ausdruck der Leis-

» Die Industrie ist Drehund Angelpunkt unserer gesamten Wirtschaft. « tungsfähigkeit der deutschen Industrie: Ein Viertel der industriellen Bruttowertschöpfung in ganz Europa wird hierzulande erwirtschaftet.“ Auch in zahlreichen anderen Ländern ist die Industrie FORTSETZUNG AUF SEITE 4 >>

Scoop – K+S Gruppe, D, Award of Excellence, Illustration


1.2 Employee Magazines 74

ARBEITEN

WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR

SCOOP 1/2012

nach wie vor Dreh- und Angelpunkt der gesamten Wirtschaft – und dies aus guten Gründen: Im Zeitalter der Globalisierung, in dem Standorte weltweit konkurrieren, stehen heute insbesondere jene Staaten gut da, die über eine starke industrielle Basis verfügen und ihr Heil nicht allein in den Dienstleistungen gesucht haben.

Flächenverteilung in Deutschland

Rohstoffe sind die Basis

Siedlungs- und Verkehrsfläche 13,3

Zu den wichtigsten Standortfaktoren einer prosperierenden Volkswirtschaft zählen Rohstoffe. Denn Rohstoffe stehen am Anfang der Wertschöpfungskette, sie bilden die Basis für unsere moderne Industriegesellschaft. Rohstoffe machen wirtschaftlichen Erfolg erst möglich: Sie dienen zur Erfüllung materieller Grundbedürfnisse – nahezu jedes Produkt wird aus Rohstoffen hergestellt – und sie sichern unseren Lebensstandard. Eine nachhaltig funktionierende Volkswirtschaft ist auf Rohstoffe angewiesen.

Ohne Kali- und Steinsalze wäre die Welt erheblich ärmer. Mineralische Rohstoffe, also Steine, Erden und Salze, sind mengenmäßig sowohl in Deutschland als auch weltweit die wichtigsten Rohstoffe. Eine ausreichende und kontinuierliche Versorgung auch und gerade mit diesen Rohstoffen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Gestaltung unserer Lebensverhältnisse – für den Einzelnen, aber auch für die Gemeinschaft. Denn ohne sie gäbe es zum Beispiel weder Beton noch Zement – folglich wäre die Schaffung von Wohnraum, Straßen und Industrieanlagen zumindest

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SCOOP 1/2012

Kleine Fläche, große Wirkung: Rohstoffe beanspruchen nur 0,5 %. Rohstoffgewinnung 0,5 Wasserfläche 2,4

Waldfläche 30,1

%

Vorsicht vor potenziellen Haselhühnern

Sonstiges 1,3

Landwirtschaftsfläche 52,4

Rohstoffprojekte haben es nicht leicht. Das zeigt eine wahre Geschichte aus der deutschen Genehmigungspraxis.

In einem dicht besiedelten Land wie Deutschland sieht sich die Rohstoffindustrie konkurrierenden Flächennutzungen gegenüber. Man muss abwägen und entscheiden, welcher Nutzungsart man jeweils den Vorzug geben möchte.

schwieriger und teurer. Aber auch ohne Kali- und Steinsalze wäre die Welt erheblich ärmer: Kalium als Düngemittel, einer der drei wichtigsten Nährstoffe der Pflanzen, Salz als Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoff, Pharmasalz in hochreiner Qualität für Infusionslösungen, Salze auf Basis von Natrium- und Kaliumchlorid, die unter anderem für die

Elektrolyse, für die Wasserenthärtung, für die Kunststoff-, Aluminium- oder Glasherstellung und für viele andere industriell und gewerbliche Anwendungen benötigt werden, und natürlich Auftausalz für die Sicherheit auf winterlichen Straßen. Allein in Deutschland werden für jeden Einwohner Jahr für Jahr rund zehn bis zwölf Tonnen mineralische Rohstoffe gebraucht, im Laufe eines menschli-

Die Rohstoffindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Ortstermin unter Tage: K+S-Chef Norbert Steiner (l.) mit seinen Vorstandskollegen.

chen Lebens somit an die 1.000 Tonnen. Der weit überwiegende Teil davon wird aus heimischen Lagerstätten gewonnen: Wir gewinnen jährlich bei uns etwa 570 Millionen Tonnen Steine, Erden und Salze. Die deutsche Rohstoffindustrie ist damit schon für sich selbst genommen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: Mit 200.000 Beschäftigten in mehr als 6.000 Betrieben ist sie ein

Der Containerhafen in Hamburg. K+S nutzt Container für den Export nach Übersee, vor allem nach Südamerika und Asien.

wichtiger Stützpfeiler unserer Volkswirtschaft – sie bietet den Menschen Einkommen und damit soziale Sicherheit. Rechnet man alle Arbeitsplätze hinzu, die auch indirekt mit der Rohstoffgewinnung und der Zulieferindustrie verbunden sind, sind in Deutschland sogar rund eine halbe Million Menschen in dieser Traditionsbranche beschäftigt. Es spricht also viel für die Gewinnung und konsequente Nutzung gerade auch heimischer Rohstoffe. „Fakt ist allerdings, dass die öffentliche Wahrnehmung und damit auch die politische Diskussion über die Nutzung von heimischen Rohstoffen in weiten Teilen immer noch ausschließlich von Umweltaspekten ge-

tragen wird mit dem Ziel, menschliche Eingriffe in die Natur grundsätzlich zu minimieren oder sogar zu unterbinden“, beklagt Norbert Steiner. Abbauprojekte stünden oft von vornherein unter dem Stigma des „Raubbaus an der Natur“, weshalb dem Naturschutz ohne Interessenabwägung der Vorrang eingeräumt wer-

Unsere Wohlstandsgesellschaft steht vor großen Herausforderungen. de, als wäre dies selbst ein Naturgesetz. Zwar seien hohe Umweltstandards gut und wichtig, betont Steiner. „Es ist aber unverzichtbar, bei der Verfolgung von Umweltzielen das vernünftige Maß zu wahren und stets auch das Ganze im Auge zu behalten, also

auch die Interessen des Menschen.“ Gerade die Wirtschaftskrise 2008/2009 sowie die gegenwärtige Staatsschuldenkrise hätten deutlich gemacht, dass sich unsere Wohlstandsgesellschaft fundamentalen Herausforderungen gegenübersieht. Eine zukunftsorientierte Entwicklung, die wir auch nachfolgenden Generationen schuldig sind, werde nur gelingen, wenn neben ökologischen auch soziale und wirtschaftliche Ziele verfolgt würden. „Deshalb müssen wir uns wieder auf unsere volkswirtschaftlichen Grundwerte besinnen“, so der Vorstandsvorsitzende. Die Industrie – auch die Rohstoffindustrie – sei der Träger unserer Volkswirtschaft und unseres Wohlstands. Die Politik müsse der Industrie deshalb einen geeigneten Rahmen zur Verfügung stellen und ihr den nötigen schöpferischen Freiraum lassen. „Industrieller Fortschritt ist zwar nicht alles, aber ohne industriellen Fortschritt ist alles nichts.“ (akö)

Ein Baustoffunternehmer wollte seinen Steinbruch erweitern. Aber er durfte nicht. Denn die zuständige Genehmigungsbehörde hielt es für möglich, dass auf dem Gelände ein Haselhuhn lebt. Genau wusste man es jedoch nicht. Denn man hatte dort noch nie ein Haselhuhn gesehen. Eigentlich stammt es nämlich aus der sibirischen Taiga. Also schickte man einen Ornithologen auf das Gelände, um das Tier mit einer Spezialpfeife aufzuspüren. Mit etwas Glück pfeift der scheue Vogel zurück. Manchmal jedenfalls. Doch in diesem Fall blieb es still. Denn es gab dort gar kein Haselhuhn! Trotzdem dauerte es 15 Jahre, bis der Steinbruch erweitert werden konnte. Denn allein die Möglichkeit der Existenz des Haselhuhns reichte aus, das Rohstoffprojekt hinauszuzögern – während Hunderte Mitarbeiter um ihre Existenz bangen mussten.

Fotos: F. Schemmann/K+S, A. Heimken/dapd, P. Wegner/dpa Picture-Alliance Illustration: KircherBurkhardt Infografik

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Scoop – K+S Gruppe, D, Award of Excellence, Illustration


1.2 Employee Magazines 75

ARBEITEN

WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR

SCOOP 1/2012

TIEFER SCHÜRFEN – MAL GANZ ANDERS Weltweit arbeiten heute mehr als 14.000 Menschen für die K+S Gruppe. Für den gemeinsamen Erfolg sind das Engagement, die Motivation und das Wissen jedes Einzelnen entscheidend. Eine alle Standorte des Unternehmens einbeziehende Umfrage soll jetzt untersuchen, was die Mitarbeiter bewegt, wo die Stärken von K+S liegen und wo sich das Unternehmen weiter verbessern kann. Es ist eine Premiere der besonderen Art: Der Startschuss zur ersten unternehmensweiten K+S-Mitarbeiterumfrage!

P

IHRE MEI NUNG ZÄH LT!

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SCOOP 1/2012

» Ich freue mich, unseren Mitarbeitern die Umfrage präsentieren zu können und bin gespannt auf die Ergebnisse. « Carol McNally, Human Resources Manager, Morton Salt, Chicago (USA)

Das visuelle Schlüsselmotiv (Key-Visual) der Mitarbeiterumfrage mit dem Claim „Deine Meinung – unsere Zukunft“.

remiere bei K+S: Zum ersten Mal führt das Unternehmen eine globale Mitarbeiterumfrage durch – selbstverständlich anonym. An allen Standorten. Was sind die Gründe und Ziele? Die K+S Gruppe ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und heute internationaler als je zuvor aufgestellt. Ein gutes Drittel der Belegschaft arbeitet im europäischen Ausland und in Übersee. Wachstum aber heißt für K+S immer auch Weiterentwicklung – für das ganze Unternehmen und für jeden einzelnen Mitarbeiter. Deshalb ist ein offener Dialog zwischen Mitarbeitern, Führungskräften und Unternehmensleitung unverzichtbar. Für eine Unternehmenskultur, die das Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters fördert. Was die Menschen im Unternehmen bewegt, wie sie K+S, ihre Arbeit und ihren Arbeitsplatz einschätzen – das herauszufinden ist Aufgabe der am 21. Mai startenden ersten K+S-Mitarbeiterumfrage. K+S will mehr Klarheit darüber gewinnen, wo die Stärken des Unternehmens liegen, was verbessert werden muss und wie die Mitarbeiter beispielsweise stärker in Prozesse und Entscheidungen eingebunden werden können. Über allem steht der Anspruch, die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter zu fördern. (uha)

Frank Gornott, Großgerätefahrer, Kaliwerk Zielitz (Deutschland)

» Eine große Anzahl von Standorten auf fünf Kontinenten – und jede einzelne Mitarbeiterin, jeder einzelne Mitarbeiter bringt besondere Stärken ein. Das macht uns gemeinsam erfolgreich. « Axel Hartmann, stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates, Werk Neuhof-Ellers (Deutschland)

„Von einem offenen Austausch profitieren wir alle.“ Ingo Werthmann, Leiter Personalentwicklung, hat mit einem international besetzten Team engagierter Mitstreiter die Mitarbeiterumfrage auf den Weg gebracht. Er erläutert in Scoop, warum sie für ihn der Auftakt zu einem neuen weltweiten Dialog im gesamten Unternehmen ist. Herr Werthmann, warum eine weltweite Befragung? Wir sind viele – viele Unternehmen, unterschiedliche Nationalitäten mit spezifischen Stärken – und das alles unter dem gemeinsamen Dach der K+S Gruppe. Und wir haben viel vor. Dazu gehört auch, sich noch besser kennen zu lernen. Die vergangenen Jahre waren von weiterem Wachstum geprägt – vor allem in Übersee. Deshalb ist es wichtig, wenn wir uns intensiver austauschen.

Was genau wird eigentlich gefragt? Wichtige Themen, die uns alle betreffen – jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter: Sind Ihnen die Ziele sowie Mission und Vision unserer Gruppe verständlich und weiß jeder, wohin die Reise geht? Fühlen sich Mitarbeiter neuer Unternehmen bereits als Teil der K+S Gruppe? Uns interessiert natürlich besonders, wie unsere Mitarbeiter ihre Arbeitsbedingungen beurteilen – und ganz konkrete Din-

» Wir Bergleute sind es, die die Rohstoffe aus der Erde holen. Daraus werden dann wertvolle Produkte gemacht, die die ganze Welt braucht. Ich finde es gut, dass K+S erstmals eine große Umfrage unter uns Mitarbeitern durchführt. So können wir sagen, was gut läuft und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. «

ge der täglichen Arbeit: Sind alle notwendigen Arbeitsmittel vorhanden und wie klappt die Zusammenarbeit mit den Kollegen? Fühlen sie sich gut informiert? Sehen sie persönliche Entwicklungsmöglichkeiten für sich? Aber auch die Frage: Fühlen sie sich wohl am Arbeitsplatz, wie ist es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bestellt? Ehrliche Antworten auf diese Fragen werden den offenen und vertrauensvollen Dialog zwischen allen Mitarbeitern

und der Unternehmensführung ganz sicher positiv beleben. Erwarten Sie denn konkrete Ansatzpunkte? Uns geht es letzten Endes darum, zu wissen, wo unseren Mitarbeitern der Schuh drückt. Nur dann können wir zielgerichtet handeln. Was ist bis zum Start am 21. Mai noch zu tun? Die Vorbereitungen laufen bereits. Ausgewählte K+S-Mitar-

beiter – sogenannte lokale Koordinatoren in den Gesellschaften und auf den Standorten weltweit – werden sich zeitnah darum kümmern, die Ziele der Umfrage vor Ort zu vermitteln und die Durchführung vorzubereiten und zu begleiten. Die Beantwortung der Fragen erfolgt anonym. Ist darauf Verlass? Selbstverständlich. Unser externer Dienstleister, Towers Watson, ist eines der interna-

tional führenden Beratungsunternehmen auf diesem Gebiet. Die Umfragebögen werden absolut vertraulich behandelt und nur durch Towers Watson ausgewertet. Towers Watson übermittelt uns dann die zusammengefassten Umfrageergebnisse – ohne dass wir Rückgriff auf einzelne Fragebögen haben und erfahren, wer die Fragen ausgefüllt hat. Und: Die Ergebnisse unserer Umfrage geben wir schnellstmöglich bekannt. Wie wir das tun, darüber werden wir rechtzeitig unterrichten. Jetzt geht es erst einmal darum, den Start vorzubereiten. (uha)

Norbert Steiner K+S-Vorstandsvorsitzender: Große Beteiligung erwünscht Die Teilnahme an der K+S-Mitarbeiterumfrage ist freiwillig. Eine große Beteiligung liegt uns aber sehr am Herzen; denn die recht umfangreiche Umfrage ist umso wertvoller für uns alle, je mehr wir ein repräsentatives Stimmungsbild aller Mitarbeiter erhalten. Es ist ein Blick nach innen, der uns gemeinsam weiter nach vorn bringt und unsere Stärken für die Zukunft bündelt. Daher bitte ich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich an der Umfrage zu beteiligen und mitzumachen.

» Wir freuen uns, dass wir an der weltweiten Umfrage teilnehmen können. Es tut gut zu wissen, dass jede Meinung zählt. Indem wir unsere Meinungen über unsere Arbeit und das Gefühl, ein Teil der K+S Gruppe zu sein, austauschen, rücken Mitarbeiter der K+S näher zusammen und wir erkennen gemeinsam die Vorteile, die eine Gruppe in sich birgt. « Fabienne Fraisse, Assistentin der Geschäftsführung, K+S KALI Rodez (Frankreich)

» Mehr als 14.000 K+S-Mitarbeiter weltweit! Gut möglich, dass wir uns ähnlicher sind, als wir denken. Von der Umfrage können wir alle profitieren und mehr Verständnis füreinander entwickeln. Ich freue mich auf die Ergebnisse. « Luis Fernández, Ingenieur im Tagebau der SPL (Chile)

Klaus Krüger Gesamtbetriebsratsvorsitzender: Antworten bleiben anonym Wir Betriebsräte haben uns schon seit einiger Zeit für eine breit angelegte Mitarbeiterumfrage stark gemacht. Ich freue mich daher, dass K+S jetzt mit der ersten internationalen Mitarbeiterumfrage an den Start geht. Ich glaube, wir alle dürfen auf die Ergebnisse gespannt sein. Und wir werden alle davon profitieren. Ich verspreche Ihnen, dass alle Antworten anonym bleiben und keinesfalls mit dem Namen der Mitarbeiter in Verbindung stehen.

Fotos: KircherBurkhardt, K+S(8) Montage: GettyImages, Shutterstock

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Scoop – K+S Gruppe, D, Award of Excellence, Visual Storytelling


1.2 Employee Magazines 76

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LEBEN

LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER

SCOOP 1/2012

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DIE SANFTE KRAFT DER SALZKRISTALLE

Im Schwimmbad, bei der Autowäsche, bei der Herstellung von Getränken, im Kaffeehaus – überall da wird weiches Wasser besonders gebraucht. Dahinter steht meist ein Gerät zur Wasserenthärtung.

Wasser ist gleich Wasser? Im Gegenteil: In vielen Regionen ist es sehr kalkhaltig. Man spricht dann von hartem Wasser. Das hat eine Menge Nachteile. Salz hilft bei der Entkalkung, es macht Wasser weich. Aber warum ist das wichtig und wem hilft es?

Fotos: GettyImages(3), Martin Vukovits/dpa Picture-Alliance, GettyImages/Thinkstock, Thomas Grabka/laif, K+S(2)

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ie Eltern von Dr. Denis Vidovic führen ein Restaurant im niedersächsischen Northeim. Seit Kurzem haben sie dort komplett weiches Wasser. Selbstverständlich ist das nicht, normalerweise enthält Wasser in Northeim mit 25 Grad Härte viel Calcium und Magnesium, also Kalk. Das hinterlässt Spuren an Armaturen, Geschirr und Küchengeräten. Jahrelang kämpften die Vidovics mit Putzmitteln und Zitronensäure dagegen an. Das ist vorbei, denn jetzt haben die Eltern einen Wasserenthärter an ihre Hauptleitung angeschlossen. Sie geben Salztabletten in das Gerät – und das gerade noch harte Wasser verlässt vollständig entkalkt, also weich den Wasserhahn. Denis Vidovic freut sich natürlich für seine Eltern. Als Leiter Anwendungstechnik bei der K+S-Tochter esco – european salt company – in Hannover weiß er aber, dass sie nur eines von sehr vielen EinsatzBeispielen für die Wasserenthärtung mit Salz sind. Die esco beliefert mit ihren Salztabletten ganz Europa, besonders den Mittelmeerraum. Das hat vor allem geologische Ursachen. In Frankreich etwa ist das Gestein im Erdreich weit kalkhaltiger als in Deutschland. In fast jedem Haushalt gibt es dort ein Laurie DeCook zeigt die kleinen, aber wirkungsvollen Salztabletten von Morton Salt.

Gerät zur Wasserenthärtung. Ähnliches berichtet Laurie DeCook, Director of Consumer Brand Management bei Morton Salt in Chicago. Auch in den USA gibt es regionale Unterschiede in der Wasserhärte, mit besonders hohen Kalk- und Magnesiumanteilen im Mittleren Westen, dem Nordosten, Arizona und Florida. Mit ihren Produkten zur Wasserenthärtung mit Salz ist Morton Salt in den

» Hartes Wasser belastet Rohre, Kleidung – und das Portemonnaie. « USA Marktführer: „Im ganzen Land beliefern wir Kunden mit den Produkten aus unserem Portfolio“, sagt Laurie DeCook. Hartes Wasser , darauf weist sie hin, ist nicht gesundheitsschädlich. Doch es belastet überall – Wasserrohre etwa, Haushaltsgeräte, Kleidung, sogar Haut und Haare. „Und das Portemonnaie, denn hartes Wasser lässt Heißwasserboiler und Waschmaschinen bis zu 30 Prozent schneller abnutzen. Mortons patentierte System Saver® II Formel für Enthärtungssalz, die Marke Nr. 1 in den USA, verlängert auch die Lebensdauer des Wasserenthärters und spart dem Kunden so Zeit und Geld.“ Die Vorzüge weichen Wassers nutzen in Europa oder in den USA nicht nur private Haushalte. Wasserenthärter

stehen in Gastronomiebetrieben (wie bei den Eltern von Denis Vidovic), Hotels und Wäschereien sowie Chemiefirmen. Autowaschanlagen arbeiten mit weichem Wasser, damit auf dem Fahrzeuglack keine Kalkflecken bleiben. Kaffeehausketten und große Lebensmittelhersteller enthärten Wasser, damit Calcium und Magnesium nicht den Geschmack ihrer Getränke beeinflussen. Eine Cola oder ein Espresso soll schließlich überall auf der Welt gleich schmecken. Auch für die Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetika ist weiches Wasser unabdingbar. Lebensnotwendig ist Wasserenthärtung im medizinischen Labor und bei der Dialyse. „Für die Reinigung des Blutes von Dialysepatienten nutzen wir das Verfahren der osmotischen Filterung“, sagt Prof. Dr. Werner Riegel, Direktor der Medizinischen Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Rheumaerkrankungen am Klinikum Darmstadt. Das Blut des Patienten durchläuft eine Membran. Überflüssige Stoffe werden herausgefiltert. Auf der anderen Seite der Membran ist Wasser. In Reinheit und Zusammensetzung muss es höchsten Ansprüchen genügen. Riegel: „Wir benötigen dafür komplett gereinigtes, weiches Wasser, genannt Osmosewasser. Es fängt die Giftstoffe aus dem Blut auf.“

Geräte sind unterschiedlich groß

Ein Gerät zur Wasserenthärtung im DreiPersonen-Haushalt passt unter einen Waschtisch. Im Keller des Restaurants der Vidovics ist es etwa einen halben Meter hoch, in Industriebetrieben und Krankenhäusern deutlich größer. Ganz gleich, welche Kapazität der Geräte in welchem

Land gebraucht wird, das Prinzip der Wasserenthärtung ist immer gleich: Man schließt das Gerät entweder an die Hauptwasserleitung an – und nutzt ausschließlich weiches Wasser. Oder man befestigt es zum Beispiel am Zulauf zur Spülmaschine – und hat dann nur dort weiches Wasser zur Verfügung. Dann hätte man zum Beispiel hartes Wasser zum Trinken.

Aus hart mach weich – mit Salz. Und so geht’s: Wasserenthärtung: Calcium und Magnesium im Tausch gegen Natriumchlorid Na+

Je nach Region mehr oder weniger kalkhaltiges Wasser fließt in das Gerät. Dieses enthält eine Säule aus speziellen Kunstharzen, genauer: Ionenaustauscherharze. Sie können positiv geladene Ionen (Kationen) aus dem Wasser auffangen. Denis Vidovic: „Die Harze halten Calcium und Magnesium aus dem Wasser fest.“ Jetzt kommt Salz ins Spiel. „Das Gerät braucht die Zugabe von Tabletten aus Natriumchlorid. Diese Salzlauge löst Calcium und Magnesium von der Harzsäule ab, tauscht sie gegen Natrium-Ionen aus“, so Vidovic. „Calcium- und Magnesium-Ionen fließen mit dem Chlorid ab.“ Aus dem Gerät aber kommt weiches Wasser. (lre)

Natrium-Ion

Cl

Chlorid-Ion

Mg

Magnesium-Ion

Hartes zu weichem Wasser

Tausche Salz gegen Kalk

Mg

Ca

Austauschharz

1

Ca

Calcium-Ion Regenerationsprozess Salztablette

hartes Wasser 2

1

Ca

» Zum Enthärten des Wassers braucht man unsere Salztabletten. « Dr. Denis Vidovic, Leiter Anwendungstechnik esco, Hannover

+

Na

Ca

Na+

Na+ +

Na

Ca

Ca

Na+

+

Na

Na+

Ca Mg

Na+ Na+

Ca Ca Ca Cl

+

Na+

Na

Cl

Mg Ca

Na+

Hartes Wasser durchfließt den Enthärter. Magnesium- und Calcium-Ionen (= Kalk) bleiben am Harz haften. Entkalktes Wasser verlässt den Enthärter.

Cl

Na+

+

Na

Mg

Mg

Na+ Na+

2

+

Na

Mg

+

Na

weiches Wasser

Mit der Salztablette kommt Natriumchlorid dazu. Natrium-Ionen haften jetzt am Harz und stoßen Calcium und Magnesium mit dem Chlorid ab.

Scoop – K+S Gruppe, D, Award of Excellence, Visual Storytelling


1.2 Employee Magazines 77

18 LERNEN

SCOOP 2/2012

LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER

WAS PFLANZEN WOLLEN as haben unsere Vorfahren nicht alles getan: Sie verteilten Sandstein, Ton oder Tang, setzten schnell wachsende Pflanzen zur Unterdrückung von Unkraut ein, streuten Tierexkremente und führten die Dreifelderwirtschaft ein. All das, um den Boden fruchtbar zu halten, ihm wiederzugeben, was durch die Ernte genommen wurde: wertvolle Mineralstoffe. Dass Pflanzen lebensnotwendige Nährstoffe brauchen, erkannte und formulierte erstmals der Agrarwissenschaftler Carl Sprengel. 1828 identifizierte er zwölf Stoffe, darunter Kalium, Magnesium, Stickstoff und Calcium – die Pflanze nimmt sie aus dem Boden auf. Der deutsche Chemiker Justus von Liebig griff Sprengels Forschungsergebnisse auf und vertiefte sie: Er erkannte anorganische Stoffe als Nahrung für Pflanzen, einfache Salze und Säuren. Das von ihm formulierte „Gesetz des Minimums“ besagt, dass Wachstum und Ertrag der Pflanzen von dem Faktor begrenzt werden, der sich im Minimum befindet. Das heißt: Jeder Nährstoff muss in der optimalen Menge vorhanden sein, um dem Wachstum zu dienen.

Illustration: Roman Bittner/Apfel Zet

Wie sollte die immens wachsende Bevölkerung ernährt werden? Damit war die Antwort auf eine brennende Frage gefunden: Wie sollte die seit der Industrialisierung um Mitte des 19. Jahrhunderts immens wachsende Bevölkerung ausreichend mit Nahrung versorgt werden? Durch gezielte Versorgung der Pflanzen mit mineralischen Düngemitteln. Mit seiner Erkenntnis, dass Pflanzen Stickstoff, Phosphat und Kalium benötigen, bereitete Liebig den Weg für alle wesentlichen Entdeckungen der Düngemittelindustrie. Davon profitierte die unter chronischer Lebensmittelknappheit leidende Bevölkerung in besonderem Maße. Im Ergebnis vervielfachten sich die Ernteerträge. In Deutschland stieg die landwirtschaftliche Produktion zwischen 1873 und 1913 um beachtliche 90 Prozent! Das waren die Anfänge: Heute wäre Landwirtschaft ohne hochwertige mineralische Düngemittel, wie die der K+S KALI GmbH, nicht vorstellbar – und noch weniger eine Zukunft, in der im Jahre 2050 voraussichtlich 9 Milliarden Menschen leben werden. Für die Nährstoffansprüche unterschiedlichster Böden und Pflanzen stellt K+S aus kalium- und magnesiumhaltigen Rohsalzen das passende Produkt her.

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HISTORIE: ERSTE PRODUKTION VON KALI-DÜNGEMITTEL

Visionär: Justus von Liebig

Damit sie gedeihen, brauchen Pflanzen Sonnenlicht, Wasser und – Nährstoffe. Diese Erkenntnis bereitete der mineralischen Düngung den Weg.

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SCOOP 2/2012

Bergwerke Erst durch den Bau der ersten Kalibergwerke der Welt in den 1860er Jahren in der Nähe von Staßfurt war Kali in großen Mengen als Düngemittel verfügbar. Das löste in der ehemals ländlichen Gegend eine kleine industrielle Revolution aus.

„Es wird eine Zeit kommen, wo man den Acker, wo man jede Pflanze, die man darauf erzielen will, mit dem ihr zukommenden Dünger versieht, den man in chemischen Fabriken bereitet.“ Dies schrieb der deutsche Chemiker Justus von Liebig (1803 bis 1873) in seinem epochalen Werk „Die Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie“ von 1840. Seine Erkenntnisse über die Bedürfnisse von Pflanzen, die er zum Teil von Vorgängern übernahm und weiterentwickelte, machten ihn zum Erfinder der mineralischen Düngung, zum Reformator des Feldbaus. Viele berühmte Schüler folgten seinen Lehren und entwickelten sie weiter.

WICHTIGSTE NÄHRSTOFFE Stickstoff (N) steuert das Pflanzenwachstum. Phosphor (P) beeinflusst den Stoff wechsel, fördert die Blüten- und Fruchtbildung. Kalium (K) reguliert den Wasserhaushalt, macht widerstandsfähiger gegen Frost, Trockenheit, Pilze, Schädlinge. Magnesium (Mg) steckt im Chlorophyll und ist unentbehrlich für die Photosynthese. Schwefel (S) dient dem Eiweißaufbau und hilft bei der Bildung von Kohlehydraten, Vitaminen, Enzymen und Geschmacksstoffen.

SCHRITT 4 Düngung Mineralische Düngemittel füllen die Lücke zielgerichtet auf und geben dem Boden genau die Nährstoffe zurück, die die Pflanzen brauchen.

SCHRITT 1 Wachstum Damit sie gedeihen, brauchen alle Pflanzen zunächst Wasser und Sonnenlicht. Auch die Kartoffel ist auf die Kombination aus Feuchtigkeit, Wärme und Licht angewiesen.

SCHRITT 3 Ernte Der Feldanbau des Menschen unterbricht den natürlichen Kreislauf. Mit der Ernte werden die Bodennährstoffe vom Feld getragen. Nur ein Teil gelangt mit organischen Düngern in den Boden zurück. Die Folge: Schon nach einigen Ernten wäre der Boden ausgelaugt.

SCHRITT 2

Geschichte des Düngens Hungersnöte, spektakuläre Entdeckungen, industrielles Wachstum: der lange Weg vom Mergel bis zum hochwertigen Mineraldünger

Reife Lebenswichtig für das Pflanzenwachstum sind zusätzlich Nährstoffe. Die Pflanzen nehmen sie über ihre Wurzeln aus der Erde auf.

MISSERNTEN IM MITTELALTER

SUCHE NACH NEUEN WEGEN

AUFBRUCH IN KALI-INDUSTRIE

Hungersnot Man düngt den Boden mit Tierexkrementen, Mergel (Kalk-Ton-Mischung), Tang. Das genügt nicht. Immer wieder gibt es schlimme Hungersnöte wegen Missernten.

Agrarwissenschaft Carl Sprengel weist nach, dass Pflanzen sich von zwölf wichtigen Mineralien ernähren. Die Lösung für den gestiegenen Nahrungsbedarf in der Industrialisierung?

Entscheidender Schritt Justus von Liebig formuliert das berühmte „Gesetz des Minimums“, ebnet den Weg für Herstellung mineralischer Düngemittel.

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REISE ZUM SALZ UNTER DER ERDE Unter Tage Erste Düngemittelfabriken in Deutschland entstehen. 1856 Entdeckung kalihaltiger Salze in Staßfurt. 1861 Inbetriebnahme der ersten Kalibergwerke der Welt (bei Staßfurt).

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BODENANALYSE MODERN Bestandsaufnahme Keine Düngung ohne vorherige Bodenanalyse: Die K+S KALI GmbH betreut rund 140 Feldversuche weltweit. Aus den Ergebnissen entwickeln die Forscher Düngungsempfehlungen über Nährstoffmenge und Zusammensetzung sowie Düngezeitpunkt. Eine wichtige Rolle spielt die Analyse des Nährstoffgehalts im Boden. Experten sind weltweit im Einsatz, um Versuche vor Ort zu begleiten.

ANSTIEG DER PRODUKTION Aufwärts Die agrarische Produktion in Deutschland steigt in den Gründerjahren der Kaliindustrie um 90 Prozent. Unter Kaiser Wilhelm II. ist das Deutsche Reich bis 1918 einziger Kaliproduzent weltweit.

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Scoop – K+S Gruppe, D, Award of Excellence, Visual Storytelling, Illustration


1.2 Employee Magazines 78

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LERNEN

LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER

SCOOP 1/2012

KLUG GEPLANT IN DIE WELT

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SCOOP 1/2012

Transportvolumen 2011 Nach Verkehrsträgern in Mio. Mt (metrische Tonnen)

Moderne Logistik ist weit mehr als der Gütertransport von A nach B. Hintergrund ist das rasante Wachstum internationaler Geschäftsbeziehungen.

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ie Rohstoffe und Produkte von K+S legen oft weite Strecken bis zum Empfänger zurück. Damit die Transporte trotz großer Entfernungen und verschiedener Verkehrsträger pünktlich erfolgen, arbeiten Logistiker an ausgefeilten Konzepten. Denn: Je weiter der Weg einer Ware vom Ursprung bis hin zum Kunden ist und je mehr Dienstleistungen vereinbart werden, umso komplexer sind die Abläufe. Konzernweit kümmern sich 25 Einheiten mit Logistikern – in der Fachsprache Supply Chain Manager – um den wirtschaftlichen Ablauf der Logistikprozesse. Dazu haben sie die gesamte Lieferkette, also den Transportverlauf der jeweiligen Produkte, im Visier. „Das heißt, alle Partner, die im Transportgeschehen eingebunden werden sollen und alle ortsgegebenen Bedingungen müssen berücksichtigt werden“, sagt Frank Firnkes, Leiter Globale Logistik bei K+S. „Und

Fotos: Bernd Schoelzchen(2), K+S Infografik: KircherBurkhardt Infografik

Globale Transportketten und lokale Gegebenheiten werden verzahnt. je mehr unsere eigenen regionalen Logistik-Töchter übernehmen, umso transparenter und kostengünstiger können wir sein.“ Gleichwohl arbeiten die K+S-Logistiker weltweit mit Reedereien, Bahn- und Fuhrunternehmen sowie Lager- und Umschlagbetrieben zusammen. Zum Beispiel Kali: K+S versendet große Mengen von Deutschland nach Asien. Vom Bergwerk müssen sie zunächst zum Hafen gelangen. Das geschieht mit der Güterbahn. „Wir schauen stets, welcher Verkehrsträger für den jeweiligen Transportabschnitt geeignet und kostengünstig ist“, sagt Dr. Martin Brown, Leiter Supply Chain, K+S KALI GmbH. Dann kommen Containerschiffe zum Einsatz und für den Transport innerhalb Chinas stehen Feederschiffe bereit. Auch beim Salz werden teilweise lange Transportwege zurückgelegt. Zum Beispiel beim Transport von Chile in die Vereinigten Staaten: Hierbei werden üblicherweise große Massengutschiffe an der chilenischen Küste beladen, die die Ostküste der USA mit Auftausalz versorgen. „Damit dies in der Winterzeit reibungslos geschieht, ist eine genaue Absprache der beteiligten Partner SPL, Empremar und ISCO erforderlich“, erklärt Philipp Moeller, Manager Supply Chain bei ISCO in Clarks Summit, USA. (red)

Lieferung zum Lager des Großkunden

Lieferung zum Kunden

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14 TAGE

12 40 TAGE

VON CHILE IN DIE USA Lkw Schiff

200 km 7.800 km

VON DEUTSCHLAND NACH SCHANGHAI

insgesamt 8.000 km Am Kalikai in Hamburg: Hier werden die Schiffe für ihre Fahrt in alle Welt beladen.

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Lieferung zum Lager des Kunden

Verladung auf kleinere Lkw

Zug Schiff Feeder

Umschlag vom Feederschiff auf Lkw

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7 Schiffstransport an die Ostküste der USA. Dabei wird der Panamakanal passiert

Im Werk BergmannssegenHugo werden die Ganzzüge entladen und der Rohstoff veredelt

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5

Umschlag auf kleine Feederschiffe

Container werden mit dem veredelten Rohstoff per Förderband beladen

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Lkw-Transport vom Hafen zum nahe gelegenen Massengutlager

Philipp Moeller, Manager Supply Chain bei ISCO in Clarks Summit, USA

Über Förderbänder wird das Schüttgut vom Zug zum Werk befördert

Lkw nehmen max. 30 Mt auf

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» Damit die Transporte im Winter reibungslos ablaufen, ist eine genaue Absprache der beteiligten Unternehmen wichtig. «

7

6 3

Schiffsbeladung in Patillos

Schiffstransport nach Schanghai Hafen von Schanghai – Entladung der Container per Kranbrücke

4

Lagerhalde

4 Löschen der Ware im Hafen von Baltimore

2 2

Von der Verarbeitungsanlage in der Mine wird das Salz mit Lkw zum Hafen in Patillos (ca. 28 km) gebracht

Eisenbahntransport nach Hamburg mit dem eigenen „Baltic Train“

An einem ContainerTerminal in Hamburg werden die Container auf ein Schiff gehoben

Die Ganzzüge haben 40 Waggons mit je 26 Tonnen. Der gesamte Zug kann also 1.040 Tonnen Schüttgut transportieren Verladung in Ganzzüge mit dem Partner Deutsche Bahn

Lkw, die max. 64 Mt (metrische Tonnen) laden, bringen das Rohmaterial zur Verarbeitung

Kaliabbau unter Tage im Werk Neuhof-Ellers

1 Salzabbau im Salar Grande (Chile)

420 km 15.800 km 1.000km

insgesamt 17.220 km

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» Wir schauen stets, welcher Verkehrsträger für einen Transportabschnitt geeignet und kostengünstig ist. « Dr. Martin Brown, Leiter Supply Chain, K+S KALI GmbH in Kassel, Deutschland

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Scoop – K+S Gruppe, D, Award of Excellence, Visual Storytelling, Illustration


1.2 Employee Magazines 79

Steinkohle, D, Award of Excellence, Front Page


1.2 Employee Magazines 80

Steinkohle, D, Award of Excellence, Visual Storytelling


1.2 Employee Magazines 81

Steinkohle, D, Award of Excellence, Visual Storytelling


1.2 Employee Magazines 82 Strategie

Strategie

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iversity Management ist heute ein wichtiger Be­ standteil der Unterneh­ menskultur. Es beruht auf der Überzeugung, dass Organisationen produktiver und kreati­ ver sind, wenn die Belegschaften viel­ fältig sind. Demnach sind Unterneh­ men dann am besten für die Zukunft gewappnet, wenn ihre Mitarbeiter unterschiedlich sind – beispielsweise in Bezug auf Geschlecht, Alter und Herkunft. Mitarbeiter mit verschiedenen Hintergründen spiegeln die Umwelt des Unternehmens besser wider. Das wiederum bringt Vorteile: Unter­ nehmen, deren Beschäftigte nicht alle gleich sind, können die Herausfor­ derungen einer globalisierten Arbeits­ welt erfolgreicher bewältigen als Betriebe mit einer homogenen Beleg­ schaft, so eine Studie der Europäi­ schen Kommission. Andere Untersuchungen zeigen, dass vielfältig zusammengesetzte Teams sich besser in die Lebenslagen von Kunden hineinversetzen können und eher Produkte entwickeln, die zielgruppenorientiert sind und sich entsprechend gut verkaufen. Auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird Vielfalt in Unternehmen immer wichtiger.

Vielfalt

statt Eintönigkeit

Grundsätzlich geht es aber vor allem darum, dass niemand aufgrund seines Geschlechts, seiner Hautfarbe oder seines Bildungsstands diskriminiert werden sollte – auch nicht unter­ schwellig. Genau dies war der Ur­ sprung des Diversity Managements, das in den 1990er­Jahren in den USA entstanden ist. Es geht darum, allen dieselben Chancen zu bieten: Jede und jeder sollte die Möglichkeit haben, sich einzubringen und etwas zu bewegen.

Diversity Management spielt in vielen internationalen Unternehmen eine wichtige Rolle. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Und wie geht Vattenfall mit dem Thema um?

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Vattenfall Magazine

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Diversity Management will sicherstellen, dass sich alle einbringen können. Dieses „sich einbringen“ wird im Englischen mit „bringing something to the table“ (wörtlich: etwas mit zum Tisch bringen) ausgedrückt.

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Text: Irene Christensson, Simone Modrack Foto: Ayse Tasci-Steinebach

Vattenfall Magazine

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1.2 Employee Magazines 83 Entdeckungen

Entdeckungen

Wellen

Entfernung zur Küste: acht bis 16 Kilometer

schlagen Der Wellenenergiewandler Pelamis ist eine der vielversprechendsten Technologien bei der Gewinnung umweltfreundlicher Energien. Text: Carolin Wittek | Illustration: Golden Section Graphics GmbH

elamis (griechisch für Seeschlange) ist ein Offshore-Wellenenergiewandler vom Edinburgher Hersteller Pelamis Wave Power. Die teilweise unter Wasser liegende Anlage misst fünf Meter im Durchmesser und ist 180 Meter lang. Die Wellen versetzen die vielen beweglich gekoppelten Segmente in Bewegung. Hydraulikaggregate, die sich zwischen den Schwimmkörpern befinden, wandeln die Bewegung in nutzbare Energie um. Mit fünf Generatoren erreicht eine Pelamis-Anlage eine Maximalleistung von einem Megawatt. Mehrere Anlagen lassen sich zu einer Wellenenergiefarm zusammenfassen, die über ein Unterseekabel mit dem Stromnetz auf dem Festland verbunden ist. Pelamis ist für den Einsatz in Wassertiefen von über 70 Metern einige Kilometer vor der Küste konzipiert. Die Stahlschlangen überstehen auch hohe Wellen, indem sie durch sie hindurchtauchen.

Joint Venture gegründet, um eine Offshore-Wellenenergiefarm mit einer Leistung von zehn Megawatt in der Nähe der schottischen Shetlandinseln zu errichten. Der von der Farm erzeugte Strom wird über ein Kabel auf dem Meeresboden zum Festland transportiert und über ein kleines Umspannwerk in das Energienetz eingespeist. Vattenfall plant den Kauf seiner ersten Pelamis-Anlage für Ende 2012. Nach einer Testphase im Jahr 2014 wird 2015 mit dem Bau der Farm begonnen, die bis zu 14 Pelamis-Anlagen umfassen soll. Vattenfall geht davon aus, dass Wellenenergie ab dem Jahr 2020 kommerziell genutzt werden kann. Das Meeresenergie-Entwicklungsprogramm des Unternehmens sieht bis 2030 die Errichtung von Wellenenergiefarmen vor, die eine Leistung von insgesamt 500 Megawatt erbringen können.

Der in den Gelenken erzeugte Strom wird mittels Unterseekabel übertragen. Mehrere Anlagen können gekoppelt und über ein einziges Kabel mit dem Festland verbunden werden. Pelamis wurde speziell für die Nutzung in hoher Dünung konzipiert. Die Anlagen halten auch starke Wasserbewegungen aus.

Die komplette Anlage ist so verankert, dass sie sich immer quer zum Wellengang ausrichtet.

Eine Wellenfarm mit einer Leistung von 30 Megawatt würde aus insgesamt 40 miteinander verbundenen Anlagen bestehen. Sie könnte 20.000 Haushalte mit Strom versorgen. 2.100 m

Hydraulischer Kolben

Vattenfall und Pelamis haben unter dem Namen Aegir Wave Power ein

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Großanlagen sind möglich

Generator

600 m

P

Motor

Gesamtlänge: 180 m

Die einzelnen Segmente der Anlage sind mit Scharniergelenken verbunden. Ihre Bewegung wird von hydraulischen Kolben genutzt, die Hochdrucköl durch den hydraulischen Motor pumpen.

5m

Mensch im Größenvergleich

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Wintershall information ausgabE Nr. 3 / oktobEr 2012 magaziN f端r mitarbEitEr uNd frEuNdE

Exportiert Einsatz von Sauergas-Wissen in Abu Dhabi Versorgt Nachschub f端r Plattformen auf hoher See unterst端tzt Medizinische Hilfe f端r libysche Verletzte

Entdecker aus Leidenschaft

Wintershall Information, D, Award of Excellence, Visual Storytelling, Illustration


1.2 Employee Magazines 85

TiTelThema

Gesucht: Forschergeist und Ausdauer

1917

Menschen wie Rocke feller und historische Meilensteine präg ten die Erdölindustrie.

Pe troleumlampen heizten die Nach frage nach Öl an.

1859

1911

Entdecken Kaum ein Rohstoff hat unsere moderne Welt so geprägt wie Erdöl. Auch in Zukunft sind Öl und Gas unverzichtbar. Doch obwohl die Techniken immer ausgefeilter werden: Das Aufspüren von Kohlenwasserstoffen ist und bleibt eine knifflige Aufgabe. Katrin rausch

exploration gestern

fotos: Getty images, wintershall (2) illustration: KircherBurkhardt infografik

eigenartig

Die methoden, um Öl aufzuspüren, waren teilweise sehr skurril: etwa die wünschelrute, deren ausschlagen auf den kostbaren rohstoff hindeuten sollte. oder den eigenen hut zu werfen, um eine geeignete Bohrstelle zu bestimmen, wie es anton raky tat, ein genialer erfinder auf dem Gebiet der tiefbohrtechnik. unwissend

Zur herkunft von erdöl gab es anfangs viele theorien. noch mitte des 19. Jahrhunderts glaubten viele, dass erdöl beim unterirdischen erhitzungsprozess von Kohle entsteht.

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D

er 27. August 1859 ist kein Tag, der in den Geschichtsbüchern steht; kein Datum, das Schulkinder auswendig lernen müssen. Und doch hat es die Geschichte der Welt entscheidend verändert. Denn an diesem Tag stößt der Eisenbahner Colonel Edwin L. Drake nahe Titusville, Pennsylvania, in 21 Meter Tiefe auf Erdöl. Er setzt damit den Startpunkt für die Ära des Erdöls und löst in den USA einen regelrechten Ölrausch aus. Fünfeinhalb Jahre später steigt ein erst 26-jähriger Geschäftsmann aus Cleveland mit dem Kauf einer Raffinerie ins amerikanische Ölgeschäft ein. Sein Name: John D. Rockefeller. Ein Name, der wie kein zweiter für die Weltölindustrie steht. In kurzer Zeit baut der junge Mann ein Imperium auf. Im Raffineriegeschäft, Transport und Vertrieb hält Rockefeller unangefochten das Monopol. Nur von der Erdölförderung selbst lässt er zunächst die Finger. Zu spekulativ erscheint ihm dieser Bereich. Denn Rockefeller ist kein Entdecker, kein Ölsucher. Er ist ein hart kalkulierender Geschäftsmann, den zuallererst der Profit interessiert – und

DiE suchE nAch ErDöl Glich zu AnFAnG EinEm rAtEspiEl.

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der seine Monopolstellung rücksichtslos verteidigt: Mit geheimen Rabattabsprachen und Tiefstpreisen drängt er mögliche Konkurrenten aus dem Markt. Dieser „Ölkrieg“, wie es die Presse nennt, hat schließlich Folgen: 1911 wird Standard Oil vom Supreme Court der USA zerschlagen. Einen Rockefeller kann Deutschland nicht vorweisen. Doch auch hier gibt es Pioniere, die die Erdölförderung voranbringen. Der Naturwissenschaftler Georg Christian Konrad Hunäus führt auf der Suche nach Kohle als erster ein umfangreiches Bohrprogramm durch und stößt im Juni 1859 im norddeutschen Wietze auf Erdöl – sogar noch bevor Drake das in Titusville gelingt. Zum Ölboom kommt es aber erst 40 Jahre später, als in Wietze eine eruptive Quelle gefunden wird. Die Fördermengen steigen rasant an und machen die Lagerstätte für Jahrzehnte zum produktivsten deutschen Ölfeld. Insgesamt werden dort über 2000 Bohrungen niedergebracht, von denen mehr als 1600 fündig sind. Doch woher wussten die Männer, wo sie nach Öl suchen müssen? Die Antwort kennt Martin Salesch, Leiter des deutschen Erdölmuseums in Wietze: „Sie wussten es nicht. Sie haben mehr oder weniger geraten.“ Das Entdecken des Rohstoffs beschränkte sich zunächst darauf, Öl dort abzuschöpfen, wo es an der Erdoberfläche von selbst zutage trat. „Gebohrt wurde dann einfach in der Nähe solcher Stellen. Ansonsten hielt man nach schwärzlich-braunen Kuhlen Ausschau, die so aussahen, als könnten sie Erd-

August Rosterg brachte Win tershall voran.

öl in sich bergen. Denn damals hatte man noch keine Vorstellung, wie Erdöl entsteht“, erklärt der Archäologe, der das Museum seit sieben Jahren leitet. Auf ganz neue, wissenschaftliche Füße stellt der Geophysiker Ludger Mintrop die Ölsuche, als er 1917 den ersten feldtauglichen Seismografen erfindet. „Mit seinem Gerät ist es erstmals möglich, Erschütterungen im Boden zu erzeugen und deren Verlauf exakt zu messen.

Bauern schöp ften Erdöl von ihren Feldern ab (um 1900).

Pferdewagen transportierten das Öl.

Bis in die 1930er-Jahre waren die Bohrtürme aus Holz.

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TiTelThema TiTelT el hema elT DiE sEismik ist DiE mEistGEnutztE mEthoDE in DEr ExplorAtion. So konnten wichtige Kenntnisse über die geologische Struktur unter der Erde erlangt werden“, erläutert Salesch. Kenntnisse, die die Suche nach Öl erheblich erleichtern. Was Mintrop für die Seismik, ist August Rosterg für Wintershall. Ihm ist es zu verdanken, dass Wintershall heute überhaupt Erdöl fördert. Denn als der junge Bohringenieur 1898 in die Bohrgesellschaft eintritt, widmet sich Wintershall ausschließlich der Erschließung von Kalisalzen. Dank seines großen technischen Sachverstands und seines kaufmännischen Geschicks steigt Rosterg zum Generaldirektor auf und baut die bis dahin eher unbedeutende Bohrgesellschaft zum führenden Kali-Unternehmen

D ie Bohrungen stoßen tie f in den Boden vor.

exploration heute von oben

luftaufnahmen von flugzeugen oder satelliten geben erste hinweise auf mögliche erdölund erdgasvorkommen. weitere eitere liefert das magnetfeld: rund und um eine lagerstätte agerstätte ist es schwächer, weil das sedimentgestein, in dem Öl und Gas lagern, weniger magnetisch ist als anderes Gestein. nach unten

Gewissheit bringt erst die Probebohrung. Dabei werden Bohrkerne entnommen und unter dem mikroskop untersucht, um das Gestein zu entschlüsseln.

Flugzeuge messen das Magne tfeld der Erde.

aus. 1930 stoßen Arbeiter in einem der KaKa lischächte auf Erdöl – das Interesse des FirFir menchefs ist geweckt. Ihm sagt man nach, nicht nur einen sechsten Sinn für Kali, sonson dern auch für Öl zu haben. Die Ölproduktion bildet fortan das zweizwei te Standbein des Unternehmens. Eines, das stetig wächst: 1931 fördert Wintershall noch 2750 Tonnen Erdöl, 1934 sind es bereits 38 000 Tonnen – nicht zuletzt dank Rostergs Zielstrebigkeit. „Sicher ein Machtbesessener, aber einer, dem es um mehr ging als nur um Besitz und dessen Genuss“, schreibt ein Journalist über ihn. Leidenschaft für die Suche nach Erdöl und Erdgas – das motiviert auch Pablo Kraemer heute, knapp 80 Jahre später. Der Geologe arbeitet seit acht Jahren für Wintershall, seit vier Jahren bei Wintershall Noordzee (WINZ) in den Niederlanden. Er studiert hauptsächlich mature Felder, aus denen bereits viel Erdgas und Öl gefördert wurde, und versucht herauszufinden, ob dort noch mehr Kohlenwasserstoffe lagern. Der Argentinier ist ein sogenannter „Strukturgeologe“: Er beschäftigt sich mit der Form von Gesteinsschichten. „Die Strukturen möglichst genau zu beschreiben, ist essentiell bei der Suche nach Öl und Gas“, erklärt Kraemer. „Sie verraten uns eine Menge darüber, ob sich hier Kohlenwasserstoffe befinden können oder nicht.“ Für ihre Arbeit nutzen Kraemer und seine Kollegen eine Vielzahl von Methoden. Die meistgenutzte ist die Seismik. An Land erzeugen dabei sogenannte Vibro-Trucks mit Stößen auf den Boden Schallwellen im Untergrund. Diese Wellen wandern tief in die Erde und werden von dort zurückgeworfen. Die Reflektionen werden an der Oberfläche von Geophonen gemessen und erscheinen als Bild auf dem Computer. Offshore übernimmt ein Schiff diese Arbeit. Heute

wird vor allem 3D-Seismik genutzt, um ein dreidimensionales Bild vom Untergrund zu erzeugen. „So können wir die Struktur und die Beschaffenheit des Gesteins schon ziemlich gut erkennen“, erklärt Kraemer. Um ein möglichst vollständiges Modell der potenziellen Lagerstätte zu erstellen, werden diese Daten mit anderen Informationen kombiniert. Zum Beispiel mit den Resultaten der Arbeit an der Oberfläche. Dabei analysieren die Geologen oberirdische Gesteinsformationen, die denen unter der Erde entsprechen, und nehmen Stichproben. So finden sie heraus, ob das Gestein porös ist oder sogar Ölflecken aufweist. Im Grunde arbeiten Geologen wie Ärzte, erklärt der Argentinier. Der Patient – in dem Fall das Gestein – zeigt verschiedene Symptome, und wie ein Arzt muss der Geologe die Ursache dafür finden. Zu diesem Zweck setzt er verschiedene Instrumente ein. Wenn eine Bohrung ansteht, kommen wie vor einer Operation alle Spezialisten zusammen, um den Patienten beziehungsweise die potenzielle Lagerstätte genauestens zu erörtern. Der Austausch mit den Kollegen ist generell unverzichtbar, weiß Kraemer: „Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn ich meine Ideen nicht mit

foto: martien de man illustration: KircherBurkhardt infografik

P ablo Kraemer, Geologe bei Win tershall.

Feldarbeit vor Ort.

Mithil fe von Seismik analysiert Kraemer den Un tergrund. 6

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TiTelThema

foto: Christian Burkert illustration: KircherBurkhardt infografik

krEAtivität unD knowhow sinD Auch in zukunFt unErlässlich. anderen teile und diskutiere, ist das Risiko, etwas zu übersehen oder in eine falsche Richtung zu denken, viel zu hoch.“ Ist die Suche nach Öl und Gas dank moderner Technologien heute nicht viel einfacher als noch vor 100 Jahren? „Nein, nicht wirklich“, erklärt Kraemer. „Bohrungen in zwei Kilometer tiefem Wasser und drei Kilometer tiefem Untergrund abzuteufen: So etwas wäre vor 30 Jahren noch undenkbar gewesen. Dies zeigt ganz deutlich: Der Schwierigkeitsgrad steigt mit dem technischen Fortschritt – und mit dem Maß, in dem bislang unentdeckte Gegenden der Welt zugänglich werden.“

Dass die Zukunft der Exploration noch genügend Herausforderungen bereithält, davon ist auch Harald Andruleit von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover überzeugt. Er leitet den Arbeitsbereich „Verfügbarkeit der Energierohstoffe“. Andruleit und sein Team widmen sich der Frage, wo und wie künftig Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas gefunden und gefördert werden können. „Weiße Flecken gibt es auf der Landkarte zwar kaum noch“, erklärt der Geologe. „Aber es existieren noch Gebiete mit offenen Potenzialen – sogenannte Frontier-Regionen.“ Zu ihnen zählen zum Beispiel Tief- und Tiefstwassergebiete der Ozeane ab 500 beziehungsweise 1500 Metern. Eine begehrte Region liegt im Atlantik vor Brasilien. Für Andruleit ist klar: „Die Unternehmen werden dem Öl und Gas in die Tiefen folgen, in denen es lagert. Der Anteil von Öl aus Tiefstwassergebieten wird deshalb künftig steigen.“ Eine weitere Frontier-Region ist die Arktis. Fast ein Viertel aller noch unentdeckten Öl- und Gasvorkommen werden im ewigen Eis vermutet. Ein klimatisch und technisch anspruchsvolles Gebiet, geologisch kaum erkundet – hier liegt noch viel Arbeit vor den Explorateuren.

Fron tier-Regionen haben noch viel P otenzial.

Gashydra te sind bisher wenig erkunde t. 8

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Neben solchen Gebieten werden vor allem unkonventionelle Lagerstätten in Zukunft eine große Rolle spielen, ist sich Andruleit sicher. Die Hauptschwierigkeit sei dabei nicht unbedingt die Erkundung, sondern die Frage, ob Shale Gas (Schiefergas), Shale Oil oder Schwerstöl wirtschaftlich gefördert werden können. Die Produktion sei technisch komplex, teuer – und manche Fördermethoden heute noch nicht realistisch: „Eine Horizontalbohrung in einer tief liegenden Shale Gas-Lagerstätte vor der Küste abzuteufen, das ist zur Zeit kaum vorstellbar“, so der Rohstoffexperte. Während die Produktion von Shale Gas an Land aber zumindest in den USA schon relativ weit ist, steht man bei anderen Quellen noch am Anfang. Gashydrate zum Beispiel, in Eis gebundenes Methan, seien von einer wirtschaftlichen Gewinnung noch weit entfernt. Neben geographischen, geologischen und technischen Herausforderungen dürften Unternehmen künftig aber auch andere Faktoren nicht außer Acht lassen: „Die Rahmenbedingungen sind extrem wichtig. Also Fragen wie: Bekomme ich überhaupt Zugriff auf die Vorkommen oder sind diese fest in staatlicher Hand?“ Die Unternehmen seien gut beraten, höchste Sicherheitsstandards einzuhalten und auf die Umwelt Rücksicht zu nehmen. Die Öffentlichkeit schaue heute sehr viel genauer hin. Ein Beispiel dafür: die Bürgerproteste in Deutschland, als E&PUnternehmen ankündigten, mögliche Shale Gas-Vorkommen erkunden zu wollen. „Information und Transparenz sind in Zukunft unerlässlich“, betont Andruleit. Es ist eine andere Welt, in der die Explorateure von heute und morgen arbeiten. Doch auch wenn Pionierleistungen wie noch vor 100 Jahren nicht mehr an der Tagesordnung sind: Auf Forschergeist, Kreativität und Know-how ist die Erdölbranche auch in Zukunft angewiesen: „Am Ende steht immer der Mensch“, weiß der Rohstoff-Forscher. „So weit, dass Maschinen Öl und Gas für uns finden, sind wir noch lange nicht.“

exploration Morgen

weiterdenken

ob die Computerleistung, verbesserte Visualierung von Daten oder eine verfeinerte Bohrtechnik: Die exploration entwickelt sich ständig weiter. Bei der erkundung unkonventioneller lagerstätten müssen sich Geologen umstellen: statt wie konventionelle Vorkommen punktuell und in kleinen fallenstrukturen aufzutreten, verteilen sich diese auf ein großes areal.

RohstoffForscher Harald Andruleit von der Bundesanstalt für Geowissenscha ften und Rohstoffe (BGR).

Wichtig: der D ialog mit Öffen tlichkeit und In teressengruppen.

Arktis und Tie fwasser stehen im Fokus. 03 / 2012

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ÖL & GAS

ÖL & GAS

HightechVerschluss für den Ernstfall entwickelt

In die 24. Etage der Nation Towers zieht Wintershall.

anpassung Wintershall Libya entwickelt eigene Sicherheitsrichtlinien. Dazu gibt es ein Booklet in Arabisch und Englisch. In Schulungen werden alle libyschen Kollegen mit den Regeln vertraut gemacht.

Offshore-Sicherheit Wintershall hat sich an der Konstruktion eines Abdeckzylinders beteiligt, der havarierte Bohrlöcher am Meeresboden verschließen soll. Einsatzgebiet ist die Nordsee.

fotos: Derek ironside, marc Borufka, Bew, wintershall, heiko meyer Grafik: KircherBurkhardt infografik

M

ehr als sieben Meter hoch und 40 Tonnen schwer steht das stählerne Gebilde im Hafen von Aberdeen in Schottland. Seine Bestimmung ist dem gelben Riesen nicht gleich anzusehen: Sollte eine Offshore-Bohrung außer Kontrolle geraten, kann der Abdeckzylinder (Capping Device) in kürzester Zeit zu jedem Punkt in der Nordsee gebracht werden und die Bohrung kontrolliert abdichten. Wintershall ist an dem neuen Sicherheits-Tool seit Projektbeginn beteiligt. Zwar ist ein ernster Zwischenfall in der Nordsee eher unwahrscheinlich, denn der Lagerstättendruck ist hier niedrig und die Wassertiefe vergleichsweise gering. Doch nach dem Unglück an der Plattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko wurden weltweit die Standards weiter erhöht. „Seit dem Unglück von 2010 gibt es eine erhöhte Sensibilität bei Politik und Bevölkerung. Wir müssen jetzt konkrete Ergebnisse liefern“, sagt Guido Schnieders, Leiter der Abteilung Sicherheit, Umwelt und Gesundheit. Der Abdeckzylinder funktioniert wie ein großer Flaschenverschluss – ein Verschluss, gespickt mit einer Vielzahl von Anschlüssen, Stromversorgung und einer komplexen Steuer- und Regeltechnik. Vom Deck eines Schiffs kann der Zylinder abgesenkt und auf ein havariertes Bohrloch gesetzt werden, um an-

auf einen blicK für Wassertiefen von

100 bis zu 3000 metern ist der abdeckzylinder im nordseeraum konstruiert. er kann bis zu einem Jahr in der tiefe bleiben.

Die nOrDsee

ist im schnitt 94 meter tief. Der südliche teil erreicht 25 bis 50 meter, der nördliche zwischen norwegen und den shetlandinseln 100 bis 200 meter tiefe. nur in der norwegischen rinne geht es bis gut 700 meter hinab. Zum Vergleich: Das havarierte Bohrloch der Deepwater hori zon liegt 1500 meter tief. aberDeen

im nordosten schottlands wurde als standort des Zylinders gewählt, weil von hier die tieferen Bereiche der nordsee schnell zu erreichen sind.

DIE BRANcHE PFLEGT IN PUNcTO SIcHERHEIT EINE INTENSIVE KOOPERATION. 22

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schließend ausströmendes Öl oder Gas sicher abzuleiten. Gleichzeitig wird über ferngesteuerte Ventile langsam Gegendruck in der Lagerstätte aufgebaut. Das gibt den Technikern Zeit, um Entlastungsbohrungen abzuteufen und das havarierte Bohrloch endgültig mit Zement zu verschließen. Erst dann wird der Zylinder wieder entfernt und zur Basis an der schottischen Küste zurückgebracht. Die Technik eignet sich vor allem für größere Wassertiefen – denn bis rund 100 Meter Tiefe sind die Bohrungen gut von Tauchern zu erreichen. Das Material des Zylinders muss besonders widerstandsfähig sein gegen den hohen Wasserdruck und die niedrige Umgebungstemperatur in der Tiefe. Die Vorrichtung kostet etwa zehn Millionen Euro und hat eine Lebensdauer von rund 20 Jahren. Wintershall beteiligt sich mit 190 000 Euro. Gleichzeitig prüft das Unternehmen derzeit den Einstieg in weitere Projekte in anderen Regionen. „Das ist eine Kostenabwägung, immerhin operieren wir selbst ja nicht in Tiefwasserbereichen, aber das Sicherheitsthema verbindet die ganze Industrie“, erklärt Schnieders. Über den Erdball verteilt sind ein Dutzend Abdeckzylinder geplant beziehungsweise schon stationiert, die von Einzelunternehmen oder Konsortien finanziert werden. „Der Unfall im Golf von Mexiko hat einen neuen Innovationsschub für die Sicherheitstechnik ausgelöst“, sagt Schnieders. Auch Wintershall hat die eigenen Systeme anhand der Analyse-Ergebnisse

450 pipelinerOhre der Nord Stream liegen in einem Lagerhaus bei Lubmin. Das Ersatzteillager ist für eventuelle Reparaturen an der Offshore-Pipeline gedacht. Die zwölf Meter langen Rohre können dort bis zu 50 jahre aufgehoben werden, ohne ihre Qualität einzubüßen.

umWelt Gemeinsam mit den norwegischen Kollegen hat die HSE-Abteilung in Kassel ein Unternehmensleitbild Umweltschutz entwickelt. Es ist für die gesamte Wintershall-Gruppe gültig und steht im Intranet zum Download.

Der Abdeckzylinder ist mehr als sieben Meter hoch und wiegt 40 Tonnen.

100 km Norwegen Schottland

Aberdeen

Nordsee

Großbritannien

des Deepwater Horizon-Unglücks überprüft und arbeitet in mehreren Expertengremien mit. So vertritt Guido Schnieders das Unternehmen im Oil Spill Response Joint Industry Project (OSR-JIP). Die Arbeitsgruppe unter dem Dach des internationalen Branchenverbands OGP wurde nach dem Unglück von 2010 gegründet, 14 Unternehmen machen mit. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung neuer Technologien, um die Sicherheit von Offshore-Projekten zu erhöhen. „Diese Form der Zusammenarbeit hat eine neue Dimension“, betont Schnieders. (süm)

Deutschland

„Eigentlich sind sich doch alle einig, dass Erdgas ein wichtiger Brückenpfeiler für die Energiewende ist.“

Neue Büroetage in Abu Dhabi in abu Dhabi wird es bald ein neues Büro geben. anfang nächsten Jahres sollen die neuen räumlichkeiten in den nation towers für die gut 45 mitarbeiter beziehbar sein. im 24. stock werden das Projektteam „shuwaihat“, das team new Business sowie die wintershall-repräsentanz middle east Platz finden. „ein architekt vor ort gestaltet das Büro und wird den ausbau in den nächsten monaten begleiten“, sagt engelbert frische aus der abteilung engineering und maintenance (eP), der das Projekt auch vor ort betreut. Vieles sei neuland gewesen: „im Gegensatz zu libyen mussten wir in abu Dhabi erst Kontakte zu architekten und ausbaufirmen knüpfen“, erklärt frische. Die beiden türme der nation towers mit wohnungen und Büros werden derzeit fertiggestellt. wintershall ist einer der ersten mieter. (km)

umzug

Projektleiter Engelbert Frische betreut die Arbeiten vor Ort in Abu Dhabi.

hilDegarD müller ,

Vom schottischen Aberdeen aus ist der Abdeckzylinder in der Nordsee schnell einsetzbar.

informationen zur international association of oil & Gas Producers (oGP) gibt es unter www.ogp.org.uk

Vorsitzende des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Deutschland.

abu Dhabi ist die Hauptstadt des gleichnamigen emirats abu Dhabi und der Vereinigten arabischen emirate (Vae).

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Arbeitsleben

Arbeitsleben

Nach sechs Stunden ist die Nacht vorbei

Arve Bjørnsen fuhr noch vor wenigen Jahren als Kapitän selbst auf den Weltmeeren. Jetzt arbeitet er als MarineRepräsentant bei Wintershall Norge.

Auf hoher See Die Kapitänsmütze hat Arve Bjørnsen gegen den Wintershall-Helm eingetauscht. Einst auf den Weltmeeren unterwegs, arbeitet der Norweger jetzt im Büro. Trotzdem zieht es ihn noch aufs Schiff – wie jetzt auf die Stril Polar. marc Borufka

DRei STuNDeN NAch MiTTeRNAchT iST eS TAghell AuF DeR STRil PolAR.

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Anweisungen und Sicherheitsvorgaben von Wintershall umgesetzt hat. Ende dieses Jahres sind die beiden Stahlkolosse sowie ein Rettungsschiff bei Wintershall unter Vertrag, um eine Explorationsbohrung nahe des Maria-Felds sowie eine Appraisalbohrung bei Skarfjell abzuteufen. Im Büro in Stavanger ist Bjørnsen als Marine-Repräsentant Ansprechpartner für Fragen rund um die Seefahrt. So hält er Kontakt zu Reedereien, kontrolliert Routen für das Schleppen von Plattformen und hält zusammen mit seinem Kollegen Kjetil Larsen den Blick darauf, dass die für Wintershall bohrenden Plattformen rechtzeitig Nachschub erhalten. Zudem plant und koordiniert er sämtliche Bewegungen der Bohrinseln und dokumentiert deren Verankerungen am Meeresgrund. Bei der Ausschreibung von Schiffen und Plattformen profitiert er von seinen Erfahrungen. Es ist gerade drei Stunden nach Mitternacht. Der Mond ist nicht zu sehen, trotzdem ist es taghell auf der Stril Polar. Die eigene Bordbeleuchtung und die riesigen Scheinwerfer der Bohrinsel tauchen das Ladedeck in gleißendes Licht. Neben Bjørnsen steht Kapitän Lars Aure auf der Brücke. Seine Leidenschaft für die Seefahrt ist unverkennbar: Maritime Motive wie rauschende Wogen und bunte Seesterne zieren seinen rechten Arm. Und selbst im gedimmten Nachtlicht leuchtet der goldene Anker an seiner Halskette. Mit dem Steuerhebel für das Ruder in der Hand schaut der 42-Jährige konzentriert

Hintergrund

Stril Polar

Die stril Polar (Baujahr 2012) ist das neu­ este schiff der reederei simon mökster shipping aus stavanger. Das Versorgungs­ schiff ist 93,50 meter lang und 19 meter breit und kann 4900 tonnen fracht laden. KonSortium

aus Kosten­ gründen hat sich wintershall zusammen mit lundin und der VnG zum trans­ ocean arctic Consortium (taC) zusam­ mengeschlos­ sen. für rund drei Jahre haben die Unternehmen die Plattform transocean arctic, das Ver­ sorgungsschiff stril Polar und das rettungs­ schiff ranger unter Vertrag. Geplant sind insgesamt zehn Bohrungen, mit einer option auf fünf weitere.

Brandneu: Das 93 Meter lange Transportschiff lief dieses Jahr im Februar vom Stapel.

fotos: ilja C. hendel

A

uch wenn er sich erst wieder ein wenig daran gewöhnen muss, das Geschaukel auf dem Transportschiff Stril Polar macht Arve Børseth Bjørnsen nichts aus. Der 39-Jährige ist selbst zwölf Jahre zur See gefahren und hat das Kapitänspatent. Die hohen Wogen der Meere hat Bjørnsen mittlerweile gegen Fluten an Papierkram eingetauscht. Nach Stationen an Land bei Hydro Oil & Energy sowie DeepOcean arbeitet der 39-Jährige seit November bei Wintershall Norge am Schreibtisch und kümmert sich um die maritimen Angelegenheiten: Sämtliche Aktivitäten der Plattform-Versorgungsschiffe stehen unter seiner Aufsicht. „Auf den Schiffen bin ich aber nur noch selten“, erzählt Bjørnsen auf der Brücke, während zwei Meter hohe Wellen an die Bordwand klatschen. Das Transportschiff Stril Polar bringt gerade dringend benötigtes Bohrmaterial und Verpflegung aus dem Hafen von Stavanger zu der 150 Kilometer entfernten Bohrplattform Transocean Arctic, die zurzeit für den schwedischen Ölkonzern Lundin im Einsatz ist. Während der dreitägigen Seefahrt schaut Bjørnsen, ob die Reederei Wünsche,

Route: Rund acht Stunden benötigt die Stril Polar für die 150 Kilometer von Stavanger bis zur Plattform Transocean Arctic.

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Arbeitsleben

Arbeitsleben

Trotz hightech: holzplanken sorgen auf dem ladedeck für Rutschfestigkeit.

fotos: ilja C. hendel

„Die STRil PolAR iST FüR lANge ZeiT uNSeR ZuhAuSe.“

abwechselnd auf die Instrumente und zur Plattform. Bis zu zehn Meter manövriert er das Schiff mit der wertvollen Bohrausrüstung an Bord trotz heftigen Seegangs zielsicher an den Stahlkoloss heran. Dann verharrt die Stril Polar zum Entladen der Container an einer Stelle. „Ankern? Nein!“ Der Kapitän lächelt etwas müde, aber freundlich und erklärt: „Das Meer ist hier 103 Meter tief. Das Einholen des Ankers würde viel zu lange dauern. Außerdem müssen wir hier flexibel sein.“ Dann startet er mit einem Knopfdruck das dynamische Positionierungssystem. Von jetzt an sorgt der Computer dafür, dass die vier Strahlruder das Schiff auf der gleichen Stelle halten. Während auf der Ladefläche zwei Matrosen in gelb-roten Sicherheitsanzügen den massiven Haken des Plattformkrans an den Ketten eines Containers befestigen, tau26

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schen sich Kapitän Aure und Bjørnsen über sogenannte Kaventsmänner aus. „Vor wenigen Jahren hat hier im norwegischen Teil der Nordsee eine 25 Meter hohe Riesenwelle mein Schiff getroffen“, erzählt Bjørnsen. Die Wassermassen entwickelten unglaubliche Kräfte. Der Stahl des Schiffsrumpfes verbog sich so stark, dass die Holzplanken, die als Anti-Rutschbelag auf dem Ladedeck ausgelegt waren, barsten. „Das sah hinterher aus, als ob jemand Streichhölzer auf das Deck geworfen hätte. Alles war voller Späne.“ Kapitän Aure legt derweil den Rückwärtsgang ein, dreht von der Anlage ab und verlässt die 500-Meter-Sicherheitszone rund um die Plattform, obwohl noch einige Container auf der Ladefläche stehen. „Auf der Plattform ist kein Platz mehr. Wir müssen warten, bis wir im Laufe des Tages leere Container austauschen können“, sagt der Kapitän. Das ist eine seiner letzten Aktionen,

Bis zu einer Wellenhöhe von fünf Metern können die container vom Deck entladen werden.

Früher fischte lars Aure garnelen vor grönland. Jetzt ist der 42-Jährige Kapitän der Stril Polar.

bevor seine Sechs-Stunden-Schicht zu Ende geht. Jetzt hat er sechs Stunden frei, bevor er wieder arbeiten muss. Auch Bjørnsen zieht es am frühen Morgen zurück in die Koje, die mit einem kleinen Bad, Fernseher und Telefon ausgestattet ist. Das Leben an Bord ist gemütlich und anstrengend zugleich für die 13-köpfige Besatzung: „Die Stril Polar ist für eine lange Zeit unser Zuhause“, sagt Kapitän Aure frisch ausgeruht. Ein Blick auf den Boden bestätigt dies: Der Kapitän wie auch seine Kollegen tragen Hausschuhe auf der Brücke. 28 Tage arbeiten die Seeleute jeden Tag. Danach haben sie 28 Tage frei. Die langen Zeiten auf See, weg von der Familie, kennt auch Bjørnsen. Wochenlang war er fern von seinem Heimatort Haugesund, schiffte entlang der rauen Küsten von Westafrika und Irland, auf dem Mittelmeer und zuletzt auf der Nordsee sowie der Norwegischen See. „Wichtig ist, dass die Partnerin mitmacht“, sagt er. Seiner Lebensgefährtin hatte er vor dem Beginn seiner Karriere gesagt: „Du musst dich jetzt für oder gegen mich entscheiden, ich werde ein Seemann.“ Es hat funktioniert. Zusammen mit den drei Kindern genießt das Paar die Wochenenden bei jeder Gelegenheit auf dem Wasser. Wenn nicht mehr beruflich, so ist Bjørnsen jetzt

Büro statt Brücke: Die meiste Zeit verbringt Arve Bjørnsen jetzt am Schreibtisch.

wenigstens privat Kapitän und steuert eines seiner drei Boote. „Die Stril Polar ist brandneu und erst im Februar vom Stapel gelaufen“, sagt Kapitän Aure stolz, während er im Casino „Komle“, die typisch norwegischen Kartoffelklöße isst. Das Essen muss schmecken. Denn viel Abwechslung haben die Seemänner nicht, außer Fernsehen und einem kleinen Raum, in dem drei Fitnessgeräte eng beieinander stehen. „Ich will auf keinen Fall eine Meuterei provozieren“, sagt Schiffskoch Helge Haugerød und lacht. Deshalb bereitet er alles frisch zu. „Irgendwelchen Instantkram und Pulversoßen gibt es bei mir nicht.“ Nur wenn es zu stark schaukelt und das Wasser aus den Töpfen überzulaufen droht, gibt es etwas Einfaches wie Pizza, die unkompliziert in den Ofen gesteckt werden kann. Das Design mit dem markanten Bug der Stril Polar ist unter Experten bekannt für seine spritsparenden Eigenschaften. Trotzdem verbrauchen die vier insgesamt 12.000 PS starken Motoren 15.000 Liter Diesel an diesen drei Tagen auf der Nordsee. Spritkosten: rund 11.000 Euro. Während die Sonne langsam am Horizont im Meer versinkt, legt das Versorgungsschiff nach acht Stunden Rückfahrt wieder am Kai in Stavanger an. Für die Besatzung gibt es nur eine kleine Verschnaufpause. Am nächsten Morgen rückt wieder der mobile Kranwagen an und lädt Rohre, Container und Verpflegung für die 100 Mann starke Besatzung der Transocean Arctic an Bord. Nach drei Tagen Dauerschaukeln sitzt Bjørnsen am nächsten Tag wieder am Schreibtisch – mit festem Boden unter den Füßen und einem Modell der Stril Polar im Rücken: „Auch wenn’s schön war, dieses Kapitel ist für mich beendet.“

Die aktuelle Position der stril Polar: www.marinetraffic.com

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