Call for Entries 19. European Newspaper Award

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Plus: call for entries 19. european newspaper award deadline: 4. oktober 2017

norbert KĂźpper

Zeitungstrends 2017 1


Die Jury

EuropEan nEwspapEr award der 18. wettBewerB

Die 15 Jury-Mitglieder kamen aus neun Ländern: Finnland, Norwegen, Dänemark, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Spanien, Portugal und Deutschland. Es sind Journalisten, Wissenschaftler und Designer.

wer ist der hund? Der Hund heißt Luna. Er gehört einem Hotelgast, der ihn für das Foto zur Verfügung stellte. die Jury des 18. european newspaper award (von links): Annette Milz, Chefredakteurin MediumMagazin, D Björn Heselius, Business Developer (Brand & UX), FIN Prof. Joachim Blum, Media-Consultant, D Valentina Villegas, Art-Director, H Kathimerini, GR Alie Veenhuizen, Art-Director, Leeuwarder Courant, NL Walter Jensen, Art-Director, Bergens Tidende, N Marco Grieco, Art-Director, Expresso, P Jordi Catalá, EINA Centre Universitari de Disseny i Art de Barcelona, ES Silvia Brenes Prieto, The Plan Company, ES Martin Huisman, Art-Director, Het Nieuwsblad, B Ivo Knahn, Content Development, Main-Post Digitale Medien, D Katrin Nidzwetzki, Layout- und Infographics, Berner-Zeitung, CH Theo Dersjant, Director Fontys School of Journalism, NL Marianne Bahl, Art-Director, Børsen, DK Nicht auf dem Foto: Søren Nyeland, Art-Director, Politiken, DK Mitglieder der Jury sind von der Bewertung der eigenen Arbeit ausgeschlossen.

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Valentina Villegas, Marco Grieco, Theo Dersjant.

Die Jury arbeitet in vier Gruppen.

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Trends 2017 EuropEan nEwspapEr award der 18. wettBewerB

Zeitungen verändern sich kontinuierlich Immer, wenn die Ergebnisse des European Newspaper Award veröffentlicht werden, stellt sich die Frage: Welche neuen Trends gibt es? Ein gleichbleibender Trend ist sicher die Kontinuiät, denn hektische Veränderungen werden von den Lesern meist nicht gerne gesehen. Zeitungen verändern sich eher schrittweise und nicht in großen Sprüngen. Im vorderen Teil dieser Broschüre werden die Hauptpreisträger des 18. Wettbewerbs vorgestellt. Anhand der Beispiele aus Finnland, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland kann man die Weiterentwicklung des Mediums Zeitung sehen: Gedruckt wird nicht die Nachricht von gestern, die man schon im Internet gesehen hat. Es werden vielmehr eigene Schwerpunkte gesetzt. Leser der gedruckten Zeitung bekommen heute oft exklusive Inhalte in exklusivem Design. Wenn man überlegt, was man an seiner Zeitung noch besser machen kann, dann sind es in diesem Jahr die zehn Punkte, die im zweiten Teil der Broschüre dargestellt sind. Im Großen und Ganzen geht es natürlich um die visuelle Präsentation von Inhalten. Gut zu wissen: Es gibt keinen Trend zu mehr Text und zu kleineren Bildern. Beim Durchsehen werden Sie feststellen, dass viele Beispiele aus Österreich, der Schweiz und Deutschland sind. In der Tat haben diese Länder in den letzten Jahren enorm aufgeholt, was die visuelle Präsentation von Inhalten angeht. Nach wie vor führend auf diesem Gebiet sind Zeitungen in Skandinavien, gefolgt von den Benelux-Ländern und den Zeitungen auf der iberischen Halbinsel. Ich möchte hiermit der Jury nochmals danken für ihr ehrenamtliches Engagement und allen Gewinnern ganz herzlich gratulieren!

Norbert Küpper, Veranstalter nkuepper@newspaperaward.org Telefon +49 21 59 91 16 15

BÜcher ZuM theMa Zeitungsdesign

Newspaper Design 18 Zeitungsdesign 18 The Results of the 18th European Newspaper Award Norbert Küpper

Buch ZD 18 CD-Label 5.indd 1

24.03.17 11:52

Zeitungsdesign 18 die ergebnisse des 18. european newspaper award ISBN 978-3-00-055532-9 DVD zum Preis von 35 Euro

Zeitungsdesign 18 Das Jahrbuch hat 20 Kapitel und 1419 Seiten. Es hat mehr als 1500 Abbildungen. Es werden alle Gewinner-Seiten aus den 19 Kategorien des Wettbewerbs dokumentiert. Im ersten Kapitel werden die Hauptpreisträger und Trends gezeigt. Schwerpunkte bilden die Kategorien Nachrichten-Seiten, Magazine und Konzept/Innovation Print und Online. Das Jahrbuch gibt einen Überblick über die aktuellen Trends bei Design und Konzept von Zeitungen in Europa.

Zeitungsdesign und Leseforschung Umfang 200 Seiten Fadenbindung, Hardcover, ISBN 978-3-00-048574-9 Preis 49,50 Euro

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Zeitungsdesign und Leseforschung Ziel des Buches ist es, die erweiterten Möglichkeiten zu zeigen, die die gedruckte Zeitung hat, um sich bei den Lesern zu behaupten und sich von anderen Medien abzuheben. Die Grundlage des Buches bildet die Erforschung des Leserverhaltens. Dazu wird eine moderne BlickaufzeichnungsKamera eingesetzt, die das Verhalten bei der Zeitungslektüre dokumentiert. Aus den Ergebnissen kann man ableiten, wie die leserfreundliche Zeitung aussehen muss. Man bestellt die Bücher am einfachsten über die Website www.zeitungsdesign.de


So nehmen Sie teil. EuropEan nEwspapEr award i n f o r M at i o n e n Ü B e r d e n w e t t B e w e r B

der european newspaper award wird seit seiner gründung im Jahr 1998 von Zeitungsdesigner norbert Küpper veranstaltet. in den Medien wird der wettbewerb auch als „oscar der Zeitungsbranche“ bezeichnet. der hauptpeis wird in vier Kategorien vergeben:  Lokalzeitung  Regionalzeitung  überregionale Zeitung  Wochenzeitung Um über den Hauptpreis „European Newspaper of the Year“ entscheiden zu können, benötigt die Jury von Ihnen zwei komplette Zeitungen aus folgendem Zeitraum:  tageszeitungen: 9. bis 16. September 2017. Es muss eine Samstags-Ausgabe dabei sein. Wenn Ihre Zeitung am Samstag nicht erscheint, schicken Sie eine Freitags-Ausgabe.

Falls eine Einreichung ausgezeichnet wird, gibt es eine Urkunde. Es gibt keine Geldpreise.

 wochenzeitungen: Zwei verschiedene Exemplare. Diese Einreichungen müssen zwischen 1. Oktober 2016 und 30. September 2017 erschienen sein.

 Um eine Rechnung schreiben zu können, benötigen wir die exakte Firmen-Anschrift. Im Zweifel erfragen Sie die korrekte Anschrift bei Ihrer Buchhaltung.

awards of excellence  Awards of Excellence werden in 19 Kategorien vergeben.  Auch diese Einreichungen müssen zwischen 1. Oktober 2016 und 30. September 2017 erschienen sein.

 Teilnehmer außerhalb Deutschlands, aber innerhalb der Europäischen Union: Wir benötigen die Umsatzsteuer-ID Ihres Unternehmens.

teilnahmegebühren  Die Teilnahmegebühr im Jahr 2017 beträgt 240 Euro. Die Gebühr wird pro Zeitungstitel erhoben, sie ist unabhängig von der Anzahl der eingereichten Projekte. Pro Kategorie können maximal 6 Einreichungen gemacht werden.

 Nachdem Sie eine Rechnung angefordert haben, erhalten Sie sie per Email, normalerweise innerhalb von 24 Stunden. Überweisen Sie den Betrag innerhalb von 14 Tagen. die komplette ausschreibung finden sie hier:  Die Ausschreibung wird ab Juni zum Download bereit gestellt: www.newspaperaward.org

 Fordern Sie eine Rechnung an: nkuepper@newspaperaward.org

d i e K at e g o r i e n d e s w e t t B e w e r B s awards of excellence werden in 19 Kategorien vergeben: 1. 1.1. 1.2. 1.3. 1.4.

Cover und Coverstory Lokalzeitung Regionalzeitung überregionale Zeitung Wochenzeitung

2. 2.1. 2.2. 2.3. 2.4.

Sektions-Titelseite Lokalzeitung Regionalzeitung überregionale Zeitung Wochenzeitung

3. 3.1. 3.2. 3.3. 3.4.

Nachrichten-Seiten Flüchtlinge Terror Naturkatastrophen Wahlen (USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland …)

4. 4.0. 4.1. 4.2. 4.3. 4.4. 4.5. 4.6.

Fotografie Fotografische Serien Portrait Bildschnitt Sequenz Atmosphäre Perspektive Bildseite

5.

Foto-Reportage

6.

Visualisierung

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Visual Storytelling

8.

Alternative Storytelling

9. 9.0. 9.1. 9.2.

Infografik Infografiken Print Kleine Infografiken Print Infografiken Online, animierte Infografiken 9.3. Infografiken für Mobile-Phones

10. Illustration 11. Beilagen 11.0. Wochenend-Beilagen 11.1. Beilagen zu besonderen Anlässen 12. Magazine 13. Sonderseiten

17. Online und Crossmedia 17.0. Webdesign für Bildschirm und Smartphone 17.1. Daten-Journalismus 18. iPad- und Smartphone Apps 18.0. iPad- und Tablet-Apps 18.1. iPhone und Android Apps 19. Social Media

14. Typografie 15. Konzept, Innovation Print 15.0. Neue Serien, neue Konzepte 15.1. Sonderausgaben, Jubiläumsausgaben

Studentische Arbeiten Studentische Arbeiten können in allen Kategorien teilnehmen.

16. Konzept, Innovation Online 16.0. „Snow-Fall“-Projekte Multimedia Storytelling 16.1. Filme, Trickfilme

Lokalseiten Lokalseiten können in allen Kategorien teilnehmen.

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t e i L n a h M e i n P r i n t- K at e g o r i e n

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1  Es müssen auf jeden Fall zwei komplette Zeitungen eingereicht werden. Eine von einem normalen Wochentag, die andere von einem Samstag.  Die beiden Zeitungen sind obligatorisch!

 Das Teilnahmeformular muss auf jeden Fall ausgefüllt beiliegen.  Download: www.newspaperaward.org Das Formular kann am Bildschirm ausgefüllt werden.  Das Formular ist auch auf der letzten Seite dieser Broschüre.  Man kann das gleiche Formular benutzen, um Detail-Angaben bei Einreichungen zu machen.

2  Sortieren Sie die Seiten in die Kategorien des Wettbewerbs und markieren Sie die Kategorien deutlich. Bei dem Beispiel wurde ein Papierbogen in der Mitte gefaltet und die Seiten dort eingelegt.

4  Senden Sie Ihre Einreichung gut verpackt in einem Paket an: European Newspaper Award z.Hd. Norbert Küpper Gutenbergstr. 4 40670 Meerbusch, Deutschland

t e i L n a h M e i n o n L i n e - K at e g o r i e n Online-Einreichungen werden der Jury ca. 14 Tage vor dem Jury-Meeting übermittelt. Bitte senden Sie Ihre Einreichungen in Online-Kategorien als Pdf an: mail@newspaperaward.org Bei Online-Einreichungen bekommen Sie eine Bestätigungs-Email.

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Für jedes Projekt ein hochformatiges Dokument. Kategorie angeben.

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Name der Zeitung.

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Email Ansprechpartner.

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Beschreibung des Projekts in englischer Sprache, falls es erforderlich ist.

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Geben Sie einen Link, der funktioniert! Lange Zeichenfolgen mit www.tinyurl.com kürzen. Überprüfen Sie den Link im fertigen Pdf!

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category 16, adresseavisen, name@email.no

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Paywall: Geben Sie uns Zugangsdaten für fünf Zugänge. Die Zugangsdaten direkt zu dem Link stellen. Gültigkeit bis 31. Dezember. Ein Screenshot muss die Startseite des Projekts zeigen.

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Screenshot of the article’s opening image

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crossmedia-Projekte werden in den OnlineKatagorien eingereicht! Schicken Sie die Zeitungsseiten als Pdf. Die Pdfs entsprechend der Kategorie beschriften. Jedem Pdf-Dokument den Namen der Kategorie und den Namen der Zeitung geben. Nach dem Namen der Zeitung die Projekte durchnummerieren.

«Teppefall» Teppefall is the sequel to Silkeveiene. A long form article about the hunt for drug sellers on the hidden parts of the Internet. There were more images and videos avaliable for Teppefall, but the use of computer estethics, code typography and encryption effects is still key in the design of this story.

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http://www.adressa.no/pluss/magasin/

www.name_of_project.com/slash

article11219093.ece

User name: mister x Password: 1234567

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Für jedes Projekt muss ein eigenes Pdf-Dokument angelegt werden. Es sind nur Pdf-Dokumente erlaubt. Word-Dokumente können als Pdf gespeichert werden.


Hufvudstadsbladet EuropEan nEwspapEr oF THE YEar K at e g o r i e L o K a L Z e i t u n g

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lördag

17 SEPTEMBER 2016

Vecka 37

Hufvudstadsbladet lördag 17 september 2016

Hufvudstadsbladet lördag 17 september 2016

Nyheter

• Nummer 251 • Årgång 152 • 2,90 €

HUvUdSTadSreGiOnen världen politik

nOrden

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finland ekOnOmi eUrOpa

”Nu måste vi alla upp till kamp”

Intervju

Anne Applebaum

Intervju Anne Applebaum är en av 2000-talets mest inflytelserika publicister och tänkare. Hon manar till motstånd mot populism, isolationism och det hon kallar provinsialism – en nostalgisk längtan efter gamla lösningar som bevisligen inte fungerar. HBL har träffat Applebaum i hennes hem i Polen.

”Vi lever i en tid som påminner om 1920- och 1930-talet.” ●  Sidan 12 TexT AnnA-LenA LAurén FoTo ALexAnder MAhMoud

K

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Boende

Finland uppmanar EU att fortsätta som föregångare i den globala klimatpolitiken, men drar själv i nödbromsen. Sedan både USA och Kina ratificerat Parisavtalet i höst ligger EU i efterkant. EU:s medlemsländer tvistar om hur de ska fördela bördan internt. Finland betecknar kommissionens sätt att räkna

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001362-16-37

Interna bråk kan kosta EU huvudrollen på klimatscenen. ut skogens koldioxidbalans som orättvist. I går samlades EU:s ledare i Bratislava. Avsikten är att försöka komma överens i en del frågor så att unionen inte försvagas i och med brexit. Säkerhetsfrågorna låg högt på dagordningen. ●  Sidorna 4–5

Sport Svårtuggat för lejonen Finland slår ur underläge när World Cup kör i gång i Toronto. Kan Patrik Laine fortsätta sina magiska insatser mot världens bästa spelare? ●  Sidan 16

Det kan också handla om samma fenomen som ligger bakom det anonyma näthatet. Fordonet, vare sig det är en cykel eller en bil, gör mötet opersonligt, på samma sätt som näthataren aldrig behöver möta den andra människan öga mot öga.

John-Erik Jansén kommenterar det så kallade trafikraseriet i ledaren

●  Sidan 20

Kultur

Fasaden åter i praktfull glans Nylandsgatan 36 ser ut som huset gjorde för 125 år sedan. I stället för att dra på ett lager vanlig målarfärg valde husbolaget att återge fasaden sin ursprungliga prakt som framhäver nyrenässansens detaljrika formspråk.

Brevskrivaren Lindgren

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researchade böcker om rysk och östeuropeisk historia. Hon slog igenom på allvar med boken ”Gulag: A History”, som fick Pulitzerpriset år 2004. Hennes senaste bok ”Järnridån” (2012) om det stalinistiska övertagandet av Östtyskland, Polen och Ungern har hyllats av en armé eniga kritiker. Det finns få journalister, historiker och tänkare som har fått samma genomslag som Applebaum när det gäller frågor som demokratiprocesser och frihet, kommunismens arv och den nya nationalismen. Eller provinsialismen, som hon föredrar att kalla den.

H

on väntar på oss vid entrén. Vi blir presenterade för hennes man: Radoslaw Sikorski,

●●Född: I Washington 1964.

före detta krigskorrespondent, försvarsminister och utrikesminister för Polen. Sonen Alexander (18) hälsar i förbifarten, han är på väg ut för att spela tennis. Inne i huset doftar det herrgård; en behaglig blandning av trä, böcker och läder. Applebaum dukar fram kaffe och lägger kopparna direkt på travar av böcker som ligger på bordet. Coffee table-böcker om polsk historia, konst och arkitektur. – Här har funnits en bondgård troligen sedan medeltiden, men det här huset är byggt i början av 1800-talet. Det var en tysk familj som bodde här då. Vi har haft kontakt med deras ättlingar, säger hon. Egentligen är hon inte så mycket för small talk. Anne Applebaum är en person som vill få saker gjor-

●●Bakgrund: Anne Applebaum studerade vid Yale och fortsatte sedan på London School of Economics, där hon blev magister i internationella relationer. År 1988 flyttade hon till Polen där hon arbetade som korrespondent för The Economist och rapporterade om kommunismens fall och det nya Polens framväxt. Under hela 1990-talet bodde hon i både London och Warszawa. Hon har skrivit för The Spectator, The Daily Telegraph och Sunday Telegraph.

●●Språk: Engelska, ryska, franska. ●●Böcker: Between East and West (1995). Gulag: A History (2003), belönades med Pulitzerpriset 2004. Iron Curtain: The Crushing of Eastern Europa 1944–56 (2012). De båda senare böckerna har översatts till svenska. ●●I dag: Applebaum leder Transitions forum, en tankesmedja i London som finansieras av investeringsbolaget Legatum. Hon är gift med Polens före detta utrikesminister Radosław Sikorski och har två söner: Alexander (18) och Tadeusz (16).

da och hela hennes väsen – blicken, rösten och uttrycket – utstrålar ett tydligt förhållningssätt av no-nonsens. Jag har märkt tidigare att en sådan inte är ovanlig för intellektuella kvinnor. Jag förmodar att det är något som de av sin omvärld har blivit tvungna att utveckla. Anne Applebaum har amerikanskt och polskt medborgarskap, men i motsats till vad många tror har hon inga rötter i Polen. Hennes judiska släkt på pappans sida kommer från en trakt som i dag tillhör Vitryssland. – I slutet av 1800-talet lämnade min pappas farfar ett område som då tillhörde det ryska imperiet, därefter Polen och i dag Vitryssland. Kanske de talade polska, kanske ryska, jag misstänker att deras språk var jid-

disch. Det var i vilket fall väldigt typiskt att polska judar hamnade lite varstans i världen, det var det största judiska samfundet i Europa. Men alla mina mor- och farföräldar föddes i USA och jag växte inte upp med någon känsla av att vara från något speciellt ställe.

I

ett Europa där Storbritannien väljer att lämna EU, populistpartier vinner val efter val och främlingsfientligheten breder ut sig har Applebaum haft stor användning för sina välutvecklade känselspröt. – Jag trodde från första början att det skulle bli en brexit, jag har bott i England i perioder under de senaste tjugo åren och jag visste att de här strömningarna fanns. Nu får vi se hur det går för Nato. Om folk är

villiga att rösta för att lämna EU, hur kan vi vara så säkra på att de vill vara kvar i Nato? Men Nato handlar inte om invandring eller andra saker som väcker känslor. Det handlar om försvar. – Visst, men det är fortfarande en fråga om solidaritet, en känsla av gemensamma mål. Britterna är visserligen mest pro-Nato av alla européer. Så brexit kanske inte betyder något för Natos del. Men vi har två för Nato farliga val på kommande: Det amerikanska och franska presidentvalet. Donald Trump är öppet anti-Nato, han har ansett att Nato är ett slöseri med pengar i åratal före presidentvalet. Trump bryr sig inte om allianser, han förstår inte hur utrikesrelationer fungerar och vad allianser ska vara bra för. Om han blir president

kan vi inte räkna med att USA är redo att försvara ett Natoland som blir anfallet. Marine Le Pen är anti-amerikansk, anti-Nato, prorysk, hennes parti har fått lån från Ryssland. Om hon blir president kommer Frankrike att lämna både Nato och EU. Under sommaren som gått har Europa skakats av terrordåd i både Frankrike och Tyskland. Det har skapat rädsla och sått split mellan folkgrupper – i synnerhet muslimer har blivit en utsatt grupp. På den här punkten anser Applebaum att européerna borde ha mer is i magen. – Terrordåden handlar förstås om att skrämma européerna och skapa en konflikt mellan kristna och muslimer. På ett märkligt sätt påminner de mig om bolsjevikernas taktik att skapa kaos för att åstadkomma en

Hufvudstadsbladet lördag 17 september 2016

En ny bok om Astrid Lindgren kommer om några veckor. ●  Sidan 34

FOTO: LEHTIKUVA / HEIKKI SAUKKOMAA, LEIF WECKSTRÖM, KSF MEDIA-ARKIV/BERT CARPELAN

HUvUdSTadSreGiOnen världen politik

Du har talat om att vi eventuellt ser ett slut för västvärlden. Varför har politiker som Trump, Le Pen och Geert Wilders blivit så populära? – De sociala medierna har gett dem en större plattform än någonsin förr. Vi har inte längre någon riksomfattande debatt som alla förväntas följa. Mainstreammedier förlorar mark hela tiden. Alla sitter i sina egna åsiktsbubblor och lyssnar på folk som tycker precis som de själva. Det innebär att det blir mycket lättare för politiker som tidigare ansågs marginella att hitta väljare. Anne Applebaum jämför med tiden före andra världskriget, då radion blev allmän egendom. – Jag tror att vi nu lever i en tid som på många sätt påminner om 1920- och 30-talet. Radion hade samma effekt på politiken då. Hur bekantade sig de flesta tyskar med Hitler? Genom radion. Hur lärde de flesta italienare känna Mussolini? Genom radion. Det tog oss några decennier att förstå hur vi skulle motarbeta den här sortens budskap som så lätt nådde folk via radion. Sociala medier har samma slags förvirrande och undergrävande effekt på dagens politik. Trots att Applebaum i de flesta fall är en liberal som förespråkar största möjliga frihet är hon inte för total frihet på nätet. – Jag föreslår att man så långt det bara är möjligt avskaffar anonymitet på sociala medier. En mycket stor del av alla identiteter på Twitter är falska. De är skapade av datorer, inte av människor. Man kan köpa och sälja följare, programmera dem till att tweeta och retweeta. Det är ett verktyg som är väldigt lätt att använda.

– Jag vill inte generalisera och säga att alla etablerade partier har misslyckats. Men mycket ofta räcker det inte. Folk, särskilt unga människor, lyssnar inte längre på etablerade partier. Det beror på de sociala medierna. De har underminerat traditionella auktoriteter – traditionella tidningar, traditionella politiker. Man måste tänka på vilka andra sätt det finns att göra motstånd, att sprida information, att skapa sociala rörelser, onlinerörelser, nyhetsservice på nätet, fact-checking-sajter. Applebaum talar uttryckligen om motstånd, om kamp. – Den som tror på ett öppet samhälle och europeisk integration blir tvungen att kämpa för det. Under de senaste trettio åren har vi bara antagit att demokratin finns och aldrig kommer att ändras. Ingen behöver anstränga sig för de goda sakerna, de finns ändå där. Men så är det inte.

Vem ska vara ansvarig för att tvinga folk att skriva i sitt eget namn? Facebook och Twitter? – Jag anser absolut att de sociala medierna måste ta ett ansvar. Det är de som håller på att montera ned mainstreammedier genom att bland annat ta deras annonser. De har ett ansvar för att åtminstone göra slut på anonymiteten. Om de vägrar borde politikerna börja intressera sig för saken. Applebaum tar en klunk kaffe och bryter en bit av sin kaka. – Sociala medier är varken onda eller goda. De är neutrala. Men i början gjorde folk misstaget att se dem som enbart goda, man trodde att det aldrig kunde vara fel att skapa den form av kontakt som sociala medier möjliggör. Det är dags att inse hur bräcklig demokratin faktiskt kan vara, säger Applebaum. Och hon påpekar snabbt att mycket positivt redan händer. – Proeuropeiska britter har börjat organisera sig, det finns en ny brittisk proeuropeisk rörelse, en proinvandringrörelse, kampanjer mot desinformation... Det är bra. Men det borde ha gjorts tidigare! Folk borde vara mycket räddare. Mycket mer medvetna om att detta sker i deras länder och de måste börja organisera sig. Skapa motrörelser, motbudskap, motnarrativ. Skapa opposition mot Marine Le Pen eller Sannfinländarna.

Berätta om er resa. – Det var ett spontant beslut. Vi åkte i väg på eftermiddagen och kom fram mitt i natten. Det tog lång tid att köra, mellan Warszawa och Berlin löpte en tvåfilig väg, i dag är det en motorväg. Vi var tvungna att fixa rätt stämplar i passet innan vi åkte och ha kanistrar med bensin med oss, det var bensinbrist i Polen. Vid Checkpoint Charlie stoppades vi av en vakt som kommenderade oss att vända om. Vi bönade och bad, de har ju öppnat muren! Han släppte igenom oss. Framme vid muren minns jag hur märkligt det kändes. Situationen var oerhört spänd, i ett annat land kunde det ha lett till våld. Folk hade klättrat upp på de båda murarna, gränsvakterna patrullerade i ingenmanslandet mellan dem. Människor på den västtyska sidan började hoppa ner från muren för att reta vakterna, som tvingade dem upp tillbaka. Många var berusade. Långt senare fick jag veta att precis medan vi var där hade politbyrån möte och diskuterade huruvida de skulle börja skjuta för att få bort folkmassorna. Men de beslöt att inte göra det. Det gjorde hela skillnaden. – Sedan gick vi tillbaka till staden och det var östtyskar överallt som låg och sov i McDonald’s och i shoppingcentren. De var lätta att urskilja, borttappade och sämre klädda. Fattiga och omoderna. Den skillnaden finns inte mer. Enligt Applebaum finns det inget som har påverkat henne mer än den här upplevelsen av att förändring är möjlig. – Att se förändring... det finns

Du tror inte på det etablerade partisystemet som finns i många av Europas länder?

revolution. Men om vi tittar rationellt på detta borde vi faktiskt inte känna en sådan panik. Vi har i själva verket mindre terrorism i dag än på 1970-talet när vi hade IRA, Röda brigaderna och alla de andra terrorgrupperna. Skillnaden är förstås att i dag har vi medier som skildrar alla dessa terrordåd med dess vidriga detaljer 24 timmar om dygnet. Om vi vill att den europeiska civilisationen ska överleva är det viktigt att bjuda motstånd, att stå upp för sina värderingar. Som man gjorde under Charlie Hebdo-demonstrationerna i Paris.

Hufvudstadsbladet lördag 17 september 2016

Nyheter

FOTO: ALEXANDER MAHMOUD

Finland bromsar klimattåget

Historien upprepar sig. Jag tror att vi nu lever i en tid som på många sätt påminner om 1920- och 30-talet. Radion hade samma effekt på politiken som sociala medier har i dag. Hitler fick sitt genombrott tack vare radion. Det tog oss några decennier att förstå hur vi skulle motarbeta den här sortens budskap som så lätt nådde folk via radion, säger den prisbelönta författaren Anne Applebaum.

Profil

Anne Applebaum örturen till Anne Applebaums sommarhus i Polen går längs slingriga sandvägar kantade av silverpilar. Fält av gräs, röda fläckar av pioner. Karpdammar, hög, frodig vass. Det är gammal jordbruksmark som har bevattnats i sekel genom ett sinnrikt bevattningssystem där kvarnen var byns centrum. Huset dit vi är på väg ligger väl dolt bakom en allé av popplar. Vi anmäler oss vid porten och de elektriska dörrarna glider isär. Det här är ett möte jag har sett fram emot, efter att ha läst Applebaum i flera år. Jag kan irriteras över svartvitheten i hennes kolumner – men fascineras ännu mer av en gnistrande skärpa i nästan allt hon skriver och hennes oerhört väl

A

pplebaums starka engagemang för demokrati och frihet hänger ihop med att hon på första parkett såg de nya öst- och centraleuropeiska demokratierna växa fram efter kommunismens fall. Tjugofyra år gammal flyttade hon till Warszawa i slutet av 1988 som stringer för The Economist och The Independent. Hur minns du den tiden? – Otroligt kul! Jag hade också tur, eftersom det började hända saker så fort jag kom dit. Polen höll val i juni 1989 och fick sin första icke-kommunistiska regering. Därefter följde Berlin, Prag och så vidare. Det var bara så roligt. Jag träffade min man i Polen den sommaren. Vi körde till Berlin i november när muren föll.

Den som tror på ett öp­ pet samhälle och europeisk integration blir tvungen att kämpa för det.

Det tog oss några decennier att förstå hur vi skulle motarbeta den här sortens budskap som så lätt nådde oss via radion. Sociala medier har samma slags förvirrande och under­ grävande effekt på dagens politik.

fortfarande så enormt mycket optimism här i Polen. Jag vet att den har gått upp och ner efteråt och det har funnits sämre stunder. Men känslan av att allt var möjligt, att man kunde få saker att hända, den var viktig. Att man kunde ha en roll i att bygga en bättre värld. Jag tror att alla som fick vara med om det upplevde det på det sättet.

K

ommunismens fall i slutet av 1980-talet och början av 1990-talet påverkade en hel generation. Men i dag växer en ny västlig generation upp som inte minns ett dugg av den eufori som genomfor både Europa och Ryssland när muren föll, gränser försvann och forna fiender började umgås med varandra. Den saken är också en faktor när det gäller att förstå den nya tendensen att vilja isolera sig, tror Applebaum. – Jag har inte skrivit så mycket om Polen, jag har uppenbara kopplingar till den förra regeringen (via äkta mannen Sikorski) så jag är oftast försiktig med vad jag säger. Men det är ingen hemlighet att den nuvarande regeringen har gjort sig till en ideologisk motståndare inte bara till den förra regeringen utan de senaste 25 åren av polsk historia. Den har attackerat dess symboler som till exempel Lech Walesa. Den vägrar fira den 4 juni, som har firats under det senaste decenniet som dagen för de första fria valen i Polen. Den försöker pressa grundlagsdomstolen och rensar ut statliga tv på kritiker. De har skurit ned stödet för en massa kulturinstitutioner. Deras ekonomiska reformer är bakåtsträvande, de talar om subsidier till vissa industrier och att förstatliga företag och banker. Allt detta är saker som jag trodde vi hade kommit förbi, säger Applebaum. Hon ser inte fenomenet som specifikt postkommunistiskt. Det är samma strömningar som rör sig över hela Europa, säger hon. – Det som sker i Polen är inte så värst annorlunda i jämförelse med Syriza i Grekland eller Marine Le Pen – eller vissa element i Tory-partiet. I hela Europa ser vi denna önskan antingen inom höger- eller yttervänstern att ta till lösningar som inte fungerade när vi testade dem sist för 40 år sedan. Men nu vill folk testa dem igen. Och 35-åringar minns inte hur det var för 30 år sedan. Jag bor i Ryssland och märker ofta att människor där som är 20-25 år gamla har en mycket positiv bild av Sovjetunionen. De är för unga för att ha upplevt Sovjetunionen, de har hört nostalgiska historier om Sovjet av sina mor- och farföräldrar och de är helt okritiska. – Jag besökte Sovjetunionen för första gången år 1985–1986. Jag var student i Leningrad. Jag insåg nyligen – jag är själv snart 52 – att jag tillhör den absolut sista generationen av västerlänningar med personliga erfarenheter av Sovjetunionen. Alla som är yngre än jag kom till Sovjet redan efter att Gorbatjov kom till makten Det är ofta så att man måste ha levt i något för att verkligen känna och förstå det. Folk lär sig inte bara genom att man förklarar det för dem. Majoriteten av dem som deltar i protestmarscherna mot regeringen i Polen är i min ålder, mellan 50 och 60, vilket är väldigt talande.

Portraitfotografie Die obere Hälfte der Titelseite ist der Coverstory gewidmet. Es ist ein Interview mit der Historikerin Ånne Applebaum, das im Innern über vier Seiten geführt wird.

Quadrat: Auf der Titelseite ist das Quadrat auffallend, das die Rubrik „Interview“ kennzeichnet. Das Quadrat ist ein wiederkehrendes Element im Layout.

Portraitfotos: Die interviewte Person wird vielfältig dargestellt, nämlich von der Seite, dann nah herangezoomt und schließlich in einer Totalen mit viel Hintergrund, der die entspannte Stimmung des Gesprächs zeigt.

Seitenlayout: Auf den Innenseiten ist der Einsatz von Weißraum unter dem Vorspann auffallend. Die Schiebespalte mit den Zitaten auf der letzten Doppelseite ist ein typisches Element des Zeitschriftenlayouts.

Applebaum påpekar också att även om unga brittiska väljare i allmänhet är mer EU-positiva än äldre så var det största problemet i brexitomröstningen att majoriteten av de unga väljarna inte röstade alls. – Det handlar om en känsla av stamtillhörighet, samtidigt som man avvisar sådant man uppfattar som nyliberalism, man avvisar den globala ekonomin, den fria marknaden, man vill fira sin nationella identitet mycket tydligare... Jag ser det i många olika länder – Frankrike, Belgien, Nederländerna, England. Mycket av det som skedde i brexitomröstningen var främst en engelsk affär, man skulle nästan kunna kalla det antibrittiskt. Det var engelsk nationalism som avgjorde. De visste att skottarna inte ville lämna EU, men det brydde de sig inte om.

Men nationalstaten i sig är inte gammal. Den är ungefär 150 år. Varför är den så stark? – Engelsmännen uppfattar sin nation som mycket äldre, säger Applebaum med ett leende. De daterar den tillbaka till Magna Charta 1215. Polackerna känner också att deras nation är äldre. De ser sig som en förmodern nation. Själv har Anne Applebaum ibland uttryckt åsikter som har tolkats som nationalistiska. Somliga anklagar henne för att stå nära det så kallade neocon-etablissemanget i USA. När jag frågar henne om det skakar hon på huvudet. – Jag har ingen aning om vad neokonservativ betyder. I allmänhet betyder det åsikter hos folk som man inte gillar. Vissa kallar dig en hökaktig liberal. – Jag vet inte vad det ska betyda heller. Det är sant att i England skrev jag länge för torypressen, till exempel Spectator och Telegraph. Jag stöder absolut det öppna samhället. Men jag har en viss sympati för nationella känslor. Jag tror det är möjligt att vara en patriot och samtidigt vara öppen mot världen, vilja handla med den och inte ha något emot att leva med människor som kommer utifrån. För att kunna jobba för sitt land måste man vara patriotisk. Det betyder inte att man hatar andra. Det finns en skillnad mellan etnisk nationalism och civil nationalism, det finns olika sätt att vara patriot och att känna sig delaktig i ett land. – Till exempel Ukraina är ett besynnerligt exempel på ett land som inte är tillräckligt nationalistiskt. Ukrainas problem i trettio år har varit att folk inte har haft ett tillräckligt starkt band till sin egen stat. De ville inte jobba för den. När alla känner sig alienerade från en stat – det är då man får ett verkligt problem med korruptionen. Men det finns redan en slags kulturell folklig aktivism i Ukraina, mycket mer än i Ryssland. Det är den största skillnaden mellan Ryssland och Ukraina.

eUrOpa

Ryssland äR inte hopplöst. Kring år 1910 hände där mycket positivt – tillväxt, liberala partier, öppen debatt. Det var inte oundvikligt att det skulle sluta med den bolsjevikiska katastrofen. I dag påstår många att Ryssland aldrig kommer att förändras, men det finns inga sådana bevis, anser Anne Applebaum, som Hbl intervjuar i hennes sommarhem, en gammal herrgård i Polen.

Vad trodde du man kunde uppnå när du stödde invasionen? – Jag trodde det skulle bli bättre för Irak att avlägsna Saddam Hussein – en ur alla tänkbara synvinklar ond diktator, precis som Stalin – och ersätta honom med en nationell enhetsregering. Jag hoppades att vi skulle kunna få samma förändring i Irak som i Östeuropa. Ja, det trodde jag faktiskt. När vi kör tillbaka mot Warszawa över det platta, grönskande åkerlandskapet tänker jag på hur sällan jag har träffat inflytelserika personer som erkänner att de har haft fel. Det är visserligen ingenting som Anne Applebaum gör särskilt gärna. Men hon gör det. I sin ändlösa kamp att analysera, att tänka, att skriva – att förstå. anna-lena.lauren@hbl.fi

 Jury-statement

 Über die Zeitung

Hufvudstadsbladet wechselt zwischen relativ kurzen Stories auf Nachrichten-Seiten und langen Hintergrund-Stücken, die sich auch mal über vier, fünf oder sechs Seiten erstrecken können. Faktenboxen, Zitate oder Zwischenzeilen sind Bestandteil der meisten Artikel. Anders als viele Lokalzeitungen in Skandinvien hat Hufvudstadsbladet auch nationale und internationale Themen.

Die Zeitung erscheint in der Region Helsingfors und hat eine Auflage von ca. 35.000 Exemplaren. Hufvudstadsbladet erscheint im halben Nordischen Format und beschäftigt 40 Journalisten, 5 Fotografen und 10 Layouter. Die Zeitung gehört zu einem Verlag, der fünf Regionalzeitungen herausgibt.

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finland ekOnOmi

tism som vi hellre kan kalla det. När människor är villiga att arbeta för staten och göra den bättre. När de låter sig väljas till offentliga tjänster därför att de känner ansvar för sina medborgare – inte för att de ser offentliga jobb som ett sätt att stjäla. Ryssland är egentligen Applebaums specialitet som historiker, men själv besöker hon inte längre landet. Hon har blivit utsatt för en hatkampanj på nätet och vill inte ta risken att råka ut för något obehagligt. – Jag tror inte att de skulle döda mig eller något sådant, men jag vill inte bli smygfotograferad eller råka ut för annan form av smutskastning. Så jag åker inte dit förrän landet har förändrats. Det är synd. Min ryska har blivit svagare eftersom jag aldrig talar det. Jag saknar mina ryska vänner, jag gillar de människor jag känner där. Där finns en intellektualitet och en passion som jag älskar. Applebaum är helt övertygad om att Ryssland inte är dömt att leva under ett auktoritärt styre. Hon tar upp sin favoritförfattare, Vladimir Nabokov, som i sina memoarer och essäer har skrivit mycket om det förrevolutionära Ryssland där många saker faktiskt pekade åt rätt håll. – Kring år 1910 hände en massa positiva saker i Ryssland – investeringar, tillväxt, liberala partier, öppen debatt. Det var inte oundvikligt att det skulle sluta med den bolsjevikiska katastrofen. I dag påstår många att Ryssland aldrig kommer att förändras, men det finns inga sådana bevis. Ofta när stora skiftningar sker i samhällen handlar det inte om determinism, utan också om vem som har tur. Båda de senaste valen i både Storbritannien och Polen kunde ha slutat annorlunda. Anne Applebaum kan också ändra åsikt. Det har hon gjort om USA:s invasion av Irak år 2003. Då stödde hon den helhjärtat, i dag anser hon att det var fel beslut. – Det var en katastrof. Konflikten mellan State Department och Pentagon om hur operationen skulle ledas blev ödesdiger. Det uppstod problem som man inte gjorde något åt, trots att man hade blivit förvarnad. Försöket att skapa en ockupationsmakt utan att inse vad det betyder att vara en ockupant var inte lyckat. Jag tror att det också var ett misstag att lämna Irak. Men så här efteråt kan man konstatera att USA inte borde ha invaderat Irak över huvud taget.

Är firandet av stamtillhörighet ett övergående fenomen eller kan det bli permanent? – Det vet jag inte. Det kan vara permanent. Det kan ta kål på Europa.

Skulle Ryssland behöva lite god nationalism? – Ja. Liberal nationalism vore väldigt bra för Ryssland. Eller patrio-

nOrden


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Hufvudstadsbladet söndag 14 februari 2016

Hufvudstadsbladet söndag 14 februari 2016

Helg

reportage

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vetenskap

intervju

opinion

veckans bild

resor

Sambakarneval. Glädje, hetta, sensualitet och dans har uppfyllt Rio de Janeiro i Brasilien under veckan som gått. Men sambakarnevalen är mer än så. Den är också höjdpunkten på månader av intensiv träning för de sambaskolor som tävlar i den stora uppvisningen på arenan Sambodromo. Att vinna karnevalen är mycket prestigefyllt och tävlingen engagerar de flesta brasilianare.

foto der woche In der Sonntags-Ausgabe ist immer ein Foto der Woche, das fast die gesamte Doppelseite einnimmt. Es ist ein kurzer Blick in eine andere Welt. Es zeigt den Lesern oft, dass es noch etwas anderes gibt als den Alltag.

UTRIKESKRönIKa peter loewe journalist, bosatt i Rom

Bin som surrar om självklarheter ●●Katolska kyrkan hänger som en våt disktrasa över Italiens beslutsfattare och har ofta influerat landets parlamentariker. Det har gällt frågor som dödshjälp, att i ett så kallat biologiskt testamente kunna få bestämma vilken vård en person vill ha i livets slutskede. Att få stänga av en respirator som håller en hjärndöd människa vid liv i decennier är inte tillåtet. Beppino Englaro lyckades, hans älskade dotter Eluana fick somna in efter 17 år i koma. Efter en lång rättstvist lyckades fadern få tillstånd att stänga av dotterns näringssond. Premiärminister Silvio Berlusconi blixtinkallade parlamentet för att omedelbart lagstifta emot detta. Berlusconis försök att gå de katolska väljarna till mötes misslyckades. Eluana hann dö innan lagen var genomklubbad. En av de mest makabra debatter jag sett i det italienska parlamentet. Lika sjövild är den debatt som föregått lagen om partnerskap för homosexuella. Omröstningen, som är högst oviss, inleddes i senaten på torsdagen. Den kvistiga huvudfrågan är om en homosexuell person skall kunna få adoptera sin partners barn; något som engelskan mycket smidigare utrycker som ”stepchild adoption”. Italien är det sista land i Västeuropa som saknar en lagstiftning som erkänner samkönade relationer. Frågan har dragits i parlamentarisk långbänk i över två år, utan att justitieutskottet kunnat enas. Monica Cirinnà, tillhörande regeringspartiet Demokraterna, har lagt fram lagen i parlamentet. Den bär hennes namn. Hon är en heterosexuell advokat och flerbarnsmamma som enligt henne själv ”är redo att bli Italiens nya gayikon”. Hon hade utlovat att lagen skulle vara genomklubbad till i dag. Så kommer inte att ske.

Veckans bild

foto ANtoNIo LACERDA/EpA

Det är absurt att vi i Europa år 2016 måste diskutera vem man vill älska och bilda familj med. För i dag firar många av världens förälskade par alla hjärtans dag till minne av San Valentino. Han var en biskop i Terni (norr om Rom) och levde åren 176–273. Enligt legenden skall han ha blivit halshuggen när han var 97 år gammal och under sitt liv värnat och stöttat förälskade par. Det är absurt att vi i Europa år 2016 måste diskutera vem man vill älska och bilda familj med. Den italienska republikens fäder var betydligt mer moderna och framsynta när Italiens författning kom till efter kriget. Paragraf 3 i författningen lyder: ”Alla medborgare har samma sociala värdighet och är lika inför lagen, utan åtskillnad av kön, etniskt ursprung, språk, religion, politisk uppfattning och personlig och social läggning”. Så jag undrar egentligen vad det är Italiens senatorer håller på att surra om. Påminner mest om ilskna bin som klättrar på väggarna och gnider varandras ryggar när någon skriker nej eller ja till vad som borde vara demokratiska självklarheter.

SHOWTIME 16

HUFVUDSTADSBLADET Söndag 3 juli 2016

HUFVUDSTADSBLADET Söndag 3 juli 2016

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Helg VETENSKAP

REPORTAGE INTERVJU

– Bastun är privat, men samtidigt allmän. Den är en naturlig plats att mötas i. Det säger Jaakko Blomberg, en av krafterna bakom bastudagen, som gjorde entré i staden i våras. Bastudagen, där över 50 bastur, mestadels privata, deltog, var direkt en succé. Under dagen bastade 1 500 personer i de gömda pärlorna hemma hos helsingforsare. – Bastun byggs i varje hem, men människan är en social varelse. Alla har ett behov att mötas, säger Blomberg och tror att bastuns uppgång i stadsbilden bara var en tidsfråga. Människorna har lärt sig att det går att göra allt möjligt i staden.

Stadskultur Det hettar till – bastukulturen har mitt i allt fått en renässans i Helsingfors. HBL:s bastupatrull kastar handduken och tar tempen på fyra av dem. Så smakar hettan i en klassiker, en nykomling, en lyxkryssare och en ur-urban bastu.

Tim Johansson i ledarkrönikan

OPINION

VECKANS BILD

RESOR

Resor

TomTom visar bästa vägen

SIDA VID SIDA. Den lilla rökbastun i Sumparn med ett slitet yttre gav bastun mycket bra hetta och inte alltför mycket fukt. Men det är inte en upplevelse för den känsliga. En skopa vatten känns väldigt intensiv, tycker Sebastian Granskog, Stefanie Sirén och Sofia Holmlund. – Den större bastun är fuktigare – och i mitt tycke trevligare, säger Holmlund.

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Slutbetyg:

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Bastun runt hörnet År 2016 kommer vi att minnas som året då Helsingfors bastuutbud breddades rejält. Strax inför sommaren öppnade Löyly vid Ärtholmsstranden. Ännu i sommar ska nya Allas på Skatuddskajen öppna sina bastur med tillhörande utebassänger. Inom ett par veckor bastar du också på hög höjd – då öppnar Sky Sauna vid pariserhjulet på Skatudden. Just nu reses också en bastu på Lonnan, ön strax norr om Sveaborg. Bastun öppnar för allmänheten till nästa sommar. Men samtidigt nedläggningshotas en av de mest spektakulära basturna – sett till vyn, för en mer jordnära bastu får du söka efter. Bastun i Sumparn, rakt mittemot Högholmen och Skatudden, tvingas undan grävskoporna som enligt plan ska rulla in på området nästa år. – Det är sannolikt sista sommaren vi har bastu här, säger Saara Louhensalo. Hon är en av bastuentusiasterna som upprätthåller Sumparnbastun, som i vintras tilldelades pris för årets kulturgärning i Helsingfors. – Höghusbastur är glädjelösa. Kanske folk har börjat inse att en allmän bastu är trevlig sysselsättning, säger Louhensalo. När HBL besökte Sumparn möttes bastupatrullen av en avslappnad stämning som du får söka efter. Här bastar man oavsett ålder, ursprung, utseende, kön – näck. – Vi har besök av turister från hela världen varje dag. De gillar bastun grymt mycket. Även paret från Mellanöstern bastade nakna tillsammans. – Efter en kort förhandling enades de om att Allah inte ser ända hit.

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Summer sauna

ST ÄM N RE ING NL IG PR HET IS VÄ SE RT RV IC BR E A BA D!

Kan omröstningen för 22 år sedan ge oss ledtrådar till var i Finland EU-motståndet skulle ha chanser att växa?

Hufvudstadsbladet söndag 3 juli 2016

Helg

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GRAFIK

Pschhh! Här kan du basta mitt i stan

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TEXT RASMUS KYLLÖNEN rasmus.kyllonen@ksfmedia.fi

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FOTO KARL VILHJÁLMSSON

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Så tvättas en smutsig journalist: Se video från Harjubastun i vårt digitala reportage på HBL.fi

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Badrockar: Hemtex

Östersjö-serie

Av kärlek till fågelskären

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HET, HETARE, HELSINGFORS HUFVUDSTADSBLADET Söndag 3 juli 2016

”Lägg till vid Uspenskij – känn dig som en miljonär”

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VETENSKAP

REPORTAGE INTERVJU

OPINION

VECKANS BILD

RESOR

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Löyly

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”Det Guggenheim Helsingfors suktar efter”

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Löyly

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ST ÄM NI RE NG NL IG PR HET IS VÄ SE RT RV IC BR E A BA D!

ST ÄM NI RE NG NL

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Stefanie

●●Kanske det var så här det kändes att besöka Christiania i Köpenhamn på 1970-talet? Man talar med varandra, hjälper varandra och sitter tillsammans med främlingar. En kille spelade didgeridoo utanför bastun och sade till tjejen bredvid som trummade: ”Tänk att du är ett med trumman”. Var annanstans i världen finns det en liknande institution? Det finns exhibitionister. Och så finns det bastunjutare. Och så finns det båda kategorier. I Sumparn låter de flesta allt hänga löst, både kvinnor och män, när de går ut och luftar sig. När man vant sig vid var man kan vila blicken så kan man njuta av den doften från bastukaminen. Se det innan det försvinner.

”Stämning à la Kaurismäki”

IG PR HET IS VÄ SE RT RV IC BR E A BA D!

ST ÄM NI RE NG NL

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Staffan

● Omklädningsrummen är som att stiga in en film om Finland på 40-talet. Bastun som byggdes för att erbjuda ett ställe för tvagning för dem som flyttade in i Berghälls trångbodda arbetarkvarter erbjuder en fantastisk resa i historien. I och med att bastun är i Berghälls hjärta finns det ingen möjlighet att ta sig ett dopp. Stämningen à la Kaurismäki kan bli lite väl mycket om man är en puritanisk modernist. Här har du möjligheten att både hyra en egen liten bastu för ett sällskap eller att bada näck med andra besökare i ett enormt rum i äkta demokratisk anda.

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Modernt Möter gaMMalt. Löyly bjuder på möjligheten till att tvätta sig med vatten ur en hink – automatiserat.

Slutbetyg:

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Harju

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Harju

100 RENSKRUBBAD. HBL:s Staffan Småros testade på äkta berghällsk tvag80ren. ning. Aino-Liisa Kaljunen skrubbade honom

Stefanie

● Vi har alla sett dem – gubbarna med vita handdukar runt midjan som

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Sofia

HUFVUDSTADSBLADET Söndag 31 juli 2016

HUFVUDSTADSBLADET Söndag 31 juli 2016

CITIUS

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Kotiharjun sauna

1

Tis–sön 14–20 (bastutid till 21.30). Stängt måndagar. www.kotiharjunsauna.fi

OHOy! Uppe på bastuflottens tak kan man sätta sig i solstolar.

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3 Allmänna bastun Sompasauna Sumparn Gratis

Olympiska spelen De 30 första sommar-OS visar att de olympiska spelen är mycket mera än bara medaljer, resultat, glädje och besvikelser.

www.sompasauna.fi

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Totala antalet idrottare i OS

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De första moderna olympiska spelen lockade rätt få deltagare på grund av bristande informationsgång till utlandet. Amerikanen James Connolly tog hem segern i tresteg på 13,71 meter och blev historiens första OS-guldmedaljör. USA vann medaljligan tack vare att ett stort gäng amerikanska studenter deltog i spelen. Men det var först tio år efter OS i Aten som nationstillhörigheten ansågs viktig. Vid spelen representerade idrottarna inte sina nationer.

PIONJÄR. Brittiska Charlotte Cooper tog hem segern i tennis i Paris år 1900 och blev därmed den första kvinna som vann ett OS-guld. FOTO: IOK

997 975

Paris, Frankrike ● 24 nationer ● 19 grenar ● Frankrike bästa nation ● Finland deltog inte

OS i Paris drunknade delvis i Världsutställningen som arrangerades i staden samtidigt. Spelen inleddes den 14 maj och avslutades den 28 oktober. Brittiska Charlotte Cooper blev den första kvinnan att vinna OS-guld då hon tog hem segern i tennis. Historiens yngsta segrare var antagligen den franska pojken som hoppade in i Nederländernas segrande roddlag som styrman. Han har inte kunnat identifieras men uppskattades vara 8–10 år gammal.

1904 S:t Louis, USA ● 12 nationer ● 16 grenar ● USA bästa nation ● Finland deltog inte

För terrassens öppettider följ Summer Sauna på Facebook och Instagram. Summer Sauna gör gratis kryssningar och har fria bastutider vissa dagar i månaden, även de annonseras på Summer Saunas Facebook och Instagram. summersauna.fi/sv/

Privata evenemang enligt reservation.

4

5 Arlan sauna Karlsgatan 15

Löyly

6 Sauna Hermanni Tavastvägen 32

Ärtholmsstranden 3 19 euro/2h

7 Kulturbastun Hagnäskajen 17 8 Georgsgatans simhall med el-, ångoch vedeldade bastur Georgsgatan 21 9 Allas Seapool Skatuddskajen (bastun öppnar i augusti)

www.loylyhelsinki.fi

10 Sky Sauna Skatuddskajen (i pariserhjulet, öppnar snart)

11 Lonnan Öppnar till sommaren 2017

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48

2 359

Finland deltog för första gången i OS och saldot blev fem medaljer, något som var en besvikelse i hemlandet. Brottaren Verner Weckman vann Finlands första OS-guld. Weckman hade vunnit guld i Aten två år tidigare i det som kallas olympiska mellanspelen. OS 1908 skulle egentligen hållas i Rom men vulkanen Vesuvius fick ett utbrott i april som ödelade staden Neapel. Italienska myndigheterna riktade pengarna som var reserverade för OS till att rädda staden.

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OS i S:t Louis har kallats för de sämst arrangerade sommarspelen. Spelen var till stor del en amerikansk angelägenhet då det fanns idrottare från andra nationer än USA i bara hälften av grenarna. Sydafrikanen Jan Mashiani, som tillsammans med Len Taw var den första afrikanen att delta i OS, blev jagad av vilda hundar under maratonloppet och gömde sig i ett skjul i flera minuter. Trots det slutade han nia i loppet. Amerikanen Fred Lorz, som var först i mål, diskvalificerades efter att det visat sig att han åkt bil halva loppet.

Stockholm, Sverige ● 28 nationer ● 14 grenar ● USA bästa nation

1 971

Los Angeles, USA ● 37 nationer ● 14 grenar ● USA bästa nation

Berlin, Tyskland ● 49 nationer ● 19 grenar ● Tyskland bästa nation

1952 1948 4 104 390

OS sågs som ett tillfälle för Adolf Hitler att visa sina och Tysklands muskler för omvärlden och för den nazistiska propagandan att få ytterligare fotfäste. Inför OS övervägde bland annat USA att bojkotta spelen men valde att delta. Amerikanen Jesse Owens vann fyra guld men Hitler valde att inte gratulera den mörkhyade idrottaren. För första gången arrangerades den olympiska fackelstafetten från Aten till värdstaden.

Amsterdam, Nederländerna ● 46 nationer ● 14 grenar ● USA bästa nation

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2 883

3 714

Efter en paus på 12 år stod London värd för sommar-OS. För första gången i historien skedde ett politiskt avhopp i samband med OS då internationella gymnastikförbundets ordförande, Marie Provazníková från Tjeckoslovakien, vägrade resa hem. Tyskland och Japan uteslöts från OS efter andra världskriget medan amerikanskan Audrey Patterson blev den första färgade kvinnliga OS-medaljören då hon vann brons på 200 meter.

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4 955 4 436

Finland stod värd för spelen som egentligen skulle arrangeras i Helsingfors redan 1940. OS i Helsingfors innehade rekordet för antal världsrekord fram till OS i Peking 2008. Paavo Nurmi och Hannes Kolehmainen tände OS-elden och Emil Zatopek löpte in sig i finländarnas hjärtan med sina tre guld. Helsingfors är fortfarande den nordligaste värdstaden för ett sommar-OS. Tyskland och Japan tilläts delta igen medan Sovjet, Kina och Israel deltog för första gången. Diskuskastaren Nina Romasjkova vann Sovjets första OS-guld.

special olympische spiele „Schneller, höher, weiter“ lautet die Überschrift auf der Startseite dieses Specials. Zu jeder Sommer-Olympiade seit 1896 gibt es einen kleinen Textblock. Darüber stehen statistische Angaben, wie zum Beispiel die Anzahl der teilnehmenden Nationen und Athleten, die beste Nation und das Abschneiden Finnlands. Die

HUFVUDSTADSBLADET Söndag 31 juli 2016

2 606

1956

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2 938

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Rom, Italien ● 83 nationer ● 17 grenar ● Sovjetunionen bästa nation

1972

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München, Västtyskland ● 121 nationer ● 21 grenar ● Sovjetunionen bästa nation

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Enriqueta Basilio blev den första kvinnan att tända OS-elden. OS i Mexiko var första gången Västoch Östtyskland tävlade som skilda nationer. I friidrotten sattes många världsrekord på sprintdistans och i hoppen då tävlingarna hölls på hög höjd. Dessutom användes syntetiskt underlag för första gången i friidrotten. Dick Fosbury revolutionerade höjdhoppet då han hoppade med ryggen före över ribban. Den så kallade ”Fosbury flop” har dominerat grenen sedan dess.

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Åtta medlemmar av den palestinska organisationen Svarta september attackerade israeliska idrottare och ledare i OS-byn. De dödade två israeler och tog nio som gisslan och krävde att Israel skulle frige 234 palestinska fångar. Israel gick inte med på kraven och efter förhandlingar fördes Svarta september med gisslan till flygbasen Fürstenfeldbruck utanför staden. Västtysk militär och polis besköt Svarta september som svarade med att döda de nio israelerna i gisslan. Fem medlemmar av Svarta september fick sätta livet till i skottlossningen. De tre palestinier som överlevde fängslades i Västtyskland.

1976

FENOMEN. Nadja Comaneci lämnade Montreal med tre guld, ett silver och ett brons. FOTO: DEUTSCHE PRESSE AGENTUR

FIN KARRIÄR. Roddaren Pertti Karppinen startade sin OS-karriär i Montreal 1976 med guld i singelsculler. Karppinen är vid sidan av Paavo Nurmi ende finländske idrottsman som har segrat i tre efter varandra kommande spel. FOTO: PRESSFOTO/ HBL-ARKIV

FOTO: IOK/UNITED ARCHIVES

Montreal, Kanada ● 92 nationer ● 21 grenar ● Sovjetunionen bästa nation

1980

1 260

6 084

22 afrikanska nationer – bland annat Kenya och Etiopien – bojkottade OS i Kanada då Nya Zeeland inte uteslöts från spelen. Nya Zeelands rugbylag hade spelat i Sydafrika trots apartheidsystemet i landet. Lasse Virén försvarade sina guld på 10 000 och 5 000 meter från OS i München medan den rumänska gymnasten Nadja Comaneci, 14 (bilden), noterades för hela sju tiopoängare och vann tre guld. Ett regnoväder släckte OS-elden några dagar in i spelet och en funktionär tände den med sin cigarettändare. Arrangörerna släckte snabbt elden på nytt och tände den med en reserv-OS-eld.

1 115

5 179

Moskva, Sovjetunionen ● 80 nationer ● 21 grenar ● Sovjetunionen bästa nation

4 064

65 nationer bojkottade OS i Moskva. USA initierade bojkotten med hänvisning till att Sovjet invaderat Afghanistan året innan. Västtyskland och Norge var de enda europeiska länder som deltog i bojkotten. Ett flertal länder visade sin sympati för de bojkottande länderna och tävlade under OS-flaggan i stället för den egna. En del idrottare från de bojkottande länderna tävlade i OS under OS-flaggan. I USA:s frånvaro dominerade värdnationen medaljtabellen stort och också DDR kammade hem över 100 medaljer.

4 824

611

5 338

1984

4 727

Idrottspolitiska åsiktsskillnader i Finland ledde till att idrottare från TUL (Työväen urheiluliitto/arbetarnas idrottsförbund) inte ställde upp i OS i Rom. De finländska glansdagarna var över och det blev bara fem medaljer i Italien. Etiopiern Abebe Bikila blev den första färgade afrikanen att ta hem ett OS-guld då han vann maratonloppet barfota. Cassius Clay, senare känd som Muhammad Ali, vann guld i lätt tungvikt och Konstantin II, den sista kungen av Grekland, vann guld i segling. HEMMAPLAN. Vid de olympiska spelen i Helsingfors 1952 fick Paavo Nurmi löpa in i stadion och tända den olympiska elden. FOTO: IOK

Mexico City, Mexiko ● 112 nationer ● 18 grenar ● USA bästa nation

4 473

SENSATIONELLT. Det är det minsta man kan säga om Lasse Viréns 10 000-meterslopp vid OS 1972 i München . Han föll vid halva sträckan, reste sig och tog in de förlorade 50 metrarna och löpte i mål som segrare på ny världsrekordtid. FOTO: PRESSFOTO/HBL-ARKIV

1 059

FOTO: IOK/ KISHIMOTO

DREAM TEAM. Michael Jordan och USA:s basketlag deltog i OS 1992 som det sannolikt bästa basketlaget genom tiderna. FOTO: IOK

3 314

5 151

781

Guldmedaljör som tonåring

376

Melbourne, Australien ● 72 nationer ● 17 grenar ● Sovjetunionen bästa nation

1968

678

Yoshinori Sakai som tände OS-elden i Tokyo föddes i Hiroshima den 6 augusti 1945 – samma dag som atombomben släpptes på staden. Den sovjetiska gymnasten Larisa Latynina vann fem medaljer och höll fram till 2012 rekordet för flest OSmedaljer med sina 18 medaljer. Sydafrika bjöds inte in till OS på grund av apartheidsystemet och var uteslutet från OS fram till spelen i Barcelona 1992. Indonesien och Nordkorea bojkottade OS i Japan då IOK tillät Taiwan och Israel att delta.

För första gången i OS-historien var OS-elden tänd under de olympiska spelen. Det var också i OS i Amsterdam som traditionen att Grekland marscherar in först och värdnationen sist under invigningsceremonin föddes. Det var också här 16-dagars tidtabellen användes första gången. Tyskland återvände till OS efter sin avstängning 1920 och 1924. Paavo Nurmi avslutade sin olympiska karriär med ett guld och två silver.

OS arrangerades för första gången i Australien men på grund av landets stränga karantänsbestämmelser avgjordes all hästsport i Stockholm. Sovjet hade invaderat Ungern inför OS vilket ledde till en minst sagt laddad och het match mellan nationerna i vattenpolobassängen. Domaren tvingades avbryta matchen och då Sovjetspelarna mottog sina bronsmedaljer buade publiken. Nederländerna, Schweiz och Spanien bojkottade OS i protest mot den sovjetiska invasionen.

Helsingfors, Finland ● 69 nationer ● 17 grenar ● USA bästa nation

London, Storbritannien ● 59 nationer ● 17 grenar ● USA bästa nation

2 954

Paavo Nurmi fortsatte skörda framgångar i Finlands bästa OS. Nurmi vann fem guld i Paris då Finland tack vare sina 37 medaljer var tvåa i medaljtabellen efter USA. För första gången användes 50-metersbassängen med markerade banor i OS-sammanhang i simningen. Olympiska mottot Citius, Altius, Fortius (Snabbare, högre, starkare) användes första gången i OS i Antwerpen.

Unik OS-stad än i dag

1 206

3 632

3 089

Tokyo, Japan ● 93 nationer ● 19 grenar ● USA bästa nation

IDROTTSMUSEUM

FOTO: PRESSFOTO/HBL-ARKIV

126

331

HUFVUDSTADSBLADET Söndag 31 juli 2016

OS-special

ÄKTA GULD. Hannes Kolehmainen tog hem tre OS-guld från Stockholm 1912.

1 332

3 963

1928

135

Paris, Frankrike ● 44 nationer ● 17 grenar ● USA bästa nation

Finland blev en stormakt inom idrotten i Stockholm. Hannes Kolehmainen löpte hem tre OS-guld och ett silver då Finland blev fjärdebästa nation. På grund av det känsliga politiska läget tävlade Finland under rysk flagg i OS men med egen namnskylt. Elektronisk tidtagning användes i friidrotten för första gången. Boxningen lyste med sin frånvaro i Stockholm då värdlandet förbjöd sporten. Det var sista gången man delade ut solida guldmedaljer till segrarna.

FINLANDS IDROTTSMUSEUM

1932

18

1964

FRAMGÅNGSSAGA. I Paris blev Finland på andra plats i medaljtabellen efter USA. Paavo Nurmi bidrog med fem guldmedaljer. Albin Stenroos tog guld i maraton, överlägset med sex minuter till godo till italienska silvermedaljören Romeo Bertini. FOTO: FINLANDS

1924

HISTORISK. Brottaren Verner Weckman tog Finlands första OS-guld. FOTO:

1936

6

651

OS 1916 skulle arrangeras i Berlin men inhiberades på grund av första världskriget. Paavo Nurmi, en av OS-historiens största stjärnor, presenterade sig i Antwerpen. Nurmi tog sina tre första (av sammanlagt nio) OS-guld. Den olympiska eden svors för första gången och den olympiska flaggan hissades för första gången i Belgien. Man tävlade också i vintersporter (konståkning och ishockey) en vecka i OS i Antwerpen.

2 407

17

Antwerpen, Belgien ● 29 nationer ● 22 grenar ● USA bästa nation

1912

37

HUFVUDSTADSBLADET Söndag 31 juli 2016

1920

65

2 626

2 008

Många länder var tvungna att tacka nej till deltagande i OS på grund av den globala ekonomiska depressionen. För första gången byggdes det en OS-by för idrottarna. De manliga deltagarna bodde i OS-byn medan de kvinnliga deltagarna bodde på hotell. Paavo Nurmi fick inte delta i OS då han ansågs vara proffsidrottare på grund av prispengar han löpt in i USA. Initiativet kom från Sverige och som protest ställde Finland inte upp i Sverigekampen på åtta år.

TEXTER FILIP SAXÉN GRAFIK RASMUS KYLLÖNEN

Aten, Grekland ● 14 nationer ● 9 grenar ● USA bästa nation ● Finland deltog inte

Bastuflotten Summer Sauna

Morgonbastu ons, lör 7.30–9.30, Allmän bastu mån, ons–sön 13–22, tis 16–22

Öppet dygnet runt.

OS-special

London, Storbritannien ● 22 nationer ● 22 grenar ● Storbritannien bästa nation

RTIUS 1896

2

Hagnäskajen 6 Pris med kryssning: 5000€ / 12h, 3000€ / 4h 3000€ / 5h Pris utan kryssning: 2000€ / 4h

Åstorgsgatan 1 12 euro (8,50 euro)

KSF MEDIA

1908

ALTIUS

FRAMFÖR NÄSAN PÅ HITLER. OS 1936 i Berlin var den absoluta höjdpunkten för löparen Jessie Owens när han tog 4 guld på 100 meter, 200 meter, längdhopp och i korta stafetten. FOTO: IOK

11

Övriga

Hästkrafter. Sebastian Rasimus lät bygga sin bastuflotte i Lappland. Med 50 hästkrafter seglar den mjukt fram på Helsingfors vatten.

2 561

F

10

Sofia

0

OS-special

9

Testad bastu

●●– Är det där en stång för strippare, frågar en av oss. Ja, man kanske kunde tänka sig att grupper som ordnar svensexa och möhippa kanske skulle hyra Summer Sauna. Men jag kommer fram till att det faktiskt bara är en helt vanlig stång. Be skepparen lägga till vid hamnen utanför Uspenskijkatedralen. Då känner du dig som en miljonär. Eller du kan åtminstone titta på några riktigt stora yachts. För den unika upplevelsen av att kunna springa direkt ut från bastun och hoppa ut i havet medan du befinner dig mitt ute på havet är helt i sin egen kategori. Det säger sig självt att det inte finns så mycket som slår den upplevelsen.

100

sitter och njuter utanför bastun Har-

ju. Urban 60 stadsmiljö möter bastukultur. Nu satt vi själva där och betraktade stadens gång. Bredvid oss bullrade en grävmaskin på, men det förhöjde40egentligen bara upplevelsen. Detsamma gjorde de persikorosa plyschsofforna i ”omklädningsutrymmet” i den privata bastun. Kit20 schigt så det förslår och mitt i prick! De mörkbruna skåpen i det allmänna omklädningsrummet andas anrik historia. Tvättutrymmet i den allmänna 0 bastun påminner också om ett hammam. Rofyllt och meditativt. Vi besökte Harju under tidig eftermiddag, men jag kan tänka mig att det blir smockfullt med turister lite senare.

8

Staffan

ST ÄM NI RE NG NL IG PR HET IS VÄ SE RT RV IC BR E A BA D!

Sumparn

100

Sofia

14

40

● Här får du känna en fläkt av det gamla Helsingfors. I motsats till Löyly känns ingenting modernt här – inget fel med det. Harju erbjuder alla möjliga sorters extra tjänster såsom tvättning, koppning och massage. Att bli tvättad är ett rätt trevligt sätt att bli ompysslad. Men det är bra att komma ihåg att du blir tvättade fram, bak och på huvudet. Du måste också vara naken. Så om du är lite pryd kan det kanske kännas obekvämt ... Själva bastun är också ganska speciell, stor och rymlig. Den stora bastun kan kännas ganska ödslig om du inte har kompisar. Det är kanske väldigt finskt att man sitter i ett hörn och muttrar för sig själv.

80 100

100

40

●●Med flotten kan du ta dig vart som helst i närskärgården. Men det kommer förstås med en prislapp. Därför är det en bonus att Summar sauna ibland utlovar gratisturer på sin Facebooksida. Helhetsupplevelsen är väldigt fin. Den passar förstås främst för gäng som vill göra något kul tillsammans. Själva bastun är inget speciellt, men kombinerat med allt det andra blir det en härlig tur. Personalen var också mycket trevlig!

BASTUPATRULLEN OM HARJU

76°C

60

RAKA LINJER. Löyly är en polerad helhet: allt är snyggt och rent med raka linjer. Frågan är kanske om det är lite för snyggt. En bastu kunde kanske ha lite mera skit under naglarna. Men utsikten är fin, lyder Staffan Småros betyg.

Sofia

Slutbetyg:

40 20

● Kan inte låta bli att nämna bastubunken i duschen. Du låter den fyllas och drar sedan i ett snöre medan vattnet kaskaderar över dig. Alla har vi gjort det någon gång ”på riktigt”. Att allt det här nu fås i automatiserad version är på något sätt symptomatiskt för den moderna stadsvarelsen. Det är svårt att slå utsikten när man hoppar i plurret från den enorma altanen i trä. Löyly representerar verkligen finsk wow-arkitektur. Hit tänker jag hädanefter ta mina utländska vänner när de kommer på besök. Pluspoäng dessutom för att både kvinnor och män kan sitta i samma bastu. Det kan man på få ställen i Helsingfors.

20

0

Sebastian

0

Stefanie

Stefanie

●●Det finns en sorts tvättäkta bastukänsla med ett ställe där man kan se bastubadare öppet stå på parkeringsplatsen bredvid sina skåpbilar och skölja av sig med hinkar av vatten. Den öppna omgivningen i Sumparn ger dig en fin solnedgång vart du än tittar. Omgivningen och stugornas yttre bidrog till en mycket autentisk och finsk stämning. När jag kom till Sumparn kunde jag inte låta bli att höja ögonbrynet till hur ruggigt stället ser ut. Men – när du låter det sjunka in kunde jag inte låta bli att njuta av atmosfären och hur avslappnade alla bastubadare runtomkring var. Sumparns bastu är äkta finsk bastukultur i ett nötskal. ●●Släng handduken om nacken, hoppa på cykeln och trampa i väg. Detta är en bastu för alla, där man trängs om plats – rumpa vid rumpa. Sompasauna är inte enbart för unga hippa Berghällbor. Hit kan vem som helst komma, när som helst. Man behöver inte vara näck utan bestämmer själv hur man vill ha det. Du ser själv till att hålla temperaturen, ta hand om ditt skräp och hålla stället rent. I år är det antagligen sista chansen att bada bastu och ta sig ett dopp mitt emot Skatuddens kasino. Än så länge är det prima bastu, gratis. Uppskattar verkligen att det finns frivilligkrafter som orkar och brinner för att bygga och upprätthålla ett så fint ställe. En äkta inspirationskälla för oss alla.

● Tack för att det inte finns fuskpalmer! Fint att Löyly vågat göra något eget som ändå håller stilen och inte går in för att bli alltför tacky. Löyly bjuder på utsikt och arkitektur – och såklart den för finlandssvensken exotiska rökbastun. Arkitektur är underbart, men inte om det blir på bekostnad av användarvänligheten. Det målade golvet kan bli väldigt halt, passa på och ta på dig simskor. Plus för att kunna ta sig ett dopp och en öl. Löyly är kanske den Guggenheim-byggnad Helsingfors har suktat efter, en klippa i trä som står för det moderna Finland.

80

60

bastupatrullen om sompasauna

● Löyly har en fin badbrygga. Det är lätt och smidigt att ta sig ett dopp efter att man värmt upp sig. Rökbastun var riktigt bra: mörk och mysig som en rökbastu ska vara. Bastuutrymmena är inte särskilt stora. Jag kan speciellt tänka mig att omklädningsrummen kan bli trånga under rusningstid. Priset är ganska tufft för ett litet bastubesök.

Staffan

100

80

Försiktigt. Nu för tiden finns det en trätrappa som leder ner i plurret i Sumparn. Tidigare fick man ty sig till ett rep. Trätrappan är byggd av en okänd entusiast. Helsingfors stad har inte gett tillstånd att bygga en officiell brygga, eftersom stället då skulle klassas som en officiell badstrand.

”En inspirationskälla för oss alla”

●●Det är inte varje dag man får hoppa i plurret från en flytande bastu som dessutom har egen bartender, vita lädersoffor, gasgrill, diamantlampor i bastun och takterass – och en egen skeppare. Bastuflotten är 25 ton äkta finskt hantverk, tillverkad i Lappland och nerkörd på lavett. Flotten som körs med två stycken utombordare på 50 hästkrafter är ingen snabb sak – det skulle ta tre dygn att köra den till Hangö.

Slutbetyg: BASTUPATRULLEN OM LÖYLY

40 0

3

bastupatrullen om summer sauna

Hufvudstadsbladet söndag 3 juli 2016

60

2 7

0

Helg

40

Visual storytelling „Heiß, heißer, Helsingfors“ lautet die Überschrift zum großen Saunatest. Der Bericht beginnt mit einer Doppelseite, die von einem typischen Saunabild dominiert wird. Jede getestete Sauna hat kleine Fotos, eine Infografik mit der Bewertung und jeweils drei Textblöcke, in denen die Besonderheiten der jeweiligen Sauna beschrieben werden.

 Böljan Blå. – Du har hela havet för dig själv! En upplevelse man inte glömmer i första taget, säger Sofia Holmlund om att vara ute på bastuflotten.

100

Los Angeles, USA ● 140 nationer ● 21 grenar ● USA bästa nation NY NIVÅ. Abebe Bikila från Etiopien chockade friidrottsvärlden när han vann OS-guld i Rom 1960 och sprang barfota. Hans segertid på 2 timmar, 15 minuter, 16 sekunder var nytt (inofficiellt) världsrekord i maraton. FOTO: AP-WIREPHOTO/HBL-ARKIV

1988

1 566

6 829 5 263

Sovjet visade att man inte glömt USA:s bojkott fyra år tidigare och initierade en egen bojkott mot de spelen. Officiellt var orsaken att arrangörerna inte kunde garantera säkerheten för idrottare från Sovjet och övriga länder i Warszawapakten. Bland annat 94 av de 100 högst rankade tyngdlyftarna var med i bojkotten. Pertti Karppinen rodde in sig i historieböckerna då han tog sitt tredje OSguld i följd i singelsculler. Carl Lewis upprepade Jesse Owens bragd från OS 1936 och tog hem fyra guld. Elva idrottare åkte fast för dopning.

Seoul, Sydkorea ● 159 nationer ● 23 grenar ● Sovjetunionen bästa nation

1992

2 194

8 391 6 197

För fjärde OS i följd drabbades spelen av bojkotter. Den här gången var det Nordkorea, Kuba, Etiopien, Nicaragua, Madagaskar och Seychellerna som inte deltog. Östtysklands Christa Rothenburger blev historisk då hon som första (och enda) idrottare vann medalj i vinter- och sommar-OS samma år (skridsko och cykel). Ben Johnson åkte fast för att ha använt stanozolol efter sin seger på 100 meter i OS-historiens mest uppmärksammade dopningsfall.

Barcelona, Spanien ● 169 nationer ● 25 grenar ● OSS (Oberoende staters samvälde) bästa nation

1996

2 704

9 356 6 652

Sydafrika tilläts delta i OS för första gången sedan 1960 och inget land bojkottade OS. Efter Sovjets fall deltog de forna Sovjetstaterna med ett gemensamt lag under OS-flaggan. Estland, Lettland och Litauen hade egna trupper. OS i Barcelona tillät för första gången proffsidrottare att delta och USA:s basketlag bjöd på en sällan skådad show. Anförda av Michael Jordan och Magic Johnson krossade Dream Team allt motstånd på vägen till guldet.

Atlanta, USA ● 197 nationer ● 26 grenar ● USA bästa nation

3 512

10 318 6 806

Första gången i OS-historian arrangerades sommar- och vinterspelen olika år. Muhammad Ali fick äran att tända OS-elden. I friidrotten satte Donovan Bailey och Michael Johnson världsrekord på 100 respektive 200 och 400 meter och Dream Team II dominerade basketen i samma stil som föregångaren fyra år tidigare. Under spelen inträffade ett terroristdåd då Eric Rudolph detonerade tre rörbomber under en konsert i Centennial Olympic Park. Två personer dog och 111 skadades.

FRÄMSTA MERIT. Heli Rantanen vann guld i spjutkastning i OS 1996. Guldet var det första som en nordisk kvinna vann i friidrott vid ett olympiskt spel. FOTO: LEHTIKUVA/MARKKU ULANDER

kleinen Tortengrafiken geben die Anzahl der Teilnehmer an, die Anzahl der Gewinner und den Männer-Anteil. In dieser Beilage werden kräftige Primär- und Sekundärfarben eingesetzt. Dabei werden kalte und warme Farben kontrastierend benutzt. Man sieht: Zarte Pasteltöne sind out.

7


Het Parool EuropEan nEwspapEr oF THE YEar K at e g o r i e r e g i o n a L Z e i t u n g

€ 2,00

VRIJDAG 11 MAART 2016 OPGERICHT IN 1940 76STE JAARGANG NR 21.602

ECB Renteverlaging heeft verstrekkende gevolgen

Nul procent rente, wat betekent dat?

Ook vijf jaar later is Fukushima een gedoemde plek 4

De Europese Centrale Bank trekt alles uit de kast om de economie aan te jagen. Geld lenen wordt zelfs gratis voor de banken en ECB-president Mario Draghi pompt nog meer miljarden in de economie. Spaarders hebben pech, huisbezitters mazzel.

1.

titelseite 1 „Null Prozent Zinsen, was bedeutet das?“ Um den Lesern die Situation besser erklären zu können, ist der Aufmacher in fünf Fragen gegliedert. Zur Visualisierung wird eine große Null in die Mitte gestellt.

Wat betekent dit voor de spaarrekeningen? Weinig goeds. De rente gaat weer verder naar beneden en dat zal doorwerken op de spaarrente. Wie zijn geld niet wil vastzetten, krijgt maximaal 1 procent. En die rente kan nog verder zakken, waarschuwden ABN Amro en Rabobank al eerder dit jaar. Zelfs 0 procent wordt niet uitgesloten. En dan te bedenken dat de banken al langer klagen dat de spaarrente eigenlijk te hoog is. Want geld lenen en dat doorlenen is voor de banken veel goedkoper dan spaargeld beheren en dat uitlenen. Maar spaarders zijn vaak ook klanten die andere producten afnemen, dus wat ze aan de ene kant verliezen, maken ze aan de andere kant meer dan goed. Een schrale troost: de ECB heeft geen plannen de rente verder te verlagen. Maar volgens Draghi gaat die voorlopig ook niet omhoog, dus is het doorbijten voor de spaarders.

2.

Van der Laan en de strijd om de Wallen 8

Referendum: Oekraïners in Amsterdam 4

Menselijk monument Jules Schelvis PS32

tekent minder vermogen, en dat vertaalt zich in lagere pensioenen. Dat gebeurde een paar jaar geleden al bij een aantal fondsen, maar nu dreigen ook grote fondsen als ABP in de problemen te komen. Hoe hoog de kortingen uitvallen, verschilt per fonds. Bij ABP zal het waarschijnlijk relatief meevallen, maar zuur blijft het. “Nederlandse gepensioneerden en mensen die pensioen opbouwen, betalen in feite de rekening van het beleid van de ECB,” vat de brancheorganisatie Pensioenfederatie het probleem samen.

0

Is het slim nu een hypotheek af te sluiten? De hypotheekrente was nog nooit zo laag, en zal waarschijnlijk nog wat verder dalen. Een goede tijd om toe te slaan voor huizenkopers. Ook mensen die al een hypotheek hebben, profiteren: oversluiten en rentemiddeling is vaak voordelig. En dat gebeurt ook massaal. Logisch: ook met een eventuele boeterente kan de hypotheekbezitter soms honderden euro’s per maand besparen. En de klant kan lang van de lage rente genieten: de rente twintig jaar vastzetten kan al vanaf 2,65 procent. En voor tien jaar vast liggen de beste tarieven al onder de 2 procent. Dat zijn percentages die een paar jaar geleden nog ondenkbaar waren. Geen wonder dus dat lang vastzetten van de rente steeds populairder wordt.

DJ Fedde Le Grand: ‘Ik moet nog veel leren’ PS30

€ 2,00

DINSDAG 5 APRIL 2016 OPGERICHT IN 1940 76STE JAARGANG NR 21.622

3.

Blijft er nog iets van het pensioen over? Ja, dat wel, maar de lage rente is dramatisch voor de pensioenen. De kans dat er volgend jaar moet worden gekort, neemt verder toe. De pensioenfondsen moeten namelijk rekenen met rendementen die afgeleid zijn van de rente. Hoe lager de rente, hoe lager het rendement op de beleggingen. Minder rendement be-

4.

Kun je goedkoper lenen? Ja. De rente is laag en er is geld in overvloed bij de banken. Alleen geven zij het maar mondjesmaat uit. Tegenover elke euro die ze uitlenen, moeten ze 4 of 5 cent in kas houden. En ze hebben al moeite hun eigen kas te vullen. Ook is de kans groot dat ze straks nog meer geld moeten aanhouden tegenover elke lening. Die onzekerheid maakt de banken terughoudend, wat te zien is bij de hypotheekverstrekking. Die worden nu vaker via pensioenfondsen en verzekeraars gesloten, want die hoeven zich aan minder strenge regels te houden. Nu geld lenen voor de banken goedkoper wordt en oppotten nog duurder, zou het gemakkelijker moeten worden om een goedkoop krediet te krijgen. Maar zolang banken moeite houden hun reserves aan te vullen, zullen ze terughoudend blijven.

%

5.

Wat moet je doen met spaargeld? Uitgeven, beleggen? De lage rente zorgt voor dilemma’s. Sparen biedt zekerheid, maar nauwelijks rendement. Beleggen in aandelen levert een hoger rendement op, maar is voor de korte termijn riskant. Alleen al begin 2016 gingen beurzen wereldwijd tientallen procenten onderuit. Schulden aflossen met spaargeld is vaak een goed alternatief voor sparen. Als het aan Draghi ligt, gaan consumenten juist uitgeven. Dat zorgt weer voor extra economische groei en daar profiteert iedereen van. En als de spaarrente onverwacht toch negatief wordt, is de oude sok nog altijd een alternatief. Peet Vogels

€ 2,00

MAANDAG 20 JUNI 2016 OPGERICHT IN 1940 76STE JAARGANG NR 21.685

titelseite 2 Seit dem Zweiten Weltkrieg sind noch nie so viele Menschen auf der Flucht gewesen wie heute. Die Tortengrafik zeigt in der Mitte die Gesamtzahl: 65,3 Millionen Menschen. Der große schwarze Block links bildet die 40,8 Millionen ab, die innerhalb des eigenen Landes geflohen sind. Die roten Flächen rechts zeigen die 21,3 Millionen, die ins Ausland geflüchtet sind.

Vluchtelingen rappen over heimwee en vrijheid PS32

Oude meester tot leven gewekt

Britse opinie over Brexit verandert 2

De volgende Rembrandt

Vluchtelingen Recordaantal mensen van huis en haard verdreven

Wereld op drift

Dit portret komt uit de computer, op basis van Rembrandts hele oeuvre. Waar ligt de grens bij het maken van nieuwe werken? 6

Sinds de Tweede Wereldoorlog zijn nog niet zo veel mensen op de vlucht geslagen voor oorlog, vervolging en honger als nu. En het einde is nog lang niet in zicht.

F

ort Europa mag dan de poorten hebben gesloten, elders in de wereld nemen de vluchtelingenstromen nog steeds toe. Volgens de VN-vluchtelingenorganisatie UNHCR waren eind 2015 65,3 miljoen op drift geraakt, vijf miljoen meer dan het jaar daarvoor. Een ‘treurig record’, aldus de UNHCR, die de cijfers vanochtend bekendmaakte ter gelegenheid van Wereldvluchtelingendag. In vijf jaar is het aantal vluchtelingen met vijftig procent toegenomen. Van elke 113 mensen op aarde is nu één persoon een vluchteling of asielzoeker. Vooral in

Syrië, Afghanistan, Somalië, Zuid-Soedan en Soedan is de bevolking op de vlucht geslagen voor geweld. Duitsland nam van de welvarende, geïndustrialiseerde landen vorig jaar de meeste asielzoekers op: 441.900. De Verenigde Staten verwelkomden 172.700 migranten, onder wie veel mensen uit Mexico en Midden-Amerika. Het aantal mensen dat zich in Nederland als asielzoeker liet registreren, liep terug van 3245 in mei 2015 tot 1430 vorige maand. Die aantallen staan in geen verhouding tot de grote massa’s vluchtelingen die in de regio’s zelf worden opgevangen. Turkije bijvoorbeeld huisvest op dit mo-

ment 2,5 miljoen Syriërs. Met 183 opgevangen vluchtelingen op elke 1000 inwoners is Libanon relatief koploper. En het einde is nog lang niet in zicht. Vrede in Syrië is ver weg en in Irak zijn deze maand 80.000 mensen op de vlucht geslagen voor de strijd tussen het leger en terreurgroep IS in de stad Fallujah. Vluchtelingenorganisaties roepen de autoriteiten op meer te doen ‘aan deze humanitaire ramp die zich onder onze ogen voltrekt’. tekst Frenk der Nederlanden graphic Jorris Verboon

Syrië 4,9

21,3 miljoen gevlucht naar buitenland vanuit de volgende landen

Afghanistan 2,7

titelseite 3 Das Porträt auf dieser Seite kommt aus dem Computer. Es basiert auf dem gesamten Oeuvre von Rembrandt. Het Parool fragt, wo die Grenze ist bei der Produktion von neuen Gemälden.

Somalië 1,1 Zuid-Soedan 0,8 Soedan 0,6

geregistreerde Palestijnse vluchtelingen 5,2

65,3

overig 6

miljoen vluchtelingen

40,8 miljoen op de vlucht in eigen land

Zusammenfassung Man sieht, wie unverwechselbar und eigensinnig Het Parool die Nachrichten auswählt und präsentiert.

asielzoekers 3,2

BRON: UNHCR © HET PAROOL

 Jury-statement

 Über die Zeitung

Het Parool hat ein kontrastreiches Magazin-Layout mit viel Weißraum, aber auch kräftigen Überschriftentypen. Der Umgang mit Fotos, Illustrationen und Infografiken ist auf die Leser in der Metropole Amsterdam abgestimmt. Durch das Layout wird Het Parool zum unverwechselbaren Markenartikel. Die Zeitung ist täglich eine Überraschung für ihre Leser. Von Routine ist hier jedenfalls nichts zu sehen.

Die Zeitung erscheint im Tabloid-Format mit einer Auflage von ca. 60.000 Exemplaren. Het Parool ist die größte Zeitung in Amsterdam und sie wird auch im Umland der Hauptstadt gelesen. Bei der Zeitung arbeiten 70 Journalisten, darunter 35 Reporter und sieben Layouter. Het Parool hat eine einzigartige Positionierung: Sie bringt Nachrichten und Berichte auf lokaler, landesweiter und internationaler Ebene.

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20 AMSTERDAM

€ 3,00

ZATERDAG 5 MAART 2016

Wat at de stad vroeger? Hiske Versprille kookt maaltijden uit de middeleeuwen, Gouden Eeuw, fin de siècle en jaren zeventig 20

Fiscus Apple, Google, Starbucks

‘Internationale bedrijven moeten meer belasting betalen’ PvdA-leider Diederik Samsom is niet te stuiten en stapelt plan op plan. Na de luchtbrug voor vluchtelingen komt hij nu met een aanpak van fiscale trucs. ‘Ik ben er echt klaar mee.’ 6

Wat als de EU verdwijnt? // Graham Nash // De Amsterdamse skyline // Alexander Klöpping // Verhuisd: Johan Goossens staat in PS van de Week

ZATERDAG 5 MAART 2016 HET PAROOL

Wat de stad at

OPGERICHT IN 1940 76STE JAARGANG NR 21.597

AMSTERDAM 21

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HET PAROOL ZATERDAG 5 MAART 2016

STYLING : ELLEN HOSTE @ ANGELIQUE HOORN AGENCY* ASSISTENT OP DE SET : MARIEKE MEIJER MIDDELEEUWEN: MET DANK AAN LIZET KRUYFF, KRAMER KUNST & ANTIEK, PRINSENGRACHT 807, WWW.ANTIQUE-TILESHOP.NL GOUDEN EEUW: MET DANK AAN LIZET KRUYFF, KRAMER KUNST & ANTIEK (PRINSENGRACHT 807, WWW.ANTIQUE-TILESHOP.NL), AARDE WERELDS WONEN (WESTERSTRAAT 10, WWW.AARDEWERELDSWONEN.NL), LAURA DOLS (WOLVENSTRAAT 7, WWW.LAURADOLS.NL)

Het eten dat Amsterdammers op tafel zetten, is door de eeuwen heen drastisch veranderd. Hiske Versprille kookte vier historische maaltijden en kwam daarbij tot de conclusie dat wat en hoe we eten in grote mate wordt bepaald door hoe het de stad vergaat – en andersom.

FIN DE SIÈCLE: MET DANK AAN HILARY AKERS, KRAMER KUNST & ANTIEK, PRINSENGRACHT 807, WWW.ANTIQUE-TILESHOP.NL DE JAREN ZEVENTIG: MET DANK AAN: NOORDER SPULLEN (TWEEDE LINDENDWARSSTRAAT 11S, WWW.NOORDERSPULLEN.NL), CHIQUE DE FRIEMEL (HAARLEMMERDIJK 172, WWW.CHIQUE-DE-FRIEMEL.NL), NEEF LOUIS DESIGN (PAPAVERWEG 46, WWW.NEEFLOUIS.NL)

tekst en eten Hiske Versprille, foto’s Carlfried Verwaayen

België staat letterlijk op instorten 12

→ Avocado gevuld met een salade van zalm uit blik, kwark, sherry en grapefruit (een paasrecept van het Voorlichtingsbureau voor de Voeding, 1976). Vleesfondue met gehaktballetjes en biefstukpuntjes. Gevulde eieren. Saroma-chocoladepudding met advocaat. Te drinken: Rosé d’ Anjou.

→ Een maaltijd zoals deze eind negentiende eeuw werd geserveerd bij Krasnapolsky op de Dam: ossenhaas (fl 0,40), aardappelen (fl 0,10) Hollandsche groenten (fl 0,30), rijstdessert met sinaasappel (fl 0,25). Ook op de foto: platte Zeeuwse oesters. → Paling uit de Zuiderzee, gestoofd met boekweitgrutten, uien en warmoes: raapstelen, daslook en melde (de overgrootmoeder van de spinazie). Ook op de foto: walnoten, daslook, kinnebakspek, gerstebier, eieren, roggebrood en boekweit.

De late middeleeuwen

Verkiezing Miss Black Hair gaat over meer dan haar

D

e aanwezigheid van veel, goed en goedkoop voedsel is tegenwoordig voor de meeste Nederlanders volkomen vanzelfsprekend. Daarom vergeten we wel eens dat een stad als Amsterdam, om te overleven en te bloeien, volledig afhankelijk is van eten dat door anderen, buiten de stad, wordt verbouwd en geproduceerd. Hoe beter we erin slaagden al dat eten te betrekken, te vervoeren en eventueel weer te verhandelen, des te groter en rijker werd de stad en des te uitgebreider ons menu. Gedurende de middeleeuwen veranderde Amsterdam van een een onbetekenend vissersdorp in een handelsstad. Het überlokale dieet breidde zich langzaam uit met producten van iets verder weg. Er werd veel vis gegeten (op de meer dan honderdvijftig vas-

PS van de Week

→ Een jonge haan in ‘currij soupe’, uit een 18de-eeuws receptenschrift. Ook op de foto: mediterrane vruchten en groenten, witte rijst, specerijen, tulpen, peper- en zoutstel, een glas met andreaskruizen en het nieuwste van het nieuwste op tafelgebied: de vork.

De Gouden Eeuw en erna

tendagen per jaar was vlees verboden), ei en varkensvlees, raapjes en uien, groene bladgroenten (‘warmoes’ genoemd), en heel veel bier, brood en pap. Op de Dam in de Amstel die de stad haar naam gaf, was een markt waar boeren en handelaars hun waren in manden, karren en schuiten naartoe brachten, en in de omliggende straten ontstonden kleine winkeltjes, herbergen en kramen met streetfood als erwtenpuree en warme broodjes. Het achterland en de stad liepen in elkaar over: varkens en kippen scharrelden op straat. De middeleeuwse Amsterdammer at twee keer per dag – laat in de ochtend en in de vroege avond. Gekookt werd op kleine kolenvuurtjes of in de ovens van pasteibakkers – echte haarden in houten huizen werden verboden, nadat de stad meerdere

malen grotendeels was afgebrand. Het Damrak vormde de eerste zeehaven, waar vissersboten en ook in toenemende mate handelsschepen aanmeerden. Rond de stad werd de nieuwe ring van Singel, Kloveniersburgwal en Geldersekade aangelegd, en de stapelmarkt kwam op. Hierbij functioneerde Amsterdam als tussenhandelaar voor graan, bier en gezouten haring uit het Oostzeegebied. Dit was de ‘moedernegotie’, de basis van de Hollandse koopvaardijvloot en het begin van de grote bloeiperiode van de stad.

A

nderhalf lood korianderzaad, een kwart lood komijnzaad, een kwart lood anijszaad, 2 vingerhoeden vol peper, alles grof gestampt en een kwartlood van de allerbeste kurkuma. Culinair historicus Lizet Kruyff vond dit antieke kip-kerrierecept met daarin producten als sojasaus en tamarinde, opgetekend door een dame uit de grachtengordel, in een kookschrift in het privéarchief van Kasteel Heukelum. “Dames die terugkwamen uit de Oost, of daar familie hadden, gebruikten dat soort exotische producten vrij vaak in hun recepten.” In de zeventiende eeuw was de stad onder invloed van politieke ontwikkelingen en internationale handel in razend tempo veranderd in het grootste handelscentrum ter wereld. De VOC en later de WIC waren de eerste multinationals, en met het geld van de

De jaren zeventig

Fin de siècle

keiharde handel in specerijen, suiker en slaven werd de grachtengordel gebouwd. De wereld was ineens vele malen groter geworden – zeker na de ontdekking van Amerika – en bracht, voor wie het betalen kon, ontelbare nieuwe producten naar de stad. De rijke regenten, handelaren en hun families ontwikkelden rituelen en tafelmanieren rond producten als koffie, thee en warme chocolade. Ook mediterrane vruchten en groenten werden hoog gewaardeerd – citrus kon zelfs, superchic, in speciale orangerieën hier in Nederland worden gekweekt. Kruyff: “Bij zo’n ‘currij soupe’ werd door de elite dan wítte rijst gegeten.” Hoe witter, hoe rijker, dat was ook al eeuwenlang het ideaal voor brood: het idee bestond dat de verfijnde, gevoelige darmen van de bovenklasse de grove vezels, waar

D

ineren onder Edisons magische schijnsel… Het Amstelhotel was het eerste gebouw in de stad met elektrisch licht, maar in De Wintertuin van Krasnapolsky kon je er ook bij eten. Het fenomeen restaurant, een plek om te zien en gezien te worden, was juist komen overwaaien uit Parijs. Eerder huurde de elite wel vaak privékamers in etablissementen als Maison Couturier, waar ze haar gezelschap op uitgebreide, Franse menu’s vergastte, maar in het openbaar eten was meer het domein van de ordinaire handelsreiziger. In zaken als Krasnapolsky kon je ook als net stel gewoon binnenlopen en bestellen waar je zin in had: veelal was het gebodene niet al te ingewikkeld. Door het Noordzeekanaal had de stad een directe verbinding met de zee gekregen, het Centraal Sta-

het plebs van leefde, niet konden verteren. Dat gewone volk at in deze tijd trouwens meestal nog niet zo heel anders dan in de middeleeuwen, al hadden de indijking en ontginning van het ommeland (bijvoorbeeld de Beemster) en een snelle ontwikkeling van de tuinbouw (met nieuw geïmporteerde groentesoorten en verbeterde kruisingen van gewassen) ervoor gezorgd dat er ook in de directe omgeving veel meer voedsel kon worden geproduceerd dan voorheen.

tion was net geopend, en allebei hadden een ongelooflijk grote invloed op de bevoorrading van de stad. Luxeproducten als verse zeevis, tropisch fruit en Zeeuwse oesters waren ineens in een mum van tijd in te voeren. Tegelijkertijd waren ook de nieuwe ingeblikte waren – comestibles – zeer en vogue bij de upperclass. Een geboorteoverschot en de trek van arme plattelandslui naar stad had in de negentiende eeuw een bevolkingsexplosie veroorzaakt, van 180.000 zielen in 1810 naar 520.000 in 1900. De stad barstte uit haar voegen en veel mensen leefden in erbarmelijke omstandigheden. Eind negentiende eeuw werd daarom een brede nieuwe gordel om de stad gebouwd: De Pijp, Oud-Zuid, de Kinker-, Dapper- en Staatsliedenbuurt. Een opkomend sociaal bewustzijn, gecombi-

D

e fondueset beklom het podium in de jaren zestig, maar de populariteit steeg in de jaren zeventig ook bij de gewone Amsterdammer die bijvoorbeeld in de nieuwe Westelijke Tuinsteden, in Buitenveldert of Noord woonde. De sobere naoorlogse jaren waren voorgoed voorbij: voedsel was diverser en goedkoper dan ooit en de consument – een compleet nieuw menstype – leefde in een weelde die in voorgaande eeuwen ondenkbaar was. De ontwikkeling van de intensieve landbouw en veeteelt had rond de oorlog een enorme sprong gemaakt met uitvindingen als kunstmest, de melkmachine en de legbatterij, en de opkomst van de bio-industrie had de prijs van vlees, eerder altijd erg kostbaar, razendsnel doen kelderen.

neerd met voortschrijdende kennis over voedingsleer en zorg om hygiëne, leidde tot de oprichting van huishoudscholen (bijvoorbeeld in het pand van het huidige Stayokay in het Vondelpark). Daar zouden nette meisjes uit de betere kringen worden opgeleid tot kookleraressen voor de arbeidersklasse – volgens experts als Lizet Kruyff en Johannes van Dam was het echter vooral de dood in de pot voor de Nederlandse fijne keuken, die zich hierna vooral richtte op ‘eten als brandstof’ en minder op smaak.

Vrijwel ieder gezin had nu een koelkast en een televisie, en ging op vakantie met eigen auto. Op restaurant gaan (vaak bij de Chinees of de Italiaan) was niet meer voorbehouden aan de rijken: ging in 1960 nog maar 15 procent van de Nederlanders wel eens uit eten, twintig jaar later was dat percentage gestegen tot 75. In de dure zaken, waarvan er steeds meer kwamen, stak de nouvelle cuisine de kop op, met kleinere porties, verse producten en lichtere gerechten, maar het bekendste restaurantgerecht uit de jaren zeventig was waarschijnlijk de tong Picasso, vis met gember en blikfruit. Vrouwen verlieten de keuken en bestormden de arbeidsmarkt, een beweging die samenviel met de opkomst van het gemaksvoedsel. Groenten en fruit uit blik en pot, diepvrieswaren en gevriesdroogde

producten waren alomtegenwoordig, dipsausjes en soepen maakte je gemakkelijk met een zakje. Luxegoederen als taartjes en leverpastei, die je eerder bij de speciaalzaak haalde, rolden ineens voor een fractie van het geld uit de fabriek. De schaduwkanten van al dat lekkers, in de vorm van welvaartsziekten en milieuproblemen, werden in deze tijd weliswaar voor het eerst naar buiten gebracht, maar drongen nog nauwelijks door. Heel veel Amsterdammers verlieten de stad, en vertrokken naar Almere en Purmerend: door deze zogenoemde ‘overloop’ kromp de stad van 880.000 naar 680.000 mensen.

Dit is het eerste deel in een serie over de relatie tussen voedsel en de stad.

die selbstgemachte story „Was die Stadt gegessen hat“ lautet die Überschrift. Die Redakteurin Hiske Versprille hat vier historische Gerichte nachgekocht: Aus dem Spätmittelalter, dem Goldenen Zeitalter, dem Fien de Siécle und den siebziger Jahren. Die Gerichte wurden im Stil alter Meister fotografiert und mit kurzen Statements versehen. Diese selbst produzierte Story ist das Motiv der Titelseite!

32 PS

großseglern auf der spur Die Sail ist auch in Amsterdam ein Ereignis für Segelsport-Fans. Aber wo sind die Großsegler, wenn die Sail vorbei ist? Anhand der Daten von www.marinetraffic.com hat die Zeitung die Route von 14 der auffälligsten Schiffe ein halbes Jahr lang verfolgt und auf dieser Doppelseite dokumentiert.

DINSDAG 23 FEBRUARI 2016 HET PAROOL

PS 33

HET PAROOL DINSDAG 23 FEBRUARI 2016

Hoe ruim is het sop? Voor ons mag Sail een nautisch hoogtepunt zijn, voor de tallshipbemanning is het vooral werk waardoor ze de wereld kunnen bevaren. Waar zijn de schepen een half jaar later?

i

In Kaliningrad is het nu rond de vier graden en regent het. Het is waarschijnlijk niet het exotische oord waar bezoekers van Sail deze zomer van droomden, nadat ze zich op de kades van de IJ-haven hadden ondergedompeld in een wereld met matrozen en majestueuze zeilschepen uit alle windstreken. Heel even leek het avontuur binnen handbereik, die week in augustus. Varen op open zee, onder een heldere sterrenhemel. Dolfijnen en tropisch fruit. Havens met exotische namen als Pointe-à-Pitre of Barra dos Coqueiros. Minder exotisch: industriestad Kaliningrad, de Russische enclave aan de Oostzee tussen Polen en Litouwen. Toch is dit waar de twee grootste schepen die afgelopen zomer op Sail waren te bezichtigen nu al maanden liggen: de Sedov, het grootste nog zeilende traditionele zeilschip van de wereld (117,5 meter) en de iets kleinere viermastbark Kruzenshtern (114,5 meter). Na Sail voeren beide schepen op en neer langs de kustlijn van Europa – de Kruzenshtern stak zelfs nog even de Middellandse Zee over naar Haifa (Israël) – maar ze keerden begin november terug naar Rusland voor groot onderhoud. De schroeven liggen eraf, de motoren worden gereviseerd en de schepen de komende maanden geverfd. De Sedov gaat deze zomer door het poolgebied via de Noordelijke Zeeroute. De Kruzenshtern wil in maart weer uitvaren, maar vanwege de politieke en economische situatie in het land – het schip is eigendom van het ministerie van Visserij – zou het zomaar nog een tijd in de haven van Kaliningrad kunnen blijven liggen. Dan hebben andere Sailschepen het beter voor elkaar, zo blijkt uit data van MarineTraffic, een bedrijf dat scheepsbewegingen monitort. Het 44 meter lange Australische trainingschip Young Endeavour vaart alweer bij Tasmanië. Het Chileense ‘martelschip’ Esmeralda voer maanden geleden al langs Kaap Hoorn en ligt nu in de haven van Valparaiso, de grootste havenstad van Chili. Ook de Statsraad Lehmkuhl is weer thuis in het Noorse Bergen, maar stak afgelopen najaar wel twee keer de Atlantische Oceaan over. In oktober van de Canarische Eilanden via Bermuda naar Baltimore en in november de noordelijkere route terug naar Europa.

Eilandtochten

En ook kapitein Moritz Kuhlenbäumer heeft het goed voor elkaar. Vanaf Sint-Maarten – waar het nu rond de dertig graden is – vertelt hij over de reis van de Clipper Stad Amsterdam de afgelopen maanden. Na Sail maakte de driemaster een Europese tour, waarbij het schip van haven naar haven steeds andere toeristen meenam. Eerst naar het noorden, over de Noordzee en de Oostzee. Hamburg, Oslo, Kopenhagen, Göteborg en Kiel. Daarna naar IJmuiden voor een paar weken onderhoud op de werf. Vervolgens door de Straat van Dover en de Golf van Biskaje richting Portugal. Daarna Marokko, naar de havens Tanger en Casablanca. En toen was het tijd voor de grote oversteek. Vlak voor kerst, na 21 dagen wind in de zeilen en met 3449 mijlen achter de rug, kwam het schip aan in Martinique. In drie weken van Casablanca naar de Caraïben, met af en toe een spiegelgladde zee.

Deze kaart is gebaseerd op data van MarineTraffic. Het bevat de scheepsbewegingen tussen 23 augustus 2015 en 19 februari 2016 van veertien van de opvallendste schepen die op Sail aanwezig waren. Hieronder de schepen en de havens waar ze als laatste hebben aangelegd. Bergen

Oslo

Noordzee

Sint-Petersburg

Göteborg

Edinburgh

3

Bremerhaven Hamburg Den Helder

Londen

tekst Lex Boon, infographic Jorris Verboon

Kruzenshtern Kaliningrad, Rusland

Götheborg Göteborg, Zweden

Dar Młodzieży Gdynia, Polen

La Grace Messina, Italië

Esmeralda Valparaiso, Chili

Nao Victoria Cartagena, Spanje

Etoile du Roy Saint-Malo, Frankrijk

Young Endeavour Hobart, Australië

Genua

Lissabon

Istanboel

Palma

Malagá

Azoren

4 Bermuda

Dubrovnik

Tarragona

Baltimore

Malta

Middellandse Zee

Haifa

Canarische Eilanden

1

2

Martinique

Caribische Zee

Young Endeavour onderweg naar Tasmanië

Recife

Stad Amsterdam Er bestaat dus een land dat Saint Vincent en de Grenadines heet. De Clipper Stad Amsterdam was er begin dit jaar tijdens het eilandhoppen in de Caribische Zee. Gasten die meevoeren, moesten wachtlopen. Maar het cruiseseizoen is het luxeseizoen: nu kunnen de gasten snorkelen met manta’s, de eilanden verkennen en genieten van de prachtige stranden.

Muisklikken

De reisschema’s van de schepen staan al maanden vast. De Stad Amsterdam vaart binnenkort naar de Verenigde Staten. In april maakt het dan vanaf Boston weer de oversteek naar Europa, naar de Azoren. Het avontuur is inderdaad binnen handbereik: met een paar muisklikken boek je vanaf 1500 euro de reis naar Europa. En het is dan misschien avontuurlijk voor de toeristen aan boord – die ook meelopen in de wacht – maar niet voor de bemanning. Hoewel kapitein Kuhlenbäumer in april wel wat zwaarder weer verwacht dan op de heenreis. “Windkracht acht, dagen achtereen op open zee. Dat ga je wel wat hogere golven krijgen. Maar wij noemen dat geen storm. Gewoon, harde wind.”

Monaco

Atlantische Oceaan

Rondvarend circus

De Noorse kapitein Clas Jagdum, van de zestig meter lange driemaster Christian Radich, is wat explicieter. “Zo’n optocht met al die schepen is leuk hoor, maar een evenement als Sail zie ik vooral als werk. We hebben het geld dat we in de zomer verdienen nodig zodat we de rest van het jaar ook kunnen varen.” Voor Amsterdam is Sail bijzonder, voor de crew van de tallships allerminst. In de zomer maken ze deel uit van een rondvarend circus van historische schepen. Dat begon in juli met vier opeenvolgende Tall Ships’ Races, waarbij bij elke etappe een nieuwe groep toeristen meevaart. Daarna volgden in augustus de evenementen als Sail Bremerhaven, Sail Amsterdam en Sail Greenwich. De schepen krijgen een vergoeding van duizenden euro’s van de organisatie in ruil voor hun aanwezigheid en verdienen extra bij door de netwerkborrels aan boord. “Onderhoud van zo’n schip is duur en wij hebben achttien vaste crewleden die we moeten betalen. Dat soort evenementen zijn dus noodzakelijk,” aldus Jagdum. Op dit moment is de Christian Radich onderweg naar de Azoren, het meest westelijke punt van Europa, op 1400 kilometer van het Portugese vasteland. Net zoals veel andere schepen is de Radich buiten het zomerseizoen een opleidingsschip voor de zeevaartscholen. Aan boord varen nu al maanden vijftig Noorse studenten. “En dat is toch echt het allermooiste wat er is: met zijn allen ervoor zorgen dat zo’n schip blijft varen, want aan boord van de Christian Radich zijn alle handen nodig.” Over een paar maanden begint het zomerseizoen weer voor de Radich, met zeven verschillende tochten voor toeristen: voor 1300 euro vaar je in twaalf dagen van Antwerpen naar Lissabon. Vlak daarvoor wordt ook nog Delfzijl aangedaan, voor het evenement DelfSail. Daar zijn – net zoals afgelopen zomer – ook weer de schepen Nao Victoria, Santa Maria Manuela, Mir, Dar Mlodziezy en de Statsraad Lehmkuhl te bewonderen.

Statsraad Lehmkuhl Bergen, Noorwegen

Gdynia

Amsterdam

Rotterdam Saint-Malo

Nu vaart de Stad Amsterdam mee in het Caribische cruiseseizoen en maakt het eilandtochten. Het zijn prachtige zeildagen met een ‘perfect lopend weertje en stralende zee,’ aldus Kuhlenbäumer. En zelfs een ervaren kapitein kan er nog steeds volop van genieten als op open zee opeens een groep van honderden dolfijnen opduikt en uren meezwemt. Over Sail laat hij zich iets diplomatieker uit. “Dat was natuurlijk een bijzonder event, in onze thuishaven. Met zo veel schepen en zo veel mensen.”

Sedov Kaliningrad, Rusland Kaliningrad

Valparaiso

Buenos Aires

1

Laatste aanlegplaats

Alexander von Humboldt II De Alexander von Humboldt II vaart op dit moment rond de Canarische Eilanden en gaat binnenkort naar de Kaapverdische Eilanden. Zoals veel schepen van Sail passeerde de Von Humboldt dit najaar de Straat van Gibraltar om enkele havens aan de Middellandse Zee en Adriatische Zee aan te doen, zoals bijvoorbeeld de Kroatische stad Dubrovnik.

2

Philipsburg, Sint Maarten

Puerto Rico

Zr. Ms. De Ruyter

Christian Radich

Luchtverdedigings- en commandofregat Zr. Ms. De Ruyter was eerder actief in de Golf van Aden om piraterij te bestrijden. De afgelopen maanden bleef het fregat in de Noordzee en het Kanaal. Aan de westkust van Groot-Brittannië kwam het eind vorige maand in actie toen een Brits cargoschip met zeven opvarenden dreigde vast te lopen. De Ruyter bracht het schip in veiligheid.

De Radich wordt in de wintermaanden ingezet voor de training van studenten van Noorse zeevaartscholen. “We hebben geen haast en zeilen rustig van haven naar haven. Het gaat om de trainingen,” aldus kapitein Clas Jagdum. Vandaar de vele vaarbewegingen rondom de Canarische Eilanden begin dit jaar. Inmiddels is het schip onderweg naar de Azoren.

3

Tenerife, Spanje

4

Den Helder, Nederland

20-12-2015

Spanje Atlantische Oceaan

Noordzee

Caribische zee Martinique Saint Vincent en de Grenadines

01-01-2016

Lissabon, Portugal

02-02-2016

Reddingsactie

Den Helder Amsterdam

Canarische Eilanden

Marokko

wochenend-Beilage Marije Vogelzang ist „eetontwerper“, was sovie bedeutet wie Essens-Designerin. Als Examensarbeit hat sie „Das weiße Begräbnis“ kreiert, ein Menu, das nur aus weißem Essen bestand. Mit ihrem „Dutch Institute of Food & Design“ will sie ihren Beruf in der Öffentlichkeit bekannter machen.

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Politiken EuropEan nEwspapEr oF THE YEar K at e g o r i e Ăœ B e r r e g i o n a L e Z e i t u n g

POLITIKEN 2

Analyse: Lovet skattelettelse er blevet farlig for regeringen

Nyt prisdyk pü olie giver ere penge til forbrugere

DANMARK Side 5

Dopingopgør: Briter vil nulstille atletikrekorderne

Ă˜KONOMI Side 11

SPORT Side 13

Tirsdag 12. January 2016

KULTUR

WORLD’S BEST DESIGNED NEWSPAPER

12. januar 2016 Ă…rgang 131. Nr. 104 Pris 32,00 Kundecenter Politiken 70 15 01 01 1. udgave www.politiken.dk

Tirsdag

DEBAT

Pü ugt fra Der er noget familien paradoksalt i, at en regering kan overgive suverÌnitet pü et EU-omrüde, uden at et ertal er bag det

REJSER

Haps haps haps...

Rockens dristige magiker

Weekend i Athen

Side 2

SIGNE THOMSEN

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Side 10

Side 6

Side 10

HAR DU JA- ELLER NEJHATTEN PĂ…?

Afstikker Tag nu en sidevej, og bekĂŚmp ensretningen.

Tal til børn som jÌvnaldrende

KULTUR Side 16-19 TVIVL. Politiken har i mangel pĂĽ forstĂĽelse af, hvad vi stemmer om pĂĽ torsdag fĂĽet en hattemager, to billedkunstnere, en performancekunstner, en lyriker og en arkitekt til at give deres bud pĂĽ, hvad et ja og et nej egentlig er. Foto: Miriam Dalsgaard

VEJRET. Mulighed for nogen eller en del sol, men ogsü risiko for regn eller byger ere steder.

W W W. O L E L Y N G G A A R D . C O M

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risiko for regn og slud. 1-3 grader.

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Kroniken Mindreürige asylansøgere bør fü permanent ophold. 2. sektion side 5

Selvfølgelig prøvede jeg at vÌre neutral. Men jeg var jo pü kvindernes side

ÂťVi indspillede pladen ’No Balance Palace’ i København og kom til at tale om, hvorvidt han ville synge pĂĽ en sang. Vi sendte nummeret ’The Cynic’ til ham. Han vendte tilbage en uges tid senere og skrev: ÂťI would have no problem doing that. DBÂŤ. Den mail har printet sig ind i hovedet pĂĽ mig. Det var fuldstĂŚndig sindssygt for os at fĂĽ den tilbagemelding. Han formĂĽede at forblive menneskelig i en branche, som ellers er kynisk og beregnende og grĂĽdig og fuld af dumhed. Mit møde med ham var forbundet med en masse nervøsitet. Men han var utrolig humoristisk og afvĂŚbnende og meget sød. Jeg vil ikke kalde ham jordnĂŚr, for han er jo David Bowie, men han var ligetilÂŤ.

Maya Zachariassen, født 1990, grundlĂŚgger af Ark Books: ÂťJeg er nok generelt lidt sent mentalt modnet, men tĂŚnker ofte mine mest formative ĂĽr som dem, hvor jeg trippede rundt med krøller og strømpesokker i Clemens Antikvariat. Der mellem alle ďŹ ktionerne var jeg verdens mĂĽske mindste voksen med eget ansvar for bogtyve, kunder og kaffe (og retten til at nĂŚgte salg af Dan Brown). Og Bowie. PĂĽ repeat, der i mit lĂĽnte imperium, hver fredag kl. 12-18. Bowie, som gav nul fucks for farerne ved det forbudte grĂŚnseland mellem ďŹ ktion, virkelighed og identitetsstabilitet. Turn and face the strange – og gør det sĂĽ igen. Det var en verden, jeg godt turde vĂŚre iÂŤ.

Lars von Trier, født 1956, ďŹ lminstruktør: ÂťDavid Bowie var en af de største kunstnere, verden har set. Jeg har svĂŚrt ved at snakke om det, fordi det for mig er sĂĽdan, at der er 39 tomme pladser fra de bedste af de andre og op til Bowie. Jeg stødte pĂĽ ham i mine teenageĂĽr. ’Life on Mars’. Albummet ’Hunky Dory’. Jeg syntes, det var fantastisk. Han var jo fra Mars. SĂĽdan et produkt kunne ikke komme fra Jorden (...) Det her med at prøve nogle nye ting hver gang har jeg garanteret fra ham. Og i min helt tidlige ungdomsďŹ lm ’Orkidegartneren’, var der ogsĂĽ en ďŹ gur, jeg selv spillede, som nok har vĂŚret inspireret af Bowie. Han var sĂĽ vidtfavnendeÂŤ.

Søren Ulrik Thomsen, født 1956 forfatter: ÂťJeg anede ikke, hvem han var, men det sagde bare klik. Jeg var 17 ĂĽr og ’Starman’ (fra ’Ziggy Stardust’-pladen, red.) rammede tiden, verden, alting ind. Senere kom ’Sound and Vision’ fra pladen ’Low’ til at betyde rigtig meget. Da var jeg begyndt at skrive digte. Der er nogle linjer i den: ÂťI will sit right down, waiting for the gift of sound and visionÂŤ. Det var sĂĽdan, jeg havde det, for jeg skrev digte og sad og ventede pĂĽ lydene og billederÂŤ.

Emma Acs, født 1991, rocksanger:

Erlend Loe, født 1956, forfatter:

ÂťAlle, der har haft brug for at identiďŹ cere sig med noget, har kunnet trĂŚkke pĂĽ David Bowie. Han var sĂĽ mange personligheder. Man kunne trĂŚkke pĂĽ hans musik og alle hans ideer inden for alle genrer, men ogsĂĽ hans androgynitet og legen mellem personer. Der er mange situationer, hvor jeg nĂŚrmest tĂŚnker: Havde Bowie gjort det? Han kunne ďŹ nde pĂĽ sĂĽ meget, men det blev altid gjort selvsikkert. Om det sĂĽ var for at lave soul som en tynd hvid mand, sĂĽ gjorde han det uden at have en frygt og uden fordom om, at den her musik hører til nogen personerÂŤ.

Âť Jeg er vokset op med at lytte og danse til Bowie. Og har spillet hans sange pĂĽ guitar efter fattig evne. Han var et geni. Og fantastisk vigtig for rockens udviklingÂŤ.

Kira Skov, født 1976, sangskriver ÂťHan har vĂŚret enestĂĽende som sangskriver, og som ikon har han vĂŚret et afbrĂŚk fra normerne. I 1970’erne var der vel nĂŚrmest kun ham og Marc Bolan, der gjorde op med hele mand-kvinde-tingen. Da jeg var teenager, kendte jeg ikke rigtig al hans musik, men han havde sĂĽ meget vibe og var sĂĽ stĂŚrk en ďŹ gur, at jeg havde en plakat med ham hĂŚngende. Da jeg sĂĽ senere yttede til England, var mange af de folk, jeg spillede sammen med, farvet af ham. Fredag var jeg nede og købe den nye plade. ’Blackstar’ er et fantastisk punktum. Og det er sĂĽ smukt, at vi nĂĽede at høre det album, før oplevelsen blev farvet af de følelser, man tillĂŚgger sangene, nĂĽr man ved, hvor tĂŚt han var pĂĽ at dø.

Jan Poulsen, født 1962, forfatter til biograďŹ om David Bowie: ÂťDet tomrum, han efterlader, stĂĽr ingen klar til at overtage. Han har udstukket linjerne, og de este musikere er, om de vil vĂŚre ved det eller ej, pĂĽvirket af ham pĂĽ en eller anden mĂĽde. Det er et kĂŚmpe tab. Jeg ser ham som et grundstof (...) NĂĽr han var bedst, udstak han sin egen linje og fulgte den fuldstĂŚndig uden at tĂŚnke pĂĽ noget andet end mĂĽlet. Der var ogsĂĽ perioder, hvor han ikke gjorde det, men fra 1969 til og med 1977 lavede han 10 plader, som stort set alle er unikke, og hvor han leger sĂĽ meget med rocken, rockhistorien og udtrykket, at han kommer til at ligge som hestehovedet foran alle andreÂŤ.

Ivan Grundahl, født 1951, designer: For alle i min ürgang og mit miljø omkring kunsthündvÌrkerskolerne var Bowie en übenbaring. Alt, hvad

FortsĂŚttes side 2

1973. ’Aladdin Sane’. Foto: Duffy/Duffy Archive and The David Bowie Archive, AP og Sony

1970. ’The Man Who Sold the World’.

POLITIKEN

museum

1974. Flytter til USA. ’Diamond Dogs’.

1983. Hitter med ’Let’s Dance’.

2003. Pü tour med ’Reality’.

2015. PR-billede, ’Blackstar’-releasen.

20 siders sĂŚrtillĂŚg Foto: Rune Pedersen

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Fredag

Fagforbund vil indsluse ygtninge pĂĽ elevløn

GE ALLE DA

Flygtninge skal have job som ÂťintegrationseleverÂŤ, lyder det fra flere fagbosser forud for de kommende trepartsforhandlinger. Venstre og KL er positive.

S

Integration THOMAS FLENSBURG, MATHIAS PETERSEN OG CARL EMIL ARNFRED

V

ejen til et arbejdsliv i Danmark skal for tusindvis af ygtninge gĂĽ igennem en opstart pĂĽ elevløn. SĂĽdan lyder det første konkrete indspil til de kommende trepartsforhandlinger. Forslaget kommer fra et af landets store fagforbund FOA og bliver bakket op af Fødevareforbundet NNF. De to forbund organiserer blandt andet medlemmer pĂĽ social- og sundhedsomrĂĽdet og i slagterierhvervet, som ventes at skulle integrere mange af ygtningene. Trepartsforhandlingerne mellem regeringen, fagbevĂŚgelsen og arbejdsgiverne begynder i nĂŚste uge og har netop integration af ygtninge øverst pĂĽ dagsordenen. Det nye forslag tager udgangspunkt i, at ygtninge skal Âťi lĂŚre som danske lønmodtagereÂŤ, siger FOA’s formand, Dennis Kristensen. Han mener, at der er behov for en helt ny opďŹ ndelse inden for den danske model. ÂťNĂĽr vi ser pĂĽ de ygtninge, som kommer i disse mĂĽneder, sĂĽ tegner der sig et billede af, at en meget stor gruppe ikke har kendskab til vores alfabet og har en kort skolegang bag sig. Hvis de skal have lige muligheder i arbejdslivet med etniske danskere, sĂĽ skal vi ďŹ nde pĂĽ noget nytÂŤ, siger Dennis Kristensen. Han pĂĽpeger, at modellen ikke mĂĽ fortrĂŚnge andre fra arbejdsmarkedet, hvorfor der skal øremĂŚrkes penge til integrationseleverne. ÂťVi har kniven for struben. Den hidtidige indsats for at fĂĽ ygtninge og indvandrere i arbejde har ikke virket godt nokÂŤ. Arbejdsgivere kan i øjeblikket fĂĽ ygtninge billigt eller helt gratis i virksomhedspraktik eller løntilskudsjob. Men ofte er ygtningene kun pĂĽ virksomhederne i forløb pĂĽ fĂĽ mĂĽneder. Forslaget fra FOA lĂŚgger op til at opďŹ nde et helt nyt begreb, ÂťintegrationseleverÂŤ, som skal igennem et forløb pĂĽ elevløn i helt op til to ĂĽr

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med sideløbende danskundervisning. Lønnen for elever ligger almindeligvis pĂĽ mellem 10.300 og 11.000 kroner om mĂĽneden i FOA’s overenskomster. I forslaget forudsĂŚtter fagforbundet, at virksomhederne fĂĽr refunderet langt størstedelen af udgifterne til eleverne – som det gĂŚlder for nuvĂŚrende tilskudsordninger for ygtninge. FOA vurderer, at der kan skabes 5.000 til 10.000 pladser til integrationselever, hvis ordningen udbredes til hele arbejdsmarkedet, og at modellen vil kunne give en samfundsøkonomisk gevinst pĂĽ 1 til 2 milliarder kroner om ĂĽret. I Fødevareforbundet NNF bliver forslaget kaldt ÂťspĂŚndende nytĂŚnkningÂŤ. ÂťDet lyder som et fornuftigt forslag. Vi taler her om lĂŚngere forløb pĂĽ to ĂĽr i stedet for korte aktiveringer pĂĽ en eller nogle fĂĽ mĂĽneder. Det vil kunne have en positiv effekt pĂĽ integrationenÂŤ, siger NNF-formand Ole Wehlast. De nye integrationselever vil formentlig blive mest udbredt pĂĽ FOA’s, NNF’s og 3F’s omrĂĽder, hvor der i forvejen arbejder mange indvandrere. 3F ønsker ikke at kommentere ideen om integrationselever, men LO-formand Lizette Risgaard er ikke afvisende. ÂťOm lige FOA’s indspil rammer plet, vil jeg ikke forholde mig til, men udviklingen af brobygning eller forforløb til uddannelse vil vĂŚre centralt, nĂĽr vi i nĂŚste uge gĂĽr i gang med forhandlingerneÂŤ, skriver hun i en mail. Statsminister Lars Løkke Rasmussen har forud for forhandlingerne ĂĽbnet for nye modeller, der skal kunne indsluse ygtninge i job, selv om de ikke kan dansk, og Venstres politiske ordfører hilser forslaget velkommen. ÂťJeg synes, at tanken er interessant og god, sĂĽ lad os endelig tĂŚnke videre i fĂŚllesskab i den retningÂŤ, siger Jakob Ellemann-Jensen. Kommunernes Landsforening (KL), der er arbejdsgivere for en halv million ansatte, kalder ideen Âťmeget positivÂŤ. ÂťJeg vil gerne kvittere for et konstruktivt forslag, som vi glĂŚder os til at drøfte. Det er afgørende, at ideen om integrationselever kommer til at omfatte hele arbejdsmarkedet – ogsĂĽ det private. Hvis vi fĂĽr skruet modellen rigtigt sammen, sĂĽ kan der skabes rigtigt mange elevpladserÂŤ, siger Aarhus-borgmester Jacob Bundsgaard (S), der som KL-nĂŚstformand deltager i trepartsforhandlingerne. thomas.ensburg@pol.dk

Eksperter ser positivt pĂĽ forslag 1. sektion side 6

Fastelavn Hvor skal du slü pü tønden forat fü den ned?

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DAGENS TEMA Side 4

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Byens bedste og mest berømte med byger, der kan falde som slud. En smule sol. 4-6 grader.

politiken mener

ebatten om, hvorvidt nationalismen styrker eller svĂŚkker Danmark og danskerne som folk, er ĂŚldre end 1864. Danmarks Radios tidligere dramachef, Ingolf Gabold, mener det sidste, og det ville han gerne slĂĽ et stort slag for, da han forleden i Politiken pralede af, at hans arbejde med store dramaserier har vĂŚret politisk – med det formĂĽl at stĂŚkke Dansk Folkeparti og styrke kampen mod det nationalistiske. Nu er Ingolf Gabolds tidligere samarbejdspartnere vrede, en af dem kalder ham ligefrem Âťet narcissistisk gabehovedÂŤ, mens de, han angiveligt ville spidde, har fĂĽet en gave, de kan bruge i kritikken af Danmarks Radio: ÂťSe selv! Hvad sagde vi? De er nogle røde lejesvendeÂŤ.

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Gabold styrker politisk kampagne mod DR.

Ingeniører pü DTU har diskuteret, analyseret og testet. Nu er de klar med svaret pü, hvor man rammer tønden bedst

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Fredag 5. februar 2016

4 Dagens TEMA fastelavn

Quiz med: 10 vĂŚrker fra forĂĽrets udstillinger

Lise Nørgaard i debatten om politiserende DR-serier KULTUR Side 3

IBYEN Side 14

299,N Y Ă˜ S T E R G A D E 4 , T L F 33 33 0 3 4 5

Tue Track, født 1972, rapper og producer: ÂťJeg lĂŚrte David Bowie at kende som popkunstner. Det var med ’Let’s Dance’. Han var en superpĂŚn mand, der lavede god musik, og som jeg havde lidt et man crush pĂĽ. Det var først senere, da vi sĂĽ ’Christiane F.’, at jeg fandt ud af, at han ogsĂĽ havde lavet noget helt andet. Og sĂĽ var der en hel verden, der ĂĽbnede sigÂŤ.

Kasper Eistrup, født 1973, musiker, Kashmir:

Foto:

Nabokovs ’Lolita’ er med i CÌcilie Triers version af jazz

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MORTEN HJORTSHĂ˜J, LEA WIND-FRIIS, JOHAN MOE FEJERSKOV, EMIL BERGLĂ˜V, DITTE GIESE, NILS THORSEN, TORBEN BENNER, LOTTE THORSEN, EVA LANGE OG DORTE HYGUM SĂ˜RENSEN

cover und coverstory 1 AnläĂ&#x;lich des Todes von David Bowie wird der Aufmacher diesem Thema gewidmet. Im Kulturteil wird ein ähnliches Foto verwendet, aber hier sind Bowies Augen geschlossen.

SÆTPRI

GERDA WEGENER

mindeord

Ikon David Robert Jones, født 8. januar 1947 i London. Skiftede navn til David Bowie i 1965. Død 10. januar 2016 i New York

VEJRET Skyet med

DEN ENSRETNING, politikerne her er med til at institutionalisere, ser man tilsvarende pĂĽ mange andre samfundsomrĂĽder. Man ser det i folkekirken, hvor prĂŚsterne ikke mĂĽ ďŹ losofere alt for frit over kødets opstandelse. Man ser det pĂĽ kulturens omrĂĽde, hvor det er lettere at fĂĽ støtte til en ďŹ lm, hvis man holder eksperimenterne i ave. Og man ser det i sundhedssystemet, hvor man bruger uanede ressourcer pĂĽ at leve op til golde akkrediteringsmĂĽl. Men risikoen for, at vi mennesker bliver snĂŚversynede, er stor nok i forvejen. Vi har ikke brug for offentlige incitamentsystemer, der ligefrem forstĂŚrker denne risiko. Eller som det forleden lød fra en professor, der i et debatindlĂŚg advarede mod universiteternes systematiske aivning af de studerendes kreativitet: ÂťPionerĂĽnd skal vĂŚre et kulturelt lĂŚringsmĂĽlÂŤ. Hørt! I stedet for forkrampede forsøg pĂĽ at holde ere og ere pĂĽ den lige landevej har vi som samfund en forpligtelse til at opmuntre til afstikkere. pap

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Frank Panduro, født 1956, tidligere direktør, Horsens Ny Teater, der ďŹ k Bowie til Lunden i Horsens i 2002: ÂťDet er sjovt at lave Rolling Stones og Madonna for 85.000, men at lave David Bowie for 4.000-5.000 mennesker i Lunden var sĂĽ intimt. Hans stil har altid vĂŚret speciel, og det er langtfra alle, der forstod ham. Jeg er ikke sikker pĂĽ, at alle mine sponsorer forstod, hvor stor Bowie var. Og det gjorde jeg mĂĽske heller ikke selv. Men han er bare den, alle kigger op til i branchen. Et stykke tid efter koncerten var han gĂŚst i et amerikansk tv-show. VĂŚrten stak lidt til, om Bowie var pĂĽ vej nedad i karrieren, sĂĽ han spørger: ÂťNu er du begyndt at spille mindre steder, hvordan er det?ÂŤ. SĂĽ siger Bowie: ÂťDen største oplevelse, jeg har haft rigtig lĂŚnge, var, da jeg spillede i Danmark i en lille skov i HorsensÂŤ.

Hvem var musikeren med de mange ansigter og frisurer? Og hvad vil vi huske ham for? Vi spørger en rÌkke Bowie-kendere.

Foto: Duffy/Duffy Archive and The David Bowie Archive

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SKIUNDERTĂ˜J Ă…BENT

MAN KAN vĂŚlge at hovere over, at regeringen er ude af stand til at indfri sine løfter, nĂĽr den under valgkampen gjorde et nummer ud af forgĂŚngernes politiske kontraktbrud. Men i den aktuelle situation er det trods alt bedre, at ďŹ nansministeren ser realiteterne i øjnene, sĂĽ Hjort skal ikke høre for, at han tager ugten. Der kan vĂŚre gode grunde til at reformere skatten til fordel for lønmodtagerne, men vel at mĂŚrke kun, hvis pengene er til stede. At basere en omlĂŚgning pĂĽ ere sĂĽkaldte omprioriteringsbidrag – et pĂŚnt ord for offentlige milliardbesparelser – eller Liberal Alliances vĂŚkstmodeller vil vĂŚre uansvarligt, som verden udvikler sig. For fĂĽ dage siden lovede statsministeren i sin nytĂĽrstale, at regeringen Âťsenere i ĂĽr vil vi foreslĂĽ at sĂŚtte skatten ned for dem, der er i jobÂŤ. I regeringsgrundlaget er desuden nedfĂŚldet en ambition om at lette skatten pĂĽ den sidst tjente krone. LA-formand Anders Samuelsen truer nu med at vĂŚlte regeringen efter grundlovsdag, hvis skatteforhandlingerne bliver udskudt. Det vil vi se, før vi tror det. Men skulle det alligevel ske, er ulykken til at overskue. hdn

FortsĂŚttes 2. sektion side 3

Ă…

Børnepsykolog John Halse mener, at skĂŚldud er et direkte overgreb pĂĽ børn – ogsĂĽ selv om det ikke nødvendigvis føles sĂĽdan for den voksne. ÂťSkĂŚldud er blevet en lige sĂĽ fast del af opdragelsen, som øretĂŚver har vĂŚret. Men forhĂĽbentlig er det et overgangsfĂŚnomen, fordi forĂŚldre føler sig hjĂŚlpeløse. Nu mĂĽ de ikke slĂĽ lĂŚngere, men hvad skal de sĂĽ gøre? Det er selvfølgelig godt, at man ikke mĂĽ slĂĽ, men det nytter ikke, at forĂŚldre sĂĽ er gĂĽet over til at slĂĽ med ordeneÂŤ, siger John Halse, som hĂĽber, at oplysning om konsekvenserne kan fĂĽ udviklingen til at vende og videregiver sit bedste rĂĽd til at undgĂĽ at skĂŚlde ud: ÂťForestil dig, at barnet er en jĂŚvnaldrende. De fĂŚrreste vil nok hĂŚvde, at den bedste mĂĽde at kommunikere med f.eks. en kollega er ved at rĂĽbe og skĂŚlde udÂŤ. Charlotte Diamant, som er børnepsykolog i Psykiatrifonden, vurderer, at travlhed hos forĂŚldrene ofte er skyld i, at selv smĂĽ konikter kører op i en spids. ÂťAlt for mange forĂŚldre glemmer, at det er dem, der skal tage hensyn til børnenes behov, og ikke omvendt. Du kan ikke forlange af en ďŹ reĂĽrig, at han eller hun skal kunne overskue konsekvensen af, at mor kommer for sent pĂĽ arbejde. Eller at børn kan sidde musestille, fordi far er trĂŚt og udkørt efter en lang arbejdsdagÂŤ.

Smü børn für mest skÌldud Lørdagsliv side 4

politiken mener

h, tĂŚnk, hvor dejligt det ville vĂŚre, hvis livet kunne leves pĂĽ en landevej, og man aldrig behøvede at kigge til siden. Hvis der nu altid var nogen, der kunne tage os i hĂĽnden og fortĂŚlle os, at vi bare skal fortsĂŚtte ligeud. TĂŚnk pĂĽ alle de bekymringer, vi kunne spare os selv for. Tja, mĂĽske skulle vi hellere tĂŚnke pĂĽ alle de oplevelser, vi ville gĂĽ glip af, vil nogle sikkert indvende. Og pĂĽ alle de nye opdagelser, der gĂĽr tabt, fordi vi kun kigger frem. Ikke desto mindre er vi i disse ĂĽr ved at indrette samfundet pĂĽ en mĂĽde, som giver mindre plads til nye og anderledes tĂŚnkemĂĽder. SĂĽ sent som i denne uge lancerede undervisningsminister Ellen Trane Nørby et nyt vĂŚrktøj, der kan gøre landets skoler – og dermed eleverne – lidt mere ensrettede: en sĂĽkaldt ’uddannelsesstatistik’, som forĂŚldre og politikere kan bruge til at se, hvordan skoler klarer sig pĂĽ skarpt deďŹ nerede omrĂĽder som karaktergennemsnit, elevfravĂŚr mv. Fremover vil skolerne naturligvis gøre alt for at klare sig godt pĂĽ netop de omrĂĽder, de nu bliver mĂĽlt pĂĽ. Og de vil bekymre sig mindre om det, de ikke bliver mĂĽlt pĂĽ. De vil f.eks. nĂŚppe blive mĂĽlt pĂĽ deres evne til at lĂŚre eleverne at tĂŚnke kreativt og udfordre vante ideer.

den verbale vold med langt mildere øjne. Men hvis vi ser pĂĽ forskningen i skadevirkninger af fysisk kontra verbal vold, sĂĽ er der ingen forskelÂŤ, siger han. Mange vil nok ďŹ nde det provokerende at sammenligne skĂŚldud med lussinger. Er det virkelig sĂĽ slemt? ÂťJa. Mange forskere har undersøgt det her meget omhyggeligt, og billedet er entydigt. SkĂŚldud som en fast del af opdragelsen sĂŚtter sig pĂĽ psyken pĂĽ samme mĂĽde som hos børn, der bliver slĂĽet igen og igenÂŤ, siger Erik Sigsgaard. Der ďŹ ndes ikke sammenlignelige tal for, hvor meget der tidligere blev skĂŚldt ud i danske familier. De eksperter, Politiken har talt med, mener, at børn i dag fĂĽr mere skĂŚldud end tidligere, blandt andet fordi fĂŚrre forĂŚldre slĂĽr.

signe.thomsen@pol.dk

28. nov. 2015 Ă…rgang 131. Nr. 59 Pris 37,00 Kundecenter Politiken 70 15 01 01 1. udgave www.politiken.dk

Bowie som grundstof

KUNST og og kunstneriske fortĂŚllinger om historie bliver hurtigt kedsommelige, hvis de undlader at sĂŚtte samfundsmĂŚssige problemer til debat. Den opgave kan løses mere eller mindre elegant og effektfuldt. Søren Espersen fra Dansk Folkeparti mener, at man i ’1864’ ďŹ k Âťkonklusionerne skovlet ned i halsen som foie gras-gĂŚsÂŤ. Han har ret i, at der i fortĂŚllingen om optakten til slaget ved Dybbøl ikke var tvivl om hverken synsvinkel eller sympati. Opgaven for en tv-serie i ďŹ ktionens verden er dog heller ikke at give et nuanceret og detaljeret billede af politiske uenigheder – uanset om inspirationen er virkeligheden eller ej. Det gale i ’1864’-serien var derfor ikke, at der var valgt synsvinkel, men at heltene og skurkene aldrig blev foldet ud til trovĂŚrdige karakterer med menneskelige fejl og mangler, som seerne kunne mĂŚrke. Medrivende fortĂŚllinger om menneskeskĂŚbner, der for alvor samler danskerne, gĂĽr dybere end overade og politisk karikatur. De sĂŚtter hovedpersonerne i dilemmaer, som seerne kan tumle med og selvstĂŚndigt overveje. En landsdĂŚkkende studiekreds om national identitet kom der aldrig ud af serien om 1864. Men det her handler slet ikke om nationalisme, Dybbøl eller Ole Bornedals kunstneriske virkemidler. Debatten er nu en del af forspillet til politikernes kamp om det kommende medieforlig. Her har Gabold lavet et perfekt oplĂŚg til Søren Espersens højreben. ak

DTU-forskere ďŹ nder tøndens svage punkt Tøndeslagning er ikke bare tøndeslagning. Et hold ingeniører fra DTU har debatteret, analyseret og testet sig frem til, hvor man skal slĂĽ, hvis man drømmer om at blive kattedronning eller kattekonge ved weekendens fastelavn.

Sørg for, at tønden ikke dingler Med sĂĽdan en tønde er ingeniørerne kommet frem til, at det svageste punkt, som vil give efter for et hĂĽrdt slag, er et lille stykke vej fra bunden svarende til cirka en femtedel af tøndens højde. For det er i den nederste del, at tønden vejer mest, fordi den her er fyldt med slik og appelsiner. ÂťDen ekstra vĂŚgt vil gøre, at tønden vil have større ’inerti’ i bundenÂŤ, forklarer sektionsleder Holger Koss. Det betyder, at tønden vil have svĂŚrere ved at yve vĂŚk, nĂĽr den bliver ramt af slaget. Energien fra slaget vil sĂĽ i højere grad gĂĽ ind i trĂŚet og øge chancen for, at det brister og gĂĽr i stykker. SlĂĽr man derimod pĂĽ midten eller i toppen, vil tønden i højere grad undgĂĽ slaget ved at ytte sig vĂŚk, som man sĂĽ udmĂŚrket kender, nĂĽr tønden dingler frem og tilbage efter et slag. ÂťMan kunne godt tro, at det ville vĂŚre den bedste idĂŠ at ramme tønden midt pĂĽ, men her er vores bud, at tønden hurtigt vil svinge vĂŚk fra slaget, og den dermed vil mindske risikoen for at bristeÂŤ, siger sektionslederen. At sigte efter bunden eller toppen af tønden vil derimod vĂŚre en dĂĽrlig idĂŠ, mener eksperterne: ÂťTøndens runde bunde vil stive tønden af og gøre den ekstra stĂŚrk i top og bundÂŤ. Ingeniørerne fortĂŚller, at fĂĽr man først slĂĽet hul pĂĽ et brĂŚt, sĂĽ kan alt ske. For det, der gør en fastelavnstønde stĂŚrk, er, at metalringene presser de enkelte brĂŚdder helt tĂŚt sammen. SĂĽ hvis man smadrer et

Ikke her!

Siden er redigeret/layoutet af: Peter Schøler/Lise Mogensen

Et ureglementeret slag udført ved at tage køllen over hovedet og give tønden et øksehug fra toppen er ganske effektivt, hvis man kan slü et enkelt brÌt ud af tønden. Derved ødelÌgger man nemlig tøndens bÌrende konstruktion.

TO P

D

u stĂĽr foran fastelavnstønden med en kat pĂĽ siden. Dine kolde ďŹ ngre har et fast greb om køllen, og du gør klar til at knalde til tønden med et ordentligt brag. Du tøver et øjeblik. For hvor skal slaget ramme, hvis tønden for alvor skal give efter? Det spørgsmĂĽl vil formentlig ligge mange danskere, store og smĂĽ, pĂĽ sinde i denne weekend. Det gĂŚlder ogsĂĽ for niĂĽrige Malin Høm fra Valby, der har aeveret et brev til vidensredaktionen pĂĽ Politiken, hvor hun spørger, hvor hun skal ramme tønLASSE den, hvis hun drømmer FOGHSGAARD, VIDENSKABSom at blive kattedronREDAKTĂ˜R ning eller kattekonge. ÂťHvordan slĂĽr man bedst pĂĽ en tønde?ÂŤ, spørger Malin Høm. Vi har kontaktet et hold ingeniører fra DTU med sektionsleder Holger Koss i spidsen for at ďŹ nde ud af, hvor en fastelavnstønde har sit svageste punkt. De er eksperter i bĂŚrende konstruktioner. Det vil sige, at de er gode til at bygge huse, tĂĽrne, vindmøller og broer, sĂĽ de ikke falder sammen og kan overleve et stormvejr. Svaret er ikke sĂĽ ligetil, og det har ført til mange diskussioner pĂĽ gangene, i kaffepauser, i frokoststuen, i e-mail-korrespondancer og sĂĽgar ved en middag med institutledelsen pĂĽ DTU Byg. De mange eksperter med forskellige specialer har budt ind med forskellige input, og til sidst lykkedes det at nĂĽ frem til en samlet konklusion: Man skal sigte efter fastelavnstøndens nederste del og cirka en femtedel oppe fra bunden. Det krĂŚver en forklaring, og den følger her. Men først forudsĂŚtningerne: Ingeniørerne har taget udgangspunkt i en almindelig fastelavnstønde lavet af trĂŚ, hvor de tynde brĂŚdder af trĂŚ ligger helt tĂŚt pĂĽ hinanden. De bliver holdt sammen af ďŹ re metalringe: To i bund og top samt to pĂĽ den midterste del af tønden. Tønden er ikke slank, men en anelse buttet og buler altsĂĽ lidt ud pĂĽ siden. Som prikken over i’et er den nederste del af tønden fyldt med en god blanding af slik og appelsiner.

Snor

ange ere forĂŚldre burde lĂŚre at tĂŚlle til 10, før de begynder at skĂŚlde ud pĂĽ deres børn. SĂĽdan lyder opfordringen fra en rĂŚkke eksperter i børneopdragelse pĂĽ baggrund af en ny undersøgelse fra Psykiatrifonden, som viser, at mere end halvdelen af alle forĂŚldre hidser sig op eller skĂŚlder ud mindst ĂŠn gang om ugen. Eksperterne vurderer, at de este forĂŚldre ikke er klar over, hvor skadeligt det er for deres børn. ÂťOm 20 ĂĽr vil vi se pĂĽ skĂŚldud, som vi ser pĂĽ at slĂĽ børn i dag. Det gĂĽr dybt ind i sjĂŚlen pĂĽ børn, nĂĽr vi skĂŚlder dem ud. Jeg havde et barn i min klinik, som beskrev skĂŚldud som ’nĂĽr de voksne slĂĽr med tungen’, siger familie- og psykoterapeut Fie Hørby, som rĂĽdgiver familier og er forfatter til ere bøger om børneopdragelse. ÂťVi ved fra forskningen, at skĂŚldud giver den samme slags sĂĽr pĂĽ sjĂŚlen som fysisk afstraffelse. SkĂŚldud kan føre til lavt selvvĂŚrd, depression, angst, manglende drive og en følelse af at vĂŚre forkert. Der skal meget til, før børn mister tilliden og kĂŚrligheden til deres forĂŚldre, men skĂŚldud gør, at de mister tilliden og kĂŚrligheden til sig selvÂŤ, slĂĽr hun fast. Den nye undersøgelse viser, at det isĂŚr er mindre børn, som bliver skĂŚldt ud. Tre ud af ďŹ re børn mellem ďŹ re og seks ĂĽr bliver skĂŚldt ud hver uge, mens det for teenagere kun gĂŚlder en ud af ďŹ re. Erik Sigsgaard har vĂŚret børneforsker i ĂĽrtier og har senest skrevet bogen ’Om børn og unges NEJ’. Han sidestiller skĂŚldud – deďŹ neret ved, at forĂŚldre kritiserer barnet med høj stemmeføring – med lussinger og anden fysisk afstraffelse. ÂťHvis du prøver at erstatte ’rĂĽber ad’ med ’slĂĽr’, sĂĽ ville folk jo blive vildt oprevne. Vi betragter det at slĂĽ børn som forkert, skadeligt, forkasteligt, mens vi ser pĂĽ

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KIM SKOTTE

Lørdag

opdragelse

Tak til regeringen for at udskyde skattelettelser. et krĂŚver sin mand at stĂĽ pĂĽ mĂĽl for en mindretalsregering i den virkelige virkelighed anno 2016. Spørg blot ďŹ nansminister Claus Hjort Frederiksen (V), der nu mere end antyder, at Liberal Alliance (LA) kommer til at vente omtrent sĂĽ lĂŚnge pĂĽ topskattelettelser som de to vagabonder pĂĽ Godot i Becketts skuespil. Regeringen kom til magten i juni ved at love Dansk Folkeparti en straksopbremsning pĂĽ asylomrĂĽdet. De sparede udgifter til ygtninge skulle til gengĂŚld gĂĽ til at tilfredsstille LA og Konservatives krav om, at det arbejdende folk kan beholde en større del af lønnen. Men ved skĂŚbnens ironi ser regeringen ud til hverken at kunne opfylde sine vĂŚlgeres eller sit parlamentariske grundlags største ønsker. En planlagt skattereform til forĂĽret er sĂĽledes udskudt med henvisning til de uforudsigelige og stĂŚrkt stigende asyludgifter, oplyser ďŹ nansministeren. Som det fremgik af gĂĽrsdagens avis, stĂĽr landets kommuner med et akut problem i forhold til at huse og integrere langt ere asylansøgere end forventet. Ifølge KLformand Martin Damm (V) mangler der milliarder kroner til opgaven, hvilket han selvfølgelig skal sige som leder af en interesseorganisation. Men Claus Hjort Frederiksen erkender, at asyludgifterne er det ÂťbrĂŚndende spørgsmĂĽl nummer 1ÂŤ, og regningen mĂĽ dĂŚkkes, før eventuelle skattelettelser mĂĽske kan komme pĂĽ tale.

Nekrolog

Foto: Finn Frandsen / PR / Rune Pedersen / Thomas Borberg

Over halvdelen af alle forÌldre skÌlder ud hver uge, men skÌldud er lige sü skadeligt for børn som lussinger, siger forskere.

Flugtens Hjort

avid Bowies død blot fĂĽ dage efter at han blev hyldet som kunstnerisk genopstanden med ’Blackstar’-albummet, er en exit, der er en stor dramatiker vĂŚrdig. SĂĽdan forlader de rigtig store scenen. SĂĽ sorgen nĂŚsten føles som en tryllekunst. Et af de kunstneriske svirp med hĂĽndled og stav, iscenesĂŚtteren Bowie mestrede som ingen anden. Hvis tiden har en nerve, sĂĽ har Bowie pĂĽ nĂŚsten magisk mĂĽde forstĂĽet at slĂĽ den an og fĂĽ verden til at fĂĽ øjnene og ørerne op for den. David Bowie var den dristige musiker og den lige sĂĽ amboyante som frygtløse og strategiske selviscenesĂŚtter, der mere end nogen anden deďŹ nerede rockmusikken som en ny tids kunstart. OpstĂĽet af r’n’b og rock’n’roll, men ikke mindst takket vĂŚre Bowie i 1970’erne muteret til en musikalsk forvandlingskugle med berøringsader til teater, billedkunst, konceptkunst og poesi. Bowie blev rockkunstneren par excellence. Ham, der hele tiden udvidede rammerne for, hvordan rockmusik kunne lyde og se ud. At han samtidig var i stand til at bevĂŚge dybt med sine sange og solgte plader i vognlĂŚs, understreger blot formatet. For mig har Bowie betydet mere, end jeg kan sĂŚtte ord pĂĽ. Han har vĂŚret med til at slĂĽ tonen an i mit liv. SĂĽ jeg sidder her med den pludselige meddelelse om Bowies død og prøver at holde balancen. Jeg sĂŚtter ’Heathen’-albummet pĂĽ og hører sekundet efter Bowies sarte stemme synge Âťnothing remainsÂŤ. Dagen er mandag, sangen er ’Sunday’ og følelsen af, at noget stort er uigenkaldeligt forbi og nu forsvinder i verdens regn og grĂĽvejr, er til at tage og føle pĂĽ. ÂťNothing has changed/ everything has changedÂŤ, synger han. ÂťIt’s the beginning of the end/ and nothing has changedÂŤ. Men noget er forandret. David Bowie er død, og efter 45 ĂĽrs kunstnerisk nĂŚrkontakt er det svĂŚrt at fatte. Melankolien var en vigtig og noget overskygget side af David Bowies udtryk. I dag tillader den sig at slĂĽ igennem. Melankolien, men ogsĂĽ den bĂĽde pirrende og nedslĂĽende fornemmelse af at leve i de sidste tider. Det var Bowie, som med ’Diamond Dogs’ i 1974 iscenesatte den dystopiske grundfølelse, der blev sĂĽ vigtig en del af ’no future’-ĂĽrtiets grundtone. ÂťBecause of all we’ve seen/ because of all we’ve said/ we are the deadÂŤ, sang Bowie, og det var et gammelklogt og resigneret ’vi’, der løb koldt og frydefuldt ned ad ryggen pĂĽ os.

WORLD’S BEST DESIGNED NEWSPAPER

Børn tager skade af skÌldud

politiken mener

David Bowies musik og hele liv i 1970’erne var en af det 20. ĂĽrhundredes største kunstneriske kraftprĂŚstationer. FĂĽ dage før sin død genopstod han musikalsk for sĂĽ pludselig at forsvinde helt.

Tv-julekalendere er et troldspejl af vor tid

Jørgen AlbÌk Jensen, leder af Juridisk Institut pü Aarhus Universitet Side 7

Lørdagsliv

KULTUR

Snor

NYHEDER

MetalbĂĽnd

Hul til snor

Det er en dürlig idÊ at ramme en metalring. Det kan give stød op gennem armen, og skader ikke tønden.

MetalbĂĽnd

Ikke he er!! er

her! Ikke

Det virker tillokkende at ramme tønden lige pü midten. Men her er tønden let, og den kan afbøde slaget ved at flytte sig.

Slik MetalbĂĽnd

Her!

Appelsiner

Man kan sammenligne fastelavnstøndens konstruktion med en romersk buebro eller kuplen pü en stor katedral Holger Koss, sektionsleder pü DTU

brĂŚt, vil man ødelĂŚgge den bĂŚrende konstruktion, og sĂĽ vil det nĂŚste slag – som ikke behøver at vĂŚre hĂĽrdt – slĂĽ bunden ud og fĂĽ hele tønden til at falde sammen pĂĽ nĂŚr et par enkelte brĂŚdder. Og sĂĽ er kattedronningen fundet. ÂťMan kan sammenligne fastelavnstøndens konstruktion med en romersk buebro eller kuplen pĂĽ en stor katedral. Her ligger stenene helt tĂŚt sammen og hviler pĂĽ hinanden – ligesom brĂŚdderne i en fastelavnstønde. Hvis man fjerner nogle fĂĽ sten fra konstruktionen, vil enten buebroen eller kuplen falde sammen. Forskellen her er blot, at der hverken vil blive udrĂĽbt en kattedronning eller kattekongeÂŤ, siger Holger Koss. Hvis man gerne vil skille sig lidt ud og gĂĽ lidt ’ulovligt’ til fastelavnstønden, sĂĽ har ingeniørerne et andet bud pĂĽ et slag, som kan blive startskuddet til, at tønden bryder sammen. Det er ved at tage køllen over hovedet og lave et hĂĽrdt øksehug ned mod toppen af tønden og samtidig tage sigte mod et enkelt brĂŚt. For hvis det lykkes at slĂĽ et enkelt brĂŚt helt ud af tønden, vil tønden miste den stabile konstruktion og gĂĽ i stykker ved de efterføl-

Ram tønden, hvor den er tungest I bunden af tønden ligger appelsiner og slik. Derfor flytter tønden sig ikke sü let, hvis man rammer den dÊr.

Metalbünd Det er en skidt idÊ at ramme nederst pü tønden. Den runde bund stiver tønden af, og man vil ogsü ramme metalringen. Ud over stød gennem armen vil man med stor sandsynlighed tabe køllen til fare for de andre tøndeslagere.

B UN D Ikke her! gende slag. Ă˜ksehugget regnes dog i vid udstrĂŚkning for at vĂŚre ureglementeret.

Forskerne banker til tønden En ting er teori, og en anden er praksis. SĂĽ i gĂĽr inviterede Holger Koss Politiken til en gang tøndeslagning i testhallen pĂĽ DTU i Lyngby. Sektionslederen var ikke klĂŚdt ud til lejligheden, men gik til gengĂŚld forrest, nĂĽr det gjaldt om at slĂĽ katten af tønden. Han ďŹ k hurtigt selskab af tre ph.d.-studerende og to postdocs, da det ikke er hver dag, at tøndeslagning er pĂĽ programmet hos DTU Byg. De lagde ud med at bruge en trĂŚkølle, som lidt senere blev erstattet med et massivt jernrør for at fĂĽ begivenheden til at gĂĽ lidt hurtigere. Teorien holdt vand: ÂťDet var tydeligt at se, at det svage punkt pĂĽ fastelavnstønden, som vi har analyseret os frem til, ogsĂĽ var det sted, hvor tønden gav sig mest, nĂĽr vi ramte pĂĽ den nederste halvdel af tønden. Det føltes ogsĂĽ helt rigtigt, nĂĽr man ramte det svage punkt, hvor det virkede lidt blødt og elastiskÂŤ, siger Holger Koss. De seks ingeniører ďŹ k dog en overraskelse under testen. For udvidelsen af trĂŚ-

Hvordan slür man bedst pü en tønde? Malin Høm, 9 ür

et efter ere slag ďŹ k pludselig lĂĽsen til at springe op pĂĽ det nederste metalbĂĽnd, og sĂĽ faldt bunden ud med det samme. ÂťDet kan ske en sjĂŚlden gang imellem, sĂĽ her er der altsĂĽ en heldig genvej til at blive kattedronning, hvis lĂĽsen brister pĂĽ et metalbĂĽnd, i takt med at trĂŚet udvider sigÂŤ, siger Holger Koss. MĂŚrkerne pĂĽ tønden kunne afsløre, at de este slag ramte tøndens svage punkt. Det slag, som ďŹ k bunden til at falde ud, blev slĂĽet af ph.d.-studerende Victor Marcos Meson, som nu kan bryste sig af at vĂŚre DTU’s uofficielle kattedronning. Det gør jo lidt ondt pĂĽ bygningsingeniører, nĂĽr man konstruerer noget, som i bund og grund er bygget til at gĂĽ i stykker. SĂĽ ingeniørerne vil gerne slĂĽ et slag for den ĂŚgte tønde, som for eksempel et fad, som man kan lagre vin i. ÂťEn vintønde er sĂĽ stĂŚrk en konstruktion, at man ikke behøver at lime de enkelte brĂŚdder sammen. NĂĽr de først er spĂŚndt sammen med metalringe, holder de helt tĂŚt og er ikke til at slĂĽ i stykker med en trĂŚkølleÂŤ, siger Holger Koss. Nu mangler vi kun en forklaring: Hvordan bliver man kattekonge, nĂĽr der kun

er et brÌt tilbage? Her fortÌller eksperterne, at man skal ramme brÌttet sü tÌt pü hullet som muligt og helst uden at ramme rebet. Sü vil der ikke gü lang tid før, man kan putte en stor kongekrone pü hovedet. KÌre Malin. Vi hüber, den viden vil gøre dig til kattedronning. Held og lykke. lasse.foghsgaard@pol.dk

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POLITIKEN.DK/TV FORSKERE BANKER TIL

Se tv med forskerne pü DTU, der tester deres teori i praksis med en rask runde tøndeslagning. Scan qr-koden eller find indslaget pü WWW

pol.dk/3051258

LÌs ogsü om historien bag fastelavn. Har du spørgsmül, der bør belyses af videnskaben, sü skriv til videnskabsredaktør Lasse Foghsgaard pü viden@pol.dk

cover und coverstory 2 Das Tonnenschlagen ist ein dänischer Faschingsbrauch. FrĂźher war tatsächlich eine Katze in einem Fass, heute sind SĂźĂ&#x;igkeiten darin. Ingenieure der DTU – Technische Universität Dänemark – haben die beste Strategie zum Zerschlagen des Fasses diskutiert, analysiert und getestet. Die Methode wird auf der Innenseite erläutert.

ď Ž Jury-statement

ď Ž Ăœber die Zeitung

Politiken, die auagenstärkste Zeitung Dänemarks, ist bekannt fĂźr ihren visuellen Journalismus. Die Zeitung wurde schon mehrmals international fĂźr ihr Design ausgezeichnet. Beim European Newspaper Award erhielt sie im Jahr 2010 schon einmal den Hauptpreis. Die Zeitung hat einen kraft vollen visuellen Auftritt: Foto-Reportagen, Infografiken, visual Storytelling sind die Stichworte.

Die Zeitung hat eine Reichweite von 113.000 Exemplaren täglich und 368.000 am Sonntag. Sie erscheint im Nordischen Format. Es gibt Beilagen im Tabloid-Format. Politiken beschäftigt 200 Journalisten, 12 Fotografen und 10 Layouter.

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POLITIKEN

Søndag 11. september 2016

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europæiske Streger ...

ps europaweites Projekt Politiken hat aus 28 europäischen Ländern 28 Karikaturen zum Thema Europa beschaff t und in einer Beilage veröffentlicht. Tegning/Cartoon: Noma Bar

Tegning/Cartoon: Christiano Salgado

PORTUGAL

28 TEGNINGER OM EUROPA FRA 28 LANDE 28 CARTOONS ON EUROPE FROM 28 COUNTRIES

PORTUGAL

Avis: Expresso. Tegner: Christiano Salgado.

Newspaper: Expresso. Cartoonist: Christiano

»Man frygter hadet i Europa. Overalt er der spændinger – flygtninge, økonomien, selve ideen med samarbejdet«, siger Christiano Salgado. »Jeg ser for mig, at vi langsomt lukker os om os selv. Vi skaber grænser i en tid, hvor vi burde stå sammen. Ideen om et grænseløst og åbent Europa er truet«.

Salgado. »One fears the hatred in Europe. Tensions are everywhere – when it comes to refugees, the economy, and the very idea of European cooperation«, said Christiano Salgado. »I see us slowly shutting ourselves off. We are building borders at a time when we should stand united. The idea of a borderless and open Europe is under threat«.

Avisen Expresso er en af Portugals største aviser. Kendt for sin uafhængige og undersøgende journalistik går avisen ofte kritisk til EU-systemet. Den redaktionelle linje er fortrinsvis liberal og proeuropæisk.

Expresso is one of the largest newspapers in Portugal. Expresso is noted for its independent and investigative journalism, which is often critical of the EU system. Its editorial stance is predominantly liberal and pro-European.

STORBRITANNIEN

UNITED KINGDOM

Avis: The Guardian. Tegner: Noma Bar. »Jeg var så overbevist om, at Brexit ikke ville blive virkelighed. Og derfor denne illustration for at vise den helt umiddelbare følelse, mange sad tilbage med, efter at resultatet lå klar«, siger Noma Bar. »Følelsen af magtesløshed, ingen store armbevægelser. Jeg tror ikke, man skal undervurdere, hvor mange briter der er oprigtigt kede af, at vi nu skal lære at stå på egne ben. Og der er ikke andre at pege fingre ad end os selv. No bluster, just sorrow«.

»I was convinced that Brexit would not happen. With this illustration I tried to convey the immediate feeling that many people were left with once the result was clear«, said Noma Bar. »A feeling of powerlessness, no big fuss. You should not underestimate how many Brits are deeply sad that we now have to learn how to make it on our own. And there is nobody to blame but ourselves. No bluster, just sorrow«.

The Guardian er den tredjestørste avis i Storbritannien og er internationalt anerkendt. Erklæret centrum-venstre-avis og har traditionelt fremstillet sig selv som ’et organ for den arbejdende middelklasse’. Avisen var tilhænger af, at Storbritannien blev i EU.

Internationally renowned, The Guardian is the third largest newspaper in the UK. Its editorial stance is centre-left and it has a reputation of being ’an organ of the middle class’. The Guardian supported the Remain campaign in connection with the British referendum.

Newspaper: The Guardian. Cartoonist: Noma Bar.

Søndag 11. september 2016 PS POLITIKEN 27

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PS Søndag 11. september 2016

POLITIKEN

POLITIKEN

Onsdag 28. september 2016

2 NYHEDER

Jourhavende i dag: Morten Skjoldager Telefon: 33 47 17 02 – Mail: indland@pol.dk

Siden er redigeret/layoutet af: Jacob Friberg/Christina Sonet Forside: Katrine Rossau/Christina Sonet

KONTAKT Tirsdag 13. september 2016

2 KULTUR Brexit skaber uro i britisk musikliv

Konstitueret kulturredaktør: Jens Lenler Kritikredaktør: Per Theil Jourhavende i dag: Charlotte Sejer

Politiken er udgivet og trykt af JP/Politikens Hus A/S

Transistor

KUNDECENTER

lukker for Ultra og kun lader kanalen findes som et tilbud til børn på nettet, siger generaldirektør Maria Rørbye Rønn til Mediawatch Fusion af landets største biblioteker

gelsk ’The King's Choice’, som Norges oscarkandidat, med danske Jesper Christensen i den altoverskyggende hovedrolle som kong Haakon VII. Den norske veteraninstruktør Erik Poppe, der har instrueret det historiske drama, er en af norsk films tungeste drenge. ’Kongens nei’ udspiller sig i april 1940. Norge fik som Danmark et ultimatum af tyskerne. Kravet i tyskernes ultimatum 8. april var øjeblikkelig overgivelse, men efter tre dage besluttede Kong Haakon sig for at sige nej. Tyskerne svarede igen med et bombeangreb rettet direkte mod kongen. Tyskerne fik ikke ram på Haakon og hans familie, og tyskerne kom til at kæmpe langt hårdere i Norge end i Danmark. I modsætning til Haakons storebror, den danske kong Christian X, valgte det norske kongehus at gå eksil i London under besættelsen. Filmen får norsk biografpremiere 23. september. Oscarnomineringerne offentliggøres 24. januar 2017.

En gave til præsidenten Auktion. Hun er sent på den, Marilyn, og hun snubler lettere overgearet ind på scenen, fnisende som en forsinket skolepige. Men her er det ikke en lærer og klassekammeraterne, der venter, men et fyldt Madison Square Garden og millioner af amerikanske tv-seere, der om lidt skal høre hende synge en kælen og med tiden ikoniseret fødselsdagssang for præsident John F. Kennedy, som også er til stede i salen. Hendes hånd knuger en hvid pels sammen foran brystet, hun får en halv krammer af manden, der netop har præsenteret hende – skuespiller og præsidentens svoger Peter Lawford – og frakken glider ned over skuldrene og lander i hans hænder, hun knipser let til mikrofonen, den er tændt, alt imens salen bliver urolig, det kan man høre selv på en knitrende, sort-hvid youtubevideo med tv-optagelserne, og nogle blandt publikum hujer endda, for med pelsen smidt kan man jo pludselig se hendes kjole. Hendes kjole! Designet af Jean Louis, lavet af ultratynd silke, dækket af tusindvis af perler og pailletter og så tætsiddende, at den måtte syes på. Dén aften i maj 1962 med ’Happy Birthday, Mr. President’ skulle blive en af Marilyn Monroes sidste offentlige optrædener. Nu skal kjolen sælges, og det sker 17. november i auktionshuset Julien’s, skriver AP. Den blev solgt sidste gang i 1999, da prisen landede på omkring 8 millioner kroner. Køberen, den nu afdøde finansmand Martin Zweig, fik kjolen professionelt monteret på en mannequin, hvor den stadig sidder, og han opbevarede tøjstykket i et klimakontrolleret udstillingsskab. Den vil inden hammerslag blive udstillet en måneds tid i New Jersey, USA, samt i Irland fra 29. oktober til 6. november. lea.wind-friis@pol.dk

Ferieflytning Leveringsproblemer Spørgsmål og ændringer Telefon 70 15 01 01 www.politiken.dk/kundecenter Find dit abonnementsnummer På oversigten fra betalingsservice, på regningen eller på dit PLUSkort.

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REDIGERET AF THOMAS BREDSDORFF

H

vis samfundet er sindssygt, er diagnosen ifølge dette digt en bipolar lidelse. Hvis der ikke sker det ene, sker der det andet, og deraf følger igen to muligheder. En gammel selskabsleg omformet til en samfundslære. Joshua Clover er systemdigter, socialistisk aktivist og professor i engelsk på University of California Davis. Hans første digtsamling skaffede ham den højt estimerede Walt Whitman-pris. Hans deltagelse i politiske aktioner har skaffet ham en dom på 80 timers samfundstjeneste. Hans seneste bog, ’Riot, Strike, Riot’, er en analyse i historisk perspektiv af nutidige oprør, fra studenternes på Tienanmin til besætternes på Wall Street. thomas.bredsdorff@pol.dk

’Transistor’ står i Joshua Clovers tosprogede digtsamling, ’Little Red Book/Den lille røde’ med digte udvalgt af at Kizaja Ulrikke Routhe-Mogensen, Lone Nikolajsen og Elisabeth Friis, oversat til dansk af sidstnævnte sammen med Peter Borum, netop udkommet på Forlaget Arena

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kim.skotte@pol.dk

reguläre innenseite Das Nordische Format kommt besonders gut zur Geltung, wenn man ein extrem hochformatiges Foto einsetzt, wie dieses freigestellte Kleid. Durch den Weißraum kommt es noch besser zur Geltung.

POLITIKEN

Artikel service

Visualisierung Zwei Gesichter in extremen Nahaufnahmen: Donald Trump und Hillary Clinton. Bei dieser Seite geht es um eine Fernsehdebatte der beiden PräsidentschaftsKandidaten und eine Analyse des Ergebnisses. „Hoppla, Trump zurück auf dem Katastrophenkurs“ lautet die Headline.

Joshua Clover

Foto: Julien’s Auctions via AP

Foto: Agnete Brun/Nordisk Film

Film. Norge har valgt ’Kongens nei’, på en-

Administrerende direktør Stig Kirk Ørskov

Der bliver revolution eller der bliver ikke revolution. Hvis det sidste bliver tilfældet har disse digte ikke været andet end underholdning. Hvis det første bliver tilfældet kommer den til at sejre eller slå fejl. Hvis det sidste bliver tilfældet har disse digte været bedre end ingenting. Hvis det første bliver tilfældet kommer det til at medføre optøjer ild og plyndring og alt det vil komme til at sprede sig eller ej. Hvis det sidste bliver tilfældet har disse digte været kuriositeter. Hvis det første bliver tilfældet kommer det til at medføre yderligere optøjer manifester barrikader og slagord og de kommer til at glide over i folkelige sange eller ej. Hvis det sidste bliver tilfældet så var det dét. Hvis det første bliver tilfældet kommer de folkelige sange til at blive et overstået kapitel eller ej. Hvis det sidste bliver tilfældet har disse digte ikke været anderledes end sangene. Hvis det første bliver tilfældet kommer selve det folkelige til at blive afskaffet gennem optøjer barrikader manifester besættelser og ild eller ej. Hvis det sidste bliver tilfældet kommer vi til at bruge adskillige årtier til på at tale om kultur. Hvis det første bliver tilfældet kommer revolutionen da til at blive ødelagt indefra eller udefra. Hvis det sidste bliver tilfældet har disse digte ikke givet sig uden kamp. Hvis det første bliver tilfældet kommer det til at medføre forfærdelige sammenstød med tidligere venner og der kommer yderligere manifester nye slagord løbende besættelser og kommuner og elskende kommer til at blive fjender. Vi ved ikke hvad der derefter kommer til at ske men dette er helt sikkert nok til at man kan drage nogle foreløbige slutninger. Digtet må stille sig på optøjernes plyndringernes barrikadernes besættelsernes manifesternes kommunernes slagordenes ildens og fjendernes side.

2020 bliver året, hvor DR

Kong Jesper kan få Oscar til Norge

Chefredaktion Christian Jensen (ansvarshavende) og Anne Mette Svane

Siden er redigeret/layoutet af: Charlotte Sejer/Tomas Østergren Forside: Charlotte Sejer/Tomas Østergren

Direktør Roy Bruhn-Petersen

michael.bo@pol.dk

sandra.brovall@pol.dk

Redaktionschef for Debat og opinion: Mads Zacho Teglskov

poetisk

Et øjeblik

Musik. Eksportværdien af britisk musik i udlandet er steget med 11 procent fra 2012 til 2015 og mellem 3 og 4 procent bare inden for det seneste år. Det viser, skriver The Guardian, en undersøgelse foretaget af paraplyorganisationen UK Music, der samtidig opfordrer de britiske politikere til at sikre, at britisk musik holder sine internationale markedsandele også efter folkets beslutning om at forlade EU. Også i den klassiske musik huserer Brexit og angsten for fremtiden. Lørdag gennemførte EU-tilhængere en aktion uden for Royal Albert Hall i London, hvor de stak EUflaget i hånden på folk, der skulle ind og høre Last Night of the Proms-koncerten. Traditionelt vifter publikum med det britiske flag under opførelsen af ’Land of Hope and Glory’, og ideen var så at formå dem til at slå et slag for Europa snarere end for britisk nationalisme. De 2.500 flag var finansieret af en crowdfundingkampagne.

Bibliotek. Danmarks to største national- og forskningsbiblioteker, Statsbiblioteket og Det Kongelige Bibliotek, bliver nu til ét: Nationalbiblioteket. Det skriver Kulturministeriet i en pressemeddelelse. Sammenlægningen sker blandt andet i forlængelse af, at Det Kongelige Biblioteks direktør igennem mere end 30 år, Erland Kolding Nielsen, går på pension 1. februar 2017. Den nye direktør for det hele bliver statsbiblioteket i Aarhus’ nuværende direktør, Svend Larsen. Placeringen af det samlede bibliotek bliver der dog ikke lavet om på. Det nye Nationalbibliotek vil fortsat have adresse i Aarhus og København. »For mig er det vigtigt, at den fysiske biblioteksbetjening i Aarhus og København fortsætter efter sammenlægningen – og at brugerne i fremtiden vil få én digital indgang. Målet er, at det vil give danskerne et bedre bibliotek for pengene«, siger Bertel Haarder (V) i pressemeddelelsen.

Telefon: 33 47 17 92 – Mail: kultur@pol.dk

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Søndag 4. september 2016

Få en enkelt artikel tilsendt. artikler@jppol.dk

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Collage fra tv-debatten: Miriam Dalsgaard

Hovsa, så er Trump tilbage på katastrofekurs

Debat og opinion Redaktionschef Mads Zacho Teglskov Telefon 33 47 28 60 mads.z.teglskov@pol.dk Forbrug Redaktionschef Tanja Parker Astrup Telefon 33 47 22 55 tanja.p.astrup@pol.dk PS-redaktør Christian Ilsøe Telefon 33 47 13 45 christian.ilsoe@pol.dk Design Redaktionschef Søren Nyeland Telefon 33 47 17 16 soren.nyeland@pol.dk Foto og video Redaktionschef Thomas Borberg Telefon 33 47 17 07 thomas.borberg@pol.dk politiken.dk Redaktionschef Jakob Nielsen Telefon 33 47 21 64 jakob.nielsen@pol.dk Digital udvikling Digital udviklingschef Aske Johan Koppel Stræde aske.j.straede@pol.dk Læsernes redaktør Bjarne Schilling Telefon 33 47 23 26 fejl.fakta@pol.dk Citater fra Politiken Artikler i Politiken må gerne citeres, når det sker inden for citatreglerne med tydelig angivelse af Politiken som kilde samt dato. Erhvervsmæssig affotografering af Politikens tekst, billeder og andre illustrationer samt annoncer er ikke tilladt.

POLITIKEN

TÆNK POSITIVT, SOLDAT

NYHEDSANALYSE THOMAS BERNDT USA-KORRESPONDENT

Trump faldt sammen i tvdebat, mens Clinton viste klasse. Han har akut brug for at genfinde sin skarphed, men i duellen så vi, hvor svært det kan blive.

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nder den allerførste tv-debat under primærvalget sidste år kom Donald Trumps sexistiske syn på kvinder, stribe af konkurser og manglende loyalitet over for partiet i fokus. En katastrofal aften, lød en enig vurdering fra eksperter – hvorefter Trump alligevel steg klart i målingerne. Den republikanske forretningsmand har virkelig lært os, at man skal passe på med at drage forhastede konklusioner i årets valgkamp, men det er svært ikke at give Hillary Clinton en klar sejr i mandagens tv-debat og favoritværdigheden til at indtage Det Hvide Hus til januar. I debatten dukkede bad Donald pludselig op igen. Ham, som i sommer sendte Trump-kampagnen på katastrofekurs. Ham, der lader sig provokere af ligegyldigheder og roder sig ud i søforklaringer, absurde anklager, åbenlyse løgne og pudsige indrømmelser i stedet for at holde presset på Hillary Clintons svage punkter.

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Panikken er dæmpet Men mandagens tv-debat, som formentlig foregik foran et rekordstort antal seere, har indiskutabelt ændret det overordnede narrativ for valgkampen. De seneste uger har Donald Trump pakket sit gamle jeg væk. Pludselig mødte vi good Donald, den velovervejede kandidat, som straks gjorde klare fremskridt i målingerne. Det vakte opsigt, da statistikguruen Nate Silver mandag morgen præsenterede en statistisk model med Trump et mulehår foran Clinton. Nu er vi så tilbage til ’Trump sagde noget dumt’-valgkampen, som vi oplevede i sommer, hvor han blandt andet fik rodet sig ud i et offentligt skænderi med famili-

Torsdag 24. marts 2016

en til en falden soldat. En sådan valgkamp taber han klart. Selv lidt nattesøvn havde ikke bragt overskuddet tilbage hos Trump. I går morges angreb han en tidligere latinamerikansk vinder af Miss Universe-konkurrencen, som Clinton talte om i debatten, og som Trump mener vejede alt for meget. Hvis han ikke meget snart får Den debat er måske godt for hans pakket sin ’Mr. ego, men gift for Hyde’ væk igen, hans vinderchaner det game cer. Omvendt har over Hillary Clinton overskud blot et par uger efter sit nærkollaps ved en mindehøjtidelighed. Hun undgik ubehagelige angreb om sine e-mails og fik slået kontra, da Trump, med en klar sexistisk replik, påstod, at hun ikke kunne klare mosten som præsident. »Så snart han har rejst til 112 lande og forhandlet en fredsaftale, en våbenhvile, løsladelsen af politiske aktivister, åbnet nye muligheder verden rundt og endda brugt 11 timer på at vidne foran en komité i Kongressen, så kan han tale til mig om udholdenhed«, sagde den tidligere udenrigsminister. Hele køns- og racedebatten var én lang katastrofe for Donald Trump, og den kan Hillary Clinton bruge til at engagere kvinder og minoritetsvælgere – to afgørende segmenter for Clinton. Især er det vigtigt for hende, at valgdeltagelsen bliver nogenlunde lige så høj blandt sorte og latinovælgere, som dengang en sort mand stod på stemmesedlen. Donald Trump kan håbe, at en udefrakommende nyhed pludselig vender valgkampen på hovedet. Det skete med orkanen Sandy i 2012, finanskrisen i 2008, og

POLITIKEN

det var tæt på at ske med bombeangrebet i New York forrige weekend. Desuden venter yderligere to debatter 9. og 19. oktober.

Masser at tage fat på »Hillary, jeg bliver nødt til at spørge dig. Du har været i politik i 30 år. Hvorfor er du først begyndt at arbejde på det her nu«, spurgte han hende tidligt i debatten, da hun havde fremlagt sin plan for at undgå, at firmaer flytter jobs til udlandet. Det var et fremragende angreb, og den slags skal han have mere af. Det er altid lettere at være forandringens stemme end repræsentanten for status quo. Mandag aften glemte han desuden nogle af sine vigtigste budskaber. Han talte overhovedet ikke om FBI’s efterforskning af Clinton. Kun ét rapt angreb på Clintons e-mails blev det til. Hele sagen om angrebet på konsulatet i Benghazi i Libyen var væk, og han nævnte ikke sin plan om en mur en eneste gang. Selv kampen mod illegale immigranter, en hjørnesten i hans valgkamp, nævnte han kun kort. Men efter én dårlig debat skal han passe på, at han ikke bliver for aggressiv i de kommende uger og de næste debatter. Et angreb kan let lugte af desperation, når det kommer efter en dårlig præstation. Det bliver blandt andet interessant at se, om han atter vil angribe Bill Clintons sexskandaler. Han var millimeter fra at gøre det mod slutningen af debatten. Hillary Clinton har også stadig et stort arbejde foran sig. Især de unge vælgere svigter hende i slem grad. Derfor har folk som Michelle Obama og Bernie Sanders intensiveret deres indsats i valgkampen. De skal især overbevise de unge om, hvor vitalt det er at stemme på Clinton trods hendes svagheder. Hvis de unge lytter, ser det for alvor godt ud for hende. thomas.berndt@pol.dk

største avis og har været det lige siden«, skrev vi på navnesiderne i går. Men dengang var BT og Ekstra Bladet større end morgenaviserne. Det var i 2012, vi fratog Jyllands-Posten titlen som landets største betalingsavis – BT og Ekstra Bladet var hægtet af – på hverdage, og året efter blev vi også størst på søndage. Indtil 2014 kom der oplagstal, men nu angiver man læsertal: Politiken havde i 1. halvår i år 313.000 læsere på hverdage mod Jyllands-Postens 217.000, og på søndage 368.000 mod Jyllands-Postens 275.000. Jeremy Corbyn er blevet genvalgt som

leder af det britiske Labour-parti med 61,8 procent af stemmerne og ikke 59 procent, som der stod i den ledende artikel i går. Den uddøde fugl, som vi kaldte en dodo på

side 2 i kultursektionen i går, hedder på dansk en dronte. Dodo er det engelske navn (og Raphus cucullatus det latinske). Slaget ved Solferino i Norditalien, der førte

til dannelsen af Røde Kors, fandt sted i 1859. Et enkelt sted i Kroniken i går stod årstallet som 1856. I slaget, som afsluttede den anden af de tre italienske uafhængighedskrige, blev Østrig besejret af Frankrig og Kongeriget Sardinien. ’Videnskabens verden’ sendes hver mandag klokken 20 på Sverige 2, og mandag efter mandag udstyrer vi det i oversigten med undertitlen ’Naboer i rummet’. En læser anmoder indtrængende om, at vi holder op med det, ikke mindst fordi det yderst sjældent handler om naboer i rummet. Politiken korrigerer fejl og misforståelser hurtigst muligt. Henvendelse med angivelse af dato og side bedes rettet til Læsernes Redaktør på mail: fejl.fakta@pol.dk eller på telefon 33 47 23 26 mandag til fredag kl. 10.30-12.30, onsdag dog 12-14.

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DE HAVDE VÆRET GIFT I 34 ÅR. SÅ FIK DE KRÆFT. SAMTIDIG.

LEVER FANTASIERNE UD SIDE 8

SE! SELV OM DET GØR ONDT 24 SIDER MED FOTOGRAFI I ANLEDNING AF UDSTILLINGEN WORLD PRESS PHOTO 2016

Foto: Lars Kree Tegning: Thomas Thorhauge

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Fredag 30. september 2016

FOTO

Fanfiction

MENTAL TRÆNING SKAL STANDSE LAVINE AF SELVMORD BLANDT KRIGSVETERANER SIDE 22

LÆSERNES REDAKTØR

»Først i 1990’erne blev Politiken Danmarks

Donald Trump er den politiske verdens svar på Dr. Jekyll og Mr. Hyde. Når han har mentalt overskud og fokus på sine budskaber – som han har haft de seneste uger – er han så skarp, at man sagtens kan forestille sig ham slå Hillary Clinton. Men risikoen for en nedsmeltning lurer åbenbart hele tiden. Hvis han ikke meget snart får pakket sin ’Mr. Hyde’ væk igen, er det game over. Så har han tabt. Dybest set havde han to vitale opgaver i debatten: Overbevise sine tvivlere om, at han har formatet til at være præsident. Og tæve løs på Clintons stribe af møgsager. Begge dele kiksede fuldstændigt. »Jeg har en meget bedre dømmekraft end hende. Jeg har et meget bedre temperament«, sagde en tydeligt presset Trump. Publikum svarede med spontan latter. Selvfølgelig skal man passe på med at overvurdere effekten af en tv-debat. Som beskrevet i Politiken forleden viser forskning, at tv-debatterne igennem tiderne kun har haft marginal effekt på valgresultaterne. De umiddelbare udsving i målingerne damper normalt af inden valgdagen.

ps sektions-titelseiten Viele Sektionen sind im TabloidFormat beigelegt. Darum wird als Cover meist ein großes Foto oder eine Illustration eingesetzt.

FEJL OG FAKTA BJARNE SCHILLING

Foto: Nancy Borowick

POLITIKEN


Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung EuropEan nEwspapEr oF THE YEar K at e g o r i e w o c h e n Z e i t u n g

28. FEBRUAR 2 016

24. JAN UAR 2016

NR . 3 D

D56112

3, 80 EURO

SONNTAGS ZEITUNG

Zeitungskopf: Mit der letzten Überarbeitung wurde der traditionelle Kopf in der gebrochenen Schrift stark verkleinert und „Sonntagszeitung“ betont. Allein durch diese Maßnhme konnte eine starke Modernisierung erzielt werden. Typografie: Für Überschrift und Grundtext wird die Janson Text verwendet. Diese Schrift hat eine entspannte Anmutung, die sehr gut zum Themenspektrum einer Sonntagszeitung passt.

WIE ÖKO IST ÖKOSTROM? Saubere Energie steckt nicht in jedem Stromtarif. Geld & Mehr

IST DER KORAN PRÜDE? Der klassische Islam betonte Sinnlichkeit und Erotik. Feuilleton

DICK, MANN Was das Übergewicht mit der Seele macht. Leben

man ein Sturmgewehr haben möchte. Daheim lassen sich dann die Dekowaffen mit wenigen Handgriffen wieder zu scharfen Waffen zurückbauen. Man braucht dafür nur Werkzeuge aus dem Baumarkt. Ein Büchsenmacher muss man auch nicht sein, nur handwerklich etwas geschickt. Der Rückbau dauert lediglich eine Stunde. Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurde schon 2014 festgestellt, dass „sowohl in Europa als auch in Deutschland der illegale Umbau von im Ausland hergestellten sogenannten ,Dekorationsund Salutwaffen‘“ zugenommen hat. Die reaktivierten Schusswaffen gelangten dann in „den illegalen Kreislauf und haben im Ausland nachweislich bei zum Teil schwersten Straftaten und terroristischen Anschlägen Verwendung gefunden“. Die Europäische Kommission hat dieses Problem mittlerweile erkannt und nach den Terroranschlägen in Paris im November vergangenen Jahres ein Maßnahmenpaket verabschiedet, das auch gemeinsame Mindeststandards für die Deaktivierung von Feuerwaffen vorsieht. Die Verordnung über die Mindeststandards tritt Anfang März in Kraft – sehr zum Unmut von Waffenlobbyisten. Denn der „Besitz der gefährlichsten Feuerwaffen wird nicht mehr gestattet sein, auch wenn die Waffen deaktiviert sind“.

„TATORT“-KOMMISSARIN Alwara Höfels über Ruhm, den Drehort Dresden und ihre neue Rolle. Feuilleton

UNSERE FLÜCHTLINGE Warum wir für sie wie die Eltern Pubertierender sein müssen. Leben

Ohne Angst in die Ägäis

DIE BÖRSE LEBT Ein Profiteur des Brexit steht fest: Frankfurt gewinnt. Geld & Mehr

Er ist wieder da: Timur Vermes in Israel

Die CSU streitet über ihre Zukunft

Urlauber meiden die Türkei. Flüchtlinge auf griechischen Inseln schrecken sie nicht Der Osterurlaub ist längst gebucht, viele Deutsche planen jetzt die Sommerferien. Wenn sie denn planen. Denn in diesem Jahr sind mehr Leute als im vorigen unsicher, ob sie wegen der Gefahren in aller Welt überhaupt wegfahren sollen. Vor allem das einst so beliebte Reiseland Türkei erscheint nach dem Terroranschlag in Istanbul nicht mehr sicher: Im Januar hatte sich ein Selbstmordattentäter in einer deutschen Touristengruppe vor der Hagia Sophia in die Luft gesprengt. Auch nach Tunesien und Ägypten, wo es zuletzt Anschläge an einem Strand und auf ein Hotel gegeben hatte, will kaum noch jemand. Umso größer ist der Andrang auf die Hotels und Ferienhäuser in Spanien, dem sowieso seit vielen Jahren liebsten Auslandsreiseziel der Deutschen. Die großen Veranstalter kommen derzeit gar nicht hinterher mit dem Nachkaufen von Kapazitäten auf den Balearen und den Kanaren. Nach Mallorca, Ibiza, Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa werden zusätzliche Flüge angeboten. Aber auch Italien profitiert von der Terrorangst der Urlauber – genauso wie Griechenland. Die Berichte über Tausende Flüchtlinge, die in Schlauchbooten auf Ägäis-Inseln ankommen, halten die Deutschen nicht vom Buchen ab. Genauso wenig wie der Einsatz mehrerer NatoFregatten gegen Schlepper, der gerade begonnen hat. Forscher der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen haben gerade eine Tourismusanalyse veröffentlicht; sie sind überrascht. „Wir hatten erwartet, dass die vielen Flüchtlinge eine Auswirkung auf die Reisepläne haben würden, aber das wird komplett ausgeblendet“, sagt Ulrich Reinhardt, der wissenschaftliche Leiter. Im Zweifel gehen die Urlauber davon aus, dass sie in ihrem Ferienclub ohnehin keine Flüchtlinge zu sehen bekommen. Noch gibt es für das laufende Jahr nur Prognosen, weil die Saison in Griechenland später beginnt als in den klassischen Osterferien-Ländern Spanien und Italien. Aber in der Branche sind sich alle einig: Die Urlauberzahlen werden steigen. Schon im vergangenen Jahr hatte Griechenland nach der EuroKrise erstmals wieder mehr Touristen angelockt. Dieses Jahr wird es ganz besonders davon profitieren, dass die östliche Seite der Ägäis so wenig Reiselust weckt. Für die Türkei wird dagegen mit einem Rückgang der Buchungen um bis zu ein Drittel gerechnet.

HERZLICH WILLKOMMEN! Uli Hoeneß ist bald wieder da. Braucht der Fußball ihn noch? Sport

Foto AFP

„Islamisten an SyrienGesprächen beteiligen“

Der Anschlag vom Januar ereignete sich zwar nicht am Strand, sondern in der Großstadt Istanbul. Im vorigen Oktober hatte es einen weiteren Terrorangriff in der Nähe des Hauptbahnhofs von Ankara gegeben. Aber offenbar unterscheiden die Urlauber da nicht besonders. Anders bei Frankreich: Die Anschläge in Paris halten nach Angaben von Reiseveranstaltern kaum jemanden davon ab, in die Bretagne oder an die Côte d’Azur zu fahren. Urlauber, die sich vor dem Buchen die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes durchlesen, erfahren von Terrorgefahr in Nordafrika und in der Türkei. Für Griechenland wird lediglich geraten, auf dem Weg zu einem der großen Fährhäfen nicht auf einem Rastplatz zu halten – und wenn es denn sein muss, das Fahrzeug gut zu verschließen. Menschenschmuggler versuchen oft, Migranten in Lastwagen zu verstecken. Der normale Tourist reist aber natürlich im Charterflugzeug. Nach Angaben des Veranstalters TUI gibt es bei all der Reiselust auf Griechenland doch eine gar nicht so kleine Ausnahme: Kos. „Die Insel steht nach wie vor für Flüchtlingsströme.“ Auch der Konkurrent Thomas Cook beobachtet, „wenn in den Medien verstärkt Bilder von Flüchtlingsbooten gezeigt werden“, für kurze Zeit einen leichten Buchungsrückgang für Kos. Dennoch gehöre die Insel derzeit neben Kreta, Rhodos und Korfu zu den beliebtesten Zielen in Griechenland. Überhaupt sind die Veranstalter optimistischer als die Forscher. Während die sagen, von Terroranschlägen erholten sich Reiseziele mit Blick auf die Buchungen erst nach zwei Jahren, geht man bei Thomas Cook von einigen Wochen aus. Auch die griechische Botschaft in Berlin blickt zuversichtlich auf die bevorstehende Saison. Zumal es 2015, als ebenfalls schon viele Flüchtlinge auf Kos und Lesbos angekommen seien, 40 Prozent mehr deutsche Buchungen gegeben habe als 2014. Nach Ansicht der Botschaft spielt dabei eine Rolle, dass die Insulaner sich so solidarisch mit den Flüchtlingen zeigten: „So entsteht eine Atmosphäre der Ruhe. Griechenland bleibt ein sicheres Land.“ Das schätzen die Deutschen im Urlaub am meisten: Ruhe, Sicherheit und Sonne. Auf Kos wird dagegen schon seit Wochen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen demonstriert, auch mit Gewalt. flf.

Waffenruhe in Syrien hält weitgehend In Syrien ist es am ersten Tag der Waffenruhe nur vereinzelt zu Verstößen gekommen. Die Waffenruhe, die seit Samstag um Mitternacht Ortszeit gilt, war von Russland und den Vereinigten Staaten ausgehandelt worden und wird von den Vereinten Nationen unterstützt. Sie soll auch dazu dienen, dass mehr Hilfskonvois in eingeschlossene und belagerte Städte gelangen, um die Bevölkerung zu versorgen. Wenn die Feuerpause stabil bleibt, sollen die Friedensgespräche in

Genf zwischen den Kriegsparteien fortgesetzt werden. Im Gespräch dafür ist der 7. März. Russland flog nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau am Samstag keine Luftangriffe in Syrien, um „irrtümliche Angriffe“ zu vermeiden. Das galt zunächst nur für einen Tag. Ausgenommen von der Feuerpause sind Angriffe auf die Terrororganisationen „Islamischer Staat“ und die AlNusra-Front, den syrischen Ableger des Terrornetzes Al Qaida. F.A.S.

Vor dreieinhalb Jahren veröffentlichte ein Deutscher einen Roman, der Hitler ins Leben zurückholt: „Er ist wieder da“. Der Führer taucht nach fast siebzig Jahren Abwesenheit in Berlin auf und will die Weltherrschaft. Wieder mal. Die Deutschen fanden das sehr lustig, und nicht nur sie. Inzwi-

schen wurde das Buch in vierzig Sprachen übersetzt. Bloß in Israel wollte kein Verleger die Satire rausbringen: zu heikel. Nun hat es doch einer gewagt. Diese Woche ist er mit seinem Autor und dem Kofferraum voller Hitler-Bücher durchs Heilige Land getourt. Was da geschah? Seite 6

Ärzte gegen Jameda

Die Lufthansa blickt zurück Zwischen der Lufthansa und einem Historiker der Universität Bochum bahnt sich ein Streit über die Geschichte des Unternehmens in der NS-Zeit an. Mit einer eigenen Publikation will die Lufthansa an diesem Dienstag einem kritischen Buch entgegentreten, das der Wissenschaftler Lutz Budraß zwei Wochen später im Blessing Verlag herausbringen wird. Dem reich bebilderten LufthansaBand wird das Gutachten über die Beschäftigung von Zwangsarbeitern beiliegen, das Budraß vor gut 15 Jahren für die Lufthansa schrieb, die es aber damals nicht veröffentlichte. In seinem neuen Buch will Budraß die Vorgeschichte der heimlichen Wiederaufrüstung in der Weimarer Republik und die Kontinuitätslinien zur Neugründung der Lufthansa im Jahr 1955 beleuchten. Im Gegensatz zu anderen deutschen Großunternehmen hat die Lufthansa bisher keinen Fachhistoriker damit beauftragt, ihre Geschichte im Nationalsozialismus umfassend aufzuarbeiten. boll. Wirtschaft

Mediziner fühlen sich durch Online-Portal diffamiert Deutschlands größte Ärzteempfehlung Jameda bekommt Gegenwehr von genervten Ärzten, die dem Online-Portal ein unseriöses Geschäft mit der Bewertung durch Patienten vorwerfen. Das jüngste Beispiel ist die Klage einer Kölner Dermatologin, die ihr Profil wegen „schwerer Beeinträchtigung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts“ aus dem Bewertungsportal löschen lassen möchte. Auf ihrem Profil hatten sich anonyme Bewertungen mit Diffamierungen gehäuft, die Jameda vor Veröffentlichung, wie in solchen Fällen üblich, nur durch einen automatischen Algorithmus prüfen ließ. 17 Bewertungen im Duktus von „Katastrophe und absolut nicht vertrauenswürdig“ habe Jameda wieder löschen müssen, weil sie unwahre Behauptungen enthielten, heißt es in einer Klageschrift, die der F.A.S. vorliegt. Der Umstand, dass die Ärztin gegen ihren Willen bei Jameda gelistet sei und dort bewertet werden könne, übe einen erheblichen Druck

auf die Klägerin aus, argumentiert ihr Anwalt. Jameda äußert sich nicht zu dem laufenden Verfahren, verweist aber auf den Bundesgerichtshof, der 2014 in einem Urteil das berechtigte Interesse der Patienten an einer Listung aller niedergelassenen Ärzte betont hat. Für besonderen Ärger sorgt bei Ärzten auch die Praxis von Jameda, bei berechtigten Beanstandungen nur den Text, aber nicht die dazugehörige Schulnote zu löschen. Deshalb sind auf Profilen von Ärzten ohne Begründung nur die Überschrift und die Note 5 oder gar die Note 6 zu sehen, was bei Nutzern für Verwirrung sorgt. Jameda stützt sich dabei auf die Meinungsfreiheit. Das Landgericht München hat diese Praxis in einem bisher unveröffentlichten Urteil eingeschränkt. Auch die Note müsse gelöscht werden, wenn sich die Bewertung direkt auf die unwahren Tatsachenbehauptungen stütze, urteilten die Richter (Az.: 25 O 21785/14). cbu. Geld & Mehr

In der CSU wird darüber gestritten, ob die Partei an Kanzlerin Angela Merkel als gemeinsamer Spitzenkandidatin der Union für die kommende Bundestagswahl festhalten soll. „Ich wünsche mir, dass wir 2017 wieder mit Angela Merkel an der Spitze zur Bundestagswahl antreten“, sagte Stephan Mayer, der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, dieser Zeitung. Er sehe keinen anderen Politiker der Union, der CDU und CSU so geschlossen und erfolgreich führen könne wie Merkel. Das sei auch die Mehrheitsmeinung in der CSU-Landesgruppe im Bundestag. Hingegen weigerte sich CSU-Chef Horst Seehofer, eine entsprechende Frage in der Zeitschrift „Der Spiegel“ zu beantworten. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Hans-Peter Friedrich, sagte, die CSU wisse noch nicht, mit welchem Spitzenkandidaten sie in die Bundestagswahl gehen werde. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann plädierte unterdessen dafür, dass Deutschland nach dem Beispiel Österreichs Tageskontingente für Flüchtlinge festlegen solle. „Am Verhalten Österreichs, nur noch 80 Flüchtlinge am Tag aufzunehmen, gibt es nichts zu kritisieren“, sagte Herrmann dieser Zeitung. „Im Gegenteil: Deutschland sollte auch ein Tageskontingent einführen, orientiert an einer Obergrenze von 200 000 Flüchtlingen im Jahr“, sagte der CSUPolitiker. Dabei solle berücksichtigt werden, wie viele Menschen Deutschland schon aufgenommen habe. „Wenn es nicht gelingt, dass andere Länder Kontingente aufnehmen, dann müssen wir selbst ein solches Kontingent benennen und das dann auch durchsetzen, indem an der Grenze konsequent abgewiesen wird“, forderte Herrmann. Im Januar waren knapp 92 000 Flüchtlinge von der Bundespolizei registriert worden, derzeit geht man von mindestens 110 000 Flüchtlingen aus, die in diesem Jahr nach Deutschland gekommen sind. Demnach dürften nach Herrmanns Forderung für den Rest des Jahres nur noch knapp 300 Flüchtlinge am Tag in Deutschland aufgenommen werden. Die Balkanländer lassen neuerdings nur noch 580 Flüchtlinge passieren, davon können maximal 80 in Österreich Asyl beantragen. In Griechenland spitzt sich die Lage weiter zu. Mehr als 25 000 Flüchtlinge irrten durch das Land, berichteten Medien. An der Grenze zu Mazedonien harren mittlerweile mehr als 5500 Menschen am Übergang Idomeni aus. Im Lauf des Samstags sollte die Zahl bis auf 7000 steigen. Das Lager direkt an der Grenze ist nur für 1500 Menschen ausgelegt. Der Übergang ist derzeit geschlossen; am Samstag wurden allerdings überraschend 300 Flüchtlinge nach Griechenland durchgelassen. Andernorts halten sich viele Flüchtlinge im Freien auf, etwa in den Parks von Athen oder im Hafen von Piräus. Ehrenamtliche Helfer versuchen, die Flüchtlinge zu versorgen, unter denen auch viele Kinder und alte Menschen sind. Die EU-Kommission arbeitet an einem Notfallplan. Die Flüchtlingskrise hat zu schweren Verstimmungen zwischen Österreich und Griechenland geführt. Wien wirft Athen vor, seine Grenzen nicht ausreichend zu sichern. Griechenland will dagegen nicht mehr mit der österreichischen Regierung reden, solange sie an ihrer einseitigen Poilitik festhält. Athen droht auch damit, sein Veto gegen EUBeschlüsse einzulegen, die Einstimmigkeit erfordern. mwe.

ARBEITET NUR NÜCHTERN Der Musiker Heinz Rudolf Kunze über seine Herkunft als Kleinbürger.

EIN GUTES AUSFLUGSZIEL Das schöne Odenwald-Gasthaus von Manfred Schwarz

FÜR EINE BESSERE WELT Der chilenische Architekt Alejandro Aravena hat einen unfassbaren Lauf.

Leben

Rhein-Main

Feuilleton

Lotto: 7, 10, 15, 25, 37, 49 - 7* Spiel 77: 0 9 8 1 9 1 1 Super 6: 1 5 8 8 0 8 Alle Zahlen ohne Gewähr.

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Außenminister Steinmeier für Realismus Das gilt natürlich nur für die EU-Staaten. Außerdem bleiben die Dekowaffen, die schon im Umlauf sind, ein Problem. Und schließlich gibt es noch eine weitere Möglichkeit, an Schusswaffen heranzukommen, ohne sich im Rotlichtmilieu herumtreiben zu müssen: das „Darknet“. Das ist ein verschlüsselter Teil des Internets, der aber auch für Laien recht leicht zu erreichen ist. Dort werden scharfe Waffen aller Art verkauft. Natürlich mit ausreichend Munition. Da gibt es Shops wie auf anderen, legalen Verkaufsplattformen im Internet: mit Foto und Beschreibung. Ein paar tausend Euro und die Maschinenpistole mit einigen hundert Patronen kommt per Post. In Deutschland gibt es bis zu zwanzig Millionen illegale Waffen. Einen seltenen Einblick in die Welt des illegalen Waffenhandels, der Dekowaffen und des Darknets liefert derzeit ein Prozess vor dem Landgericht in Schweinfurt. Dort muss sich ein Student verantworten, weil er Kriegswaffen hergestellt und verkauft hat (Einzelheiten dazu auf Seite 8). phil.

Maizières Polizeiversagen Die Welt ertrinkt in Öl Minister kritisierte Beamte wider besseres Wissen

Angst vor einem schwächeren Wirtschaftswachstum

Bei der Aufarbeitung der Kölner Vorfälle gibt es auch Fragen an Innenminister Thomas de Maizière. Der CDU-Politiker hatte Anfang Januar im Fernsehen die Kölner Sicherheitskräfte mit den Worten getadelt: „So kann Polizei nicht arbeiten.“ Recherchen dieser Zeitung ergaben jedoch, dass zu dieser Zeit der Einsatzerfahrungsbericht aus der Bundespolizei offiziell vorlag, der schwere Mängel in der Personalausstattung beklagte. Der Bericht hatte auf dem Dienstweg die Spitze der Bundespolizei erreicht und war bereits mit den betroffenen Beamten ausgewertet worden. Auch der Minister musste davon wissen. Nach Auskunft des Innenministeriums hatte „das Fachreferat die Hausleitung des BMI am 5. Januar 2016 über die Ereignisse in Köln informiert. Grundlage waren die zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Informationen der Bundespolizei“. Dazu zählte seit 4. Januar auch der inzwi-

Der Verfall des Ölpreises mehrt die Zweifel am Wachstum der Weltwirtschaft. Während sich deutsche Verbraucher über das billige Benzin und das günstigste Heizöl seit elf Jahren freuen, geraten Ölförderländer und Produktionsfirmen zunehmend in Schieflage. „Der Ölpreisverfall ist zu abrupt gekommen“, sagt Stefan Kooths, Professor am Kieler Institut für Weltwirtschaft. „Er wirbelt Produktionsstrukturen durcheinander, das bedeutet Sand im Getriebe der Weltwirtschaft.“ Der Internationale Währungsfonds hat seine globale Wachstumsprognose für 2016 schon von 3,6 auf 3,4 Prozent heruntergesetzt. Der Ölpreis ist innerhalb von anderthalb Jahren um mehr als 70 Prozent gefallen. In dieser Zeit gingen allein in den Vereinigten Staaten drei Dutzend Schieferölproduzenten pleite. Für den Fall, dass weitere Ölfirmen ihre Kredite nicht mehr bedienen können, stellen amerikani-

schen öffentlich bekannte Bericht des Leiters einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit. Dennoch ließ de Maizière weiter dementieren, dass seine Bundespolizei in Köln unterbesetzt war. Der Personalansatz sei „lageangepasst und lageangemessen“ gewesen, behauptete das Ministerium. Der Beamte hatte in seinem Bericht dagegen von einem „viel zu geringen Kräfteansatz“ geschrieben. Es sei nicht gelungen, Straftaten zu verhindern und Straftäter zu verfolgen. Die Bundespolizei sagt dazu: „Es gibt keinen Grund, die Schilderungen des Beamten in Zweifel zu ziehen.“ Die Bundespolizei brachte die Lage in der Silvesternacht in Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation: Ihre Reserven in NRW seien „langfristig im Einsatz an der Südgrenze zu Österreich bei der Bewältigung der Massenmigration gebunden und standen damit ebenfalls nicht zur Verfügung“, teilte sie mit. pca.

SONNTAGS ZEITUNG

Fotos AP, AFP, ARD, Dreamstime, Daniel Pilar

Man muss nur eine Dekowaffe kaufen. Es ist illegal, sie umzubauen. Aber in vielen Fällen ist es sehr einfach. Wie so oft, hilft das Internet eine Waffe basteln. Doch es gibt zahlreiche Schusswaffen, die nicht auf diese Weise deaktiviert sind, vor allem alte Kriegswaffen. Und nicht alle europäischen Länder haben so strenge Vorschriften für Dekowaffen wie Deutschland. Beim Bundeskriminalamt heißt es: „Die waffenrechtlichen Vorschriften hierzu differieren innerhalb Europas zum Teil erheblich, ebenso die technischen Anforderungen für den Umbau. Gemäß niedrigeren als den deutschen Standards umgebaute Waffen können mit vergleichsweise geringem Aufwand schussfähig gemacht werden.“ Firmen im Ausland, auch innerhalb der Europäischen Union, verkaufen seit Jahren solche Dekowaffen, die leicht wieder schussfähig gemacht werden können. Diese Waffen sind dann nur mit dünnen Stahlstiften blockiert. Vom Revolver über Maschinenpistolen bis hin zu Sturmgewehren ist dort alles zu bekommen, für wenige hundert Euro. Bis vor kurzem konnte man beispielsweise in der Slowakei solche Waffen übers Internet bestellen. Ein paar Klicks, und schon wurden die Waffen geliefert. Mittlerweile hat das Land den Online-Handel erschwert, in anderen Ländern ist es aber noch möglich. Und man kann ja auch hinfahren. Einige hundert oder auch tausend Kilometer sind schließlich kein Hindernis, wenn

4, 00 EURO

H E R AU S G E G E B E N VO N W E R N E R D ’ I N K A , J Ü RG E N K AU B E , B E R T H O L D KO H L E R , H O L G E R S T E LT Z N E R

Jeder kommt an eine Kalaschnikow Jeder in Deutschland kann kinderleicht an eine Schusswaffe herankommen, sogar an eine Maschinenpistole oder an ein Sturmgewehr. Kriegswaffen also. Und das in einer Zeit, in der unablässig über die innere Sicherheit diskutiert und vor Terroranschlägen gewarnt wird, in der sich alle fragen, wie Attentäter ihre Mordwaffen beschaffen. Ganz einfach: Wenn sie wollen, kaufen sie sogenannte Dekowaffen – so, wie es schon die Attentäter getan haben, die vor einem Jahr die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ überfielen und zwölf Personen erschossen. Dekowaffen sind Waffen, die früher scharf waren und dann unbrauchbar gemacht wurden. Eigentlich sollen sie reine Zier- und Sammlerobjekte sein, Deko eben. In Deutschland heißt es im Waffengesetz, dass eine Schusswaffe erst dann „dauerhaft unbrauchbar gemacht“ worden ist, „wenn mit allgemein gebräuchlichen Werkzeugen die Schussfähigkeit der Waffe oder die Funktionsfähigkeit der wesentlichen Teile nicht wiederhergestellt werden kann“. So werden unter anderem das Patronenlager zerstört, der Abzug unbrauchbar gemacht und Stahlstifte in den Lauf eingesetzt. Diese Waffen sind tatsächlich nur noch Deko. Wer sie zurückbaut, kann auch aus einem Eisenrohr

D3499C

DIE SCHLACHT Die Fifa hat einen neuen Chef. Doch wer hat die Macht? Sport

H E R AU S G E G E B E N VO N W E R N E R D ’ I N K A , J Ü RG E N K AU B E , B E R T H O L D KO H L E R , H O L G E R S T E LT Z N E R

titelseite Die Titelseite hat viele Varianten: Mal ist es ein freigestelltes Bild, mal ein Querformat, das die obere Hälfte der Seite dominiert, mal eine Illustration. Insgesamt wird durch die Textmengen und die Überschriftengrößen signalisiert, dass Die FAS eine seriöse Wochenzeitung ist.

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sche Großbanken schon dreistellige Millionenbeträge zurück. Mineralölkonzerne wie Shell verbuchen Gewinneinbrüche und entlassen Tausende Mitarbeiter. Hauptgrund für den Preisrückgang ist ein viel zu hohes Angebot an Öl. Länder wie Saudi-Arabien und Russland fördern so viel, um damit Marktanteile zu gewinnen, obwohl der niedrige Preis Löcher in ihre Staatshaushalte reißt. Nach Schätzungen produzieren sie insgesamt täglich eine Million Barrel (à 159 Liter) mehr Öl, als die Welt benötigt. Deshalb hat die Internationale Energieagentur IEA in dieser Woche gewarnt, der Ölmarkt könnte am Überangebot ertrinken. Nun könnte auch die Nachfrage aus China wegen der dortigen Konjunkturschwäche weniger wachsen als erhofft. Das belastet den Ölpreis zusätzlich. Derzeit kostet ein Fass der Nordseesorte Brent nur 32 Dollar. Im Juni 2014 waren es noch 115 Dollar. kle. Geld & Mehr

Die Bundesregierung dringt darauf, dass auch islamistische Rebellengruppen an den Friedensverhandlungen für Syrien beteiligt werden. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte dieser Zeitung: „Wo sollen denn nach mehr als fünf Jahren Bürgerkrieg, extremer Gewalt und um sich greifender Verrohung die gemäßigten Kreise herkommen? Ich fürchte, wir sind weit über den Moment hinaus, wo wir uns wirklich alle Gesprächspartner und Verhandlungsteilnehmer aussuchen können.“ Das gelte für das Assad-Regime genauso wie für die Opposition. Berlin bezieht damit klar Position in einem Streit, der den Beginn der Friedensgespräche verzögert. Russland wehrt sich dagegen, dass islamistische Rebellengruppen wie Ahrar al Scham und Dschaisch al Islam an den Verhandlungen teilnehmen, die am Montag beginnen sollten. Diplomaten suchen nach einer Lösung. Der amerikanische Außenminister Kerry zeigte sich am Samstag zuversichtlich, dass die Gespräche „bei gutem Einsatz in den nächsten Tagen“ beginnen könnten. Steinmeier sagte weiter: „Natürlich gehören keine Terroristen und islamistische Extremisten an den Tisch, die eine politische Lösung ja nur sabotieren wollen. Aber wir brauchen eine Allianz all derjenigen, die ihren Teil der syrischen Gesellschaft vertreten, die de facto Macht ausüben, die Grundsätze des Wiener Prozesses respektieren und dafür bereit sind, ihren Kampf untereinander im Zuge der Genfer Verhandlungen einzustellen.“ Anfang Dezember

hatten sich Vertreter von islamistischen Rebellengruppen in Riad auf einen politischen Prozess verpflichtet. Sie trugen eine Erklärung mit, die für Syrien Pluralismus, Minderheitenschutz sowie freie und faire Wahlen vorsieht. Steinmeier appellierte an die Verantwortung der Staaten, die den politischen Prozess mit Treffen in Wien wieder in Gang gebracht haben. „Die Zeit der folgenlosen Lippenbekenntnisse ist jetzt vorbei, jetzt braucht es den ernsthaften Einsatz und die Kompromissbereitschaft aller für die Überwindung der letzten Hürden auf dem Weg zum Beginn der Genfer Gespräche“, sagte er. Steinmeier machte deutlich, dass Russland eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen zukommt: „Die Position Assads hängt stark von seiner Unterstützung aus Moskau ab. Assad und das Regime werden nur Macht abgeben, wenn die Botschaft aus Moskau und Teheran eindeutig ist, dass es dazu keine Alternative mehr gibt.“ Der Außenminister äußerte sich auch zu dem Zerwürfnis zwischen Saudi-Arabien und Iran, die als Regionalmächte erheblichen Einfluss auf Syrien haben. „Ohne Kompromisse und eine Gesprächsbasis zwischen Teheran und Riad wird der Wiener Prozess scheitern.“ Steinmeier will sich Anfang Februar in Teheran und Riad dafür einsetzen. Zuletzt ist er im Oktober dort gewesen. Schon damals hatte es Spannungen gegeben, nachdem Hunderte Pilger aus Iran bei einer Massenpanik nahe Mekka ums Leben gekommen waren. Trotzdem gab es Fortschritte in der Syrien-Diplomatie. T.G.

Deutsch-Banker auf dem Sprung Die Deutsche Bank rechnet nach ihrem Milliardenverlust mit einer Kündigungswelle von Investmentbankern in London. Da die Boni für das Jahr 2015 aufgrund des Rekordverlustes drastisch gekürzt werden, seien etliche Mitarbeiter auf dem Sprung, heißt es in Unternehmenskreisen. „Die Söldner ziehen weiter“, sagte ein Manager der F.A.S. Die Spitze der Bank ist demnach entschlossen, all jene ziehen zu lassen, die nicht für weniger Geld in der Bank arbeiten wollen. Konzernchef John Cryan hatte angekündigt, dass die Boni

deutlich sinken müssen, wenn den Aktionären die Dividende komplett gestrichen wird. So erhalten die Banker im Schnitt 20 bis 40 Prozent weniger Boni, für einige entfällt die Prämie ganz. Die exakte Zahl erfahren die Angestellten der Deutschen Bank in den nächsten Tagen. Danach könnte es Kündigungen hageln. Headhunter berichten von Anrufen abwanderungswilliger Investmentbanker; die Konkurrenz in London spricht gezielt Deutsch-Banker an. Der Konzern wollte sich nicht äußern. mec. Wirtschaft Fotos AKG, Getty, Laif, Weinstein Company, Rainer Wohlfahrt

LANG, LÄNGER, AM LÄNGSTEN Wie lässt sich die Leistung von Akkus noch verbessern?

DAS PROBLEM-HAUS Die Horst-Schmidt-Kliniken müssen kämpfen

MÄNNER MIT BÄRTEN Quentin Tarantinos Film „The Hateful 8“.

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VOLKSWAGEN-SKANDAL Christine Hohmann-Dennhardt soll beim Autobauer wieder für Anstand sorgen. Wirtschaft

DIGITALES LERNEN Im Silicon Valley wird die Schule von morgen entwickelt. Geld&Mehr

DER BESESSENE Ex-„Batman“ Christian Bale über seine neueste Filmrolle und das liebe Geld. Leben

WINTERVÖGEL Gartenbesitzer sollen bis heute ihre gefiederten Besucher zählen. Wissenschaft

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Koalition zeigt Härte CDU will Abschiebung erleichtern. SPD ist aufgeschlossen. „Angstzonen beseitigen“ Die CDU dringt als Konsequenz aus den Kölner Vorfällen darauf, dass Gesetze verschärft und straffällige Flüchtlinge schneller abgeschoben werden. Die „widerwärtigen Übergriffe und Attacken“ in der Silvesternacht verlangten nach „einer harten Antwort des Rechtsstaats“, heißt es in einer „Mainzer Erklärung“, die der Parteivorstand am Samstag beschloss. So sollen Personen schon dann den Flüchtlingsschutz und das Recht auf ein Asylverfahren verlieren, „wenn sie rechtskräftig wegen einer Straftat zu einer Freiheitsstrafe auch unter Bewährung verurteilt wurden“. Der Vorstand ging damit über den Antragsentwurf hinaus, der eine Abschiebung bei Strafen von mindestens einem Jahr vorsah, die nicht zur Bewährung ausgeschrieben werden. Künftig sollen auch Serienstraftäter erfasst werden, die mehrfach wegen Ladendiebstahls oder Schwarzfahrens verurteilt worden sind. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte in Mainz, wo Gesetze nicht ausreichten, müssten sie verändert werden. Die Änderungen seien „im Interesse der Bürger, aber genauso im Interesse der großen Mehrheit der Flüchtlinge“. Nach geltender Rechtslage verlieren Flüchtlinge ihren Schutz erst bei Gefängnisstrafen von mindestens drei Jahren. Generell können Ausländer schon bei ge-

ringeren Strafen ihr Aufenthaltsrecht verlieren und abgeschoben werden. Das passiert aber nicht oft. Innenminister de Maizière sagte dieser Zeitung: „Selbstverständlich bin ich dafür, dass Ausländer, die hier schwere Straftaten oder Serienstraftaten begehen, Deutschland wieder verlassen müssen. Darüber hinaus gilt: Abgelehnte Asylbewerber, bei denen kein echter Duldungsgrund vorliegt, müssen Deutschland ohnehin verlassen. Ich bin mit Justizminister Maas bereits in guten Gesprächen darüber, welche Konsequenzen zu ziehen sind – und zwar schnell.“ Aus der SPD wurde Bereitschaft signalisiert, über eine Gesetzesverschärfung zu sprechen. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Burkhard Lischka, sagte dieser Zeitung, er sehe das „recht unideologisch“. Er gab aber zu bedenken, dass die Genfer Flüchtlingskonvention und europäische Rechtsprechung zu beachten seien, die strikt Einzelfallprüfungen verlangten und Ausweisungen nur bei schweren Straftaten erlaubten. Lischka sagte, zu den praktischen Konsequenzen der Kölner Ereignisse gehöre eine Bestandsaufnahme der Orte und Plätze in Deutschland, wo „eine angstfreie Nutzung nicht mehr möglich“ sei. Bundespolizei und Landespolizeien sollten Konzepte erarbeiten, um diese Räu-

me konsequent zurückzugewinnen. Lischka: „Wo die öffentliche Ordnung nicht mehr gewährleistet ist, hilft nur ein konsequentes Aufräumen ohne falsch verstandene Toleranz für Gesetzesüberschreitungen. Jede Regelverletzung muss geahndet werden, auch wenn es sich um kleinere Verstöße handelt wie etwa Verunreinigungen oder Ähnliches.“ Die CDU will außerdem einen neuen Straftatbestand gegen körperliche Übergriffe auf Ordnungskräfte schaffen und generell das Strafmaß bei gewalttätigen Angriffen deutlich erhöhen. Auch sexuelle Belästigungen wie „Grapschen“, die unterhalb der Schwelle zur Nötigung liegen, sollen unter Strafe gestellt werden. In Köln erhöhte sich derweil die Zahl der Strafanzeigen auf 379. Nach Angaben von Teilnehmern war die Debatte im CDU-Vorstand von der Einschätzung geprägt, dass die Kölner Vorfälle die Akzeptanz der Flüchtlingspolitik in der Bevölkerung belasteten. Allerdings habe kein Teilnehmer gefordert, eine Kehrtwende zu vollziehen, die Grenzen zu schließen oder eine Obergrenze einzuführen, wie von der CSU gefordert. Der stellvertretende Parteivorsitzende Armin Laschet sagte dieser Zeitung: „Die Karlsruher Beschlüsse zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen bleiben rich-

tig. Selbst mit einer Obergrenze hätte man die Übergriffe in der Silvesternacht nicht verhindern können. In Köln beklagen wir ein Organisationsversagen, das Konsequenzen haben muss.“ Die Grünen kritisierten die Mainzer Vorschläge. „Diese Schnellschüsse sind unaufrichtig und schüren weiter Ressentiments und rechte Hetze gegen Flüchtlinge“, sagte die Parteivorsitzende Peter. Eine Reform des Sexualstrafrechts sei überfällig. Justizminister Maas hat eine solche Neuregelung vorgelegt; sie reicht allerdings den Grünen nicht. Peter sagte: „Ein eindeutiges Nein zu sexuellen Handlungen muss als Grenze zur Strafbarkeit genügen.“ In Köln löste die Polizei am Samstag nach Ausschreitungen eine Pegida-Kundgebung auf. Die Beamten seien aus der Menge der rund 1700 Anhänger der islamfeindlichen Bewegung immer wieder mit Flaschen und Böllern beworfen worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten hätten daraufhin Wasserwerfer und Pfefferspray eingesetzt. Nach Polizeiangaben bestand die Hälfte der Pegida-Kundgebung aus Mitgliedern der gewaltbereiten Fußballszene. Es seien zahlreiche Hooligans und Rechtsextreme unterwegs gewesen, darunter auch bekannte Hooligans aus Dresden. pca./T.G.

Keine Angst vor China

Hacker verursachten Stromausfall

Ökonom Fuest: „Ich sehe keinen Lehman-Moment“

Erkenntnisse über einen Cyberangriff in der Ukraine

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten wegen Chinas Wirtschaftsschwäche haben die Deutschen aufgerüttelt, doch Ökonomen beschwichtigen. „Trotz der gefallenen Kurse sehe ich keinen Lehman-Moment wie im Jahr 2008“, sagte Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, dieser Zeitung. Eine Finanzpanik, die wie nach der Pleite der amerikanischen Bank Lehman Brothers auf die reale Wirtschaft übergreife und eine Rezession verursache – wie kürzlich vom Investor George Soros beschworen –, befürchte er nicht. „Da müsste schon mehr passieren“, sagte Fuest.

Bei einem Stromausfall, der am 23. Dezember im Westen der Ukraine 700 000 Haushalte betraf, handelt es sich wahrscheinlich um eine Sabotage über das Internet. Wie Firmen für Internetsicherheit, darunter das slowakische Unternehmen Eset, berichteten, fanden sich auf den Computern eines ukrainischen Stromversorgers Kopien der Schadsoftware „Black Energy“. Offenbar waren Mitarbeiter des Versorgers durch eine E-Mail mit gefälschtem Absender dazu gebracht worden, ein Programm zu starten, das „Black Energy“ installierte, wodurch die Hacker Zugang zu dem System bekamen. Auf welche Weise sie dann den

In China schwächelt das Wachstum seit einiger Zeit, jetzt sind die Aktienmärkte gecrasht. Das hat den deutschen Aktienindex Dax in der vergangenen Woche um acht Prozent nach unten gerissen. Folgen jenseits der Aktienmärkte zeigt das laut Fuest zunächst einmal in den Schwellenländern. Deutschland sei zwar auch betroffen, aber in kleinerem Maße. „China ist unser viertgrößter Exportpartner“, sagt Fuest. Wenn das Land weiter schwächele, müssten die Deutschen Einbußen im Wachstum hinnehmen. Es gehe allerdings um einen „kleinen Effekt hinter dem Komma“, sagte der Ökonom. lika. / Geld&Mehr

Stromausfall herbeiführten, ist allerdings nicht geklärt, da es ihnen gelang, viele ihrer Programmmodule anschließend wieder zu löschen. Auch die Herkunft der Saboteure konnte daher bislang nicht ermittelt werden. Der Angriff wäre die bisher dritte Cyberattacke, die physische Schäden an großtechnischen Anlagen verursacht hat. Zuvor war 2010 der Computerwurm „Stuxnet“ entdeckt worden, der iranische Nuklearanlagen beschädigt hatte. Im Jahr 2014 beschrieb ein Bericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik einen erfolgreichen Angriff auf ein deutsches Stahlwerk. Wissenschaft

Brüssel prüft Polen Kommission einig. Vergleiche mit Putin Die Europäische Kommission wird am kommenden Mittwoch in eine vertiefte Prüfung der Rechtsstaatlichkeit in Polen eintreten. Nach Informationen dieser Zeitung ergaben Vorgespräche, die Kommissionspräsident Juncker mit den Kommissaren in dieser Woche geführt hat, ein einheitliches Bild. Auch die Abstimmung aller Kabinettschefs verlief am Freitagabend in diesem Sinne. Der ungarische Kommissar Navracsics, zuständig für Kultur, wird den Prozess demnach nicht blockieren. Am Mittwoch werden die Kommissare erstmals gemeinsam über die Lage in Polen sprechen. Anschließend wird Juncker seinen Stellvertreter Timmermans beauftragen, die Prüfung zu leiten. Es wird das erste Mal sein, dass die EU diesen Mechanismus nutzt, den es erst seit 2014 gibt. Der Schwerpunkt der Prüfung soll auf der Verfassungsgerichtsbarkeit liegen, nicht auf dem polnischen Mediengesetz. Die Zustände am Verfassungsgericht werden in der Kommission als unhaltbar beschrieben, nachdem drei Richterposten doppelt besetzt worden sind und das Gericht nach einer Gesetzesänderung faktisch blockiert ist. Die Prüfung wird in Abstimmung mit der Venedig-Kommission des Europarats erfolgen, die an einem Gutachten dazu arbeitet. Es soll bis Mitte März vorliegen, könnte aber wegen der besonderen Dringlichkeit vorgezogen werden. Die Kommission muss dann auf dieser Grundlage entscheiden, ob sie eine Rechtsstaatsstellungnahme abgibt. Damit würde sie formell in einen Prozess einsteigen, dessen Ziel Änderungen in Polen sind. Auch im Europäischen Parlament wächst der Druck auf die Regierung in Warschau. Anfang der Woche beschäftigen sich die beiden großen Fraktionen mit der Lage, am 19. Januar ist eine Debatte im Plenum angesetzt. Da die Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ mit den britischen Tories und der AfD eine kleine Gruppe bildet, muss sie sich auf die Kritik aller großen Fraktionen gefasst machen. Das gilt auch für die konservative EVP unter dem Vorsitz des CSU-Politikers Manfred Weber. Zu dieser Fraktion gehö-

ren die Abgeordneten der „Bürgerplattform“, die bis vor kurzem die Regierung in Polen gestellt hat. Der Parlamentspräsident, Martin Schulz von der SPD, gab im Gespräch mit dieser Zeitung den Ton vor. „Die polnische Regierung betrachtet ihren Wahlsieg als Mandat, das Wohl des Staates dem Willen der siegreichen Partei unterzuordnen, inhaltlich und personell. Das ist gelenkte Demokratie nach Putins Art, eine gefährliche Putinisierung der europäischen Politik“, sagte Schulz. Im Parlament könne jetzt „das gesamte demokratische Spektrum von links bis rechts deutlich machen, dass eine solche Politik den europäischen Grundwerten widerspricht“. Auch die frühere Justizkommissarin Viviane Reding, jetzt EVP-Abgeordnete, zog eine Parallele zu Russland. „Der Angriff auf den Rechtsstaat beginnt immer mit einem Angriff auf das Verfassungsgericht. Danach folgen die Medien, erst die öffentlichen, dann die privaten. Das ist die Putin-OrbánKaczynski-Logik“, so Reding. Sie verwahrte sich ebenso wie Schulz gegen den Vorwurf der polnischen Regierung, Europa mische sich in die inneren Angelegenheiten des Landes ein. „Wir müssen die polnische Zivilgesellschaft stärken, bevor sie die Köpfe hängen lässt und ihren Widerstand aufgibt“, sagte Reding. In mehreren polnischen Städten demonstrierten am Samstag Zehntausende gegen das neue Mediengesetz. Allein in Warschau versammelten sich nach Angaben der Behörden 20 000 Demonstranten. Sie riefen Parolen wie „Hände weg vom Radio“ und „Die Regierung lügt“. Viele schwenkten die Fahnen Polens und der EU. Die polnische Regierung hatte ihr Gesetz Ende der Woche in einem Brief an die EU-Kommission verteidigt. Polen erkenne Medienfreiheit und Vielfalt als entscheidende Elemente einer pluralistischen Gesellschaft an, heißt es in dem Schreiben, das der F.A.S. vorliegt. Die Regierung argumentierte, sie sei befugt, die Aufsicht von Medien „im Besitz des Staates“ selbst festzulegen. Sie warnte die Kommission davor, in der innerpolnischen Auseinandersetzung Partei zu ergreifen. T.G. Fotos dpa, Intertopics, Getty(2), BBC

DER NERD ALLER NERDS Warum ist die Figur von Sherlock Holmes zurzeit so beliebt?

HILFE FÜR HELFER Angehörige von Demenz-Kranken suchen Rat

DIE MORAL DER GESCHICHTE Die Bayern trainieren wieder in Qatar. Dürfen die das?

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 Jury-statement

 Über die Zeitung

Die FAS hat ein sehr klares Layout. Die Leserführung ist übersichtlich und schnörkellos. Seiten werden oft sehr ruhig layoutet: Man verlässt sich auf die Kombination von Überschrift und Bild, um die Leser auf ein Thema aufmerksam zu machen. Es werden oft Illustrationen eingesetzt, um Inhalte perfekt visuell darstellen zu können. Der Themenmix ist auf den Sonntag ausgerichtet: Politische Hintergrund-Informationen, Service- und Lifestyle-Themen sowie Sport sind die Schwerpunkte.

Die Zeitung erscheint im Nordischen Format und hat eine verkaufte Auflage von 245.128 Exemplaren (IVW 3/2016). Laut AWA erreicht die Zeitung 1,13 Millionen Leser. FAZ und FAS haben gemeinsam 338 Redakteure.

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HUT HOCH! Warum sich plötzlich alle auf Udo Lindenberg einigen können. Feuilleton

LEBEN IN DER ZUKUNFT Utopien vom Amt: Wie wir 2050 wohnen könnten. Wohnen

ALT GEGEN JUNG Wie Politiker den Generationenkonflikt anheizen. Wirtschaft

DER JEDERMANN Schauspieler Tom Hanks über Spitzel, Clowns und Helden. Leben

Neues vom Hopfen

cover und coverstory Auch die FAS folgt der Idee von Cover und Coverstory, denn der große freigestellte Hopfen auf der Titelseite wird im Innern aufgegriffen. Die Coverstory muss auch nicht vorne im Blatt stehen. Sie kann auch – wie in diesem Beispiel – weit hinten im thematisch passenden Ressort stehen.

Mehr Aromen für unser Bier: Soll ein Pils künftig nach Aprikose, Zitrus oder Maracuja schmecken? Wissenschaft Humulus lupulus, der Hopfen, wird seit dem Mittelalter kultiviert. Für Brauer sind nur die Blüten der weiblichen Pflanzen von Interesse. Wild- und Zuchtformen variieren in Aussehen und Aroma. Fotos Dorling-Kindersley (4), dpa, Getty (2), Laif

Fotos Getty (2)

In Deutschland geht es fair zu

Weiter Kontrollen

In Deutschland geht es im Großen und Ganzen fair und gerecht zu. Mit dieser Aussage mischt sich Finanzminister Wolfgang Schäuble in eine hierzulande seit Wochen aufgeregt geführte Diskussion über wachsende Ungleichheit der Einkommen und Vermögen ein. „Wir sollten nicht kurzatmig jeder Ungleichheitsdebatte hinterherlaufen“, sagte Schäuble im Gespräch mit dieser Zeitung. Mehr Umverteilung brauche es nicht; die Steuerquote sei in Ordnung. Schäuble erzählt seine eigene Biographie als Beispiel einer typischen Geschichte des sozialen Aufstiegs im 20. Jahrhundert. Sein Großvater war Arbeiter, sein Vater Steuerberater. Zugleich bestreitet der Finanzminister aber energisch, dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Chancen sozialer Mobilität gemindert seien und die Mittelschichten vom Abstieg bedroht wären. „Die jungen

Leute haben es doch heute leichter“, sagte Schäuble: „Schon weil das Bildungssystem viel besser ausgebaut ist.“ Er konzediert freilich, dass die Lebenswege heute weniger planbar seien als früher. Angezettelt wurde die aktuelle Debatte über einen angeblichen Verteilungskampf zwischen Arm und Reich durch Marcel Fratzscher, den nicht zuletzt bei der SPD einflussreichen Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW. „Wohlstand für alle“, das Versprechen Ludwig Erhards und das Credo der deutschen Wirtschafts- und Sozialpolitik, sei an seinem Ideal gescheitert, behauptet Fratzscher. Schäuble, Finanzminminister und CDU-Politiker, teilt diese Einschätzung nicht. Aber auch er ist der Meinung, dass der Kapitalismus zu Exzessen neigt: „Die Marktwirtschaft braucht immer wieder Korrekturen zur Mitte hin.“ Insbesondere am unteren

AfD nähert sich Front National

Metaller drohen

Der AfD-Europaabgeordnete Marcus Pretzell hat am Samstag angekündigt, in die ENF-Fraktion des rechtsextremen französischen Front National zu wechseln. Das sagte Pretzell auf dem Programmparteitag seiner Partei in Stuttgart. Zuvor hatten die Parteimitglieder für die Auflösung des saarländischen Landesverbandes wegen Verbindungen zur rechtsextremen Szene gestimmt. Das Bundesschiedsgericht der AfD wird auf der Grundlage dieser Entscheidung nun in einem Hauptverfahren entscheiden. Am Nachmittag kündigte die Parteivorsitzende Frauke Petry an, dass das Bundesvorstandsmitglied Albrecht Glaser von der Parteiführung zum Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen wurde. Die Debatte über das Grundsatzprogramm, in dem die Partei unter anderem ihre Haltung zum Islam festschreiben will, dauerte am Samstagabend noch an. Mit einem Ergebnis wird erst am späten Sonntagnachmittag gerechnet. jbe.

Ein Streik jagt den nächsten: Nachdem sich die Gewerkschaft Verdi mit den öffentlichen Arbeitgebern in der Nacht zum Samstag geeinigt hat, verschärft sich nun der Tarifkonflikt in der Elektro- und Metallindustrie. Das Angebot der Arbeitgeber sei ein „schlechter Witz“, sagte IG Metall-Chef Jörg Hofmann der Sonntagszeitung und kündigt wochenlange Warnstreiks an: „Wir müssen den Druck erhöhen“, so Hofmann. An den finanziellen Mitteln werde der Arbeitskampf nicht scheitern: Die Streikkasse der Gewerkschaft ist voll, bestätigt der IG Metall-Vorsitzende. Nach Jahren mit rasch erzielten Tarifabschlüssen droht damit der härteste Arbeitskampf seit 15 Jahren in der Branche. Die IG Metall verlangt für die 3,8 Millionen Beschäftigten eine Lohnerhöhung von fünf Prozent – exakt diese Zahl hat Verdi erreicht: allerdings für zwei Jahre gestreckt, rückwirkend zum 1. März 2016

und am oberen Rand der Gesellschaft, also bei den Armen und den Reichen, seien die „Ausfransungen“ größer geworden. In diesem Zusammenhang prangert der Finanzminister die Boni-Zahlungen bei Volkswagen an. Er haben kein Verständnis dafür, wenn man ein großes Dax-Unternehmen erst in eine existenzbedrohende Krise führe und dann in einer öffentlichen Debatte die eigenen Boni verteidige. „Das zeigt, dass etwas nicht funktioniert.“ Reichen, die ihr Geld am Fiskus vorbei außer Landes schaffen, geht die Politik immer mehr an den Kragen. Der automatische Austausch von Informationen sei auf gutem Wege, sagte Schäuble. Nach dem Panama-Skandal wolle man auch wissen, wer hinter anonymen Stiftungen und Briefkastenfirmen stehe. Am Ende könne man die Abgeltungsteuer abschaffen und sogar überlegen, den allge-

meinen Einkommensteuersatz zu senken, verspricht Schäuble. Hatte Schäuble jüngst noch die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihren Präsidenten Mario Draghi kritisiert und mitverantwortlich gemacht für die Wahlerfolge der AfD, so schlägt er jetzt moderate Töne an und relativiert die Angst der Sparer vor einer Enteignung durch Niedrigzinsen: „Für die weniger Privilegierten ist doch viel wichtiger, dass es keine Geldentwertung gibt.“ Zugleich wehrt er sich gegen eine D-Mark-Nostalgie. Auch zu D-Mark-Zeiten sei der Sparzins oft nicht höher gewesen als die Inflationsrate. Das sei nur weniger aufgefallen, weil nominal die Zinsen nach mehr ausgesehen hätten – ein psychologischer Effekt: „Ich weiß, dass drei Prozent mehr sind als null Prozent – auch wenn es real aufs Gleiche hinausläuft.“ ank./boll.

Deutsche Urlauber müssen sich im Sommer auf längere Staus bei der Rückreise aus Italien und Österreich einstellen. Die Grenzkontrollen im Schengenraum sollen um weitere sechs Monate bis Mitte November verlängert werden. Das geht aus einer Empfehlung der EU-Kommission hervor, die am Mittwoch beschlossen werden soll. Sie entspricht damit dem Wunsch von fünf Mitgliedstaaten, die im Zuge der Flüchtlingskrise Kontrollen an mehreren Grenzabschnitten eingeführt haben. Die Situation bleibe „extrem volatil und schwer vorherzusagen, zumal die Route über das zentrale Mittelmeer ein weiterer Grund zur Besorgnis bleibt“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben der Innenminister, das der F.A.S. vorliegt und am Montag der Kommission zugestellt werden soll. Neben Deutschland sind die Absender Österreich, Dänemark, Schweden, Belgien und Frankreich.

Sonntagszeitung ausgezeichnet :-)

Gewerkschaft kündigt Warnstreiks an soll es 2,4 Prozent mehr geben, vom 1. Februar 2017 dann 2,35 Prozent. Die IG Metall begründet ihre hohe Forderung mit der guten wirtschaftlichen Lage der Unternehmen, allen voran in der Autoindustrie mit ihren Rekordgewinnen: „Würden wir uns nur an Firmen wie Porsche orientieren, müssten wir zweistellige Lohnerhöhungen durchsetzen“, spottete Hofmann. Zuversichtlich zeigte sich der IG Metall-Vorsitzende zum Ende der Hannover Messe, was Deutschlands Chancen in der nächsten industriellen Revolution angeht: „Die Deutschen, als die Maschinenbauer der Welt, werden profitieren von dem Phänomen, das wir Industrie 4.0 nennen. Da entstehen Jobs, das sagt die pure Logik“, sagte Hofmann und verwahrte sich gegen Studien, die einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen prophezeien, wenn mehr Roboter in den Fabriken eingesetzt werden: „Die Erfahrung lehrt, dass dann andernorts neue Beschäftigung geschaffen wird.“ ank./mec.

Jenseits A von herb und bitter

Urlauber müssen sich auf Staus einrichten

Finanzminister Schäuble hält nichts von der Erregung über wachsende Ungleichheit

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ist als „International Newspaper of the Year“ ausgezeichnet worden. Zum fünften Mal geht der begehrte Preis der „Newspaper Awards“ nun schon an die F.A.S. Darüber freuen wir uns in diesem Jahr ganz besonders, weil damit auch das neue Layout preisgekrönt wurde. Seit dem Frühjahr vergangenen Jahres erscheint die F.A.S. in frischerer, zugleich wertigerer Gestaltung, mit ausgebauten Ressorts und einer veränderten Anordnung. Die Jury der „Newspaper Awards“ bewertet Qualität, Design, Farbe und Fotografie. Ihre Entscheidung begründete sie so: Die F.A.S. beeindrucke mit ihrer durchgehenden Qualität, herausragenden Fotos und ihrem mutigem Layout. Die Kombination all dieser Punkte verleihe der Zeitung einen großen Abstand zu ihren Mitbewerbern, so die Jury. Damit setzte sich die Sonntagszeitung in der Kategorie „International Newspaper of the Year“ 2015 gegen dreißig internationale Mitbewerber durch. F.A.S.

Nach dem Willen der Kommission soll Griechenland das halbe Jahr nutzen, um Schwächen beim Schutz der Außengrenze zu beseitigen. Im Juni sollen zudem die Kompetenzen der EUBehörde für Grenzschutz erweitert werden. Brüssel setzt darauf, dass die Kontrollen im Schengenraum dann bis November auslaufen können. Der Vorschlag der Kommission bezieht sich explizit auf bestehende Routen im Zusammenhang mit Flüchtlingsströmen aus Griechenland. Österreich könnte jedoch neue Kontrollen am Brennerpass auf einer anderen Rechtsgrundlage beantragen. Außenminister Kurz verteidigt im Gespräch mit der F.A.S. das Vorgehen der Regierung gegen Kritik. Die EU-Kommission wird auch die Aufhebung der Visumpflicht für die Türkei einleiten. Allerdings muss Ankara bis Ende Juni noch Bedingungen erfüllen, insbesondere eine Reform der Anti-Terror-Gesetze. T.G.

Deutsches Bier droht zur Einheitsplörre zu verkommen. Dagegen wehrt sich eine Minderheit von Brauern. Neue Züchtungen des Hopfens sollen das Aroma in ungeahnte Höhen heben. Von Sonja Kastilan

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RANDALE Das Hessenderby in der Bundesliga

IN DER KRISE? Bayern geht die Puste aus – nur 1:1.

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Im Uhrzeigersinn ranken sich die Triebe an Drähten hoch – jedes Jahr von neuem.

bgeschieden im Nordschwarzwald liegt die Ortschaft Alpirsbach. Hier kann man eine Wanderung durchs Kinzigtal beginnen. Oder an der Quelle erfahren, was passiert, wenn Hefe, Malz und Hopfen streng nach dem Reinheitsgebot wirken und dadurch Wasser aus dem nahen Naturschutzgebiet in ein echtes Genussmittel verwandeln. Vor uns stehen etliche Gläser auf dem Tisch, darin Alpirsbacher Klosterbräu, aber immer ein anderes, in hellen und dunklen Nuancen, klar, trüb, unter- oder obergärig. „Den Gaumen kann man durch nichts ersetzen“, hatte Braumeister Hans-Martin Walz nachmittags erklärt, als wir über Hopfen, dessen Inhaltsstoffe und die hilfreiche Analytik sprachen. Schließlich fällt jede Sorte, jeder Erntejahrgang unterschiedlich aus, entsprechend schwanken die im Hopfen enthaltenen bitteren Alphasäuren und die Aromaöle. Manchmal muss man geschickt mischen oder „verblenden“, wie der Brauer sagt. Denn im Glas ist eine bestimmte Balance erwünscht. Und die wollten wir nun am Abend mit Nase und Mund erkunden. Natürlich warfen wir an diesem verregneten Apriltag vorher auch einen Blick ins Benediktiner-Kloster nebenan: romanische Kirche, gotischer Kreuzgang. Länger verweilten wir jedoch in der modernen Brauerei und sahen den Hopfen im Stahlbecken schwimmen. Feuchtwarm war es und laut. Trotzdem ließen es sich Walz und Brauerei-Chef Carl Glauner, beide in vierter Generation dem Bier verpflichtet, nicht nehmen, die Anlage mit allen Verfahrensschritten zu erläutern. Was normalerweise vor alten Kupferkesseln im Brauereimuseum ausgeführt wird, ließ sich hier zeitgemäßer veranschaulichen. Bis hin zu den speziellen Drehsieben, mit denen es gelingt, den Naturhopfen mitsamt Deckblättern und Grannen automatisch herauszufischen, bevor die abgekühlte Würze über eine 900 Meter lange Pipeline in den Gärkeller geleitet wird. Auf diese Zutat legen Walz und Glauner großen Wert, nicht dem Marketing, sondern dem Bier zuliebe: Obwohl es komplizierter ist, werden in Alpirsbach nur Dolden verwendet, zum Beispiel vom Tettnanger, Hersbrucker, dem Mittelfrüh, Opal, der Perle oder anderen Hopfensorten, die aus den Anbaugebieten Spalt, Hallertau und Tettnang stammen. Keine komprimierten Pellets oder gar irgendwelche Extrakte wie in den meisten Brauereien. Braumeister, die sich der Tradition verpflichtet fühlen, sprechen verächtlich von „gepresstem Hühnerfutter“, wenn man auf Pellets zu sprechen kommt, die das Sudkochen vereinfachen sollen. Den Einsatz von standardisierten Hopfenprodukten machen sie mitverantwortlich für die

inzwischen bundesweit verbreitete Einheitsplörre. Von austauschbaren „Fernsehbieren“ ist dann die Rede. Gegen deren Vorherrschaft hat sich eine Gemeinde gebildet, die dem „Craft Beer“-Gedanken huldigt. Quereinsteiger, kleine und mittelständische Privatbrauereien profitieren jetzt davon, dass wieder Vielfalt gefragt ist. Deshalb surfen selbst Häuser wie Beck’s oder Bitburger auf der aus Amerika herübergeschwappten Aromawelle, vertreiben, davon inspiriert, „Pale Ale“ sowie die wuchtigen „Indian“-Varianten und werben auf ihren Etiketten plötzlich mit besonderen Hopfensorten. Dieses Mitmischen im „Craft“-Gewerbe stößt allerdings jenen bitter auf, die nach wie vor mit Handwerkskunst gegen die Großkonzerne bestehen wollen. „Das Bier wurde weichgespült“, sagt beispielsweise Bernhard Vötter, als erster Braumeister für die Waldhaus-Biere aus der Nähe von Waldshut zuständig. „Vor 25 Jahren hatten wir 58 Bittereinheiten im Pils, das war damals Standard, heute sind es 30.“ Zurückdrehen will aber auch Vötter nichts, jedenfalls mit keiner der herkömmlichen Waldhaus-Sorten. Er entwickelt lieber einmal im Jahr ein neues Bier. Den „Hopfensturm“ zum Beispiel mit knapp 40 Bittereinheiten, der nicht nur heiß- sondern zudem noch kaltgehopft wird. Dieses Hopfenstopfen ist ein traditionelles Verfahren, das in Deutschland in Vergessenheit geriet und derzeit eine Renaissance erlebt. Die ätherischen Öle können sich dabei besser im Bier entfalten. Dafür sind spezielle Aromahopfen gefragt, und so können mitunter wahre „Bomben“ entstehen, die niemand schnell gegen den Durst trinken, sondern bewusst genießen sollte. Braumeister wie Vötter und Walz sind froh, dass sich die Kunden zunehmend umorientieren und „man wieder mehr wagen kann“. Das Image des Bieres habe sich verbessert, stellt auch Thomas Becker fest, der an der Technischen Universität in München den Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie innehat. Man spreche wieder mehr von Wertigkeit, ziehe Genuss dem Volumen vor. Allerdings treten jetzt neue Probleme in den Vordergrund. Beim Kalthopfen etwa muss man sich nicht nur überlegen, wie man die Flüssigkeit wieder von den Pflanzenresten befreit, sondern auch, wie sich der intensivere Geschmack darin stabilisieren und erhalten lässt. Im Vergleich zu normalgehopften Bieren, verliert sich das Aroma im Verlauf der Zeit merklich. Für den Handel ist es jedoch wichtig, dass diese Getränke nicht nach zwei Wochen anders schmecken oder dass schon nach kur-

zer Lagerzeit unerwünschter Bodensatz entsteht. Denn außer flüchtigen Aromaölen lösen sich nämlich mehr Polyphenole aus dem Hopfen, die mit Proteinen Komplexe bilden, dadurch das Bier trüben und sich absetzen. Deshalb gilt es jetzt, Trübung und Geschmack vom Kaltgehopften in den Griff zu bekommen. „Entscheidend ist, immer wieder ein gutes Bier zu brauen. Das einmal zu

Soll ein Pils in Zukunft mehr nach Aprikose, Zitrus oder Stachelbeere schmecken?

schaffen ist nicht die Kunst“, betont Becker, der es begrüßt, wenn die Möglichkeiten, die sich aus dem Zusammenspiel von Hefe, Malz und Hopfen ergeben, stärker ausgelotet werden. Die Vielfalt der Rohstoffe sei noch lange nicht ausgereizt, meint auch Vötter. Die Diskussion um das Reinheitsgebot hält der Braumeister für lächerlich, wenn nicht scheinheilig. Wer wolle, könne ja vieles ausprobieren, dürfe es nur nicht in jedem Fall „Bier“ nennen. Für ein gutes Bier greift Braumeister Vötter lieber auf die seiner Ansicht nach besten Rohstoffe zurück. Weiches Schwarzwälder Brauwasser etwa, auf dem „Alpirsbacher“ wie „Waldhaus“ beruhen, und in beiden Brauereien würzt man eben mit Dolden. „Ich habe genügend im Keller und muss nicht kaufen, sollte eine Ernte schlecht ausfallen“, sagt Vötter. Mehr als zwei Jahre reicht sein Vorrat, die von ihm bevorzugten Aromahopfen lagern kühl in Vacu-Packs. Solche kompakt vakuumierten Doldenpakete stapeln sich im kalten Alpirsbacher Keller neben locker gefüllten Ballen Tettnanger Hopfen. Sorte für Sorte, jeweils Jahrgang und Gehalt der Alphasäuren notiert. Mal sind es 8,4 Prozent, mal 5,9 oder nur 2,7 Prozent. In der Brauwelt sind diese Substanzen im Harz eine wichtige Währung: Sie verleihen dem Bier die typische herb-bittere Note, stabilisieren den Schaum und wirken antimikrobiell. Im Mittelalter wurde Hopfen deshalb als Konservierungsmittel geschätzt, in die Klostergärten geholt und kultiviert. 1,9 Tonnen Alphasäuren werden in Alpirsbach pro Jahr verwertet, was 35 Tonnen Hopfen entspricht, mit denen rund 180 000 Hektoliter Bier produziert werden. Licht beeinflusst das Produkt, somit den Geschmack – besonders in klaren Flaschen, doch die Abbauprozesse beginnen schon früher. „Luft ist der größte Feind, und wir müssen den sorgfältig gelagerten Hopfen immer erst probieren, bevor wir ihn verwenden“, sagt Hans-Martin Walz und reicht ein wohlriechendes, aber auch ein stinkendes Beispiel herum. Bohrt sich ein Stengel durch die Folie, kann Sauerstoff in den Vacu-Pack dringen, der Inhalt kippen: Der Hopfen „käselt“ und wirkt im Bier, als hätten Schweißfüße darin gebadet. Chemische Analysen machen dafür Abbauprodukte wie 2- und 3-Methyl-Buttersäure verantwortlich, sie zeigen außerdem, warum spät geerntete Blüten zwiebelig erscheinen. Solche Misstöne sind unerwünscht, man will vor allem die klassischen würzigen Noten oder fruchtige und zitrusartige Nuancen, durch die „Special Flavor“-Sorten neuerdings an Grapefruit, Aprikosen, Honigmelone oder rote Beeren erinnern. Oder minzig an Gletschereisbonbons.

Unter Brauern herrscht trotz solcher Feinheiten keineswegs Einigkeit darüber, ob Hopfen nun als Seele des Bieres zu betrachten ist oder ob die pflanzlichen Substanzen nur „das Salz in der Suppe“ sind und eine hübsche Blume ins Kaltgetränk zaubern. Biochemisch betrachtet, enthalten die Dolden zahlreiche ätherische Öle, die auch das Bouquet von anderen Duftpflanzen, von Kräutern oder Früchten bestimmen. Ein Schlüsselelement ist das blumig-frische Linalool. Manche Sorten sind vom rosenartigen Geraniol geprägt, andere von frischen Zitrusnoten oder von Myrcen, das im Beifuß oder Wacholder zu finden ist. Während ein flüchtiges Thiol der nordamerikanischen Züchtung Cascade und nahverwandten Sorten einen Hauch von Cassis oder Stachelbeere verleiht, wie man ihn von Sauvignon Blanc kennt. Wobei sich nicht jedes Aroma später intensiv im Bier niederschlägt. Einige Kandidaten entpuppten sich schon in den ersten Brauversuchen als Enttäuschung. Weltweit sind zwischen 150 und 200 Zuchtstämme erhältlich, und jedes Jahr kommen weitere hinzu. Von den neueren Züchtungen des Hopfenforschungszentrums im bayerischen Hüll macht derzeit vor allem Mandarina Bavaria von sich reden, die von Cascade abstammt. Aber auch Callista, jüngster Abkömmling der Hallertauer Tradition, konnte bereits überzeugen. Diese „Special-Flavor“-Sorten stehen neben den Bitterund Hochalpha-Sorten. Alle zusammen stammen vom ursprünglichen Wildhopfen (Humulus lupulus) ab. Hopfen ist eine getrenntgeschlechtliche Kletterpflanze aus der Familie der Cannabaceae, die entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten entwickelt. Einst im Auwald beheimatet, nimmt sie verregnete Biergartensommer gar nicht mal übel und liefert viel Nützliches. „Hopfen ist ein Multitalent und reich an sekundären Stoffwechselprodukten“, sagt Anton Lutz, Züchter am Hopfenforschungszentrum der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Hüll. Um die weiblichen Samenanlagen herum sind spezielle Lupulindrüsen angelegt. Die dort gebildeten Substanzen sollen den Nachwuchs vermutlich vor Fraß und Keimen schützen, bisher landen sie größtenteils im Bier. „Man könnte einige der Inhaltsstoffe außerdem in der Medizin und Lebensmittelindustrie stärker nutzen“, sagt Lutz. Als Züchter müsse man immer etwas in der Schublade haben, sie seien breit aufgestellt. „Für uns ist es eine Superzeit“, schwärmt Lutz. Man antworte auf den Craft-Brewer-Trend, erweitere das Zuchtmaterial und suche Alternativen zur Anwendung im Bier, fasst seine Kollegin Elisabeth Seigner die Forschungsziele zusammen. Wenn neue Kreuzungen ausgelesen werden, ist zwar das Zusammenspiel der

Aromen und Bitterstoffe wichtig, aber auch der Ertrag und die Resistenz gegen Pflanzenkrankheiten. Der falsche oder echte Mehltau setzt sonst dem Hopfen zu, auch die Welke ist eine Bedrohung. In einem aktuellen Projekt wollen Lutz und Seigner deshalb die alte Landsorte Tettnanger in ihrer Widerstandsfähigkeit stärken, zugleich die Ausbeute erhöhen und ihr feines Aroma erhalten. Vielversprechende Sämlinge müssen sich jetzt vier Jahre lang an verschiedenen Standorten im Feld bewähren. Gefragt sind Allrounder, die trockene Sommer ebenso überstehen wie feuchte Frühjahre. Allerdings ist bisher nur wenig über die Regulation der Stoffwechselwege und die zuständigen Erbinformationen des Hopfens bekannt. Deshalb wollen die Wissenschaftler im Rahmen eines Projektes zur Präzisionsforschung eine Genkarte erstellen. Beteiligt sind daran die Bayerische Landesanstalt, das MaxPlanck-Institut für Entwicklungsbiologie und die Universität Hohenheim, in deren Gewächshäusern gerade tausend Keimlinge einer bestimmten Kreuzung der Sorte Polaris heranwachsen. Unter kontrollierten Bedingungen, geschützt vor Krankheiten und Schädlingen. „Anhand ihrer Sequenzen wollen wir herausfinden, wie sich die Gene auf die zwanzig Chromosomen verteilen. Welche nah beieinanderliegen oder eben weiter entfernt sind“, erklärt der Koordinator

Die Sorte Callista Aromabeurteilung des Hopfens1) hopfig

Zwiebel/Knoblauch

grasig/heuartig würzig/krautig

harzig/holzig Menthol

Gemüse zitrusartig

blumig süße Früchte

rote Beeren grüne Früchte

Eindruck im Bier je nach Zugabezeitpunkt2) blumig Sonstiges

fruchtig

holzig/harzig

zitrusartig

würzig

hopfenwürzig krautig

Kochbeginn

Whirlpool

hopfengestopft

1) Mittelwerte. 2) Mittelwerte unabhängig vom Biertyp. Grafikvorlage: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft/F.A.Z.-Grafik heu.

Callista ist eine neue Sorte aus deutscher Züchtung. Ihr Aroma wird anhand roher Blüten bewertet (oben) und nach mehreren Brauversuchen. Im Bier kann es an Pfirsich, Grapefruit, Maracuja und Pinie erinnern.

Michael Hagemann. Auf diese Weise soll ein Referenzgenom entstehen. Zugleich widmet man sich allen Zuchtstämmen, um spezifische Eigenschaften bestimmten Abschnitten im Erbgut zuordnen zu können. Assoziationskartierung nennt Hagemann das Verfahren. Ziel sei, ein Werkzeug für die Züchtung zu erhalten. Alle relevanten Daten werden in Hüll gesammelt: Wuchs, Ertrag, Widerstandsfähigkeit, Aromen und Alphasäuregehalt. „Schönheit“, für die sich Lutz beim Hopfenwuchs ebenfalls begeistern kann, ist für den globalen Markt nicht so wichtig. Umso mehr die Wirtschaftlichkeit. Zumal amerikanische Craft Brewer nicht mit Hopfen knausern, ihn pfund- oder kiloweise zugeben, wo in Europa ein paar hundert Gramm üblich sind. Deutschland ist mit rund 28 300 Tonnen Rohhopfen 2015 nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Produzent, auf einer Anbaufläche von 17 850 Hektar. Welche Arbeit das bedeutet, lässt sich gut in Tettnang am Bodensee erfahren. Es ist nicht das größte, aber das südlichste der deutschen Anbaugebiete und auf Aromasorten spezialisiert. Vom Hopfengrün ist auf den Feldern noch kaum etwas zu sehen. Dutzende Betonpfeiler ragen auf, die im Sommer die Last der Ranken tragen und sich dem Wind, der sich im Laub verfängt, entgegenstemmen. Die Saison hat gerade erst begonnen, Muskelkater plagt Wolfgang Ruther, den Vorsitzenden des Tettnanger Hopfenpflanzerverbandes. In den Hopfengärten müssen jetzt neue Drähte montiert und in die Erde gesteckt werden, damit sich die neuen Triebe emporwinden können, ihrer Natur nach im Uhrzeigersinn. Jeweils drei gilt es entsprechend anzuleiten, wie es im Jargon heißt, mühevoll per Hand. „Bis Ende Juni haben auch die späten Sorten aufgeholt, dann ist alles grün.“ Gut dreißig Jahre pflegte man einen Wurzelstock früher. „Heute sind es zehn, fünfzehn Jahre. Manchmal nur fünf“, sagt Ruther, der mit seinem Betrieb 45 Hektar Hopfen bewirtschaftet und weitere Erdbeerfelder dafür räumen will. Mitte des 19. Jahrhunderts hat Hopfen den Wein rings um Tettnang verdrängt und gedeiht heute auf gut 1300 Hektar. Vor allem die klassische Landsorte Tettnanger, auf die es auch Hans-Martin Walz und Carl Glauner abgesehen hatten, als sie eines Nachmittags zur Erntezeit an den Bodensee fuhren. Statt auf ihre Lieferung zu warten, wollten sie auf dem Hof der Familie Bentele mitanpacken, sackten frisch geerntete Dolden ein. Diese blieben über Nacht im Kühlhaus, bis es morgens zurück nach Alpirsbach ging, wo der Grünhopfen gleich im Sud für das Ambrosiusbier landete. „Ein Knaller“, sagt Walz und schwärmt noch heute vom „Eau de Houblon“, dem Hopfenduft, der damals anhaltend das Auto parfümierte.

Wirtschaft

Nichts spricht gegen Mädesüß Heidekraut war eine von vielen Zutaten für die würzige Mischung eines Grutbieres.

Echtes Mädesüß aromatisiert heute Tee und Mischgetränke.

Der Gagelstrauch gehörte ins Bier, als Hopfen noch Nebensache war.

Bilsenkraut war mit Vorsicht zu genießen, es wirkt nicht nur halluzinogen, sondern schnell auch tödlich.

Im Bier ist schon so manches gelandet

D

ie Liste der Zutaten, die irgendwann einmal irgendwo auf der Welt ins Bier gelangten, ist ziemlich lang. Und die Arten, Bier zu brauen, sind kaum weniger vielfältig. Auf Basis von Pflanzensamen, früh kultiviertem Getreide wie Einkorn und Emmer oder anderer Stärkequellen brauten sich Menschen die unterschiedlichsten nahrhaften, berauschenden Getränke und verzichteten dabei selten auf besondere Würze. Dokumentiert ist, dass es spätestens im 4. Jahrtausend vor Christus in Mesopotamien begann. Dass dafür einzig Hopfen als Aromapflanze erlaubt sein soll, bestimmt in Bayern seit 500 Jahren ein Reinheitsgebot, das dazu gedacht war, den Wildwuchs einzudämmen. Daran orientieren sich immer noch die in der Bundesrepublik geltende Bierverordnung und das Vorläufige Biergesetz. Aber eigentlich muss sich niemand strikt daran halten, wenn nicht explizit „Bier“ auf dem Etikett steht. Ein Biermischgetränk aus dem Allgäu darf dann beispielsweise „KräuterMärchen“ heißen und Essenzen von Holunder, Brennnessel und Mädesüß enthalten. Darüber empören sich Puristen, doch auch diese aromatischen Geschmackszusätze haben Tradition. In der sogenannten Grut konnten einst Beifuß, Eichenrinde, Fichtensprossen, Schafgarbe, Heidekraut, Eschenblätter, Gagel und Sumpfporst landen und noch vieles mehr, nebst Gewürzen wie Kümmel, Anis und Wacholderbeeren. Bei Bilsenkraut, Stechapfel oder Tollkirsche dürfte allerdings die jeweilige Dosis über unerwünschte, gar tödliche Nebenwirkungen entschieden haben. Vom 14. Jahrhundert an dominierte zunehmend Hopfen die Bierwürze, während das Malz von der Gerste jenes vom Hafer, Roggen, Weizen oder eben Emmer verdrängte. Zuvor war jedoch insbesondere Gagel ein gefragtes Gut. Der Gagelstrauch (Myrica gale) bevorzugt in Europa das nördliche Klima, wächst gern in Küstennähe und liebt es feucht. Gagel ist in den Randzonen von Mooren und Heiden zu finden, allerdings immer seltener in Deutschland: Er steht heute auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten. Im Jahr 1328 hingegen war das Gewächs noch Teil eines völlig anderen Verzeichnisses, da gehörten eine Last Gagel und acht Fässer Gagelbier zu den Vorrä-

ten in der Burg von Kopenhagen, wie die Autoren Franz Meußdoerffer und Martin Zarnkow in ihrer „Geschichte von Hopfen und Malz“ berichten. Sie erwähnen außerdem die Schenkung von Gebieten, in denen Gagel wuchs, an das Kloster Ringsted im Jahr 1152 und weisen darauf hin, dass 1284 in Flensburg Zoll auf den Handel mit Gagel erhoben wurde; der Verkauf von Hopfen war seinerzeit sogar verboten. Den Griechen und Römern war derartiges Gebräu suspekt. Wein schien den Südländern noch akzeptabel, aber das dem alsbaldigen Verderb unterworfene schäumende Bier galt ihnen nicht als Genussmittel, es taugte nur als Arznei. Dementsprechend waren Kelten wie Germanen verrufen, als Biertrinker und Barbaren, die einer lasterhaften Schwäche verfallen waren. Was ein Geschichtsschreiber einst über eine keltische Versammlung berichtete, erhellt immerhin die Gepflogenheiten in Mitteleuropa zur Eisenzeit: Die keltische Oberklasse trank importierten Wein, während die Mittelschicht Weizenbier mit Honig (cervesia) zu sich nahm und die Unterschicht sich mit einem einfachen Bier begnügen musste. Dieses curma trank man in kleinen Schlucken aus einem gemeinsamen Becher. Die Kelten waren durchaus nicht unkultiviert, sie hatten bereits eine hohe Kunstfertigkeit beim Mälzen, Maischen und Brauen entwickelt, wie Funde bezeugen. Zum Beispiel stieß man auf verkohlte Gerstenkörner in einer Anlage im schwäbischen Eberdingen-Hochdorf an der Enz, in der Archäologen eine Brauerei mit speziellen Gräben zum Ankeimen und Trocknen erkennen. Das dort entdeckte Braumalz hätte mindestens 750 Liter Bier mit heute üblichem Alkoholgehalt ergeben und war vielleicht der Grundstock für rituelle Feste am nahen Grabhügel. Das dunkle, rauchige Keltenbräu hatte einen säuerlich-spritzigen Geschmack, vermuten Archäobotaniker der Universität Hohenheim, denn neben obergärigen Hefen beeinflussten auch Milchsäurebakterien das aus Spelzgerste gewonnene Getränk. Hopfen fand sich am schwäbischen Ausgrabungsort keiner, jedoch Reste vom Beifußkraut und Samen der Wilden Möhre. Sonja Kastilan Literatur: Franz Meußdoerffer, Martin Zarnkow, „Das Bier – Eine Geschichte von Hopfen und Malz“, C. H. Beck, München 2014.

F R A N K F U R T E R A L L G E M E I N E S O N N TAG S Z E I T U N G

19. JUNI 2016

NR. 25

SEITE 21

EIN BALANCE-AKT

I WERD NARRISCH VON BETTINA WEIGUNY

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SONNTAGS ZEITUNG

Brexit?

Der Tag X

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Illustration Niels Bo Bojesen

Das gespaltene Land

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Brexit Die hier gezeigten Seiten sind wenige Tage vor der Abstimmung der Briten erschienen. Die Abbildungen sind weniger Illustrationen sondern viel mehr Karikaturen, denn sie werden bei diesem Thema kommentierend eingesetzt.

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F R A N K F U R T E R A L L G E M E I N E S O N N TAG S Z E I T U N G

31. JULI 2016

NR. 30

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F R A N K F U R T E R A L L G E M E I N E S O N N TAG S Z E I T U N G

17. APRIL 2016

NR. 15

SEITE 35

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roßbritannien ist erstarrt. Der Mord an der Parlamentarierin Jo Cox hat das Land getroffen wie ein Blitzschlag. Die 41 Jahre alte Cox, Mutter von zwei Kindern und Abgeordnete der sozialdemokratischen Labour Party, hat sich für mehr Engagement ihres Landes in der syrischen Flüchtlingskrise starkgemacht und ist vor dem britischen EU-Referendum entschlossen für das europäische Bündnis eingetreten. Nach ihrem gewaltsamen Tod steht ein grausiger Verdacht im Raum: Hat ihr dieses Engagement das Leben gekostet? Als der mutmaßliche Täter bei einer Gerichtsanhörung seinen Namen bestätigen sollte, sagte er nur: „Tod den Verrätern. Freiheit für Großbritannien.“ Er soll Kontakt zu einer amerikanischen Neonazi-Gruppe gehabt haben. Der Bruder des Mörders spricht von psychischen Problemen. Noch sind seine Motive unklar. Aber es fällt schwer, die Bluttat nicht im Kontext des bevorstehenden Volksentscheids zu sehen, der Großbritannien tief gespalten hat. Nächsten Donnerstag stimmen die Briten über den Austritt ihres Landes aus der EU ab. Was geht vor in diesem Land? Seit 2009 berichte ich für die F.A.Z. aus London über Großbritannien. Vor dem Anschlag bin ich von Süd nach Nord über die Insel gefahren. Ich habe mit Dutzenden von Bürgern über Europa und ihre eigene Nation gesprochen. Die Route führte mich knapp 700 Kilometer entlang der A 1, der längsten britischen Autobahn, von London nach Edinburgh.

Vor dem Big Ben: Blumen für die ermordete Politikerin Jo Cox Foto Action Press

Nicht erst seit dem Mord an Jo Cox ist klar: Großbritannien hat sich dramatisch verändert. Unser Korrespondent Marcus Theurer ist von London nach Edinburgh gefahren und hat mit den Leuten gesprochen. Seine Bilanz: Es geht ein Riss durch das Land.

Boris Johnson, bis vor kurzem Londons Bürgermeister, wirbt für den Brexit. Foto Studio X LONDON

Von Berufs wegen pro-europäisch Marco Wouters ist zwischen die Fronten des Referendums geraten. Dabei ist er bei dieser Wahl eigentlich nur Zaungast. Denn Wouters lebt zwar seit 25 Jahren in der britischen Hauptstadt, hat aber selbst gar keinen britischen Pass. Er ist Belgier. Den Ärger aber hat er sich trotzdem eingehandelt, und zwar mit dem Schild, das vorne im Schaufenster seines Blumenladens im Londoner Stadtteil Islington prangt. „Vote Remain“ steht darauf, eine Wahlwerbung der Proeuropäer vor dem Volksentscheid. Wouters hat sich weiter nichts dabei gedacht. „Bis gestern Morgen eine Kundin wutentbrannt reingestürmt kam“, berichtet er. Was denn dieses Schild da draußen solle? Sie habe bisher immer ihre Blumen bei Wouters gekauft, schimpfte die Frau, aber dies sei das letzte Mal, dass sie den Laden betreten habe. „Und weg war sie“, sagt Wouters. Im höflichen England sind solche Ausfälle nicht gerade alltäglich. Dabei war das mit der Wahlwerbung ja nicht mal Wouters’ eigene Idee. „Ein Stammkunde hat mich gefragt, ob ich das Schild nicht ans Fenster hängen kön-

ne“, erklärt er. Was sollte er machen? „Wissen Sie, das ist ein wirklich guter Kunde, also habe ich es eben getan.“ Der Blumenhändler berichtet, er sei in den vergangenen Wochen hier im Viertel immer wieder Zeuge von hitzigen Wortgefechten über die EU geworden. Die Temperatur in Islington ist gestiegen. Boris Johnson, bis vor kurzem Bürgermeister von London und nun der General der Brexit-Bewegung, wohnt gleich um die Ecke des Blumenladens in der Nähe der U-Bahn-Station Angel. Aber vor der eigenen Haustür, im gediegeneren Teil von Islington, hat Johnson einen schweren Stand. Manche seiner Nachbarn halten ihn inzwischen für so gefährlich wie Donald Trump. „Die meisten hier sind für die EU“, sagt Wouters. GROSSBRITANNIEN Nordsee Schottland Edinburgh

Berwick

upon Tweed

NordIrland

Blyth Newcastle upon Tyne

York

IRLAND Grantham Peterborough

Wales

A1

London England F.A.Z.-Karte lev.

100 km

F.A.Z.-Korrespondent Marcus Theurer ist auf der A 1 von London nach Edinburgh 700 Kilometer über das Land gefahren.

Kein Wunder, die Gegend ist mittlerweile so teuer geworden, dass vor allem Leute mit gutbezahlten Finanzjobs im nahen Bankenviertel hier wohnen. Wouters hat sich darauf eingestellt: Er verkauft in seinem Laden neben Blumen auch Champagner. „Viele hier sind schon von Berufs wegen Pro-Europäer“, sagt er. Denn für kaum eine Wirtschaftsbranche steht beim Brexit so viel auf dem Spiel wie für die Banken. Schließlich ist die City die Bankzentrale Europas. Bisher jedenfalls. Und wie denkt der belgische Londoner Wouters über das Referendum? „Natürlich will ich nicht, dass die Briten austreten“, sagt er. PETERBOROUGH

Eingeschüchtert von den vielen Einwanderern In der Bäckerei von Linda Spires zählen Investmentbanker nicht zur Stammkundschaft. Champagner hat sie auch nicht im Angebot. Stattdessen sind die Regale in dem schönen alten Geschäft halb leer. Diesen Bäckerladen in Millfield, einem Viertel der englischen Stadt Peterborough, die gut zwei Autostunden nördlich von London an der A 1 liegt, gibt es schon seit 136 Jahren. Aber nicht mehr lange. Die traurige Geschichte, die Linda Spires zu erzählen hat, könnte aus einem Wahlwerbespot der Brexit-Bewegung stammen. „Freitag schließen wir“, sagt die Bäckerin. Der Familienbetrieb in vierter Generation trägt sich nicht mehr. Wann die Schwierigkeiten angefangen haben? Spires denkt nach. Vor sieben Jahren etwa habe der Umsatz angefangen zu bröckeln, sagt sie – und ja, das habe auch mit den Einwanderern aus Osteuropa zu tun, die in immer größerer Zahl in diese Gegend im Norden des Zentrums von Peterborough gezogen sind. „Unsere älteren Kunden kommen nicht mehr her, die fühlen sich eingeschüchtert von den vielen Ausländern im Viertel“, sagt die Ladenbesitzerin. Die Polen und Litauer wiederum kauften zwar ab und zu bei ihr ein und lobten auch das gute Brot. Aber Stammkunden seien sie nicht. „Die gehen aus Loyalität dann doch zu ihren Landsleuten“, vermutet Spires. Diese Möglichkeit bietet sich ihnen inzwischen in Hülle und Fülle. In der Lincoln Road, der Haupteinkaufsstraße, reiht sich ein osteuropäisches Lebensmittelgeschäft ans nächste. Sogar ein Bio-

laden, der aus Litauen importiertes Gemüse anbietet, hat kürzlich aufgemacht. Geschichten wie die vom Ende der Bäckerei Spires sind der Hauptgrund dafür, warum viele Briten raus wollen aus der EU. Denn zu den Regeln des europäischen Binnenmarkts zählt, dass sich jeder EU-Bürger in einem anderen Mitgliedsland niederlassen darf, um dort zu arbeiten. Faktisch ist für viele auf der Insel das Referendum zu einer Abstimmung über die Einwanderung geworden. Meinungsumfragen zufolge sehen die Bürger seit Jahren die Massenimmigration in ihr Land als eines der drängendsten politischen Probleme. Die Zeitungen heizen die Stimmung weiter an. Viele fürchten, dass bald auch die Türkei EU-Mitglied wird und dann noch mehr Einwanderer kommen. Dabei ist der Anteil ausländischer EUBürger in Großbritannien im europäischen Vergleich bisher gar nicht mal außergewöhnlich hoch. Sie machen – ähnlich wie etwa in Deutschland – nur rund

erade mal eine Woche dauert die Europameisterschaft, schon liebäugle ich, zum Fußball zu wechseln. Gut, der Sport ist Neuland für mich, aber wer will in unserem Alter schon im mentalen Vorruhestand verdorren? Ich sehe mich auch weniger als Spielerin, das überlasse ich den Kindern, die haben da mehr Talent, vielmehr plane ich den Durchbruch als Fernsehmoderatorin. Oder als Coach. Da bin ich offen. Ja doch, mental würde ich den Jungs ganz schnell auf die Beine helfen. Oder anders gesagt: Bei mir dürften die sich nicht so dämlich auf dem Boden rumwälzen. Dafür ziehe ich jedes Mal unserem Neunjährigen die Ohren lang. Die Knirpse ahmen ja alles nach, was die Großen vormachen, und sei es noch so lächerlich, weshalb sich samstags stets die gleichen peinlichen Szenen auf dem Sportplatz abspielen: Hannes’ halbe Mannschaft liegt, sich vor Schmerzen windend, auf dem Boden, um beim Schiri einen Freistoß zu schinden. Die Gegner sind nicht besser. Da den Profis das vermutlich nicht auszutreiben ist, lass ich das mit dem Coachen lieber und konzentriere mich auf das Kommentieren. Das traue ich mir zu. Was haben wir denn die Woche wieder Schönes gelernt? „Es gibt keine einfachen Spiele“ und „Es gibt keine kleinen Gegner mehr“, die Sätze fallen garantiert. Das hören wir zwar schon seit 20 Jahren, aber nie war es so wahr wie dieses Mal. Ich sage nur: Island! Dann, eine ganz wichtige Lehre, die Crux mit dem zweiten Spiel. Nach einem Sieg im ersten Spiel wird das zweite ganz schwer für die Mannschaft. Hat man ja gesehen gegen Polen. Da lässt sich dann wunderbar über Pressing und Gegenpressing philosophieren, über Standardsituationen („gefährlich“) und warum die nicht mehr über außen gehen. Die Klassiker gehen mir wie von selbst von den Lippen: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel (Herberger). Noch zwei Siege, dann ist der Drops gelutscht (Magath). Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl (Andi Möller). Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage (Beckenbauer). Oder, immer gerne genommen: Schweden sind keine Holländer (Beckenbauer), wobei der Spruch verjährt ist. Sind ja keine Niederländer mehr dabei. Und was unter Kennern immer geht: I werd narrisch …

VOLKES STIMME

BESSER MIT DEN BRITEN INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH

Erntehelfer aus Polen und Litauen auf einem Feld in Mittelengland Foto Visum

5 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Und dennoch sind die Angst vor der Überfremdung und das Versprechen, nach dem Austritt die Kontrolle über die Grenzen zurückzugewinnen, zum Wahlkampfschlager der Brexit-Bewegung geworden. Peterborough ist einer der Brennpunkte in dieser Angelegenheit, denn in der Gegend gibt es vor allem in der Landwirtschaft viele Jobs für die Neuankömmlinge. Die Stadt in der Grafschaft Lincolnshire wurde durch die vielen Wirtschaftsmigranten zu einer der am schnellsten wachsenden Gemeinden in ganz Großbritannien. In den vergangenen zehn Jahren ist die Einwohnerzahl Fortsetzung auf der folgenden Seite

Die meisten Deutschen glauben, es wäre schlecht, wenn Großbritannien aus der Europäischen Union austreten würde. Insgesamt 62 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es für die Zukunft der EU wichtig oder sogar sehr wichtig ist, dass die Briten drinbleiben. Diese Einschätzung hat in den beiden vergangenen Jahren, also seit intensiv über den Brexit diskutiert wird, deutlich zugenommen. Jetzt hält nur noch knapp jeder vierte Deutsche die britische EU-Mitgliedschaft für weniger oder gar nicht wichtig.

Briten sollen in der EU bleiben Wie wichtig ist es für die Zukunft der EU, dass Großbritannien Mitglied bleibt? sehr wichtig / wichtig

53%

62%

Rest zu 100 %: unentschieden, keine Angabe

2014 weniger wichtig / gar nicht wichtig

30%

2016

24%

Umfrage in Deutschland, Bevölkerung von 16 Jahren an. Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach F.A.Z.-Grafik Brocker

Feuilleton

TOPS UND FLOPS 160

Aktienkurs in Euro

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120 100 80 60 40 1.1.2015

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ie Gleichung scheint so einfach: Eine Spiele-App, 151 Monster, bald 100 Millionen Downloads – das ergibt viel Geld, so sollte man meinen. Die Frage ist nur: Wer verdient eigentlich an Taubsi, Rattfatz, Pikachu und Co., den Monstern aus Pokémon Go? Und wie bringt eine Gratis-App Umsatz? Noch vor ein paar Wochen war für viele Anleger die Sache klar: Der Gewinner heißt Nintendo. Auf den Konsolen des japanischen Spieleentwicklers konnten die Taschenmonster in den 90er Jahren erstmals gefangen und trainiert werden. Nun gehen die Spieler mit ihren Smartphones auf die Jagd – in der realen Welt. Auf einer Karte sieht man, ob ein Monster in der Nähe ist. Über die Smartphone-Kamera wird es dann in die reale Umgebung gebeamt und kann eingesammelt werden. An bestimmten, real existierenden Orten, sogenannten Pokéspots, gibt es wichtige Werkzeuge oder Arenen, in denen die Monster kämpfen. So verrückt das klingt: Das Spiel kommt super an und hat bereits sämtliche Download-Rekorde in den App-Stores gebrochen. Der Aktienkurs von Nintendo zeigte Anfang Juli zum Start von Pokémon Go steil nach oben, und innerhalb gut einer Woche konnte das Unternehmen einen Wertzuwachs von 10 Milliarden Dollar verbuchen. Auf dem Höhepunkt war Nintendo knapp 36 Milliarden Dollar wert. Doch nach knapp zwei Wochen brach der Aktienkurs um satte 18 Prozent ein. Nintendo selbst hatte zum Start von Pokémon Go in Japan die Erwartungen gedämpft. Man gehe von einem begrenzten Einfluss auf die Bilanz aus. Zwei anderen Unternehmen gehört nämlich ein viel größeres Stück vom Erfolgskuchen. Da ist Niantic, ein ehemaliges Tochterunternehmen von Google, das die Spiele-App entwickelt hat. Es erhält 30 Prozent vom Umsatz. Genau wie die Pokémon Company, die als Eigentümerin der Pokémon-Marke Lizenzgebühren kassiert. Nintendo selbst bekommt auf direktem Weg nur 10 Prozent. Da die Japaner aber zusätzlich noch 32 Prozent an der Pokémon Company halten und auch bei Niantic noch in unbekannter Höhe investiert haben, schätzen Analysten, dass am Ende 13 Prozent an Nintendo fließen. Die restlichen Prozente gehen an Apple und Google. Was eine viel grundsätzlichere Frage aufwirft: Wie macht man überhaupt Geld mit einer Gratis-Spiele-App? Es begann Ende der 1990er, mit einfachen, aber beliebten Handy-Spielen wie Snake von Nokia. Seitdem wird immer mehr auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets gespielt. Gleichzeitig sind Spiele-Apps, die einen Festpreis haben, in den letzten Jahren aus der Mode gekommen, Gratis-Spiele-Apps sind nun angesagt. Bei ihnen verdienen die Entwickler an Extras wie Zaubertränken oder Waffen, die es im Spiel zu kaufen

Illustration Nintendo

Mammon mit dem Pokémon Alle Welt spielt Pokémon Go, das neue Smartphone-Spiel mit den bunten Monstern. Die App ist zwar gratis. Aber während des Spiels wird man ständig zum Geldausgeben animiert. Von Jenni Thier gibt – so auch bei Pokémon Go. Hier gibt es zum Beispiel „Glücks-Eier“ zu kaufen, die den Trainingserfolg der Monster verdoppeln. Oder einen Rauch, der Monster anlockt. Für die Unternehmen sind solche InGame-Käufe ein neuer, aber sehr erfolgreicher Weg geworden, Geld zu machen. In der ersten Woche soll Pokémon Go so bereits einen Umsatz von 14 Millionen Dollar erzielt haben, schätzten Analysten von SuperData Research. Abgewickelt werden diese Mikrotransaktionen in den App-Stores von Apple und Google, die so 30 Prozent vom Umsatz einer SpieleApp direkt einstreichen. Diese Art der Finanzierung hat sich für die Spieleentwickler als eine lukrative Einnahmequelle bewährt. Um mehr als ein Drittel legten die Gratis-Spiele-Apps 2015 im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland zu, wie Zahlen des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware zeigen. Mit ihnen stieg auch der Umsatz mit den virtuellen Extras, von 217 auf 295 Millionen

4861

Euro. Mit Pokémon Go dürfte diese Erfolgsgeschichte 2016 weitergehen. Dabei haben längst nicht alle Spieler Lust, Geld für irgendwelchen zusätzlichen Schnickschnack auszugeben. Sie sind sogar in der Mehrheit. Doch es gibt zwei weitere Gruppen von Spielern, die bereit sind, echtes Geld zu investieren. Die einen lassen sich vom Spiel mitreißen und wollen durch die Extras schneller vorankommen. Da sie nichts fürs Spiel gezahlt haben, macht es ihnen nichts aus, für solche Extras einen gewissen Betrag zu investieren. Eine weitere Gruppe schließlich sind die Leute, für die nur der erste Platz zählt – und die dafür auch große Summen ausgeben. „Mit den beiden zahlenden Gruppen kann mehr Umsatz erzielt werden, als wenn es am Anfang einen Kaufpreis für das gesamte Spiel gibt“, sagt Maic Masuch, Professor für Medieninformatik und Entertainment Computing an der Universität Duisburg-Essen. Die Spieleentwickler investieren viel Zeit, um die richtige Strategie für solche

virtuellen Extras auszuklügeln, damit diese auch viel Geld einbringen. Dazu muss der Entwickler den Markt gut kennen und angemessene Preise für die unterschiedlichen Objekte festlegen. Oft gibt es verschiedene Kategorien: von günstigen Kleinigkeiten bis hin zu Premium-Gütern. Auch bei Pokémon Go gibt es diese Abstufungen. Der Spieler kauft die Gegenstände allerdings nicht direkt, sondern über eine virtuelle Währung. Die kann man zwar auch im Spiel erkämpfen, allerdings schaffen das nur die wirklich guten Spieler. Derzeit gibt es sechs verschiedene Pakete dieser sogenannten Pokécoins zu kaufen. Je größer das Paket, desto stärker sinkt der Preis pro Pokécoin. So kosten zum Beispiel 100 Pokécoins 99 Cent, 1200 gibt es für 9,99 Euro, und 14 500 sind für 99,99 Euro zu haben. Die Preise der virtuellen Extras und die Paketgrößen der virtuellen Währung sind dabei so gewählt, dass am Ende einer Shoppingtour mit großer Wahrscheinlichkeit noch ein bisschen virtuelles Geld übrig bleibt und so ein neuer

Die App Pokémon Go schlägt jeden Rekord

Downloads pro Minute

75 000 000 Downloads in 19 Tagen

Quellen: appinstitute.com; SensorTower; Bloomberg; F.A.Z. / F.A.Z.-Grafik Brocker

Wer an Pokémon Go verdient

Anteil am Umsatz der App

Niantic Entwickler der App

30%

Der Kurs der Nintendo-Aktie 32 500 in Yen

Pokémon Company

30%

Unternehmensbeteiligung 32 %

27 500

30%

25 000 22 500 21505

20 000 17 500 15 000

6. Juli 2016 Pokémon Go startet in Australien, Neuseeland und den USA.

12 500

10% Nintendo

31770

30 000 App Stores Google / Apple

10 000

29.6.2016

29.7.2016

Anreiz entsteht, noch mehr zu kaufen. Auch hier ein Beispiel: Zwei der für Anfänger und Ambitionierte wohl interessantesten Gegenstände, die bereits erwähnten Glücks-Eier und der Rauch, kosten 80 Pokécoins. Die beiden günstigsten Pakete enthalten entweder 100 oder 550 Pokécoins – womit klar ist, dass am Ende noch ein paar Münzen auf dem Konto bleiben. Die Extras und ihre Preise können sich übrigens ändern. Die Spieleentwickler haben jederzeit die Möglichkeit, die Preise im Nachhinein anzupassen. Doch nicht nur die Preise sind dynamisch. Um die Spieler auch längerfristig bei der Stange zu halten, wird es immer wieder neue virtuelle Extras zu kaufen und zu entdecken geben. Niantic-Chef John Hanke hat bereits kurz nach dem Start von Pokémon Go angekündigt, dass es bald schon neue Monster geben soll – eine Tauschbörse und vielleicht sogar das Züchten neuer Spezies könnten möglich werden. Eine weitere Eigenschaft vieler virtuellen Extras ist, dass sie sich verbrauchen, der Spieler also nicht dauerhaft etwas von ihnen hat, sondern immer wieder neue kaufen muss. Auch das Prinzip ist bei Pokémon Go sehr gut erkennbar: Fünf der derzeit sieben Dinge, die es zu kaufen gibt, sind nach einmaligem Gebrauch verschwunden. Eine spezielle Eigenheit des Spiels macht es für die Fans zusätzlich reizvoll, erfolgreich zu sein. Studien belegen, dass Menschen eher bereit sind, Geld für Extras auszugeben, wenn sie gegen menschliche Gegner antreten, nicht nur gegen einen Computer. Das treibt Pokémon Go nun auf die Spitze. Die Spieler treffen sich sogar direkt auf der Straße, da sie nur in der unmittelbaren Umgebung von real existierenden Orten miteinander interagieren können. Klar, dass man da besonders gut dastehen möchte. „Ich kaufe mir mit den Extras quasi sozialen Status“, sagt Spieleexperte Masuch. Dass es früher oder später einen Exodus von Spielern geben könnte, die sowieso kein Geld ausgeben wollen, nehmen die Entwickler von Pokémon Go gerne in Kauf, wenn dafür die zahlende Kundschaft treu bleibt. Für Nintendo könnte Pokémon Go, trotz der geringen Umsatzbeteiligung, immerhin ein gelungener Auftakt für eine viel größere Innovation sein. Im Herbst sollen neue, eigene Apps auf den Markt kommen, auch eine neue Konsole soll nächstes Jahr an den Start gehen, in die das Unternehmen große Hoffnungen setzt. Damit sollen verlorengegangene Marktanteile zurückgewonnen werden. Die Analysten der Deutschen Bank halten bei einem guten Verlauf einen Marktanteil von fünf Prozent auf dem Videospiele-Markt Ende 2019 für möglich. Das ist allerdings immer noch weit entfernt von Nintendos letzter Glanzzeit im Jahr 2009, als die Wii-Konsole dem Konzern einen Marktanteil von 10 Prozent bescherte.

Adidas Börsenwert: 30,7 Mrd. € KGV 12/2017: 28,1

Quelle: Bloomberg/F.A.Z.-Grafik fbr.

140

29.7.2016

+ ADIDAS AUF REKORDHOCH Kurz vor der Rekordjagd bei den Olympischen Spielen in Rio hat der Sportartikelhersteller Adidas schon eine Bestmarke gesetzt. Die AdidasAktie hat mit 146,75 Euro ein neues Rekordhoch erreicht. Zuvor hob die Firma aus Herzogenaurach ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr abermals an. Nun kalkuliert Adidas damit, erstmals in einem Jahr mehr als eine Milliarde Euro Gewinn zu machen. Seine Zuversicht zieht der Konzern aus den guten Geschäften rund um die zurückliegende Fußball-Europameisterschaft. Seit Jahresbeginn hat die Adidas-Aktie mehr als 60 Prozent zugelegt und ist damit der erfolgreichste Wert im Dax.

+ DER DAX IM PLUS Der Dax fährt in diesen turbulenten Zeiten häufig Achterbahn, in der vergangenen Woche allerdings machte er Anlegern viel Freude. Im Wochenverlauf gewann der Index rund fünf Prozent hinzu. Besonders zwei Dinge trieben ihn an. Da waren zum einen beruhigende Nachrichten aus Asien: China konnte erstmals seit Juni 2015 wieder einen Anstieg der Exporte melden – die Wirtschaft insgesamt ist im ersten Quartal 2016 um 6,7 Prozent gewachsen. Zum anderen konnten die Kurse von Bankaktien deutlich hinzugewinnen. Das Papier der Deutschen Bank beispielsweise stieg im Wochenverlauf um zehn Prozent.

+ DER DAX IM PLUS Wer sich nach dem britischen EUEntscheid um den deutschen Aktienindex sorgte, wurde eines Besseren belehrt. Der Dax steht aktuell auf 10 337,50 Punkten und damit höher als am Vorabend des Brexit-Votums. Seine Rally hat der Dax in der zurückliegenden Woche mit einem Plus von 2 Prozent fortgesetzt. Den Monat Juli beendete er mit einem Gewinn von fast sieben Prozent.

– BILFINGER OHNE CHEF Der kriselnde Bau- und Ingenieurdienstleister Bilfinger kommt nicht zur Ruhe. Für den jüngsten Paukenschlag sorgte Konzernchef Per Utnegaard (Foto). Er wird sich Ende des Monats nach elf Monaten an der Spitze verabschieden. Ein neuer Chef scheint immerhin gefunden: Linde-Manager Thomas Blades.

+ JEFF BEZOS WIRD REICHER Auf der „Forbes“-Liste der Superreichen ist Jeff Bezos (Foto) auf Rang drei vorgerückt. Mit einem geschätzten Vermögen von 66,5 Milliarden Dollar zog der Vorstandschef des Online-Händlers Amazon an Starinvestor Warren Buffett (64,9 Milliarden Dollar) vorbei. Bezos profitierte von den Kursgewinnen seiner Amazon-Aktien. Zuvor hatte der Konzern einen neuen Rekordgewinn vermeldet. Der reichste Mann bleibt Microsoft-Gründer Bill Gates vor ZaraMagnat Amancio Ortega. + VW ÜBERRASCHT An schlechte Nachrichten aus dem Hause Volkswagen hat man sich gewöhnt. Darum war es umso überraschender, dass VW in der vergangenen Woche auch einmal eine gute Botschaft zu verkünden hatte. Trotz des Diesel-Skandals hat Volkswagen im ersten Halbjahr 2016 deutlich weniger Kunden verloren als gedacht. Ohne die Rückstellungen für den Skandal hätte VW sogar richtig gute Zahlen vorlegen können. – DIE BÖRSENFUSION Die gute Nachricht für die Deutsche Börse ist: 63 Prozent ihrer Aktionäre haben einer Fusion mit der Londoner Börse zugestimmt. Die schlechte: Das sind nur drei Prozentpunkte mehr als nötig. Und das, obwohl die Hürde zuvor schon niedriger gesetzt wurde. Börsenchef Carsten Kengeter (Foto) muss noch Überzeugungsarbeit leisten. + BELIEBTES „FOUR SEASONS“ Das einst berühmteste Restaurant New Yorks, das „Four Seasons“, hat gut drei Wochen nach seiner Schließung sein Interior versteigert – und die Sammler begeistert. In einer Marathon-Auktion bis tief in die Nacht konnten Tische und Kaffeetassen, aber auch die alte Zuckerwatte-Maschine des Restaurants ersteigert werden. Die rund 900 Stücke brachten rund vier Millionen Dollar ein.

En gn D gh d D u D

er Befund scheint klar: Deutschlands Sparer werden enteignet – durch ihre Notenbank, die Europäische Zentralbank (EZB). Denn so tief lagen die Zinssätze noch nie, und für Zinsen ist die Notenbank zuständig. Für fast alle Bundesanleihen unter zehn Jahren Laufzeit müssen die Deutschen erstmals negative Zinsen zahlen. Das heißt, Sparen bringt nicht wie üblich Geld ein, sondern es kostet eine Art Strafgebühr und lohnt sich nicht mehr. So verlieren die Bürger permanent Geld. 260 Milliarden Euro Zinseinnahmen sind ihnen zwischen 2010 und 2015 entgangen. In diesem Jahr könnten noch einmal 82 Milliarden Euro dazukommen. Eine mögliche Folge: Altersarmut, weil die private Vorsorge nicht mehr funktioniert. Der Schuldige dafür ist auch schon gefunden: Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank. Schließlich hat er die Leitzinsen auf null gesenkt und durch die rechtlich fragwürdigen Käufe von Anleihen die Renditen ins Negative gedrückt. Nun hagelt es Kritik von allen Seiten. Die Banken klagen so stark wie noch nie über die Notenbank, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäu

hn

+ WIRBEL UM ROCKET Rocket Internet hat in der vergangenen Woche gleich doppelt überrascht. Erst verkaufte die Internetschmiede einen Anteil von 9,1 Prozent am Online-Händler Lazada für 137 Millionen Dollar an die chinesische Handelsplattform Alibaba. Dann vermeldete Rocket für das Jahr 2015 einen Verlust in Höhe von 200 Millionen Euro. Zwar betonte das Unternehmen, dass einige seiner Start-ups 2017 profitabel arbeiten sollen. Einige Anleger nahmen Gewinne mit. Im Wochenverlauf stieg der Rocket-Kurs dennoch um insgesamt fast 12 Prozent.

Kü en m Ka kü M

Kann weg

+ THYSSEN GEWINNT Der Stahlkonzern Thyssen-Krupp ist einer der Kursgewinner der vergangenen Monate. Seit Februar hat die Aktie 60 Prozent gewonnen. In der vergangenen Woche sorgte eine mögliche Teilfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata Steel für einen weiteren Kursschub von zehn Prozent. + ARGENTINIENS RÜCKKEHR Argentinien darf 15 Jahre nach seiner Staatspleite wieder aufatmen. Weil ein New Yorker Berufungsgericht die Finanzblockade gegen das südamerikanische Land aufhob, kann es auf den Kapitalmarkt zurückkehren. Die argentinische Regierung will in der kommenden Woche gleich 15 Milliarden Dollar aufnehmen. + ABENDESSEN MIT CLOONEY George Clooney und seine Frau Amal (Foto) haben zum Dinner eingeladen – mit Stargast Hillary Clinton. Prominente Gäste ließen sich die Teilnahme am Samstag in Clooneys Villa in Los Angeles umgerechnet 30 000 Euro kosten. Das Geld kommt nicht dem Schauspieler zugute. Er unterstützt damit Clinton bei den Präsidentschaftswahlen.

illustrationen Illustrationen gehören zum festen Repertoire der FAS. Dabei gibt es keinen gleichförmigen Stil. Es kommen vielmehr unterschiedlichste Illustratoren zum Zuge: Kat Menschik arbeitet zum Beispiel für das Feuilleton der FAS, die Illustratoren Mart Klein und

Miriam Migliazzi, Tom Janssen und Niels Bo Bojesen sind ebenfalls auf den hier abgebildeten Seiten genannt. Es werden aber auch Illustrationen von großen Bild-Agenturen wie Gett y angekauft. Insgesamt: Illustrationen sind ein prägendes Element.

13


Wahlen EuropEan nEwspapEr award K at e g o r i e 0 3 . 8 . wa h L e n · 0 3 . 9. B r e x i t

Bergens tidende, n Die Überschrift lautet sinngemäß: „Keine Erfahrung. Nur Ego, Lügen und Populismus. Donald Trump ist der am wenigsten qualifizierte Präsidentschaftskandidat.“ Die Illustration ist eine Collage aus einem Cowboystiefel, einer Dollarnote und einem Verkehrs-

schild mit der Aufschrift „Right turn only“. Die Fieberkurve auf der zweiten Doppelseite zeigt den Stimmenzuwachs vom Juli 2015 bis Mai 2016. Der Autor schreibt unter anderem: „Donald Trump hat das politische Spielbrett auf den Kopf gestellt.“

8 | Viernes, 18 de diciembre de 2015

€ 3,80 Nr. 37/16 14.9.16 Programmzeitraum: 16.9. bis 22.9.16

LANDLEBEN

A L L E T E R M I N E 1 6 .9.–2 2 .9.

Wiederentdeckt: Das Öl, das aus der Rotbuche kommt S. 52

Falter : Woche – 56 Seiten Wien und Bundesländer, Tagesprogramm, Kritik

O F F EN

S TA D T L E B E N

Schönbrunn: Bedrohtes Idyll

G E S C HLO S SEN

O F F EN

Bitte beachten Sie: D i e s e r FA LT E R m u s s an der linken Seite v e r s c h l o s s e n s e i n, andernfalls ist dieser FA LT E R u n g ü l t i g .

Elecciones sin África

falter, a Die Wahl des Bundespräsidenten Österreichs musste verschoben werden, weil die Umschläge für Briefwahlen nicht korrekt zugeklebt werden konnten. Die Zeitschrift greift das Thema auf dem Cover satirisch auf.

Objetivos de Desarrollo Sostenible del Milenio, aprobados por Naciones Unidas el pasado septiembre, prevé partidas anuales de hasta 150.000 millones dólares para erradicar la pobreza y promover la prosperidad de aquellas zonas del mundo más depauperadas, algunas de ellas ubicadas en ‘el continente osMarta Cantero curo’. Dotar de luz y otras energías LAS PALMAS DE GRAN CANARIA a esta zona del planeta es una de las vías de intercambio que se desarroMILLONES DE HABITANTES llarán en el futuro a pasos aceleraEn la recta final de la campaña elecdos: “Todo lo relacionado con el toral, el discurso de los representanagua y la energía, y también con la tes canarios de los principales partecnología, es ya una gran cancha tidos políticos que aspiran a entrar de negocio en África”, explicaba el el Parlamento español apenas han pasado mes en Fuerteventura el remencionado a África como una presentante del Banco Europeo de prioridad política de futuro para las Millones de habitantes Reconstrucción y Desarrollo Vlejko Islas. Y ello pese que la relación enSikirica, uno de los ponentes de tre este continente y Europa vive Africagua. un punto de inflexión a conseEl tren está pasando pues, una cuencia, fundamentalmente, de vez más, pero a tal velocidad que dos fenómenos: la inmigración puede que Canarias no alcance a y el terrorismo yihadista. La presubirse a él. Puede que no pare en sión de ambos factores está pro1.100 1.600 2.480 esta estación atlántica, en que hasvocando una modificación susAÑO 2015 AÑO 2030 AÑO 2050 ta el mayor producto de exportatancial de las relaciones entre ción con el continente africano, el el viejo continente y el emercombustible, registra caídas muy gente que, desde el sur, somete Crecimiento económico Exportaciones de Canarias significativas: “Las a Europa desde hace años a tenpor continentes partidas de combussiones crecientes. Norte de África MILLONES DE EUROS tibles supusieron en Canarias lleva décadas ha1,7% 2015 2014 un 22,6% del total de blando del proceso de internaEuropa África América 4,5% 2016 exportaciones, un 45,6% cionalización de su economía y África subsahariana 5,2% menos que en el año antede su futuro papel como platafor5,0% rior”, se afirma en la ficha coma logística hacia África. Un futumercial Exportaciones de Caro que ya debía ser presente. Pero narias 2014. Los datos se traduno. Las estadísticas desmienten, cen el Puerto de Las Palmas de año tras año, las declaraciones bieGran Canaria en una caída del tránintencionadas y las informacio- “Europa va a tener problemas con fico de contenedores en los últimos nes justificativas sobre supuestos el envejecimiento de su población, 2010 2011 2012 2013 2014 años de 1,5 millones a 800.000 TEU. avances en el intercambio comer- tendrá pronto más población pasiTampoco los aeropuertos canarios cial entre Canarias y África. Así, va que activa. Va camino de conExportaciones por productos 2014 terminan de convertirse en un hub mientras Andalucía exporta pro- vertirse en un cotolengo [un asiMILLONES DE EUROS en esta área del mundo, entre otras ductos y servicios a los países afri- lo]. Su única solución es organizar razonas por las limitaciones al decanos, sobre todo a sus vecinos del la inmigración. Coopera con ÁfriPescados e invertebrados acuáticos 13,5 recho a la quinta libertad que estanorte, por valor de 1.200 millones ca o África se le echará encima”. Buques 13,4 blece la centralizada política área de euros, Canarias apenas llega a La dimensión de la crisis migraVidrios 12,4 estatal, conformándose a cambio los 110 millones, según datos de toria del Mediterráneo ha puesto de Maquinaria / artefactos mecánicos 10,0 con ser, eso sí, aeropuertos turístiProexca, el órgano del Gobierno de manifiesto que las palabras de MuVehículos 7,4 cos de primero nivel: “El turisCanarias encargado de promover jica no son una exageración ni una Papel y cartón 7,0 mo es, hoy por hoy, nuestro la proyección exterior de la región. metáfora. Pero lo cierto es que la coúnico recurso. La reiterada Material eléctrico y audiovisual 6,8 En cinco años, Andalucía ha mul- operación al desarrollo no solo se diversificación económica tiplicado por tres el volumen de sus ha estancado en los últimos años Plástico y manufacturas 4,0 no se ve aún por ningún laexportaciones con África, mientras tanto en Europa como en España, Productos de pastelería 2,7 do”, señalaba la pasada seCanarias se ha quedado más o me- sino que ha retrocedido de maneVarios: muebles, luminosos, 2,3 mana el alcalde de Adeje, nos como estaba: los 106,6 millones ra significativa a consecuencia de la prefabricados y artículos José Miguel Rodrímedicoquirúrgicos de 2010 ‘ascendieron’ a 109,9 en crisis económica. guez Fraga, en el III 2014. Tres años de caída consecuÁfrica está, eso sí, en todos los esForo Internacional tivas desde 2011 a 2013, período en lóganes y planes de futuro de los reExportaciones por de Turismo Maspalomas Costa que las exportaciones disminuye- presentantes políticos, pero ningún países de destino 2014 Canaria. ron de los 167,3 a 89,2 millones, ha organismo ha ofrecido un análisis MILLONES DE EUROS Pero no todo es negativo en las permitido a Proexca vender una su- detallado de cuáles son las razones Guinea relaciones de Canarias con África. bida de las exportaciones con Áfri- o factores que impiden que CanaEcuatorial Hay iniciativas esperanzadoras, ca del 23% en 2014 en relación al rias sea lo que aspira a ser y geográMAURITANIA 8,9 unas en marcha y otras por desaaño anterior. ficamente puede ser: un centro lo23,9 Costa de Marruecos rrollar. Entre ellas destaca la incluAsí presentados, los datos no gístico de conexiones con África. Marfil sión de Las Palmas de Gran Canacontribuyen a situar el problema Un continente que ha crecido a un 6,3 Cabo Verde 9,2 ria en la red de centros logísticos del ya histórico estancamiento de 4,5% este año que termina y que 14,7 Liberia Senegal humanitarios, dentro del Progralas relaciones canario-africanas en prevé seguir haciéndolo al 5% en 13,5 5,2 ma Mundial de Alimentos (PMA) su justa dimensión. La cuestión es 2016. Y cuya población pasará de de Naciones Unidas. También la que, ante el nuevo escenario que se los actuales 1.100 millones de habipróxima apertura de la línea maríestá abriendo entre Europa y África, tantes (el 25% de la población munCanarias puede perder una vez dial) a 1.600 millones en 2030 y hasla llegada masiva de refugiados a tima Puerto del Rosario-Tarfaya. O más el tren de oportunidades que ta 2.480 millones de personas en Las exportaciones sus costas mediterráneas, cuyas los resultados del encuentro celeofrece la necesidad de cooperar en 2050. aguas se han convertido en un ce- brado en Casa África, también la desde las Islas hacia el futuro con África. menterio. Y ha quedado patente pasada semana, auspiciado por el No es de extrañar, por ello, que en los países vecinos que la cooperación es, efectiva- Ministerio español de Asuntos Exlas importantísimas cumbres munEl cotolengo mente, la única solución real a la teriores y de Cooperación con el diales y europeas que han tenido lu- llevan cinco años Desde la otra orilla del mundo, el ex- gar sucesivamente a lo largo de es- estancadas imparable huida de la población de objetivo de profundizar en las represidente uruguayo José Mujica lo te año para renovar los objetivos del la guerra y el terrorismo instalados laciones con los países africanos en expresaba con la sencillez y lucidez milenio; para luchar contra el cli- Los aeropuertos en Oriente Medio y gran parte de el marco de la revisión en 2020 de un documento fundamental para que le han convertido en un reputa- mático y para mitigar la inmigraÁfrica. do líder internacional: “El reto de ción, África haya estado, de una u isleños no terminan de Por su parte, el histórico compro- la erradicación de la pobreza en el Europa es combatir la pobreza y el otra manera, en el centro de estos convertirse en el centro miso alcanzado en París para “sal- mundo: el Acuerdo de Cotonú. Y hambre en África”. Y ahondaba en la debates globales. var el planeta”, tiene un “fondo ver- que dejó el siguiente titular en los de las conexiones reflexión, durante una amplia ende” de 10.000 millones de dólares al medios de comunicación de las IsAsí, la Unión Europea se ha vis- en esta área del mundo trevista realizada por Jordi Évole en to obligada a revisar su política miaño a destinar a los países menos las: “El futuro de África arranca en Salvados, en el siguiente sentido: gratoria tras la crisis provocada por desarrollados. También los nuevos Canarias”.

Ninguno de los candidatos se acuerda de los planes de acercamiento al continente africano, la internacionalización de la economía se queda en un mero eslogan

Evolución de África en grandes cifras

O F F EN

ALLES ZUR VERSCHIEBUNG DER BUNDESPRÄSIDENTENWAHL IM POLITIK-TEIL AB SEITE 10

20D elecciones elecciones El análisis

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YOLANDA GÓMEZ

MAYTE ALCARAZ

LO QUE EL RESCATE PUDO SUPONER

6 DICIEMBRE 2015

IGNACIO CAMACHO

RAJOY, DEL PLASMA A LA SEMANA FANTÁSTICA

MATEMÁTICAS CONSTITUCIONALES

Domingo

.es (*) Número de escaños atribuidos a las cuatro principales formaciones en la nueva encuesta de GAD3 para ABC

120-123* PP

85 5-8 87 PSOE O

59 9-63 3

CIUDADANOS

51-5 52

aBc, es Diese überregionale Zeitung arbeitet mit Illustrationen, um über die Wahlen in Spanien zu berichten. Die Coverstory wird über sieben Seiten geführt.

ELECCIONES 20-D

CIUDADANOS YA SUPERA AL PSOE EN SEIS COMUNIDADES

Portada: JJGK / Ilustración: Iván Mata Tamayo / ABC

PODE PO EMO MOS

Los socialistas solo aguantan en Andalucía y Extremadura, el PP estabiliza su posición como fuerza más votada y Podemos ganaría en Cataluña [Editorial, Enfoque y páginas 28 a 47]

14

287,4 109,9 70,9

FALTER

LA PROVINCIA | DIARIO DE LAS PALMAS

Especial

405,4 89,2 70,8

Hypo-Ausschuss: Die Berichte

514,3 100,1 115,5

POLITIK

612,5 167,3 73,2

MEDIEN

Tagespresse-Gagschreiber Jürgen Marschal im Interview S. 24

571,0 106,6 53,7

MEINUNG

Nina Brnada über die Notverordnung S. 6

La Provincia, es Die Zeitung erscheint auf den Kanarischen Inseln. Diese Inselgruppe liegt vor Afrika. In dem Artikel geht es um Handelsbeziehungen der Kanaren zu Afrika und den Zusammenhang mit den Wahlen in Spanien.


Knokke special

De smaakmakers van de zomer

Daniël Termont na Optima ‘Als ik iemand twee keer zie, zeg ik: dat is mijn vriend’

Marc Coucke ‘Avonturenpark in Durbuy is mijn laatste investering’

tweekend pagina 45

ondernemen pagina 37

Karel De Gucht en Wim Dejonghe ‘We moeten dit gewoon uitzweten’

146

pagina’s

pagina 6

Paul De Grauwe ‘Akkoord met Britten wordt heel moeilijk’

pagina 9

Geert Mak ‘De EU implodeert als de omslag nu niet gebeurt’

pagina 10

de Limburger, nL Der Papierflieger als Symbol für den Brexit: Die Flagge Großbritanniens wird gefaltet und gleich wird sie losfliegen. Bekanntlich ist die Flugbahn und Reichweite von Papierfliegern begrenzt. In diesem Sinne ist das Motiv kommentierend. Die Zeitung berichtet auf 11 Seiten über das Wahlergebnis.

Kunt u nog scoren op de beurs na de brexit?

pagina 23-24

www.tijd.be

Brexit verscheurt

Europa

Premier David Cameron stapt op, beurzen kelderen, BART HAECK

V

oor het eerst is gisteren de zon opgegaan in een land dat beslist uit de Europese Unie te stappen. In de vroege ochtend tekende zich in het Verenigd Koninkrijk de uitslag af van het felbetwiste brexitreferendum. 17,4 miljoen Britten stemden ervoor de EU te verlaten, 16,1 miljoen kozen ervoor te blijven. De beslissing, die het Verenigd Koninkrijk verscheurt, stort het land in diepe crisis en veroorzaakte schokgolven tot ver buiten de Britse politiek. Om vijf uur ’s ochtends begon het pond te kelderen naar zijn laagste niveau sinds 1985. De Britse economie, in dollar gemeten, viel daardoor in één klap uit de top vijf van ’s werelds grootste economieën. Nog voor de financiële markten

opengingen, vroeg in Noord-Ierland, dat voor de EU stemde, Sinn Fein al een referendum over de hereniging met Ierland. Ook in Schotland koos een meerderheid om in de EU te blijven. De Schotse premier Nicola Sturgeon noemde de brexit ‘democratisch onaanvaardbaar’ en zinspeelde al op een nieuw referendum over Schotse onafhankelijkheid. Premier David Cameron liet weten dat hij opstapt. ‘Ik kan niet de kapitein zijn die het schip in de toekomst bestuurt’, zei hij. Tegen oktober moet er een nieuwe partijleider zijn. Bij Labour dienden enkele partijleden een motie van wantrouwen in tegen partijleider Jeremy Corbyn, die halfslachtig campagne voerde tegen de brexit. Ook buiten het Verenigd Koninkrijk vielen de dominostenen. In Nederland eiste Geert Wilders (PVV) prompt een referendum over de EU, net zoals Marine Le Pen (Front Natio-

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Wat na de schok?

EU zoekt nieuwe start

nal) in Frankrijk en de Italiaanse Lega Nord. De voorzitter van de Europese Raad, Donald Tusk, sprak van ‘een ernstig en zelfs dramatisch moment’. De keuze van de Britten duwde de financiële markten wereldwijd in het rood. De Bel20 sloot 6,4 procent lager, de grootste daling sinds oktober 2008. Bankaandelen als KBC en ING doken nog veel dieper. Minister van Financiën Johan Van Overtveldt (N-VA) noemde de verkoopgolf overdreven. In Frankrijk werden twee beursintroducties on hold gezet. De brexit zindert ook na in de andere 27 EU-lidstaten. De Poolse regering wil een nieuw verdrag. Premier Charles Michel riep op om in juli een conclaaf te houden met de 27 resterende EU-landen om de brexit om te buigen in een nieuwe kans voor Europa. P2-13

Ik kan niet de kapitein zijn die het schip in de toekomst bestuurt.

britse premier DAVID CAMERON

zaterdag 25 juni 2016

WEEKEND

Sabato

ONDERNEMEN pagina 15

Interview met baggerkoning Jan De Nul ONDERNEMEN pagina 17

Belgen gokken drie keer meer dan in 2011 ONDERNEMEN pagina 21

de tijd, B Die Titelseite wird zerrissen und darunter schaut die britische Flagge heraus.

De kraamkamer van ons voetbal NETTO pagina 39

Belastingen op de deeleconomie MARKTEN pagina 28

MARKTEN

BEL 20 –6,40%

3.274,19

EUROSTOXX 50 –8,62% 2.776,09 DOW JONES –3,39% 17.399,86

Vandaag is een overwinning voor degelijke, normale mensen die het establishment uitdaagden en gewonnen hebben.

De brexitcampagne dreef niet op emoties. Dat is te zwak uitgedrukt. Het ging om haat.

Schotland zal nu onafhankelijkheid willen. Cameron gaat de geschiedenis in als de man die twee unies opbrak.

Voormalig Voorzitter europese raad HERMAN VAN ROMPUY

ukip-leider NIGEL FARAGE

auteur ‘harry potter’ (en schotse) J.K. ROWLING

EURO IN DOLLAR –2,71% 1,1112

We moeten dit moment grijpen en ombuigen in een nieuwe kans voor Europa.

REND. OLO 10 JAAR 0,42% -6 basisptn GOUD $/Ounce +4,23% 1.315,50 dagblad, 48 ste jaargang nr. 11998 , 58 pagina’s bel €3,90 luX €4,40 nl €4,90

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premier CHARLES MICHEL

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de dag van mobiele Geniet elk uur van u makkelijker maken. oplossingen die het

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Wetter: bis 200

Es wird deutlich kühler und unbeständig

Sylvie Schenk

Stolbergerin liest beim Bachmann-Preis Magazin

Fußball-em

Ist Boateng am Sonntag wirklich fit? Sport

Aachener Nachrichten Ü B E R PA R T E I L I C H � U NA B HÄ N G I G

Samstag, 25. Juni 2016 · 72. Jahrgang · nummer 146

Unwetter im Kreis Heinsberg: mehr als 1500 Notrufe Heinsberg. Die heftigen Gewitter, die sich am Donnerstagabend in der gesamten Region mit Wetterleuchten angekündigt hatten, haben sich vor allem über dem Kreis Heinsberg entladen. Besonders schlimm hat es Geilenkirchen und Übach-Palenberg getroffen. Erst am Freitagmorgen war das ganze Bild der Schäden sichtbar: Ungezählte Keller standen unter Wasser, Straßen wurden überflutet, Schlammmassen auf die Wege geschwemmt, Häuser abgedeckt und Bäume entwurzelt. Mehr als 1500 Notrufe waren bis in der Nacht und am Morgen bei der Leitstelle der Feuerwehr des Kreises Heinsberg eingegangen, die Feuerwehr musste zu knapp 270 Einsätzen ausrücken, Polizei, THW und Malteser waren ebenfalls zu Hilfe gekommen. (an) ▶ Region & NRW

Demonstration: Europaplatz am Sonntag gesperrt Aachen. Der Aachener Europaplatz ist am kommenden Sonntag in der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr für Autofahrer gesperrt. Grund ist eine Demonstration gegen das belgische Atomkraftwerk Tihange. Wie die Polizei mitteilt, wird der Verkehr in Richtung Aachen über die Autobahn 544 an der Anschlussstelle Rothe-Erde abgeleitet. Entsprechende Umleitungsschilder sollen den Verkehr am Sonntag regeln. Die Veranstalter der Kundgebung rechnen mit mehreren tausend Teilnehmern. (tv)

Bundestag billigt Kompromiss zu Fracking Berlin. Eine kommerzielle Förderung von Schiefergas mit der umstrittenen Fracking-Methode bleibt in Deutschland tabu. Der Bundestag billigte gestern den zuvor ausgehandelten Koalitionskompromiss zu der umstrittenen Fördermethode. Danach gilt ein unbefristetes Verbot des sogenannten unkonventionellen Frackings, bei dem Gas aus tiefen Gesteinsschichten durch Einpressen von Flüssigkeiten gefördert wird. Zu wissenschaftlichen Zwecken darf es Probebohrungen geben, um die Folgen für die Natur zu erkunden – aber nur, wenn die betroffenen Bundesländer dem zustimmen. Darin sehen Kritiker eine Hintertür, um diese bei Umweltschützern besonders gefürchtete Fracking-Art doch noch zuzulassen. Linke und Grüne fordern ein komplettes Fracking-Verbot. Gegner befürchten unter anderem, dass durch Fracking das Grundwasser belastet wird und es zu Erdbeben kommt. (dpa)

Børsen, dK Bei der Doppelseite geht es um die Folgen des Brexit für die Dänen: reisen, einkaufen und Wechselkurse. Die Illustration veranschaulicht die Veränderungen, die sich ergeben werden.

„Erbschaftsteuer zu großzügig und verfassungswidrig“ Berlin. Der Bundestag hat die umstrittene Reform der Erbschaftsteuer beschlossen. Mit der Mehrheit von Union und SPD billigte das Parlament gestern in namentlicher Abstimmung die Gesetzespläne zur künftigen steuerlichen Begünstigung von Firmenerben. Linke und Grüne lehnen die Steuerprivilegien für Erben von Betriebsvermögen als zu großzügig und verfassungswidrig ab. Jetzt muss noch der Bundesrat zustimmen. Aus den Ländern kommt allerdings Widerstand. (dpa)

www.an-online.de

1,80 euro

Briten gehen raus: Was wird nun aus Europa?

heute im LokaLteiL ▶ „Schwarz-grün“ kriegt die kurve „Schwarz-Grün“ harmoniert gut – zumindest als Team beim Promi-Rennen im Rahmen des „Aachen Street Festivals“. Mit dem „eKart“ waren OB Marcel Philipp (CDU) und der Landtagsabgeordnete Reiner Priggen (Grüne) auf dem Templergraben flott unterwegs.

Nach dem Brexit herrscht nicht nur in Brüssel Katerstimmung und Ratlosigkeit. In einem sind sich die meisten Politiker allerdings einig: So wie bisher kann es mit der Europäischen Union nicht weitergehen.

▶ radschnellweg: politik will Variante B ▶ irre räuberpistole vor gericht

kurz notiert Von ChriStoph Sator unD martina herzog Brüssel. Genau 43 Jahre, sechs Monate und 23 Tage war Großbritannien bis zum gestrigen Freitag Mitglied der Europäischen Union. Und, wenn man ehrlich ist: Es war zwischen den Leuten auf der Insel und jenen auf dem Kontinent immer schon ein Wechselbad der Gefühle. Zwischen großer Freude und enormem Verdruss war alles drin. An diesem Freitag nun, nach dem Briten-Beschluss für den Bre-

xit, ist auf dem Festland die Gefühlslage klar: Katerstimmung überall. Mit der Aussicht auf: Fortsetzung folgt. Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht von einem „Einschnitt für Europa“. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sagt: „Wir sind sehr traurig über die Entscheidung der Wähler.“ Zusammen mit EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk und dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte forderte er London auf, „so schnell wie möglich“ Konsequenzen aus dem Brexit-Referendum zu ziehen und mit den Austrittsverhandlungen zu beginnen. Mit einer Mehrheit von 52 zu 48 Prozent haben die Briten in ihrer Volksabstimmung nicht nur den Austritt aus der Europäischen Union beschlossen, den ersten eines Landes in der EU-Geschichte überhaupt. Der Abschied der

Mehr zum Thema Vor den schwierigen Tagen: Sorgen in Brüssel ▶ Seite 3 Kommentar: Die EU muss jetzt reagieren ▶ Seite 4 „Europa besser machen“: Interview im EU-Parlamentspräsident Marin Schulz ▶ Seite 4 David Cameron: Hoch gepokert und verloren ▶ Seite 5 Die Briten am Tag danach: „Business as usual“ geht jetzt nicht mehr ▶ Seite 5 Von Einreise bis Roaming: Was sich für die Verbraucher ändern könnte. ▶ Seite 6 Die spinnen, die Briten: Der etwas andere Blick auf den Brexit ▶ Seite 8 Keine Freunde mehr: Antworten für Kinder ▶ Bunte Seite Aktuelle Entwicklung, Video, Börsen special, bei uns im Internet:

Katastrophenalarm im Hunsrück

Atommacht, der zweitgrößten Volkswirtschaft, der Nummer drei bei der Bevölkerungszahl versetzt der EU als Ganzes einen ziemlichen Schlag. Ohne Briten wird sie international erheblich an Bedeutung verlieren. Den Titel als wirtschaftsstärkster Staatenblock der Welt dürfen die Europäer bis auf weiteres behalten. Aber künftig wird in Brüssel, Berlin oder sonstwo niemand mehr behaupten können, immerhin eine halbe Milliarde Menschen zu vertreten (selbst wenn das bei bald 7,5 Milliarden weltweit ohnehin nicht mehr so viel ist). Künftig werden es 444 Millionen EU-Bürger sein. Wie geht es nun weiter mit der Union, wenn sie künftig, nach dem Scheidungsprozess mit den Briten, in etwas mehr als zwei Jahren vielleicht, nur noch aus 27 Mitgliedern besteht? Arbeitet die EU dann erst recht enger zusammen? Oder beginnt nun, wie Skeptiker nach all den Abgesängen auf Europa schon länger befürchten, tatsächlich der Zerfall? Und was wird künftig Deutschlands Rolle sein? Noch dominanter, wenn jetzt die Briten weg sind? Oder schwächer, weil andere, die von den Deutschen schon länger genervt sind, im Süden oder im Osten, an Einfluss gewinnen? Und was wird aus Angela Merkel, die für manche schon längst De-Facto-Premierministerin Europas ist, für andere aber auch einfach nur noch Hassfigur? „Ich erwarte vom deutsch-französischen Motor sehr klare Stellungnahmen“, drängt Juncker.

Stromberg. Bei einem Unwetter in der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Stromberg sind gestern etwa 60 Häuser überflutet worden. Die meisten Bewohner wurden in Booten gerettet, wie Philipp Köhler vom Krisenstab des Kreises Bad Kreuznach berichtete. „Aber es gibt immer noch Leute, die nicht aus dem Haus können.“ Der rheinlandpfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) traf am Nachmittag in Stromberg im Hunsrück ein und machte sich in Gummistiefeln ein Bild von der Lage. Zeitweise hatte das Wasser zwei Meter hoch in den Straßen gestanden. (dpa)

Der, Die, DaS

Einbrecher mit Vorliebe für Schuhe Ein 44-Jähriger ist in Österreich seiner Leidenschaft für Schuhe auf kriminelle Weise nachgegangen. Der Mann soll im Raum Graz nach Ermittlungen der Polizei in den vergangenen zwei Jahren rund 300 Paar High Heels, Stiefel und Stiefeletten aus den Schuhschränken von Mehrparteienhäusern gestohlen haben. Bei einer Hausdurchsuchung konnten die Ermittler die Schuhe sicherstellen, die der Mann in 30 BananenKartons verwahrt hatte. Der umfassend geständige Mann sagte zum Motiv, er sei Schuh-Fetischist, wie die Polizei mitteilte.

Klare Kante gezeigt Für ein engeres Zusammenrücken spricht, dass der ewige Skeptiker im Bunde sich nun verabschiedet: Großbritannien hat auf den Sonderstatus seit dem Beitrittsjahr 1973 immer schon Wert gelegt, sich Vorzüge wie den „Briten-Rabatt“ erstritten. Die EU-Mitgliedschaft war für viele auf der Insel immer schon eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Mancher zeigt sich auch erleichtert, dass die Briten statt lauwarmer Teilhabe nun klare Kante zeigen. „Lassen Sie uns ehrlich sein: Das klärt eine Situation der Unsicherheit und des Streits in der Europäischen Union, die beinahe vierzig Jahre angedauert hat“, sagt der Fraktionschef der Liberalen im Europaparlament, Guy Verhofstadt. Es sei höchste Zeit für eine Grundsatzentscheidung gewesen. Nach dem Sieg der EU-Gegner sind sich die Europäer weitgehend einig darin, dass ein „Weiter so“ nicht angebracht wäre. Die Vorbehalte gegen die EU, die die Briten zum Ausdruck gebracht haben, treiben die Leute auch anderswo um. Frankreichs Präsident Fran-

kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail:

çois Hollande gesteht nach dem Votum ein: „Damit Europa voranschreiten kann, darf es nicht mehr so weitermachen wie bisher.“

servicecenter@zeitungsverlag-aachen.de

AN im Internet:

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Sie wagen den Schritt tatsächlich: Die Briten treten aus der EU aus.

aachener nachrichten, d Eine sehr humorvolle Titelseite: Mr. Bean verläßt die EU mit einem großen Schritt. Es war die einzige Zeitung im Wettbewerb, die den Brexit so visualisiert hat.

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Deutsch? mai scumpe? 02 Parlez-vous 03 Credite I-au pus gând rău ROBOR la 3 luni limbii engleze la a crescut cu 12% a Bruxelles

facebook.com/Vecinul.net 04 #Euro2016

doua zi după #Brexit

mai scumpe? rușinii 03 Credite 04 Naționala @ ROBOR la 3 luni De ce suntem a crescut cu 12% a frustrați când doua zi după #Brexit

pierd tricolorii?

EFECTUL #BREXIT

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Parlez-vous Deutsch? Bruxelles-ul uită să vorbească în engleză

instituţiile comunitare în favoarea francezei şi germanei. Potrivit The Wall Street Journal, Comisia Europeană a făcut deja primii paşi în sensul eliminării englezei din comunicarea oficială, iar primele discursuri în fața presei după votul pro-Brexit au fost ținute doar în franceză

și germană. Cu toate că UE are 24 de limbi oficiale, doar engleza, germana şi franceza erau până acum recunoscute ca limbi de lucru în organismul executiv al Uniunii. lu „Engleza va rămâne o limbă de lure cru, dar, desigur, vedem aici o reacţie simbolică”, a spus un oficial european.

Credite în lei mai scumpe? ROBOR la 3 luni a crescut cu 12% într-o zi

twitter.com/Vecinulpunctnet 02 #BREXIT

Îmi pare foarte rău pentru parcursul echipei naționale și pentru fanii care au sperat într-un parcurs mai bun. Nu dorința ne-a lipsit, a fost vorba de neputință Răzvan Burleanu președinte FRF

FONDATOR FLORIN CEPRAGA / ZIAR COFINANţAT DIN FONDURI EUROPENE / NR. 8 / IULIE 2016

EFECTUL #BREXIT

Comisia Europeană a luat decizia simbolică de a se concentra pe franceză şi germană în comunicarea pentru presă şi în discursuri, spun oficialii europeni. Chiar dacă Marea Britanie nu a început oficial procesul de ieşire din Uniunea Europeană, limba engleză pierde din importanță în

tant ROBOR la 3 luni? Pentru că, în funcție de acest indice, băncile calculează dobânda pentru creditele în lei cu dobânzi variabile, la care se adaugă marja băncii. Pentru creditele ipotecare, băncile comerciale au marje cuprinse între două și trei puncte procentuale, în timp ce pentru creditele de consum băncile aplică marje cuprinse între 8 și 12 puncte procentuale.

youtube.com/Vecinulpunctnet 03 #BREXIT

FONDATOR FLORIN CEPRAGA / ZIAR COFINANŢAT DIN FONDURI EUROPENE / APARE DIN 2015 ÎN BUCUREŞTI ŞI ILFOV / NR. 8 / IULIE 2016

FONDATOR FLORIN CEPRAGA / ZIAR COFINANţAT DIN FONDURI EUROPENE / APARE DIN 2015 ÎN BUCUREşTI şI ILFOV / NR. 8 / IULIE 2016

ROBOR, indicele în funcție de care sunt calculate dobânzile variabile pentru creditele în lei, a crescut cu 12% într-o singură ședință. La o zi după aflarea rezultatelor votului privind ieșirea Marii Britanii din UE, indicatorul ROBOR cu scadența la 3 luni a ajuns la 0,85%, ceea ce a reprezentat nivelul maxim al ultimelor cinci luni. De ce este impor-

FONDATOR FLORIN CEPRAGA / ZIAR COFINANŢAT DIN FONDURI EUROPENE / APARE DIN 2015 ÎN BUCUREŞTI ŞI ILFOV / NR. 8 / IULIE 2016

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Am FOsT LA PsIhOLOG DUPă mECIUL CU ALBANIA: DE CE sUNTEm FRUsTRAțI CâND PIERD TRICOLORII?

SECESIUNE ISTORICĂ: DUPĂ 43 DE ANI, DOUĂ PROIECTE CARE VORBESC DE UNITATE, REGATUL UNIT ȘI UNIUNEA EUROPEANĂ, EȘUEAZĂ SĂ RĂMÂNĂ UNITE

#BREXIT

Oamenii își aleg eroii, iar sportul întotdeauna a oferit acești eroi. Avem o paralelă foarte bună în acest moment cu Simona Halep. Dar ce facem cu eroii? Ne transferăm anumite așteptări pe care noi nu am reușit să le atingem către acești superoameni și proiectăm asupra lor doar așteptări de succes. În momentul în care ei nu au succes, frustrarea noastră este dublată

Cred că este un moment pentru calm și răbdare, chiar dacă e dificil sau nu te simți bine venit. Cel mai bun lucru pe care îl pot face românii din Marea Britanie este să fie muncitori și buni profesioniști

Vecinul.net, ro Naționala neputinței „Geteilte Union“ lautet die

Überschrift zum Thema Brexit sinngemäß.! Ein Stern auf der Holzwand wurde durch eine Maus weggefuttert. Eine sehr schöne Visualisierung des Themas.

Paul Diaconescu psiholog

> foto Cristian Lipan

psiholog

Încă un campionat pe care îl vedem la televizor, fără echipa națională pe teren. Ne-am obișnuit să fim telespectatori, însă de ce nu facem performanță, de ce nu avem rezultate, cum se naște prăpastia dintre așteptări și realitate, de ce suntem frustrați când eroii noștri o dau în bară? Am discutat cu un psiholog ca să ne spună cum să ne facem bine și să depășim mai ușor aceste momente.

„Așteptările nu țin cont de realitate, țin cont de nevoia de a reuși. Faptul că nu există mijloace tehnice sau materiale e cumva uitat,” a spus pentru Vecinul.net psihologul Paul Diaconescu, făcând trimitere la situația din fotablul românesc: cluburi în insolvență, scandaluri de

corupție, lipsa de investiții în infrastructura sportivă și în cluburile de tineret. „Dimensiunea economică are o puternică legătură cu ceea ce se întâmplă acum. Apoi, e dimensiunea emoțională a populației pentru care a fi fotbalist e un model aspirațional. Oamenii își aleg eroii, iar sportul întotdeauna a oferit acești eroi. Avem o paralelă foarte bună în acest moment cu Simona Halep. Dar ce facem cu eroii? Ne transferăm anumite așteptări pe care noi nu am reușit să le atingem către acești super-oameni și proiectăm asupra lor doar așteptări de succes. În momentul în care ei nu au succes, frustrarea noastră este dublată: peste frustrarea fiecăruia se adaugă frustrarea că succesul nu vine nici măcar din altă parte,” a

explicat Paul. Neputința pare să fi fost cuvântul-cheie acceptat, în final, și de cei care controlează destinele fotbalului românesc. „Îmi pare foarte rău pentru parcursul echipei naționale și pentru fanii care au sperat într-un parcurs mai bun. Nu dorința ne-a lipsit, a fost vorba de neputință,” a mărturisit președintele FRF, Răzvan Burleanu, la conferința pe care a susținut-o după revenirea de la Campionatul European. Declarația a fost făcută după ce echipa națională a pierdut, după 68 de ani, în fața Albaniei, scor 0-1. Naționala de fotbal a României a fost eliminată de la Euro 2016 după ce a încheiat pe ultimul loc, cu un singur punct și nicio victorie, o grupă din care au mai făcut parte Franța, Elveția și Albania.

Islanda, cea mai mare surpriză de la Euro 2016 Cea mai mică țară care a participat vreodată la un campionat european de fotbal, în care în urmă cu 15 ani fotbalul nu era sport profesionist și în care nu se putea juca fotbal decât trei luni pe an, condusă de un antrenor care a lucrat până de curând ca medic dentist, a produs cea mai mare surpriză de la Euro 2016. Islanda, țara cu 330.000 de locuitori și 21.500 de jucători legitimați, a învins cu 2-1 Anglia, țara care a inventat fotbalul și care are peste 4 milioane de jucători profesioniști și o populație de 55 de milioane de locuitori.

Rezultatele slabe ale unei echipe sunt un indicator foarte clar că managemenul nu este cel care trebuie, e de părere Paul. „Opinia mea este că e o chestiune mai degrabă sistemică și are legătură cu nivelul de management. Noi întodeauna ne întoarcem la Cupa pe care am câștigat-o, întotdeauna ne gândim la Hagi, la marii antrenori români care au antrenat în lume, dar, dacă ne gândim istoric, acestea sunt momente punctuale, nu reprezintă o continuitate,” explică Paul de ce fotbalul din România înseamnă mai mult heirupism, cu rezultate de conjunctură, decât rezultate solide pe termen lung. www.vecinul.net

Marea Britanie își face exit-ul din UE. Jumătate de miliard de oameni, în incertitudine

continuare din pagina 01 Divizat, Regatul Unit decide printr-un referendum istoric să iasă din proiectul Uniunii Europene, din care a făcut parte timp de 43 de ani. Ruptura care i-a luat prin surprindere până și pe cei care au votat „Leave” (pentru plecarea din UE) a început să producă deja efecte. Vecinul.net a stat de vorbă cu românii din Marea Britanie și i-a întrebat cum au trăit ei rezultatul votului. Mai mult, am fost la psiholog ca să nu fii nevoit să o faci tu și am întrebat cum ar trebui să facă față provocărilor cei aproape 200.000 de români care lucrează cu forme legale în UK.

Paul Diaconescu

> Pentru prima dată în 68 de ani, România a pierdut în fața Albaniei și a fost eliminată din grupele Euro 2016. foto AFP / Getty Image

UNIUNEA DIVIZATĂ

UNIUNEA DIVIZATĂ

FONDATOR Florin Cepraga DESIGN ZIAR Cristian Lipan DESIGN WEBSITE Andrei-Klauss Agheorghiesei

Două proiecte care vorbesc de unitate, Regatul Unit și Uniunea Europeană, eșuează să rămână unite

TIPOGRAFIE Apple Media Solution CONTACT redactie@vecinul.net 0740 246 487 SOCIAL MEDIA facebook.com/Vecinul.net twitter.com/Vecinulpunctnet youtube.com/Vecinulpunctnet

> 02-03

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ISSN 2458-0279 ISSN–L 2458-0279

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„În dimineața de după vot am fost cel puțin șocat. Mă așteptam ca la noi, în România, să fie de succes asemenea campanii, nu aici în inima vestului capitalizat. A fost un moment dezamăgitor pentru că aveam pretenții de la judecata colectivă a britanicilor. Eram șocat, cum s-a putut întâmpla așa ceva,” spune Andrei-Klauss Agheorghiesei, student român în Marea Britanie, cel care a realizat, împreună cu Matei Rogoz, platforma Vecinul.net. „Șocat, i-am întrebat <<Ce ați facut, fraților?>>. Ridicând din umeri și aruncând vina, ca întreaga opinie publică europeană, pe segmentul în vârstă al populației, încercau să se lepede cumva de vină,” spune Vlad Mocanu, un alt student român din UK care face parte din

nele dornice de a primi bani fără să muncească.” Întrebat de Vecinul.net cum au reacționat colegii lui de muncă, el a spus: „Părerile sunt împărțite printre șefi și colegi. Unii spun că sunt fericiți pentru că nu vor mai apărea oameni de prin alte părți care să le fure slujbele și spun că este vina noastră, a imigranților, că sunt plătiți atât de prost – dar uită, de exemplu, că primarul Londrei este din India! Alții susțin că acest #Brexit este unul din cele mai rele lucruri care se puteau întâmpla.”

organizația Student`s Startup. Rezultatul votului l-a luat prin surprindere și pe Marius Sandu, un alt român care a plecat anul trecut să lucreze în Marea Britanie. „Am fost uimit de rezultat! Pe moment, nu am știut cum să reacționez pentru că nu știam exact ce presupune această ieșire și care vor fi repercusiunile acestei alegeri. Sincer, nu mă așteptam ca locuitorii regatului să voteze într-un număr atât de mare pro-Brexit,” ne mărturisește Marius. „Când am aflat rezultatul, probabil primul lucru la care m-am gândit a fost că va fi mai greu să lucrez acolo, din punct de vedere al obținerii vizei. Nu cred că o să am probleme cu jobul, dar în Spania am prins momentul când România nu era în Uniunea Europeană și, ca să plec, a trebuit să aștept viza mai mult de o lună și a fost un stres total, plus hârtiile pe care a trebuit să le fac,” povestește pentru Vecinul.net Elena Cernat, medic român care lucrează în Londra, la cel mai mare spital de pediatrie din Europa.

TRĂIESC CU SPERANȚA RECONCILIERII

„Cred că e foarte greu să se facă previziuni în acest moment. Sunt foarte multe incertitudini, Parlamentul trebuie să fie de acord cu rezultatul și, chiar dacă Marea Britanie iese din UE, trebuie să se vadă dacă va fi o ieșire totală sau altceva. Vom vedea,” a mai spus Elena pentru Vecinul.net. „Cred cu putere că UK nu va părăsi UE. Dacă, însă, va părăsi Uniunea, Marea Britanie riscă să se destrame efectiv” e de părere Andrei-Klauss.

A CÂȘTIGAT FRICA, NU LOGICA

Pe 23 iunie 2016, 17,4 milioane de britanici, adică 51,9% dintre cei care s-au prezentat la urne, au votat pentru ieșirea din Uniunea Europeană, iar votanții par să nu fi ținut cont de logică, ci de frică. „Nu campania anti-imigrație a fost un succes, ci întregul stil de comunicare al taberei „Leave” (n. red. cea care a susținut ieșirea din UE). Comunicarea care induce frica în

rândul oamenilor a fost eficientă în cazul acesta,” crede Vlad. „Mi se pare deplasat să vrei să deportezi comunități întregi, încercâd să-ți salvezi țara de boala imigranților. Acest lucru mi se pare puțin probabil. În schimb, după cum ne dovedesc și evenimentele curente, imediat după acest vot, s-au declanșat

unele conflicte cu tentă rasistă,” a adăugat el. CE SPUN ROMÂNII DIN UK DESPRE IMIGRAȚIE

„Locuind în Anglia, mi-am dat seama ca țara depinde foarte mult de imigrația europeană. Cred că

nu-și dau încă seama cum îi va afecta. În spitalul unde lucrez mai mult de jumătate din colegi sunt europeni sau străini. E foarte stresant, e atât de greu încât nimeni nu vrea să acopere gărzile... Cu cine vor ei să acopere posturile dacă englezii nu vor să lucreze acolo pentru că e prea mult de lucru?,” se

întreabă Elena. Marius are convingerea că românii care muncesc legal în Marea Britanie nu vor fi afectați de acest rezultat, însă vor fi vizați, spune el, „cei care primesc beneficii fără să muncească sau cei care lucrează la negru. Scopul aceste campanii a fost acela de a stopa persoa-

„MĂ REORIENTEZ CĂTRE CONTINENT”

Întrebat ce va face dacă ruptura se va produce, Andrei-Klauss a spus că își va face studiile de masterat într-o altă țară. „Trăim întro lume globalizată, deci dispariția dintr-un acord continental a unei singure țări nu ar fi o problemă pentru mine. Termin în timp fa-

cultatea, având în vedere că procesul de ieșire din UE ar dura în jur de doi ani. UK a devenit un mediu foarte labil, iar eu nu-mi permit să risc să aplic la un master pe care l-aș începe în toamna anului viitor și, deci, să îmi prelungesc șederea cu un an. Mă reorientez către continent,” a fost concluzia lui. SFATUL PSIHOLOGULUI PENTRU ROMÂNII DIN UK: VEDEȚI-VĂ DE TREABĂ ȘI VA FI BINE!

Vecinul.net l-a întrebat pe psihologul Paul Diaconescu cum ar trebui să reacționeze românii în fața unor comentarii rasiste din partea britanicilor și ce ar trebui să facă la locul de muncă. „Cu siguranță o să te deranjeze orice o să ți se reproșeze, dar asta nu înseamnă că nu poți fi politicos. Cred că este un moment pentru calm și răbdare, chiar dacă e dificil sau nu te simți bine venit. Nu cred că românii ar trebui să facă ceva deosebit, ci pur și simplu ar trebui să facă ceea ce au făcut și până acum. Cel mai bun lucru pe care îl pot face românii din Marea Britanie este să fie muncitori și buni profesioniști,” a fost sfatul psihologului. DE CE PREFERĂ BRITANICII IMIGRANȚII DIN ALTE ȚĂRI DECÂT CEI CARE VIN DIN UE

Potrivit lui Paul, britanicii nu par deranjați nici acum de imigranții din țările sărace din afara Europei. „Și înainte aceștia ocupau poziții și joburi în servicii și în zona necalificată, erau plătiți după cum voiau patronii și erau

Părerile sunt împărțite printre șefi și colegi. Unii spun că sunt fericiți pentru că nu vor mai apărea oameni de prin alte părți care să le fure slujbele, alții susțin că acest #Brexit este unul din cele mai rele lucruri care se puteau întâmpla Marius Sandu angajat român în UK

tot timpul sub amenințarea expulzării. Forța de muncă din UE e altă poveste pentru că e reprezentată de cetățeni europeni care au aceleași drepturi ca și cetățenii britanici. În al doilea rând, vorbim din ce în ce mai mult de persoane calificate sau supracalificate, ingineri, doctori, asistente, IT-iști, care pot concura cu cetățenii britanici pe salarii mai mici și cred că, de fapt, asta este problema britanicilor cu imigrația din UE,” susține Paul. „Cred că e important ca fiecare român din străinătate să-și facă un inventar și să se întrebe de ce este acolo și dacă ceea ce i se întâmplă acum este un cost pe care îl poate suporta pentru ce primește în schimb,” a concluzionat psihologul pentru Vecinul.net. Abonează-te la Vecinul.net prin SMS sau card (cost de la 15 lei pe lună) și susține acest proiect media independent să ofere conținut de calitate. Fii vecinul nostru și susține-ne!

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Datenjournalismus EuropEan nEwspapEr award K at e g o r i e 1 7.1 . · J u d g e s ‘ s P e c i a L r e c o g n i t i o n

01

datenjournalistische Projekte werden in Print und online präsentiert

Der Wettbewerb hat natürlich auch Online-Kategorien. Eine Kategorie ist zum Beispiel dem Thema Datenjournalismus gewidmet. Einige Zeitungen haben eigene Abteilungen aufgebaut, die solche Projekte erarbeiten: Tages-Anzeiger, Financial Times, Berliner Morgenpost. Ergebnisse werden sowohl in Print wie Online präsentiert.

Berliner Morgenpost, d In der gedruckten Zeitung wird die Wahl in Berlin durch ausgewählte Infografiken für die Leser aufbereitet. Im Online-Bereich kann sich jeder Leser selbst durch das Zahlenmaterial durcharbeiten. Die interaktive Wahlkarte findet man hier: http://berlinwahlkarte2016. morgenpost.de/ Für die Fülle an datenjournalistischen Projekten erhielt die Berliner Morgenpost eine Judges‘ Special Recognition. Beispiele: www.morgenpost. de/interaktiv/

Mietpreise in Berlin Man kann sein Einkommen angeben und dann auf die Suche nach einer geeigneten Mietwohnung gehen.

die Berliner ziehen nicht mehr um Die Fieberkurve zeigt die Anzahl der Umzüge von 1990 bis heute. Der Höhepunkt war 1998 mit 453.376 Umzügen.

16

sonnenschein im Vergleich Auf dieser Seite kann man die Sonnenscheindauer von Berlin und Hamburg vergleichen.


Concept / Innovation Online EuropEan nEwspapEr award K at e g o r i e 1 6 . „ s n o w - fa L L “ - P r o J e K t e · M u Lt i M e d i a s t o r Y t e L L i n g

02 Multimedia-stories für besondere Projekte Multimedia-Stories sind nicht alltäglich. Es sind meist ganz besondere Projekte von Zeitungen, die einen größeren Planungsaufwand haben und einen entsprechenden zeitlichen Vorlauf. Viele Projekte im Wettbewerb sind so angelegt, dass sie auch sehr gut auf dem Smartphone funktionieren. Darauf sollte man auch in Zukunft großen Wert legen, denn der Trend hin zum Smartphone als Zentrum der Mediennutzung hält an.

expressen, s Die schwedische Zeitung zeichnet in dieser Multimedia-Story für das Smartphone „Palmes letzten Weg“ nach, wie es in der Überschrift heißt. Es sind 350 Meter oder 412 Schritte, die Olof Palme im Jahr 1986, also vor 30 Jahren, gegangen ist. Im Verlauf der Story taucht immer wieder eine Landkarte

auf, in die die Schritte eingezeichnet sind. Der Leser wird durch Texte, Filme und Fotos mitgenommen auf diesen letzten Weg. Der Leser bestimmt die Geschwindigkeit seiner Informationsaufnahme selbst, denn die Story ist in 44 Seiten aufgeteilt. Link: www.expressen.se/nyheter/palmes-sista-steg/

financial times, gB In dieser Multimedia-Story werden sieben Roboter vorgestellt, die man kennen muss. Jeder Roboter-Typ wird zunächst als Zeichnung gezeigt, die dann in mehreren Schritten in eine Fotografie umgewandelt wird.

17


Cover und Coverstory EuropEan nEwspapEr award K at e g o r i e 1

die titelseite hat ein einziges thema

03

Børsen, dK Schockmeldung für Investoren: Bei einer Ölfirma sind 750 Millionen verschwunden. So lautet sinngemäß die Überschrift bei dieser überregionalen Wirtschaftszeitung. Darum läuft eine Öllache über die Seite. Sehr auffällige Visualisierung.

Es liegt im Trend, die Titelseiten aufzuräumen und die bisher üblichen vielen kleinen Artikel durch ein visuell sehr gut aufbereitetes Thema zu ersetzen. Grund: Die kleinen Meldungen ohne weitere Informationen findet der Leser auch Online oder im Social-Media-Bereich. Es werden auch oft eigene Themen gesetzt, die in anderen Medien noch nicht veröffentlicht wurden.

Thema des Tages

30 Mindener Tageblatt · Samstag, 3. Oktober 2015 · Nr. 230

Schärfere Töne gegenüber Flüchtlingen

Zwei Neue und ein „Praktikant“ Veränderungen im Verwaltungsvorstand

De Maizière fordert Kooperation von Asylbewerbern Berlin (dpa). Bundesinnenminister Abgeordnete Volker Beck sagte: „Die Thomas de Maizière hat seinen Ton Flüchtlinge hören und verstehen den gegenüber Flüchtlingen in Deutsch- Minister im Zweifelsfall nicht. Mit seiland verschärft und sie zur Kooperati- nen Äußerungen zielt der Minister on aufgefordert. Asylbewerber dürf- wohl nicht auf die Flüchtlinge, sonten sich ihren Wohnsitz nicht selbst dern eher auf die Stammtische.“ aussuchen, sagte de Maizière gestern Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar in Wiesbaden. Gabriel sieht bald KapaFlüchtlinge verweizitätsgrenzen erreicht: gerten sich etwa an der „Wir nähern uns in deutsch-österreiDeutschland mit rasanchischen Grenze staatliter Geschwindigkeit den chen Hilfsangeboten Grenzen unserer Mögund machten sich eilichkeiten“, sagte Gagenständig zu unbebriel. Er nahm Kanzlerin kannten Zielen auf. HinAngela Merkel gegen die weise, Mitglieder der Kritik aus der CSU in Terrormiliz Islamischer Schutz. „Ich könnte es Staat könnten sich unmir leicht machen und ter die Asylsuchenden als SPD-Vorsitzender die mischen, haben sich CDU-Kanzlerin kritisienach den Worten des ren“, sagte er. „Aber die CDU-Politikers bisher Wahrheit ist doch: Das „Bis zum Sommer nicht bewahrheitet. alles hat wenig mit Frau waren die FlüchtSchon tags zuvor hatMerkel zu tun.“ Die linge dankbar, te der CDU-Politiker Menschen flüchteten deutliche Worte geaus Syrien und den Notbei uns zu sein. wählt. Es gebe Asylbeunterkünften im Nahen Sie haben gewerber, die sich prügelOsten, weil sich dort die fragt, wo ist die ten, über ihre UnterLage dramatisch verkünfte und das Essen schlechtert habe. „Die Polizei, wo ist das beklagten oder meinten, Flüchtlinge brechen im Bundesamt. Das sie könnten sich selbst wahrsten Sinne ihre Zelhat sich seither aussuchen, wo sie in te ab und machen sich Deutschland unterkäRichtung Europa und geändert.“ men, sagte er im ZDFDeutschland auf. Das „heute journal“. sind die wahren FluchtInnenminister Die Asylzahlen wachursachen - nicht das Thomas de Maizière sen seit vielen Monaten Verhalten von Frau Merrasant und erreichen kel.“ Aus der SPD gibt es immer neue Rekordwerbislang keine offene Krite. Laut Innenressort entziehen sich tik an Merkels Kurs. Allerdings erwarFlüchtlinge zunehmend der Registrie- ten viele Sozialdemokraten, dass Merrung oder verlassen Erstaufnahme- kel Wege aufzeigt, um die hohen stellen eigenmächtig. Flüchtlingszahlen zu verringern. De Maizière erntete Kritik – auch Sachsens Ministerpräsident Stanisaus den Reihen des Koalitionspart- law Tillich (CDU) regte unter anderem ners. Seine Äußerungen seien geeig- an, Abschiebungen ohne vorherige net, die Stimmung gegen Asylsuchen- Information durchzuführen, damit de anzuheizen, erklärte der SPD-Abge- sich Flüchtlinge der Zwangsmaßnahordnete Lars Castellucci. „Alle in die- me nicht entziehen können. Bundessem Land müssen sich an Recht und tagsvizepräsident Johannes SinghamGesetz halten. Wer aber mit einem mer (CSU) plädierte dafür, den AnFinger auf die Flüchtlinge zeigt, auf spruch auf Familiennachzug zu beden zeigen drei zurück.“ Der Grünen- grenzen.

Porta Westfalica

25 Jahre Deutsche Einheit

Schwarz-Rot-Gold - ein Puzzle: MT-Fotograf und -Illustrator Alexander Lehn sieht die heute vor einem Vierteljahrhundert formal vollzogene Deutsche Einheit strahlend einfach, aber unvollendet. Die Redaktion spürt dem auf zahlreichen Seiten dieser Ausgabe nach, unter anderem mit einem Kommentar (S. 26), einem Schwerpunktteil (S. 29 - 32) und einer Wochenende-Reportage (S. 55).

Lokales

Minden (mob). Gleich drei neue Gesichter sind zur Zeit in der Stadtverwaltung zu sehen. Neben den Beigeordneten Regina-Dolores StielerHinz (Bildung, Kultur, Sport, Freizeit) und Lars Bursian (Städtebau und Feuerschutz), die zum 1. Oktober ihre Büros bezogen haben, informiert sich gegenwärtig auch Michael Jäcke über seine künftigen Aufgaben als Bürgermeister. Am 21. Oktober wird er seinen neuen Job in der Stadtverwaltung antreten. Am 13. September war der 55-Jährige im ersten Wahlgang zum neuen Bürgermeister Min- Große dens gewählt worThemen den. Noch bis Ende in der kommender Woche ersten ist Michael Buhre Ratssitzung da, der dann seine Tätigkeit als Bürgermeister beendet. Er war nach elfjähriger Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl angetreten. Er wolle für sich einen klaren Schnitt machen, sagte er im MT-Gespräch, und werde daher direkt nach seinem offiziellen Abschied in Urlaub fahren. Feste berufliche Pläne für die Zukunft hat er bisher nicht. Stieler-Hinz hat unterdessen auf ihrer Facebook-Seite ihren neuen Arbeitgeber eingetragen und sich über den „rundum gelungen Start in die neue Aufgabe“ gefreut. Unter anderem stand für sie gleich der Sportausschuss an. Bursian war unter anderem Anfang September schon beim Test der möglichen RadschnellwegStrecken mitgefahren. Bursians erster Fachausschuss wird am Mittwoch, 7. Oktober, zusammenkommen: der Bauausschuss. Die Aufgaben der Beigeordneten hatten in der Übergangszeit Kämmerer Kresse (Bildung) und SBM-Chef Peter Wansing (Bau) übernommen. Jäcke arbeitet sich ebenfalls schon ein, denn bereits an seinem zweiten Arbeitstag, dem 22. Oktober, steht eine umfangreiche Sitzung des Rates an, in der es unter anderem um die Einbringung des Haushalts für 2016 geht. Der Bürgermeister leitet und moderiert die Sitzungen des Rates.

Sport

Bezirksausschuss stimmt für Teilbebauung des Kurparks

Selbstfahrender Lkw absolviert Autobahn-Test

Zunächst hatte der Bezirksausschuss Hausberge/Holzhausen eine Wohnbebauung im Kurpark grundsätzlich abgelehnt. Jetzt rückt das Gremium von seiner Meinung ein wenig ab. Seite 11

Erstmals ist ein „selbstfahrender“ Lastwagen über eine öffentliche Straße in Deutschland gerollt. Während der Fahrt schaltete Daimler-Vorstand Wolfgang Bernhard am Steuer den Autopilot ein, der für den Großteil der Testfahrt auf der A 8 die Steuerung übernahm. Seite 33

Arminia wartet weiter auf ersten Heimsieg – 1:1 gegen 1860 München

Der Mühlenbauhof in Frille ist der Einzige seiner Art

  Ost  

West  

    

abends 12

Wolken stören selten Seite 24

bes“ kürt sie regelmäßig sogar zur mächtigsten Frau der Welt. Berlin (dpa). An jenem Tag vor Außenminister Frank-Walter 25 Jahren, als Deutschland wie- Steinmeier (SPD) ist nach all dervereinigt wurde, schickte den Jahren im Geschäft ebenHelmut Kohl eine Botschaft falls bestens vernetzt. Umso mehr fällt auf, wie unrund um die Welt. „Von deutschem Boden wird in Zukunft gern man in Berlin über den nur Frieden ausgehen“, ver- Gewinn an Bedeutung redet. sprach der Einheitskanzler in Zwar ist es – 25 Jahre nach Kohl einem Brief, der am 3. Oktober – Allgemeingut, dass Deutsch1990 in die Hauptstädte aller land international mehr VerLänder gesendet wurde, mit antwortung übernehmen soll, denen die Bundesrepublik di- will und muss. Aber um die plomatische Beziehungen un- Frage, ob Deutschland nun Reterhielt. „Wir wissen, daß wir gionalmacht ist, Großmacht mit der Vereinigung auch grö- oder Weltmacht gar, drückt ßere Verantwortung in der man sich immer noch herum. Völkergemeinschaft insgesamt übernehmen.“ Was ist daraus Um die Frage, ob Deutschland nun Regeworden? Wie gionalmacht ist, Großmacht oder Weltsteht Deutschland ein Viertel- macht gar, drückt man sich herum. jahrhundert nach der Wiedervereinigung international da? Der Lauf der Als Reaktion gibt es oft nur ein Geschichte hat es mit sich ge- leicht verlegenes, etwas nervöbracht, dass sich darüber gera- ses Lachen. Auch Merkel wurde kürzlich de ziemlich viele Leute Gedanken machen. Nicht so sehr we- danach gefragt. Ihre Antwort: gen des 25. Jahrestags – der gar „Ich führe diese Kategorisienicht so groß gefeiert wird, wie rung nicht. Ich habe weder das man sich das vorstellen könn- Wort der „Mittelmacht“ jemals te. Sondern eher wegen der gebraucht noch das der „WeltProbleme, die Europa gerade macht“.“ Dann schob sie hinhat. terher: „Was sicherlich richtig Egal ob griechisches Schul- ist: Die Tatsache, dass wir mit dendrama, Ukraine-Konflikt der deutschen Einheit die volle oder jetzt auch die Flüchtlings- Souveränität erlangt haben, krise: Als Land in der Mitte des hat ihre Folgerungen im GuKontinents, mit den meisten Einwohnern, mit der stärksten Wirtschaft und inzwischen auch mit dem größten politi„Die Vereinigung schen Einfluss hat die BundesDeutschlands ist republik in der EU eine domiein wichtiger Schritt nante Rolle. Ein weiterer Grund sind die bei der Überwindung handelnden Personen. Kohls der Teilung unseres Nachnachfolgerin Angela MerKontinents.“ kel ist weithin als Europas wichtigste Politikerin anerDie britische Premierkannt. Mit ihren zehn Jahren ministerin Margaret im Amt gehört die CDU-VorsitThatcher in einem Glückzende im internationalen Verwunschschreiben an Bungleich inzwischen auch zu den deskanzler Helmut Kohl. dienstältesten Regierungschefs. Das US-Magazin „ForVon Christoph Sator

Durchschnittlicher Bruttoverdienst pro Monat in Euro

West  ,

Ost * ,

West  ,

Ost * ,

Arbeitslosenquote in Prozent

West 

DANIEL ANNA West 

MAXIMILIAN SOPHIE

Ost 

MARTIN ANNA Ost 

PAUL SOPHIE

Beliebteste Vornamen

    West /

Ost /

West  /

Ost /

Bundesligavereine

West  

Ost  

West  

Ost 

Bruttoinlandsprodukt Stand  pro Kopf in Euro Katholisch

Schleswig-Holstein  ,  ,

Bremen  ,  ,

MecklenburgVorpommern  ,  ,

Berlin  ,  ,

Niedersachsen  ,  ,

SachsenAnhalt  ,  ,

NordrheinWestfalen  ,  ,

Sachsen  ,  ,

Thüringen  ,  ,

Hessen  ,  ,

Brandenburg  ,  ,

Rheinland-Pfalz  ,  , Saarland  ,  ,

Bayern  ,  , BadenWürttemberg in Richten, aber auch in  , tung Pazifik der Frage der Ver , freigemacht antwortungshaben. übernahme – Dass von eiaber nicht nem deutschen mehr und Sitz im UN-Sinicht weniger. cherheitsrat derUnd ohne Verzeit kaum noch die bündete werden Rede ist, liegt weniger an den wir gar nichts ausrichten.“ Das ist gewiss richtig. Ohne Aber wahr ist auch, dass sich Deutschen als an der Unfähigdie Einbindung in die EU und viele im Moment von deut- keit der Vereinten Nationen, in die Nato hätte Deutschland scher Führung mehr verspre- sich zu reformieren. Bei den in diesen Zeiten der Globalisie- chen, als dass sie sich davor Atomverhandlungen mit dem rung mit Sicherheit viel weni- fürchten. Das historisch be- Iran jedenfalls war Berlin an ger Einfluss. Und grundsätz- dingte Grundmisstrauen ist – der Seite der fünf UN-Vetolich ist es, gerade für Deutsche, trotz einiger Nazi-Vergleiche in mächte wie selbstverständlich wohl auch ganz vernünftig, die der Griechenland-Krise – weni- dabei. eigene Bedeutung etwas he- ger geworden. In Europa hat So ist die Wissenschaft berunterzuspielen. Ansonsten Deutschland viel von dem reits um einiges weiter als die könnte man schnell isoliert Platz eingenommen, den die Politik. Der Politologe Herfried und überfordert sein. USA durch ihre Hinwendung Münkler hat Deutschland die-

West : ,

Union SPD West  FDP Grüne PDS/Linke Wahlbeteiligung

Partner man mit Kritik rechnen musste, und von wem man Lob erwarten durfte. Inzwischen hängt das stark davon ab, um welches Thema es gerade geht. Griechenland zum Beispiel – wo es an kritischen Stimmen gegenüber Berlin in den letzten Jahren nun wahrlich nicht gefehlt hat „Aber kein Weg führt – ist mit der deutschen Flüchtan der Erkenntnis lingspolitik gerade ziemlich vorbei: Sich zu zufrieden. Dass die eigenen Entscheivereinen, heißt teilen dungen umstritten sind – so lernen.“ oder so –, das gehört zu einem Land mit Führungsrolle dazu. Richard von Weizsäcker Die USA wissen das seit Jahrals erster gesamtdeutzehnten. In Berlin muss man scher Bundespräsident in sich erst noch daran gewöhseiner Rede beim Festakt nen. „Wer Stellung bezieht, zur Wiedervereinigung muss damit rechnen, dass er Deutschlands in Berlin Kritik auf sich zieht“, sagt am 3. Oktober 1990. Sandschneider. „Gute Außenpolitik bedeutet ja nicht, von allen geliebt zu werden.“ Heilsbringer zu sein und den Einsatz von Soldaten? VieBuhmann zugleich – das gelen gefällt das Kompliment. hört zu den Erfahrungen, die Allerdings wird es dabei Deutschland in den nächsten nicht bleiben. Die FlüchtlingsJahren vermutlich noch häufikrise beweist gerade, wie ger machen wird. Zumal Berschwer sich Deutschland mit lin sich immer häufiger auch der gewachsenen Verantworum wichtige Funktionen betung noch tut. Nach all den wirbt. Angeboten zu „mehr VerantMit der regelmäßig rotiewortung“ steht die deutsche renden Präsidentschaft im Politik nun bereits im PraxisKreis der sieben führenden Intest. Nicht nur schneller als erdustrienationen (G7) und dem wartet, sondern auch auf anVorsitz im UN-Menschenderen Gebieten als gedacht. rechtsrat ist es zwar bald schon wieder vorbei. Aber nächstes Jahr führt „Gute Außenpolitik bedeutet ja nicht, von allen geliebt zu werden.“ die Bundesrepublik die Geschäfte in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die durch Strittig ist kein neuer Ausden Ukraine-Konflikt plötzlandseinsatz der Bundeswehr. lich wieder wichtig geworden Es geht um viel mehr: Wie ist. Und 2017 wird Deutschlässt sich den Zentrifugalkräfland mit der Präsidentschaft ten entgegenwirken, die Euroder 20 wichtigsten Industriepa derzeit auf eine Zerreißpround Schwellenländer (G20) an be stellen? der Reihe sein. Das sind dann Das bringt vieles durcheiauch gute Gelegenheiten, um nander. Früher war es so, dass sich nochmals einige Gedanman sich in Bonn oder Berlin ken über das eigene Selbstverziemlich sicher darauf verlasständnis zu machen. sen konnte, von welchem

Ost 

Eheschließungen pro   Einwohner

West 

West 

Evangelisch

Sonstige

Ost 

West 

, , ,

,

, , , ,

Ost 

Abi-Quote Anteile der Bevölkerung in Prozent Stand 

04

West 

Stand 

West ,

Ost ,

Ehescheidungen pro   Einwohner

West  ,

Ost  ,

West  ,

Ost  ,

Kinder pro Frau

West Männer 

West Frauen 

Ost Männer 

Ost Frauen 

FKK-Urlauber Anteil an der Bevölkerung in Prozent Stand 

  West  Männer 

Ost 

 

West  Frauen 

 

 

  

Ost  Männer 

Ost  Frauen 

Stimmung zur Einheit

Ost 

, , , ,

West : ,

, , , , , ,

West % Ja

Ost % Ja

„Wird es auch in  Jahren noch gravierende Unterschiede geben?“ Stand 

Ost : , West 

West : , West : , Ost : , Ost : ,

Stimmung zur Einheit

Männer West : , West : , Ost : , Ost : ,

West % Ja

Ost  

Religion Angehörigkeit in Prozent

, , , , , ,

Bundestagswahl Ergebnisse in Prozent

West : ,

Ost : ,

Konfessionslos

, , , , , ,



Lebenserwartung in Jahren













Durchschnittsalter in Jahren





Übergewichtige Anteil an der Bevölkerung in Prozent Stand 

Ost % Ja

„Sind Ost und West weitgehend zusammengewachsen?“ Stand 

Mindener tageblatt, d Die Abbildung auf der Titelseite in den Farben Schwarz, Rot und Gelb deutet das Thema an: 25 Jahre Wiedervereinigung. Auf einer Panoramaseite werden statistische Angaben von Ost und West sowie von 1990 und heute in kleinen Infografiken erläutert.

BEST I EUROPA

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KVINNHERINGEN FREDAG 24. JUNI 2016

KVINNHERINGEN FREDAG 24. JUNI 2016

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Mehr hintergrund durch cover und coverstory

Stand 

Rente pro Monat in Euro

, , , , , ,

Bevölkerung in Millionen

Ost *: ,

Frauen

, ,

Seite 57

31

Ost ,

West : ,

Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld wartet nach dem 1:1 gegen 1860 München weiter auf den ersten Heimsieg. Fabian Klos (Foto) glich die Führung der Gäste aus. Seite 39

Mike Krüger im MT-Interview.

Hamburg  ,  ,

Ost *: ,

Ost 

Haushalte mit Auto in Prozent Stand 

„Früher spielte Geld keine Rolle, und die Schallplattenfirmen ließen es krachen. Solche Partys wird es nie wieder geben.“

ses Jahr in einem viel beachteten Buch als „Macht in der Mitte“ betitelt. Münkler versteht darunter „keine Macht, die mit hohen Kavalleriestiefeln und klirrendem Säbel daherkommt und sagt, wo es langgeht“. Sondern eine „Kombination aus ein bisschen Zahlmeister und ein bisschen Zuchtmeister“. Mit dem Zahlen – Stichwort: Scheckbuchdiplomatie – hatten die Deutschen in den letzten Jahrzehnten mehr Erfahrung. Der Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), Eberhard Sandschneider, hält Deutschland sogar für eine „Weltmacht“ – wenn auch nur „Weltmacht auf Zeit“, weil andere Länder wie China demnächst auch in der Politik wohl noch mächtiger werden. „Die deutsche Außenpolitik ist in den letzten 25 Jahren viel einflussreicher geworden. Es gibt kaum ein internationales Problem, an dessen Lösung wir nicht beteiligt sind.“ So weit würde auf der Regierungsbank wohl niemand gehen. Die Tatsache, dass Deutschland für Länder wie die USA, China und Russland zum wichtigsten europäischen Ansprechpartner geworden ist, registriert man dort mit einer Mischung aus Stolz und Sorge. Grundgedanke: Man will sich nicht größer machen, als man ist. Aber neuerdings setzt zum Beispiel Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen noch einen Satz dazu: „Wir machen uns auch nicht kleiner, als wir sind.“ Mit der Bezeichnung als „Soft Power“, der in der internationalen Politik gerade wieder schwer in Mode ist, würden sich in Berlin die allermeisten wohl einverstanden erklären. Deutschland – die sanfte Macht? Ein Staat mit Einfluss durch eigene Erfolge, kluge Diplomatie und einiges an Geld? Und nicht durch militärische Drohungen oder

(in Millionen)

  West 

, ,

So viele Mühlen wie im Kreis MindenLübbecke gibt es nirgendwo sonst in Deutschland. Für ihre Restaurierung und den Erhalt ist der Mühlenbauhof in Frille zuständig. Wie dort gearbeitet wird, erklärt desen Leiter Friedrich Rohlfing im MT und in einer Multimedia-Reportage auf MT.de. Seite 3

Einwohner pro Bundesland jeweils zum Stichtag . .

West ,

Ost  

Fußball-Nationalspieler im WM-Kader

Menschen

morgens mittags 7 18

Deutschland gewinnt an Einfluss – aber in Berlin spricht man nicht so gerne darüber. Und grundsätzlich ist es, gerade für Deutsche, wohl auch ganz vernünftig, die eigene Bedeutung etwas herunterzuspielen.

Ost  

West 

Wirtschaft

Wetter

  

West  

Nr. 230 · Samstag, 3. Oktober 2015 · Mindener Tageblatt

Die Macht in der Mitte

  

INFOGRAFIK: Ole Häntzschel QUELLEN: Statistisches Bundesamt, DPA, DFB, bpb, Duden Verlag, verschiedene Bundeinstitute

Einzelpreis 1,80 Euro

        

*einschließlich Berlin

Unabhängige, überparteiliche Zeitung Samstag/Sonntag, 3./4. Oktober 2015 · Nr. 230 · KW 40

     

*einschließlich Berlin

Gegründet 1856 von J.C.C. Bruns

14

Viele Zeitungen in Europa platzieren ein Thema auf dem Cover und liefern dazu jeden Tag ein großes Hintergrundstück, das über mehrere Seiten geführt wird. Damit erhält die gedruckte Zeitung eine neue Funktion: Stand früher die schnelle Nachricht im Vordergrund, ist es heute der große Hintergrund-Bericht. Wenn es erforderlich ist, werden auch tagesaktuelle Themen entsprechend aufbereitet. Es gibt außerdem den Trend, eigene Themen zu setzen: In der Coverstory werden selbst recherchierte Inhalte präsentiert.

KVINNHERINGEN FREDAG 24. JUNI 2016

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«Eg er vestlending. Enkelt og greitt» 24. JUNI 2016 • NR. 72 • 44. årgang • Laussal kr 25,- • Telefon 53 48 21 30

Har kontroll på drifta

Fotball heile dagen

Rådmann Odd Ivar Øvregård meiner kommunen har kontroll på drifta. Det kom fram under kommune­ styremøtet onsdag kveld.

Denne veka har nær 300 unge fotball­ spelarar vore i aksjon på fotballskulane på Husnes og i Rosendal.

◆◆ SIDE 3

◆◆ SIDE 9 OG 10

Utan sosiale medium i èi veke Tekst og foto: MONA GRØNNINGEN mona@kvinnheringen.no

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◆◆ SIDE 12 TIL 16

– Det kjem til å bli tøft

>>> For mange av oss er sosiale medium blitt ein stor del av kvardagen vår. Vi er «pålogga» nærmast 24/7. Dermed fekk underteikna journalist ein (tilsynelatande) genial idé til ein reportasje: Kva skjer viss du tar frå to ungdommar sosiale medium i éi veke? Eg fann to gode representantar i Sander frå Husnes og Miriam frå Utåker. Dei går i niandeklasse på Husnes ungdomsskule, og innrømmer at dei er svært avhengige av fleire sosiale medium. – Eg er stort sett pålogga heile døgnet, utanom når eg speler fotball eller søv, og sjekkar sosiale medium svært ofte. Eg brukar Snapchat mest, fortel Sander. – Eg er innom ein gong imellom i løpet av skuledagen, men er mest aktiv på sosiale

medium på ettermiddagen og kvelden, seier Miriam.

Døra i trynet

Men så kom vrien som underteikna ikkje hadde tenkt på i forkant av eksperimentet. Å bruka seg sjølv som kjelde i eigne saker blir sett på som ein uting i mediebransjen. Men då ideen blei presentert for redaktør Tomas Bruvik, kravde han likevel at denne journalisten skulle ta del i prosjektet. Årsaka er openlys for alle som kjenner meg: Eg er ekstremt avhengig av sosiale medium, og brukar dei både til underhaldning og kommunikasjon både på jobb og fritid. Snapchat tar faktisk opp over 50 prosent av batterikapasiteten på iPhonen min. Ein gong bror

min inviterte meg på middag mista eg mobilen oppi suppeskåla fordi eg skulle ta ein snap av den gode maten! – Du har godt av litt avvenning, sa redaktøren etter at han hadde bestemt at også eg skulle vera utan sosiale medium i éi veke. Og eg, eg angra på heile greia. Så til målet med eksperimentet: Det er rett og slett å testa kor avhengige vi eigentleg er. Vil det påverka kvardagen vår i stor grad å vera utan? Vil det bli ein liten revolusjon å sleppa å sjekka mobilen heile tida? Og prosjektet skulle gjennomførast slik: Frå måndag førre veke då vi stod opp skulle vi ikkje sjekka eller bruka sosiale medium fram til laurdag morgon, altså vera utan Snapchat, Facebook/Messenger, Instagram og alle andre sosiale medium. Vi kunne sjølvsagt teke ei full veke, men blei samde om at måndag til fredag ville bli utfordrande nok, og nok tid vekke frå sosiale medium til å kunna gjera ei vurdering. Kvar dag skulle vi skriva dagbok over korleis dagen utan sosiale medium hadde vore. Det vi hadde lov til, var å bruka e-post, sms og ta telefonsamtalar. Vi kunne også sjekka nettsider utanom sosiale medium.

Angra

Første dag utan sosiale medium møter eg Sander og Miriam på skulen for ein prat om forventningar. – Angrar de no? – Ja! seier Sander, og ler. – Eg kjem nok til å angra seinare, kanskje på den fjerde dagen utan sosiale medium, seier Miriam. Eg også må innrømma at eg angrar, og har litt «angst» for dei kommande dagane. I eine augeblikket tenkjer eg at «Herregud, eg skal jo ikkje reisa ut i verdsrommet heller. Å vera utan sosiale medium i éi veke må gå fint». Men i andre augeblikket tenkjer eg; «Tenk alt eg går glipp av! Eg kjem til å kjeda livet av meg!». Eg spør ungdomane korleis dei trur dette eksperimentet vil påverka dei. – Eg kjem kanskje til å bli litt irritabel. Og eg trur nok eg kjem til å sprekka i alle fall éin gong, sjølv om målet er å klara meg utan. Kanskje eg får spelt meir fotball denne veka? undrar Sander. – Det kan henda eg kjedar meg meir, men det vil kanskje også føra til at eg blir meir sosial. Eg må jo faktisk snakka med folk, i staden for å senda ein snap! >>>

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SLIK GJEKK EKSPERIMENTET Dag éin Miriam: Første dagen gjekk greitt, eg merka nesten ikkje at eg ikkje kunne bruka sosiale medium. Det var litt dumt at eg ikkje kunna senda melding til folk som eg ikkje hadde nummeret til, eller at eg ikkje kunne bruka Messenger.

Svein Rimestad, side 18-20

FREDAG

Vi lokka 14-åringane Sander Dolonen Brækken og Miriam Hasan (telefonlause i midten) med på eit eksperiment: Å vera utan sosiale medium i èi veke >>>

FORSØKSKANINAR: 14-åringane Miriam Hasan frå Utåker og Sander Dolonen Brækken frå Husnes bruker sosiale medium stort sett heile tida, fleire gonger til dagen. Kva skjer om dei må vera utan ei veke?

Sander: Etter denne første dagen utan sosiale medium følte eg at eg skulle klara denne veka fint. Då eg vakna hadde eg nesten gløymt prosjektet, men eg redda meg inn igjen. På skulen blei eg misunneleg på alle andre som sat og sjekka sosiale medium. Men resten av dagen gjekk greitt. Mona: Søndag kveld festa eg ein gul lapp i mobilcoveret mitt: «OBS! Ikkje sjekk SoMe!». Hadde det ikkje vore for den hadde eg sannsynlegvis sjekka Snapchat og Facebook i rein refleks og halvsøvne då eg vakna måndagen. Resten av dagen gjekk overraskande greitt utan SoMe for min del, eg har vore travel på jobb og fritida, med grilling, besøk og trening, så det har gått greitt. Det har vore litt stress å sjå talet på Facebook-varsel og snaps auka, men eg har ikkje sprukke. Eg har fått fleire sms-ar enn eg plar, og éi venninne sendte til og med eit bilde til meg på sms som ho hadde sendt til ein annan gjeng på Messenger og som eg dermed ikkje kunne sjå. Snakk om god venninne!

Mona: Eg heldt på å gløyma meg ut fleire gonger på jobb i dag, og skulle til å sjekka Facebook og Instagram. Etter jobb reiste eg og sambuaren til Bergen for å vera med på Bergenfest. Den to timar lange båtreisa blei eg rastlaus og irritabel fordi eg ikkje fekk sjekka SoMe. Under konsertane på kvelden fekk eg veldig lyst til å snappa, men klarte å la vera og tvinga heller dei rundt meg til å snappa. Eg fekk bekymringsmelding på sms frå ein kjenning som lurte på korleis eksperimentet gjekk, han var uroa. Dag fire Miriam: Fjerde dagen måtte eg gi beskjed om at eg ikkje kom på treninga via Facebook. Instagram og Snapchat er berre veldig keisamt å vera utan, Facebook er derimot på grensa til umogleg å ikkje bruka! Eg kjente no at eg gledde meg veldig til laurdag morgon. Eg kjedar meg oftare utan sosiale medium, og har inga oversikt på nokon ting. Kjennest nesten som om eg har levd under ein stein i fire dagar! Sander: I dag sprakk eg i to sekund, men det var berre to sekund før eg henta meg inn igjen! Dagen elles har gått greitt med trening og speling av fotball.

Dag to Miriam: Andre dagen såg eg at Snapchat hadde blitt oppdatert, og blei litt irritert over at eg ikkje kunne sjå korleis appen var blitt. Eg kunne heller ikkje vera med i bildekonkurransen til MOT på friidrettsdagen, for då måtte eg bruka Instagram. Eg sprakk i dag fordi eg måtte gå innpå volleyballgruppa på Facebook og gi beskjed om noko som gjaldt ei reise til hausten, viss ikkje kunne eg ikkje bli med til Tallinn.

Mona: Dette var den verste dagen for meg til no. Det var mykje terging frå dei rundt meg, og mykje «snapverdig» i Bergen og på festivalen. Eg erstatta mykje av snappinga med sms. Eg juksa litt også, og fekk sjå andre sine snaps, eller fekk dei til å fortelja meg kva som stod på Facebook. Batteriet på telefonen held overraskande lenge, og eg slapp å lada telefonen før leggetid, slik eg vanlegvis må.

Sander: I dag sprakk eg på skulen, og sjekka Snapchat. Men det skjedde berre denne eine gongen. Resten av dagen gjekk fint, eg klarte å vera utan sosiale medium heime.

Dag fem – siste dag utan SoMe Miriam: Femte dagen utan sosiale medium var nok ein gong veldig keisam. Dette eksperimentet har ikkje på nokon måte bidrege til at eg har blitt meir sosial, eller at eg har blitt flinkare til ikkje å utsetja ting. Likevel synest eg no at eg set meir pris på sosiale medium og underholdninga. Sosiale medium er berre eit problem viss du bruker det for mykje. Elles synest eg det er viktig for at du skal kunna kommunisera med folk og faktisk ha oversikt over kva som skjer i verda.

Mona: Eg heldt på å sprekka ufrivillig i dag tidleg då eg skulle skru av alarmen på vekkerklokka og telefonen opna seg i Snapchat, men eg trykte lynkjapt ut av appen før eg fekk sett noko. Heldigvis travelt på jobb i dag også, men mange rundt meg nemnte Facebook og Snapchat ofte, så eg blei konstant minna på det. Nokre venninner starta ein diskusjon på Messenger om ein tur vi skal på, og eg blei stressa av å ikkje vera del av samtalen. I dag har eg også begynt med noko eg ikkje har gjort før – nemleg å leggja telefonen frå meg, eg treng den jo ikkje likevel. Dag tre Miriam: Tredje dagen gjekk vi på fjelltur med klassen. Eg tok nokre bilde, men kom på at eg ikkje kunne legga det ut nokre plassar! Vennene mine begynner å bli litt irriterte sidan eg er så lite tilgjengeleg. Det er veldig frustrerande å sjå meldingar komma opp på toppen av mobilskjermen, utan å kunna vera med i samtalen på Messenger. Det skjer ofte at eg held på å gå innpå nokre sosiale medium, men så kjem eg på at eg ikkje kan.

Alltid A lltid ttilbud ilbud p på ån noe oe g godt! odt!

Kvinnheringen, n Zwei Studenten starten ein Experiment: Eine Schulklasse wird für eine Woche komplett von Social-MediaZugängen getrennt. Ein Journalist von Kvinnherigen begleitet das Experiment. In der Coverstory, die über insgesamt sechs Seiten verläuft, werden die Erfahrungen mit den Leserinnen und Lesern geteilt.

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Sander: Denne dagen hadde vi kamp på skulen, så eg fekk distrahert meg sjølv ei god stund. Men eg blei veldig freista til å sjekka SoMe på skulen.

Sander: I dag gløymte eg heilt ut at vi ikkje fekk vera på SoMe før i morgon tidleg, eg hadde misforstått, så eg sat no med telefonen heile dagen! Men eg kjente meg veldig avslappa sidan eg endeleg trudde eg hadde lov. I løpet av prosjektet merka eg at eg blei irritabel av å vera så utanfor sosiale medium, og det gjekk utover humøret. Eg kjem nok ikkje til å slutta med det i tida framover. Mona: Eg kjenner meg nesten «avvendt»! Eg sjekka telefonen sjeldan samalikna med kor ofte eg gjer det elles, og klarte å nyta dagen og konsertane mykje meir. Eg fekk spørsmål frå dei rundt meg om eg kom til å gå amok på sosiale medium på laurdagen, men det freista eigentleg ikkje. Eg klarte å kosa meg, og syntest nesten det var herleg å sleppa å bruka tid på sosiale medium.

SoMe Forkorting for sosiale medium. Dei mest vanlege er Facebook, Snapchat, Instagram, Twitter og Jodel. Facebook: Verdas største sosiale nettverk der du kan laga din eigen profil, leggja til vener og kjente og kommunisera med dei. Kvar brukar har sin eigen «vegg» der ein kan leggja ut statusoppdateringar som alle i nettverket kan sjå. Snapchat: Ein mobil-app for deling av foto og video via mobilen til ei kontrollert liste av mottakarar. Bilda og videosnuttane ein sender blir kalla «snaps», og levetida på desse er korte før dei forsvinn heilt frå mottakaren sin telefon og serverane til Snapchat. Ein kan også skriva/chatta via appen. Instagram: App for fotodeling som gjer det mogleg for brukarar å ta eit bilde, leggja til enkle effektar, og deretter dela det med andre Instagram-brukarar som kan sjå dei og kommentera dei. Ny oppdatering gjer at brukarar også kan dela 60 sekund lange videoklipp. Twitter: Mikrobloggingsteneste der ein skriv korte, personlege statusmeldingar på internett. Følgjarane av kontoen din kan sjå desse meldingane. Twittersymbolet er ein blå fugl, og statusmeldingane blir kalla for tweets og det å senda slike meldingar blir kalla å tvitra/twitra eller «kvitra». Statusmeldingane i Twitter har ei begrensning på 140 teikn. Jodel: App for tekst og bilde. Du har ingen profil på Jodel, det du skriv kan lesast av alle som har logga seg på appen i ein radius av ti kilometer, og ein skriv anonymt. Du kan dermed ikkje lesa kva folk i Bergen jodlar om viss du er i Oslo. I appen kan du sjå jodling utført «nær» og «veldig nært». Dette kan omsetjast til ti og fem kilometer unna deg. Folk som les jodelen din kan gi deg plusspoeng eller minuspoeng, og kan også kommentera den.


Visual Storytelling EuropEan nEwspapEr award K at e g o r i e 7

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Visual storytelling: inhalte optimal präsentieren

Aktuelle Nachrichten bekommt der Leser heutzutage von seiner Zeitung auf das Smartphone geliefert. Da ist es eine Aufgabe der gedruckten Zeitung, andere Themen zu präsentieren oder mehr Vertiefung. In beiden Fällen bietet sich das visual Storytelling als Präsentationsform an, weil dafür der Druck auf Papier die geeignetste Form ist. Es gibt viele Stories, die sich mit visuellen Mitteln erzählen lassen. Neben den großen überregionalen Zeitungen befassen sich auch mehr und mehr Lokalund Regionalzeitungen mit der visuellen Präsentation von Inhalten.

Mitten ndrin

Seite ABCde · nummer 260

Samstag, 7. November 2015

Früher ernst, heute lässig

„Vielfalt bereichert“

Psychologin eva Wunderer über die entwicklung von Beziehungen und ihren Formen

W

ie sieht ein Paar in Deutschland heute aus? Zum Glück ist das wegen vielfältigeren Beziehungsmodellen nicht mehr so einfach zu sagen, meint Professor Eva Wunderer. Die Psychologin der Hochschule Landshut sagt aber dennoch, dass es noch häufig einen „Traditionalisierungseffekt“ gibt, der einsetzt, wenn das erste Kind geboren wird. Im Interview geht es um Paare und Geschlechterrollen.

Was Bilder von Paaren über Veränderungen aussagen. Ausstellung in Bonn mit 120 Fotos aus den Jahren 1971 und 2011. Von AndreA Zuleger

sich präsentierten, ihre Haltung zueinander, ob sie sich berührten oder nur nebeneinander standen, ihre Mimik, ihre Kleidung, darauf nahm Beate Rose keinerlei Einfluss. Sie ließ den Paaren Zeit, ihre Haltung zu finden und lichtete sie erst ab, wenn diese bereit waren. Um geschlossene Augen zu vermeiden drückte sie zweimal ab, während das Paar seine Haltung aber nicht veränderte. Erst waren es nur Familie und Freunde, nach und nach reiste Beate Rose dann aber quer durch damalige Bundesrepublik und lichtete rund 200 Paare ab. 1972 erschien daraus ihr Bildband „Paare. Menschenbilder aus der Bundesrepublik Deutschland zu Beginn der siebziger Jahre“. Als Information für den Betrachter gab sie lediglich das Alter der Porträtierten und ihren Beruf an.

M

it verhaltener Zuversicht schauen sie in die Kamera – sie mit einem nur angedeuteten Lächeln, er mit dem Ernst eines Geschäftsmannes. Beide sind traditionell gekleidet, er mit Uhrkette in der Weste, die 34-jährige Ehefrau im Dirndl. Dass der Mann auf der Schwarz-Weiß-Fotografie erst 44 Jahre alt ist, ist kaum zu glauben. Ein anderes Paar 2011: Die Industriekauffrau in schwarzer Hose ist 51 Jahre alt und steht in enger Umarmung zu ihrem Partner, einem 21-jährigen Krankenpfleger. Es sind zwei Bilder von vielen, die den gesellschaftlichen Wandel der vergangenen 40 Jahre abbilden. Das LVRLandesmuseum in Bonn zeigt noch bis Anfang Januar die Ausstellung „Paare“ mit jeweils 60 Fotos der Landshuter Künstlerin und Fotografin Beate Rose aus dem Jahr 1971 und 60 um das Jahr 2011 entstandenen Fotos des Kölner Fotografenpaares Nadine Preiß und Damian Zimmermann, die sich direkt auf Beate Roses Arbeiten beziehen. Menschen hätten sie einfach am meisten interessiert, „vor allem Paare und wie sie zueinander stehen“. Diesen Satz von Beate Rose darf der Besucher durchaus wörtlich verstehen. Als sie 1971 ihr erstes Paar für ihre Abschlussarbeit als Fotografin ablichtete, hatte sie ein klares, sehr einfaches Konzept. Sie stellte Paare aus ganz unterschiedlichen sozialen Schichten vor einen weißen Hintergrund und gab ihnen nur eine Vorgabe: Sie sollten stehend in die Kamera schauen. Wie sie

das Projekt fortführen

inhaberin eines Milchgeschäfts (41), Molkereifachmann (51)

die Paare-Fotografen: damian Zimmermann, Beate rose (Mitte) und nadine Preiß. Foto: Jürgen Vogel, LVr-Landesmuseum Bonn

INfoS ▶ Die Ausstellung „Paare“ ist noch bis zum 3. Januar 2016 im LVr-Landesmuseum Bonn, Colmantstraße 14-16, zu sehen. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. in der Ausstellung ist zudem eine Paarkamera aufgebaut. Besucher-Paare können sich dort ablichten lassen und das Foto für 50 Cent am empfang erwerben.

Paare vor 40 Jahren und heute: eine Foto-Ausstellung in Bonn zeigt Momentaufnahmen und offenbart damit gesellschaftliche Veränderungen. Paar-Fotos: Beate rose (schwarz-weiß), damian Zimmermann/ nadine Preiß (Farbe)

▶ Geöffnet ist sie dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags von 13 bis 18 Uhr.

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25 Jahre später bekam Damian Zimmermann das Buch geschenkt. „Es lag bei mir lange in Bücherkisten herum, und es dauerte wiederum einige Jahre, bis ich kapiert hatte, was das für ein Projekt war“, erzählt der Kölner Fotograf. Als er Nadine Preiß vor zehn Jahren kennenlernte, war aber mit das Erste, was er ihr erzählte, dass er das Projekt von Beate Rose gerne fortführen wollte. Einige Jahre, nachdem das Paar auch mit Beate Rose über seine Idee gesprochen hatte, wiederholten die beiden Fotografen das Projekt fast identisch. Sie suchten im Freundes- und Bekanntenkreis, später über Facebook und andere soziale Netzwerke und sogar Zeitungsaufrufe Paare und reisten ebenfalls durch Deutschland, um sie abzulichten. Auch sie stellten die Paare vor einen weißen

Hintergrund und überließen ihnen alles andere selbst: „Manche Paare waren damit auch überfordert. Sie hatten es sich eher wie bei einem Modeshooting vorgestellt und bekamen dann von uns gar kein Feedback“, erzählt Nadine Preiß. Die Kölner Fotografen schossen drei Bilder kurz hintereinander, das Paar konnte sich daraus eines aussuchen. „Es gab aber keine Wiederholung.“ Die Weiterführung des reduzierten und nüchternen Konzeptes von Beate Rose war entscheidend, um eine Vergleichbarkeit zu erzeugen. Und in der Tat

wirken die 120 zum Teil großformatigen Fotos in der Bonner Ausstellung durch die formale Strenge wie aus einem Guss. Dass die alten Bilder schwarz-weiß sind und die neuen in Farbe, ist dabei nur konsequent, da die Fotos gesellschaftliche Veränderungen auf vielfache Weise widerspiegeln, eben auch durch ihre Farbigkeit. Und die Veränderungen sind immens, und sie betreffen sowohl die Paare und ihren Wandel als auch unseren Umgang mit dem Medium Fotografie. Vor 40 Jahren waren Fotos etwas Besonderes. Ältere Paare gingen noch im

industriekauffrau (50), Krankenpfleger (21)

Hausfrau/Buchhalterin (24), Sparkassenangestellter (26)

Solariumbetreiber (28), Piercerin; tattoostudiobesitzerin (24)

Landwirtsfrau (79), Landwirt (84)

verantwortungsvoller Position, hatte ein Pflaster am Fuß und ein paar Schweißflecken auf dem T-Shirt“, sagt Damian Zimmermann. Heute ist aber auch die Art und Weise anders, wie Paare sich und ihre Liebe präsentieren. Manche stehen in symbiotischer Umarmung oder umklammern sich gar. Solche Bilder prägen auch unser heutiges Bild von Partnerschaft, glaubt Nadine Preiß, die auch Workshops mit Jugendlichen zu den Fotos veranstaltet. „Wenn Kinder oder Jugendliche die Bilder aus den 70ern anschauen, sind sie über-

Sonntagsanzug zum Fotografen, das Auslösen der Kamera war ein erhabener Moment, dem die Porträtierten auf Beate Roses Bildern auch mit einem angemessen Gesichtsausdruck begegnen und oft ernst, manchmal gar etwas schüchtern in die Kamera schauen. Heutige Paare dagegen stehen verhältnismäßig lässig in Alltagsklamotten vor der Kamera und strahlen – erfahren in der Eigenvermarktung – selbstbewusst in die Kamera. „Ein Paar ist sogar direkt aus dem Freibad zum Shooting gekommen und hat sich barfuß vor die Kamera gestellt. Er, ein Mann in sehr

Hausfrau, Malerin (35), Mühlenvertreter, Bäcker (48)

Künstlerin, einrahmerin (45), Berufsschullehrerin für deutsch und praktische Philosophie (43)

Mehr dazu im internet: www.landesmuseum-bonn.lvr.de

rascht, wie distanziert die Paare wirken. Und sie fragen mich dann, ob sich früher die Paare gar nicht gemocht haben“, sagt Nadine Preiß. Dass die vermeintliche Distanz der Paare vor 40 Jahren mehr über unseren heutigen, medienversierten Blick auf Beziehungen als über das fotografierte Paar verrät, ist auch eine der Erkenntnisse, die der Betrachter mit nach Hause nimmt. Und bei aller Authentizität, die die Bilder preisgeben, erfährt man so auch einiges über die Fotografie und ihre Täuschungsmöglichkeiten: „Auch Fotos darf man

nicht trauen. Sie fangen einen Moment ein, der in der nächsten Sekunde ganz anders aussehen kann“, sagt Damian Zimmermann. Die Ausstellung erzählt auch eine Menge über gesellschaftliche Konventionen vor 40 Jahren und heute. Sie zeigt, wie sich Paarbeziehungen und Geschlechterrollen in Deutschland verändert und vergrößert haben. Abgesehen von soziologischen Aspekten machen diese Fotografien auch einfach Spaß, in die Gesichter der Paare zu schauen, ihre Haltung zueinander und ihr Outfit zu betrachten. Vielleicht macht sich 2051 ein Fotograf an die Weiterführung des Projektes.

Stadtbaurat (48), Hausfrau/Architekturstudium (44)

Controllerin (45), Verleger, Sammler (50)

rentnerin/Buchbinderin (81), rentner/Hafenarbeiter (83)

Unter jedem zweiten foto von Beate Rose steht als Berufsangabe „Hausfrau“, selbst wenn die frau ein Architekturstudium absolviert hatte. Ist das heute noch denkbar? Wunderer: Das ist heute sicherlich seltener. Zum einen haben mehr Frauen einen Beruf erlernt oder ein Studium absolviert. Und wenn dem so ist, ist es für sie selbstverständlich, das auch kundzutun, Frauen definieren sich stärker auch über ihre Berufstätigkeit. Andererseits muss man sagen, dass es nach wie vor Frauen gibt, die viele Jahre die Erziehungs- und Hausarbeit leisten und das auch gerne tun, sich aber kaum mehr trauen, sich als „Hausfrau“ zu bezeichnen. Sie haben Sorge, dass dies nicht genügt, sie nicht als vollwertig angesehen werden. Und: Schön wäre, wenn auch einmal „Hausmann“ unter einem Bild stünde, da sind die Vorbehalte aber leider immer noch groß. Was hat sich denn in der Rollenverteilung der Paare verändert in diesen 40 Jahren? Wunderer: Die Rollen sind flexibler geworden, Frauen tragen zum Einkommen bei, Männer helfen im Haushalt mit und verbringen Zeit mit den Kindern. Allerdings gibt es gerade nach der Geburt des ersten Kindes weiterhin einen „Traditionalisierungseffekt“: Selbst wenn die Pflichten vorher gut verteilt waren, bleibt dann die Hausarbeit oft an der Frau hängen, während sich der Mann verstärkt beruflichen Aufgaben widmet. Das hat damit zu tun, dass in der Regel die Frauen zu Hause beim Kind bleiben – zunächst aus biologischen Gründen wegen des Stillens, später auch, weil Männer selbst in denselben Berufen und Positionen nach wie vor deutlich mehr verdienen als Frauen. Die Bandbreite an Paaren ist größer. Homosexuelle Paare, Paare mit großem Altersunterschied. Wie stark prägen solche „ungewöhnlichen“ Paare auch das Bild von

Hausfrau (34), Kaufmann für Überseehölzer (44)

„Vielfalt bereichert“: davon ist eva Wunderer, Psychologin an der Hochschule Landshut, überzeugt. Foto: Wunderer der traditionellen Ehe? Wunderer: Das stimmt, es gibt eine größere Vielfalt an Beziehungsformen, die auch offen gelebt werden kann: schwule Paare, lesbische Paare, Patchwork-Familien, binationale Paare. Da hat sich viel verändert, wenngleich auch heute noch beispielsweise homosexuelle Paare diskriminiert werden. Paare mit großen Altersunterschied gab es ja immer schon, wenn beispielsweise eine Frau früh, etwa im Kindsbett, verstarb. Seltener waren Paare, bei denen die Frau deutlich älter ist als der Mann. Die traditionelle Ehe im Sinne von Mann und Frau, die mit gemeinsamen leiblichen Kindern lebenslang zusammenleben, ist nicht mehr so häufig. Wenn Sie heute fragen: Wie sieht das „typische deutsche Paar“ aus, dann wird die Antwort nicht so einfach sein – und das ist auch schön, da Vielfalt bereichert. Heute präsentieren sich viele Paare auf den fotos sehr eng aneinander. Sie bilden rein körperlich schon eine Einheit, schmiegen sich an, halten sich teilweise sogar im Klammergriff. Was sagt das über unser Paarverständnis heute aus? Wunderer: Die Offenheit, eigene Gefühle zu zeigen oder etwas Privates von sich in der Öffentlichkeit preiszugeben, ist gestiegen. Früher war es weniger üblich, sich in der Öffentlichkeit zu küssen, sich körperlich nahe zu kommen – oder auch seinen Schwangerschaftsbauch betont zur Schau zu stellen. Viele posten ihre Urlaubs- oder Hochzeitsfotos ja sogar auf der Website oder in sozialen Foren, wo sie für hunderte, tausende Menschen zugänglich sind.

Gärtnerin (49), Gärtner (53)

aachener Zeitung, d Das Thema dieser Doppelseite sind Paare vor 40 Jahren und heute. Im Aufmacher-Foto links ist ein Paar vor 40 Jahren abgebildet, rechts ein Paar von heute. Am Fuß der Seite sind Farb- und Schwarzweiß-Fotos sowie alte und neue Aufnahmen gemischt zusammengestellt worden. „Früher ernst, heute lässig“ lautet die Überschrift.

MAGAZIN 5

S A M S T A G , 5 . D E Z E M B ER 2 0 1 5

DIE WELT DES MAX MUSTERMANN

Von Nikolo, Krampus und Niccolò PURGER TORIUM Alexander Purger

Krampus und Nikolo sind die Dioskuren des Advents. Für unsere kleinen SnuppiLeser: Dioskuren sind ein kongeniales Männerpaar. Zum Beispiel Castor und Pollux im klassischen Griechenland. Goethe und Schiller im klassischen Weimar. Oder (man darf sie durchaus im selben Atemzug mit den obigen nennen!) Faymann und Mitterlehner in der klassischen Großen Koalition. Krampus und Nikolo gehören untrennbar zusammen, auch wenn sie stets das Gegenteil des anderen wollen. Wenn der Krampus die Kinder mit der rasselnden Eisenkette züchtigen möchte, will der Nikolo sie mit Apfel, Nuss und Mandelkern belohnen. Möchte der Krampus die Kinder in seine finstere Buckelkraxen sperren, will der Nikolo

nordsee-Zeitung, d Die Zeitung wird in Bremerhaven herausgegeben, einem wichtigen Fischereistandort. Daher liegt es nahe, dass das Thema Fisch vielfältig thematisiert wird. Die Überschrift lautet „Die Stars vor der Haustür“ Die querformatige Abbildung zeigt die 20 wichtigsten Fischarten der Nordsee. In kleinen Textblöcken, die über und unter der Abbildung stehen, werden Fakten aufgelistet: Vorkommen, Länge und Gewicht, maximales Alter usw. Man sieht: man kann Themen so aufbereiten, dass es Spass macht, den Inhalt zu konsumieren.

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ihnen begütigend das Haupt tätscheln. In der bereits erwähnten Großen Koalition würde man die beiden somit als Spiegelminister bezeichnen. Diese sonderbare Einrichtung wurde von SPÖ und ÖVP ersonnen, damit nur ja kein Minister irgendetwas tun kann. Wenn zum Beispiel die krampusschwarze Innenministerin einen Plan hat, dann darf sie ihn nicht etwa verwirklichen. Nein, sondern sie muss erst ihren Spiegelminister, den nikoloroten Verteidigungsminister, um Erlaubnis fragen. Der sagt natürlich Nein, woraufhin die Innenministerin, wenn einmal der Verteidigungsminister einen Plan hat (was allerdings selten vorkommt), dann klarerweise ebenfalls Nein sagt. Langer Rede kurzer Sinn: Es ist ein Glück für die Kinder, dass Krampus und Nikolo bloß Dioskuren und keine Spiegelminister sind. Sonst gäbe es weder heute noch morgen Süßigkeiten und Brauchtum, sondern nur endlose Streitereien. Krampus und Nikolo würden einander nach dem Spielgelministerrat auf offener Bühne beflegeln, sich gegen-

seitig mit Vetodrohungen eindecken und an Neuwahlen denken. Am Ende würden sie eine Arbeitsgruppe gründen, eine Reform bis zum Krampus- und Nikolotag 2025 in Aussicht stellen, und am Ende würden sie eine progressive Brauchtumssteuer auf Eisenketten, Buckelkraxen, Apfel, Nuss und Mandelkern einführen. Mit Freibeträgen für kleine und mittlere Kopfnussbezieher. Aber so ist das halt in der Politik, wusste schon der zweitberühmteste Nikolo von allen, Niccolò Machiavelli: „Wenn schwache Männer zu beraten und beschließen haben, werden in zweifelhaften Lagen, wo Mut zur Entscheidung nötig wäre, zweideutige Beschlüsse gefällt. Nicht weniger schädlich als die zweideutigen Beschlüsse sind die langsamen und späten.“ – Das, liebe SnuppiLeser, ist kein Kommentar zur aktuellen Regierung in Österreich. Diese Sätze sind 500 Jahre alt. Auch über den Zweck des heutigen Versorgungsstaates wusste der Nikolo aus der Toskana schon alles: „Regieren ist nichts anderes, als die Untertanen so

zu halten, dass sie einem weder etwas anhaben können noch wollen. Dies erreicht man entweder dadurch, dass man sich ihrer vollkommen versichert, indem man ihnen jede Möglichkeit entzieht, einem zu schaden, oder dadurch, dass man ihnen so viel Gutes erweist, dass es unvernünftig wäre, eine Änderung ihres Zustandes zu wünschen.“ Machiavelli sah freilich voraus, dass die Politik des Gutes-Tuns eher früher als später an ihre Grenzen stößt und in enorme Steuerlasten mündet: „Nichts verbraucht sich selbst so wie die Freigebigkeit, denn indem du sie übst, verlierst du die Fähigkeit, sie zu üben, und du wirst entweder arm oder verächtlich oder, um der Armut zu entgehen, raubgierig und verhasst.“ Zum Abschluss vielleicht noch ein letzter, überaus aktueller Ausspruch des großen Philosophen Niccolò, der völlig zu Unrecht als Krampus gilt: „Ein Fürst, der nicht weise ist, kann niemals weise beraten werden.“ – So weit die NikoloGeschenke für heuer. WWW.SALZBURG.COM/PURGERTORIUM

salzburger nachrichten, a „Die Welt des Max Mustermann“ lautet der Titel einer Serie, die in dieser Zeitung läuft. Bei dieser Seite geht es um die Ängste der Österreicher. Hervorgehoben wird ein Ergebnis, nämlich die größte Angst: Es ist die Angst vor Spinnen. In tabellarischer Auflistung werden Ängste genannt, zum Teil gegliedert nach Frauen und Männern. Kleine Piktogramme dienen der Auflockerung.


Fotografie EuropEan nEwspapEr award K at e g o r i e 4 . 2 . B i L d s c h n i t t

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- Donnerstag, 1. Oktober 2015

Tag der Senioren, Tag der Begegnung „Die ältere Generation hat ein Anrecht darauf, als Gewinn und nicht als Last angesehen zu werden.“ Otto von Dellemann, Vorsitzender der SVP-Seniorenbewegung

BOZEN. Unter dem Motto „Tag der Senioren, Tag der Begegnung!“ laden 59 Seniorenwohnheime in Südtirol die Bevölkerung heute Nachmittag von 14 bis 17 Uhr zu Kaffee und Kuchen ein. In vielen Heimen findet zusätzlich ein buntes Programm statt: Vorträge, Musik, Oktoberfest, Spielen usw. (www.vds-suedtirol.it). ©

Südtirol 15

„Wenn es immer weniger jüngere und immer mehr ältere Menschen gibt, gewinnen die Beiträge der älteren Menschen zum Gelingen von Gesellschaft an Bedeutung.“

DAS THEMA 7 2 . Ja h r g a n g , N r. 9 2

Donnerstag, 21. April 2016

WUES - Seite 8

Die ewige Königin

Vorwort zu „Erkenntnisse und Empfehlungen des Sechsten Altenberichts“ des Bundesfamilienministeriums

HEUTE IST TAG DER SENIOREN

Queen Elizabeth II: Am 21. April wird die Queen 90 Jahre alt. Sie hat als Monarchin in Großbritannien große Umwälzungen

erfahren und doch mit Disziplin und Würde für Kontinuität und Stabilität gesorgt. Das Porträt einer unnahbaren Frau.

ie Königin befand sich zu einem Routinecheck gerade im Krankenhaus, da verschickte eine BBCJournalistin die Nachricht per Twitter: „Queen Elizabeth ist gestorben.“ Es war ein Mittag im Juni vergangenen Jahres, und Großbritannien stockte der Atem. In Nachrichtenredaktionen auf der ganzen Welt dürfte für wenige Momente eine Schockstarre ein- und die berufliche Professionalität ausgesetzt haben. Dann gab es Entwarnung: falscher Alarm. Es handelte sich um einen irrtümlich abgesetzten Tweet während eines zugegebenermaßen etwas makabren Testlaufs. Doch für den Ernstfall des Unaussprechlichen und Undenkbaren wird regelmäßig geprobt, eben weil er als unaussprechlich und undenkbar gilt. Kaum ein Brite kann sich vorstellen,

Bahnstrecken ein oder besucht Schulen und Krankenhäuser: sich zeigen, lächeln, Smalltalk führen. Pausen gönnt sie sich nur wenige. Dann kümmert sie sich am liebsten um ihre Hunde und Pferde. Ihr wird ein guter Humor nachgesagt, aber wer weiß das schon so genau? Die Queen bleibt unnahbar und mysteriös, noch nie hat sie ein Interview gegeben. Im Auftrag der Diplomatie reist sie derweil auch im hohen Alter an der Seite ihres 94-jährigen Ehemanns Prinz Philip durch die Welt. So hat sie allein Deutschland auf fünf Staatsvisiten besucht: 1965, 1978, 1992, 2004 und erst im vergangenen Jahr, als die Deutschen mit ihrer Bewunderung für die britische Monarchin für sehr viel Verwunderung bei der britischen Bevölkerung sorgten. Sie führt all diese Aufgaben stets pflichtbewusst, höflichreserviert sowie mit Würde aus und hält sich an das Versprechen, das sie ihren Landsleuten 1947 gegeben hat: „Mein ganzes Leben, sei es

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Bildschnitt und Bildgröße sorgen für Modernität Wenn man als Journalist immer nur in Texten denkt und das Visuelle immer hintanstellt, wirken Zeitungen sehr textlastig und langweilig. Das bedeutet, dass die guten Inhalte nicht optimal angeboten werden. Eine einfache Maßnahme, die außerdem keinen Cent kostet: Bildgrößen und Bildschnitte verbessern. Extrem geschnittene Hoch- oder Querformate und vernünftige Bildgrößen lassen jede Zeitung modern aussehen.

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Von unserer Korrespondentin KATRIN PRIBYL

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V

on wegen Angst vorm Alter. „Altenteil“ und „Altengleis“ war gestern. Menschen sind heutzutage lange fit und aktiv und können oft bis ins hohe Alter selbständig leben. Heute sind Senioren rüstig und aktiv, wollen sich bilden, reisen, ihren „Ruhestand“ genießen, aber sich auch weiterhin in die Gesellschaft einbringen. Die Bevölkerungspyramide steht buchstäblich Kopf: Die Generationen erreichen dank des medizinischen Fortschrittes und der besseren Versorgung ein höheres Durchschnittsalter als noch vor einigen Jahren. Eine gleichzeitig niedrige Geburtenrate sorgt für das mittlerweile allseits bekannte demografische Bild. Doch das Bild in unseren Köpfen hinkt hinterher – ein Blick auf Südtirols Statistik zeigt: Die Altersklasse zwischen 60 und 80 Jahren ist fast zur Gänze gesund und aktiv. Und die Generation 60+ ist keineswegs damit zufrieden, sich zurückzuziehen. Entsprechend werben die SVP-Senioren, die „ältere Generation als Gewinn“ anzusehen, deren individuelle Ressourcen und Potenziale sich die Gesellschaft erschließen könne, ja müsse. Ihr Wert als Konsumenten sei bereits entdeckt. Doch geht es für die älteren Menschen auch um „die Anerkennung einer veränderten, soziokulturellen Rolle“ mit „vermehrter Übernahme von Verantwortung in der Familie, in der Gemeinde und der Gesellschaft © Alle Rechte vorbehalten insgesamt.“

„Altenteil“ war gestern

Zwölf unterschiedliche Premierminister hat sie kommen und elf auch wieder gehen sehen – von Winston Churchill bis zum amtierenden, David Cameron.

Mit den Jahren wächst die Erfahrung – nur eine der Stärken älterer Menschen. Obwohl sie zunehmend rüstig bis ins hohe Alter sind, ändert sich ihr Bild in der Gesellschaft nur langsam.

3,7 Prozent

Ein Drittel

Kaufkraft

774,19 €

Altersarmut Ein Fünftel

der Südtiroler zwischen 60 und 80 Jahren sind pflegebedürftig. Die überwiegende Mehrheit in dieser Altersgruppe ist also rüstig und gesund. Erst über 80 Jahre steigt der Anteil der Pflegebedürftigen und erreicht in den höheren Altersklassen etwa 30 Prozent. Insgesamt sind in Südtirol derzeit 14.900 Personen pflegebedürftig. 10.900 von ihnen werden zuhause ge© pflegt.

In fast jedem dritten Haushalt in Deutschland leben Menschen im Rentenalter. Das berichtet das Statistische Bundesamt. In gut 80 Prozent der insgesamt 12,3 Millionen Haushalte mit Senioren lebten ausschließlich ältere Menschen. In den übrigen wohnten sie mit Jüngeren zusammen unter einem Dach. ©

Viele Senioren, das heißt auch viele ältere Konsumenten, die Wirtschaft hat das lang schon entdeckt und sogar einen eigenen Begriff für die Käufer „50plus“ kreiert: „Silver Shopper“. In München findet mittlerweile die jährlich größer werdende Messe „Die 66“ statt – heuer präsentierten fast 500 Aussteller rund 47 000 Besuchern ein breites Spektrum zum © „50plus-Markt“.

hat laut Fürsorgeinstitut NISF/ INPS ein Rentner in Südtirol durchschnittlich als monatlichen Bruttorentenbetrag zur Verfügung. Vor vier Jahren waren es 672,37 Euro. „Fast gleich bleibende Einkünfte“ bei ständig steigenden Lebenshaltungskosten, kritisiert SVP-Arbeitnehmerchef Hel© mut Renzler.

15,4 Prozent der Deutschen galten 2014 als arm. Laut der Definition der Europäischen Union sind das Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen müssen – in Deutschland 917 Euro pro Monat für einen Einpersonenhaushalt. Mit 15,6 Prozent lag die Armutsgefährdungsquote unter Rentnern 2014 erstmals über dem Durch© schnitt.

Anspruch auf beste Medizin Schnelle Hilfe im Pflegefall ARBEITNEHMER: Gesundheitsleistung garantieren BOZEN. Die Zahl der Senioren nimmt zu – ihr „finanzieller Spielraum“ aber vielfach ab, mahnt der SVP-Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler. Schuld daran seien die ständig steigenden Preise und Lebenshaltungskosten und die fast gleichbleibenden Einkünfte. Gerade deswegen gelte es in Zukunft noch stärker dafür Sorge zu tragen, dass diesem großen Anteil der Bevölkerung – trotz seiner geringen finanziellen Mittel eine hochwertige Gesund-

heitsleistung garantiert werde. „Niemals zu vergessen ist die Tatsache, dass es unsere Senioren waren, die das heutige Gesundheitswesen jahrzehntelang finanziert und aufgebaut haben. Gerade deshalb haben sie einen besonderen Anspruch auf hervorragende medizinische Betreuung, unabhängig von den anfallenden Kosten. Einsparungen sind in den Bereichen Verwaltung und Organisation zu machen“, mahnt der SVP-Arbeit© Alle Rechte vorbehalten nehmer-Chef.

den Anlaufstellen vor Ort und vor allem aus einer Hand Informationen, Beratung und Begleitung zu den verschiedenen Pflege- und Betreuungsangeboten geliefert“, so Stocker. Bis spätestens Ende 2017 sollen die Anlaufstellen dann stufenweise auch die kontinuierliche Begleitung der Pflegeund Betreuungsfälle übernehmen. „Mit der Einführung dieses neuen Dienstes versuchen wir, den Grenzen der Pflege in den Familien Rechnung zu tragen“, © Alle Rechte vorbehalten sagt sie.

Lebensleistung würdigen BOZEN. Südtirols Bäuerinnen nutzen den Tag der Senioren, um die Lebensleistung der älteren Menschen „und den Gewinn, den sie für das gesellschaftliche Zusammenleben darstellen“, zu würdigen – und gleichzeitig auf ihr Angebot der Seniorenbetreuung am Bauernhof aufmerksam zu machen. Man habe diese auf die Beine gestellt, „damit Menschen auch im Alter eine möglichst hohe Selbstständigkeit im familiären Umfeld genießen können“,

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kurz oder lang, werde ich in Euren Dienst stellen.“ Ihre Untertanen verehren sie für diese Integrität. Elizabeth II. ist das mit Abstand beliebteste Mitglied der Familie Windsor – der Firma, wie Prinz Philip, mit dem sie seit 1947 verheiratet ist, einmal die Royals bezeichnete. Dabei stand die Monarchie nicht immer so gut da wie heute. In den 90er Jahren sorgte die jüngere Generation, hierbei vor allem drei ihrer vier Kinder, für Skandale und Peinlichkeiten, die sich keine Seifenoper hätte besser ausdenken können. Prinz Andrew trennte sich von seiner Frau Sarah Ferguson, Tochter Anne ließ sich von Mark Philips scheiden und Prinz Charles und Diana gingen auseinander – all das nicht ohne Affären, Peinlichkeiten und Enthüllungen in der sensationslüsternen Presse. Als wäre es nicht genug, brannte Schloss Windsor zu Teilen nieder. Die Queen bezeichnete deshalb 1992 als „annus horribilis“, als Schreckensjahr. Hinzu kam, dass die Bevölkerung dagegen rebellierte, mit ihren Steuergeldern für das Königshaus, in diesem Fall für die Instandsetzung von Windsor, zur Kasse gebeten zu werden. Die pragmatische Elizabeth II. fand die passende Antwort und bezahlt seitdem Steuern. Doch ihr persönlicher Tiefpunkt sollte erst noch folgen, als 1997 ihre Ex-Schwiegertochter Diana bei einem Unfall starb. Damals tauchte die Re-

Die über 65-Jährigen machen in Südtirol mittlerweile ein Fünftel der Bevölkerung aus – Tendenz steigend. Beim NISF/INPS verzeichnet man 2015 genau 109.908 Personen über 65 Jahre. Vor vier Jahren waren es 102.076 Personen und damit noch 7841 © weniger.

GESUNDHEIT: Anlaufstellen mit Infos aus einer Hand BÄUERINNEN: Seniorenbetreuung am Bauernhof BOZEN (LPA). Südtirols Senioren sind zwar heute länger rüstig als früher, „im Falle einer Pflegebedürftigkeit muss aber schnell Hilfe geboten werden“, meint Soziallandesrätin Martha Stocker. Deshalb werden bis Anfang 2016 für alle betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen und ihre Familien einheitliche territoriale Anlaufstellen in den jeweiligen Sprengelgebieten eingerichtet, verspricht sie. Derzeit befänden sie sich in allen Sprengeln bereits im Aufbau. „Künftig werden in

Die Königin ist die einzige Britin, die ohne Führerschein hinterm Steuer sitzen darf. Auch genießt sie Immunität und darf nicht verhaftet werden.

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dass die Königin einmal nicht mehr in ihren farbenfrohen Kostümen in die Menge winken wird. Sie ist so etwas wie das Aushängeschild der Nation – zwar ohne Macht in der Tagespolitik, aber dennoch mit größter Bedeutung. Als Monarchin übt sie mit stoischer Ruhe, viel Symbolik und strenger Disziplin ihren Dienst am Volk aus. Königin Elizabeth II., die Ewige, schwebt über allem, offenbar auch über der Zeit. Am 21. April feiert sie ihren 90. Geburtstag – im Kleinen, wie es die Tradition will. Erst im Juni begeht sie den Ehrentag mit mehreren Veranstaltungen, da sich seit Jahrzehnten das hartnäckige Gerücht auf der Insel hält, im Juni herrsche besseres Wetter als im April. Seit mehr als 64 Jahren sitzt sie auf dem Thron. Erst 2015 überholte die Monarchin, die nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters König George am 6. Februar 1952 zur Königin wurde, Queen Victoria mit der längsten Regentschaft. Während aber ihre Ururgroßmutter das goldene Zeitalter Britanniens geprägt hat, ist unter der Herrschaft Elizabeths II. das Empire zerfallen, die Macht und der Einfluss des einstigen Weltreichs sinken stetig. Die Royals, die das herrschaftliche Theater voller Prunk, Pracht und Pomp auf beispiellose Weise zelebrieren, verkörpern in all ihrer Traditionsverbundenheit das alte Britannien, dem noch immer viele auf der Insel insgeheim

schreibt die Präsidentin der Sozialgenossenschaft „Mit Bäuerinnen lernen – wachsen – leben“, Maria Hochgruber Kuenzer, dazu in einer Aussendung und betont: „Der Wert des älteren Mitmenschen und seine Lebenserfahrung sind uns dabei ein großes Anliegen.“ Die Seniorenbetreuung sieht sich als „ergänzendes Angebot zu bestehenden Dienstleistungen und kann für pflegende Angehörige auch als Entlastungsangebot genutzt werden“. © Alle Rechte vorbehalten

dolomiten, i „Altenteil war gestern“ heißt es in der Überschrift. Es geht um die Situation alter Menschen. Bildschnitt und Bildgröße sind so gewählt, dass das Bild auffällt, wenn man durch die Zeitung blättert.

Königin Elizabeth (rechts) und ihre Mutter FOTO: DPA im Jahr 1937.

Königin Elizabeth II. nach der Krönung in FOTO: DPA Westminister Abbey.

nachtrauern – trotz des Kolonialismus mit all seinen oft verdrängten Schattenseiten. Elizabeth Alexandra Mary Windsor, so ihr voller Name, hat in mehr als sechs Jahrzehnten große Umwälzungen erfahren, die SuezKrise miterlebt, den wirtschaftlichen Kollaps in Großbritannien, die technischen Neuerungen und den blutigen Unabhängigkeitskampf der nordirischen Untergrundorganisation IRA. Sie hat das Commonwealth mit aufgebaut und zusammengehalten, ist Schirmherrin von mehr als 600 Wohltätigkeitsorganisationen, weltliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche, Chefin der Streitkräfte und natürlich Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs. Jeden Morgen geht sie deshalb, wenn sie denn zu Hause im Buckingham Palace weilt, nach dem Aufstehen ihre Korrespondenz durch, beantwortet Mitteilungen, wobei nur die per Post geschickten Briefe auf eine persönliche Antwort der Queen hoffen dürfen. Häufig aber hat sie Termine, weiht

gentin tagelang ab, während das Volk in seiner Trauer „mehr Mitgefühl“ von seinem distanziert wirkenden Staatsoberhaupt forderte. Mittlerweile haben die Briten Elizabeth II. alle Fehltritte verziehen, die Monarchie scheint gewappnet für die Zukunft. Ihr Geburtsort in der 17 Bruton Street im schicken Londoner Viertel Mayfair, wo damals ihre Eltern wohnten, beherbergt heute ein Restaurant. Es ist ein Detail, das zu dieser Metropole passt, die im steten Fluss ist, sich unaufhörlich verändert und den Takt angibt in Mode, Musik und Kultur. Die Hauptstadt Großbritanniens ging in den vergangenen Jahrzehnten in Krisen und Finanzcrashs in die Knie und stand wieder auf. Die Zeiten scheinen mit den Jahren schneller geworden zu sein, die Momente flüchtiger. Königin Elizabeth II. aber ist sich in ihrer Unmoderne treu geblieben und strahlt eben deshalb jene Kontinuität aus, nach der sich offenbar so viele Menschen sehnen.

Auch im hohen Alter hat sie eine Vorliebe für farbenfrohe Kostüme: Queen Elizabeth II. feiert an diesem Donnerstag ihren 90. Geburtstag. Im Hintergrund ihr Mann Prinz Philip. FOTO: DPA

Main-Post, d Thema der Seite ist der 90. Geburtstag von Elisabeth II. Das Bild zeigt im Vordergrund die Queen, im Hintergrund ihren Ehemann. Diese monothematische Seite wird durch Bildschnitt und Bildgröße aus dem Rhythmus der anderen Seiten hervorgehoben.

7. Februar 2016

Selbstfahrende Autos

Ski-Wunderland

Echte Kerle

CHF 4.50 | EUR 4.10 www.sonntagszeitung.ch

Algorithmen entscheiden über Leben und Tod

Warum Norwegen der Schweiz weit voraus ist

So ists wieder toll, ein Mann zu sein

Wissen — 58/59

Sport — 30/31

Gesellschaft — 53

Nr. 6 | 28. Jahrgang | AZA 8021 Zürich Redaktion: 044 248 40 40 Aboservice: 044 404 64 40 Gratisnummer Wochenende von 8 Uhr bis 11 Uhr: 0800 808 014

Mittelland Letzte Aufhellungen, zunehmend stark bewölkt und im Tagesverlauf vermehrt Niederschläge.

Berge Schneefallgrenze anfänglich bei 1200 Metern, dann auf 700 Meter sinkend.

Tessin Trüb und nass mit kräftigem Regen, Schneefallgrenze 800 Meter, in Tälern tiefer.

CS-Chef Thiam kürzt sich selbst den Bonus

Crevetten aus Sklavenarbeit in Schweizer Läden Zürich In der Schweiz werden Crevetten aus Thailand verkauft, die unter höchst fragwürdigen Umständen produziert werden. Migros, Aldi Suisse und Stutzer haben die Crevetten im Sortiment. Auf Schiffen, die Fischmehl für die Fütterung der Shrimps produzieren, werden Arbeiter wie Sklaven gehalten. Entrechtet, müssen sie rund um die Uhr arbeiten. «Jahrelang sahen wir kein Land», erklärt ein Betroffener. In der Kritik stehen auch die Arbeitsbedingungen in den Betrieben, die Crevetten für den Export sortieren, schälen und verarbeiten. Die Migros nimmt die Vorwürfe sehr ernst. Ihre Zulieferer haben sich zwar zu Kontrollen verpflichtet, nehmen diese aber offensichtlich nicht ernst.

Der Bank drohen wegen Schrottpapieren im Wert von 16 Milliarden weitere Verluste – Präsident Urs Rohner will bleiben

Schweiz ― 8/9

E. Bürgler, A. Rutishauser, V. Weber, K. Kofler, P. Burkhardt Zürich Der Konzernchef der Credit

Suisse, Tidjane Thiam, verzichtet auf einen Teil seiner Vergütung. «Ich habe dem Verwaltungsrat eine markante Kürzung meines Bonus beantragt. Innerhalb des Führungsteams ist der Einschnitt bei mir am grössten», sagt Thiam im Interview. Er könne nicht von anderen Opfer verlangen und selber keines bringen. Die Credit Suisse streicht bei den Schweizer Mitarbeitern die Boni um bis zu 75 Prozent. Bezüglich des im Oktober gemachten Ausblicks für das Jahr 2018 fühlt sich Thiam missverstanden. «Ich habe nie das Ziel verkündet, dass wir 2018 9 bis 10 Milliarden Gewinn machen», sagt Thiam. Diese Bandbreite habe er nur zur Illustration eingeführt. Laut Thiam wäre es «selbstzerstörerisch», dem Investmentbanking Gewinnziele vorzugeben.

Glosse

P.S. When a Man Loves a Woman Wenn ein Ausländer eine Frau vergewaltigt, dann muss er dabei bloss laut genug «Asyl» schreien und sich auf seine schwere Kindheit berufen. Aber wenn ein Schweizer nur mal ein bisschen zu schnell über die Autobahn fährt oder sein Kraftfahrzeug eine halbe Stunde unbeaufsichtigt im Halteverbot stehen lässt, gilt er gleich als Balkanraser beziehungsweise -parkierer und muss sich auf die volle Härte des Gesetzes gefasst machen. Dieselbe stossende Zweiklassenkuscheljustiz setzt sich dann beim Heiraten fort. Wenn ein Ausländer heiratet, kann er bald darauf gleich auch noch seinen ganzen Migrationshintergrund inklusive Zweit- und Drittfrauen und einem Dutzend unehelicher Kinder in die Schweiz nachziehen lassen. Schweizerinnen und Schweizern hingegen kann von einer Eheschliessung nur dringend abgeraten werden. Definitionsgemäss ist eine Ehe eine Glaubensgemeinschaft zwischen Mann und Frau, welche angelegt ist auf den immerwährenden wechselseitigen Gebrauch der Geschlechtsorgane (Kant), bis dass der Tod sie scheidet. Statt die Ehe jedoch nach allen Regeln der Gesetzgebungskunst zu fordern und zu fördern, stellt unser Staat sie immer noch unter die Androhung der Heiratsstrafe. Das ist längst nicht mehr zeitgemäss. Ist jetzt meine Meinung. Peter Schneider (@pspresseschau)

Credit-Suisse-Konzernchef Tidjane Thiam: Muss Opfer bringen

Foto: Fabrice Coffrini

Wirtschaft ― 35

Dolder-Besitzer: Undeklarierte Geschäfte?

Was Schweizer über Flüchtlinge denken

Zürich Seit Jahren steht die Frage im

Bern Schweizerinnen und Schweizer glauben kaum an die Möglichkeit, Flüchtlinge aus dem Mittleren Osten oder Nordafrika in der Schweiz integrieren zu können. Das zeigt eine repräsentative Meinungsumfrage. Eine Mehrheit von 54 Prozent vertritt die Ansicht, dass sich das Frauenbild der Zuwanderer nicht den hiesigen Vorstellungen angleichen lasse. Zudem ist eine Mehrheit von mehr als 58 Prozent höchstens zur vorübergehenden Aufnahme von Flüchtlingen bereit. Die tiefe Erwerbsquote von Flüchtlingen dürfte ein Grund sein für die Skepsis gegenüber den Asylsuchenden. Der Flüchtlingsstrom wird wohl nicht abreissen: Aus dem syrischen Aleppo fliehen Tausende, seit Russland die Stadt für Assads Truppen freibombt. Schweiz ― 5

Raum, wo Milliardär und Hotel-Dolder-Besitzer Urs Schwarzenbach, 67, seine Steuern bezahlt. Der Devisenhändler hat vor Jahren seinen Wohnsitz nach England verlegt. Jetzt besteht der Verdacht, dass er einen Teil seiner Geschäfte aus der Villa Falkenstein in Zürich-Stadelhofen kontrolliert, dafür aber nicht die geschuldeten Steuern bezahlt. Steuerfahnder haben beschlagnahmte Unterlagen analysiert und festgestellt, dass SchwarzenbachMitarbeiter und -Anwälte offenbar in Zürich aktiv Geschäfte der zahlreichen Offshorefirmen regeln. Die Steuerfahndung sieht in der Zürcher Basis eine steuerpflichtige «Betriebsstätte». Der Fiskus hat Vermögenswerte Schwarzenbachs in Höhe von rund 200 Millionen Franken blockiert.

Wetter — 34 | Horoskop — 61 | TV-Programm — 68/69

Ohne die Ende 2015 getätigte Kapitalerhöhung stünde die Credit Suisse laut Thiam heute schlecht da. «Gott sei Dank haben wir unser Eigenkapital um 6 Milliarden Franken gestärkt. Ich will mir gar nicht ausmalen, in welcher misslichen Lage wir sonst heute stecken würden.» Der Bank drohen weitere Verluste, weil sie in ihren Büchern Anleihen und Kredite mit Ramschstatus im Wert von 16 Milliarden Dollar hat. Verwaltungsratspräsident Urs Rohner sieht trotz des miserablen Jahresergebnisses keinen Grund zurückzutreten. An der Generalversammlung von Ende April stellt er sich zur Wiederwahl. «Ich werde mich diesem Votum stellen», sagt Rohner. «Natürlich weiss ich, dass ich nicht alles richtig gemacht habe.» Von den anderen Verwaltungsratsmitgliedern wird erst mit der Einladung zur Generalversammlung bekannt, ob sie weitermachen. Schweiz ― 2/3

Wirtschaft ― 40/41

sonntagsZeitung, ch Die Zeitung hat ein nachrichtliches Thema als Aufmacher: „CreditSuisse-Chef kürzt sich selbst den Bonus“, lautet die Überschrift. Durch die Halbierung des Gesichts erzielt man einen guten Blickfang.

K at e g o r i e 4 . 5 . P e r s P e K t i V e

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die ungewöhnliche Perspektive wirkt immer überraschend und ist ein hervorragender Blickfang Es steht sicher in jedem Foto-Lehrbuch, aber praktisch eingesetzt wird die ungewöhnliche Perspektive in Zeitungen eher selten. Der Fotograf muss das Motiv entdecken und die Redaktion muss der Idee folgen, dann entstehen phantastische Seiten.

Kurier, a 100 Persönlichkeiten und Peinlichkeiten, Pechvögel und Glückspilze aus dem Sportjahr werden auf der Doppelseite aufgelistet. Perfekter Blickfang durch ein Pferd im Sprung.

welt am sonntag Kompakt, d Das Foto zeigt einen Skispringer in dem Moment, in dem er von der Sprungschanze abhebt. So eine extreme Perspektive macht auf das Thema aufmerksam.

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SASCHA MONTAG / ZEITENSPIEGEL

c at e g o r Y 5 · f o t o - r e P o rta g e

foto-reportagen gehören zum journalistischen repertoire

Einsatzgebiete von Foto-Reportagen könnten im Regionaloder Lokalteil sein, aber natürlich auch im Wochenend-Produkt. Man muss auch keine schwere Kameraausrüstung mitnehmen, denn in modernen Handys sind sehr gute Kameras verbaut, die es jedem Journalisten erlauben, eine Veranstaltung oder ein Geschehen in einer logischen Reihenfolge zu fotografieren. Wenn man die Fotos dann geschickt auswählt, entsteht eine sehr authentische Story, die man in Print und Online sehr gut spielen kann.

Her mit der Kohle

Arbeitspause vor der Wohnhütte: die Köhler Gáspár Miklós (r.), Lajos Bálint und Margit Bálint. (Lupeni, Rumänien, 26. Juni 2016)

In osteuropäischen Waldregionen machen die letzten Köhler sich ziemlich schmutzig, um sicherzustellen, dass unser Grill nicht erlischt. Besuch auf einem Meilerplatz in Siebenbürgen. Von Mathias Becker und Sascha Montag (Fotos) 4

NZZ am Sonntag | 31. Juli 2016

N

Meist wird das Holz auf Pferdefuhrwerken zu den Meilerplätzen geschafft.

Lajos Bálint füllt die fertige heisse Holzkohle in Blechcontainer ab.

ebelschwaden kle­ ben in den Wiesen, als Lajos Bálint an diesem Morgen vor seine Hütte tritt. Er lässt den Blick schweifen. Die graue Wolkendecke, die seit Tagen den Him­ mel verhängt, ist ein wenig aufgeris­ sen. Doch was sich da am Horizont zusammenbraut, verheisst nichts Gutes. Lajos Bálint, mächtiger Bauch, russgeschwärztes Gesicht und neun dicke Finger an den Händen, ist kein wetterfühliger Typ. Aber so langsam beunruhigt ihn der Regen. «Wenn es so weitergeht, bekommen wir bald gar kein Holz mehr geliefert», sagt er. Das Problem ist, dass die Pferde der Holz­ fäller bei diesem Wetter im Matsch versinken. So fehlt dem örtlichen Sägewerk das Holz. Und Lajos Bálint, der Schnittabfall zu Holzkohle macht, bekommt auch keinen Nachschub. Zehn Tage ist es her, dass ein Laster des Sägewerks ihm eine Ladung auf die Wiese kippte. Seither warten sie auf Holz: Lajos Bálint, 62, seine Frau Margit, 67, und ihr Kumpel Gáspár Miklós, 63. Von Februar bis Dezember leben die drei hier, ein paar Kilometer ausserhalb ihres Heimatdorfes Lupeni in Siebenbürgen. Das Ehepaar Bálint in einer windschiefen Holzhütte, Gáspár Miklós nebenan in einem Bau­ wagen. Strom gibt es nicht. Wärme spenden kleine Holzöfen. Wasser holt Lajos Bálint mit einem alten Traktor mit Tankwagen aus einem Weiher. Zu dritt machen sie Holz zu Kohle, mithilfe einer uralten Technik: Sie schichten Holz kunstvoll zu hausho­ hen Bergen auf, die sie mit Stroh und Erde bedecken. Wenn ein solcher Hügel steht, schieben sie eine lange Fackel durch einen schmalen Zünd­ schacht in seine Mitte. Ein Feuer lodert auf. Es erstickt bald wieder, doch für einen schleichenden Schwel­ brand reicht der Sauerstoff im Meiler gerade aus. Und so qualmt der Hügel friedlich vor sich hin, während sich die Glut ihren Weg langsam durch sein Inneres bahnt. Aus Holz wird Kohle. Je nach Grösse des Meilers kann das bis zu zwei Wochen dauern.

Wenn die Meiler einmal kokeln, hat Margit Bálint viel Zeit, sich dem Kleinvieh zuzuwenden.

Risse in der Erdschicht

Der ehemalige Köhler Geza Kovacs produziert heute Holzkohle in seiner Fabrik. «Das geht schneller und ist umweltfreundlicher», sagt er.

Kunstvolle Architektur: Auf einem Köhlerplatz in Lupeni entsteht ein neuer Meiler. (26. Juni 2016)

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31. Juli 2016 | NZZ am Sonntag

NZZ am Sonntag | 31. Juli 2016

Gáspár Miklós reibt sich nach der Arbeit den Schmutz vom Gesicht. 7

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Die Ortschaft Lupeni im Herzen von Rumänien ist die Heimat der Köhler. Seit mehr als 500 Jahren machen die Menschen hier, am Fuss der Karpaten, Holz zu Holzkohle. Vor 50 Jahren noch wuchsen die Meiler in dieser Gegend überall aus dem Boden, wie riesige Maulwurfshügel. Heute finden sich nur noch einige wenige von ihnen auf den Lichtungen und an den Wald­ rändern rund um das Dorf. Dabei ist Holzkohle begehrt: Schmiede schmel­ zen Metall mit ihrer Hilfe, die Indus­ trie benötigt sie etwa für Filteranla­ gen. Der grösste Teil aber landet im Grill. Im Jahr 2000 hat die Schweiz mehr als 10 000 Tonnen Holzkohle importiert, 2015 waren es über 12 000 Tonnen. Der grösste Teil stammt aus Osteuropa. Das waldreiche Polen ist

Gáspár mit den Eiern für das Abendessen. (Lupeni, Rumänien, 26. Juni 2016) NZZ am Sonntag | 31. Juli 2016

31. Juli 2016 | NZZ am Sonntag

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31. Juli 2016 | NZZ am Sonntag

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Heimat der rumänischen Köhler Die Ortschaft Lupeni in Siebenbürgen UNGARN

RUMÄNIEN Siebenbürgen

Timisoara Lupeni

Petrosani

Craiova

SERBIEN

BULGARIEN

Bukarest

100 km

der Top­Produzent in Europa. Weitere wichtige Exportländer sind Bosnien­ Herzegowina, die Ukraine. Auch Rumänien ist ein wichtiger Kohlelie­ ferant für Europa – und rund 90 Pro­ zent der rumänischen Holzkohle kommen aus der Gegend um Lupeni. Die klassischen Köhler spielen in diesem Geschäft eine immer kleinere Rolle. Der Löwenanteil wird heute in Fabriken produziert. «Das geht schnel­ ler und ist umweltfreundlicher», sagt Geza Kovacs. Der stämmige 44-Jährige hat als Jugendlicher mit seinen Eltern auf den Meilern von Lupeni geschuf­ tet. Heute fährt er einen Mercedes­ Sportwagen, dessen Farbe eine Vernei­ gung vor dem Produkt ist, das ihn reich gemacht hat: aschgrau, matt. Nach der Wende investierte die Fami­ lie von Geza Kovacs in die Produktion von Holzkohle. Heute gehört ihr die grösste Holzkohlefabrik der Region, angesiedelt in einer stillgelegten Schweinemast. Wo früher die Tiere eingepfercht waren, sägen Männer und Frauen Baumstämme klein, eine Halle weiter füllen sie das Holz in einen hausho­ hen Kessel. Wieder eine Tür weiter wachsen Gebirge aus Holzkohle bis unters Dach, und drei Männer, pech­ schwarz vom Kohlenstaub, füllen die Kohle in Papiersäcke. Abnehmer für das Produkt finden sich längst nicht mehr nur in Westeuropa. Auch Kun­ den aus Nahost, wo Grillfleisch sehr beliebt ist, bestellen Kohle bei Kovacs. «Diese Lieferung geht in den Nord­ irak», sagt er und deutet auf ein Dut­ zend Paletten, auf denen sich die Säcke zu mannshohen Türmen sta­ peln. Kürzlich hat Kovacs in seine Firma investiert: Statt rund 3000 Tonnen Holzkohle und Briketts kann seine Anlage jetzt 8000 Tonnen pro Jahr produzieren. Ein paar Kilometer weiter zieht Lajos Bálint zähen Schleim die Nase hoch und spuckt ihn vor sich ins Gras. Er hat beim Sägewerk angerufen. Auch heute wird kein Holz kommen. Bálint steigt in die Gummistiefel und stapft los, vorbei an Wachhund Bodri, der unter einem Anhänger döst. Nach

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ein paar Schritten erreicht Lajos Bálint den Meiler – einen pechschwarzen Hügel, aus dem feine Rauchschwaden aufsteigen. Er umrundet ihn mit wachem Blick. Der viele Regen ist kein Problem, er perlt an der Erdglocke ab. Die Gefahr lauert woanders: Wenn Holz verkohlt, verliert es an Volumen. Der Meiler sackt langsam in sich zusammen, wodurch Risse in der Erd­ schicht entstehen können. «Dann kann der Wind das Holz in Brand set­ zen», sagt Lajos Bálint. Die Arbeit von Wochen wäre dahin. Deshalb behalten die Köhler ihre Meiler immer im Auge.

Arm, aber frei

Die Menschen entdeckten die Kraft der Kohle vor rund 2500 Jahren. Die hohen Temperaturen ihrer Glut machen es möglich, Eisen aus Erz­ gestein zu lösen – und es zu schmie­ den. So wurde Kohle zum wichtigsten Energieträger, zum Treibstoff für den Fortschritt. Ob Pflugscharen, Münzen oder Schwerter: Elementare Kapitel der Menschheitsgeschichte gründen sich auf die Fähigkeit, Holz zu Kohle zu machen. Dem Energiehunger, der daraus folgte, fielen ganze Wälder zum Opfer. Weil es aber kaum möglich war, Holz über weite Strecken zu transportieren, bauten die Köhler ihre Meiler dort, wo das Holz wuchs: im Wald. Die fertige Kohle wog weniger und war leichter fortzuschaffen. Der Preis, den die Köhler für ihren Erfolg zahlten, war ein Leben im Wald, ausserhalb der Dorfgemeinschaften. Gedankt hat man es ihnen nicht, im Gegenteil: Über Jahrhunderte waren sie geächtet, ihr Beruf galt als unehrenhaft. Der Nebel hat sich verzogen, als Gáspár Miklós die Tür seines Bau­ wagens aufstösst. Er ist ein hagerer Mann, dessen linkes Auge fröhlich funkelt. Das rechte ist aus Glas. Er klettert die drei Stufen hinunter und humpelt zu den selbstgezimmerten Ställen. Dann löst er Riegel um Riegel, und unter lautem Gackern stolpern Dutzende von Hühnern, Perlhühnern und Enten ins Freie. Miklós greift einen Sack mit Maiskörnern und wirft ein paar Hände voll in einen Trog. Schliesslich verschwinden die bei­ den Männer in einem Holzverschlag von der Grösse einer Garage. Es ist der Kuhstall. Lajos Bálint säubert die Euter mit einem feuchten Lappen, bevor er sich auf einen Schemel setzt, die Stirn in den Flanken der Tiere ver­ gräbt und Milch in einen Blecheimer schiessen lässt. Eine knappe Stunde geht das so. 50 Liter Milch kommen so morgens zusammen. Abends sind es nochmals 50 Liter. Gáspár Miklós trägt die vollen Eimer zu den Kälbern, die ihre Köpfe darin versenken und die Milch gierig schlürfen. Hier die Meiler, dort der Kuhstall und zwischendrin das Federvieh: Es ist ein staubiger kleiner Garten Eden, den sich das Dreiergespann auf seiner Lichtung bei Lupeni eingerichtet hat. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Wenn die Meiler einmal kokeln und NZZ am Sonntag | 31. Juli 2016

wieder einmal kein Nachschub kommt, haben Köhler Zeit. Viel Zeit. Und so haben die Bálints und Gáspár Miklós ihre kleine Köhlerei eben um einen kleinen Bauernhof erweitert: drei Hunde, fünf Kühe, fünf Kälber, zwanzig Hühner, neunzehn Enten und acht Perlhühner. Manchmal mästen sie auch ein paar Schweine. Die Eier essen sie selbst, mit dem Fleisch ver­ sorgen sie ihre Familien und Bekannte im Dorf. «Wir wissen ja nicht, wie es weitergeht», sagt Lajos Bálint. «Das ist Rumänien, hier kann man sich einfach auf nichts verlassen.» Ein Unterneh­ mensberater würde vielleicht sagen: Die drei Köhler haben ihre Produkt­ palette diversifiziert. Lajos Bálint sagt: «Wir sind arm, aber wir sind frei, zu tun, was wir wollen, hier draussen.» Das war früher anders. Margit Bálint hat schon unter Ceausescu Kohle gemacht. Jedenfalls dann, wenn es gerade nichts zu ernten gab. «Man hat uns immer in die Region verfrachtet, in der es etwas zu tun gab», erzählt sie. «Es waren harte Zei­ ten, aber wir hatten Arbeit.» Ihr Mann Lajos war Maschinist. Er lenkte und reparierte die Traktoren und Mäh­ drescher der Kolchose. Einmal geriet seine Hand in eine Kreissäge, seither fehlt ihm der rechte Zeigefinger. «Wen kümmert’s?», sagt Lajos Bálint. «Ich konnte ja weiter arbeiten.» Ein anderer Schlag traf ihn, wie viele Rumänen, härter. Das war 1989. Nach einer kurzen, teilweise blutigen Revolution fiel das Regime von Nico­ lae Ceausescu und mit ihm der Kom­ munismus in Rumänien. Staatsbe­ triebe und Kolchosen machten dicht. Es folgte die Zeit der Raubzüge. Offi­ ziell sollten enteignete Häuser, Äcker und Wälder den rechtmässigen Besit­ zern zurückgegeben werden. Heute weiss man, dass dabei viel schieflief. Die alten Eliten griffen sich, was sie konnten, bis heute ist die Rückgabe von Privateigentum eine undurch­ sichtige Sache. Urkunden, die zeigen sollen, wer der Besitzer von Gebäuden oder Land ist, erweisen sich mitunter als gefälscht. Wie viel Eigentum in falsche Hände kam, weiss niemand. Klar ist: Menschen wie die Bálints pro­ fitierten nicht vom Sturz des Dikta­ tors. «Als Ceausescu gestürzt wurde, haben wir gefeiert», sagt Bálint. «Dabei hätten wir weinen sollen.»

Immer weniger Holz

Es war Margit Bálint, die die Idee mit der Köhlerei hatte. Warum nicht pri­ vat weitermachen, was sie zuvor für den Staat getan hat? Sie schlossen einen Vertrag mit dem Sägewerk. Es versprach, ihnen Holzreste zu liefern – und dafür die Kohle abzunehmen. Und so schichteten sie den ersten Mei­ ler auf einer Lichtung ausserhalb des Dorfes auf. Das war 1991. Mit den Jah­ ren gewannen sie etwas von der Kon­ trolle über ihr Leben zurück, die sie mit dem Untergang des alten Regimes verloren hatten. Vor vier Jahren stand plötzlich ihr alter Freund Gáspár Miklós vor der

Tür. Er hatte nach der Wende zuerst weiter als Heizungsinstallateur gear­ beitet. «Aber es kamen keine Aufträge mehr rein», sagt Miklós. Die Firma, bei der er angestellt war, ging pleite. Acht Jahre vor der Rente stand er da, ohne einen Leu. Geblieben von seinem Leben als Heizungsinstallateur waren: eine kaputte Hüfte und ein Glasauge. Beim Schweissen hatte sich ein Metallsplitter in seine Netzhaut gebohrt. «Meine Aussicht auf Arbeit war gleich null», sagt Miklós. Also fragte er seine alten Freunde, die Bálints, ob er bei ihnen mit anpacken könne. Seither leben sie zu dritt hier draussen – und teilen den Gewinn durch drei. Für ein Kilo Kohle erhalten sie umgerechnet 3,4 Cent. Früher, als es gut lief, kamen auf diese Weise rund 250 Euro im Monat pro Person zusammen – pro Person. Das ist mehr, als ein Fabrikarbeiter in Rumänien verdient. Nur: Seit einigen Jahren läuft es nicht mehr so gut. Und es könnte noch schlimmer werden. Es gibt viele Gründe dafür, dass die drei Köhler von Lupeni immer weni­ ger Holz bekommen, der Regen, über den Lajos Bálint den ganzen Tag flu­ chen könnte, ist nur einer davon. Er wird nachlassen. Dann wird das Säge­ werk wieder Holz in kleinen Mengen liefern. Das Klima des Fortschritts aber wird bleiben: Die Zwischenhänd­ ler wollen Holz in Mengen loswerden, die kleine Köhlertrupps mit ihren Meilern nicht verarbeiten können. Also beliefern Händler lieber Fabri­ ken, wie die von Geza Kovacs. Der Markt wächst, die Fabriken rüsten auf, die kleinen Köhler müssen aufgeben. Fabriken stechen Manufakturen aus: Es ist, als würde man – im 21. Jahrhun­ dert – Zeuge einer industriellen Revo­ lution. Siebenbürgen, dieses wunder­ same Land, in dem Europas letzte Bären die Wälder bevölkern und Pfer­ dewagen die Landstrassen blockieren, wird nach und nach in die Gegenwart gezerrt. Auf der Strecke bleiben Men­ schen wie die Bálints und Gáspár Miklós. Wieder einmal. Jahrtausendelang haben die Men­ schen hier mit dem Wald gelebt. Jahr­ hundertelang sind sie in den Wald gegangen, haben Bäume geschlagen, um ihre Holzöfen zu füttern oder Holzkohle zu machen. Seit ein paar Jahren aber funktioniert das Zusam­ menleben von Mensch und Natur nicht mehr. Und schuld ist der Holz­ hunger Europas und der Welt. 2014 wurden in Rumänien nach offiziellen Angaben 18 Millionen Kubikmeter Holz geschlagen. Doch die Zahlen trü­

Der Preis, den die Köhler für ihren Erfolg zahlten, war ein Leben ausserhalb der Dorfgemeinschaft.

gen, das geben selbst die Behörden zu: Allein zwischen 2008 und 2013 seien rund 8,8 Millionen Kubikmeter Holz aus den Wäldern Rumäniens ver­ schwunden, ohne offiziell registriert zu werden. «Zwischen 2000 und 2011 sind in Rumänien drei Hektaren Wald pro Stunde verschwunden», sagt Irina Bandrabur von Greenpeace. «Insge­ samt wurden etwa 280 000 Hektaren Wald kahlgeschlagen oder stark degra­ diert.» Die Entwaldung finde auch in National­ und Naturparks statt. Selbst die noch existierenden Urwälder wür­ den nicht verschont. Vor allem die österreichische Firma Schweighofer machte immer wieder Schlagzeilen als mutmasslicher Käufer von illegal geschlagenem Holz. Aufnahmen von versteckten Kameras zeigen, wie Umweltschützer, die sich als Holzver­ käufer ausgeben, der Firma mit Erfolg illegal geschlagenes Holz anbieten.

«Waldradar» gegen Diebe

Doch es kündigt sich eine Wende an: 2015 verabschiedete das Parlament eine Gesetzesnovelle zum Schutz des Waldes, 2016 einigten sich Regierung, Umweltschützer und Holzunterneh­ men auf eine gemeinsame Erklärung zur Bewirtschaftung des Waldes. «Die Frage ist nur, ob all die Worte auch in Taten umgesetzt werden», sagt Irina Bandrabur von Greenpeace Rumänien. Hoffnung mache der soge­ nannte «Waldradar», ein Warnsystem gegen Holzklau. «Jeder, der Verdäch­ tige im Wald beobachtet, kann sich jetzt direkt an die Behörden wenden», so Bandrabur. Der Kampf um Holz aus rumäni­ schen Wäldern wird an Härte noch zunehmen. Die Preise werden steigen, Holz wird der kaufen können, der gut dafür bezahlen kann. Das heisst: Firmen wie Schweighofer oder die Kohlefabrik von Geza Kovacs werden sich Nachschub sichern. Das kleine Sägewerk von Lupeni aber wird es schwer haben. Es kann sich Holzliefe­ rungen schon jetzt kaum noch leisten. Für die drei Köhler von Lupeni aber wird es noch schwieriger werden. Zum Glück sind da noch die Tiere. Es ist Abend geworden in Lupeni. Lajos Bálint hat die Kühe gemolken, Gaspár Miklós das Federvieh in die Ställe gesperrt und ein paar Eier aus dem Heu im Kuhstall gefischt. Margit Bálint rührt in einem Topf Hühner­ gulasch. Im Sud schwimmt einer der Hähne, die am Morgen noch gekräht haben. Als sie später am Tisch sitzen, die Gesichter noch immer schwarz vom Russ, die Hände aber sauber, giesst Lajos seinem Kumpel Gáspár ein Glas Schnaps ein. Lajos trinkt kei­ nen Alkohol mehr, es war wohl zu viel gewesen früher. Er liebt es aber, ein Glas voll zu machen. Gáspár wie­ derum mag den Obstler so gerne, dass er ohne Probleme die Flasche leer machen würde. Deshalb haben sie die Rollen aufgeteilt: Einer giesst, der andere hebt das Glas und trinkt. Margit sitzt daneben und schmunzelt. Die perfekte Symbiose.

Kunst aus Kohle Nicht nur als Energieträ­ ger hat Holzkohle die Welt bewegt, auch als Medium der Kunst. Früh spielte sie eine Rolle in der Höhlenmalerei, spätere Maler fertigten aus Kohle Skizzen. Nach der Erfin­ dung brauchbarer Fixier­ methoden im 15. Jahrhun­ dert entwickelte sich die Kohlezeichnung zur voll­ wertigen Ausdrucksform. Namenlose Porträtisten nicht nur am Montmartre schätzen den Nuancen­ reichtum des Kohlestrichs ebenso wie die grossen Meister Dürer, Goya, Da Vinci, Picasso, Barlach oder Kollwitz. Was seinen Handelswert betrifft, so hat das Kunstmedium Kohle bei einer Auktion 2012 den Bestwert erreicht: Für 40 Millionen Franken wechselte ein von Raffael 1519/20 gezeichneter Apostelkopf die Hand. Allerdings han­ delt es sich dabei «nur» um die Vorarbeit zum Ölgemälde «Die Verklä­ rung Christi», einem der grössten Werke der Renaissance. (mah.)

31. Juli 2016 | NZZ am Sonntag

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sonntagsZeitung, ch „Her mit der Kohle“ lautet die Überschrift dieser Foto-Reportage. Sie hat sechs Seiten Bilder und am Ende noch zwei Seiten Text. Im Vorspann heißt es: „In osteuropäischen Waldregionen machen die letzten Köhler sich ziemlich schmutzig, um sicherzustellen, dass unser Grill nicht erlischt. Besuch auf einem Meilerplatz in Siebenbürgen.“ Das Beispiel zeigt sehr gut, wieviel Informationen in den Bildern liegt, die sich nur schwer in Worte fassen lassen.

K at e g o r i e 6 · V i s u a L i s i e r u n g

die adäquate Visualisierung ist eine permanente aufgabe von redaktionen

1 5 . O K TO B E R 2 0 1 5

Schadensersatz: In den USA bis zu 16 Milliarden Euro Bußgeld; und: Dazu mehr als 250 Sammelklagen von US-Kunden

Man will ja Themen so gut wie möglich präsentieren. Dazu gehört natürlich auch die treffende Visualisierung. Am besten denkt man bereits darüber nach, während man den Artikel verfasst. Oft kann man Überschrift und Abbildung so kombinieren, dass ein packender Einstieg in ein Thema gegeben ist.

Rückruf und Umrüstung: 6,5 Milliarden Euro wurden bereits zurückgestellt. Die tatsächlichen Kosten sind noch nicht abschätzbar

Kfz-Steuer: Nachlässe für schadstoffarme Autos könnten zurückgefordert werden. Kostenpunkt: Viele Millionen Euro

Anwaltskosten: Siemens zahlte einst mehr als 200 Millionen Euro für die Prüfung durch USAnwälte. Wird es bei VW teurer?

Imageverlust: Das über viele Jahre aufgebaute Vertrauenskapital von VW ist dramatisch gesunken – das schadet auch dem Absatz

im Crashtest Politiker und Analysten stellen die Frage: Was, wenn Volkswagen gerettet werden muss?

A

lexander Haissl hat eine Zahl berechnet, die vielen Leuten in Berlin Angst macht. Haissl ist Automobilanalyst bei der Investmentbank Credit Suisse, und wenn seine Zahl stimmt, dann könnte der VW-Skandal weit größere Dimensionen annehmen als bislang vermutet. Dann würde aus einem wirtschaftlichen Problem auch ein politisches: Dann müsste womöglich der Staat Volkswagen retten. Noch setzt die Politik auf Durchhalteparolen. Die Probleme in Wolfsburg würden den Ruf der deutschen Industrie »nicht beschädigen«, sagt Kanzlerin Angela Merkel. Und Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments, meint, Volkswagen sei ein »starkes Unternehmen«, das die Krise in jedem Fall überleben werde. Wenn sie sich da nur nicht täuschen. Der Konzern hat zwar vergleichsweise viel Geld auf die Seite gelegt. Volkswagen besitzt Barreserven von rund 17 Milliarden Euro – das ist mehr, als die Lufthansa an der Börse wert ist. Hinzu kommen weitere fünf Milliarden aus dem Verkauf von Beteiligungen an Suzuki. Macht zusammen rund 22 Milliarden Euro. Dennoch könnte es knapp werden – zumal das Unternehmen nach Ansicht von Analysten einen Teil seiner Barvorräte auf dem Konto belassen sollte, um zahlungsfähig zu bleiben. Vor allem die Belastungen aus Strafzahlungen und Sammelklagen lassen sich nur sehr schwer prognostizieren. Deshalb hat Credit-Suisse-Analyst Haissl verschiedene Szenarien untersucht. Wenn alles gut läuft für Volkswagen, kostet der Skandal den Konzern »nur« 23 Milliarden Euro – wenn es schlecht läuft, aber satte 78 Milliarden Euro. Es gebe »ein Risiko für die Bilanz von Volkswagen«, weil die Barvorräte »wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Kosten zu decken«, so Haissl. Ob es so weit kommt, hängt am Ende vor allem vom Faktor Zeit ab. Wenn sich die Schadenersatzprozesse hinziehen und die Strafzahlungen erst zu einem späteren Zeitpunkt anfallen, sind sie für das Unternehmen eher verkraftbar. Wenn das Geld relativ schnell überwiesen werden muss, dann wird es für Volkswagen gefährlich. An den Finanzmärkten wächst bereits die Skepsis: Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat am Montag dieser Woche die Bonitätsbewertung für die Finanzdienstleistungssparte von Volkswagen nach unten korrigiert. Volkswagen muss also höhere Zinsen bezahlen, wenn sich das Unternehmen Geld borgen will – und damit verschlechtern sich schlimmstenfalls die Finanzierungskonditionen, die den Kunden beim Autokauf angeboten werden können. Das wiederum könnte sich negativ auf den Absatz auswirken. Mit anderen Worten: Wolfsburg hat ein Problem – und damit auch Berlin.

welt am sonntag kompakt, d „Unerträglich einsam“ lautet die Überschrift. Vorspann: „Für all die Alleingelassenen im Land kommt jetzt eine schreckliche Zeit: Weihnachten. Viele Menschen ertrinken in Einsamkeit …“ Daher ist die Visualisierung mit schwarzen Regentropfen sehr treffend.

WIRTSCHAFT 25

D I E Z E I T No 4 2

VON MARC BROST, PETRA PINZLER UND MARK SCHIERITZ

durch den Verkauf von Beteiligungen Grenzen. Laut Credit Suisse jedenfalls besteht ein »erhebliches Risiko«, dass der Konzern frisches Kapital benötigt. Damit kommt der Staat ins Spiel. Denn Volkswagen ist kein normales Unternehmen. Das Land Niedersachsen hält – gesetzlich festgelegt – 20 Prozent der Aktien. Knapp zehn Milliarden Euro könnte der Konzern über die Platzierung von Wertpapieren ohne Stimmrecht einsammeln. Danach müssten normale Aktien ausgegeben werden – und dann muss das Land mitziehen, sonst sinkt sein Anteil am Unternehmen. Aber weil Niedersachsen wie viele andere Bundesländer notorisch klamm ist, wäre möglicherweise auch der Bund gefragt. Bloß wie? Das Ganze erinnert an die Rettung von Opel. Die Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) geriet im November 2008 tief in die roten Zahlen. Monatelang wurde über die Schließung von Opel spekuliert. Damals ging es um bis zu 4,5 Milliarden Euro. Diese Summe wollten der Bund und die Länder einem Investor im Fall einer Übernahme gewähren. Dazu kam es allerdings nie, erst gab es Probleme mit den potenziellen Käufern, dann legte sich Brüssel quer, und schließlich wollte GM die Tochter doch nicht hergeben und rettete den Autobauer aus eigener Kraft. Dafür mussten die Arbeitnehmer allerdings drastische Sparrunden hinnehmen, Werke wurden geschlossen. Im vergangenen Juni rückten Bagger im ehemaligen Opel-Werk in Bochum an, um die Hallen abzureißen.

Region haben«, heißt es in einer Analyse der US-Großbank Citigroup. In Niedersachsen gibt man sich derzeit noch betont zuversichtlich – so zum Beispiel am Dienstagmorgen dieser Woche. 24 Minuten redet Ministerpräsident Weil, der ja zugleich im VW Aufsichtsrat ist, im Landtag von Hannover. Lange Strecken klingt seine Rede

wie von der PR-Abteilung des Autokonzerns geschrieben: »Eine Perle der deutschen Industrie« sei VW, ein »großartiges Unternehmen«, dessen »moderne Produkte gerade in ökologischer Hinsicht von hoher Qualität gekennzeichnet sind«. Die Krise sei »auch eine Chance«, und der Konzern verfüge über eine außerordentliche Substanz. Es ist eine Lobeshymne

auf die Produkte des Unternehmens. Schön reden, um nicht mit unterzugehen. Die Taktik ist verständlich. Nur ob sie auch funktioniert? In Berlin, im Kanzleramt, im Wirtschaftsministerium und im Finanzministerium, wird jedenfalls bereits gerechnet. www.zeit.de/audio

die Zeit, d Anläßlich des VW-Abgas-Skandals hat man bei Der Zeit die Probleme des Konzerns zusammengetragen: Rückruf und Umrüstung, Kfz-Steuer, Anwaltskosten, Imageverlust. Das sind die fünf Punkte, die über den Pfeilen stehen, die auf die Buchstaben VW drücken. Gemeinsam mit der Überschrift „VW im Crashtest“ ist ein packender Einstieg in den Artikel gelungen. Genau das ist es, was man mit einer guten Visualisierung erreichen kann. Laut der Bank Credit Suisse könnte VW eine Kapitalerhöhung benötigen

VW wäre zwar nicht insolvent. Das VolkswagenReich ist groß, und durch den Verkauf einzelner Marken oder Unternehmensbeteiligungen könnte der Konzern viel Geld einnehmen. Allein durch den Verkauf von Bugatti, Bentley, Lamborghini und Ducati ließen sich nach Schätzungen der NordLB bis zu zehn Milliarden Euro erlösen. Doch Volkswagen ist ein hochintegrierter Konzern. Die Entwicklungsabteilungen arbeiten eng zusammen. Der Technik-Baukasten des Golf etwa ist die Basis für viele Modelle von Audi, Škoda oder Seat. Wenn ein solches Unternehmen zumindest teilweise zerlegt wird, besteht immer die Gefahr, dass das Ganze leidet. Und wenn Volkswagen schrumpfen muss, würde das weltweit als herber Rückschlag für den Automobilstandort Deutschland empfunden werden. Das setzt der Geldbeschaffung

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283 Millionen Euro VW-Dividende flossen in Niedersachsens Landeskasse

Das Dilemma solcher Krisen ist immer dasselbe: Wenn der Staat Unternehmen rettet, wie es Gerhard Schröder mit dem Baukonzern Holzmann versuchte, kann das ziemlich schiefgehen. Holzmann war wenige Jahre später doch bankrott. Hilft der Staat nicht, kann es dennoch teuer werden. Eine Pleite von Opel hätte nicht nur die Sozialversicherungen belastet, durch ihn wären auch zahlreiche Zulieferer in den Bankrott getrieben worden und damit ganze Städte in die Krise geraten. Beim Volkswagen-Konzern arbeiten in Deutschland 270 000 Mitarbeiter, davon allein 120 000 in Niedersachsen. Dazu kommen Hundertausende Jobs in den Zulieferbetrieben. »Wenn VW hustet, hat Niedersachsen die Grippe«, heißt es in Norddeutschland, der Autobauer ist der mit Abstand größte Arbeitgeber und das industrielle Zugpferd. Der Konzern produziert nicht nur in Wolfsburg, sondern auch in Hannover, Salzgitter und Emden. In Braunschweig sitzt die VW-Bank. All diese Städte und das Land lebten bisher nicht schlecht von der Kaufkraft vieler gut verdienender VW-Arbeiter und -Angestellter und von den Steuern, die sie und ihr Arbeitgeber zahlten. Allein im vergangenen Jahr überwies Volkswagen insgesamt rund zwei Milliarden Euro an den deutschen Fiskus. Zudem hat Niedersachsen durch seine Beteiligung an dem Konzern direkt profitiert. Das Land hält – überwiegend über die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft (HanBG) – knapp 60 Millionen Stammaktien. Also kassierte es auch regelmäßig Dividende. Im Rekordjahr 2014 flossen 283 Millionen Euro an Gewinnausschüttung in die öffentliche Kasse. Nun haben Wolfsburg und Braunschweig bereits Haushaltssperren erlassen, weil die Steuereinnahmen infolge der Krise sinken werden. Und auch das Land Niedersachsen könnte »mittelbar« finanziell betroffen sein, sagte Ministerpräsident Stephan Weil zu Beginn der Woche. Es geht aber nicht nur um Deutschland. VW ist ein Weltkonzern, betreibt 119 Fabriken von China bis Mexiko, viele davon in Osteuropa. In Tschechien, der Slowakei oder Ungarn entfällt etwa ein Fünftel der gesamten Exporte auf die Autoindustrie, dahinter stehen vor allem VW und seine Töchter. Der Dieselskandal könnte »sichtbare Folgen für die

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Alternatives Storytelling EuropEan nEwspapEr award K at e g o r i e 8

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alternatives storytelling: komplexe inhalte anschaulich vermitteln

1967/2016 Partition d’un jubilé

Les Beatles publient «Sgt.Pepper’s Lonely Hearts Club Band».

Affiche de Roger Bornand.

Claude Nobs et Charles Lloyd Le saxophoniste américain est la première vedette internationale invitée du festival.

Au départ, il ne durait que trois jours. Aujourd’hui, c’est un mastodonte culturel. En faisant défiler 50 ans de divas, de rencontres, de technologie et de métamorphoses dans l’industrie musicale, une conclusion s’impose: Montreux semble avoir tout entendu.

Nina Simone Premier concert à Montreux.

1967

Nina Simone Elle demande à une spectatrice de s’asseoir au milieu d’un concert qui sent le soufre.

Miles Davis Premier concert.

«Like a bird on the wire / Like a drunk in a midnight choir / I have tried in my way to be free»

Rencontre Le bassiste des Rolling Stones, Bill Wyman, joue avec son héros Muddy Waters (au centre).

Etta James Outre la diva, de nombreux mythes du jazz sont invités: Dizzy Gillespie, Oscar Peterson, Ella Fitzgerald ou Charles Mingus.

LEONARD COHEN OUVRE SON CONCERT AVEC «BIRD ON THE WIRE»

1976

Politik A5

RHEINISCHE POST SAMSTAG, 11. JUNI 2016

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BUCHTIPPS Das empfehlen unsere Redakteure zum Thema Grundwissen Islam: Religion, Politik, Gesellschaft von Monika Tworuschka, ISBN: 978340 203 424 8, Aschendorff-Verlag, ca. 13 Euro Der Islam: Geschichte und Gegenwart von Heinz Halm, ISBN: 978-340 662 886 3, C.H.Beck-Verlag, ca. 9 Euro Was jeder vom Islam wissen muss von Inken Wöhlbrand und Martin Affolderbach, ISBN: 978-357 906 559 5, Gütersloher Verlagshaus, ca. 15 Euro

Chuck Berry Année du blues. Bo Diddley, Muddy Waters, T-Bone Walker, Lightnin’ Slim sont aussi à l’affiche.

Brésil Flora Purim & Airto Moreira ouvrent l’une des plus belles séries de concerts brésiliens en Europe.

Véronique Sanson se produit au Casino. Jacques Higelin, lui aussi, est de la partie.

1974

1973

historischen Schriften bis heute im Wortsinn gültig sind. Das erleichtert es radikalen Gruppen, den Koran für ihre gewaltsamen Ziele zu vereinnahmen. Gegen die Gefahren eines formalisierten Religionsverständnisses haben vor allem asketische und mystische Strömungen im Islam immer wieder dessen Spiritualität herausgestellt. Zu wichtigen Normen wurden auf diese Weise Gerechtigkeit, Beharrlichkeit und Geduld, Freigebigkeit und Enthaltsamkeit, Gehorsam und Dankbarkeit, Solidarität und Aufrichtigkeit. Nichts davon findet sich im sogenannten Gottesstaat der Terrormiliz IS. Sie bildet den anderen Pol des Islam, die Extremform des schlechten Islam. Der schreckt bei seinen terroristischen Aktionen nicht davor zurück, selbst Glaubensbrüder in den Tod zu reißen. Solch radikale „Muslime“ haben auch den Dschihad in die Nähe der religiösen Grundpflichten gebracht: den „heiligen Krieg“, den der Koran aber gar nicht heilig nennt und auch nicht auf Schlachten bezieht. Erst nach Mohammeds Tod wurde „Dschihad“ zu einer Entsprechung der Kreuzzüge auf christlicher Seite stilisiert. Dagegen stützt sich der Islam bis heute auf „fünf Säulen“, kultische Pflichten, die jedem Muslim obliegen: das Aussprechen des Glaubenszeugnisses „Es gibt keine Gottheit außer Gott (Allah), und Mohammed ist der Gesandte Gottes“, das fünfmal täglich zu verrichtende Ritualgebet, die Pflichtabgabe oder Almosensteuer, das Fasten im Ramadan und die Wallfahrt nach Mekka. Speisenormen verbieten zudem den Genuss von Blut, Aas und Schweinefleisch und von allem, was einen Rausch hervorruft. Verboten sind auch Glücksspiel und außerehelicher Sexualverkehr. Wie viele Muslime sich strikt daran halten und wie viele sich nur mehr dem Kulturbereich des Islam zugehörig fühlen, darüber gibt es keine Angaben. Muslime zahlen keine Religionssteuer, sie unterstützen ihre Moscheen direkt. Und es gibt keinen Papst, sondern eine Vielzahl von Gruppierungen, die jede für sich sprechen. Der in den Medien oft zitierte Zentralrat der Muslime in Deutschland vertritt nur ein bis zwei Prozent der hiesigen Muslime. Der Islam äußert sich hierzulande wie in der Welt in vielen religiösen und ethnischen Sprachen. Eine gemeinsame Adresse gibt es nicht. Selbst die Al-Azhar-Universität in Kairo, eine der ältesten noch bestehenden theologischen Bildungsinstitutionen der islamischen Welt und nach eigenem Verständnis höchste Autorität im islamischen Recht für die sunnitischen Rechtsschulen, wird in ihrem Anspruch außerhalb Ägyptens vielfach nicht anerkannt. Ist der Islam mit seiner Mehrheitsrichtung Sunnitentum und seiner Minderheit der Schiiten sowie zahlreichen Ableitungen daraus womöglich bloß eine virtuelle Welt? Nein, für viele ist er die einzig gültige Religion, verbindlicher als das mit ihm verwandte Christentum in seiner heutigen Ausprägung. Für andere bietet er nur noch den kulturellzivilisatorischen Hintergrund ihrer Lebensführung. Für die radikalen Gruppierungen ist der Islam das Fundament, auf dem sie ihren Totalitarismus errichten und als höchste Vollendung aller Religion preisen. Sie sind nicht die Mehrheit, zum Glück, aber alle Welt blickt auf sie. Und die AfD nutzt das für ihre Zwecke und rückt den Islam pauschal in die Nähe des Islamismus. Das aber ist eine Beleidigung von Millionen Muslimen, die aufrecht durchs Leben gehen: unsere Nachbarn, unsere Kollegen, ja unsere Schwiegersöhne und -töchter. Bertram Müller

Frauenrechte Wie die Rolle der Geschlechter im Islam gelebt wird, hängt von der jeweiligen Gesellschaft ab. Mann und Frau sind nach islamischem Verständnis aus einem Wesen erschaffen und ebenbürtig. Es gibt aber Suren, die dem Mann die Züchtigung der Frau erlauben. In manchen Ländern ist Frauen der Zugang zur Bildung wie auch zum öffentlichen Leben verwehrt.

Verschleierung Kritiker sehen in der Verschleierung der Frau ein Zeichen der Unterdrückung. Für viele Musliminnen ist die Verhüllung des Kopfes aber Ausdruck ihres Glaubens oder eine selbstverständliche Tradition. Es kann auch Teil der Mode sein. Im Koran wird das Verhüllen der Haare nicht ausdrücklich gefordert.

Toleranz Auch der Respekt gegenüber anderen Religionen wird in der Glaubenslehre des Islam gewährleistet. Es gibt keinen Zwang in der Religion. Allerdings kann der Abfall vom Islam nach traditionellem Recht mit dem Tode bestraft werden. Glaubensfreiheit meint im Islam insbesondere die Freiheit aller, den Glauben des Islam anzunehmen.

Sure 4, Vers 89 *

„Und wenn diejenigen, die aan unsere Zeichen glauben, zu dir kommen, dann sag: ko Friede sei auf euch! Euer Herr H hat sich selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben: Wer vor von euch in Unwissene heit he Böses tut, aber danach dann bereut und (es) wieder gutmacht, so ist is er allvergebend und barmherzig.“

Sure 5, Vers 32 * Su Sure 5, Vers 33 *

„Aus diesem Grunde „A haben habe wir den Kindern Israels vorgesschrieben: Wer ein me menschliches Wesen tötet, ohne oh (dass es) einen Mord (begangen) oder auf (b der Erde Erd Unheil gestiftet (hat), (hat) so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. hät Und wer es am Leben eerhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Le Gesandten sind bereits mit Gesandte Beweisen zu ihnen klaren B gekommen. Danach aber gekom sind si viele von ihnen wahrlich wahrl maßlos auf der Erde geblieben.“

„Der Lohn derjenigen, diee Krieg führen gegen Allah h und ich seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde essen Unheil zu stiften, ist indessen (der), dass sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder dass ihnen n Hände und Füße wechselseielseitig abgehackt werden, oder der dass sie aus dem Land verbannt werden. Das istt für sie eine Schande im Diesseits, sseits, und im Jenseits gibt es für ür sie gewaltige Strafe.“

Sure 4, Vers 34 *

Scharia Die Scharia ist das religiöse Gesetz des Islam. Viele Muslime, die heute eine Besinnung auf das islamische Recht fordern, denken nicht an archaische Strafen wie Steinigungen, sondern verstehen die Scharia als moralischen Kompass. Selbst moderate Auslegungen allerdings geraten oft in Konflikt mit Menschen- und Frauenrechten.

Dschihad „Dschihad“ bedeutet übersetzt „Anstrengung“ oder „Kampagne“ – etwa gegen Armut. Er zielt also eigentlich auf ein friedliches Bemühen ab. Der Koran beinhaltet jedoch auch die kriegerische Auseinandersetzung zur Verteidigung des islamischen Glaubens. Militante Gruppen wie der Islamische Staat stützen sich häufig nur auf diese Lesart.

1977

Sure 6, Vers 54 * Sur

„Sie (die Heuchler, Anm. m. d. Red.) möchten gern, dass ass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, so dass ass ihr (alle) gleich seiet. Nehmt euch daher von ihnen keine Vertrauten,, bevor sie nicht auf Allahs hs Weg auswandern! Kehren en sie sich jedoch ab, dann n ergreift sie und tötet sie, e, wo immer ihr sie findet,, und nehmt euch von ihnen nen weder Schutzherrn noch ch Helfer.“

Elvis Costello Outre le dandy pop, Gal Costa, Jorge Ben, Jimmy Cliff, Fats Domino et Art Blakey sont à l’affiche.

„Die Männer stehen in Verantwortung für die Frauen wegen dessen, womit Allah die einen von ihnen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil ür sie) sie von ihrem Besitz (für ausgeben. Darum sind die n rechtschaffenen Frauen n (Allah) demütig ergeben erund hüten das zu Verberütet. gende, weil Allah (es) hütet. Und diejenigen, deren Widersetzlichkeit ihr ie, befürchtet – ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und uch schlagt sie. Wenn sie euch aber gehorchen, dann sucht kein Mittel gegen sie. Allah ist erhaben und groß.“

Sure 49, Vers 9 * Sur „Und w wenn zwei Gruppen von v den Gläubigen miteinander kämpfen, so mitein stiftet Frieden zwischen ihnen. Wenn die eine von ihnen gegen die andere widerrechtlich vorgeht, wide dann kämpft gegen d diejenige, diejenig die widerrechtlich vorgeht, bis sie zu Allahs Befehl zurückkehrt. B Wenn Wen sie zurückkehrt, dann stiftet Frieden d zwischen ihnen nach zw Gerechtigkeit und handelt Gerecht dabei gerecht. Allah liebt g ja die Gerechten.“

Der Koran

* Übersetzung: Scheich Abdullah As-Samit (F. Bubenheim) und Dr. Nadeem Elyas

Der Koran – niedergeschrieben im 7. Jahrhundert – ist das heilige Buch der Muslime und die wörtliche Offenbarung Gottes an den Propheten Mohammed. Er besteht aus 114 Kapiteln, die „Suren“ genannt werden. Der Koran ist für alle Muslime bindend und seine Lehre im Alltag zu praktizieren. Dennoch gehört zum Koran – wie auch zur Bibel – eine zeitgenössische Auslegung und Deutung.

BÖSE ALEVITEN A N SALAFISTEN

Schiiten

SUFISMUS S

Die Schiiten sehen den Vetter und Schwiegersohn Mohammeds, Ali, als rechtmäßigen Nachfolger Mohammeds an. Ali wurde erst nach Abu Bakr, Umar und Uthman der vierte islamische Kalif. Die Schiiten kennen im Vergleich zu den Sunniten eine Hierarchie der Geistlichen, an deren Spitze der Großajatollah steht. Der Imam („Vorbeter“), der die Gläubigen führt, gilt als unfehlbarer Lehrer.

SCHIITEN

Wahhabiten

Affiche de Keith Haring.

festivaliers Lancement du CD par Sony et Philips.

Abdullah Ibrahim Le musicien sudafricain partage la scène avec George Benson, Caetano Veloso, João Bosco, King Sunny Ade et John Lee Hooker.

1986

1985

1984

Cohue Service d’ordre bénévole au premier rang.

Les ventes de CD dépassent celles de vinyles.

Michael Jackson sort «Thriller», l’album le plus vendu de l’histoire. Rock Le guitariste Stevie Ray Vaughan est découvert au bar des musiciens par David Bowie et Jackson Browne.

Filiation Concert de retour du saxophoniste Charles Lloyd avec Michel Petrucciani, qu’il porte dans ses bras.

1983

Nina Simone Ultime concert montreusien de la diva.

Invention du format MP3.

1982

Star Quincy Jones, après avoir parachevé la trilogie de Michael Jackson, coproduit le festival pendant trois ans. Innovation La HD arrive à Montreux, grâce à Sony qui finance à prix d’or les captations.

Johnny Hallyday Le chanteur donne son unique concert à Montreux.

Adieux Dixième et dernier concert de Miles Davis où il rejoue avec un big band ses albums arrangés par Gil Evans dans les années 1960.

JOHNNY CLEGG «NOUS NE L’AVONS PAS VU / NOUS N’AVONS PAS VU MANDELA / LÀ OÙ IL SE TROUVE / LÀ OÙ IL EST ENFERMÉ» Affiche de Luciano Castelli.

Invention du concept de world music. Salif Keïta Mais aussi Michel Jonasz, Kassav’, Irma Thomas, Santana & Wayne Shorter, Womack & Womack.

Têtes d’affiche Les Rita Mitsouko, The Pretenders, Ben E. King, Nina Simone, Wynton Marsalis, Paolo Conte.

1987

1988

Sting Concert acoustique.

George Clinton Avec Kool & the Gang, Bob Dylan, Ry Cooder, John Zorn en majesté.

Joan Baez Youssou N’Dour, mais aussi Kronos Quartet en vedettes.

1989

AHMADIYYA A MUSLIMBRÜDER

Islamischer Staat

Aleviten Aleviten beten nicht in Moscheen und legen den Koran nicht wörtlich aus, sondern suchen die Bedeutung hinter den Offenbarungen. Sie leben nicht nach den fünf Säulen des Islams. Nach alevitischem Verständnis ist die Scharia in der Religion überwunden. Im Zentrum des alevitischen Glaubens steht daher der Mensch – ganz gleich, welcher Religion und Nation er angehört.

Suisse Incroyable création de Stephan Eicher qui noue avec Montreux une relation au long cours.

Mort d’Ella Fitzgerald.

1990

Cash Invention de la monnaie jazz qui sera en circulation jusqu’en 2006.

JoeyStarr Suprême NTM, Jamiroquai et Baden Powell sont les étoiles dispersées du festival.

«Far from Folsom prison, that’s where I want to stay / And I’d let that lonesome whistle blow my blues away»

ZZ Top Les barbus sont à la fête. En 2016, ils sont encore là.

Sufismus In der Zeit der Mongolenherrschaft erlebte die islamische Mystik einen großen Aufschwung. Ihr Ziel ist es, eine hinter den Vorschriften der Scharia liegende tiefere Erkenntnis zu gewinnen, um so gar zur Vereinigung mit Gott zu gelangen. Der Begriff Sufismus leitet sich vom wollenen Gewand „Suf“ ab, das die Gläubigen der Bewegung tragen.

Die Trennung in Sunniten und Schiiten vollzog sich, als sich die islamischen Gläubigen nach dem Tod Mohammeds im Jahr 632 nicht auf einen Nachfolger einigten konnten. Sunniten, die heutzutage größte Glaubensrichtung im Islam, sehen in Abu Bakr, dem Schwiegervater Mohammeds und ersten islamischen Kalifen, den wahren Nachfolger Mohammeds. Wie bei den Schiiten gibt es bei den Sunniten radikale und liberale Strömungen.

WAHHABITEN

Muslimbrüder

Der Islamische Staat (IS) agiert seit 2003 im Nordosten Syriens und im Norden des Irak. Dort versucht die sunnitische Terrormiliz mithilfe einer Armee einen islamischen Staat zu errichten und ihren Anführer Abu Bakr al Bagdadi als Kalifen einzusetzen. Die Organisation ist in verschiedenen Staaten aktiv und verübt Terroranschläge in vielen Teilen der Welt – zunehmend in Europa.

1981

Affiche de Niki de Saint Phalle.

Sunniten

SUNNITEN

Eine besonders konservative Strömung der Sunniten ist der Wahhabismus. Seine Anhänger betrachten Schiiten als Ketzer. Der Wahhabismus ist Staatsreligion in Saudi-Arabien. Die Anhänger des sunnitischen Gelehrten Mohammed Ibn Abd al Wahhab (1703–1792) nennen sich selbst Muwahhidun („Bekenner des einen Gottes“). Die Terrororganisation Al Kaida steht dem Wahhabismus nahe.

Die Muslimbruderschaft wurde 1928 von dem ägyptischen Volksschullehrer Hassan al Banna (1906–1949) gegründet. Ihr Ziel ähnelt dem der Salafisten: die Umformung der Gesellschaft nach islamischen Moralvorstellungen und die Errichtung eines Staates, der auf den Prinzipien der Scharia beruht. In Ägypten sind die Muslimbrüder als Terrororganisation eingestuft und offiziell verboten.

«Stay on the scene / Like a sex machine»

JAMES BROWN IL FINIT SON CONCERT PAR «SEX MACHINE»

75 000

João Gilberto Le guitariste refuse d’ouvrir la scène pour Tom Jobim. Le Suisso-Brésilien José Barrense-Dias est convoqué d’urgence.

Affiche de Keith Haring et Andy Warhol.

Wissenschaft Das erste Wort, das Allah Mohammed offenbarte, war: „Lies“. Muslime wurden von Anfang an zum Wissenserwerb motiviert. Schon zur Zeit des Propheten begann man mit der Errichtung von Schulen. In vielen Wissenschaftsbereichen waren die Muslime bahnbrechend, etwa in der Medizin, der Astronomie und der Mathematik.

1980

1979

1971

Lancement de la chaîne MTV, premier clip: «Video Killed the Radio Star» des Buggles.

1991

GUT

Salafisten Der Salafismus ist eine rückwärtsgewandte, extrem konservative islamistische Strömung. Seine Anhänger beziehen sich ausschließlich auf den Koran und sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islam. Reformen und jede Form von Modernisierung lehnen sie ab. In Deutschland gilt der Salafismus beim Verfassungsschutz als ein Sammelbecken für gewaltbereite Islamisten, die Kontakte zu Terrornetzwerken pflegen.

Wirtschaft Der Mensch als Statthalter Gottes soll sich der Güter der Erde mit Verantwortung bedienen; Eigentum und Gewinn verpflichten. Weil der Koran aber kaum Aussagen über eine Wirtschaftsordnung macht, ist auch die Marktwirtschaft islamkompatibel – die Golfmonarchien führen das vor. Einzelbestimmungen etwa zu Zinsen sind Auslegungssache.

Lucille B.B. King rameute sa guitare. Il sera désormais l’invité permanent du festival.

Nina Hagen Kid Creole & The Coconuts, Randy Weston, Manu Dibango, Horace Silver, Astor Piazzolla, Miles Davis sont les têtes d’affiche cette année-là.

«Asimbonanga / Asimbonang’ uMandela thina / Laph’ekhona / Laph’ehleli khona»

Marvin Gaye Unique concert montreusien de Marvin Gaye. Il accepte d’être filmé après avoir vu chez Nobs les concerts enregistrés du MJF.

Carla Bley La pianiste et compositrice américaine est une des stars de cette édition. Tout comme Johnny Winter, Téléphone, Miles Davis, Stephan Eicher, Sade, Bobby McFerrin.

Têtes d’affiche Talk Talk, Eddie Palmieri, Gil Evans, Simply Red.

Staatslehre Muslimisch geprägte Staaten sind nicht auf eine Organisationsform festgelegt – der Islam ist auch mit der Demokratie vereinbar. Aus islamischer Sicht sind Staaten legitim, solange sie das göttliche Gesetz umsetzen. Die Strafrechtsnormen der Scharia müssen deshalb nicht weltliches Recht sein; in vielen muslimischen Staaten sind sie das nicht.

Export Le festival se décline à Detroit, Michigan.

The Sugarhill Gang publie le premier hit de rap, «Rapper’s Delight».

1978

Barmherzigkeit Gott gewährt dem Islam zufolge den Menschen im Diesseits seine Barmherzigkeit und fordert sie gleichzeitig auf, sich ihm allein vertrauensvoll hinzugeben. Wer dies tut, kann für das Jenseits auf die Vergebung der Sünden hoffen. Fast alle 114 Suren des Koran beginnen mit der „Basmala“, der Einleitung „Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers“.

Peter Tosh Concert de légende du pionnier des Wailers. Année reggae avec aussi Dennis Brown et Steel Pulse.

Export Le festival crée une déclinaison à Atlanta.

Speisevorschriften Schweinefleisch ist für fromme Muslime tabu, ebenso Alkohol. Die Regeln des Fastenmonats Ramadan sind streng; es gibt aber Ausnahmen, etwa für Kranke. Umstritten ist vor allem das Schächten: Schlachttiere sollen ohne Betäubung ausbluten. Das ist in Deutschland aber nur in Ausnahmefällen zugelassen.

Incendie Le Casino en feu, lors d’un concert de Frank Zappa, fait la une de la presse locale.

DEEP PURPLE CITATION TIRÉE DE LA CHANSON «SMOKE ON THE WATER»

1972

Lancement sur le marché du walkman Sony.

Affiche de Milton Glaser.

«They burned down the gambling house / It died with an awful sound / Funky Claude was running in and out»

Bande Concert d’Aretha Franklin.

1975

Ray Charles Affiche tout-terrain avec également Miriam Makeba, Gilberto Gil ou Irakere.

Böser Islam, guter Islam Spätestens seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 steht der Islam unter scharfer Beobachtung. Ist er eine Religion, in der die Gewalt schon angelegt ist? Nein, aber seine Gesichter sind zahlreich. ede Religion ist so gut wie die Menschen, die sie ausüben. Das klingt einfach. Doch da die Menschen nun einmal verschieden sind, finden sich auch unter dem Dach ein und derselben Religion Anhänger unterschiedlicher Deutungen ihres Glaubens. Das gilt für das Christentum und erst recht für den Islam. Uns im Westen erschien der Islam lange Zeit als Einheit. Doch der Schein trog, und das war vor allem auf den Mangel an detaillierten Kenntnissen und an Erfahrung im Umgang mit Muslimen zurückzuführen. Schon in den 80er Jahren bot sich Touristen in der Türkei ein doppeltes Bild des Islam: einerseits die ältere Generation, die streng die Gesetze des Korans befolgte, andererseits die Jungen, die es damit offenbar nicht mehr so genau nahmen: Kultur-Muslime sozusagen. Sie fühlten sich dem Islam noch zugehörig, unterwarfen sich auch dem Fastenmonat Ramadan, sehnten sich aber nach der Freiheit und dem Fortschritt des Westens. Damals ahnte man noch kaum, dass es unter den weltweit 1,6 Milliarden Anhängern des Islam auch auf der finsteren Seite des Glaubensspektrums starke Kräfte gab. Manchem öffneten erst die Terroranschläge des 11. September 2001 mit der Zerstörung des World Trade Center in New York die Augen dafür. Seitdem steht der Islam unter scharfer Beobachtung. Ist in einer Religion, aus der solche Verbrechen erwachsen, die Gewalt nicht schon angelegt? Verstoßen nicht auch bei uns Muslime gegen die Gebote der Menschlichkeit? Zwangsheiraten, Ehrenmorde, erzwungene Vollverschleierung von Frauen – das gibt es auch in Deutschland. Das ist bedauerlich, ja skandalös, doch sollte man bei der Betrachtung der Lage einen Schritt zurücktreten und auf das Leben der Muslime insgesamt schauen. Vom Gemüsehändler bis zum Hochschullehrer – die allermeisten Muslime in Deutschland sind integriert. Sie sind längst gute Nachbarn, liebe Kollegen geworden, und man möchte sie nicht missen. Zwei Generationen sind bereits in die Demokratie geboren worden und kennen die Bedeutung von Toleranz. In den klassischen Ländern des Islam dagegen gelten noch die alten, voraufklärerischen Gesetze. Mit ihnen machen die Muslime einander das Leben schwer. Angehörige einzelner Richtungen bekämpfen Angehörige anderer Richtungen ihres Glaubens, auch anderer Ethnien, und alle berufen sich auf den Koran. Der Koran stellt nach islamischem Glauben das Wort Gottes dar, dem Folge zu leisten ist. Er ist die Hauptquelle des islamischen Gesetzes, der Scharia. Während das Christentum den Prozess der Aufklärung, also der Auslegung der Bibel an die Welt der Neuzeit, längst durchlaufen hat, besteht der Islam im Wesentlichen darauf, dass seine

1970

Industrie Claude Nobs est nommé directeur du label WEA.

R-PU2

A4 Politik

J

1969

1968

Retour au Casino Après l’incendie, le festival revient enfin dans son berceau.

Conquête Le festival célèbre sa plus longue édition, étalée sur vingt-quatre jours! R-PU1

Ella Fitzgerald Invitée par Norman Granz pour la série Jazz at the Philharmonic.

Disque Eddie Harris & Les McCann pour une jam mémorable, premier album de jazz à s’être vendu à plus de 1 million d’exemplaires.

PAR ARNAUD ROBERT

Alternatives Storytelling wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen, weil man damit komplexe Inhalte sehr übersichtlich für den Leser präsentieren kann. Da mehr Mediengestalter in Redaktionen arbeiten, wird die Umsetzung deutlich einfacher als bisher.

Santana Après être apparu à Woodstock quelques mois auparavant, le guitariste latino se retrouve à Montreux pour la première fois.

Le festival de Woodstock change à jamais l’idée même de festival musical.

Disque Bill Evans, le château de Chillon sur la pochette. Première affiche, de Giuseppe Pino.

IBADITEN ISLAMISCHER STAAT

Affiche de David Bowie.

Ahmadiyya Die Ahmadiyya-Bewegung, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts im heutigen Pakistan entstanden ist, ist zwar stark missionarisch geprägt, handelt aber friedlich. 1974 erklärte das pakistanische Parlament sie für nicht-islamisch. Die Bewegung wurde daraufhin diskriminiert und verfolgt. Viele Anhänger zog es als Flüchtlinge vor allem nach Deutschland. In Hessen besitzt die Bewegung den Status „Körperschaft des öffentlichen Rechts“.

David Byrne Le leader des Talking Heads triomphe sur la scène de l’Auditorium Stravinski.

TEXTE UND RECHERCHE VON: PHILIPP JACOBS, BERTRAM MÜLLER, LOTHAR SCHRÖDER, FRANK VOLLMER | FOTO: IMAGO | GRAFIK: ANNA RADOWSKI

Charles Aznavour Carlinhos Brown, Goran Bregovic, Roy Hargrove complètent la programmation.

rheinische Post, d „Böser Islam, guter Islam“ lautet die Überschrift über dieser Doppelseite. Im Zentrum steht ein aufgeschlagener Koran. Unmittelbar daneben werden wichtige Suren zitiert. Links und rechts außen wird die Religion in Stichworten erläutert: Frauenrechte, Verschleierung, Toleranz, Scharia, Dschihad, Speisevorschriften, Barmherzigkeit usw. Die Seite wird unten abgeschlossen durch eine Infografik, die islamische Glaubensrichtungen in Gut und Böse unterteilt.

1995

200 000 festivaliers Björk Le concert de l’Islandaise marque l’édition. Mais aussi: Herbie Hancock revient avec son groupe The Headhunters; concert surréaliste du compositeur Pierre Henry entouré de machines d’un autre âge.

La fusion d’Universal et de Polygram aboutit au contrôle de 25% du marché du disque mondial. Les cartes sont rebattues.

Export Premier Montreux Jazz Festival au Japon.

1999

Beck Robert Plant & Jimmy Page, Sizzla, Saul Williams, Neil Young, Tricky, Sigur Ros, Patti Smith donnent le rythme.

2000

2001

Run DMC Depuis le début des années 1990, avec les concerts organisés par Quincy Jones, le rap est un invité permanent du festival.

Ahmet Hommage aux patrons d’Atlantic Records, les frères Ertegun, à la porte desquels Claude Nobs frappe en 1965.

Lancement d’Apple Music.

Immerse your soul in love / Immerse your soul in love

Alicia Keys Le début des années 2000 est marqué par l’essor de la nu soul.

Têtes d’affiche Muse, Garbage, Erykah Badu.

RADIOHEAD CLÔT SON CONCERT PAR «STREET SPIRIT» Ibrahim Ferrer Le Buena Vista Social Club installe sa chaloupe cubaine. Lauryn Hill, Tom Zé, Brian Wilson, Seu Jorge, Devendra Banhart incarnent aussi la 39e édition.

DAVID WALTERS

David Bowie Unique concert de David Bowie. En guise de bis, il chante son album «Low» en entier.

2006

2005

Mémoire L’EPFL entame la numérisation des archives.

Les majors affirment que leur marché s’est réduit de moitié entre 2000 et 2008.

Développement Création de la Fondation 2 qui organise les workshops, concours et créations du festival.

Affiche de Katrin Olina.

Succursale Inauguration du premier Montreux Jazz Café à l’aéroport de Genève.

2004

«J’ai concentré en une nuit la légende de Montreux»

2002

2003

Création de l’agence de management globalisée Live Nation. Flambée des cachets.

Vampire Weekend Air, Roxy Music, Vanessa Paradis, Gil Scott-Heron en têtes d’affiche.

Esperanza Spalding Révélation de la jeune bassiste et chanteuse américaine. L’édition est marquée par des concerts flamboyants de James Blake, Trombone Shorty et Arcade Fire.

Mort Un membre du groupe de Regina Spektor, le violoncelliste Daniel Cho, se noie aux alentours du château de Chillon. Le concert a quand même lieu, avec sa chaise vide.

WYCLEF JEAN, ANCIEN LEADER DES FUGEES. LORS DE SON CONCERT, IL PORTE CLAUDE NOBS

Prince Après son concert, il réapparaît à 4 heures du matin pour une jam au Montreux Jazz Café.

Mort de Michael Jackson.

2007

2008

2009

Patti Smith

Neil Young, Woodkid, MHD, João Bosco, PJ Harvey...

2011

Mort de Claude Nobs

Affiche de Sylvie Fleury. Portishead Ibeyi, Tony Bennett & Lady Gaga, D’Angelo en têtes d’affiche.

28 millions

Il était de 10 000 francs en 1967

de budget

2010

240000 festivaliers

Benjamin Booker Incroyable concert du rockeur louisianais lors duquel il fait un doigt d’honneur au public.

Décès Claude Nobs meurt le 10 janvier après une chute à skis de fond dans les alentours de son chalet de Caux. Mathieu Jaton lui succède à la direction du festival.

Transmission Fondation 2 devient Montreux Jazz Artists Foundation. La première Montreux Jazz Academy est organisée.

La collection des enregistrements de Montreux entre au registre Mémoire du monde de l’Unesco sous le nom «The Claude Nobs Legacy».

Stevie Wonder Claude Nobs en rêvait. La star soul introduit son unique concert montreusien par un hommage au fondateur.

2016

Rédacteur Arnaud Robert; Rédactrice photo Véronique Botteron; Directeur artistique Marc Borboën; Graphiste Mélody Auberson Nous remercions le Montreux Jazz Festival pour sa collaboration.

22

1992

«Just a perfect day / Drink Sangria in the park / And then later / When it gets dark, we go home»

Jamie Cullum Le pianiste et chanteur anglais devient l’un des princes du Montreux Jazz nouveau siècle. Antony Le chanteur et pianiste américain sera aussi à l’affiche de l’édition 2016. Entre-temps, il a changé de sexe et s’appelle Anohni.

Lenny Kravitz N*E*R*D, Gossip, The National, Camille, Gnarls Barkley en têtes d’affiche.

aBc, es „Stunde der Wahrheit im Fall Nóos“ lautet die Überschrift. Die auf dieser Doppelseite abgebildeten Personen sind angeklagt in einem Korruptionsfall. Was ihnen vorgeworfen wird, steht in den kleinen Textblöcken, die jedem durch weiße Linien zugeordnet werden.

1993

Têtes d’affiche Sonic Youth, Lou Reed, D’Angelo, Mos Def, Femi Kuti, Keith Jarrett en trio.

Gigantesque procès contre le site Napster pour qu’il cesse de proposer gratuitement de la musique.

LOU REED CHANTE EN FIN DE CONCERT «PERFECT DAY»

1998

«J’ai joué à Montreux le soir de la finale de la Coupe du monde. Ma mère était venue spécialement des Antilles pour me voir.»

Eric Clapton Le guitariste anglais est la tête d’affiche de la 26e édition.

1994

Khaled Anthony B, Jimmy Rogers, Ben Harper, REM, Tindersticks, Roots Manuva survolent le festival.

Affiche de Phil Collins.

1997

Le producteur Gilles Peterson invente l’acid jazz: les groupes Incognito et Galliano sont invités à Montreux.

Barbara Hendricks La soprano américaine chante Duke Ellington avec le pianiste Monty Alexander.

JOHNNY CASH OUVRE SON CONCERT AVEC «FOLSOM PRISON BLUES»

1996

Ibaditen Der Islam erfuhr im Oman eine eigene Ausprägung – die Ibadiyah. Die Bewegung, deren Gläubige Ibaditen genannt werden, ist in ihren Grundzügen demokratisch und von großer Friedfertigkeit geprägt. Ein weiteres Merkmal ist das Bekenntnis zu Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Religionen. So gibt es im Oman auch christliche und protestantische Kirchen sowie Tempel für Hindus und Buddhisten.

Têtes d’affiche James Brown, New Order, Robert Plant. Et toujours du jazz: Abbey Lincoln, Elvin Jones, Don Pullen.

Croissance Déménagement au Centre des Congrès. L’Auditorium Stravinski et le Miles Davis Hall sont les deux pôles du festival.

2015

Sources Création du Montreux Jazz Club. Retour massif du swing à Montreux.

2014

Têtes d’affiche Prince, Leonard Cohen, Green Day, Rodriguez, Cat Power, Gregory Porter, Charles Bradley.

2013

«Je connaissais le festival avant d’en être. Le concert de Nina Simone en 1976: j’ai presque fait péter YouTube à force de le regarder.»

BRITTANY HOWARD, DU GROUPE ALABAMA SHAKES

2012

MONTREUX JAZZ FESTIVAL / JEAN-PIERRE LELOIR / FRANÇOIS JACQUENOD / DANY GIGNOUX / GEORGES BRAUNSCHWEIG / GÉRALD BOSSHARD / JACQUES STRAESSLÉ / FRANS SCHELLEKENS / KEYSTONE / GETTY IMAGES / AFP / FERIA

Le temps, ch Die Zeitschiene gibt einen Überblick über 50 Jahre Montreux Jazz-Festival. Die alternative Storyform wird über vier Druckseiten geführt. Es wird eine sehr modern ausgestattete Druckmaschine benötigt, um diese Gestaltung realisieren zu können. Es ist nämlich erforderlich, Zeitungsseiten zusammenzukleben.


Liste der Gewinner European Newspaper Award 1 1 9 Z e i t u n g e n a u s 2 6 L ä n d e r n e r h a lt e n Awa r d s o f E x c e ll e n c e

de Volkskrant NL Süddeutsche Zeitung Rheinische Post D 4.6. Picture Page D D Die Welt Die Zeit D Sindelfinger Zeitung ABC ES Tageblatt LUX D Grafschafter Nachrichten D N Dolomiten I Verdens Gang N Adresseavisen Kölner Stadt-Anzeiger D Trouw NL Bieler Tagblatt CH Dewezet D Welt am Sonntag D Kurier A De Limburger NL Ethnos GR 3.7. Natural Disasters Regional Newspaper Kvinnheringen N NL Express D Leipziger Volkszeitung D de Volkskrant 11. Supplements Het Parool NL Leipziger Volkszeitung D D Handelszeitung CH O Povo BR Die Welt Kompakt 11.0. Weekend SuppleMain-Echo D D ments Neue Zürcher Zeitung CH Heilbronner Stimme Local Newspaper Stuttgarter Nachrichten D D Berliner Morgenpost Hallingdólen N Kölner Stadt-Anzeiger 3.8. Elections D Stavanger Aftenbladet Hufvudstadsbladet N N FIN Bergens Tidende St. Galler Tagblatt CH Karjalainen ABC ES N Sunnhordland N ES De Limburger Bergens Tidende N Stuttgarter Nachrichten D La Nueva España NL Weekly Newspaper CH de Volkskrant D Le Temps Berliner Morgenpost D Stuttgarter Zeitung 2.4. Weekly Newspaper NL 15.1. Special Editions, Frankfurter Allgemeine Mindener Tageblatt D RND Redaktionsnetzwerk Südkurier D D Dewezet D Sonntagszeitung D Bild am Sonntag Jubilee Editions D Deutschland D D Neue Westfälische D Welt am Sonntag Die Zeit D Die Welt Augsburger Allgemeine D O Globo BR Kölner Stadt-Anzeiger D Expresso P Die Zeit D Berliner Morgenpost D Ostschweiz am Sonntag CH Lebensmittel Zeitung 5. Photo-Report Ostschweiz am Sonntag CH Falter A D Die Welt 1. Cover and Coverstory D Pforzheimer Zeitung D Trouw NL SonntagsZeitung CH Ludwigsburger Kreiszeit. D Aamulehti FIN 1.1. Local Newspaper Die Zeit D D Svenska Dagbladet N Rheinische Post La Provincia ES Bergens Tidende S el Periódico Bieler Tagblatt CH ES D SonntagsZeitung CH Levante-EMV ES Berliner Morgenpost Hallingdólen N 3. News Pages Hamburger Abendblatt D CH Stuttgarter Nachrichten / Mannheimer Morgen D Bieler Tagblatt 11.1. Supplements Kvinnheringen N 3.0. News Pages in General Handelszeitung CH D for special occasions D Stuttgarter Zeitung Mindener Tageblatt D Die Zeit Mindener Tageblatt D BT DK Kleine Zeitung A D Extra BR Hallingdólen N Süddeutsche Zeitung P Südkurier D naszemiasto.pl PL Diario de Notícias OÖNachrichten A CH Tageblatt LUX D NZZ am Sonntag D Südwest-Presse Het Nieuwsblad B Die Presse O Povo BR Die Zeit A HR l‘Humanité FR Süddeutsche Zeitung D Vecernji list D Polska PL Die Welt Salzburger Nachrichten A D Rheinische Post Welt am Sonntag D Welt am Sonntag GR 3.9. Elections – Brexit D Tiroler Tageszeitung Tageblatt LUX Ethnos A Welt am Sonntag Komp. D Salzburger Nachrichten A Kleine Zeitung Aachener Nachrichten D Västra Nyland FIN Expresso P A Zentralschweiz a. Sonntag CH The Sunday Telegraph 6. Visualization Frankenpost D Bild D GB Vorarlberger Nachrichten A Aamulethi FIN Morgenbladet N Børsen DK Vecernji list HR Süddeutsche Zeitung 1.2. Regional Newspaper D NL 9. Infographics NL de Volkskrant N De Limburger Wiesbadener Kurier Aamulehti FIN Sunnhordland Welt am Sonntag D Berliner Morgenpost D Wiesbadener Tageblatt B Dolomiten I FIN De Tijd D Westfalenpost Bergens Tidende N Turun Sanomat D Die Zeit D Berlingske DK N DVZ D Berliner Morgenpost D Verdens Gang DVZ XXL D Dolomiten I Expresso D 12. Magazines el Periódico ES 16. Concept / Expresso P Vecinul.net RO Expresso P Allgemeine Zeitung D Innovation Online Express D 3.1. Olympic Games Rio Fränkischer Tag D Ependysi GR FIN Bergens Tidende N 16.0. “Snow-Fall” Projects, Hamburger Abendblatt D Aamulehti D Berlingske DK Lebensmittel Zeitung D Handelsblatt NL 4. Photography Kleine Zeitung A de Volkskrant Multimedia Storytelling CH Chrisi Efkeria Ludwigsburger Kreiszeit. D Handelszeitung 4.0. Photography in GR Berliner Morgenpost Leeuwarder Courant NL Extra BR D Het Nieuwsblad B Expresso P Main-Post D General, Photographic Pforzheimer Zeitung D Kurier A Frankfurter Allgemeine D N focus UA Rhein-Zeitung D Kvinnheringen CH Series Rheinische Post D NZZ am Sonntag Financial Times GB CH gr design D NZZ am Sonntag O Globo BR ABC ES Saarbrücker Zeitung GR Financial Times GB O Globo BR HB UA D Stuttgarter Nachrichten / 1.3. Nationwide Newspaper Trouw NL Berliner Morgenpost Hufvudstadsbladet FIN D Het Nieuwsblad Stuttgarter Zeitung D Rheinische Post Børsen DK B Mindener Tageblatt Aftenposten N D D Stuttgarter Nachrichten / Die Zeit D Süddeutsche Zeitung Kurier A Børsen DK 3.2. Football EM O Globo BR D Levante-EMV S Stuttgarter Zeitung ES Svenska Dagbladet ES Politiken DK De Tijd B Augsburger Allgemeine D el Periódico SonntagsZeitung CH D Trouw NL N Emder Zeitung Lidové Noviny CZ Stuttgarter Zeitung de Volkskrant NL Bergens Tidende D D Nordbayerischer Kurier D Süddeutsche Zeitung BR Welt am Sonntag NL Estado de Minas D Sunnhordland N Die Welt Kompakt D de Volkskrant Ostschweiz am Sonntag CH Welt am Sonntag Komp. D Südkurier D NZZ Folio CH Tages-Anzeiger CH Estado de Minas BR Express D Tages-Anzeiger CH NZZ Geschichte Stuttgarter Zeitung D CH Verdens Gang Gazeta Wyborcza PL Expresso P N S 7. Visual Storytelling O Globo BR Handelsblatt D Falter A Svenska Dagbladet Aachener Zeitung D 9.1. Small Infographics D Sunnhordland N Luxemburger Wort LUX Hamburger Abendblatt 16.1. Movies, Cartoons ABC ES ABC ES B 4.2. Cut Werbe Design Akademie A Berliner Morgenpost Vecernji list HR Het Nieuwsblad D Berliner Zeitung D WirtschaftsBlatt A D Bild D PL Berliner Morgenpost Verdens Gang N Polska Bild D D Verdens Gang D Hamburger Abendblatt D Bild am Sonntag The Daily Telegraph GB Die Welt N Expressen S D Nordbayerischer Kurier D BT DK Lebensmittel Zeitung Dolomiten I Stuttgarter Nachrichten / 1.4. Weekly Newspaper D 13. Special Pages Die Zeit D Stuttgarter Zeitung D Falter A Agrenda GR Stuttgarter Zeitung CH Badische Zeitung de Volkskrant NL Tages-Anzeiger Main-Post D D 17. Online and Crossmedia Die Rheinpfalz am Sonntag D Mindener Tageblatt D Ethnos GR Berliner Zeitung D 17.0. Web design Die Zeit D 3.3. Refugees 9.2. Infographics Online D Express D D Südkurier Bild am Sonntag D for Screen and Smartphone Handelszeitung CH Berliner Morgenpost Berner Zeitung CH Darmstädter Echo Falter A D Axel-Springer-Akademie D Katholisches Sonntagsblatt I B.Z. D GB Dewezet D Hamburger Abendblatt D Financial Times NL 4.3. Sequence Morgenbladet N de Volkskrant Der Tagesspiegel D O Globo BR Die Zeit RND Redaktionsnetzwerk D ABC ES D Expressen S Ostschweiz am Sonntag CH Die Zeit CH Dolomiten D D Tages-Anzeiger Berliner Morgenpost D Deutschland Schweiz am Sonntag CH Ethnos GR www.informburo.kz KZ OM el Periódico CH Times of Oman D Handelszeitung D Hamburger Abendblatt ES Nordbayerischer Kurier SonntagsZeitung CH Fränkischer Tag D N Expresso P D Kurier A Lëtzebuerger Journal LUX Verdens Gang The Sunday Telegraph GB Hamburger Abendblatt www.thetoc.gr GR Karjalainen FIN Frankenpost D Welt am Sonntag kompakt D Main-Echo D www.womantoc.gr GR Kölner Stadt-Anzeiger D 9.3. Infographics BR 4.4. Atmosphere General-Anzeiger D Zentralschweiz am Sonnt. C H O Globo for Mobile Phone Kurier A Österbottens Tidning FIN Børsen DK Heilbronner Stimme D 17. Online and Crossmedia N Kaleva FIN La Nueva España ES Verdens Gang Rheinische Post D Ethnos GR 2. Sectional Front Pages 17.1. Data Journalism Main-Post D Süddeutsche Zeitung D Main-Echo D Le Temps CH Judges‘ Special Recognition 2.1. Local Newspaper D 10. Illustration ES Mindener Tageblatt La nueva España ES Berliner Morgenpost Diário de Noticias P Stuttgarter Nachrichten D La Nueva España D D Aamulehti FIN D Ostschweiz am Sonntag CH Nordsee-Zeitung St. Galler Tagblatt CH Berner Zeitung Emder Zeitung D Stuttgarter Zeitung CH A De Limburger D Salzburger Nachrichten NL Sindelfinger Zeitung D Verdens Gang The Mayo News IRL Trouw N NL Süddeutsche Zeitung CH de Volkskrant CH SonntagsZeitung Limerick Life IRL Welt am Sonntag Komp. D St. Galler Tagblatt Welt N24 D NL Stuttgarter Zeitung D Stuttgarter Nachrichten D De Tijd Dziennik Polski PL B 14. Typography Svenska Dagbladet S Stuttgarter Nachrichten / 3.5. Panama Papers P 18. iPadDie Welt D Gazeta Wyborcza D Die Zeit S Stuttgarter Zeitung De Tijd B Österbottens Tidning 2.2. Regional Newspaper and Smartphone Apps D Handelsblatt D D Extra BR Kapital KZ Welt am Sonntag D Süddeutsche Zeitung Badische Zeitung D Expresso P 18.0. iPad and Tablet Apps D Expresso D Welt am Sonntag Komp. D Südwest-Presse Kaleva FIN Berner Zeitung CH Trouw NL Die Zeit D Trouw NL D CH Politiken DK Der Tagesspiegel D Süddeutsche Zeitung Het Nieuwsblad B La Liberté Turun Sanomat FIN Karjalainen FIN 4.5. Perspective Mindener Tageblatt D 12 App Heraldo de Aragon ES CH HR Sunnuntaisuomalainen FIN Luzerner Zeitung Emder Zeitung D Vecernji list CH Etelä-Suomen Sanomat FIN 3.6. Terror D La Provoncia Karjalainen FIN Aamulehti FIN Hamburger Abendblatt D Welt am Sonntag ES 18.1. iPhone D Kurier A Pforzheimer Zeitung D Bild am Sonntag Luxemburger Wort LUX 15. Concept / and Android Apps NL 8. Alternative Storytelling De Tijd B Leeuwarder Courant Stuttgarter Nachrichten / Morgenbladet N Innovation Print Berlingske DK NL Ostschweiz am Sonntag CH ABC ES Stuttgarter Zeitung D de Volkskrant O Globo BR 15.0. New Editorial Series, DK Stuttgarter Nachrichten / CH BT D St. Galler Tagblatt New Concepts Sunnuntaisuomalainen FIN Die Welt 19. Social Media D Stuttgarter Zeitung D Bild am Sonntag Het Belang van Limburg B Welt am Sonntag D Aamulehti FIN Axel-Springer-Akademie D D B Welt am Sonntag Komp. D Berliner Morgenpost Berliner Morgenpost D Main-Post D 2.3. Nationwide Newspaper Het Nieuwsblad Berliner Zeitung D de Tijd D Verdens Gang Berlingske DK l‘Humanité FR N Berlingske DK Polska PL Der Tagesspiegel D B.T. DK Newspaper of the Year Nationwide Newspaper Politiken DK

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