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VORSORGEAUS STAHLUNDBETON

WildBärHeuleArchitektenausZürichbautenein DreiparteienhausinUster.ImMomentsinddie Wohnungenvermietet,dieKapitalanlagekönnte aberdereinstdieAltersresidenzderdreiArchitekten werden

Diese Seite: Drei moderne Stadtwohnungen ersetzen ein Einfamilienhaus.

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Links: Sehr beliebt bei der Familie Kalt ist der Sitzplatz hinter dem Haus.

Nichtweit vomBahnhof Uster entferntfällt einhelles Gebäude mitkannelierter Sichtbetonfassade zwischenzweiunddreistöckigen Einfamilienhäusernangenehmauf.Das Haus vereint drei Stadtwohnungen in sich, jede mit ihremganzeigenen Charakter,und ersetzt einzweistöckiges Einfamilienhausaus den 1930erJahren. Wild BärHeule Architektenhaben hier aufeiner ziemlich kleinen Parzelle gezeigt, dass eine Nachverdichtung möglich ist. Nach eigener Aussage, «ohne diestädtebauliche Identität des Quartiers zu verletzen».Die Idee des Solitärbaus, der aufallevierSeitenausgerichtetist unddie Häuser im Quartier prägt,sei fürden Neubauübernommenworden, sagt Ivar Heule, einerder Partnerdes ZürcherArchitekturbüros. Eine halböffentliche, pflegeleichte Gartenanlage,die allenBewohnern des Gebäudes zurVerfügung steht, umgibt das stolze Stadthaus

ReichanDetails

Die Architekten hätteninUster «zum ersten Malmit eigenemGeld» gebaut, erklärtIvarHeule. Zumeinen habe sich mitdem Haus dieMöglichkeit ergeben, eine eigeneKapitalanlage zu erstellen,und darüber hinaus dieOption, dieWohnungenimAlter dereinst selbstbewohnenzu können.Zum anderenwollten Wild Bär HeuleArchitekten zeigen,dasssie, die davorvermehrt Wohnhäuser im gehobenenPreissegmenterstellthaben,auch kostenbewusst bauenkönnen. Dabeiwurde daraufgeachtet, formalnichtüberdie Stränge zu hauenund dennochviel Wert

Oben und rechte Seite oben: Jan Kalt wohnt mit seiner Familie im Erdgeschoss. Der sägerohe Holzboden und die lediglich weiss gestrichenen Backsteinwände sind für eine Mietwohnung aussergewöhnlich.

Rechts: aufDetails zu legen, wasdie Fassade am offensichtlichstenzeigt: DerBaukörper erhält durchdie reliefartige Oberfläche derFassadeeineGliederung. Sie bekommt durchdie Kannelierung,die durchinden BetoneingelegteMatrizenerreichtworden ist, beinaheetwas Stoffliches.Dazupasst, dass neben demGewandder Fassade auch dieSonnenstorennichtalltäglich erscheinen; sie sind eine Eigenerfindungvon Wild Bär Heuleund bestehenaus einem Insektenstoff,der mitkunstvoller St.GallerStickerei versehenist,wodurch sie dem Innenraumeine– füreineMietwohnung–unübliche Eleganzverleihen.

Grosse Fensteröffnungen bringen Helligkeit in jeden Raum.

Rechte Seite unten: Überhohe Räume auf allen Stockwerken sorgen für Luft und Grosszügigkeit.

Weiter habendie Architekten,die, wiesie selbstsagen,viel Spassanden Materialienhaben,auch im Innenraum kostenbewusst,abernichtweniger innovativgebaut. EinweissgestrichenesIndustriemauerwerkund einsägeroher Holzboden herrschenals einfache Oberflächen in allenRäumenvor,inklusiveder Bäder undder offenenWohnküchen. Gleichzeitig hatman aber auch an Einbauschränke gedacht, einLuxus,der wiedie überhohenRäume, vonJugendstilwohnungen ausder Gründerzeit bekannt, über die JahreimWohnungsbau aber leiderwegrationalisiert worden ist. Hingegen wurde aufeinen Lift ausPlatz­ undnichtzuletzt auch ausKostengründenverzichtet.

SubtileErfindungen

In der3,5­Zimmer­WohnungimErdgeschoss lebt heute diedreiköpfigeFamilie Kalt,die ausChurhergezogenist.Man schätzt sich sehr glücklich,hierwohnen zu können.Das hatweniger mitder Lage oder denvon Nebeldominierten Wintermonatenzutun alsmit demHausselbst undder Wohnung, dieallen –Jan Kalt ist ursprünglich Architekt –sehrgefällt.Sie können denGartennutzenund habeneine Wohnung, dieübereinespezielle Atmosphäre verfügt.«SubtileErfindungen

Rechts:

Der Zugang zum Garten vonder Loggia macht die Wohnung gerade für eine Familie sehr attraktiv

Die Architekten

Wild BärHeule Architekten gibt es unterdiesemNamen seit 2008 Thomas Wild undSabine Bärarbeitetendamalsschon 20 Jahrelang zusammen,seit2004 mitIvarHeule alsPartner.Das Büro beschäftigt heuterund15Mitarbeiter undhat einbreites PortfolioanObjektenvorzuweisen.Privathäuser, Siedlungen,Dienstleistungs- und Gewerbebauten, aber auch Umbautengehören zu denAufgabengebieten desimZürcher Seefeld ansässigen Büros. MehrparteienundPrivathäuserimgehobenen Segmentmachen dabeiden grösstenAnteilaus.Mit demWohnhaus in Usterbeweisen Wild BärHeule Architekten,dasssie auch günstigbauen können –ohnedassdie architektonischeQualitätdarunter zu leiden hat. (jke.)

machen dieseWohnung aus»,sagtJan Kalt.«DasSchöne an dieser Art vonArchitektur ist, dass sie nichtüberladen,aber durchdachtund präsent istund einenreichen Gesamteindruck hinterlässt.» Die Wohnungsei voller überraschender Details, jedoch sorgesie mitihrer Grössevon 82 Quadratmeterndafür,dassder «Fussabdruck»der Familienun kleinersei –was die Kaltssehrschätzenund wasauchsehrzeitgemäss ist. Die Loggia alsSommerzimmer, clevereEinbauschränke,zweiNasszellen, dieWaschmaschineinder Wohnungund diehohen Räumewürden, so Kalt,die «fehlenden» Quadratmeter beiweitem wettmachen

Eine«Piazza Grande»imKleinen So kompaktdas Wohnungsinnere,sosehr wurdebeimWohnhausinUster viel Wert aufeinen grosszügigen Aussenraum gelegt Die Hochparterrewohnunggehtauf den

Garten,die WohnungimerstenStock mit demgleichenGrundrisswie dieuntere Wohnunghat eine doppelgeschossigeLoggia, unddie Maisonnettewohnungim obersten Stockwirdvon einerDachterrasse gekrönt.

Noch sind alle drei Wohnungenvermietet, aber dieArchitekten könntenes sich durchaus vorstellen,imAlter selbst in daseigeneHauszuziehen, schliesslich habensie hier genausogebaut, wieesauch ihnengefällt.IvarHeule nähmenichtetwa dieAttikawohnung,zögeerjetztinsein Stadthaus,sondern diejenigeimersten Oberstock. Grunddafür istdie Erfindung, dieihm persönlich am bestengefällt:die sechsMeter hohe Loggia. JennyKeller

Oben und oben rechts: Grundriss des ersten Obergeschosses (1:100) und Situationsplan (1:500).

Links: Auch die Oberflächen in den Nasszellen sind aus Holz beziehungsweise aus gestrichenem Backstein.

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