NACHHALTIGE INVESTMENTS
Neue Wege für Wachstum
Neue Wege für Wachstum
«Wir sind viel weiter gekommen als erwartet», sagen drei Pioniere für nachhaltige Anlagen. Und das Beste kommt noch.
FREDY GILGEN
Am Anfang stand die Erkenntnis, dass es nur eine Welt gibt und dass diese Welt Tag für Tag zerstört wird Dann kam bei vielen Pionieren der Nachhaltigkeit der Wille, dies nicht einfach hinzunehmen und auch nicht einfach auf die grossen politischen Mächte zu vertrauen. So wurde bereits 1968 der Club of Rome gegründet, ein Zusammenschluss von Experten verschiedener Disziplinen aus über 30 Ländern. Die gemeinnützige Organisation setzt sich seither für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit ein Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre kam in der Finanzbranche die Idee auf, die Macht der Geldströme zu nutzen. Man müsse nur die Investoren überzeugen, nachhaltiger zu investieren, dann könne man Schritt für Schritt Verbesserungen erreichen. Ein wichtiger Wendepunkt war die Veröffentlichung der UNO-Prinzipien für verantwortungsbewusstes Investment (PRI) im Jahr 2006, welche die Investoren dazu aufforderten, ökologische, soziale und Governance-Faktoren (ESG) in ihre Anlageentscheide einzubeziehen.
In der Schweiz nahm die Bewegung für nachhaltige Anlagen in den 1990er Jahren Fahrt auf, als immer mehr Investoren ESG-Kriterien in ihre Portfolios integrierten. Zu den Pionieren dieser Bewegung gehörten der ehemalige SarasinAnalyst Andreas Knörzer sowie die Vermögensverwalter und Banker Antoinette Hunziker-Ebneter und Reto Ringger Sie gehörten zu den ersten Finanzprofis die diese Ideen in die Praxis umsetzten
Trotz Begriffsdschungel auf dem richtigen Weg
Heute staunen die Pioniere von damals fast über das, was seither erreicht wurde: «Ich hätte nicht gedacht, dass sich nachhaltige Anlagen in so kurzer Zeit von einem Nischenspross zu einer
Anlagen haben einen langen Weg durchlaufen und überzeugen heute durch Risikominimierung, Reputationsvorteile und steigende
blühenden Pflanze entwickeln und zum Mainstream werden würden», gibt Antoinette Hunziker, heute Präsidentin der Berner Kantonalbank (BEKB), zu Nachhaltigkeit habe in den letzten Jahren derart an gesellschaftlicher Relevanz und damit auch an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen, dass man vom Beginn einer Transformation sprechen könne.
Es gibt aber auch einige Wermutstropfen, so Reto Ringger: «Der Begriff ‹nachhaltige Anlagen› stiftet heute mehr Verwirrung als Orientierung.»
Die Regulierungsflut und unterschiedliche Interpretationen hätten zu einem unübersichtlichen Begriffsdschungel geführt und die Branche habe sich in einem Labyrinth von Definitionen und Regulierungen verirrt. Was dem durchschnittlichen Anleger bis heute fehlt, ist eine klare Antwort auf die zentrale Frage: Was bewirkt mein Investment konkret? Die Pioniere, aber auch die Follower haben es versäumt, eine verständliche Sprache zu entwickeln.
Trotzdem: Man sei auf dem richtigen Weg. Die Zahlen sprechen für sich, so Reto Ringger «Wenn wir uns das Verhalten der privaten und institutionellen Investoren in Europa in den letzten zehn Jahren anschauen, dann haben das Interesse und die Volumina stark zugenommen. Das war in erster Linie nachfragegetrieben», betont der GlobalanceChef
Nachhaltige deutlich besser als der Gesamtmarkt
Nachhaltige haben in der Performance überzeugt. Gemessen an der Rendite haben nachhaltige Anlagen den breiten Markt – gemessen am Aktienindex MSCI – in den vergangenen zehn Jahren deutlich geschlagen (siehe Grafik) Mit einer aufschlussreichen Ausnahme:
In den letzten drei Jahren, als die Ölaktien stark zulegten, lagen die klassi-
«Der Megatrend Nachhaltigkeit wird durch die Dekarbonisierung und den Fortschritt nicht abflachen, sondern nimmt erst richtig Fahrt auf.»
Reto Ringger, Gründer der Globalance Bank
Nachhaltige Anlagen überzeugen
schen Anlagen vorne Parallel dazu findet eine Datenrevolution statt. «Die Qualität und Verfügbarkeit relevanter Daten in diesem Bereich hat sich vervielfacht», freut sich Ringger Antoinette Hunziker verweist auf zahlreiche Studien, die zeigen, dass mit nachhaltigen Anlagen längerfristig eine mindestens gleich gute Performance erzielt werden kann wie mit konventionellen Anlagen. «Wir können davon ausgehen, dass Unternehmen, die ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrnehmen und über eine gute Governance verfügen, langfristig wirtschaftlich erfolgreicher sind», betont die grüne Pionierin. Denn sie hätten tendenziell ein besseres Risikomanagement, verursachten weniger Skandale, müssten deshalb weniger Strafen zahlen und genössen eine bessere Reputation. «Das hat zur Folge, dass die unternehmerischen Risiken bei nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen deutlich geringer sind.»
Erfreulich sei, so Andreas Knörzer dass die Kundinnen und Kunden heute
eine viel grössere Auswahl an nachhaltigen Finanzprodukten haben, und zwar mit unterschiedlichen Ansätzen, von einem eher einfachen risikobasierten ESG-Ansatz bis hin zu Impact, teilweise auch schon in weniger liquiden Anlageformen.Auf der Angebotsseite habe sich also viel getan.
Hinsichtlich der finanziellen Performance solcher Anlageprodukte könne man keine einheitliche Aussage treffen, so Knörzer. Nachhaltigkeit sei per se keine Gelddruckmaschine, könne jedoch – wenn sie professionell betrieben wird – sehr gute Renditen erwirtschaften. Bei der Beurteilung sei es immer wichtig die Performance im Kontext der gewählten Anlagestrategie zu sehen. Viele Anbieter könnten heute nachhaltige Produkte zu ihren Erfolgsfaktoren zählen, aber auch hier sei die Spannbreite von erfolglosen Produkten mit zu geringem Anlagevermögen und damit für den Anbieter profitablen Produkten zu gross «Als Erfolg würde ich aber bezeichnen, dass ESG als Risikomass heute im Mainstream angekommen ist,
Nachfrage, da immer mehr Investoren den langfristigen Wert erkennen.
und das tut allen Produkten gut», freut sich Knörzer.
Es ist gut und wird noch besser
Unternehmen, die ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrnehmen und über eine gute Corporate Governance verfügen, werden auch in Zukunft wettbewerbsfähig und langfristig wirtschaftlich erfolgreicher sein. «Eine entsprechende Risiko- und Chancenbeurteilung ist deshalb für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger von zentraler Bedeutung», betont Antoinette Hunziker.
Auch für Reto Ringger stimmt das grosse Bild: «Der Megatrend Nachhaltigkeit wird durch die Dekarbonisierung und den technologischen Fortschritt nicht abflachen, sondern nimmt erst richtig Fahrt auf. Dank neuer Technologien, KI und digitaler Skalierungsmöglichkeiten stehen wir vor einer neuen Ära. Die Innovationsgeschwindigkeit und die Qualität der Lösungen werden massiv zunehmen.»
Als Beispiel nennt Ringger die Batterietechnologie: «Noch vor wenigen Jahren galt die Elektromobilität als Nischenphänomen – heute revolutioniert sie die gesamte Automobilindustrie Oder die Solartechnik: Eine Solarzelle kostet heute nur noch einen Bruchteil dessen, was sie vor zehn Jahren gekostet hat – und leistet das Dreifache.»
Diese Entwicklung werde sich durch KI und digitale Skalierung noch massiv beschleunigen. Ein weiteres anschauliches
Beispiel sei Tesla: In nur einem Jahrzehnt habe das Unternehmen die gesamte Autohierarchie auf den Kopf gestellt und die etablierten Hersteller zum Umdenken gezwungen
Welche Erfolge grüner Anlagen werden von Dauer sein?
Ringger ist sich sicher: «Die grossen Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und demografischer Wandel erfordern massive Investitionen. Genau hier liegen die Chancen für Investoren.»
Wer heute in die Lösungen von morgen investiere, positioniere sich für die
grösste Transformation der Wirtschaft seit der industriellen Revolution. Konkret heisst das: Investitionen in Dekarbonisierung, neue Infrastrukturen und innovative Technologien werden nicht optional sein – sie werden überlebensnotwendig Eine zukunftsgerichtete Anlagestrategie für das nächste Jahrzehnt kommt deshalb an diesen Themen nicht vorbei Für Antoinette Hunziker braucht es Weichenstellungen in verschiedenen Bereichen: «Wenn wir unsere Wirtschaft nachhaltig verändern und die Umwelt langfristig schützen wollen, braucht es unabhängige Analystinnen und Analysten, die ESG-Ratings kritisch hinterfragen, die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen prüfen und sich eine fundierte eigene Meinung bilden.» Nötig sei auch ein Monitoring der Kontroversen, in die ein Unternehmen verwickelt ist – diese seien ein wichtiger Indikator dafür, ob die Nachhaltigkeitsziele, die sich ein Unternehmen gesetzt hat, auch tatsächlich gelebt werden und ihre Wirkung entfalten.
Schliesslich ist für Hunziker auch ein aktiver und offener Dialog zwischen den Finanzinstituten die Kundengelder anlegen, und den Unternehmen zentral. Dieser Austausch dient dazu, die Unternehmen auf mögliche problematische Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit aufmerksam zu machen und sie zu Verbesserungen zu motivieren.
Für Andreas Knörzer liegt der Erfolg nicht unbedingt in mehr nachhaltigen Produkten, sondern generell in mehr ESG und Nachhaltigkeit in den Produkten, im Sinne eines Mainstreamings «Zu einem handwerklich gut gemanagten Anlagevehikel gehört eben standardmässig die Berücksichtigung von materiellen ESG-Kriterien.» Nur so werde die Performance langfristig stimmen. Es gehe also weniger um die grosse Outperformance im Einzelfall sondern um ein nach Rendite-Risiko-Gesichtspunkten ganzheitlich gut verwaltetes Anlagevermögen.
Knörzer illustriert dies am Beispiel von Immobilienanlagen: Ohne die Umsetzung von Energie- und Klimamassnahmen würden Immobilien aufgrund der verschärften Gesetzeslage kontinuierlich an Wert verlieren bis sie zu «stranded assets» werden könnten.
Reto Ringger ist Unternehmer und Pionier im Bereich der nachhaltigen Anlagen. Nach Stationen im Investmentbanking bei renommierten Häusern wie Swiss Re und UBS gründete er 2001 die SAM Group, die er zum Weltmarktführer für nachhaltige Anlagen aufbaute. SAM lancierte zusammen mit Dow Jones den Dow Jones Sustainability Index und legte 2001 den weltweit ersten Cleantech Private Equity Fonds auf Im Jahr 2008 verkaufte Ringger SAM erfolgreich an Robeco 2011 gründete er die Globalance Bank, die sich auf zukunftsorientierte Anlagen mit positivem Footprint fokussiert. 2020 lancierte er mit Globalance World eine Art Google Earth für Investoren. Von 2010 bis 2016 war Ringger zudem Stiftungsratspräsident des WWF Schweiz und ist Mitglied des Club of Rome
Reicht die Selbstregulierung der Branche wirklich aus?
Es sei richtig, dass es der Finanzbranche gelungen sei, mit einer deutlich verstärkten Selbstregulierung eine staatliche Regulierung zu verhindern, sagt Andreas Knörzer «Das entspricht auch den Schweizer Gepflogenheiten und ich würde das positiv bewerten.» Die Branche selbst sei spätestens seit denVorfällen um die DWS in Deutschland für Greenwashing sensibilisiert und die Finma schaue im Sinne des Anlegerschutzes schon seit einigen Jahren genauer hin. «Man sollte das Thema aber auch nicht überstrapazieren, denn ich kenne noch keinen justiziablen Fall von Greenwashing in der Schweiz und auch im Fall DWS ist meines Wissens noch kein Urteil gefällt worden.» Allerdings hat die Finma bereits vor einigen Jahren denVertrieb einiger weniger Produkte beanstandet. Antoinette Hunziker weist darauf hin, dass verschiedene Regulierungen – insbesondere auf EU-Ebene – mit Transparenzverordnungen und Deklarationspflichten versuchen, Greenwashing zu verhindern. Dies führe zu einer Flut von Anforderungen und zu einem hohen bürokratischen Aufwand. «Greenwashing kann nur durch eine verständliche umfassende und ehrliche Kommunikation verhindert werden – und zwar nicht nur über einzelne Anlagelösungen, sondern über alle Geschäftspraktiken, Produkte und deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt.» Ob die Selbst-
Andreas Knörzer begann seine Karriere als Analyst bei der Bank J. Safra Sarasin in Basel. Von 1989 bis 2013 war er in verschiedenen Funktionen in der Vermögensverwaltung tätig, zuletzt als Leiter Asset Management. In dieser Zeit baute er als Pionier der nachhaltigen Vermögensverwaltung das nachhaltige Produktangebot auf und trug wesentlich zur Positionierung der Bank als Marktführerin in diesem Bereich bei. Seit 2021 ist Knörzer geschäftsführender Gesellschafter der Knörzer Consulting GmbH und berät an der Schnittstelle von Finanzen und Nachhaltigkeit. Zudem ist er Co-Leiter der Sustainable Investing Platform des Branchenverbands Swiss Sustainable Finance und wirkt als Nachhaltigkeitsexperte in Arbeitsgruppen anderer Verbände und Behörden mit. Auch ist er Verwaltungsratspräsident von Sustainable Real Estate, Zürich, sowie Verwaltungsrat von Twelve Capital und Pax Asset Management und engagiert sich politisch auf lokaler und kantonaler Ebene
regulierungen wirksam genug sind, werde sich zeigen. Es liegt an uns Konsumentinnen und Konsumenten, die «schwarzen Schafe» mit unseren Kaufentscheidungen zu beeinflussen, so Hunziker. «Beim Thema Greenwashing tut sich zurzeit sehr viel», gibt auch Reto Ringger zu Die Anbieter, die Revisoren, die Depotbanken, aber auch die Finma sind im Hintergrund sehr aktiv und daran, vor allem die Anlagefonds auf Greenwashing zu überprüfen. Bei der Selbstregulierung braucht es aber viel Zeit, bis der Markt reagiert. Ringger erwähnt das Beispiel der Swiss Climate Scores, die vom Bund als Grundlage erlassen wurden Es seien erst eine Handvoll Banken, die diese Selbstregulierung (und auch nur teilweise) umsetzen. Die gleiche «Dynamik» herrsche im Bereich der Pensionskassen. Dort habe der Pensionskassenverband ASIP per Ende 2023 eine Selbstregulierung zur Berichterstattung von Klimarisiken initiiert, aber auch hier sei erst eine kleine Minderheit daran, dies ihren Stakeholdern transparent zu machen. Ob die Selbstregulierung letztlich funktioniere stehe auf einem anderen Blatt. Die Strategie der EU eine umfassende und sehr detaillierte Berichterstattung zu fordern, sei jedoch der falsche Weg und führe nicht dazu, dass der Investor am Ende einen besseren Überblick habe, so Ringger Im Gegenteil, diese Berichte seien selbst für Experten schwer zu lesen.
Antoinette Hunziker-Ebneter war mit 35 Jahren die erste Chefin der Schweizer Börse. Sie war Mitte der 90er Jahre verantwortlich für den Aufbau und die Inbetriebnahme der Elektronischen Börse Schweiz (EBS). Bis 2005 leitete sie als Mitglied der Konzernleitung der Bank Julius Bär & Co den Bereich Handel und Verkauf Im Jahr 2006 machte sie sich selbständig und gründete die Forma Futura Invest AG, eine unabhängige Vermögensverwaltungsgesellschaft für private und institutionelle Kunden mit Fokus auf Anlagen, die finanziell solide sind und eine nachhaltige Lebensqualität fördern Seit 2015 ist Antoinette HunzikerEbneter Verwaltungsratspräsidentin der Berner Kantonalbank AG (BEKB). Zudem engagiert sie sich als Mitgründerin der waterkiosk Foundation, deren Projekte den Zugang zu sauberem Trinkwasser in Schwellenländern ermöglichen
MARK BAER
Grüne Investoren haben oft das gute Gefühl, mit ihren Anlagen etwas Positives zu bewirken – und zu Recht Aber das Geschäft mit nachhaltigen Finanzen birgt eben auch unerwartete Nebenwirkungen.
ESG-Investitionen konzentrieren sich in der Regel auf Länder, die hohe ESG-Kriterien erfüllen; dafür werden Staaten mit niedrigeren Ratings oft gemieden. So erschweren ESG-Kriterien armen Ländern den Zugang zu Kapital. Ein Beispiel: Länder wie Indien und Indonesien, die nach wie vor auf CO2-intensive Kohlekraft setzen, sehen sich mit einem Abfluss von Investitionen konfrontiert. Viele ESG-Investoren meiden diese Märkte, da sie auf die Reduzierung von Emissionen aus sind Doch gerade diese Länder sind auf Kapital angewiesen, um ihre erneuerbaren Energien auszubauen. Darüber hinaus fehlt vielen Schwellenländern die nötige Infrastruktur, um den umfassenden ESG-Berichtspflichten gerecht zu werden. Das führt dazu, dass Unternehmen in diesen Ländern häufig ausgeschlossen werden, obwohl sie selbst einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt ausüben.
Schwierige Zahlenlage und «gute» Unternehmen
Das Problem: ESG-Standards sind oft für entwickelte Märkte gedacht und setzen lokale Industrien in Schwellenländern unter Druck. Zwar sind hohe Umwelt- und Arbeitsschutzstandards wichtig, doch viele Unternehmen in diesen Ländern können diese Anforderungen ohne externe Unterstützung und Kapital nicht erfüllen. Ein besonders deutliches Beispiel hierfür ist die Textilindustrie in Bangladesch, wo strenge ESG-Vorgaben Investoren abschrecken, während das Risiko für die Arbeiter vor Ort weiterhin hoch bleibt.
Laut der «Financial Times» befürchten inzwischen immer mehr For-
Wie lässt sich ein positiver Fortschritt erreichen, ohne dass andere zurückbleiben?
ESG-Investments haben das Potenzial, positive Veränderungen zu bewirken. Doch je strenger die ESG-Anforderungen sind, desto grösser ist die Gefahr, dass Unternehmen in ärmeren Ländern mit oft weniger entwickelten Regulierungen und Infrastrukturen benachteiligt werden
schende, dass die Sorge von ESGInvestoren um Arbeitnehmerrechte und andere soziale Fragen dazu führen könnten, dass sie ärmere Länder mit schwächerem Schutz in diesen Bereichen meiden. Zahlen zu diesem Thema sind schwer zu finden.Timo Busch, Professor an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Hamburg, kennt keine belastbaren Studien und Zahlen dazu Deshalb bleibt es aus seiner Sicht «eher Spekulation» «Wer allein auf ESG-Filter setzt, um ‹gute› Unternehmen zu identifizieren wird vor allem bei den grossen Unternehmen der westlichen Welt landen», bestätigt
jedoch der Ökonom Generell ist es für Investoren also einfacher, umfassende Nachhaltigkeitsdaten in wohlhabenden Ländern zu finden als in ärmeren Lässt sich daraus ableiten, dass reichere Staaten über höhere ESG-Scores verfügen und ESG-Kriterien daher leichter zu erfüllen sind? Hier muss zwischen ESGRatings von Ländern und von Unternehmen unterschieden werden.
Laut Sabine Döbeli, CEO des Branchenverbands Swiss Sustainable Finance (SSF), basieren die Länderratings auf einer Vielzahl von Indikatoren, die vom Wohlstand abhängen, aber auch auf solchen, die sich auf «Good Governance» beziehen. «Es ist daher zu erwarten, dass
Entwicklungs- und Schwellenländer hier schlechter abschneiden.» Da weniger reiche Staaten aber auch eine schlechtere Bonität haben, würden diese Länder ohnehin meist nicht in Anleiheportfolios aufgenommen. Wie Döbeli weiter ausführt, haben Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern im Durchschnitt tatsächlich tiefere ESG-Ratings, was aber mit verschiedenen Faktoren zusammenhängt: Solche Unternehmen operieren in Ländern, die oft weniger strenge Regulierungen haben, und verfügen deshalb manchmal noch über weniger ambitionierte ESG-Strategien. «Insofern sind die tieferen Ratings
«Wer allein auf ESG-Filter setzt, um ‹gute› Unternehmen zu identifizieren, wird vor allem bei den grossen Unternehmen der westlichen Welt landen.»
Timo Busch, Professor für Wirtschaft an der Universität Hamburg
nicht unfair, sondern spiegeln ein tieferes Niveau bezüglich ESG-Praktiken wider», folgert die SSF-Expertin. Wenn Investoren aber in Schwellenländer investieren wollten, würden sie dies in der Regel berücksichtigen und dort die Benchmark tiefer ansetzen oder die Unternehmen nur mit Peers aus wirtschaftlich ähnlich positionierten Ländern vergleichen
Nicht alle über einen Kamm scheren
Die Chefin des Schweizer Verbands für nachhaltige Finanzen spricht hier deshalb nicht von Benachteiligung Es handle sich vielmehr um «Risikoüberlegungen» Wichtig sei daher, dass man nicht alle Anlageprodukte, die in Entwicklungs- und Schwellenländer investieren, in den gleichen Topf werfe «Jeder Investor sollte sich gut ansehen, was das jeweilige Rendite-/Risikoverhältnis ist und auf dieser Basis entscheiden.»
Laut Sabine Döbeli gibt es inzwischen Bestrebungen, klarer aufzuzeigen, dass es auch in Entwicklungs- und Schwellenländern attraktive Investments gibt, deren Risiko nicht höher als bei den entsprechenden Anlageklassen aus Industrieländern ist.
Braucht es mit der Zeit vielleicht auch differenzierte ESG-Kriterien, die mehr auf die spezifischen Bedingungen und Besonderheiten von Entwicklungsund Schwellenländern eingehen? Nach Meinung von Rachel Whittaker, der Verantwortlichen des Sustainable Investment Researchs beim Finanzdienstleister Robeco, bewegt sich die Nachhaltigkeitssbranche bereits in Richtung differenzierterer und gezielterer ESG-Kriterien – dies sowohl für verschiedene Regionen der Welt als auch für die Auseinandersetzung mit spezifischen Themen wie Klima und biologischer Vielfalt sowie sozialer Fragen. So hätten sich beispielsweise die International Finance Corporation
(IFC) und die Vereinten Nationen inzwischen für eine stärkere Einbeziehung der Entwicklungsländer bei der Festlegung von ESG-Regeln eingesetzt «Diese Initiativen zielen darauf ab, einen ausgewogeneren und gerechteren Ansatz für nachhaltige Investitionen zu schaffen.»
Die Fokussierung auf bestimmte Regionen bei der Entwicklung von ESG- und Auswirkungsanalysen könne dazu beitragen, dass Investitionen in Entwicklungsländern nicht nur nachhaltig, sondern «auch integrierend sind und die lokalen sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse in Zukunft direkter berücksichtigen», sagt Whittaker.
Die Tatsache dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf zehn Milliarden Menschen anwachsen wird, ist laut der Spezialistin weitgehend auf das Bevölkerungswachstum in den Schwellenländern zurückzuführen. «Daher ist es für uns sinnvoll, bei nachhaltigen Investitionen einen besonderen Schwerpunkt auf die Schwellenländer zu legen, da wir dort die grössten Auswirkungen sehen werden.»
SDGs sollen für Ausgleich sorgen
Für die Nachhaltigkeitsexpertin, die in der Zürcher Niederlassung von Robeco arbeitet, ist es wichtig festzuhalten, dass Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung, wie die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, auch ausdrücklich auf die Verringerung von Ungleichheiten zwi-
schen Ländern ausgerichtet seien. Im Jahr 2015 hat die Weltgemeinschaft die Agenda 2030 verabschiedet und sich mit insgesamt 17 globalen Nachhaltigkeitszielen, den Sustainable Development Goals (SDGs), für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung eingesetzt. Die SDGs sollten dabei eine Grundlage für die Förderung eines nachhaltigen und integrativen Wachstums für alle Beteiligten sein «In den letzten Jahren wurden zahlreiche Strategien und Finanzinstrumente entwickelt, um diese Ziele zu erreichen, was interessante Möglichkeiten für Investorinnen und Investoren schafft.»
Die Hauptherausforderung die Rachel Whittaker bei Nachhaltigkeitsinvestitionen sieht, ist, dass es heute noch immer keine allgemein anerkannten ESG-Kriterien gibt. Dies, auch wenn die Regulierungsbehörden insbesondere in Europa versuchen würden, diese Fragen zu standardisieren und zu klären «Dies macht es für Anleger schwierig, genau beurteilen zu können, welche Unternehmen ihre Werte und Wirkungsziele wirklich erfüllen», so die Kritik der schweizerisch-britischen Doppelbürgerin Investorinnen und Investoren müssten deshalb ihre Sorgfaltspflicht selber erfüllen wenn sie ihr Geld nachhaltig anlegen. «Es ist wichtig bei nachhaltigen beziehungsweise ESG-Anlagen immer dieselbe klassische Investitionsdisziplin anzuwenden, die man auch bei nicht-nachhaltigen Investments anwenden würde.»
«Es ist sinnvoll, den Schwerpunkt nachhaltiger Investments auf Schwellenländer zu legen, da hier die grösste Wirkung erzielt werden kann.»
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Wahre Nachhaltigkeit oder nur Lippenbekenntnis? Alice Balmer, Leiterin des Nachhaltigkeitsresearch bei Forma Futura, erklärt, wie sie die grünen Bekenntnisse von Unternehmen unter die Lupe nimmt.
Frau Balmer, wie sieht ein Tag im Leben einer Nachhaltigkeitsanalystin aus?
Nehmen wir als Beispiel den Donnerstag. Ein intensiver Tag, der vollgepackt ist mit Meetings, Kundengesprächen und Recherchearbeit Am Morgen lese ich die aktuellen News, die direkten Einfluss auf das Investment haben, wie etwa die US-Wahlen, lokale Abstimmungen oder negative Wirtschaftsmeldungen. Dann trifft sich das Team von Forma Futura zu einem Meeting, an dem wir Erkenntnisse aus unserem Research und Unternehmensanalysen präsentieren Diese dienen der Sensibilisierung für wichtige Themen und aktuelle Entwicklungen sowie als Grundlage für unsere Entscheidungsprozesse.
Stichwort interne Wissensvermittlung?
Ja, das Wissen muss innerhalb der Firma fliessen. Dazu gehört jeweils auch ein Referat, in dem wir ein bestimmtes Thema unter die Lupe nehmen. Ein Beispiel hierfür sind Plantagen in der Agrar- und Lebensmittelindustrie, mit denen Lieferketten und Konsum eng vernetzt sind Die Schattenseiten sind Ausbeutung der Natur und menschlicher Arbeitskraft. Es gibt aber positive Unternehmensbeispiele von Plantagen der neuen Generation, deren ökologisches Management zu Substanzerhalt und nachhaltigem Wachstum beiträgt. Mit diesen Inputs befähige ich unsere Kundenberatung, damit sie erste Fragen im Gespräch mit Kunden überzeugend und sachkundig beantworten können Genauso wichtig wie die interne ist für uns aber auch die externe Wissensvermittlung. Dafür nehmen wir bei Forma Futura regelmässig an Podiumsdiskussionen teil und halten Referate an Fachveranstaltungen und Universitäten zur Nachhaltigkeit in der Finanzbranche
Wie entscheidet Forma Futura, welches Unternehmen in das Anlageuniversum aufgenommen wird?
Jedes Unternehmen muss zwei voneinander unabhängige Prüfungen durchlaufen: Das Portfoliomanagement erstellt eine Finanzanalyse, das Nachhaltigkeitsteam eine Nachhaltigkeitsanalyse, wobei beide Analysen im Entscheidungsprozess gleichwertig gewichtet werden. Jeden zweiten Donnerstagmorgen trifft sich das Entscheidungskomitee zu einem Nachhaltigkeitsmeeting Durch das grosse Gremium sind alle unsere Entscheidungen breit abgestützt. Hier diskutieren wir gemeinsam
Forma Futura Invest AG
Forma Futura ist eine unabhängige Vermögensverwaltung die mit ganzheitlichen Nachhaltigkeitsanalysen für transparente und fundierte Entscheidungsgrundlagen für Investitionen sorgt.
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Eine ganzheitliche Betrachtung von Nachhaltigkeit geht über traditionelle ESG-Kriterien hinaus PD
über die Nachhaltigkeitsbewertung der evaluierten Unternehmen und reflektieren die einzelnen Aspekte gemeinsam. Hierfür wenden wir viel Zeit auf, denn unser Ziel ist immer eine ganzheitliche Beurteilung
Auf welcher Basis erarbeiten Sie Ihre Unternehmensanalysen?
Um ein Unternehmen detailliert zu analysieren, nehmen wir uns für unseren aufwendigen Research bis zu fünf Arbeitstage Zeit. Die braucht es, um Nachhaltigkeitsleistungen vertieft beurteilen und die Glaubwürdigkeit der nachhaltigen Ausrichtung eines Unternehmens abschätzen zu können. Mein interdisziplinäres Team verfügt über naturwissenschaftliche, technische und sozialwissenschaftliche Kenntnisse. Alle verfügbaren Informationen über ein Unternehmen werden von uns gesammelt, mit früheren Daten abgeglichen und entlang der festgelegten Kriterien bewertet. Oft ist das, worüber nicht geschrieben wird, genauso relevant wie das was berichtet wird Um zu beurteilen, was ein Unternehmen macht und wie, wird es in sechs Bereichen genau analysiert: Führung, Mitarbeitende, Strategie, Produkte, Gesellschaft und Umwelt. Hinzu kommen unsere Ausschlusskriterien und eine Kontroversenbewertung Das Ergebnis ist ein mehrseitiger Bericht, der qualitative wie quantitative Bewertungen umfasst.
Gehen Sie bei Ihren Analysen über die üblichen ESG-Kriterien hinaus?
«Das nicht Messbare ist genauso zu berücksichtigen.»
ESG klammert meist Strategie und Produkte aus Uns geht es um Nachhaltigkeit insgesamt. Die Auswahl der Unternehmen für unser Anlageuniversum durchläuft deshalb einen mehrstufigen Selektionsprozess. Von einem globalen Pool von über 12000 Unternehmen haben wir nur rund 250 aufgrund unserer strengen Kriterien aufgenommen. Zudem bewerten wir die Unternehmen ständig neu. Negative Meldungen über ein Unternehmen können zu einem Punktabzug führen Fällt ein Unternehmen unter eine bestimmte Schwelle, wird es aus unserem Anlageuniversum ausgeschlossen. Das zeigt, wie konsequent wir Unternehmen kritisch bewerten. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Unternehmen?
Der direkte Kontakt und regelmässige Dialog mit Unternehmen ist ein wichtiges Element, das den Analyseprozess ergänzt. Der Unternehmensdialog ist ein Prozess mit klaren Eskalationsstufen, der jedoch je nach Unternehmen situativ angepasst wird Am Beispiel des amerikanischen Verpackungsmittelkonzerns Sonoco lässt sich gut aufzeigen, wie
Alice Balmer arbeitet seit April 2018 bei Forma Futura. Sie hat an der Universität Zürich Biologie mit Vertiefung in Ökologie studiert und ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse mit dem Master of Advanced Studies in Umwelttechnik und -management ergänzt. Alice Balmer ist Leiterin Nachhaltigkeitsresearch und Mitglied der Geschäftsleitung
ernst unser Unternehmensdialog genommen wird, welche Wirkung er zeigt und wie er zur Bewusstseinsbildung beiträgt Im Dialog mit Sonoco haben wir Bedenken geäussert, ob das Unternehmen aufgrund unserer strengen Kriterien in unserem Anlageuniversum verbleiben könne Sonoco nahm unsere Kritik auf und konnte mit zukünftigen Plänen überzeugend darlegen, wie sie die Umsetzung eines nachhaltigeren Geschäftsmodells konsequent in Angriff nehmen wollten.
Wie eng ist Ihr Kontakt zu den Kunden? Ich nehme regelmässig an Kundengesprächen teil. Unsere Kunden verfügen oft über ein sehr grosses Wissen. Da ist meine fachliche Unterstützung für die Kundenberatung sehr wertvoll.Vor allem, wenn Kunden spezifische Fragen zu Themen wie Biodiversität oder zu negativen Schlagzeilen über ein Unternehmen haben Im Gespräch kann ich vermitteln, wie wir diese Themen im Research behandeln und wie wir unsere klare Meinung dazu begründen. Unsere Kunden schätzen es, dass sie Experten gegenüber haben, mit denen sie auf Augenhöhe über diese Themen sprechen können. Worin unterscheiden Sie sich von anderen Vermögensverwaltern?
Wir denken weiter, als es in der Finanzbranche üblich ist, und haben ein ganzheitliches Bild von Nachhaltigkeit. Wir haben gezeigt, dass man auch mit einem konsequenten Nachhaltigkeitsansatz und einem kleinen Anlageuniversum von ca. 250 Unternehmen eine marktübliche Rendite erwirtschaften kann In der Tiefe der Umsetzung sind wir wohl einmalig in der Branche Nur ein Ökoprodukt reicht uns nicht. CO2 und Biodiversität sind nur Teile der Bewertung Soziale Faktoren wie Menschenrechte, der Umgang mit Mitarbeitenden oder Unternehmensführung haben bei uns ebenso grosses Gewicht. Die Ausrichtung auf ein eindimensionales Ziel wie die Reduktion des CO2-Ausstosses ist relativ einfach umzusetzen. Aber bei der Nachhaltigkeit geht es um so viel mehr Das nicht Messbare ist genauso wichtig zu berücksichtigen. Echte Nachhaltigkeit ist kein Quick Win.
Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von Forma Futura erstellt.
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Gastbeitrag Trotz globaler Krisen und wachsender Widerstände gibt es viele Anzeichen dafür, dass die Vision einer grünen Wirtschaft in vollem Gange ist.
MICHAEL URBAN
Eine der ersten Amtshandlungen von Joe Biden als US-Präsident war der Wiedereintritt in das bahnbrechende Pariser Klimaabkommen im Januar 2021 Kurz darauf präsentierte er Vorschläge, die schliesslich in den Inflation Reduction Act (IRA) mündeten: ein umfangreiches Paket aus Steueranreizen Subventionen und Krediten, das fast 400 Milliarden US-Dollar für Projekte im Bereich sauberer Energien umfasst Etwa zur gleichen Zeit verabschiedete die Europäische Union den Green Deal. Mit diesem umfassenden Massnahmenpaket will sie bis 2050 EU-weit Klimaneutralität erreichen.
Heute sieht die politische Landschaft jedoch ganz anders aus Die zweite Amtszeit von Donald Trump könnte einen erneuten Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen und das Ende des IRA bedeuten. In Europa hat der als Greenlash bezeichnete Widerstand gegen nachhaltige Massnahmen dazu geführt, dass die EU ihren Plan zur Halbierung des Pestizideinsatzes aufgegeben hat. Auch die Verpflichtung der Landwirtschaft, die Nicht-CO2-Emissionen um 30 Prozent zu reduzieren, wurde gestrichen
Gesamtbild im Auge behalten
Schon seit einiger Zeit wirken sich Marktbedingungen und makroökonomische Aspekte negativ auf Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien aus Neben Engpässen in der Lieferkette haben die hohe Inflation und die hohen Zinsen der letzten Jahre die Kosten für solche Projekte in die Höhe getrieben. Die Folge davon ist dass die Entwickler mit Verlusten rechnen müssen. In den letzten drei Jahren ist der S&P Global Clean Energy Index, der die Performance der Erneuerbare-Energien-Branche abbildet, um rund 16 Prozent gefallen. Auch Befürchtungen über Greenwashing haben die Anlegerinnen und Anleger verunsichert. Im vergangenen Jahr musste die DWS, Deutschlands grösster Vermögensverwalter, in einem aussergerichtlichen Vergleich eine Strafe von 25 Millionen US-Dollar zahlen, weil sie falsche Angaben zur Nachhaltigkeit ihrer Investments gemacht hatte.
Inzwischen rudern einige der weltweit grössten Vermögensverwalter bei ihren Nachhaltigkeitsverpflichtungen zurück. Anfang des Jahres stiegen sowohl JP Morgan Asset Management als auch State Street Global Advisors aus der Climate Action 100+ Group aus.Als Folge der wachsenden Nervosität verzeichneten Artikel-9-Investmentfonds – die Fondskategorie mit den strengsten Anforderungen in der EU – in drei aufeinanderfolgenden Quartalen Abflüsse Die Zahl der Anleger in Artikel9-Investmentfonds ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
Die Besorgnis der Anlegerinnen und Anleger ist verständlich Allerdings ist es wichtig den kurzfristigen Lärm auszublenden und das Gesamtbild im Auge zu behalten. So ist beispielsweise in den letzten zwei Jahrzehnten in unseren Energiesystemen weltweit jedes Jahr mehr Kapazität für erneuerbare Energien hinzugekommen als je zuvor Selbst als der Sektor im vergangenen Jahr unter der hohen Inflation litt wurden Kapazitäten von fast 510 GW in Betrieb genommen. Dies entspricht einer Steigerung von fast 50 Prozent im Vergleich zu der 2022 hinzugekommenen Kapazität für erneuerbare Energie
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Investitionen eine Einbahnstrasse zum Erfolg waren Trotz der beispiellosen, noch immer steigenden Nachfrage war es für viele Solarmodulhersteller schwie-
rig, dauerhaft rentabel zu arbeiten. Ein Überangebot und die starke Konkurrenz schmälerten die Gewinnmargen.
In die Natur investieren
Je mehr sich nachhaltige Technologien verbreiten, desto mehr werden sie zu einem Produkt wie jedes andere.
Daraus lernen wir: Je mehr sich nachhaltigkeitsorientierte Technologien verbreiten, desto mehr werden sie zu einem Produkt wie jedes andere Renditen entstehen nicht durch pauschale Annahmen, sondern durch ein tiefes Verständnis der grundlegenden Systemveränderungen in unserer Wirtschaft und der Vielzahl neuer Chancen, die sich daraus ergeben Eine davon ist der massive Ausbau der Netzinfrastruktur durch die Inbetriebnahme neuer Wind- und Solaranlagen. Die jüngsten Rückschläge mögen den Blick auf das Gesamtbild getrübt haben, aber die Energiewende gewinnt weiter an Fahrt.Weder makroökonomische Schwankungen noch kurzfristige politische Positionierungen werden diesen Trend aufhalten können.
Die treibenden Kräfte hinter der Elektrifizierung sind technologische Innovation und Skaleneffekte Im Gegensatz dazu wird das Wachstum der naturbasierten Anlagen zumindest teilweise direkt durch die Gefahren des Klimawandels vorangetrieben.
Von Orangen in Brasilien bis hin zu Grundnahrungsmitteln wie Sojabohnen, Reis und Kartoffeln – der Klimawandel verringert die Erträge, und es besteht die Gefahr einer anhaltenden jährlichen Lebensmittelinflation von mehr als 3 Prozent. Anfang des Jahres erreichte der Marktpreis für Kakao nach der Dürre in Westafrika ein Rekordhoch. Zudem drohen bis 2050 mehr als 50 Prozent der für den Kaffeeanbau geeigneten Flächen verloren zu gehen. Der Gesamtwert der Märkte für Tee, Kaffee und Kakao wird sich bis 2050 um mehr als 50 Prozent erhöhen
Der Gesamtwert der Märkte für Tee, Kaffee Kakao Reis und Sojabohnen beläuft sich auf 1,2 Billionen US-Dollar
Laut Morten Rossé, Head of Nature and Climate bei Lombard Odier Investment Managers, müssen Anlegerinnen und Anleger aufgrund der enormen Grösse der einzelnen Nahrungsmittelrohstoffsektoren mit massiven Veränderungen der Finanzströme rechnen. Als Grund nennt er den Wechsel von konventionellen Monokulturen hin zu klimaresistenteren, naturbasierten Modellen. «Wir haben ein System geschaffen, indem wir einen Grossteil der Produktion einfach aus der Natur, aus den Wäldern genommen haben», erklärt er «Wir schlagen vor, die Natur wieder in die Produktionssysteme zu integrieren Dadurch können sie sich besser an den Klimawandel anpassen. Indem wir in die Natur investieren, erhöhen wir den Wert der erzeugten Produkte und können mit der Zeit auch den Wert des Bodens steigern.» Kurzfristig scheinen sich die politischen Aktivitäten zwar in einigen Regionen gegen eine grüne Politik gewendet zu haben, das Gesamtbild und die längerfristigen Trends bleiben jedoch unverändert. Aus pragmatischen und ethischen Gründen unterstützt die Politik weiterhin den Übergang zur Nachhaltigkeit.
Langfristiger Strukturwandel ist erkennbar
In Brasilien beispielsweise setzt ein neuer Plan zur ökologischen Transformation Zahlungen für Umweltdienstleistungen als Anreize für die Wiederherstellung und Erhaltung der Natur ein. Dadurch soll das Wirtschaftswachstum gefördert und Arbeitsplätze geschaffen werden. In der EU mobilisiert der REPowerEU-Plan 300 Milliarden Euro, um die EU-interne Energiesicherheit durch eine beschleunigte Einführung der Stromerzeugung aus Wind und Sonne zu gewährleisten. Ab 2025 muss bei allen aus Palmöl, Soja, Rindern, Kaffee, Kakao, Holz und Gummi hergestellten sowie davon abgeleiteten Produkten die entwaldungsfreie
Produktion zertifiziert werden.Auch für Unternehmen ist die Richtung klar In Europa und im Vereinigten Königreich sind inzwischen alle börsennotierten oder grossen privaten Unternehmen verpflichtet, Klimaauswirkungen sowie durch den Klimawandel entstehende Geschäftsrisiken und -chancen offenzulegen. Dies soll Transparenz gegenüber Anlegerinnen und Anlegern sowie den Aufsichtsbehörden schaffen In den USA hat die Börsenaufsichtsbehörde SEC eine ähnliche Gesetzgebung vorgeschlagen. Zudem müssen Unternehmen ab diesem Jahr gemäss EU-Recht auch über ihre Auswirkungen auf die Biodiversität Bericht erstatten Nachhaltige Anlagen sind für das Risikomanagement und eine überdurchschnittliche Performance unerlässlich. Nachhaltigkeit verändert das RenditeRisiko-Profil von Finanzmarktanlagen. Für Anlegerinnen und Anleger geht es darum, sich an der Wirtschaft von morgen zu beteiligen.
Dabei ist es wichtig, zu wissen, dass nachhaltiges Investieren nicht automatisch nachhaltige Renditen bedeutet. Der Schlüssel liegt darin, die tiefgreifenden Systemveränderungen zu verstehen, die dem Übergang zugrunde liegen. Im Kern geht es um eine komplette Neuordnung der wirtschaftlichen Aktivitäten Davon ist jeder denkbare Sektor betroffen, was zahlreiche Anlagechancen eröffnet.
Der Übergang an sich ist nicht zyklisch. Vielmehr wird sich die Art und Weise, wie wir wirtschaften und Wachstum generieren, langfristig strukturell verändern Dieser Wandel ist seit mindestens zwanzig Jahren im Gange und wird sich über mehrere Jahrzehnte fortsetzen. Lässt sich dieser Strukturwandel aufhalten? Natürlich wird er sich mal schneller und mal langsamer vollziehen, aber langfristig ist die Dynamik so stark, dass er nicht mehr aufzuhalten ist.
Gastbeitrag Michael Urban ist Chief Sustainability Strategist bei der Lombard Odier Gruppe
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Bewertungskriterium, doch ESG-Ratings verschiedener Anbieter unterscheiden sich massiv Datahouse zeigt die Ursachen und gibt Hinweise, wie Investoren damit umgehen können
NICOLAS SCHAFFNER
Die Welt verlangt nach Regulierung und Standardisierung. Doch die Bewertung von Nachhaltigkeit, für viele Investorinnen und Investoren ein zentrales Bewertungskriterium, basiert anno 2024 immer noch auf einem Flickenteppich: Das ökologische Engagement von Unternehmen wird von unterschiedlichen Ratingagenturen geprüft, die zudem die Faktoren E (Environmental), S (Social) und G (Governance) völlig unterschiedlich gewichten. Die daraus resultierenden Unterschiede sind enorm Und sie bleiben nicht ohne Folgen: Eine Studie von Research Affiliates zeigt, wie stark diese Diskrepanzen die Aktienperformance beeinflussen können. Basierend auf den besten 50 Prozent der ESG-Ratings zweier grosser
Anbieter wurden zwei US- und zwei europäische Portfolios konstruiert. Über acht Jahre hinweg schnitt das europäische Portfolio des einen Anbieters um zehn Prozent schlechter ab als das des anderen. Beim US-Portfolio war die Differenz noch dramatischer: satte 24 Prozent.
Was bedeutet das nun für Anlegerinnen und Anleger? Die Antwort sollte nicht darin liegen, ESGRatings pauschal abzuschreiben oder – noch schlimmer – sich eigenmächtig am Durchschnitt mehrerer Ratings zu orientieren.
Stattdessen sollten die massiven Unterschiede in den Bewertungen als Chance gesehen werden, das System der Ratings und den eigenen Umgang damit kritisch zu hinterfragen. ESGRatings sind keine absoluten Wahrhei-
Nachhaltigkeit bei Anlagen ist zentral geworden Verschiedene Perspektiven darüber, was dies genau bedeutet, erschweren jedoch die
ten, sondern Werkzeuge, die es sorgfältig zu interpretieren gilt Und damit dies gelingen kann, ist es zunächst einmal notwendig die Unterschiede richtig zu verstehen
Gar kein oder nur wenig Zusammenhang
Bei der Visualisierung dieser Unterschiede (siehe Methodik) ist zu berücksichtigen, dass die ESG-Scores –also die Nachhaltigkeitsbewertung der Unternehmen – der verschiedenen Ratingagenturen aufgrund unterschiedlicher Modelle und Skalen nicht direkt vergleichbar sind. Daher werden sie in der Grafik als relative Ränge innerhalb jeder Agentur dargestellt Die hellen Bereiche in der Grafik zeigen ähnliche Bewertungen die dunklen Berei-
che weisen auf grosse Unterschiede hin. Ein Vergleich der ESG-Ratings von LSEG und Sustainalytics (siehe Grafik Seite 8) offenbart erhebliche Unterschiede – und einige Überraschungen: UBS und Nestlé befinden sich im dunklen Bereich Denn während UBS und Nestlé bei LSEG zu den Top 5 zählen, schneiden beide Unternehmen bei Sustainalytics deutlich schlechter ab UBS rangiert dort knapp ausserhalb der Top 100, Nestlé findet sich im hinteren Mittelfeld.
Auffällig sind ausserdem die sogenannten Clusterbildungen – Gruppen von Unternehmen, die von den beiden Ratingagenturen auf ähnliche Weise unterschiedlich bewertet werden. Dies liegt an den grundlegend verschiedenen Ansätzen der Anbieter: Sustainalytics setzt stärker auf messbare quantitative Daten wie CO2-Emissionen, während LSEG qualitative Kriterien wie Corporate Governance oder gesellschaftliches Engagement höher gewichtet Das bedeutet: Unternehmen mit hoher Umweltbelastung, aber ambitionierten Klimazielen können bei Sustainalytics besser abschneiden, während LSEG diese kritischer einordnet
Die Clusterbildung, etwa um Unternehmen wie Roche, Holcim und dormakaba (siehe eingekreiste Cluster in der Grafik), verdeutlicht diese methodischen Unterschiede besonders stark. Mit einem Korrelationskoeffizienten von nur 0,35 zeigen die ESGRatings von LSEG und Sustainalytics wie gering die Übereinstimmung tatsächlich ist – und unterstreichen, wie wichtig die Ansätze und Schwerpunkte der jeweiligen Anbieter sind. Der Vergleich zwischen S&P und Sustainalytics (nicht abgebildet) offenbart ebenfalls erhebliche Diskrepanzen: Während die Einstufungen von Swiss Life und Lindt & Sprüngli weitgehend übereinstimmen, klaffen die Bewertungen von UBS und Roche deutlich auseinander Der Korrelationskoeffizient von lediglich 0,32 verdeutlicht einmal mehr, wie unterschiedlich die beiden Ratingagenturen Unternehmen auf ihre Nachhaltigkeit einschätzen.
Abweichungen auch innerhalb einer Agentur Besonders spannend wird es, wenn man die Veränderungen der ESG-Scores innerhalb einer Agentur betrachtet. Die Score-Entwicklungen beziehen sich auf Daten von 2021 bis 2024 und wurden nur kategorisch erhoben
positiv, negativ oder unverändert Die Entwicklung zeigt, dass sich bei mehr als der Hälfte der untersuchten Unternehmen die ESG-Werte entweder verbessert haben oder unverändert geblieben sind (siehe Grafik Seite 9) Korreliert man jedoch die Veränderungen zwischen S&P und Sustainalytics, ergibt sich ein überraschendes Ergebnis: Der Koeffizient von –0,21 weist darauf hin, dass die Entwicklungen der Scores beider Agenturen tendenziell gegensätzlich verlaufen.Vereinfacht gesagt:Wenn eine Agentur den ESG-Score eines Unternehmens angehoben hat, hat die andere denselben Score häufig herabgestuft –und umgekehrt.
Schaut man sich zudem die Entwicklung des S&P-ESG-Scores an, zeigt sich eine auffällige Dynamik: Unternehmen, die 2021 einen Score von über 70 erzielten, wurden bis 2024 fast durchweg herabgestuft. Gleichzeitig konnten Unternehmen mit niedrigeren Scores von Verbesserungen profitieren.
Zwar erklärt S&P in groben Zügen, welche Kategorien und Ansätze in ihre ESG-Analysen einfliessen. Doch wie viele andere Agenturen macht auch S&P die genauen Bewertungsmethoden und Kriterien nicht vollständig öffentlich. Dies erschwert es für Aussenstehende, die Gründe für die Schwankungen nachzuvollziehen.
Aber auch hier zeigt sich wieder: Die Diskrepanzen in der Bewertung von Nachhaltigkeit von Unternehmen sind gross – nicht nur zwischen verschiedenen Anbietern, sondern auch innerhalb von Agenturen. «Ratingunterschiede gehören nun mal
Als schweizweit führender Data-Science-Dienstleister, der Unternehmen unterstützt, behauptet sich Datahouse AG mit datenbasierten Businesslösungen im internationalen Wettbewerb Mit Hauptsitz in Zürich ist sie eine Tochtergesellschaft der Wüest Partner Gruppe Seit der Gründung im Jahr 2005 als Spin-off der ETH Zürich ist Datahouse ein Pionier im Bereich Big Data.
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zur Börse» mag sich der Optimist sagen. Doch die niedrigen Korrelationskoeffizienten von etwa 0,34, wie sie von Forschern ermittelt und durch die vorliegende Analyse bestätigt wurden, stehen in krassem Gegensatz zu der hohen Konsistenz, die in anderen Bereichen, wie etwa Finanzrating üblich ist. Bei Moody’s oder Fitch erreichen die Korrelationswerte fast 99 Prozent – ein Mass an Einheitlichkeit, das bei ESGRatings unerreicht bleibt.
Investorinnen und Investoren quo vaditis?
Für den Faktor Nachhaltigkeit gilt daher: Es reicht nicht aus sich blind auf ein einzelnes ESG-Rating zu verlassen. Entscheidend ist ein genauer Blick auf die Bewertungsmodelle der Agenturen, da diese mit sehr unterschiedlichen Methoden arbeiten Eine einfache Mittelwertbildung aus mehreren ESG-Ratings verwässert die jeweiligen Methoden und führt zu problematischen Schlussfolgerungen. Die sinnvollste Strategie ist daher, wenn immer möglich auf die Rohdaten der Ratingagenturen zuzugreifen und diese kritisch sowie individuell zu analysieren. Und vor allem: Die eigenen Nachhaltigkeitsziele sollten im Vordergrund stehen. Die Wahl sollte auf die Ratingagentur fallen, deren Ansatz und Gewichtung am besten zu den eigenen Werten und Prioritäten passt. So wird das Rating zu einem Instrument, das wirklich unterstützt – und nicht verwirrt.
Nicolas Schaffner ist Projektleiter und Data Scientist bei Datahouse.
Veränderungen ESG-Scores
Die Wahl sollte auf die Ratingagentur fallen, deren Ansatz am besten zu den eigenen Werten passt.
Datahouse AG hat die ESG-Scores von rund 130 an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen verwendet, die von den Ratinganbietern Sustainalytics, MSCI, Standard & Poor’s (S&P) sowie der London Stock Exchange Group (LSEG) zur Verfügung gestellt wurden (Datenstand: 6. November 2024). Es handelt sich ausschliesslich um öffentlich zugängliche Daten. Die Analyse umfasst den gesamten ESG-Score pro Unternehmen. Da die Ratingagenturen mit unterschiedlichen Skalen und Modellen arbeiten, sind diese ESGScores nicht direkt vergleichbar Um
die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, konzentriert sich die Analyse auf die relativen Ränge der Unternehmen innerhalb jeder Ratingagentur Der Vergleich der Ränge ermöglicht eine statistische Betrachtung indem inhaltliche Unterschiede in der Bewertung unberücksichtigt bleiben. In den Grafiken sind die Unternehmen entsprechend ihrer ESG-Rankings auf den Achsen angeordnet. Je heller die Fläche, desto grösser ist die Übereinstimmung zwischen den Rängen zweier Ratingagenturen. Je dunkler die Fläche desto grösser die Abweichung
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DAVID WRIGHT
Gastbeitrag Künstliche Intelligenz hat zu massiven Effizienzsteigerungen im Asset Management geführt –und ist damit auch ein Gamechanger für die nachhaltige Portfoliogestaltung.
Es ist kein Geheimnis, dass der Einsatz von KI im Finanzsektor weit verbreitet ist. Laut einer aktuellen Mercer-Umfrage nutzen 90 Prozent der befragten Asset Manager KI oder planen, diese in Zukunft einzusetzen. Technologien wie Large Language Models (LLM), Natural Language Processing (NLP) und Prognosemodelle auf der Basis von maschinellem Lernen (ML) eröffnen sowohl datenorientierten quantitativen Anlegern als auch klassischen Asset Managern, die Stock Picking betreiben, völlig neue Perspektiven. Insbesondere der Einsatz von NLP, einer Technologie zur maschinellen Verarbeitung natürlicher Sprache, die in der Lage ist, die Marktstimmung aus Daten zu destillieren oder grosse Textdokumente zusammenzufassen, gewinnt bei Asset Managern aller Couleur zunehmend an Bedeutung Bei Pictet arbeitet eines der Anlageteams mit einem privaten LLM – einer besonderen Art von NLP. In der Vergangenheit war es für das Team extrem zeitaufwendig, Hunderte von Seiten mit Berichten und Jahresabschlüssen von Unternehmen zu durchforsten. Inzwischen ist ein auf einem privaten Server gehostetes, speziell darauf trainiertes LLM in der Lage, einen 200-seitigen Finanzbericht innerhalb von 10 bis 15 Minuten auf rund 1000 Wörter zu reduzieren – was eine enorme Zeitersparnis bedeutet Darüber hinaus hat Pictet nach jahrelanger Entwicklungsarbeit im Bereich quantitativer Anlagen einen auf maschinellem Lernen basierenden Aktienauswahlprozess eingeführt, der kurzfristige Prognosen erstellt. Dieser Prozess nutzt deutlich mehr Features –
aus Daten abgeleitete messbare Eigenschaften – als traditionelle Modelle Der Algorithmus wurde mit Hunderten von Features aus Unternehmensdaten, SellSide-Prognosen, Anlegerpositionen, Kalendereffekten und Marktbewegungen trainiert. Basierend auf Daten aus mehreren Jahrzehnten hat der Algorithmus gelernt, welche Features die grösste Vorhersagekraft für künftige Renditen besitzen und wie sie miteinander korrelieren. Das Modell besteht aus 50 000 verstärkten Entscheidungsbäumen, die eine Monatsprognose für 1600 Aktien erstellen. Es wird vierteljährlich neu trainiert, um auf Veränderungen im Markt zu reagieren. Bei jedem Trainingslauf werden fünf Millionen Parameter analysiert, was eine Rechenleistung von 6124 TeraFLOPs erfordert – eine Menge, die etwa 3000 Apple-iPhones bräuchten, um sie zu erreichen.
Gamechanger für nachhaltige Anlagen
Die Effizienzsteigerung durch KI ist natürlich auch für ESG- und Nachhaltigkeitsbewertungen ein enormer Gewinn. Das Team von Aktienspezialisten bei Pictet beispielsweise nutzt ML, um zu bewerten, wie stark sich ein Unternehmen an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen orientiert
Und das funktioniert so: Ein speziell für das Team entwickeltes Tool ordnet jedem Unternehmen aus einer Datenbank mit 8000 Einträgen rund 200 Schlüsselwörter zu, die ein Profil der Geschäftstätigkeit auf Basis der Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens ergeben.
Die 8000 Aktivitäten sind mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) verknüpft und zeigen, ob sie einen positiven oder negativen Einfluss auf diese Ziele haben. Ein Algorithmus durchsucht dafür Tausende von wissenschaftlichen Arbeiten und sucht nach Stellen, in denen die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens und Begriffe die zu den UN-SDGs passen, zusammen genannt werden. Am Ende werden all diese Informationen kombiniert, um das Unternehmen zu bewerten und festzustellen, ob seine Geschäftstätigkeit die UN-Nachhaltigkeitsziele fördert oder schädigt. Auch quantitative Manager verwenden KI, um ESG-Aspekte in ihre Portfolios zu integrieren. Dabei erfassen sie nicht nur die klassischen ESGMerkmale von Unternehmen, sondern auch alternative Daten. Diese umfassen oft Texte aus Kunden- und Mitarbeiterbewertungen, Nachrichtenartikel und unter anderem auch Beiträge aus den sozialen Medien. Eine gängige Datenquelle für Mitarbeiterbewertungen ist beispielsweise die Internetseite Glassdoor Die Auswertung Tausender Unternehmensbewertungen gibt Aufschluss über die Arbeitsprozesse und die Unternehmens- und Managementkultur – die wiederum einen Einfluss auf die Stimmung unter Mitarbeitenden haben. Die wissenschaftliche Forschung und die praktische Erfahrung quantitativer Asset Manager haben gezeigt, dass die Mitarbeiterstimmung aus Unternehmensbewertungen mit dem finanziellen Geschäftserfolg des Unternehmens, dem Aktienkurs und dem Risiko künftiger Kontroversen korrelieren kann Natürlich können Glassdoor-Be-
wertungen durch bestimmte Kommentare verzerrt oder sogar von den Unternehmen selbst manipuliert werden Mit bestimmten Verfahren – wie etwa der Prüfung auf Textähnlichkeit – lassen sich solche Fälle aber oft aufspüren: Es ist sogar erkennbar, ob Bewertungen von ein und derselben Person oder von einer Maschine geschrieben wurden.
KI als zweischneidiges Schwert
Doch so sehr KI die Effizienz und Sorgfalt nachhaltigen Investierens verbessert hat, so sehr steht sie gerade aus Nachhaltigkeitsgründen in der Kritik: Denn der Energieverbrauch für modernste KI-Anwendungen und die daraus resultierenden erhöhten CO2Emissionen sind unglaublich gross LLM und Deep Neural Networks gehen häufig mit umfangreichen Trainings mit Milliarden von Parametern einher, was sehr energieintensiv ist. Aus diesem Grund gibt es auch einen Trend in Richtung «grüne KI». Dabei stehen Recheneffizienz, energieeffiziente Hardware und erneuerbare Energiequellen im Vordergrund. Denn die Sensibilisierung der Kunden für den Energiebedarf von KI wächst zunehmend.Vermögensverwalter müssen demnach damit rechnen, hier Rede und Antwort stehen zu müssen
Gastbeitrag David Wright ist Co-Head Quantitative Business Strategy (Quest) bei Pictet Asset Management Er war massgeblich an der Einführung innovativer Anlagestrategien beteiligt, darunter der Pictet-Quest AI-Driven Global Equities Fund der aktives Management mit künstlicher Intelligenz kombiniert um eine Outperformance gegenüber dem MSCI World Index zu erzielen KI erstellt in Sekundenschnelle ein Nachhaltigkeitsprofil eines Unternehmens auf Basis der UNNachhaltigkeitsziele.
Gastbeitrag Die erhoffte Energiewende kommt ohne bestimmte Rohstoffe nicht aus. Der Kampf um diese Ressourcen ist in vollem Gange –und die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit. Dies ist auch aus Investorensicht von Bedeutung.
YOHANN TERRY UND
CEZARA-MARIA LOZNEANU
Lithium, Nickel, Kupfer oder Seltene Erden: Ihre massenhafte Verfügbarkeit wird entscheidend sein, um die Vision von Klimaneutralität und einer dekarbonisierten Wirtschaft Wirklichkeit werden zu lassen. Denn all diese Rohstoffe stehen am Anfang jener Technologien, die die Wende zu sauberen und erneuerbaren Energien erst möglich machen: Ohne Lithium und Nickel keine Batterien für den Antrieb von Elektroautos, ohne Seltene Erden keine Elektromotoren. Und ohne Kupfer keine Netze für den Transport von Ökostrom. Die aus Nachhaltigkeitsperspektive dringend wünschenswerte Bekämpfung des Klimawandels führt also auch an anderer Stelle zu Herausforderungen: Denn in dem Masse, wie sich saubere Energieträger weltweit durchsetzen, dürfte auch die Nachfrage nach deren Rohstoffen steigen Regionen, die über keine eigenen Vorkommen verfügen, laufen Gefahr, in diesem Wettbewerb das Nachsehen zu haben. Sie versuchen daher, sich den Zugang zu diesen Rohstoffen zu sichern oder sich von konfliktträchtigen Lieferanten möglichst unabhängig zu machen
Dieser Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit geht daher Hand in Hand mit den Bemühungen um eine Energiewende Globalisierung weicht der Regionalisierung
Damit rückt die Kreislaufwirtschaft ins Rampenlicht Denn sie verspricht nicht nur einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Sie erweist sich auch als äusserst sinnvoll, um bereits im Umlauf befindliche Stoffe im jeweiligen Kreislauf zu halten Anlegerinnen und Anleger, die auf das Investmentthema «Circular Economy» setzen, sollten daher immer auch den Faktor der wirtschaftlichen Unabhängigkeit im Auge behalten.
Dies umso mehr, als die westlichen Länder bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen bereits heute in hohem
Masse von instabilen oder politisch konkurrierenden Staaten abhängig zu sein scheinen. So stammen 60 Prozent der weltweit geförderten Seltenen Erden aus China, fast 60 Prozent des Kobalts aus der Demokratischen Republik Kongo und rund ein Viertel aller Platinmetalle aus Russland (siehe Grafik rechts) Die Europäische Kommission hat bereits festgestellt, dass die Europäische Union mit Risiken bei der Versorgung mit 27 verschiedenen Rohstoffen konfrontiert ist, die für die Herstellung von HighTech-Produkten unerlässlich sind
Diese Konzentration der Vorkommen auf wenige Länder könnte in Zukunft mögliche geopolitische Spannungen verschärfen. Wie der Globalisierungsindex der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zeigt (siehe Grafik unten), haben derartige Konflikte – zusammen mit der CoronaPandemie – bereits zu einer spürbaren Abkühlung des Welthandels geführt. Der Index misst drei Kriterien: wirtschaftliche kulturell-soziale und politische Globalisierung Für jedes dieser Kriterien wird ein Indexwert berechnet.
Vor allem im industrialisierten Westen haben Staaten und politische Organisationen die Bedeutung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit erkannt. So haben die USA im vergangenen Frühjahr die Importzölle auf LithiumIonen-Batterien für Elektrofahrzeuge von 7,5 auf 25 Prozent erhöht. Auch die Importzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge, Solarzellen und einzelne Rohstoffe wurden deutlich erhöht Nach den US-Präsidentschaftswahlen könnte der Wind aus dieser Richtung nun noch rauer wehen, denn Donald Trump hat in seinem Wahlkampf noch höhere Zölle gegen China in Aussicht gestellt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit er als Präsident seine Absicht in die Tat umsetzen wird.Allein die Ankündigung hat jedoch im Vorfeld für viel Nervosität an den Rohstoffmärkten gesorgt. Langfristig versuchen auch die Industrieländer ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit durch strategische Programme zu sichern. Beispiele dafür sind der Inflation Reduction Act (IRA) der
Vereinigten Staaten, der Critical Raw Materials Act (CRM) der Europäischen Union oder die Critical Minerals Strategy Kanadas. Auch hier hat also das Tauziehen um die wirtschaftliche Unabhängigkeit begonnen. So haben die USA Mitte 2023 im Rahmen der IRA-Gesetzgebung zur Inflationsbekämpfung eine Subventionsklausel erlassen, die das Recycling von Elektroautobatterien ankurbeln soll:Alle Batteriematerialien die in den USA verarbeitet werden, gelten nun als «made in America» und tragen zum Mindestanteil der in den USA oder in befreundeten Ländern hergestellten Komponenten bei. Dadurch können die Fahrzeuge eine höhere Recyclingquote erreichen und erhalten staatliche Unterstützung In den USA boomen Recyclinghöfe bereits Auch Europa ist aktiv geworden: In einer Verordnung vom Sommer 2023 will die EU die Kreislaufwirtschaft fördern. Ziel ist es unter anderem, den Wandel zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und gleichzeitig die Abhängigkeit von Drittstaaten bei Batterierohstoffen zu reduzieren. So wurden Mindestwerte für das Recycling dieser Rohstoffe eingeführt, beginnend bei 6 Prozent für Lithium und Nickel.
Abkehr von der linearen Wirtschaft
Für Anlegerinnen und Anleger, die sich auf die Kreislaufwirtschaft als Anlagethema konzentrieren, dürfte diese Entwicklung von grosser Bedeutung sein –weltweit ergreifen Regierungen Massnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, und Unternehmen setzen zunehmend auf zirkuläre Prozesse Die Kreislaufwirtschaft bietet somit eine gute Mischung aus nachhaltigem Engagement und Rentabilität. Das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien,
die in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden, ist ein Beispiel, bei dem die Kombination von Nachhaltigkeitszielen und wirtschaftlicher Unabhängigkeit aus Investorensicht interessant sein könnte Diese Batterien sind aus kreislaufwirtschaftlicher Sicht besonders wertvoll, da ihre Ausgangsmaterialien zigfach wiederverwendet werden können, ohne ihre Wirkung zu verlieren Bereits im Jahr 2040 könnten laut einem Bericht der Agentur Reuters 40 Prozent der neuen Elektroautobatterien aus Recyclingmaterial bestehen. Das Beratungsunternehmen Circular Energy Storage schätzt, dass sich die Gesamtmenge der recycelten Elektroautobatterien bis 2030 verzehnfachen wird Das Analysehaus EMR geht davon aus, dass der Gesamtmarkt für recycelte Batterien bis 2028 von 11 auf 18 Milliarden US-Dollar anwachsen wird. Aus Investorensicht muss die Attraktivität der einzelnen Teilbereiche der Kreislaufwirtschaft jedoch genau analysiert werden. Besonders wichtig erscheint dies bei der Verarbeitung kritischer Rohstoffe, da dieser Sektor stark diversifiziert ist und sich häufig noch in der Investitions- oder Startup-Phase befindet Angesichts dieser Komplexität können von Expertenteams aktiv verwaltete Fonds einen grossen Mehrwert bieten: Das Asset Management der Zürcher Kantonalbank verfügt über eine langjährige und fundierte Expertise in nachhaltigen Themeninvestments und hat dem langfristigen Anlagethema Kreislaufwirtschaft eine eigene nachhaltige Anlagestrategie gewidmet
Gastbeitrag Yohann Terry, leitender PortfolioManager im Asset Management der Zürcher Kantonalbank und Cezara Lozneanu Co-Portfolio-Managerin sind gemeinsam für den
Gastbeitrag Fairer Umgang mit Mitarbeitenden und geringe soziale Kosten von Produkten und Dienstleistungen sind ausschlaggebend, um nachhaltige und attraktive Renditen zu erzielen
CHRIS IGGO
Unternehmen interagieren mit der Gesellschaft und tragen zu ihrem Funktionieren und Wohl bei. Da wirtschaftliche Aktivitäten das menschliche Wohlergehen beeinflussen, ist das «S» in ESG (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) von besonderer Bedeutung Für Investoren ist es daher nicht nur eine ethische Entscheidung, sondern auch eine kluge Strategie, die Auswirkungen von Produktion und Konsum auf das Gemeinwohl zu berücksichtigen – und zu erkennen: Die Integration sozialer Faktoren in die Investmentanalyse unterstützt den Aufbau nachhaltiger Portfolios.
Nichtfinanzielle Risiken verstehen
Drei Dimensionen sind dabei zentral: das Verständnis der Risiken und Effizienzpotenziale in der Kostenstruktur, die Einschätzung der Umsatzchancen durch die soziale Attraktivität von Produkten und Dienstleistungen sowie die Analyse des gesellschaftlichen Nutzens, der über finanzielle Aspekte hinausgeht. Um die Rentabilität eines Unternehmens fundiert zu beurteilen, müssen
Anleger neben finanziellen Kennzahlen auch nichtfinanzielle Risiken verstehen. Für Letztere bieten ESG-Rahmenwerke wertvolle Einblicke. Während Kohlenstoffkosten mittlerweile messbar sind lassen sich soziale Risiken schwerer quantifizieren; Investoren sind gefordert, Ansätze zu entwickeln, um deren finanzielle Auswirkungen sichtbar zu machen.
Besonders relevant ist die Qualität der Mitarbeiterführung Faire Entlohnung, Sozialleistungen, Arbeitsbedingungen und Personalentwicklung sind Indikatoren für ein starkes Management. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden vernachlässigen, riskieren hohe Fluktuation, geringere Produktivität und Rechtsstreitigkeiten. Daher ist es nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter besondere Aufmerksamkeit zu schenken Neben dem internen Personalmanagement ist der externe Einfluss von Produkten und Geschäftsprozessen auf die Gesellschaft entscheidend. Aspekte wie Produkthaftung, Gesundheitsrisiken und Datenschutz spielen eine wesentliche Rolle Ein proaktiver Dialog mit Unternehmen hilft Investoren, die Auswirkungen solcher Risi-
Wirkaufen IhrHaus undgeben es nie wieder her
WasNachhaltigkeitfür unsbedeutet? Häuser so langewie möglichnutzen, aber so früh wie nötigerneuern. Sonstwerdendie Mieten teurer undteurer. Genaudas passiert derzeitinZürich. UndMenschen, dieauf eine erschwingliche WohnungodereinebezahlbareGewerbefläche angewiesen sind,finden keine. Dagegentreten wiran.
Es ist nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, der Gesundheit der Mitarbeiter Aufmerksamkeit zu schenken.
ken besser zu verstehen und den sozialen Fussabdruck ihrer Anlagen zu bewerten
Sozialen Fussabdruck bewerten
Ein umfassendes Verständnis von Produktrisiken und negativen externen Effekten ist unverzichtbar Faktoren wie Lebensmittelsicherheit, Medieninhalte, Baustandards, Preisgestaltung und Servicequalität beeinflussen das Wohl der Gesellschaft massgeblich und können gleichzeitig die Anlageperformance steigern. Branchen wie die Tabakindus-
trie, welche die Gesundheit stark belasten, werden deshalb häufig aus nachhaltigen Portfolios ausgeschlossen.
Umso mehr gewinnt der an den UNNachhaltigkeitszielen orientierte Ansatz des Impact Investing an Bedeutung Er bietet Investoren die Möglichkeit, gezielt Unternehmen zu unterstützen, die einen messbaren Mehrwert für die Gesellschaft schaffen und damit langfristig stabile und attraktive Renditen versprechen
Gastbeitrag Chris Iggo ist Chief Investment Officer für Core Investments und leitet das Investmentinstitut bei AXA Investment Managers.
Mit einem verwaltetenVermögen von 859 Milliarden Euro, davon 480 Milliarden Euro in ESG-integrierten Strategien, ist AXA Investment Managers (AXA IM) einer der weltweit führendenVermögensverwalter mit einer Vielzahl von Anlagemöglichkeiten. Das Unternehmen strebt durch verantwortungsbewusste Anlagestrategien einen nachhaltigen Mehrwert für seine Kunden an. Mit 2800 Mitarbeitenden in 23 Niederlassungen weltweit konzentriert sich AXA IM auf Anlagelösungen für die finanziellen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft.
Die Stiftung PWGerwirbt Liegenschaften und vermietetsie preisgünstig an eine breite Zielgruppe.Bei derVermietungachtenwir aufeine Mindestbelegung, dieDringlichkeit unddie finanziellenVerhältnisse. Doch dieNachfrage nach unserengünstigen Wohnungenübersteigt dasAngebot beiWeitem. Deshalbsuchenwir laufendkäuflicheLiegenschafteninder Stadt Zürich
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Für Sascha Büchler (l.) sind eine fundierte Analyse des Unternehmens und gemeinsame Workshops unerlässlich, um den digitalen Wandel nachhaltig zu gestalten PD
Gastbeitrag Der digitale Wandel stellt vor allem KMU, aber auch grosse Unternehmen und Institutionen vor Herausforderungen. Die Umstellung von physischen auf digitale Ablagen und die Optimierung von Arbeitsabläufen sind für den zukünftigen Erfolg entscheidend
SASCHA BÜCHLER
Digitalisierung bedeutet, den Mut zu haben, Prozesse neu zu denken Dabei ist klar, dass der erste Schritt zur nachhaltigen Optimierung von Betriebsabläufen in der Identifikation von internen Verbesserungspotenzialen liegt. Nur wenn die Schwachstellen der aktuellen Prozesse gezielt aufgedeckt werden, können Abläufe systematisch automatisiert werden.
Für Unternehmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung weiter steigern wollen, bietet CENT Systems daher einen Business Walkthrough an Dieses Angebot stellt sicher dass die digitalen Services von CENT Systems wie Smart Scanning, Smart Mailbox und Smart Archive möglichst zielgerichtet in den Unternehmen implementiert werden. Im Rahmen des Business Walkthrough analysieren die Digitalisierungsexpertinnen und -experten von CENT Systems das Optimierungspotenzial direkt vor Ort und unterstützen so Unternehmen und Organisationen dabei, effizientere Arbeitsabläufe zu entwickeln.
Von Ineffizienz zum automatisierten Workflow
Dazu ist es notwendig effektiv in die Unternehmen hineinzugehen und zu schauen, wie die bestehenden Prozesse funktionieren. Von besonderem Interesse sind dabei Medienbrüche sowie die Wege, die physische Dokumente innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation bis zur Archivierung durchlaufen. In die Analyse von CENT Systems fliessen auch die Schwachstellen des bestehenden Prozessmanagements
ein Auch vermeintlich bewährte Prozesse werden unter die Lupe genommen. Denn Digitalisierung allein bringt noch keine Effizienzsteigerung Ein ineffizienter analoger Prozess bleibt auch in digitaler Form ineffizient
Die fundierte Analyse der Erkenntnisse aus dem Business Walkthrough bildet die Grundlage für das weitere Vorgehen von CENT Systems In gemeinsamen Workshops mit dem Unternehmen oder der Organisation werden Ziele definiert und Vorbereitungen für die Umsetzung der digitalen Services getroffen
Mit Smart Scanning zum papierlosen Büro
Ausgangspunkt aller Prozessoptimierungen durch CENT Systems ist das Smart Scanning Mit dieser digitalen Dienstleistung werden alle in Unternehmen eingehenden physischen oder digitalen Dokumente und Daten zuverlässig erfasst. Bei sensiblen Daten, wie zum Beispiel Kundendaten von Krankenkassen oder behördlichen Personendaten, kann CENT Systems das Smart Scanning direkt vor Ort durchführen So bleiben die vertraulichen Daten auf Wunsch jederzeit in den Räumlichkeiten des Kunden.
Entscheidend für den Mehrwert des Smart Scanning sind die im Vorfeld definierten Parameter, die auf der Prozessanalyse basieren Je genauer die Parameter definiert sind, desto stärker kann der Workflow automatisiert werden. In der Praxis bedeutet dies, dass die relevanten Daten direkt aus der Eingangspost ausgelesen und an die entsprechenden Folgesysteme übergeben werden Lediglich in definierten Fällen,
Ein ineffizienter analoger Prozess bleibt auch in digitaler Form ineffizient.
wie bei der Freigabe grosser Rechnungsbeträge, sind manuelle Prüfungen nach wie vor erforderlich
Sekundenschneller Zugang zu allen Informationen
Die definierten Spezifikationen der mit Smart Scanning erfassten Dokumente werden anschliessend auf den digitalen Postkorb Smart Mailbox von CENT Systems übertragen. Die intelligenten Sortieralgorithmen der Smart Mailbox verteilen die eingehende Post automatisch an die entsprechenden Mitarbeitenden oder Personengruppen. So haben die Mitarbeitenden jederzeit und überall vollen digitalen Zugriff auf die ihnen zugeordneten Dokumente Abgerundet werden die digitalen Services von CENT Systems durch das Smart Archive. Hier werden alle erfassten Dokumente digital archiviert. Das
Das Zusammenspiel der drei skalierbaren digitalen Services Smart Scanning, Smart Mailbox und Smart Archive ermöglicht KMU, Grossunternehmen und Institutionen umfassende WorkflowOptimierungen und effizientere Betriebsabläufe. Die 1985 gegründete CENT Systems setzt als Pionierunternehmen im IT-Dienstleistungsbereich konsequent auf den Datenstandort Schweiz und legt grössten Wert auf Datensicherheit Neben digitalen Services bietet CENT Systems umfassendes Know-how in den Bereichen Input Management Consulting und Managed Services
Smart Archive ist eine massgeschneiderte digitale Umgebung für Dokumente aller Art und berücksichtigt vollautomatisch die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen auf Basis definierter Parameter
Unternehmen, die auf das digitale Archiv setzen, profitieren neben der Platzersparnis durch den Wegfall des physischen Archivs von innovativen KI-gestützten Funktionen, die im Smart Archive integriert sind. So können autorisierte Mitarbeitende mit intuitiven Suchabfragen direkt mit dem elektronischen Archiv interagieren und erhalten in Sekundenschnelle Zugriff auf alle archivierten Informationen.
Gastbeitrag Sascha Büchler ist Mitglied der Geschäftsleitung von CENT Systems und treibt als Leiter Innovation und Digital New Business die Entwicklung neuer Ideen und Geschäftsfelder voran.
Im Innovation-Lab setzt CENT Systems seine Pionierarbeit in der Digitalisierung fort und entwickelt weitere innovative Lösungen, die auf die spezifischen Anforderungen von Kunden aus Branchen wie dem Gesundheitswesen, der Finanz- und Versicherungsbranche sowie weiteren Wirtschaftszweigen ausgerichtet sind
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So könnte dienachhaltige Mobilitätder Zukunftaussehen.
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