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Licht ist Leben

Moderne Beleuchtungskonzepte für mehr

Licht ist für Menschen, Tiere und Pflanzen unverzichtbar! Ohne Licht gibt es kein Leben. Lange Zeit stand nur das natürliche Tageslicht zur Verfügung, bis die Menschen in der Lage waren, künstliches Licht zu nutzen. Moderne Beleuchtungskonzepte kombinieren heute beide Lichtquellen, also natürliches Licht und Kunstlicht, für mehr Wohlbefinden und die Gesundheit. Wir alle verbringen immer mehr Zeit bei künstlichem Licht. In unseren Breitengraden sind wir mehr als sechs Monate auf Kunstlicht angewiesen. Wir merken dies deutlich in der Winterzeit, wenn die Tage kürzer werden und die Uhr umgestellt wird.

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Für den Menschen ist die Umwelt praktisch

seine „Sehwelt“

Eine gute professionelle Lichtplanung schafft die Voraussetzung für optimale Lichtgestaltung in einem Raum. Mir als „Lichtgestalter“ ist es wichtig, mit gutem Licht und guter Lichtplanung zu gestalten — sei es in der privaten Umgebung oder im Büro bzw. am Arbeitsplatz. Dabei ist es wichtig, die Räume nicht mit Licht quasi zu erschlagen, sondern exakt bzw. punktuell jeweils dort, wo Licht benötigt wird, in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Der Mensch orientiert sich vor allem mit seinen Augen: Seine Umwelt ist seine „Sehwelt“. Mehr als 80 Prozent aller Informationen nehmen wir über die Augen auf; sie sind unser wichtigstes Sinnesorgan. Ohne Licht wäre dies unmöglich, denn Licht ist das Medium, das visuelle Wahrnehmung überhaupt möglich macht.

Durch Beleuchtung entsteht ein „sicheres“ Gefühl

Unzureichendes Licht oder Dunkelheit verhindern gutes Sehen: Wir werden dadurch unsicher und können uns schlechter orientieren. Erst durch Beleuchtung entsteht ein „sicheres“ Gefühl. Licht dient nicht nur dem Sehen, es beeinflusst auch Stimmung und unser Wohlbefinden. Mehr noch: Seit der Jahrtausendwende wissen wir, wie der Wechsel von hellem Tageslicht und dunkler Nacht den Hormonhaushalt beeinflusst und dadurch den Wach-Schlaf-Rhythmus steuert. Die

Wirkung von Licht auf den Menschen ist vielseitig – sie geht weit über das Sehen und Erkennen von Gegenständen hinaus.

Wahl der Lichtqualität bei LED Leuchtmitteln

Mit der Einführung der LED Leuchtmittel ist es umso wichtiger geworden, auf die richtige Lichtqualität zu setzen. Was die „gute alte Glühbirne“ konnte, schaffen nur wenige hochwertige LED Chips. Die Grundlage für den richtigen Umgang mit Lichtquellen ist die Sonne! Das Licht der Sonne wird zu 100 % wahrgenommen. Unterschiedliche Qualitäten von Kunstlicht führen auch zu unterschiedlichen Wahrnehmungen. Die Qualität von Kunstlicht wird nach folgendem Prinzip beurteilt: Wie viel vom sichtbaren und unsichtbaren Sonnenlichtspektrum kann eine künstliche Lichtquelle abbilden. Dies ist unabhängig von den Einordnungen in warm weiß, neutral weiß oder kalt weiß. Bisher hatten Kunden nur diese Entscheidungshilfen.

Die Wirkung der „Farbtemperatur“ des Lichts – warm / kalt

Schlafstörungen und die biologische Verträglichkeit von Licht

Die Frage nach der biologischen Verträglichkeit sowie Toxizität von Licht kam bereits in der Antike auf (z.B. Lukrez, 1. Jh. v. Chr.). Damals war es in erster Linie das Sonnenlicht, das im Mittelpunkt des Interesses stand. In der heutigen Zeit verbringen die Menschen über 90 % ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumen, womit das künstlich erzeugte Licht den wichtigsten Strahlungseinfluss darstellt. Ein unverhältnismäßig hoher Blauanteil von LEDs zur falschen Zeit verstellt die innere Uhr. Am Abend und in der Nacht ist unser Körper besonders anfällig für solche lichtinduzierten Taktstörungen. Wenn sich diese häufen oder sogar regelmäßig vorkommen, kann dies den Hormonhaushalt und das Immunsystem empfindlich beeinträchtigen. Neueste Erkenntnisse der Chronobiologie weisen auf einen Zusammenhang zwischen schlechtem Kunstlicht und der Entstehung von Schlafstörungen (Chellappa et al. 2011), Übergewicht (Fonken et al. 2010), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychischen Störungen und Krebs (Haim & Zubidat 2015) hin. Quelle: MEDIZIN & WISSENSCHAFT > AM PULS DER ZEIT | momentum 1/2018

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