Offenblatt 36/2021

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Amtsblatt der Stadt Offenburg

Nr. 36, 23. Oktober 2021

www.offenburg.de

Spracherwerbs-Offensive

MEHR LICHT

Bürgerstiftung St. Andreas mit Millionenprogramm für Vorschulkinder-Förderung Ein Fünftel der 15-jährigen Jugendlichen ist nicht in der Lage, die Herausforderungen der modernen Berufswelt zu bewältigen. Der Grund: Den Jugendlichen fehlt das Sprach- und Leseverständnis. Eine Katastrophe, wie Alt-Oberbürgermeister Wolfgang Bruder, StiftungsratsVize der Bürgerstiftung St. Andreas, meint. Die Stiftung nimmt jetzt einen Millionenbetrag in die Hand, um die fatale Entwicklung zu stoppen. Beteiligt ist auch die Stadt. Die Wurzel des Übels liege bereits in der häuslichen Situation im Kleinkindalter, der entscheidenden Phase für den Spracherwerb, so Bruder. In zahlreichen

Einstimmig empfiehlt der Planungsausschuss dem Gemeinderat, das Beleuchtungskonzept für den Zwingerpark umzusetzen. ❚ Seite 3 VIEL GENUSS

Mit einem Herbstfest am Donnerstag, 28. Oktober, auf dem Rée Carré will sich die OFB Projektentwicklung bei der Bürgerschaft bedanken. ❚ Seite 7

Fünf Säulen Haushalten gebe es kein einziges Buch, viele Eltern läsen ihren Kindern nicht vor. Stattdessen laufe rund um die Uhr der Fernseher. Die Folge: Ein Viertel aller Kinder hat am Ende der Kindergartenzeit keine ausreichenden Sprachkenntnisse für einen erfolgreichen Besuch der Grundschule. Der Stiftungsrat habe deshalb auf seine Anregung hin beschlossen, Erwerb und Gebrauch der Sprache in Offenburger Kindertageseinrichtungen massiv zu fördern. Insgesamt sechs Offenburger Kitas werden am Ende eines Bewerbungsprozesses ausgewählt. Start ist zum Schuljahresbeginn 2022/23. Das Programm ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Es beruht nach Angaben der Stiftung auf fünf Säulen: Erstens: Die beteiligten Einrichtungen sollen einen „Materialpool“ erhalten, in erster Linie Bücher und Bilderbücher zum Vorlesen und selbst Lesen. Zur Umsetzung der Säulen zwei

WEITER TESTEN

Idealfall. Eltern nehmen sich Zeit für ihre kleinen Kinder. Foto: Dassel/Pixabay

bis vier werden sechs Halbtagsstellen für pädagogische Fachkräfte finanziert. Hier geht es um Fortbildung des Kita-Personals, die begleitende Elternarbeit und gesonderte Sprachförderung für betroffene Kinder.

Ambitioniertes Projekt Säule Nummer fünf ist eine externe wissenschaftliche Begleitung, sprich: Eine Hochschule wird das Programm unter die Lupe nehmen und den Erfolg bewerten. Vorstandssprecher Armin Fink gibt sich optimistisch: „Wir erwarten positive Signale für eine Verstetigung.“ Für die reinen Projektkosten sind 210 000 Euro pro Jahr veranschlagt, insgesamt 1,05 Millionen. Diese Kosten sind bereits gedeckt, denn die Bürgerstiftung

hat für das Vorhaben 1,270 Millionen Euro mobilisiert – nach Angaben von Stiftungs-Geschäftsführer Bernhard Schneider das ambitionierteste und finanziell umfangreichste Projekt in der 20-jährigen Stiftungsgeschichte. 770 000 Euro kommen von privaten Sponsorinnen und Sponsoren, darunter der in Offenburg ansässige Schulbuchverlag Mildenberger. 350 000 Euro mobilisiert die Stiftung aus Eigenmitteln, unter anderem aus dem zur Stiftung gehörenden Herta-StrebFonds. 150 000 Euro in Geldmitteln sowie personelle und logistische Unterstützung steuert die Stadt Offenburg bei, wie der Ausschuss für Familie und Jugend in seiner Sitzung am Mittwoch empfohlen hat. (Siehe auch Beitrag auf Seite 10)

Die Stadt hält an der 3-G-Regel fest. Weiter können also neben geimpften und genesenen Personen auch tagesaktuell getestete Menschen Veranstaltungen besuchen. ❚ Seite 9


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