Screen offenblatt 26

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Nr. 26, 18. Juli 2015

Ihre Bürgerzeitung

Phosphat made in Offenburg

www.offenburg.de INVESTITIONEN

Pionierarbeit auf der Verbandskläranlage des Abwasserzweckverbands in Griesheim

Die Stadtverwaltung informierte im Haupt- und Bauausschuss über einen Neubau und zwei Erneuerungs- und Sanierungsprojekte. ❚ Seite 5 EINBLICKE

Die Teilnehmer des 32. Wirtschaftsforums konnten vergangene Woche hinter die Kulissen der Technischen Betriebe Offenburg blicken. ❚ Seite 6

Verbandskläranlage. V.l. MdL Thomas Marwein, UBA-Präsidentin Maria Krautzberger, Hohbergs Bürgermeister Klaus Jehle, AZV-Chef Ralph-Edgar Mohn und Ministerialdirektor Helmfried Meineler beim Vororttermin. Foto: Siefke

Bundesweit einmalig ist die Anlage zur Rückgewinnung von Phosphat auf der Verbandskläranlage in Griesheim. Am Montag informierte sich die Präsidentin des Umweltbundesamts über die Pionierarbeit: Beim Vororttermin zeigte sich Maria Krautzberger zuversichtlich, dass sich Phosphat-Recycling durchsetzen werde. Es sei zwar „noch nicht gut fürs Geschäft, aber gut für die Umwelt“. Alle Experten betonten: Der Preis sei nur eine Seite der Medaille. 2009 hatten das Landesumweltministerium und die Universität Stuttgart in Offenburg angefragt, ob der Abwasserzweckverband (AZV) Raum Offenburg auf seinem Areal einen solchen Pilotbetrieb starten wolle. „Wir haben diese Chance genutzt“, sagte Oberbürgermeisterin und Verbandsvorsitzende Edith Schreiner. Die zu 100 Prozent geförderte An-

lage wurde im November 2011 in Betrieb genommen. Während früher das Entfernen von Stoffen aus dem verunreinigten Wasser bei der Abwasserreinigung im Vordergrund stand, wird Abwasser heute als Ressource verstanden. Schreiner: „Sowohl energetische Aspekte als auch die Nutzung von stofflichen Potenzialen stehen im Fokus.“

Umweltfreundlich Wie Professorin Heidrun Steinmetz vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft der Uni Stuttgart darlegte, brauchen alle Lebewesen Phosphat, es handelt sich um einen „essenziellen Nährstoff für Organismen“. 90 Prozent werden zur Herstellung von Düngemitteln verwendet. Das Mineral lagert gesteinsgebunden in zum Teil politisch instabilen Ländern, außer-

dem nimmt die Qualität der Erze ab. Die Rückgewinnung aus dem Klärschlamm schafft eine Möglichkeit, sich vom Import unabhängig zu machen, die Qualität zu sichern und die Umwelt zu schonen. In Offenburg geht es vor allem darum, die Praxistauglichkeit des Verfahrens zu überprüfen und dabei den Einsatz von Chemikalien möglichst gering zu halten, erläuterte Werner Maier von der Ingenieurberatung Stuttgart. Die Düngeeigenschaft wertete Maier als „hervorragend“. Derzeit wird das Gemisch einem Pflanzenverfügbarkeitstest unterzogen, hob AZVChef Ralph-Edgar Mohn hervor. Wenn sich auch alle Anwesenden bewusst waren, dass es sich finanziell nicht lohnt, schlossen sich alle Mohn an: „Die Rückgewinnung von Phosphat sind wir der Umwelt und der Kreislaufwirtschaft schuldig!“

BAURECHT Heike Ernst ist künftig die Ansprechpartnerin bei der Stadt Offenburg in Fragen des Baurechts. Zudem hat die Baurechtsbehörde ab 1. August neue Öffnungszeiten. ❚ Seite 4

Moltkestrasse 2 – Offenburg ℡ � 0781-924290 ÿ www.hasu.de


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