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GESCHICHTE FÜR ALLE

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AUSGABE FÜR INTEGRATIONS- UND SONDERSCHULKLASSEN 6. SCHULSTUFE

Regina Schmutz


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GESCHICHTE FÜR ALLE

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AUSGABE FÜR INTEGRATIONSUND SONDERSCHULKLASSEN 6. SCHULSTUFE

Oly

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Schmutz, Monyk, Schreiner


2 Dieses Buch ist laut Bescheid des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur vom 2. April 2009 (GZ 5.000/0024-V/9/2008) gemäß § 14 Abs. 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBl. Nr. 472/86 und gemäß den geltenden Lehrplänen als für den Unterrichtsgebrauch an Allgemeinen Sonderschulen für die 6. Schulstufe im Unterrichtsgegenstand Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung geeignet erklärt.

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Schwierige und neue Wörter sind im Text orange hervorgehoben und werden in der Spalte daneben erklärt.

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Wichtige Begriffe sind im Text dick hervorgehoben, du siehst also mit einem Blick, was in jedem Kapitel besonders wichtig ist. Aufgaben und Arbeitsaufträge, die du während des Unterrichts – alleine oder mit der ganzen Klasse – lösen kannst, sind in der seitlichen Spalte angegeben.

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Am Ende jedes Kapitels sind die wichtigsten Punkte in einem kurzen SMS-Text zusammengefasst. Du kannst also noch einmal wiederholen, was in dem Kapitel vorgekommen ist.

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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Unter diesem Motto findest du an vielen Stellen in diesem Buch Arbeitsblätter, die du ausfüllen kannst. Du wiederholst damit das, was du zuvor gelernt hast. Die Aufgaben sind mit Sternchen gekennzeichnet, je mehr Sternchen du findest, desto schwieriger ist die Aufgabe. Du kannst diese Arbeitsblätter auch heraustrennen und in deiner Portfolio-Mappe sammeln. Nach den vier Hauptkapiteln des Buches haben wir für dich spannende Geschichten über den Zeitabschnitt, den du zuvor kennen gelernt hast, zusammengesucht. In Form einer Zeitung erzählen wir dir über interessante Ereignisse. Wenn dich diese Zeit besonders interessiert, dann kannst du darüber mehr in den Büchern erfahren, die wir dir dort vorschlagen. C. Monyk, Archäologiepark Carnuntum (NÖ) C. Monyk, Urgeschichtsmuseum Asparn/Zaya (NÖ) A. Frieß, EMS Neustiftgasse (Wien) C. Monyk C. Monyk, Mittelalterfest Rosenburg (NÖ)

Oly

Umschlagbilder: Mitte: Von oben nach unten:

Schulbuchnummer: 145.205

© Olympe Verlag GmbH, Wien, 2009 Alle Rechte vorbehalten Vervielfältigung jeder Art gesetzlich verboten 1. Auflage (2009)

Lektorat: Mag. Krista Satzke, Wien

Basierend auf dem Buch„Geschichte für alle, 2. Klasse“ (Monyk, Schreiner, Mann, Schulz, Friedrich), SBN 140.435 Umschlaggestaltung, Satz, Layout: Raoul Krischanitz, Wien, transmitterdesign.com Grafik: Raoul Krischanitz, transmitterdesign.com Druck, Bindung: Druckerei Berger, Horn ISBN: 978-3-9502632-4-4


INHALT

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WAS IST GESCHICHTE? 1. Geschichte – was ist das?

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INHALTSVERZEICHNIS

11 13 17 21 23 27

HOCHKULTUREN 7. Hochkulturen: Überblick 8. Ägypten: Ein Geschenk des Nils 9. Alltagsleben in Ägypten 10. Religion in Ägypten Hochkulturen News

29 35 39 45 51

ANTIKE 11. Der Lebensraum der Griechen 12. Regierungsformen in Griechenland 13. Religion – Kultur – Wissenschaft 14. Alexander der Große 15. Die Anfänge Roms 16. Rom wird Weltmacht 17. Krisen der römischen Republik 18. Vom Kaiserreich zum Untergang Roms 19. Alltag in Rom

53 59 65 71 75 79 81 82 87

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URGESCHICHTE 2. Die ersten Menschen 3. Die Altsteinzeit 4. Die Jungsteinzeit 5. Der Mensch bearbeitet Metalle 6. Das Leben in der Eisenzeit Urgeschichte News

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INHALT

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93

97 101 105 109 111 113

MITTELALTER 26. Europäische Staaten entstehen 27. Die Gesellschaft im Mittelalter 28. Burgen – Ritter – Bauern 29. Klöster als Zentren der Kultur 30. Entstehung von Märkten und Städten 31. Österreich im Früh- und Hochmittelalter 32. Alltag im Mittelalter Mittelalter News

115 119 123 131 133 141 145 151

ANHANG Rätselblätter Zeitleiste Personen- und Sachregister Bild und Textquellen

153 156 158 160

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20. Austria Romana 21. Die Völkerwanderung – der Untergang des Weströmischen Reiches 22. Was blieb von der Antike? 23. Das Oströmische Reich – Byzanz 24. Überblick: Sklaverei Griechenland News – Rom News 25. Drei Geschwister – die Weltreligionen


WAS IST GESCHICHTE

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Geschichte kommt von „geschehen“

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Du wirst in Geschichte davon hören, was früher geschah.

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1. GESCHICHTE – WAS IST DAS?

Oly

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Kinder vor 100 Jahren

Kinder heute

Du siehst: In den letzten hundert Jahren hat sich einiges im Leben der Menschen verändert. Im Fach Geschichte wirst du auch von Menschen lernen, die noch viel früher gelebt haben.

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Dieses Foto ist ungefähr 100 Jahre alt. Damals gingen die Menschen zum Fotografen, um ein Bild aufnehmen zu lassen.

Wie alt sind die Kinder auf diesem Foto? Wie sind sie angezogen? Was sieht man im Hintergrund?

Ç Dieses Foto ist neu. Es wurde zu Hause mit der eigenen Digitalkamera aufgenommen.

Was machen die Kinder? Wie sind sie angezogen? Welche Geräte/Möbel siehst du auf dem Foto?


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WAS IST GESCHICHTE

vor 1000 Jahren

Wo auf der Welt wird derzeit noch Krieg geführt?

und heute ?

Welcher Tag ist heute?

Monat Jahr

Ç

Was sich leider nicht geändert hat: Noch immer gibt es Not, Armut und Kriege.

Die Zeitrechnung

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Tag

vor 100 Jahren

Ve

vor 10 000 Jahren

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Stell dir vor, du besitzt eine Zeitmaschine und machst mit ihr eine Reise in die Vergangenheit. Auf dieser Reise siehst du die Veränderung am Beispiel von Häusern, die Menschen gebaut haben:

Du verwendest einen Kalender, um das Datum festzustellen. Eine Einteilung richtet sich nach der Geburt von Jesus Christus: Was davor war, bekommt den Zusatz v. Chr. (v o r Christi Geburt), was danach war, wird mit n. Chr. abgekürzt ( n a c h Christi Geburt). Für unsere Zeitrechnung wird Christi Geburt als Jahr 0 angenommen. Heute schreiben wir das Jahr • Es sind also •

Jahrhundert: Jh. ist die Abkürzung dafür. Mohammed: heiliger Prophet der Moslems

Prophet: Person, die im Auftrag Gottes handelt

Mekka: Stadt im heutigen Saudi-Arabien

Jahre seit Christi Geburt vergangen.

Wir leben im 21. Jahrhundert. Dies ist die Zeit von 2001 bis 2100.

Oly

Jesus Christus: in der römisch-katholischen Kirche Sohn Gottes

0

vor Christi Geburt 3. Jh. v. Chr.

300 v. Chr.

2. Jh. v. Chr.

200 v. Chr.

nach Christi Geburt

1. Jh. v. Chr.

100 v. Chr.

1. Jh. 2. Jh. n. Chr. n. Chr.

0

100 n. Chr.

3. Jh. n. Chr.

200 n. Chr.

300 n. Chr.

Nicht überall wird so gerechnet: Die Zeitrechnung der Moslems beginnt 622 n. Chr. mit der Flucht Mohammeds aus Mekka. Die Zeitrechnung der Juden beginnt mit der„Erschaffung der Welt“ um 3 761 v. Chr.


WAS IST GESCHICHTE

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Epochen sind Zeitabschnitte

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Die Geschichte wird in fünf große Zeitabschnitte eingeteilt. Diese nennt man Epochen der Geschichte.

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Epochen: lange Zeitabschnitte der Geschichte

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Urgeschichte

erstes Auftreten von Menschen (ungefähr 4 Millionen Jahre v. Chr.) bis zur Entwicklung der Schrift

Hochkulturen

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Antike

Mittelalter

Zwischen der Urgeschichte und der Antike gab es die Hochkulturen wie z. B. das Reich der Pharaonen bis zum Untergang des Weströmischen Reiches 476 n. Chr.

bis zur Entdeckung Amerikas 1492

bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918

Zeitgeschichte

Es leben noch Menschen, die uns aus dieser Zeit erzählen können.

Oly

Neuzeit

z. B.: zum Beispiel


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WAS IST GESCHICHTE Woher wissen wir, was früher geschah?

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Wie haben die Menschen früher gelebt? Was haben sie gegessen, wie haben sie sich gekleidet, wie haben sie gewohnt? Funde aus vergangenen Zeiten erzählen den Menschen von früher.

Was können Archäologen/ Archäologinnen finden? Setze die fehlenden Zahlen ein!

DINGE:

Skelette, Tongefäße, Werkzeuge, Waffen

BILDER:

SCHRIFTEN:

Zeichnungen, Malereien

Urkunden, Briefe, Bücher, Chroniken

MÜNDLICHE ÜBERLIEFERUNGEN:

Sagen, Märchen, Berichte

Oft werden Funde aus vergangenen Zeiten nur durch Zufall wie etwa beim Bau einer neuen Straße gefunden.

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Archäologe/ Archäologin: kommt aus der griechischen Sprache und heißt Altertumsforscher/ Altertumsforscherin

Funde aus vergangenen Zeiten – Quellen der Geschichte

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Chronik: schriftliche Aufzeichnung – wie eine Art Tagebuch

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Urkunde: schriftlicher Vertrag

Oly

In Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung lernst du über die Vergangenheit der Menschen. Unsere Zeitrechnung beginnt mit Christi Geburt. Die Geschichte wird in fünf große Epochen eingeteilt. Verschiedene Funde erzählen uns über die Vergangenheit.

1. Pfeilspitzen © 2. Schüssel © 3. Becher © 4. Scherben © 5. Mauer © 6. Münzen © 7. Hufeisen © 8. Figur © 9. Knochen


WAS IST GESCHICHTE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 1) Meine persönliche Zeitleiste – zeichne mit Pfeilen wichtige Daten ein! %

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

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mein Geburtsjahr © meine Zeit im Kindergarten © mein erstes Jahr in der Schule © Geburt von Geschwistern 2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

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Das 21. Jahrhundert beginnt.

2) Ordne die folgenden Bilder den Epochen zu, indem du die richtige Zahl einsetzt! % ©

2. Antike

©

3. Mittelalter

©

4. heute

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1. Urgeschichte

3) Ordne die Jahreszahlen und Ereignisse! Schreibe die Zahl 1 zum frühesten Ereignis, die Zahl 2 zum nächsten und so weiter! %%

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480 v. Chr. Seeschlacht von Salamis 753 v. Chr. Gründung Roms 1914 Beginn des Ersten Weltkriegs 1492 Entdeckung Amerikas

4) Versuche, eine Quelle der Geschichte zu finden! %%% Tipp: Auf Flohmärkten gibt es oft alte Münzen, Postkarten, Bücher, Abzeichen und so weiter. Bringe diese in die Schule mit und mache gemeinsam mit deinen Mitschülern eine Ausstellung!


10 WAS IST GESCHICHTE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Ve

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5) Beschrifte die folgenden Funde: Dinge (D), Schriften (S), Bilder (B) und mündliche Überlieferung (M)! %%

Großvater

Großmutter

Großvater

(Name)

(Name)

(Name)

(Name)

(Geburtsdatum)

(Geburtsdatum)

(Geburtsdatum)

(Geburtsdatum)

Mutter

Vater

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(Name)

(Geburtsdatum)

(Name)

(Geburtsdatum)

Das bin ich !

Hier kannst du ein Foto von dir einkleben!

(Name)

(Geburtsdatum)

Großmutter

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6) Hier kannst du deinen Stammbaum erforschen! %%%% Frage deine Eltern und Großeltern nach ihrem Geburtsdatum! Wenn du möchtest, kannst du deinen Stammbaum auch groß auf einem Zeichenblatt gestalten und Bilder deiner Familie aufkleben!


URGESCHICHTE 11

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2. DIE ERSTEN MENSCHEN Die Urgeschichte

Bodenfunde: Überreste von Dingen, die in der Erde gefunden werden

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Die ersten Menschen kannten noch keine Schrift. Nur Bodenfunde erzählen uns etwas über das Leben in dieser Zeit. Diese Zeit der Geschichte nennt man Urgeschichte.

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Zuerst verwendeten die Menschen Werkzeuge aus Stein. Später lernten sie auch, Gegenstände aus Metall herzustellen. Deshalb teilt man die Urgeschichte in zwei große Abschnitte ein:

Steinzeit

Metallzeiten

Der Anfang der Menschheit in Afrika vor 4 Millionen Jahren

Stell dir vor, du bist auf einer einsamen Insel – ohne Werkzeug, ohne Essen! Wie kannst du überleben? Was brauchst du unbedingt? Überlegt gemeinsam: Gibt es auch heute noch Menschen, die wie unsere Vorfahren in der Urgeschichte leben?

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Wahrscheinlich lebten die ersten Menschen in Afrika und verbreiteten sich von dort aus über die gesamte Erde.

Verbreitung des Menschen

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Atlantischer Ozean

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IK

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Pazifischer Ozean

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IEN S A

AF

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KA

Pazifischer Ozean

Indischer Ozean

TR AU S

ALI E N


12 URGESCHICHTE Die ersten Menschen

zirka: ungefähr

Vor etwa 8 Millionen Jahren veränderte sich in Afrika das Klima. Dort lebten die affenähnlichen Vorfahren der Menschen. Diese begannen, auf zwei Beinen zu gehen. So konnten sie Feinde und Beute leichter sehen. Vor etwa 4 Millionen Jahren kam es zur endgültigen Trennung in der Entwicklung von Menschen und Affen.

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Die Beherrschung des Feuers war eine der größten Errungenschaften der Urgeschichte.

Vor zirka 130 000 Jahren lebte in Europa der Neandertaler:

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Klima: wie das Wetter in einem Gebiet ist

• Er war etwa 1,50 m groß. • Er starb vor etwa 33 000 Jahren aus. • Er konnte bereits Feuer herstellen.

Überlege, welche Vorteile das Feuer für die Menschen brachte!

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Homo: „Mensch“ auf lateinisch

Homo sapiens: ist lateinisch und heißt der weise, vernunftbegabte Mensch

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Die Urgeschichte ist die schriftlose Geschichte. Die ersten Menschen verbreiteten sich von Afrika aus über die Erde. Alle heute lebenden Menschen gehören zur Gruppe des Homo sapiens.

Zur gleichen Zeit lebte in Afrika der Homo sapiens:

• Er ist unser direkter Vorfahre. • Er benützte bereits Pfeil und Bogen. • Er war Jäger und Sammler. Alle heute lebenden Menschen (Afrikaner, Amerikaner, Asiaten, Europäer) stammen von ihm ab.


URGESCHICHTE 13

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3. DIE STEINZEIT

Altsteinzeit

Jungsteinzeit

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Leben in der Altsteinzeit

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Die Steinzeit gliedert sich in zwei Abschnitte:

In der Altsteinzeit lebten die Menschen in Gruppen, die man Horden nennt, zusammen. Sie hatten keinen festen Wohnort. Auf der Suche nach Nahrung zogen sie von Ort zu Ort. Schutz vor dem Wetter fanden sie in Höhlen. Sie bauten auch einfache Zelte und Windschirme aus Zweigen, Blättern und Tierfellen.

Horde: kleine Gruppe gemeinsam lebender Menschen (zirka 20 bis 50 Personen)

Pflanzen und Lebensmittel zum Sammeln:

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Die Feuerstelle war der Mittelpunkt der Gemeinschaft. Für die Menschen war das Feuer sehr wichtig. Es gab Wärme und schützte vor wilden Tieren. Über dem Feuer wurde Nahrung gekocht.

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Die Männer gingen auf Jagd. Sie waren Jäger. Frauen und Kinder sammelten essbare Blätter, Früchte, Beeren, Pilze und Vogeleier. Die Frauen und Kinder waren Sammler.

Kinder vor einem einfachen Zelt von Mammutjägern in Asparn an der Zaya/ Urgeschichtsmuseum (2008)

Löwenzahn

Wacholderbeeren

Sonnenblumenkerne

Nüsse

Wachteleier Wer hat schon einmal eine Nacht in einem Zelt verbracht und kann davon berichten?


14 URGESCHICHTE Die Jagd

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Ein wichtiges Jagdtier der Altsteinzeit war das Mammut. Die Jagd auf dieses große Tier war aber gefährlich. Die Jäger versuchten, das Mammut über Felsklippen oder in Gruben zu stürzen, um es dort mit einfachen Steinwaffen zu töten. Eine sehr alte Waffe war der Faustkeil. Beim Zusammenschlagen von zwei Steinen brachen diese auseinander. Dabei entstanden scharfe Kanten an den Bruchstellen. Der Faustkeil war ein sehr scharfer Stein.

Herstellung von Faustkeilen

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Später wurden scharfe Steinsplitter mit Griffen aus Holz oder Knochen verbunden. So entstanden Messer, Speere, Beile und Pfeile. Es gab auch Werkzeug aus Stein oder Knochen. Alle Teile des erlegten Mammuts wurden verwendet:

Werkzeuge und Waffen

Fleisch: Nahrung

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Besuche das Naturhistorische Museum in Wien! Dort findest du die Venus von Willendorf. Zeichne die Venus von Willendorf in dein Heft!

Knochen und Zähne: Waffen und Werkzeuge

Mammut

Kunst der Altsteinzeit

Oly

In der Altsteinzeit lebten die Menschen in Horden zusammen. Sie waren Jäger und Sammler. Sie hatten keinen festen Wohnort. Die Menschen verwendeten bereits das Feuer. Ihre Waffen und Werkzeuge waren aus Stein, Knochen und Holz.

Fell: Kleidung, Zelte, Schuhe, Beutel und Taschen

Die ältesten Kunstwerke der Menschen waren Höhlenmalereien. Diese Malereien zeigten meist Tiere. Man fand auch kleine Figuren, die häufig Frauen darstellten. Eine der bekanntesten Frauenfiguren ist die Venus von Willendorf. Diese nur 11 cm große Frauenstatue wurde in Willendorf in der Wachau (Niederösterreich) gefunden. Sie ist zirka 25 000 Jahre alt.

Venus von Willendorf


URGESCHICHTE 15

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 1) Du siehst hier altsteinzeitliche Waffen. Gib jeder Waffe den richtigen Namen! %

M•

F •

S •

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B •

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Speer © Beil © Pfeil und Bogen © Faustkeil © Messer

P •

• und B •

2) So könnte ein Lagerplatz in der Altsteinzeit ausgesehen haben. Welche Personen kannst du erkennen? Welche Tätigkeiten üben sie aus? Trage deine Beobachtungen in die Tabelle ein! %%%%%

1

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Nummer

Person

Tätigkeit

1

Frau

sammelt Obst

2 3 4

5

4


16 URGESCHICHTE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Ri

Wollnashorn

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Wollnashorn Säbelzahntiger Riesenhirsch Rentier Höhlenbär Mammut

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3) In der Altsteinzeit lebten viele Tiere. Schau sie dir genau an und schreibe zu jedem den richtigen Namen! %%% Gibt es diese Tiere heute noch? Welche Tiere kennst du?

4) Dieses Tier lebte in der Steinzeit sogar in den Flüssen Europas. Wie heißt es? % Tipp: Es ist grün und beißt. Der Kasperl kämpft immer gegen eines. Zeichne dieses Tier fertig! •

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NAME:

5) Löse dieses Kreuzworträtsel – trage dazu die gesuchten Begriffe richtig ein! %%%%% Tipp: Wenn du nicht mehr weiter weißt, schau auf S. 13 und 14 nach!

Oly

5.

4.

3.

2.

WAAGRECHT 3. Was waren die ältesten Kunstwerke?

SENKRECHT 1. Wo wurde eine bekannte Frauenfigur gefunden? 2. Wie nennt man Männer, die jagen? 4. Wie nennt man eine kleine Gruppe von Menschen? 5. Wie heißt ein großes Tier der Altsteinzeit?

1.


URGESCHICHTE 17

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4. DIE JUNGSTEINZEIT

Die Menschen werden Viehzüchter …

… und Ackerbauern

zähmen: Tiere an den Menschen gewöhnen

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Die Jagd auf die nun in Europa lebenden kleineren Tiere wie Rehe, Hasen, Wildschweine und Wildhühner war nicht mehr so gefährlich. Die Menschen lernten, Wildtiere zu zähmen. Diese Tiere wurden mit der Zeit zu Haustieren. Durch das Halten und Züchten von Schweinen, Kühen und Schafen konnten die Menschen einen lebenden Vorrat an Fleisch anlegen. Die Menschen waren nun Viehzüchter.

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Das Mammut starb aus. Die Landschaft veränderte sich. Wälder und fruchtbare Wiesen mit zahlreichen Gräsern, Kräutern und Blumen entstanden.

Viehzüchter: Bauer, der Tiere aufzieht

Gezähmte Tiere

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Es gab damals viele wild wachsende Getreidesorten. Mit der Zeit beobachteten die Menschen, dass aus zu Boden gefallenen Getreidekörnern wieder neue Pflanzen wuchsen. Daraufhin begannen sie, Samen zu sammeln und auszusäen. Die Menschen waren nun Ackerbauern. Es gab nun so viel Nahrung, dass die Menschen Vorräte für den Winter anlegen konnten. Die Menschen blieben in der Nähe ihrer Felder und legten umzäunte Gehege für ihre Haustiere an. Sie begannen, einfache Häuser aus Holz und Lehm zu bauen.

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Welche gezähmten Tiere kannst du erkennen? Welche Haustiere gibt es heute?

Nachbau eines Hauses aus der Jungsteinzeit in Asparn an der Zaya/ Urgeschichtsmuseum (2008)

Getreide:

Samen: aus ihm wächst eine neue Pflanze aussäen: Samenkörner in die Erde geben Ackerbauer: Bauer, der auf Feldern Getreide oder andere Früchte anbaut und erntet Vorrat: Lebensmittel für den Winter aufheben Feld: Land, auf dem Getreide, Gemüse und Obstbäume angebaut werden Gehege: Wiese mit einem Zaun Überlegt gemeinsam, wie ein Haus gebaut wird! Vielleicht könnt ihr im Werkunterricht das Modell eines Hauses herstellen!


18 URGESCHICHTE In diesen Häusern lebten Menschen und Tiere zusammen. Auch die Vorräte wurden im Haus gelagert. Kleine Dörfer entstanden.

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Dorf: mehrere Häuser

Neue Erfindungen erleichtern das Leben

Hakenpflug transportieren: von einem Ort zum anderen bringen

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Die Bauern erfanden den Hakenpflug, das Rad und den Webstuhl. Mit dem Hakenpflug wurde der Boden für die Samenkörner aufgelockert. Das Rad erleichterte das Transportieren von schweren Lasten. Die ersten Wagenräder bestanden aus Holzteilen, die eine Scheibe bildeten und durch Querbretter zusammen gehalten wurden.

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In Tongefäßen wurden Vorräte gelagert. Aus Tonwülsten formte man Krüge und Töpfe, die dann getrocknet wurden.

Holzrad

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Tonwulst: lange„Wurst“ aus Ton Mit Hilfe dieser einfachen Technik könnt ihr im Werkunterricht Tongefäße selbst herstellen und bemalen! spinnen: Tierhaare oder Pflanzenfasern zu Garn verarbeiten

Herstellung eines Tongefäßes

Die Menschen begannen, aus Pflanzenfasern und Tierhaaren Fäden zu spinnen. Diese Fäden wurden dann auf einem Webstuhl zu Stoff verwebt. Aus diesen Stoffen stellte man Kleidung her.

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In der Jungsteinzeit wurden die Menschen Ackerbauern und Viehzüchter. Sie bauten Häuser aus Holz und Lehm. Erste Dörfer entstanden. Wichtige Erfindungen waren der Pflug, das Rad und der Webstuhl.

Webstuhl

Spindel zum Spinnen von Fäden


URGESCHICHTE 19

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 1) Lies folgende Geschichte aufmerksam durch und unterstreiche die Tiere, die gefangen wurden! %%

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Die Männer sind wütend. Das Knacken eines dürren Astes hat die Tiere verscheucht. Da sie hungrig sind, bauen sie eine Fallgrube. Unter lautem Geschrei treiben sie die Tiere darauf zu. Und wirklich, eine wilde Antilope fällt in die abgedeckte Grube. Als die Männer näher kommen, sehen sie, dass auch drei Schafe in die Grube gefallen sind. Jetzt hat die Horde so viel Fleisch, dass sie gar nicht alles auf einmal essen kann. Deshalb werden die Schafe nicht gleich geschlachtet, sondern bleiben in der Grube. Die Kinder des Stammes beobachten die Tiere. Sie bemerken, dass diese Gräser und Wurzeln fressen. Die Kinder füttern die Schafe mit Grasbüscheln. Eines Morgens sind plötzlich mehr Schafe in der Grube. Ein Mutterschaf hat Junge bekommen. Die Menschen sind darüber sehr erfreut. Nun haben sie für lange Zeit ausreichend Nahrung. 2) So könnten die Menschen erkannt haben, dass man Tiere fangen und züchten kann. Gestaltet gemeinsam nach dieser Geschichte ein Wandbild! %%%

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3) Auf diesem Bild siehst du das Leben auf einem jungsteinzeitlichen Bauernhof. Welche Tätigkeiten kannst du erkennen? Ordne die Begriffe den Personen zu, indem du die fettgedruckten Wörter einsetzt! %%% W

Oly L

Kuh

D

V

K

G

Kuh melken © Dach decken © Lehm in der Grube herstellen © Vorräte in der Erde lagern © Körner mahlen © Wände fertigen © Getreide schneiden


20 URGESCHICHTE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 4) Suche die folgenden Wörter in diesem Rätsel (waagrecht und senkrecht): Kennzeichne diese Wörter bunt! %%

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C M L P Q WE S T E R F U H S I B Y F V S E S S H A F T H A C S P I N D E L A F E R G C D E WE Q P F L U G U L

L K J M D H G R T Z S M N C

Ve

T E Z U R Z WE B S T U H L

Y R S H A U S B A U I A WR

N B M H D C R E S U E I K V

S A O P Ü H C V B R R Z G H

Jungsteinzeit Ackerbau Viehzucht Haustiere Hausbau Pflug Rad Spindel Webstuhl

J U N G S T E I N Z E I T M

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5) Aus Versehen hat der Archäologe auf seinem Computer diese wichtige Notiz gelöscht. Hilf ihm, seine Aufstellung wieder in Ordnung zu bringen! %%%%%

Jungsteinzeit

Ackerbau Jäger Höhlenmalerei Venus von Willendorf Hakenpflug Holzrad Häuser erste Dörfer Sammler Mammut Faustkeil töpfern weben Horde Viehzucht Jagd

Oly

Altsteinzeit


URGESCHICHTE 21

METALLZEITEN

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Metallzeiten

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5. DER MENSCH BEARBEITET METALLE

Metalle: werden durch Erhitzen aus Gesteinen gewonnen, die man Erze nennt

Eisenzeit

Bronzezeit Bronzezeit

Bronze: Metallmischung aus neun Teilen Kupfer (Cu) und einem Teil Zinn (Sn)

Gegenstände aus Bronze ersetzten nun in vielen Bereichen die bisher verwendeten Steinwerkzeuge. Bronze wurde zum wichtigsten Material für Werkzeuge, Waffen, Gefäße, Figuren und Schmuck.

Cu

Cu

Cu

Cu

Cu

Cu

Cu

Cu

Cu

Sn

Handwerker der Bronzezeit

Schreibe die fehlenden Ziffern zu den Geräten!

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2 000 Jahre v. Chr. begannen die Menschen in Mitteleuropa, Metalle als Werkstoffe für verschiedene Dinge zu verwenden. Die Menschen erkannten, dass Metall bei großer Hitze schmilzt und sich in Formen gießen lässt.

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Durch die Metallverarbeitung entstanden neue Berufe:

Der Hüttenmann löste das Metall aus dem Erz.

Oly

Der Bergmann suchte das Erz.

Der Blechschmied stellte Gefäße und Rüstungen her.

Der Juwelier erzeugte Der Waffenschmied Der Gießer goss Schmuck und ritzte schmiedete Dolche, das flüssige Metall Verzierungen ein. Schwerter und Messer. in Gussformen.

2 1 4

Geräte der Bronzezeit: 1. Sichel 2. Beil 3. Schmucknadel 4. Lanzenspitze 5. Pfeilspitze 6. Helm 7. Langschwert Überlegt gemeinsam: Welche dieser Berufe gibt es heute noch?


22 URGESCHICHTE Eisenzeit Erst mit der Erfindung des Blasbalgs 800 v. Chr. konnten die Menschen in Europa eine sehr hohe Temperatur beim Schmelzen erreichen. So gelang es ihnen, auch Eisen aus dem eisenhaltigen Gestein herauszuschmelzen. Eisen ist härter als Bronze. Mit Eisen konnte man bessere Werkzeuge und Waffen herstellen.

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Blasbalg: mit Hand oder Fuß betriebenes Gerät, mit dem ein Luftstrom erzeugt wird

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1. Eisenerz wird im Holzfeuer erhitzt. 2. Mit einem Blasbalg wird Luft zugeführt, um die Temperatur zu erhöhen. 3. Eisen wird aus der heißen Schlacke herausgehämmert. 4. Aus dem Eisen werden Waffen geschmiedet.

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Setze die fehlenden Nummern in das Bild ein:

Gewinnung und Verarbeitung von Eisen

Gesellschaftliche Unterschiede entstehen Die Menschen der Metallzeiten lebten in Dörfern. Vor allem der Handel mit Metallen machte manche Familien reich. Andere Familien blieben arm. Zum ersten Mal gab es Unterschiede zwischen Arm und Reich.

mp e

Schlacke: bleibt beim Verbrennen übrig

Handel: Tausch von Waren

Was siehst du auf der Abbildung auf dem Eimer? Welche Tätigkeiten der Menschen sind hier dargestellt?

Die Menschen tauschten Werkzeuge und Gegenstände gegen Nahrungsmittel. Dieser Handel wurde immer wichtiger. Bilder wie auf diesem Eimer aus Bronzeblech erzählen uns vom Leben der Menschen in jener Zeit. Eimer aus Bronzeblech

Oly

Die Menschen stellten aus Bronze und später aus Eisen Werkzeuge, Waffen und Geräte her. Neue Berufe entstanden und damit auch Gegensätze zwischen Arm und Reich.

Abbildungen auf einem Eimer aus Bronzeblech


URGESCHICHTE 23

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6. DAS LEBEN IN DER EISENZEIT Die Hallstattzeit

Hallstatt, Hallein, Hall: Diese Ortsnamen leiten sich vom griechischen Wort für Salz„hal“ ab.

Wir wissen heute einiges über das Leben der Menschen in der Hallstattzeit, weil viele gefundene Gegenstände durch das Salz in den Bergwerken haltbar geblieben sind. Holzschaufeln, Butten, Fackeln, und Kleidungsreste zeigen uns, wie die Bergleute lebten und arbeiteten. Ihre Kleidung bestand aus Schafwolle.

Weshalb ist Salz für den Menschen so wichtig?

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Bedeutende Funde der Eisenzeit stammen aus der Gegend um Hallstatt in Oberösterreich. Daher wird diese Zeit Hallstattzeit genannt. In Hallstatt wurde Salz in Bergwerken abgebaut. Salz ist für die Menschen lebensnotwendig. Dieses Salz wurde dann verkauft.

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2

1

Der Salzabbau brachte vielen Menschen Arbeit und damit Wohlstand.

Oly

Händler kamen und tauschten Werkzeuge, Waffen, Schmuck und andere Gegenstände gegen Salz. Aus dem Norden Europas brachten die Händler Schmuck aus Bernstein, aus dem Osten Gold und Edelsteine, aus Spanien und Griechenland Kupfer.

Butte: Gefäß aus Holz, das auf dem Rücken getragen wird Beschrifte diese Gegenstände: Gegenstände aus Hallstatt: 1. Bronzepickel 2. Fellmütze 3. Schuh 4. Tragebutte

Wohlstand: ausreichend für ein gutes Leben besitzen Bernstein: versteinertes Harz des Kiefernbaumes, hellbraun und durchsichtig Jenseits: Leben nach dem Tod

Händler und Fürsten, die Bergwerke besaßen, wurden reich. In zahlreichen Gräbern aus dieser Zeit finden sich wertvolle Gegenstände. Diese sollten den Menschen das Leben im Jenseits erleichtern.

Kultwagen von Strettweg

Schale mit Kuh und Kälbchen


24 URGESCHICHTE Die Kelten und das Königreich Noricum

Die Kelten waren geschickte Bauern, Bergleute und Handwerker. Mit Hilfe ihrer guten Eisenwaffen besiegten die Kelten viele andere Völker. So konnten sie sich über weite Teile Europas und sogar bis nach Asien ausbreiten. Brita

In welchen heutigen Ländern siedelten die Kelten? Benutze deinen Atlas!

GERMANEN

KELTEN

Hallstatt

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Leinen: Dieser Stoff kühlt, wenn es heiß ist und wärmt, wenn es kalt ist. Fibel: Sicherheitsnadel, manchmal auch als Schmuck getragen Römer: Bewohner des Römischen Reiches

Atlantischer Ozean

Ostsee

Nordsee

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Gallier: römische Bezeichnung für die Kelten Germanen: Gruppe von Völkern im Norden Europas

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Asterix und Obelix, die beiden Gallier, kennst du sicher.

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Um etwa 400 v. Chr. siedelten sich Kelten in Europa an. Auf österreichischem Boden gründeten sie das Königreich Noricum. Die Kelten lebten bereits in Städten. Eine dieser Städte lag auf dem Magdalensberg in Kärnten.

Rom

Mittelmeer

Die Ausbreitung der Kelten

Die Kelten stellten auch viele Gegenstände aus Metall für den täglichen Bedarf her: Pflüge, Sicheln, Sensen, Messer, Sägen, einfache Schlösser mit Schlüsseln, Scheren, Kämme und Fibeln. Die Kelten lebten in Holzhäusern. Ihre Kleidung war aus Wolle oder Leinen. Zum Verschließen der Gewänder verwendeten sie Fibeln. Ihre Nahrung bestand vor allem aus Getreide, Gemüse und Früchten. Fleisch gab es nur selten.

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Hallstatt ist ein wichtiger Fundort der Eisenzeit. Eisen und Salz waren bedeutende Handelsgüter. Die Kelten gründeten das Königreich Noricum. 15 v. Chr. ging die Urgeschichte in Österreich zu Ende.

Schwarzes Meer

Die Kelten trieben regen Handel mit anderen Völkern. Das Eisen, die Pferde und die Rinder aus dem Königreich Noricum waren bei den Römern sehr begehrt.

Die Römer eroberten 15 v. Chr. das Königreich Noricum. Damit ging die Urgeschichte in Österreich zu Ende.


URGESCHICHTE 25

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

rla

1) Welche Gegenstände kannst du auf diesen Bildern erkennen? Setze ihre Namen aus den folgenden Silben zusammen! %%%%% ACHTUNG: Bei jedem Bild fehlen Silben! Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf den vorherigen Seiten nach! ARM © BUT © CHER © DEL © DEL © EI © GE © HEITS © KAN © MER © NA © NA © NE © REIF © SCHMUCK © SPEER © SPIT © TE © TRA © ZE

TRA

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2) Auf dem Bild auf S. 22 hast du schon gesehen, wie die Menschen der Metallzeiten lebten. Versuche dein Leben in ähnlicher Weise zu zeichnen! %%%


26 URGESCHICHTE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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3) In der Hallstattzeit brachten Händler Waren von weit her, um sie gegen Salz zu tauschen. Beschrifte die Pfeile in der Karte mit den richtigen Produkten! %%% Tipp: Wenn du Hilfe brauchst, schau auf S. 23 nach!

Bernstein Gold und Edelsteine Kupfer Kupfer

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B

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Hallstatt

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4) Hier ist einiges verloren gegangen! Im Laufe der Jahrhunderte hat dieser Bericht eines Römers durch die Lagerung in der feuchten Erde Flecken bekommen. Hilf dem Archäologen, dieses Rätsel zu lösen! %% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf den vorherigen Seiten nach! Königreich Noricum © Bronze © Eisen und Salz © Eisen © Berufe © Hallstatt © Kelten © 15 v. Chr.

Die Metallzeiten

Die Menschen begannen, aus

Bronze

und später auch aus

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Werkzeuge, Waffen und Geräte herzustellen. Neue

entstanden.

ist ein wichtiger Fundort aus der Eisenzeit.

gründeten das

endete die Urgeschichte in Österreich.

.

Die

sind wichtige Handelsgüter.


Urgeschichte NEWS Archäologiekrimi in Mitteleuropa

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JOBBÖRSE

Archäologe/Archäologin gesucht!

Wollen Sie als Wissenschaftler die Urgeschichte erforschen? Wenn ja, können Sie in Höhlen, auf Äckern und Wie sen, aber auch beim Bau von Straßen und U-B ahnen nach urgeschichtlichen Resten suc hen. Vorraussetzungen sind: • keine Flugangst, da Sie die Fundste llen vom Flugzeug aus sehen, • genaues Arbeiten, da Sie die Fun dstücke vorsichtig freilegen, vermessen und fotografieren müssen.

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Im Februar 2002 versuchte ein Schwarzmarkthändler (Händler, der verbotene Waren anbietet), eine bronzene Scheibe mit goldenen Verzierungen zu verkaufen. Kurz darauf wurde er verhaftet. Die Scheibe, die er verkaufen wollte, ist etwa 3 600 Jahre alt. Sie ist die weltweit älteste bekannte Darstellung des Himmels. Schatzdiebe hatten die Scheibe unerlaubt ausgegraben und versucht, sie um 15 000 Euro zu verkaufen. Heute wird diese Scheibe „Himmelsscheibe von Nebra“ genannt. Sie ist 100 Millionen Euro wert.

Bild des Tages: Höhlenmalerei Suchen Sie dieses Bild im Internet/in Büchern!

Comic der Woche

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Schülerwettbewerb: Wer kann ein ähnliches Bild zeichnen?

Der Mann aus dem Eis

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Tirol – Herbst 1991: Eine rätselhafte Leiche wurde in den Alpen im Gletschereis gefunden. Innsbruck – wenige Tage später: Wissenschaftler entdecken Sensation! • Der Leichenfund stammt aus der Urgeschichte. • Er ist zirka 5 000 Jahre alt. • Er blieb durch das Gletschereis erhalten. Der „Mann aus dem Eis" wurde „Ötzi“ genannt. Er trug: • Mütze • Mantel aus Fell und Gras • Gürtel • ein Paar Schuhe Seine Waffen waren: • Köcher (Behälter) mit 14 Pfeilen • Beil mit einer Klinge aus Kupfer • Steindolch Heute weiß man, dass „Ötzi“ im Alter von 45 Jahren ermordet worden war. Seine Mörder waren ihm unauffällig gefolgt und hatten ihn aus dem Hinterhalt mit einem Pfeil an der linken Schulter tödlich verletzt. „Ötzi“ verblutete hilflos und starb innerhalb weniger Minuten.

INFORMATIONEN gesucht!

Suchen Sie mehr über das Leben von „Ötzi“ im Internet!


Urgeschichte NEWS IM LAND DER WILDEN KELTEN

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Die Kelten werden von den Griechen und Römern „Gallier“ genannt. Sie sind wilde Krieger. Aussehen der Krieger: • Sie haben rote Bärte und Haare. • Sie tragen bunte Hemden, weite Hosen und gestreifte Mäntel. • Sie verwenden eine Fibel zum Zusammenhalten des Mantels. • Sie tragen einen goldenen Brustpanzer im Kampf. Männer und Frauen haben viel Schmuck: • goldene Armreifen • wertvolle Ringe • goldene Halsreifen Die Kelten feiern gerne Feste. Dabei essen sie riesige gebratene Fleischstücke und trinken viel Honigbier und Wein. Sehr oft kommt es zu schlimmen Schlägereien.

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Blick zurück – vor 46 Jahren

Reisetipp : S t o n e h e n g e

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Im Süden Englands liegt die Steinkreis-Anlage Stonehenge. Sie ist auf Grund ihrer Größe in der ganzen Welt bekannt. Die Anlage ist zur Sonne ausgerichtet. Das Gesamtgewicht des Bauwerkes beträgt 1 600 Tonnen!

Buchtipps für

Sensationsfund in Äthiopien Äthiopien – 30. November 1974: Archäologen fanden menschliche Knochenstücke. Die Knochen stammten von einer jungen Frau.

besonders Wissensdurstige

Neil Morris: Die Urgeschichte (Tessloff Verlag). Emilie Beaumont, Jean-Noel Rochut, Christine Sagnier: Wissen mit Pfiff: Vorgeschichte (Fleurus Verlag). Wolfgang Kuhn: Mit Jeans in die Steinzeit. Ein Ferienabenteuer in Südfrankreich (dtv junior).

Diese lebte vor 3,2 Millionen Jahren. Sie bekam von den Forschern den Namen „Lucy“. Lucys Skelett ist sehr gut erhalten. Sie konnte sogar schon aufrecht gehen.

Rezept des Tages Keltische Spezialität aus Irland: Gefüllte Zwiebeln 4 große Zwiebeln 2 Essl. Semmelbrösel 120 g geriebenen Käse 2 Essl. gehackte Petersilie 3-4 Essl. Suppe 15 g Butter Salz, Pfeffer Zwiebeln schälen und in Salzwasser 10 Min. kochen. Zwiebeln abtropfen lassen, aushöhlen. Zwiebelmasse, Semmelbrösel, die halbe Käsemenge, Petersilie, Salz, Pfeffer und Suppe vermengen. Fülle in die Zwiebeln geben, mit dem restlichen Käse bestreuen, mit Butterflöckchen belegen. In eine Bratpfanne 1cm Wasser füllen, die Zwiebeln darin ca. ½ Stunde bei 200° im Backrohr dünsten. Wir wünschen guten Appetit!


HOCHKULTUREN 29

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7. HOCHKULTUREN: ÜBERBLICK Hochkulturen entstehen

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AFRIKA

Indischer Ozean

Atlantischer Ozean

Hochkulturen

Kultur: Leistungen eines Volkes in Sprache, Religion, Baukunst, Musik, Technik, Sitten und Gebräuche

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In einigen Teilen Nordafrikas und Asiens entwickelte sich die Kultur rascher als in anderen Gebieten der Welt.

In welchen Ländern liegen diese Flüsse? Setze ein! China Mesopotamien Ägypten Indien

Nil: Ä Euphrat und Tigris:

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Die an diesen großen Flüssen entstandenen Kulturen nennt man Hochkulturen.

Indus und Ganges:

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Die großen Ströme Nil, Euphrat und Tigris, Indus, Ganges und Hoangho hatten immer viel Wasser. Zu bestimmten Zeiten gab es Hochwasser. Dieses Hochwasser überschwemmte das umliegende Land.

Hoangho: C

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Diese gemeinsamen Merkmale haben alle Hochkulturen:

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Städte

Handel

Bewässerung

Gemeinschaft en

In welchem dieser Länder warst du schon einmal? Vielleicht hast du Fotos und kannst sie mitbringen? Strom: großer Fluss

Schrift

Handwerk

Hochwasser: Regen lässt das Flusswasser über das Ufer treten.


30 HOCHKULTUREN Bewässerungsanlagen

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Kanal

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Bewässerungsanlage: hält das Land um die Flüsse das ganze Jahr über feucht und fruchtbar

Um besser leben zu können, zogen die Menschen in das Land um diese großen Flüsse. Die Menschen bauten Bewässerungsanlagen, damit die Felder nicht austrockneten.

Schleuse: regelt, wie viel Wasser durch die Öffnungen fließen kann

Schleuse

Felder

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Damm: unterteilt das Ackerland, damit das Wasser gleichmäßig verteilt wird

Nil

Kanal: leitet das Wasser weiter

Bewässerungsanlage im Alten Ägypten

Für höher gelegene Felder wurde und wird auch noch heute das Schöpfrad für die Bewässerung des Ackerlandes verwendet.

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Frage deine Großeltern, ob sie dir etwas über die Landwirtschaft von früher erzählen können!

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Schöpfrad früher

Versuche im Werkunterricht, ein Gefäß aus Ton herzustellen!

Schöpfrad heute

Neuerungen im Handwerk Die Ägypter hatten bereits die Töpferscheibe erfunden. Sie erleichterte die Herstellung von Krügen, Vasen und Schüsseln.

Arbeit an der Töpferscheibe


HOCHKULTUREN 31 Gemeinschaften entstehen

Die Bauern pflanzten und ernteten. Die Handwerker stellten Geräte her. Die Händler kauften und verkauften Waren. Die Baumeister planten und bauten Gebäude und Bewässerungsanlagen.

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• • • •

1

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Große Gemeinschaften – Reiche – wurden von einem König regiert. Dieser war oberster Priester und bestimmte auch alle notwendigen Aufgaben im Staat. Seine Befehle wurden von Beamten weitergeleitet. Aufgaben aufzuteilen und weiterzugeben, nennt man staatliche Verwaltung.

Städte werden gegründet

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Einige Könige ließen sich große Paläste erbauen. Beamte, Priester, Soldaten, Handwerker und Kaufleute bauten sich Wohnhäuser in der Nähe des Palasts. Die Wohnhäuser der Städte waren aus gebrannten oder getrockneten Lehmziegeln gebaut.

Der Handel

1. Baumeister 2. Handwerker 3. Händler 4. Bauer

3

Reich: Herrschaftsbereich eines Königs regieren: ein Reich oder einen Staat lenken und verwalten Beamte: übernehmen Aufgaben im Staat

Palast: großes Schloss

Stadt mit Stadtmauer

Handel bedeutet einen Tausch von Waren. Diese Waren wurden mit Schiffen und Lasttieren (z. B. mit Eseln, Kamelen) transportiert.

Karawane

Ordne zu, indem du die richtigen Zahlen einsetzt!

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Es kam zu einer Teilung der Aufgaben:

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Nur durch die Zusammenarbeit vieler Menschen konnten die Aufgaben bei der Bewässerung der Felder gemeinsam gelöst werden. Daher schlossen sich die Menschen zu Gemeinschaften zusammen.

Karawane: mehrere Händler mit Lasttieren – meist Kamelen – transportieren Waren durch die Wüste


32 HOCHKULTUREN Die Schrift

Schriftzeichen Schreiber

Warum ist die Schrift so wichtig? Diskutiert in der Klasse die Bedeutung der Schrift für euren Alltag!

Brotlaib

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Die Schreiber mussten die Ernteerträge des Reiches schriftlich festhalten. Diese Aufzeichnungen erleichterten das Eintreiben der Steuern. Händler hielten schriftlich fest, was sie gekauft und verkauft hatten. Auch die Priester erlernten die Kunst des Schreibens.

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Steuer: festgelegter Teil der Erträge oder des Einkommens, der an den Staat abgegeben werden muss

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Korb

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Ohne Schrift war es dem König nicht möglich, ein großes Reich zu regieren.

Mesopotamien

Mesopotamien war das Gebiet zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris. Die Bauern pflanzten dort Weizen und Gerste an. Sie züchteten Ziegen und Schafe. Das Volk der Sumerer lebte im Süden von Mesopotamien. Sie erfanden ungefähr 3 200 v. Chr. die Schrift.

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Es gab verschiedene Königreiche in Mesopotamien. Unter Hammurabi, dem König von Babylon, entstand ein großes Reich. Das Zentrum des Reiches war die Stadt Babylon. Babylon lag am Euphrat und war von gewaltigen Mauern umgeben. Eines der prachtvollsten Stadttore war das Ischtartor. Es war mit 575 Bildern von Löwen, Stieren und Drachen und blau glasierten Ziegeln verziert.

verzieren: schmücken

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An den großen Flüssen bildeten sich Hochkulturen. Gemeinsame Merkmale waren: Bewässerungsanlagen, Neuerungen im Handwerk, Städte, Handel und Schrift. Mesopotamien lag zwischen Euphrat und Tigris.

Es gab in Babylon auch einen prachtvollen Königspalast. Die „Hängenden Gärten“ galten in der Antike als Weltwunder. Sie waren terrassenförmig angelegt. Dort wuchsen mitten in der Wüste hunderte verschiedene Pflanzen und Baumarten.

Tempelturm und Hängende Gärten in Babylon

Ischtartor in Babylon


HOCHKULTUREN 33

1) In welchen Ländern fließen diese Flüsse? %%

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Hoangho Euphrat und Tigris Nil Indus und Ganges

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Ägypten = Mesopotamien = E Indien =

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China =

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2) Male die Flüsse blau nach und trage anschließend ihre Namen mit Hilfe des Atlas in die Skizze ein! %%%%

3) Nun setze die Zahlen der Länder neben den Flüssen in den entsprechenden Kreis ein! %%%

1. Ägypten © 2. Mesopotamien © 3. Indien © 4. China

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4) Was bauten die Menschen, um das Wasser der Ströme für ihre Felder nutzen zu können? Setze ein! %% künstliche B • • • • • • • • • • • a • • • • • • 5) Wer war für diese einzelnen wirtschaftlichen Bereiche zuständig? Setze ein! %% Bearbeitung des Bodens:

Händler HandwerkerT

Herstellung von Geräten:

D

Handel mit Waren:

Baumeister

Planung von Anlagen und Bauten:

König

Leitung des Reichs: LÖSUNGSWORT:

T Bauer

A

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34 HOCHKULTUREN

g

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Ve

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6) Hier siehst du eine Bewässerungsanlage. Beschrifte die Kästchen! Anschließend male das Ackerland grün, den Damm braun und den Nil und die Kanäle blau an! %%

7) Weißt du noch? Wie heißen die Wörter? %

mp e

SCHLEU © DÄM © SEN © NAL © ME © KA

leitet das Wasser weiter =

unterteilen das Ackerland, damit das Wasser gleichmäßig verteilt wird = regeln, wie viel Wasser durch die Öffnungen fließen kann = 8) Kannst du die Lösungswörter finden? Anschließend schreibe die Lösungswörter zu den Bildern! % Tipp: Ein Spiegel hilft dir dabei! lednaH

tdatS etgitsefeb

tfirhcS

darfpöhcS

Oly

ebiehcsrefpöT


HOCHKULTUREN 35

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8. ÄGYPTEN: EIN GESCHENK DES NILS Ägypten liegt am Nil

fruchtbar: Boden, auf dem viel wächst

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Wenn du Ägypten heute besuchen willst, musst du eine Reise in den Nordosten Afrikas unternehmen. Es gibt dort fast nur Wüste und wenig Regen.

Mittelmeer

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Seit Jahrtausenden brachte aber der Nil große Wassermassen in dieses Gebiet und überschwemmte jedes Jahr das umliegende Land. Wenn das Wasser dann abfloss, blieb am Ufer ein 10 km breiter Streifen aus schwarzem Schlamm zurück. Dieser Schlamm machte den Boden fruchtbar. Jedes Jahr feierten die Ägypter deshalb ein Nilfest. Alexandria

Gizeh

Unterägypten

Memphis

Was bedeuten die Farben grün und gelb auf der Karte? Welche Bilder kannst du auf der Karte sehen?

Sinai

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Pyramiden von Gizeh

Sakkara

Tal der Könige

Theben Luxor

Rotes Meer

Tempel von Luxor

Tempel von Abu Simbel

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Abu Simbel

Nil

Ägypten – das Land am Nil

Weil es in Ägypten so selten regnete, gruben die Bauern zu ihren Feldern Kanäle und leiteten das Nilwasser um. Der Nil war auch die wichtigste Wasserstraße für den Transport von Waren und Menschen.

Ç Das Jahr der Bauern bestand aus 3 Jahreszeiten:

• die Zeit der Nilüberschwemmung: August bis November

• die Zeit der Aussaat und des Wachsens: Dezember bis Februar

• die Zeit der Trockenheit und Ernte: März bis Juli

Aussaat: Samenkörner in die Erde legen


36 HOCHKULTUREN Das Jahr der Bauern Pharao: Herrscher über Ägypten

Quelle: Herodot,

- Zeit der Überschwemmung: Die Bauern mussten beim Bau der Pyramiden helfen.

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Überschwemmung

- Zeit der Aussaat und des Wachsens: Nach dem Rückgang der Überschwemmung bearbeiteten die Bauern ihre Felder mit Pflügen. Die Pflüge wurden von Ochsen gezogen. Die Samen des Getreides wurden mit der Hand gesät. Weizen und Gerste waren die wichtigsten Getreidesorten der Ägypter. Aus Weizen wurde Brot hergestellt. Aus Gerste wurde Bier erzeugt.

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griechischer Geschichtsschreiber (5 Jh. v. Chr.) Wenn der Nil das Land überschwemmt, so ragen nur die Städte über dem Wasser hervor … Man fährt dann auch zu dieser Zeit nicht im Strombett, sondern mitten über die Felder.

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Pyramide: ägyptisches Königsgrab

Die meisten Menschen in Ägypten waren Bauern und Bäuerinnen. Sämtliches Land gehörte aber dem Pharao. Dieser ließ jedem Bauern ein Stück Land zuweisen. Dafür mussten diese auch einen Teil ihrer Ernte abliefern. Die Bauern hatten verschiedene Aufgaben zu erledigen:

Schilf: hoch wachsendes Gras, das an den Ufern von Gewässern wächst

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Ägypten liegt in Nordafrika. Der Schlamm des Flusses Nil machte das Land fruchtbar. Die Bauern und Bäuerinnen bearbeiteten das Land. Sie bauten Weizen, Gerste und verschiedene Gemüsesorten an.

- Zeit der Trockenheit: Jetzt brachten die Bauern die Ernte ein und verarbeiteten das Getreide. Das Korn wurde dann in die Kornspeicher des Pharaos gebracht und dort gelagert.

Bauern ernten

In Ägypten wuchsen viele Obst- und Gemüsesorten wie Datteln, Feigen, Gurken, Melonen, Zwiebeln, Erbsen, Kohl, Bohnen und Salat. Außerdem züchteten die Ägypter Enten, Gänse, Rinder und Esel. Esel wurden als Lasttiere eingesetzt und Rinder als Zugtiere. Mit kleinen Booten aus Schilf fingen Fischer im Nil verschiedene Fische.

Fischer


HOCHKULTUREN 37

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 1) Bemale das fruchtbare Land grün, die Wüste gelb und den Nil blau! %%%

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Mittelmeer

Sinai

Sakkara

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Pyramiden von Gizeh

Tal der Könige

Rotes Meer

Luxor

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Tempel von Luxor

Nil

Tempel von Abu Simbel

Abu Simbel

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2) Hilf dem Bauern, sich die Arbeit einzuteilen! %% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 36 nach!

Zeit der Überschwemmung:

Zeit der Aussaat und des Wachsens:

Zeit der Trockenheit:

Wie soll ich das nur schaffen? pflügen, Pyramidenbau, ernten, säen, Getreide verarbeiten


38 HOCHKULTUREN

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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3) In diesem Rätsel haben sich diese wichtigen Wörter senkrecht oder waagrecht versteckt. Kreise sie ein! %%%

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4) Auf diesem Bild siehst du die Bauern und Bäuerinnen bei der Arbeit. Male diese ägyptische Wandmalerei an!


HOCHKULTUREN 39

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9. ALLTAGSLEBEN IN ÄGYPTEN Die Menschen in Ägypten

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Den Aufbau der ägyptischen Gesellschaft kann man sich wie eine Pyramide vorstellen:

Es gab folgende Personen in Ägypten:

1

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2

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7

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1. Pharao 2. Priester 3. Wesir 4. Beamte 5. Schreiber 6. Bauern 7. Handwerker 8. Händler 9. Sklaven

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Sklave/Sklavin: ein Mensch, der jemand anderem gehört

Ägyptische Gesellschaftspyramide

Tempel: Gotteshaus für verschiedene Götter und Göttinnen

Neben dem Pharao gab es die Priester. Diese hatten großen Einfluss, weil sie für den Pharao den Willen der Götter deuteten. Jeder Tempel mit dem umliegenden Land hatte einen eigenen Priester.

Wesir: mächtiger Beamter, der dem Pharao beim Regieren des Landes half

Oly

An der Spitze des Reiches stand der Pharao. Er war die wichtigste Person im Land. Der Pharao galt als Sohn des Sonnengottes und wurde von den Menschen wie ein Gott verehrt. Das ganze Land und alles, was darauf wuchs, gehörten ihm.

Der Wesir war ein mächtiger Beamter, der dem Pharao beim Regieren des Landes half. Die Beamten beaufsichtigten die Eintreibung der Steuern und den Bau von Kanälen und Pyramiden. Sie mussten schreiben, lesen und rechnen können. Die Schreiber führten Buch über die Materialien, die für Bauwerke verwendet wurden. Sie kontrollierten die Eintreibung von Steuern. Wesire, Beamte und Schreiber wurden vom Pharao für ihre Arbeit gut bezahlt.

Schreiber


40 HOCHKULTUREN

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Die meisten Bewohner Ägyptens aber waren Handwerker und Handwerkerinnen, Händler und Händlerinnen, Bauern und Bäuerinnen und Sklaven und Sklavinnen.

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Geschickte Handwerker und Handwerkerinnen waren sehr gefragt. Zu den Handwerkern gehörten Goldschmiede, Bierbrauer, Tischler, Töpfer, Schuster, Glasbläser und Weber. Sie verkauften ihre Waren in der Stadt und konnten davon gut leben. Die ägyptischen Händler und Händlerinnen verwendeten kein Geld. Sie tauschten ihre Waren mit anderen Händlern.

Handwerker

Sklaven und Sklavinnen waren häufig Kriegsgefangene und mussten für ihre Herren arbeiten. Sie waren nicht frei und konnten auch verkauft werden.

Die Häuser der Ägypter und Ägypterinnen Die Häuser der armen und der reichen Leute waren aus Lehmziegel gebaut, die an der Sonne getrocknet wurden. Die Häuser der armen Leute hatten nur einen Raum. Reiche Ägypter bauten Häuser mit mehreren Stockwerken und mit vielen Räumen.

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Lehmziegel: Es wurde der Schlamm aus dem Nil mit Stroh und Kieselsteinen gemischt und dann getrocknet.

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Die Bauern und Bäuerinnen bauten Kanäle, halfen beim Bau der Pyramiden, pflügten, säten und ernteten. Einen Teil ihrer Ernte mussten sie alljährlich als Steuern abliefern.

Schau dir das Haus auf dem Bild genau an und beschreibe die Tätigkeiten der Menschen!

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Wodurch unterscheidet sich dieses Haus von Häusern in Österreich?

Ägyptisches Haus


HOCHKULTUREN 41

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Die Zimmer waren mit bunt bemalten Wänden geschmückt. Auf den gekachelten Böden lagenTeppiche und Schilfmatten. Es gab ein Badezimmer mit Toilette und Waschgelegenheit. Für die Beleuchtung der Zimmer sorgten Öllampen. Die reichen Ägypter hatten verschiedene Möbel wie Sessel, Tische, Truhen und Kleiderschränke, die oft mit Gold verziert waren.

Das Essen der Ägypter und Ägypterinnen

Toilette: WC

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In Ägypten aßen die Menschen mit den Fingern. Die Speisen wurden auf einem Lehmofen oder über einer offenen Feuerstelle zubereitet.

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Öllampe

Das Fladenbrot war in Ägypten das wichtigste Nahrungsmittel. Es nutzte aber die Zähne der Ägypter stark ab, weil es oft Sand und kleine Steine enthielt.

Fladenbrot: flaches, rundes Brot, das zu Hause gebacken wird

Obst und Gemüse

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Neben verschiedenen Gemüsearten aßen die Menschen gerne Fleisch, das aber teuer war. Fische wurden oft gegessen, weil sie billig waren. Es gab auch Süßigkeiten und Kuchen für die Reichen. Die armen Leute ernährten sich aber vor allem von Brot, Gemüse, Bohnen und Zwiebeln.

Amulett: Schmuckstück, das Glück bringen soll

Das Hauptgetränk der Ägypter und Ägypterinnen war Wasser. Bier tranken alle gern, Wein konnten sich nur die Reichen leisten.

Kleidung und Schmuck

Die Ägypter trugen um den Hals Amulette, die sie beschützen und ihnen Glück bringen sollten. Als Halsschmuck trug man Ketten aus Muschelschalen und Schneckengehäusen.

Fischamulett

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Bei reichen Ägyptern waren Perücken – künstliche Haare aus Menschenhaar oder Schafswolle – sehr beliebt.

Die Frauen trugen lange Kleider aus Leinen in hellen Farben und darüber oft einen durchsichtigen Umhang. Die Männer kleideten sich mit Tüchern aus Leinen, die sie sich um die Hüften wickelten. So war es ihnen auch bei heißem Wetter nicht zu warm.

Leinenkleid mit Umhang

Reiche Ägypter trugen gepolsterte Sandalen. Diese waren aus Leder oder Papyrus hergestellt. Die armen Leute gingen aber barfuß.

Sandalen


Zum Nachdenken: Welche Berufe werden auch heute kaum von Frauen ausgeübt? adoptieren: als eigenes Kind annehmen

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Ägyptischer Schminkkurs in der Klasse

Männer und Frauen schminkten sich gerne die Augen. Dazu verwendeten sie schwarzen Kajal, der ihre Augen vor dem grellen Sonnenlicht schützte. Die Ägypter benutzten aber auch Schminke für Wangen und Lippen sowie Puder für das Gesicht. Die Männer rasierten sich sorgfältig und ließen sich die Haare regelmäßig schneiden.

Ägypterin beim Schminken

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Wenn du willst, kannst du dich auch wie ein Ägypter oder eine Ägypterin schminken!

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42 HOCHKULTUREN

Frau und Familie

Der Mann war der Vorstand der Familie. Wenn ein Vater starb, erbte sein ältester Sohn das Land und das Vermögen. Aber auch die ägyptischen Frauen hatten Rechte und viele Freiheiten. Sie konnten Land besitzen und Handel betreiben. Die ägyptischen Frauen konnten sich sogar schon scheiden lassen.

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Das Familienleben spielte in Ägypten eine wichtige Rolle. So konnten Ehepaare Kinder adoptieren, wenn sie selbst keine bekommen konnten. Für die Ägypter war es wichtig, viele Kinder zu haben. Diese hatten im Alter für ihre Eltern zu sorgen.

Spielende Kinder

Die Ägypter heirateten recht jung. Die jungen Männer waren bei ihrer Heirat unter 20 Jahre, die Mädchen meistens zwischen 14 und 18 Jahre alt. Die Söhne der Reichen durften zur Schule gehen und schreiben lernen. Die Mädchen blieben zu Hause und lernten den Haushalt zu führen. Die Söhne ärmerer Leute mussten schon früh in den Werkstätten oder auf den Feldern ihrem Vater bei der Arbeit helfen.

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Der Pharao herrschte über Ägypten. Es gab große Unterschiede zwischen Arm und Reich beim Wohnen, Essen und der Kleidung. Das Familienleben war den Ägyptern sehr wichtig.

Dennoch blieb den Kindern auch noch Zeit zum Spielen. Beliebte Spielsachen waren Steckenpferde, Kreisel, Puppen, Lehmbälle und geschnitzte Tiere. Ägyptische Jungen beim Unterricht


HOCHKULTUREN 43

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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1) Beschrifte die Bilder! Trage dazu die Zahlen richtig in die Kreise ein! % Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 39 nach!

1. Pharao 2. Priester 3. Wesir 4. Beamte 5. Schreiber 6. Bauern 7. Handwerker 8. Händler 9. Sklaven

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2) Beschrifte folgende Nahrungsmittel aus dem Essensplan der Ägypter und Ägypterinnen! %%


44 HOCHKULTUREN

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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3) Hier siehst du einen Ägypter und eine Ägypterin. Du kannst sie nach deinen Vorstellungen anmalen!

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4) Auf diesem Bild siehst du ägyptische Frauen bei ihrer Arbeit. In der Wortschlange sind ihre Tätigkeiten versteckt. Male die Begriffe in unterschiedlichen Farben an und schreibe dann die Lösungswörter auf! Zum Schluss kannst du dieses Bild anmalen! %%%

LÖSUNG:

H C G N K S E R E B I U I S E I L F L L N C L H N L T H O E E E E I K E R G N M NBAC AUS


HOCHKULTUREN 45

In Ägypten glaubt man an viele Götter und Göttinnen

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10. RELIGION IN ÄGYPTEN Mit welchen Tieren wurden die Götter in Verbindung gebracht?

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Die Menschen im Alten Ägypten glaubten an mehr als 1 000 verschiedene Götter und Göttinnen. Für jeden Anlass im Leben gab es die dafür „zuständigen“ Götter. Die Götter und die Menschen lebten in verschiedenen Welten.

Horus

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Verbindung zu den Göttern konnte nur der Pharao aufnehmen, weil er als Sohn des Sonnengottes galt.

Himmelsgott: Er war der erste Pharao und Herrscher Ägyptens.

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Sonnengott: Er galt als Schöpfer und Herrscher des Universums und des Lebens.

Anubis

Totengott: Er führte die Toten ins Jenseits.

Isis Göttin der Familie und der Kinder: Sie heilte auch Krankheiten.

Osiris Gott des Jenseits, der Wiedergeburt und der Toten: Er war der Richter über die Toten.

Die Hieroglyphen – Bilderschrift der Ägypter

Die ägyptischen Schriftzeichen nennt man Hieroglyphen.

Oly

Die Ägypter schrieben auf Papyrus. Papyrus stellten die Ägypter aus dem Mark der Papyrusstaude her, die am Nilufer wuchs. Als Tinte verwendeten die Ägypter eine Mischung aus Wasser und Ruß. Die Schreiber schrieben mit angespitzten Schilfrohrfedern. Die Ägypter meißelten aber auch ihre Hieroglyphen in Stein.

Mark: das Innere, z. B. Knochenmark Staude: Strauch meißeln: mit einem Werkzeug/Meißel etwas in einen Stein ritzen

Papyrusherstellung


46 HOCHKULTUREN Das Hieroglyphen-Alphabet

Totengott Anubis

g

Gegenstand Aussprache Zeichen

Geier (kurz)

a

Bein

b

Gegenstand Aussprache

Mumifizierung: Austrocknen oder Einbalsamierung zum Schutz vor Verwesung

Zeichen

Tierleib mit Zitzen

ch

Hand

d

Unterarm

e

Schlange f (Hornviper)

Krugständer g

Hof

h

Gegenstand Aussprache

Schilfblatt

i oder j

Seil

o

Korb

k

Hocker

p

Abhang

q (auch k)

Mund

r

Löwe

Henkelkranz Schleife

}

Eule

Brettspiel

mp e

Verwesung: nach dem Tod zerfällt der Körper

Zeichen

rla

Versuche einmal, deinen Namen in Hieroglyphen zu schreiben!

Ve

Welche Gegenstände und Tiere kannst du erkennen?

Die Hieroglyphen waren eine Bilderschrift. Jedes Schriftzeichen stand für ein Wort oder einen Laut. Insgesamt gab es etwa 700 verschiedene Zeichen. Diese schrieben Schreibern auf Papyrus oder meißelten sie in Stein ein.

Wasser

l

l

gefalteter Stoff

s (stimmlos)

m

Brotlaib

t

mn

Wachtelküken

w oder u

n

Deutzeichen Mann – Frau

Ein Leben nach dem Tod

einbalsamieren: einen Leichnam durch Balsam und andere Stoffe vor Verwesung bewahren

Wenn ein armer Ägypter starb, legten ihn daher seine Verwandten in den heißen Wüstensand. Dadurch trocknete der Körper aus und blieb vor der Verwesung geschützt. Das nennt man natürliche Mumifizierung.

Oly

innere Organe: Leber, Lunge, Herz, Nieren

Die Ägypter glaubten, dass ein Toter ein anderes Leben nach dem Tode hätte. Um im Totenreich weiterleben zu können, musste aber der Körper des Toten erhalten bleiben.

Skarabäus: Mistkäfer, der bei den Ägyptern als Symbol (Zeichen) für die Auferstehung galt

Nach dem Tod eines Pharaos oder eines reichen Ägypters wurde die Leiche aber einbalsamiert. Zuerst entfernte man alle inneren Organe und das Hirn. Nun legten die Priester den Toten für 40 Tage in Salz, um den Körper auszutrocknen. Dann wurde der Leichnam gewaschen und ausgestopft, damit er die Form behielt. Anschließend wurde er mit Ölen eingerieben und in Leinenbinden gewickelt. Zwischen diese Stoffschichten legten die Priester wertvolle Amulette wie zum Beispiel das Amulette eines Skarabäus.


HOCHKULTUREN 47

g

Bis zu 3 000 m Leinenstreifen brauchte man, um eine Mumie einzuwickeln und diese zu schützen.

Große Tempel zu Ehren der Götter

Ç

rla

Zu Ehren der Götter erbauten die Ägypter gewaltige Tempelanlagen.

Ve

So ließ der mächtige Pharao Ramses II. einen Tempel errichten, der über 60 Meter tief im Felsen liegt.

Auch Tiere wurden mumifiziert. Reiche Ägypter nahmen die Mumien ihrer Lieblingstiere wie Katzen oder Hunde mit ins Grab.

Der Felsentempel von Abu Simbel erbaut von Ramses II.

Die Pharaonen bauen sich Häuser für die Ewigkeit

Der Bau der Pyramiden war eine gewaltige Leistung für die damalige Zeit. Du musst dabei bedenken, dass es keine Kräne oder andere Maschinen gegeben hat.

Vergleiche die Größe der Cheopspyramide mit der des Stephansdomes!

146 m

Oly

Die berühmteste Pyramide ist die Cheopspyramide, die beinahe 146 m hoch ist.

In welchen Kino- oder Fernsehfilmen kommen Mumien und Pyramiden vor?

139 m

mp e

Die Pharaonen erbauten noch zu ihren Lebzeiten prächtige Pyramiden, in denen sie begraben wurden.


g

48 HOCHKULTUREN

Wie wurden die Steine transportiert?

rla

Wie wird heute gebaut?

Grabkammer des Pharaos Große Galerie

Pyramiden der Hauptfrauen

Ve

unterirdische Kammer

Dieses Bild zeigt dir, wie eine Baustelle in Ägypten ausgesehen haben könnte.

Hast du das gewusst?

mp e

Das Innere einer Pyramide

• Jeder Steinblock wog so viel wie eineinhalb Elefanten (zirka 2,5 Tonnen). • Wasserträger brachten den Arbeitern Wasser, da es in der Wüste sehr heiß war.

Rampe: schräge Auffahrt luxuriös: im Reichtum leben

Die Ägypter bauten die Pyramiden der Pharaonen zum Großteil in „Handarbeit“. Um die Steine in größere Höhen zu befördern, sollen die Ägypter Rampen aus Erde und Lehmziegel gebaut haben. In den Pyramiden befanden sich kostbare Grabbeigaben wie Gold, Silber, Edelsteine und Gebrauchsgegenstände.

Oly

Die Ägypter glaubten an viele Götter und Göttinnen. Die Schriftzeichen der Ägypter nennt man Hieroglyphen. Ihre Toten wurden mumifiziert. Die Pyramiden dienten den Pharaonen als Grab.

Diese Grabbeigaben sollten den Pharaonen auch im Jenseits ein angenehmes und luxuriöses Leben ermöglichen. Die Schätze in den Pyramiden lockten aber auch immer wieder Grabräuber an. Diese raubten die wertvollen Gegenstände und manchmal sogar den Leichnam des Pharaos.

Grabräuber


HOCHKULTUREN 49

g

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Ve

rla

1) Male die zwei ägyptischen Tiere so bunt wie den Adler an!

2) Versuche, die folgenden Wörter in Hieroglyphen aufzuschreiben! %%%% Tipp: Die Hieroglyphen stehen auf S. 46!

mp e

MUMIE

KATZE

AMULETT

Oly

3) Schreibe deiner Freundin oder deinem Freund eine Geheimnachricht in Hieroglyphenschrift! %%%%% Tipp: Die Hieroglyphen stehen auf S. 46!


50 HOCHKULTUREN

g

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

rla

4) Vorbereitung auf das Leben nach dem Tod: a) Lies dir den Anfang genau durch! Die Buchstaben sind schon richtig zugeordnet, es fehlt aber noch ein Buchstabe. Füge den fehlenden Buchstaben ein! % R

K

Ve

S

A

mp e

S. Die Verwandten trauern um den Toten. K. Die Einbalsamierer entfernen die inneren Organe. Dann legen sie den Körper des Toten in Salz, das ihn austrocknet. A. Der Leichnam wird mit langen, schmalen Leinenbinden umwickelt. Amulette werden dazwischen gelegt. R. Über das Gesicht der Mumie legt man zuerst eine Maske. Danach wird sie in einen Sarg gelegt, der reich verziert ist. A. Beim Begräbnis wird der Sarg des Toten mit all seinen Besitztümern zum Grabmal gebracht.

Oly

b) Jetzt ordne die restlichen Sätze den Bildern zu und trage die Buchstaben in die Kreise ein! %% S

Ä

LÖSUNGSWORT: S K • R A

Ä

S

S. Der Tote tritt vor die „Waage der Gerechtigkeit“. Ä. Der Sarg wird in einen rechteckigen Außensarg gelegt. U. Alle Spuren menschlichen Lebens werden mit einem Besen weggekehrt. B. Am Eingang zum Grabmal öffnet ein Priester den Mund der Mumie.


g

Hochkulturen NEWS

51

E U R O PA

rla

AMERIKA

ASIEN

AFRIKA

Verkaufe gut abgerichteten Affen, der beim Ernten d er Früchte hilft!

Ve

OZEANIEN

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesucht! Wer schreibt die beste Reportage über eine der Hochkulturen unserer Welt?

Zwei Monate kein Lohn für Arbeiter – erster STREIK!

Ägypten – Ein geheimnisvolles Wesen bewacht die Pyramide in Gizeh. Es ist 73 m lang und 20 m hoch, hat den Körper eines Löwen und ein menschliches Gesicht.

mp e

Ägypten, 1156 v. Chr. – Exklusivmeldung: Die Arbeiter in der Totenstadt von Ramses III. weigern sich zu arbeiten. Bereits seit zwei Monaten haben sie keinen Lohn erhalten.

Grab des Tutenchamun Das Rätsel der Sphinx: gefunden!

Wir verfassen Ihr persönliches Totenbuch!

Wollen Sie unvorbereitet ins Jenseits gehen? Sagen Sie sich von Ihren Sünden los und lassen Sie sich den Weg ins Totenreich zeigen! Günstige Totenbücher von Anubis auch für Sie kein Luxus!

Sonderbericht aus Ägypten

ACHTUNG! Es dauerte 10 Jahre, bis alle Schätze au s dem Grab geräumt waren!

Oly

Der britische Archäologe Howard Carter entdeckte 1922 im Tal der Könige das Grab des Tutenchamun. Mesopotamien: Er fand die 11 kg MACHEN SIE URLAUB IM schwere Totenmaske aus „GARTEN EDEN“! Gold! Die blauen Besuchen Sie Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris. Streifen der Goldmaske sind aus Besichtigen Sie die prächtige Hauptstadt Glas. Babylon mit dem Ischtartor und den „Hängenden Gärten“.


Hochkulturen NEWS

Mesopotamien, 3 000 v. Chr. Auch Sumerer schreiben! Nach neuen Erkenntnissen gebrauchten die Sumerer in Mesopotamien schon um 3 000 v. Chr. eine Bilderschrift. Jedes Zeichen steht für ein Wort. Später entwickelten sie daraus die Keilschrift.

Gesetzeskodex des Hammurabi tritt in Kraft! Die Gesetze des Königs Hammurabi sind auf einer 2,25 m hohen Säule aus schwarzem Stein eingemeißelt. Jeder kann sich hier informieren. Ein Beispiel: „Wenn ein freier Mann einen anderen freien Mann des Mordes beschuldigt und dafür keinen Beweis erbringen kann, wird er mit dem Tode bestraft.“ Was halten Sie von dieser Bestimmung?

Ve

Bier aus Mesopotamien

g

Mesopotamien, 18. Jh. v. Chr.:

rla

52

Mehrere Sorten: Starkbier, Feinbier, dunkles Bier, süßes Bier. Garantiert unverdünnt! Tipp: Trinken Sie Ihr Bier mit dem Strohhalm! Warnung an die Wirte: Wer Bier verdünnt, wird ertränkt!

Mehr als 6 000 lebensgroße Tonfiguren bewachen das Grab von Quin Shi Huangdi, dem ersten Kaiser von China!

mp e

Phönizien – 2 000 v. Chr. NEUES VON DER SCHIFFSMESSE BOOTE FÜRS MEER GEBAUT Schluss mit den flachen Booten, die nur in Küstennähe sicher sind! Das neue Modell hat einen Kiel, die Ruder werden auf Rollen geführt. Die Ruderer sitzen in zwei Reihen übereinander mit dem Rücken zur Fahrtrichtung.

Oly

Was gibt es Neues?

• Um 2 000 v. Chr. wird die erste Literatur der Menschheit in Tontafeln gestochen: das Gilgamesch - Epos. • Das Ischtartor in Babylon ist mit 575 Stieren verziert. Es ist mit blauen Ziegeln verkleidet. Man kann es in Berlin besichtigen! • Seit Beginn des 2. Jahrtausends haben die Sumerer eigene Wörterbücher. • Der chinesische Weise Konfuzius prägt die goldene Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“.

China, 221 v. Chr. – Kaiser Quin Shi Huangdi, reformierte die Schrift und regelte Maße und Gewichte. Er ließ neue Straßen anlegen und befahl den Bau der großen Chinesischen Mauer. Er verlieh sich selbst den Kaisertitel. Nach seinem Tod wurde er in einem ungeheuer großen Grab bestattet.

Buchtipps für besonders Wissensdurstige

Christa Holtei, Volker Fredrich: Der verschwundene Papyrus. Ein Mitratekrimi aus dem Alten Ägypten (dtv junior). Fabian Lenk: Tatort Erde. Verrat im Tal der Könige. Ein Ratekrimi aus Ägypten (Loewe Verlag). David Murdoch, Chris Forsey: Tutanchamun. Leben und Tod eines Pharos (Verlag Gerstenberg).


ANTIKE 53

g

11. DER LEBENSRAUM DER GRIECHEN Menschen besiedeln Griechenland

Wer von euch war in den Ferien schon einmal in Griechenland? Wie sieht die Landschaft dort aus?

rla

Ab zirka 1 900 v. Chr. zogen griechische Stämme in das Gebiet des heutigen Griechenlands. Die antiken Griechen bauten zuerst Dörfer und später Städte.

Olymp

Ve

Schwarzes Meer

Troja

Delphi Korinth Olympia

Theben Marathon Athen

P E LO P O N N E S

KLEINASIEN

Stamm: Gruppe von Menschen gemeinsamer Herkunft, Sprache und Kultur Antike: Bezeichnung für den griechisch-römischen Kulturkreis

mp e

Sparta

Mittelmeer

K R E TA

GRIECHENLAND

Das antike Griechenland

Etwas ganz Besonderes: Stadtstaat

Oly

Griechenland wird vom Meer, aber auch von hohen Bergen in viele unterschiedliche Landschaften geteilt. Daher konnten die Menschen im antiken Griechenland nicht leicht von einer Stadt in die andere kommen. Dies war der Grund dafür, dass sich damals noch kein gemeinsamer großer Staat entwickeln konnte. Doch jede der Städte wie Athen, Theben oder Sparta bildete mit den Bauern- oder Fischerdörfern, die rundherum lagen, einen eigenen Stadtstaat. Die Bauern aus den Dörfern versorgten die Städte mit Öl, Wein und Getreide. Sie brachten auch Milch und Käse von ihren Schafen und Ziegen in die Stadt. Viele Stadtstaaten verkauften ihre Waren an andere Stadtstaaten. Diese Waren wurden dann oft mit Schiffen über das Meer transportiert.

Berühmte griechische Heldengedichte sind die Ilias und die Odyssee, die der Dichter Homer um 800 v. Chr. verfasst haben soll. Der Kampf um die Stadt Troja wurde sogar durch eine List mit einem hölzernen Pferd entschieden!

Stadtstaat: Stadt mit Umland Umland: die Dörfer und das Land rund um eine Stadt


54 ANTIKE

g

Bezahlt wurde mit Silbermünzen, auf denen eine Eule eingeprägt war. Diese Münzen wurden Drachmen genannt.

Silbermünze

verbünden: sich zusammentun, vereinigen

rla

Manche Stadtstaaten führten Kriege gegeneinander. Einige Stadtstaaten waren auch verbündet und kämpften gemeinsam gegen ihre Feinde.

DORF

DORF

DORF

Ve

Betrachte das Bild und zähle auf, was alles zum Stadtstaat gehört!

DORF

STADT

DORF

Pallas Athene: Göttin der Weisheit. Sie war auch die Schutzgöttin der Stadt Athen.

HAFEN

DORF

Einkauf von Waren

MEER Verkauf von Waren

BERGLAND

mp e

Ein Stadtstaat und sein Umland

Athen und Sparta

Nach und nach entstanden in Griechenland zirka 600 Stadtstaaten. Einer der größten war Athen. Dort lebten bis zu 300 000 Menschen! Der Hafen von Athen heißt Piräus. Auf einem Hügel über der Stadt stand ein Tempel der Göttin Pallas Athene.

Oly

Wie viele Männer und wie viele Frauen siehst du auf diesem Bild? Wie sind die Menschen gekleidet? Was machen sie? Wer könnte ein Sklave oder eine Sklavin sein?

So ähnlich könnte es auf einem antiken griechischen Markt ausgesehen haben.


ANTIKE 55

g

Die Athener Männer, die eigenes Land besaßen, nannte man Bürger. Manche von ihnen hatten große Ländereien und waren reich, andere hatten nur kleine Bauernhöfe. Die Männer in Athen bestimmten, was in der Familie zu geschehen hatte.

Ç

rla

Erziehung: Im Alter von 7 Jahren begannen die Jungen in Athen lesen und schreiben zu lernen. Sie gingen in Begleitung eines Sklaven jeden Tag zu einem Lehrer zum Unterricht. Anschließend betrieben sie Sport.

Ve

Die Ehefrauen durften ihre Häuser Unterricht der Knaben in Athen nur selten verlassen. Mädchen gingen nicht zur Schule und heirateten oft schon mit 14 Jahren. Die Frauen kümmerten sich um den Haushalt und erzogen die Kinder. Ausländer und Ausländerinnen durften kein Land besitzen. Sie arbeiteten als Händler oder Handwerker und bezahlten hohe Steuern an den Stadtstaat.

mp e

Die schwere Arbeit aber wurde von Sklaven und Sklavinnen gemacht. Diese waren oft in Kriegen gefangen genommen und dann verkauft worden. Manche Sklaven mussten schwer in den Bergwerken arbeiten. Andere Sklaven und Sklavinnen waren in der Landwirtschaft oder im Haushalt tätig. Sklaven bekamen keinen Lohn. Gebildete Sklaven wurden Hauslehrer, Ärzte oder Diener.

Frauenalltag in Athen Sklave

Oly

Sparta war ebenfalls ein wichtiger Stadtstaat. Die Spartaner waren sehr kriegerisch und legten daher großen Wert auf sportliches Training – auch bei den Frauen und Mädchen. Der Staat übernahm in Sparta die Erziehung der Kinder. Ab dem 7. Lebensjahr wurden die Kinder einem strengen Lehrer anvertraut. Sparta und Athen kämpften lange Zeit darum, wer der mächtigere Stadtstaat war.

Menschen wandern aus

Auf Grund der Überbevölkerung in den Städten wanderten viele Griechen aus. Diese Griechen und Griechinnen gründeten an den Küsten rund ums Mittelmeer und am Schwarzen Meer neue Städte. Diese neu gegründeten Städte nannte man Kolonien. Die Auswanderer erhofften sich dort ein besseres Leben. Der Philosoph Plato meinte dazu: „Die Griechen sitzen um die Küste des Mittelmeers wie Frösche um einen Teich!“

Spartanerin

Überbevölkerung: zu viele Menschen leben an einem Ort Philosoph: jemand, der über den Sinn des Lebens nachdenkt


56 ANTIKE

AL

Massalia

Schwarzes Meer

IT Odessos

N

S PA N I E N Neapolis

g

IE Tarent

KLEINASIEN

GRIECHENLAND

Ephesos Milet

rla

Auf dieser Landkarte siehst du einige griechische Kolonien. In welchen Ländern liegen diese Städte heute? Arbeite mit dem Atlas!

Syrakus

Athen Sparta

K R E TA

Mittelmeer

AFRIKA

Zähle jene Waren auf, die die Kolonie in den griechischen Stadtstaat lieferte! Zähle jene Waren auf, die der Stadtstaat an die Kolonie lieferte!

Die Menschen, die in den Kolonien wohnten, sprachen weiter Griechisch und behielten ihre Lebensweise bei (griechische Kultur). Die Menschen in den Kolonien trieben Handel mit den Stadtstaaten in Griechenland und ebenso mit benachbarten Völkern. Marmor

Kupfer

mp e

Vor der Schlacht von Salamis fragten die Griechen das Orakel von Delphi um Rat. Was ist das Orakel von Delphi? (Lexikon, Internet)

Ve

Die bedeutendsten griechischen Kolonien

KOLONIE

Getreid e Vasen

Eisenerz

Fisch

Schmuck

Bauholz

Oly

In Griechenland bildeten sich Stadtstaaten wie Athen und Sparta. Die Griechen gründeten viele Kolonien rund ums Mittelmeer. Die Perser waren ihre größten Gegner. 480 v. Chr. konnten die Griechen die Perser endgültig besiegen.

STADTSTAAT

Waffen

Geschirr

Handel zwischen Kolonie und Stadtstaat

Die Griechen hatten auch viele Feinde. Der größte Gegner war das Persische Reich. Die Perser besiegten die griechischen Kolonien in Kleinasien. Deswegen kämpften die Stadtstaaten Griechenlands gegen die Perser und besiegten sie in der Schlacht von Marathon (490 v. Chr.). Zehn Jahre später (480 v. Chr.) schlugen die Griechen die Perser endgültig in der Seeschlacht von Salamis.


ANTIKE 57

g

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

mp e

Ve

rla

1) Bemale das Meer blau! Dann bemale das antike Griechenland orange! %

2) Jeder rote Punkt steht für eine griechische Stadt. Beschrifte sie! %% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 53 nach! 3) Die Buchstaben sind durcheinander gekommen. Schreibe die Wörter richtig in die 2. Spalte! %%% Ordne dann mit der Liste die Bedeutung richtig zu! %%% (3. Spalte) Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 55 und 56 nach! ???????

WORT

1. AMNUDL

U •

Oly

WORTERKLÄRUNG

• D

2. NIOLKONE

K •

3. TEAHN

A •

• N

• N

1. Dörfer und Land rund um eine Stadt © 2. wohin Griechen auswanderten © 3. großer griechischer Stadtstaat


58 ANTIKE

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

neue Münze

alte Münze

Ve

5) Male die Eule an und zeichne eine eigene!

rla

g

4) Hier siehst du eine alte und eine neue griechischen Münze! Was fällt dir auf? %%

mp e

6) Jeder Frosch steht für eine heutige Stadt, die früher einmal eine griechische Kolonie war. Schreibe die Namen der Städte in die Karte! Nimm den Atlas dazu und schau nach! %%%%

„Die Griechen sitzen um die Küsten des Mittelmeers wie die Frösche um einen Teich.“

7) Der Athener Dichter Aischylos, selbst Teilnehmer an der Schlacht bei Salamis, berichtet uns darüber. Lies dir diesen Bericht genau durch! Dann überlege, warum die Griechen gegen die Perser siegten! %%%%%

Oly

Die Linie des Geschwaders führte der rechte Flügel mit den Athener Schiffen an, ihnen folgte die übrige Flotte. Wir hörten ihr Rufen: „Auf, Söhne Hellas! Befreit unser Vaterland! Befreit Weib und Kind! Befreit der heimischen Götter Heiligtum und die Gräber der Väter!“

Die Griechen besiegten die Perser, weil

Auch auf persischer Seite erhob sich lautes Kriegsgeschrei, denn sie durften nun nicht mehr länger warten. Schon stießen die Schiffe mit ihren eisenbeschlagenen Schnäbeln aufeinander. Ein Grieche brach im Vorbeifahren einem Perser alle Ruder ab, ein anderer rammte einen schwerfälligen persischen Segler. Da sich aber die persischen Schiffe in der Einfahrt der engen Bucht drängten, konnte sich die Flotte nicht entfalten, ja, die Schiffe rammten sich selbst und zerbrachen sich gegenseitig ihre Ruder.


ANTIKE 59

g

12. REGIERUNGSFORMEN IN GRIECHENLAND Wie wird das antike Griechenland regiert?

Zuerst regierten meist Könige. 1

Es regiert e i n einzelner Herrscher, der König. Das Amt wird vom Vater auf den Sohn vererbt.

Ve

MONARCHIE Königtum

Ordne die Bilder zu – schreibe die richtigen Nummern in die Kreise!

rla

Jede POLIS war unabhängig und hatte daher eine eigene Regierung. Es gab dafür verschiedene Möglichkeiten:

Später stürzten die Adeligen (die reichsten und vornehmsten Familien) den König und regierten gemeinsam. 2

Es regiert eine Gruppe reicher und vornehmer adeliger Männer.

mp e

ARISTOKRATIE Adelsherrschaft

Dazwischen kam immer wieder ein einzelner Mann, oft mit Gewalt und mit Hilfe des Volkes, an die Macht. 3

TYRANNIS Alleinherrschaft

Es regiert e i n einzelner Mann, ein Tyrann.

Oly

500 Jahre v. Chr. entwickelten Politiker in Athen eine neue Art des Regierens. 4

DEMOKRATIE Volksherrschaft

Alle männlichen Athener Bürger durften mitbestimmen.

Die griechischen Bürgerinnen, die Einwanderer und Einwanderinnen und die Sklaven und Sklavinnen – also der größte Teil der Bevölkerung Athens – durften aber in dieser „Demokratie“ nicht mitbestimmen.

Politiker: Person, die an der Führung eines Staates beteiligt ist


60 ANTIKE Wer darf mitbestimmen? Wer darf regieren?

Gutshof: ein größerer Bauernhof

Die Menschen aus dem Volk waren sehr unzufrieden. Die Bauern wurden immer ärmer, da aus den Kolonien billige Waren eingeführt wurden. Daher konnten die Bauern ihre Erzeugnisse nicht mehr mit Gewinn verkaufen.

In Athen wurden die Armen immer „Ich habe Gesetze gemacht – für Arme ärmer, die Reichen aber immer reicher. Der angesehene Kaufmann und Reiche gleich!“ Solon sollte etwas dagegen unternehmen. Er wurde von allen Bürgern dazu beauftragt.

Solon teilte die Bevölkerung in vier Klassen ein. Wer mehr Steuern zahlte, durfte auch Solon (zirka 594 v. Chr.) mehr politisch mitbestimmen. Politische Ämter (Richter, Heerführer) aber übernahmen nur die Reichen, da es dafür keine Bezahlung gab.

mp e

Einteilung der Bevölkerung nach Solon: 1. Großgrundbesitzer und Großkaufleute 2. Bauern, Kaufleute, Handwerker 3. Kleinbauern und kleine Handwerker 4. besitzlose Bürger (konnten kein Regierungsamt übernehmen)

Viele Bauern waren gezwungen, Geld auszuborgen. Wer die Schulden nicht zurückzahlen konnte, musste sich selbst und seine Familie als Sklaven verkaufen. Diese Sklaven arbeiteten auf den Gutshöfen der Adeligen.

Ve

Ç

rla

g

Erzeugnisse der Bauern: Getreide, Schafe, Früchte

Die versklavten athenischen Bauern wurden mit dem Geld des Staates zurückgekauft und waren wieder frei. Die Bürger durften sich nicht mehr selbst verkaufen, um ihre Schulden zurückzuzahlen. Der Großgrundbesitz wurde aber nicht aufgeteilt. Weil die Bauern unzufrieden waren, konnte ein Tyrann in Athen alleine herrschen.

wehrhaft: wenn man sich wehren kann

Oly

politische Rechte: z. B. Wahlrecht

Nach dem Sturz des Tyrannen erhielten alle wehrhaften männlichen Athener politische Rechte und konnten an der Volksversammlung teilnehmen. Dort wurden wichtige „Wir Entscheidungen für alle Bürger halten nämlich einen, getroffen. Es entstand eine der keinen politischen Demokratie.

Taggeld: Bezahlung für einen Tag Arbeit

Anteil nimmt, nicht für eigennützig, sondern für unnütz!“

Der Politiker Perikles bestimmte, dass die Männer ein Taggeld für die Teilnahme an der Volksversammlung bekamen. Auch die politischen Ämter wurden ab nun bezahlt. So konnten ab nun auch Arme jedes Amt annehmen. Alle Ämter außer dem des obersten Heerführers wurden verlost.

Perikles (zirka 450 v. Chr.)


ANTIKE 61 100 n. Chr.

g

0 Christi Geburt WAHLRECHT für alle?

450 v. Chr. – PERIKLES: Taggeld für politische Ämter

500 v. Chr.

500 v. Chr.: alle wehrhaften männlichen Männer durften an der Volksversammlung teilnehmen.

rla

450 v. Chr.

Ve

Scherbengericht

594 v. Chr.

594 v. Chr. – SOLON: • Einteilung der Bevölkerung nach Besitz: „Wer mehr bezahlt, bestimmt mehr!“ • Ämter nur für Reiche • Schulden der Bauern bezahlt

Das Scherbengericht

mp e

Um sich vor weiteren Tyrannen zu schützen, führte man in Athen das Scherbengericht ein.

Oly

Wenn ein Mann verdächtigt wurde, die Macht an sich reißen zu wollen, trafen sich die Athener Bürger in einer Volksversammlung. Wer glaubte, dass der Mann schuldig war, schrieb dessen Namen auf eine Tonscherbe. Wurde jemand von der Mehrheit für schuldig erklärt, verjagte man ihn für 10 Jahre aus dem Stadtstaat. Diese Strafe hieß Verbannung.

Griechisches Alphabet

So sahen die Tonscherben bei einem Scherbengericht in Griechenland aus.

Arabische Buchstaben

Arabische Buchstaben

Arabische Buchstaben

Wo werden heute noch griechische Buchstaben verwendet?


62 ANTIKE Demokratie in Österreich und Demokratie in Athen

g

Österreich ist wie viele andere Staaten eine Demokratie. Dennoch gibt es große Unterschiede zur Demokratie im antiken Athen.

rla

Demokratie: Volksherrschaft – das Recht geht vom Volk aus

Auch du kennst Gesetze wie z. B. im Straßenverkehr

Parlament (Treffpunkt der Nationalratsabgeordneten)

Pnyx (Treffpunkt der Volksversammlung)

ÖSTERREICH

ATHEN

REGIERUNG stellt Anträge für Gesetze, überwacht deren Ausführung.

RAT DER FÜNFHUNDERT (500 BESONDERS GUTE UND AUSGEZEICHNETE MÄNNER) berät Gesetze und legt sie der Volksversammlung zur Abstimmung vor.

NATIONALRAT/BUNDESRAT beschließt Gesetze, kontrolliert die Regierung.

VOLKSVERSAMMLUNG beschließt Gesetze, wählt den Rat der Fünfhundert.

WAHLBERECHTIGT sind alle Staatsbürger und Staatsbürgerinnen ab dem 16. Lebensjahr.

WAHLBERECHTIGT sind nur freie männliche Athener. Frauen, Zugewanderte und Sklaven sind vom Wahlrecht ausgeschlossen.

INDIREKTE DEMOKRATIE Die Wähler und Wählerinnen wählen die Parteien, die Vertreter und Vertreterinnen (Abgeordneter) in den Nationalrat senden.

DIREKTE DEMOKRATIE Alle männlichen Bürger Athens beraten und entscheiden in der Volksversammlung selbst.

mp e

Abgeordneter: Vertreter des Volkes im Nationalrat/Bundesrat

Ve

Gesetz: feste, meist aufgeschriebene Regel

Oly

In Griechenland gab es verschiedene Regierungsformen: Monarchie, Aristokratie, Tyrannis und Demokratie. Unter Solon bekamen die Bürger ein politisches Mitspracherrecht. Es gibt große Unterschiede zwischen der Demokratie früher und heute.


ANTIKE 63

g

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Herrschaftsform

Fachausdruck

Königtum Tyrannis

rla

1) Vervollständige diese lückenhafte Übersicht! %%% Tipp: Wenn du nicht mehr weiter weißt, schau auf S. 59 nach!

Erklärung

Volksherrschaft

Ve

Es regiert eine Gruppe reicher und vornehmer adeliger Männer.

mp e

2) Toto 1 2 X – Wer hat einen Toto-Sechser? %%% Tipp: Wenn du nicht mehr weiter weißt, schau auf S. 60 nach! Wenn eine Aussage richtig ist, dann ringle die 1 ein! Wenn eine Aussage falsch ist, dann ringle die 2 ein! Wenn du es nicht weißt, markiere das X!

2

X

Wer weniger Steuern bezahlte, durfte unter Solon mehr mitbestimmen. 1

2

X

Politische Ämter durften nur die Armen annehmen.

1

2

X

1

2

X

Oly

Solon teilte die Bevölkerung nach dem Einkommen in vier Klassen ein. 1

Unter Perikles konnten auch die Reichen ein politisches Amt annehmen, da dieses bezahlt wurde – ebenso wie die Teilnahme an der Volksversammlung. Um sich in Athen vor weiteren Tyrannen zu schützen, führte man das Scherbengericht ein.

1

2

Frauen, Sklaven und Ausländer waren von der Volksherrschaft/Demokratie in Athen ausgeschlossen. 1 2

X

X


64 ANTIKE

g

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

ΣΟΛΟΝ

ΚΛΕΙΣΤΗΕΝΕΣ

rla

3) „Übersetze“ die folgenden Namen in unsere Schrift! %%% Tipp: Das griechische Alphabet findest du auf S. 61!

Ve

4) Versuche, deinen Namen oder den deiner Freunde/Freundinnen in griechischer Schrift zu schreiben! %%%%

5) Demokratie in Athen oder Demokratie in Österreich? Male die Begriffe, die zu Athen passen, rot und die, die zu Österreich passen, grün an! %%% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 62 nach!

Wahlrecht für Staatsbürger/ Staatsbürgerinnen ab dem 16. Lebensjahr

Sklaven dürfen nicht wählen

Indirekte Demokratie

Volksversammlung

Nationalrat

mp e

Frauen dürfen nicht wählen

Regierung

Rat der 500

Direkte Demokratie

Wahlberechtigt sind nur freie Athener

Oly

6) Alle diese Wörter kommen aus dem Griechischen. Was bedeuten sie? %%%% Tipp: Schau im Österreichischen Wörterbuch nach! Alphabet Biologie

Geografie Disko

Archäologie

Physik


ANTIKE 65

g

13. RELIGION – KULTUR – WISSENSCHAFT Viele Götter und Göttinnen werden in Griechenland verehrt

Göttervater: Göttin der Ehe, Geburt Er war der oberste Gott, und Familie: Sie war die der Herr über Himmel und Frau von Zeus. Erde.

Aphrodite

Oly

Pallas Athene

Göttin der Weisheit und des Krieges: Sie war eine Tochter von Zeus und die Schutzgöttin der Stadt Athen.

Göttin der Liebe und der Schönheit: Sie war eine Tochter von Zeus und die schönste Frau.

Olymp: Berg in Griechenland schlachten: Töten eines Tieres

Poseidon

Ve

Hera

mp e

Zeus

rla

Die Griechen und Griechinnen glaubten an viele Götter und Göttinnen. Sie meinten, dass diese am Olymp wohnten, für immer jung und schön blieben und unsterblich wären. Ansonsten verhielten sich diese Götter und Göttinnen aber wie Menschen: Sie liebten einander und stritten miteinander, waren eifersüchtig und neidisch. Die Menschen schlachteten Tiere für die Götter und Göttinnen, damit ihnen diese helfen sollten.

Betrachte die Bilder genau! Welche Symbole (Zeichen) gehören zu den einzelnen Göttern? Tipp: Zeus hält sein Symbol in der Hand, bei Pallas Athene sitzt es auf dem Schild.

Gott der Erdbeben und des Meeres: Er war der Bruder von Zeus und Herrscher über das Meer.

Hades

Gott der Unterwelt: Er war ein Bruder von Zeus und der Herrscher über die Unterwelt.

Unterwelt: Reich der Toten


66 ANTIKE Olympische Spiele

g

Die Spiele dauerten 5 Tage und es gab 3 Wettbewerbe: die Wagenrennen, der Ringkampf und der Fünfkampf.

An den Olympischen Spielen durften nur griechische Männer teilnehmen. Ausländer und Sklaven waren ausgeschlossen. Frauen war es nicht erlaubt, als Zuschauerinnen dabei zu sein, weil die Teilnehmer nämlich nackt kämpften.

mp e

Welche Sportarten werden hier ausgeübt?

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Fünfkampf: Laufen, Weitsprung, Speerwurf, Diskuswurf, Faustkampf

Diese 5 Ringe sind das Symbol der Olympischen Spiele, die es auch in der Neuzeit wieder gibt. Die Ringe symbolisieren die 5 Kontinente.

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Peloponnes: griechische Halbinsel

Den Göttern und Göttinnen zu Ehren wurden angeblich ab 776 v. Chr. im kleinen Ort Olympia auf dem Peloponnes sportliche Wettkämpfe abgehalten. Olympische Spiele fanden alle 4 Jahre statt.

Olympische Sportarten

Nach Abschluss der Wettkämpfe wurden Tiere für die Götter und Göttinnen geschlachtet. Es gab ein gemeinsames Essen für die Sieger der Wettbewerbe.

Die Sieger bekamen in Olympia nur einen Kranz aus Ölzweigen, später einen Lorbeerkranz. Doch zu Hause warteten noch weitere Preise auf die Sieger: Sie bekamen Geld und durften ihr Leben lang umsonst essen. Auch brauchten sie keine Steuern mehr zu zahlen.

Oly

Lorbeerkranz: Kranz aus den Blättern des Lorbeerbaums

Welche Olympiasieger und Olympiasiegerinnen der letzten Jahre kennst du?

Lorbeerkranz

Siegerehrung


ANTIKE 67 Das griechische Theater Aus dem Griechischen stammen viele Wörter wie Theater, Tragödie, Komödie, Chor, Orchester. Diese Wörter werden auch heute noch verwendet. Finde heraus, was sie bedeuten! (Österreichisches Wörterbuch)

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Zu Ehren der Götter wurde in Griechenland auch Theater gespielt. Gefiel dem Publikum ein Theaterstück, wurde laut applaudiert. Gefiel es nicht, spendeten die Zuschauer wenig Applaus.

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Die Theaterstücke wurden im Freien aufgeführt. Das Theater war rund angelegt und ohne Dach. Die Zuschauer saßen auf Holz- oder Steinbänken. Essen und Trinken waren während der Aufführung üblich.

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Die Griechen gingen gerne ins Theater.

3

mp e

1

So ähnlich könnte ein antikes Theater ausgesehen haben: 1. Orchestra: Chor 2. Theatron: Zuschauerplätze 3. Skenè: Bühnenhaus

2 Denkt euch ein kurzes Theaterstück aus und führt es auf! Verwendet dabei selbst gebastelte Masken!

Antikes Theater

Oly

Die Schauspieler waren nur Männer. Sie hielten sich Masken vor das Gesicht. Die Männermasken waren braun, die Frauenmasken weiß. An den Masken konnte man erkennen, ob die dargestellte Figur gut oder böse, lustig oder traurig war. Die Schauspieler trugen Schuhe mit hohen Plateausohlen, damit sie von den Zuschauern besser gesehen werden konnten.

Antike Theatermaske

In jedem Theaterstück kamen nur zwei bis drei Schauspieler vor. Ein Chor von bis zu 16 Personen erzählte wichtige Teile der Geschichte. Sowohl lustige Theaterstücke wie Komödien als auch traurige wie Tragödien wurden gespielt.

Schauspieler mit Plateausohlen Plateausohle: sehr dicke, hohe Sohle


68 ANTIKE Bildende Kunst

Die Griechen verehrten die Götter und Göttinnen auch, indem sie ihnen prachtvolle Tempel bauten. Die Tempel waren meist rechteckig, aus Stein oder Marmor gebaut und innen und außen mit Säulen geschmückt. Die griechischen Bürger in den Städten aber wohnten in bescheidenen Häusern aus Ziegelsteinen.

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So könnte die Zeusstatue ausgesehen haben

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Die Griechen stellten die Götter und Göttinnen in bunten Bildern und Statuen dar. Die berühmteste Darstellung war die Statue des Göttervaters Zeus in Olympia. Sie war 12 m hoch und reich mit Gold und Elfenbein verkleidet.

Statue: Figur aus Stein oder Bronze (Metall)

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Elfenbein: Stoßzahn von Elefanten

Bildhauer: Mann, der Statuen herstellt Diskus: Wurfscheibe

Viele Bildhauer betonten auch die Schönheit des menschlichen Körpers bei ihren Statuen. Die Statuen wirkten fast lebendig wie dieser Diskuswerfer.

Oly

Die Griechen glaubten an viele Götter und Göttinnen. Zu ihren Ehren wurden Olympische Spiele veranstaltet, Theater gespielt und Tempel gebaut.

Tempel

Statue eines Diskuswerfers


ANTIKE 69

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Göttervater

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Göttin der Liebe und der Schönheit

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rla

1) „Who is who? – Wer ist wer?” Bei einigen Göttern und Göttinnen fehlen die Namen. Schreibe diese dazu! %%%%% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 65 nach! ACHTUNG: Bei zwei Göttern fehlen die Symbole! Zeichne diese dazu!

Oly

Gott der Unterwelt

Gott der Erdbeben und des Meeres

Göttin der Weisheit und des Krieges

Göttin der Ehe, Geburt und Familie

2) Im folgenden Text haben sich 4 Fehler eingeschlichen: Streiche die Fehler durch und schreibe den Text richtig in dein Heft! %%% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 66 nach!

Die ersten Olympischen Spiele fanden in Olympia statt und dauerten fünf Wochen. Die Sportler nahmen an einem Autorennen, am Ringkampf und am Fünfkampf teil. Nach Abschluss der Wettkämpfe wurden Tiere für die Sponsoren geschlachtet. Es gab ein gemeinsames Essen für die Sieger. Olympiasieger bekamen zuerst nur eine goldene Medaille, zu Hause aber wurden sie reich beschenkt.


70 ANTIKE

g

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Hast du das gewusst?

rla

Ab dem Jahr 1896 wurden wieder Olympische Sommerspiele abgehalten. Die ersten Spiele der Neuzeit fanden in Athen statt. Seit dem Jahr 1924 gibt es zusätzlich Olympische Winterspiele. Die ersten wurden in Chamonix in Frankreich veranstaltet. Seit 1924 dürfen Frauen auch an den Winterspielen teilnehmen, seit 1928 auch an den Sommerspielen.

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3) Die Sportexperten und Sportexpertinnen können bestimmt die Namen der Sportarten, die jetzt „olympisch“ sind, unter das Bild schreiben! %%%%

4) Ringle die Wintersportart blau ein! %%%

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5) Hier siehst du Vorlagen für griechische Masken. Gestalte sie so, dass eine lustig und eine traurig wirkt und male sie an!

Trasybulos: Guten Morgen, Sokrates! Sokrates: Guten Morgen, Trasybulos! Gut siehst du aus in dieser schönen Rüstung. T.: Ja gewiss, Sokrates. Bin ja auch ein tüchtiger Soldat. S.: So? T.: Na hör mal! Ich habe kürzlich erst im Kampf 10 Thebaner totgeschlagen. S.: Brav Trasybulos, sehr brav! Denn die Thebaner sind ja doch alle böse Menschen. T.: Genau das hat unser General auch gesagt, Sokrates. S.: Und der General der Thebaner hat zu seinen Soldaten gesagt, alle Athener seien böse Menschen. T.: Aber das stimmt doch gar nicht, wir Athener sind doch gar keine bösen Menschen. S.: Sind denn die Thebaner böse Menschen? T.: Wie? Meinst du etwa, unser General habe nicht recht? Was wollte Sokrates dem S.: Ich weiß es nicht. Soldaten damit sagen?

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6) „Sokrates und der Soldat Trasybulos“. Sokrates war einer der klügsten Männer seiner Zeit. Dieses Gespräch könnt ihr mit verteilten Rollen lesen oder nachspielen! %%%%%


ANTIKE 71

Alexander der Große kommt aus Makedonien

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14. ALEXANDER DER GROSSE

Auch ein Königssohn muss in die Schule

Suche das Land Makedonien im Atlas! Wo liegt es?

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Das Königreich Makedonien lag im Norden von Griechenland. Es wurde von Philipp II. (sprich Philipp der Zweite) regiert. Im Jahre 338 v. Chr. eroberte Philipp mit seinen Kriegern die griechischen Stadtstaaten. Philipps Sohn hieß Alexander. Den Beinamen „der Große“ bekam er übrigens erst lange nach seinem Tod zugeschrieben.

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Philipp II. ließ seinen Sohn ab dem 13. Lebensjahr von einem damals berühmten Privatlehrer unterrichten, der Aristoteles hieß. Mit 18 Jahren war dann die Schulzeit für Alexander endgültig zu Ende. Sein Vater machte ihn zum Anführer der Reitersoldaten.

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Lernen ist nicht angenehm. Lernen tut weh.

Aristoteles mit seinem Schüler Alexander

Alexander der Große „der Große“: Dieser Beiname wird nur einigen Königen aufgrund ihrer überragenden Leistungen zugestanden. Aristoteles: berühmter Wissenschaftler und Lehrer; lebte von 384 v. Chr. bis 332 v. Chr. Er wurde 52 Jahre alt. Heer: alle Soldaten eines Landes

Alexander wird König und kämpft gegen die Perser

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Alexanders Vater wurde von Feinden ermordet. Daher bestieg Alexander den Thron schon mit 20 Jahren. König Philipp II. hatte noch vor seiner Ermordung einen Krieg gegen das mächtige Perserreich geplant. Sein Sohn Alexander führte nun diesen Plan aus. Er zwang die Griechen zu einem Feldzug gegen das gewaltigste Reich der damaligen Welt: Persien.

Obwohl Persien ein riesiges Reich mit einem gut ausgerüsteten Heer war, schlug Alexander mit seinen Truppen die Perser in mehreren großen Schlachten. Alexander zog als Sieger in Babylon ein. Dies war eine der persischen Hauptstädte.

Perserkönig Dareios III. in der Schlacht bei Issos (Kleinasien) Diese Schlacht kannst du dir leicht merken: „333 – bei Issos Keilerei!“


72 ANTIKE

Alexander der Große und seine Soldaten durchquerten Wüsten und andere gefährliche Gebiete. Viele tausend Kilometer marschierten sie.

marschieren: wie die Soldaten gehen Suche die Stadt Babylon in deinem Atlas! Sie liegt 90 km südlich von Bagdad.

Alexander in der Schlacht

Alexander drang mit seinem Heer schließlich bis nach Indien vor. Damit beherrschte er einen Großteil der damals bekannten Welt. Dieser weite Eroberungszug dauerte 11 Jahre. Auf dem Rückweg nach Griechenland erkrankte Alexander der Große an Fieber und starb mit 33 Jahren in Babylon. Nach seinem Tod im Jahr 323 v. Chr. zerfiel das riesige Reich in mehrere kleine Reiche.

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• 333 v. Chr.

Schwarzes Meer

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Schlacht am Granikos

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Orient: Osten • 334 v. Chr.

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Alexander wollte bis an die Grenzen der damals bekannten und bewohnten Welt kommen. Er plante, mit seinen Soldaten „bis ans Ende der Welt“ zu marschieren.

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Während seiner Feldzüge in Indien musste Alexander auch gegen Soldaten kämpfen, die auf Elefanten ritten. Später setzte er diese Tiere selbst in seiner Armee ein!

„Bis ans Ende der Welt“

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Granikos

Gaugamela

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Mittelmeer

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Schlacht bei Gaugamela

Issos

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• 331 v. Chr.

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Schlacht bei Issos

Alexandria

Nil

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es M Rot

Alexander der Große marschierte mit seinen Truppen bis nach Indien. Er wollte ein Weltreich aufbauen, in dem die Menschen friedlich zusammenlebten.

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Babylon

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er

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Das Gebiet, über das Alexander der Große kurze Zeit herrschte

Ein Traum Alexanders des Großen: Friedliches Zusammenleben Alexander gründete zahlreiche Städte, die alle Alexandria hießen. Überall ließ er griechische Soldaten zurück, die einheimische Frauen heirateten und mit ihnen im Orient lebten.

Zur Zeit Alexander des Großen wussten die Gelehrten schon, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Sie berechneten sogar schon den Umfang der Erdkugel.


ANTIKE 73

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 1) Wellentext – Wer kann den Text fehlerfrei lesen? %%%%

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Alexanders Vater war Philipp II. von Makedonien. Er wurde ermordet. Mit 20 Jahren wurde Alexander König. Seinen ersten Eroberungszug führte er gegen die Perser. In mehreren großen Schlachten besiegte er den Perserkönig Dareios und zog mit seinen Truppen in die Stadt Babylon ein. Seine Soldaten eroberten Ägypten und drangen bis nach Indien vor. Am Indus musste er umkehren. Er erkrankte schwer und starb im Alter von 33 Jahren in Babylon.

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2) Wenn du diesen Wellentext enträtselt hast, kannst du daraus auch einen „Steckbrief“ (Beschreibung eines Menschen) entwerfen! %%%%%

3) Alexander der Große hatte der Sage (alte Geschichte) nach bei seinem Feldzug ein schwieriges Problem zu lösen. In der folgenden Geschichte berichtet er darüber. Alle E und e in der Geschichte sind verloren gegangen. Füge diese ein und zeichne das Comic fertig!%%%

Oly

Mit m . in . m H. . r l . gt . ich in 9 Jahr. n . in . W. gstr. ck . von rund 18 000 km zurück. Um m . in . Männ . r anzutr . ib . n, musst . . s mir g . ling . n, d . n Gordisch . n Knot . n zu lös . n. Di. s. r b . stand aus s . hr vi . l . n S . il . n und Schnür. n. Nur d . rj . nig . konnt. d . n Gordisch . n Knot . n lös . n, d . m di . H . rrschaft üb . r P . rsi . n zustand. So trat ich vor di . s . n ri . sig . n Knot . n hin und üb . rl . gt . kurz. Ich tr. nnt . ihn mit . in . m wuchtig . n Hi . b mit m . in . m Schw. rt durch. Nun konnt . ich P . rsi . n . rob . rn.

Gordischer Knoten


74 ANTIKE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Hast du das gewusst?

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Bei den Völkern der Antike galt die Zahl 7 als besondere Zahl. Die „Sieben Weltwunder“ waren die berühmtesten und großartigsten Bau- und Kunstwerke der Antike. Einige wie die Cheopspyramide in Ägypten und die Zeusstatue in Olympia kennst du schon. Alle Weltwunder der Antike siehst du hier abgebildet. 4) Versuche, die Namen richtig zuzuordnen (Internet, Bücher)! %%%%

K

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Zeusstatue durch Brand zerstört

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durch Erdbeben zerstört

durch Brand zerstört

Koloss von Rhodos Grabmal des Mausolos Hängende Gärten Tempel der Artemis Leuchtturm von Alexandria

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zerstört

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Cheopspyramiden noch erhalten

durch Erdbeben zerstört

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eingestürzt


ANTIKE 75

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15. DIE ANFÄNGE ROMS Die Gründung Roms

Sage: alte Geschichte

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Der Sage nach soll die Stadt Rom 753 v. Chr. von den Zwillingen Romulus und Remus gegründet worden sein. Diese waren von ihrer Familie ausgesetzt worden. Eine Wölfin säugte sie, später wurden sie von einem Hirten aufgezogen.

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Weil es in Rom damals viele Sümpfe gab, wurde die Siedlung auf sieben Hügeln gebaut. In der Mitte dieser Siedlung gab es einen Marktplatz, das Forum, der das Zentrum der neuen Stadt Rom war.

Dieses Datum kannst du dir leicht merken:

753 – Rom schlüpft aus dem Ei!

Die Wölfin säugt die Zwillinge Romulus und Remus Sumpf: schlammiges Gebiet oft um einen Fluss herum

Forum Romanum im antiken Rom

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Reste des Forum Romanum heute

Von der Königsherrschaft zur Republik

Patrizier: reiche adelige Bürger

Zu Beginn herrschten in Rom etruskische Könige. Die Etrusker bauten bereits Straßen, Brücken, Wasserleitungen und Kanäle. Die etruskischen Könige wurden 510 n. Chr. von den wenigen reichen Adeligen abgesetzt. Diese reichen Adeligen hießen Patrizier. Rom wurde Republik!

Republik: von lateinisch „res publica“; bedeutet öffentliche Sache Plebejer: Kleinbauern

Die meisten Menschen in Rom aber waren Kleinbauern. Sie wurden Plebejer genannt. Doch die Plebejer durften im Staat nicht mitbestimmen.

Wer darf in Österreich mitbestimmen? (regieren, wählen)


76 ANTIKE Wie wird Rom regiert?

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Senat: Versammlung von Patriziern

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Konsuln: oberste Beamte

Alle männlichen römischen Bürger bildeten die „Volksversammlung“. Diese männlichen Bürger wählten zwei Konsuln und die Männer des Senats. Die zwei Konsuln vertraten die Bürger Roms. Die Männer des Senats setzten Steuern fest, erklärten Kriege und unterzeichneten Friedensverträge. Frauen hatten keine Rechte. Der Aufbau der Römischen Republik

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berät

Senat

wählen für 1 Jahr

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wählen für 5 Jahre

2 Konsuln

Männliche römische Bürger bei der Wahl

Die Männer des Senats waren Patrizier. Die Plebejer waren vom Regieren ausgeschlossen. Sogar Ehen zwischen Patriziern und Plebejern waren verboten.

Die Ständekämpfe

Als die Plebejer Kriegsdienst leisten sollten und kein Geld dafür bekamen, forderten sie politische Mitsprache. Diese wurde ihnen verweigert. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen, die Ständekämpfe genannt werden, verließen die Plebejer sogar die Stadt Rom.

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753 v. Chr. wurde der Sage nach die Stadt Rom gegründet. Zu Beginn herrschten die Etrusker, später wurde Rom Republik. Die reichen Adeligen nannte man Patrizier, die Kleinbauern Plebejer. Rom wurde von 2 Konsuln und dem Senat regiert. In den Ständekämpfen erkämpften die Plebejer Rechte.

300 Jahre dauerten die Ständekämpfe. Die Plebejer erkämpften folgende Rechte:

• Das Eheverbot wurde aufgehoben. • Die Plebejer konnten jetzt hohe Beamte und Richter werden. • Sie konnten eigene Vertreter, sogenannte Volkstribunen, wählen. Die wichtigsten Rechte wurden im Zwölftafelgesetz aufgeschrieben.


ANTIKE 77

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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1) Was für ein Durcheinander! Ordne die Bilder! Beginne mit dem Kopf der Wölfin! Dann setze die Buchstaben richtig ein – so kommst du zu einem wichtigen Begriff der römischen Geschichte! %%% E

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• 2

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LÖSUNGSWORT: R 1

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2) Suche die folgenden Wörter in diesem Rätsel (waagrecht und senkrecht)! Kennzeichne diese Wörter bunt! %% P A T R I Z

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B

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S

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I

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SAGE SÜMPFE REPUBLIK KONSUL SENAT PATRIZIER PLEBEJER

3) Weißt du noch wann? % Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 75 nach!

, Rom schlüpft aus dem Ei!


78 ANTIKE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Das Neueste aus Rom

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4) Hier ist aber einiges falsch! Lies dir diese Geschichte deshalb genau durch und ringle jene 7 Wörter ein, die Unsinn sind! %%%

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Cornelia spaziert über das Forum Romanum. Sie hat noch einige Einkäufe zu erledigen. Hier gibt es die tollsten Sachen. Vor allem aus Amerika bringen die Schiffe wunderbare Dinge. Aus allen Teilen des großen Römischen Reiches sieht man hier Menschen. Auch Waffenhändler gibt es, die ihre Gewehre anbieten. Bei ihrem Spaziergang trifft sie Julius. Er erzählt ihr vom neuen Bundeskanzler, der vor einiger Zeit gewählt worden ist. Cornelia interessiert sich aber nicht für Politik. Jetzt muss sie sich aber beeilen, denn sie trifft sich noch mit einer Freundin. Treffpunkt ist das Denkmal von Robbie Williams und Madonna, den Gründern Roms, die von einer Tigerin gesäugt worden sind. Völlig außer Atem kommt sie am Denkmal an. Ihre Freundin ist schon ungeduldig, denn sie will nicht zu spät zum Formel I-Rennen kommen.

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5) Auch auf diesem Bild haben sich 8 Fehler eingeschlichen! Ringle sie ein! %%


ANTIKE 79

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16. ROM WIRD WELTMACHT Das Römische Reich entsteht

Armee: alle Soldaten eines Landes

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Die Römer hatten eine gute Armee, die aus Legionen bestand. Bis zum 3. Jh. v. Chr. gelang es den Römern, die gesamte Apenninenhalbinsel zu unterwerfen. In den eroberten Gebieten wurden Straßen gebaut. Die unterworfenen Völker in Italien wurden zu Bundesgenossen Roms. Im Laufe der Zeit lernten die Bundesgenossen die lateinische Sprache und lebten wie die Römer. Sie wurden romanisiert.

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Rom

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Der punische Feldherr Hannibal überquerte von Spanien aus die Alpen, um Rom anzugreifen. Er setzte im Kampf gegen die Römer auch Kampfelefanten ein. Hannibal schlug die Römer in mehreren Schlachten. Den Römern gelang es aber, Karthago, die Hauptstadt des Punischen Reiches, zu zerstören.

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Die größten Gegner der Römer im Kampf um die Herrschaft im Mittelmeerraum waren die Punier. In drei großen Kriegen kämpfte Rom gegen das Punische Reich.

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Ein mächtiger Gegner – Die Punier

Apennin: großer Gebirgszug in Italien

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Die eroberten Gebiete außerhalb der Apenninenhalbinsel nannten die Römer Provinzen. Die Provinzen wurden von römischen Statthaltern verwaltet. Die besiegten Völker waren nicht mehr frei.

Legion: eine Einheit der römischen Armee; etwa 3 000 bis 5 000 Soldaten

Mittelmeer Karthago

lateinische Sprache: Sprache der Römer romanisiert: Römische Lebensart und römische Kultur wurde übernommen. Statthalter: Römer, der die Provinzen als Beamter verwaltete

Zug über die Alpen

Im dritten Punischen Krieg wurde Karthago 146 v. Chr. völlig zerstört. Sizilien, Sardinien, Korsika, Spanien, Nordafrika und Südgallien wurden nun römische Provinzen.

Gallien: heutiges Frankreich


Atlantischer Ozean

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Verwende den Atlas! In welchem nordafrikanischen Staat liegt Karthago heute?

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80 ANTIKE

Schwarzes Meer

Rom

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Mittelmeer

Das Römische Reich 146 v. Chr. nach den Punischen Kriegen

Das Römische Reich wird immer größer

Zwischen 146 v. Chr. und 43 n. Chr. (das waren 189 Jahre) besiegten die römischen Truppen viele kleinere Reiche. Sie machten Provinzen aus diesen besetzten Gebieten. Römische Statthalter schauten auf Recht und Ordnung. Um 15 v. Chr. eroberten die Römer auch den Alpen- und Donauraum. Es entstanden die Provinzen Noricum und Raetia im Gebiet des heutigen Österreichs. 43 n. Chr. wurde auch Britannien besetzt. Heute heißt Britannien England.

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Imperium Romanum: Weltreich der Römer

Das Imperium Romanum reichte nun vom atlantischen Ozean bis nach Kleinasien und von Ägypten bis an die Donau.

Atlantischer Ozean

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Mit Hilfe ihrer Legionen eroberten die Römer nach und nach ein riesiges Reich rund ums Mittelmeer – Imperium Romanum. Sie besiegten die Punier und eroberten Gallien, Griechenland, Ägypten und Britannien.

Schwarzes Meer

Rom

Die Erwerbungen Roms bis 43 n. Chr.

Mittelmeer


ANTIKE 81

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17. KRISEN DER RÖMISCHEN REPUBLIK Die Verarmung der Bauern

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Die römischen Bauern mussten jahrelang als Soldaten kämpfen. Daher konnten sie sich nicht um ihre kleinen Bauernhöfe kümmern. Ihre Familien gerieten in Not.

in Not geraten: verarmen

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Viele Bauern verkauften ihren Besitz an reiche Adelige. Auf den Landgütern der Adeligen arbeiteten Sklaven und Sklavinnen. Viele Bauern verloren alles und zogen mit ihren Familien in die Stadt, um dort zu überleben. Man nannte sie nun Proletarier und Proletarierinnen, weil sie außer ihren Kindern nichts besaßen. In der Stadt lebten sie von den Spenden der Adeligen.

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Landgut eines adeligen Römers

Proletarier/ Proletarierinnen: von lateinisch „proles“; bedeutet Nachkommen (Kinder)

Diktator: Alleinherrscher Verfassung: Grundgesetze eines Staates

Später wurde das römische Heer in eine Berufsarmee umgewandelt. Die Soldaten erhielten für ihre Dienste Geld (nennt man Sold). Nach 20 Jahren Dienst bekamen sie ein Stück Land.

Der Aufstieg Caesars

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60 v. Chr. schlossen drei Männer ein Bündnis. Sie wollten das Römische Reich beherrschen. Diese Männer hießen Pompejus, Crassus und Julius Caesar. Julius Caesar war ein erfolgreicher Feldherr. Er wurde immer mächtiger und versuchte, die Herrschaft in Rom alleine zu übernehmen.

Die Kleinbauern verarmten, weil sie als Soldaten lange Zeit kämpfen mussten. Julius Caesar strebte die Alleinherrschaft an und wurde ermordet.

Caesar eroberte mit seinen Soldaten Gallien. Als der Senat ihn abberufen wollte, marschierte er mit seinem Heer in Rom ein. Caesar wurde Diktator. Er hielt sich jedoch nicht an die Verfassung und so wurde er im März 44 v. Chr. ermordet.

veni – vidi – vici Ich kam, sah und siegte!

Gaius Julius Caesar – ermordet 44 v. Chr.


82 ANTIKE

Augustus (hieß vorher Oktavian)

Nach dem Tod Caesars kam es in Rom zu einem Bürgerkrieg. Oktavian war der Großneffen Caesars. Es gelang ihm, den Bürgerkrieg zu beenden. Oktavian wurde oberster Befehlshaber der Armee und oberster Priester. Er ernannte die Mitglieder des Senats und die Beamten. Oktavian bestimmte, was geschehen sollte.

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Bürgerkrieg: Menschen eines Landes kämpfen gegeneinander.

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18. VOM KAISERREICH ZUM UNTERGANG ROMS

Nachfolger: jemand, der das Amt oder die Herrschaft übernimmt

Kaiser Augustus

Augustus bestimmte seinen Sohn Tiberius als Nachfolger. Nach seinem Tod – 14. n. Chr. – wurde Tiberius der erste römische Kaiser. Ab nun trugen die Kaiser einen Lorbeerkranz und einen dunkelroten Mantel. Auch forderten die römischen Kaiser göttliche Verehrung vom Volk.

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Christen: Menschen, die an die Lehren von Jesus Christus glauben

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27 v. Chr. wurde ihm vom Senat der Ehrentitel Augustus (der Erhabene) verliehen. Augustus war der reichste Römer seiner Zeit, da er alle Einnahmen aus den Provinzen erhielt. Mit diesem Geld förderte er Handel, Kunst und Kultur.

Die Römische Kaiserzeit

Viele römische Kaiser sorgten gut für die römischen Bürger und Bürgerinnen. Einige Kaiser missbrauchten aber ihre Macht und verfolgten und töteten unschuldige Menschen.

Untergang des Weströmischen Reiches

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Augustus besiegte alle politischen Gegner und errichtete das Römische Kaiserreich. Das Reich wurde immer schwerer zu regieren und musste deshalb in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich geteilt werden. 476 n. Chr. endete das Weströmische Reich.

So ließ der römische Kaiser Nero nach einem großen Brand in Rom Christen gefangen nehmen und töten. Er gab ihnen die Schuld an diesem Brand.

Immer wieder griffen fremde Stämme die Grenzen des Römischen Reiches an und kämpften gegen das römische Heer. 395 n. Chr. wurde das römische Reich in das Weströmische Reich und das Oströmische Reich geteilt. Konstantinopel wurde Hauptstadt des Oströmischen Reiches, Rom blieb Hauptstadt des Weströmischen Reiches. 476 n. Chr. wurde der letzte römische Kaiser vom germanischen Heerführer Odoaker besiegt und abgesetzt. Damit endete das Weströmische Reich, während das Oströmische Reich noch zirka 1 000 Jahre bis 1453 bestand.


ANTIKE 83

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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1) Ein Legionär (römischer Soldat) trägt schwer! Die Römer erkämpften mit einem Berufsheer ein riesiges Reich. Die Legionäre blieben für 20 Jahre in der Armee. Danach traten sie in den Ruhestand, falls sie ihn erlebten. Das Bild zeigt dir einen römischen Soldaten mit seiner Ausrüstung. Diese wog etwa 30 kg! Trage die Begriffe richtig ein! %%

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Brustpanzer

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Werkzeuge Speer Ledersandalen Brustpanzer Bronzehelm Schild Wasserkessel

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2) Löse dieses Silbenrätsel! %%

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BAL © GI © GO © HAN © KAR © LE © NÄR © NI © O © THA

Mächtige Stadt am Mittelmeer, 146 v. Chr. zerstört:

Römischer Soldat:

Punischer Feldherr:

L • • • • • • • H • • • • • • •

K • • • • • • •


84 ANTIKE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 3) Der Legionär Flavius schreibt seinem Freund Tiberius einen Brief aus Britannien. Leider ist dieser nur mehr schwer zu lesen. Kannst du helfen? %%%

setze hier ein:

regenreichen …

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Lieber Tiberius! Salve aus dem kalten und regenreichen Britannien! Das Leben in der Legion ist sehr langweilig, das Essen ist seltsam. Mir fehlt der Wein aus Rom, die herrlichen Trauben und Kastanien gibt es hier auch nicht. Wie schön wäre es, mit ihr am Forum spazieren zu gehen oder mit dir einen süßen Gewürzwein zu trinken! Weißt du ein neues Kochrezept für mich? Ich grüße dich, deine Frau und deine Familie! Dein Flavius

Hier ist die Antwort von Tiberius. Suche aus der Wortliste die richtigen Begriffe und setze diese ein! %%

Sklavin Provinz Essig Kastanien

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Lieber Flavius! Salve aus dem sonnigen Rom! Meiner Familie und mir geht es gut und wir freuen uns über die Grüße aus der P • • • • • • Britannien. Ich sende dir einen Sack K • • • • • • • • und hoffe, dass sie dich erreichen. Hier ein köstliches Rezept für eine Speise, die meine S • • • • • • bei unserer letzten Einladung zubereitet hat: 1 Becher rote Bohnen, 2 geschnittene Zwiebeln, 1 Tomate, 2 Löffel Olivenöl, 2 Löffel E • • • • , Petersilie, Schnittlauch und Gewürze. Vermische alles und lass es dir schmecken! Dein Tiberius


ANTIKE 85

4) Geheime Botschaften – Geheime Botschaften!

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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Julius Caesar erfand eine sehr sichere „Geheimschrift“. Diese Schrift verwendete er vor allem, um seinen Soldaten geheime Befehle zu senden. Allerdings soll er auch die Liebesbriefe an die ägyptische Königin Kleopatra so geschrieben haben. Man nennt diese Geheimschrift Caesarverschiebung.

Kleopatra

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Sie ist einfach anzuwenden und trotzdem sehr schwer zu knacken: Du musst nur alle Buchstaben um eine bestimmte Anzahl von Stellen verschieben. Mit Hilfe der so genannten Caesarscheibe lässt sich eine Nachricht ganz einfach verschlüsseln! Hier wird statt O ein A verwendet, statt P ein B und so weiter. Kannst du die geheime Botschaft lesen? %%%

XIZWIG QOSGOF PSGWSUH UOZZWSB IBR KWZZ FCA OZZSWB FSUWSFSB.

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5) Versuche selbst, eine Botschaft zu verschlüsseln! %%%%

6) Du kannst dir auch selbst eine Scheibe basteln und weitere Geheimschriften erfinden!%% 7) Wahr oder erfunden? Ringle den richtigen Buchstaben ein! %%% Tipp: Schau auf den vorherigen Seiten nach!

Oly

Wahr? Falsch? Die besitzlosen Menschen nannte man Proletarier und Proletarierinnen. C B Augustus bedeutet „der Kleine“. V A Auf den Landgütern arbeiteten Sklaven. E A Julius Caesar war ein erfolgreicher Feldherr. S R Die römischen Kaiser trugen einen dunkelgrünen Mantel. I A Kaiser Nero ließ die Christen gefangen nehmen und töten. R C

LÖSUNGSWORT:


86 ANTIKE

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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1000

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1

g

8) Rechnen wie die Römer und Römerinnen: Es werden die römischen Zahlen verwendet!

a) Lucia braucht für das Abendessen VIII Zwiebeln. V hat sie noch. Wie viele muss sie besorgen? %%

Zwiebeln

mp e

b) Flavius ist Fischer. Zuerst fängt er XIX Fische, später noch IV. Wie viele Fische kann er verkaufen? %%

Fische

c) Claudia ist Töpferin. Jeden Tag stellt sie VII Krüge her. Wie viele Krüge sind das in der Woche (VII Tage),

Krüge , wie viele im Monat (XXX Tage)? %%%%%

Krüge

d) Patricia kauft eine neue Palla (Mantel) und bezahlt dafür CCLIX Denare. Für Sandalen bezahlt sie XCIV Denare. Wie viel gibt sie insgesamt aus? %%%%%

Denare

e) Livius bekommt XIX Denare als Sold. Davon gibt er VI Denare für Wein aus. Sein Bruder Quintus bekommt nur XVII Denare, er hat aber noch XII vom Vormonat gespart. Wie viel haben die Brüder gemeinsam? %%%%%

Denare

Oly

f ) Wie alt bist du?%

Jahre

g) Schreibe dein Geburtsdatum in römischen Zahlen auf (Tag/Monat/Jahr)! %%

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Ein beliebtes römisches Spiel

Zeichne das Spielfeld auf Backpapier oder übertrage es auf den Boden. Versuche nun, die Felder mit Steinchen zu treffen: Du bekommst die angegebenen Punkte!

VI V IV III II I

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ANTIKE 87

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19. ALLTAG IN ROM Familienleben in Rom

Dienstbote: Hilfskraft im Haushalt

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Der Mann hatte die Macht über die gesamte Familie. Zur Familie zählten seine Ehefrau, die Kinder, Sklavinnen und Sklaven und die Dienstboten. Der römische Mann bestimmte auch über Leben und Tod seiner Kinder.

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Frauen hatten keine Rechte. Sie durften nicht wählen und auch nicht an der Volksversammlung teilnehmen. Innerhalb des Hauses aber bestimmte die Frau über die Dienstboten und kümmerte sich um den Haushalt.

Zum Nachdenken: Wie ist heute bei dir die Aufgabenverteilung in der Familie? Berichte darüber!

Söhne waren den Römern viel wichtiger als Töchter. Mädchen wurden mit 12 bis 15 Jahren verheiratet. Die jungen Männer heirateten erst mit 25 Jahren. Römische Paare hatten nur wenige Kinder, zumeist 2 bis 3.

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Kinder gingen auch schon im antiken Rom zur Schule. Der Unterricht wurde im Freien oder in einem Zimmer abgehalten. Kinder aus armen Familien konnten nur selten zur Schule gehen. Sie mussten schon früh arbeiten. Die Kinder wohlhabender Familien aber lernten vom 7. bis zum 14. Lebensjahr lesen, schreiben und rechnen. Mädchen lernten auch noch spinnen, weben und musizieren.

Wohnen in Rom

Oly

Die Adeligen und reichen Leute wohnten in einstöckigen Häusern ohne Fenster an der Außenseite.

Unterricht in Rom

Ç In der Mitte des Hauses war das Atrium, die Empfangshalle. Rundherum lagen die Geschäfts- und Arbeitsräume. Hinter dem Atrium gab es einen Garten, Wohnräume und Bäder. Diese waren mit Mosaikfußböden, Teppichen, Wandbildern und kostbaren Möbeln ausgestattet. In der kühleren Jahreszeit wurden tragbare Öfen verwendet.

Villa

Mosaik: ein Bild aus vielen, kleinen, bunten Steinchen


88 ANTIKE

Öffentliches WC Miete: Geld, das man für eine Wohnung zahlen muss Im Erdgeschoß der Mietshäuser befanden sich Geschäfte und Werkstätten. Die schönen Wohnungen lagen im ersten Stock. In den oberen Stockwerken waren die kleinen einfachen Wohnungen. Viele Menschen wohnten direkt über ihrem Arbeitsplatz.

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Ordne die Kleidung richtig zu!

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Die armen Leute in der Stadt lebten in Mietshäusern mit bis zu 5 Stockwerken. Die Miete war sehr teuer. In den Wohnungen gab es weder Wasser noch WCs. Die Menschen holten das Wasser von Brunnen und benützten öffentliche Toiletten, die Geld kosteten.

Mietshaus

Wie kleiden sich die Menschen in Rom?

Oly

1. Senatorentoga 2. Stola mit Palla 3. Tunika

Die Kleidung der Männer bestand aus einer kurzen Tunika. Außerhalb des Hauses trugen die reichen Männer darüber eine Toga (Überwurf ). Frauen zogen eine lange Tunika, die Stola, an. Reiche Römerinnen warfen eine Palla (Mantel) darüber, wenn sie ausgingen.

Was gibt es zu essen? Die Menschen ernährten sich vor allem von Getreidebrei und Brot. Dazu kamen Gemüse und Hülsenfrüchte wie z. B. Kohl, Lauch, Erbsen und Bohnen sowie Früchte (Birnen, Äpfel, Nüsse und Kastanien). Fleisch war sehr teuer. Getrunken wurde Wasser, aber auch Wein, der so billig war, dass ihn sich jeder leisten konnte.

Festmahl: Die Römer aßen mit den Fingern Sofa: bequeme Bank

Die reichen Römer luden gerne Bekannte zum Essen ein. Bei diesen Festen lagen die Gäste beim Essen auf Sofas und ließen sich von Sklaven und Sklavinnen verschiedenste Speisen servieren.


ANTIKE 89 An was glauben die Römer?

Wie kommt das Wasser nach Rom?

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Die Römer und Römerinnen verehrten dieselben Götter und Göttinnen wie die Griechen und Griechinnen. Sie hatten aber andere Namen: • Jupiter war der Göttervater. • Juno, seine Frau, war die Beschützerin der Frauen. • Minerva war die Göttin der Weisheit. • Venus war die Göttin der Liebe. • Neptun war der Gott des Meeres.

Jupiter

Wohnhaus

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In Rom lebten 1 Million Menschen, die zum Trinken, Kochen und Baden sehr viel Wasser brauchten. Das Wasser floss über 14 Aquädukte in die Stadt. Wasservorräte

Aquädukt: Wasserleitung

Wasservorräte

Aquädukt

mp e

Brunnen

Tunnel

Fluss

Brunnen

Die öffentlichen Bäder wurden Thermen genannt. Es gab Schwimmbecken, Kaltwasserbecken und Dampfbäder. Die Menschen verbrachten dort gerne ihre Freizeit.

Rom – eine bedeutende antike Stadt

Oly

Die Römer bauten schon Straßen mit Pflastersteinen. Diese Straßen waren etwa 4 m breit. In der Mitte von Rom befand sich ein großer freier Platz, das Forum Romanum. Um das Forum Romanum standen öffentliche Gebäude, prächtige Statuen und Tempel. Einige Bauwerke der Römer sind heute noch teilweise erhalten wie z. B. das Kolosseum.

Therme Welche Thermen gibt es in Österreich? (Internet/Atlas)

Auf vielen Plätzen gab es Brunnen. Von diesen konnten sich die Menschen kostenlos Wasser holen. Wenn ein Feldherr eine große Schlacht gewonnen hatte, wurde ihm zu Ehren ein Triumphbogen am Forum gebaut. Triumphbogen


90 ANTIKE Brot und Spiele für das Volk

In Rom gab es auch Kampfspiele und grausame Spiele zur Unterhaltung. Die Römer und Römerinnen besuchten sehr gerne Gladiatorenkämpfe.

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Gladiatoren: Männer (meist Gefangene oder Sklaven), die für den Kampf im Stadion ausgebildet waren

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Es gab in Rom sehr viele arme und arbeitslose Menschen. Die Senatoren und Politiker versuchten, mit Gratisbrot und kostenloser Unterhaltung, Stimmen für die nächste Senatswahl zu bekommen. Später machten sich so auch die Kaiser beliebt.

Gladiatorenkämpfe

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Welche Sportart wird heute hauptsächlich in Stadien gespielt?

Diese Kämpfe fanden im Stadien statt. Das größte Stadion war das Kolosseum in Rom. Dort kämpften besonders ausgebildete Sklaven oder auch Verbrecher gegeneinander oder gegen wilde Tiere.

Oly

Das antike Rom war eine Großstadt, hatte gepflasterte Straßen, eine gute Wasserversorgung – Aquädukte – und prächtige Gebäude. Die Menschen wohnten in Villen (Häuser am Land) oder Mietshäusern. In ihrer Freizeit besuchten sie Thermen oder gingen ins Stadion.

Kolosseum in Rom - fast 50 m hoch - 4 Stockwerke - 188 m lang - 156 m breit - 85 000 Zuschauer

Der Verlierer im Kampf wurde vom Sieger meist getötet. Auch mit Pferdeund Wagenrennen wurden die Leute unterhalten.


ANTIKE 91

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 1) Gerade und ungerade – ein römisches Spiel auch für dich!

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Selbst die kaiserliche Familie Roms spielte dieses Spiel. Du musst herausfinden, ob sich eine gerade oder ungerade Anzahl an Steinen oder Nüssen (du kannst aber verwenden, was du gerade hast) in der Hand deines Mitspielers oder deiner Mitspielerin befindet.

mp e

Ve

2) Bemale die Figuren!

Adeliger

Bauer

3) Wenn du die Puzzleteilchen richtig zusammensetzt, erfährst du, wie die Götter und Göttinnen in Rom hießen! %%

Jupiter

Oly

Venus

Minerva

Aphrodite

Juno

Poseidon

Neptun

Zeus

Hera

Pallas Athene


92 ANTIKE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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4) Beschrifte und bemale die Zeichnung! %%% Tipp: Wenn du nicht mehr weiter weißt, schau auf S. 89 nach!

©

Brunnen

©

Wasservorräte

©

Wohnhaus

©

mp e

Brunnen © Aquädukt © Tunnel Wasservorräte © Fluss

5) Leseecke – Die Römer liebten besonders Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe. Lies den Text genau und beantworte dann die Fragen! %%%%%

Oly

Bei einem Wagenrennen werden die zweirädrigen Wagen von vier Pferden gezogen. So ein Gespann heißt Quadriga. Die Wagen fahren sieben Runden. Wer als erster über die Ziellinie fährt, hat gewonnen und erhält eine Siegespalme und einen hohen Geldpreis. Bei den Gladiatorenspielen kämpfen die Gladiatoren so lange gegeneinander, bis ein Gladiator stirbt oder schwer verletzt ist. Wenn ein Gladiator zu Boden geht, darf ihn das Publikum begnadigen (ihm das Leben schenken).

Wie viele Pferde ziehen eine Quadriga? Was erhält der Sieger?

Wer darf den Gladiator begnadigen?


ANTIKE 93

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20. AUSTRIA ROMANA Die Römer in Österreich

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Die Römer unter Kaiser Augustus besetzten 15 v. Chr. das Gebiet des heutigen Österreichs bis zur Donau. Ein Fluss als Grenze war besser zu überwachen. Sie errichteten drei Provinzen: Raetia, Noricum und Pannonia. GERMANEN

Donau

Ve

Vindobona=Wien

Lentia=Linz

Carnuntum

Brigantium=Bregenz

Juvavum=Salzburg

mp e

Flavia Solva =Wagna/Leibnitz

Österreich zur Römerzeit

Raetia

Noricum

Pannonia

Die Städte in den Provinzen waren mit der Hauptstadt Rom durch Straßen verbunden. An den Straßen gab es in regelmäßigen Abständen Herbergen und Poststationen, an denen die Pferde gewechselt werden konnten. Wichtige Nachrichten wurden innerhalb einer Woche von berittenen Boten von Rom bis an die Donau gebracht.

Oly

Das Römische Reich schützt seine Grenzen

Zum Schutz vor Angriffen der Germanen bauten die Römer einen Grenzwall, der Limes genannt wurde, und Wachtürme. Sie errichteten Lager für ihre Soldaten entlang des Limes. Menschen aus den umliegenden Provinzen zogen in die Nähe dieser Lager, um den Römern Lebensmittel und andere Waren zu verkaufen. Römische Soldaten heirateten einheimische Frauen und blieben für immer im Land. Die einheimische Bevölkerung übernahm teilweise die römische Sprache und die römische Lebensweise.

Römischer Meilenstein bei Tulln Nach jeder römischen Meile (1,472 km) gab es am Straßenrand einen Meilenstein. So konnten die Reisenden erkennen, wie weit sie noch von Rom entfernt waren.

Herberge: Haus, in dem Reisende schlafen und essen konnten berittener Bote: brachte Nachrichten und Briefe; ritt auf einem Pferd

Grenzwall: Aufschüttung aus Erde oder Steinen, um ein Gebiet zu schützen


94 ANTIKE Römische Siedlungen in Österreich

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Magdalensberg

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Vor ungefähr 500 Jahren (zirka 1500) fand ein Bauer auf der Südseite des Magdalensberges in Kärnten beim Pflügen die Statue eines bronzenen Jünglings. Man suchte weiter und stieß auf die Reste einer römischen Stadt. Sie diente als Handelsplatz der Römer. Eisen und Gold wurden hier verarbeitet.

Carnuntum

Heidentor bei Carnuntum (2008)

Im Osten von Wien lag die bedeutendste römische Siedlung auf österreichischem Boden – Carnuntum. Hier hat man die Reste eines großen Soldatenlagers ausgegraben.

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Erkundige dich, ob es in der Nähe deines Wohnortes römische Ausgrabungen gibt! (Heimatmuseum, Internet)

Statue des Jünglings vom Magdalensberg

Amphitheater: rundes Theater ohne Dach

Oly

Österreich war zur Römerzeit in 3 Provinzen eingeteilt: Raetia, Noricum, Pannonia. Ausgrabungsstätten wie am Magdalensberg und in Carnuntum erinnern uns an die Städte und Soldatenlager der Römer in Österreich.

Kinder in Carnuntum verkleidet als Römer und Römerin (2008)

Neben dem Militärlager befand sich eine Stadt. Dort lebten Römer und Kaufleute, die den Soldaten Waren verkauften. Für Unterhaltung sorgten zwei Amphitheater. Heute gibt es in Carnuntum einen großen Archäologiepark und ein Museum.


ANTIKE 95

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 1) Wie hießen diese österreichischen Städte zur Römerzeit? %%%% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 93 nach!

rla

GERMANEN

Donau

Wien

Linz

Carnuntum

Salzburg

Ve

Bregenz

Wagna/Leibnitz

Bregenz: • Salzburg: •

Carnuntum: •

Linz: •

Wien: •

Wagna/Leibnitz: • • • • • •

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2) Schreibe diese Geschichte (auch Fabel genannt) richtig auf! %%%% Tipp: Achte auf die Groß- und Kleinschreibung. ACHTUNG: Die Römer verwendeten ein V anstelle eines U! DERFVCHSVNDDIETRAVBE GEQVÄLTVOMHVNGERWOLLTESICHEINFVCHSVOMHOHENWEINSTOCK EINETRAVBEHOLEN. ERSPRANGHINAVFDOCHDAESIHMVNMÖGLICH WAR, SIEZVERREICHEN, SPRACHER: „SIEISTNICHTREIFVNDSAVREMAGICH NICHT“.

Oly

Der Fuchs


96 ANTIKE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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3) Ein Legionär hat es schwer! (Ein Spiel für 2 – 4 Spieler und Spielerinnen) Für das Spiel brauchst du einen Spielstein und einen Würfel. Wenn du auf ein Ereignisfeld kommst, musst du lesen, was zu tun ist! % ACHTUNG: Das Ziel muss genau erreicht werden!

Ziel

2

Ve

3

6

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1

5

Start

Oly

Ereignisfelder: 1 Du wirst als Legionär an den Grenzwall versetzt. Wenn du das Wort Grenzwall erklären kannst, darfst du ein Feld vorrücken. 2 Deine Kleidung ist für diese Gegend zu leicht. Du kaufst einem Germanen eine Hose ab – 1 Feld vorrücken! 3 Bei einer Übung musst du den schweren Mahlstein für das Getreide tragen – 3 Felder zurück! 4 Du musst mit befreundeten Germanen puren (nur Wein) statt gewässerten Wein trinken. Das bist du nicht gewohnt – einmal aussetzen! 5 Vom Wachturm aus entdeckst du Feinde und warnst das Lager rechtzeitig – 1 Feld vorrücken! 6 Du lernst eine Frau aus Noricum kennen und beschließt, mit ihr an der Donau zu wohnen – Vorrücken bis zum ZIEL!

4


ANTIKE 97

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21. DIE VÖLKERWANDERUNG – DER UNTERGANG DES WESTRÖMISCHEN REICHES

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Völker wandern

Vom 4. bis zum 6. Jh. wanderten viele Völker und Stämme quer durch Europa. Dabei gab es viele kriegerische Auseinandersetzungen. Die antike Welt veränderte sich völlig.

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Heute spricht man von einer „modernen Völkerwanderung“, weil viele Menschen aus Not, Angst vor Kriegen und Verfolgung ihre Heimat verlassen müssen. Im Laufe von 400 Jahren zogen diese Stämme durch Europa:

Goten

Langobarden

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Slawen: Gruppe von Völkern in Osteuropa

Hunnen: ein aus Asien stammendes Reitervolk

Slawen

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Franken

Hier siehst du einen Wagenzug. In diesem sind die Namen der wandernden Stämme enthalten.

4. bis 6. Jh. n. Chr.: 300 bis 600 n. Chr.

Hunnen

Angeln/Sachsen

Vandalen

Burgunder

Ein Wagenzug zur Völkerwanderungszeit

Oly

In der Zeit der Völkerwanderung kam es immer wieder zu Überfällen und Plünderungen. Es gab abwechselnd ruhige und dann wieder kriegerische Zeiten. Menschen wurden verschleppt und ermordet, Häuser ausgeraubt und angezündet.

Auf der Suche nach neuem Siedlungsgebiet brachten diese wandernden Stämme Not, Angst und Tod über die einheimische Bevölkerung.

Plünderung: Raub

Mit dem Wagen unterwegs

Die Zeit von 300 bis 600 n. Chr. nennt man die Zeit der Völkerwanderung!

Siedlungsgebiet: Land, das in Besitz genommen wird


98 ANTIKE

Ç An

gel

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Atlantischer Ozean

d an

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Ost

got

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Schwarzes Meer

Konstantinopel

Rom

Ve

W

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ten

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Sa

es

Alle Völker, die du auf dieser Karte findest, waren bedeutende Stämme der Völkerwanderungszeit. Sie waren auf der Suche nach Land zum Ansiedeln.

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Völker ziehen durch Europa

ansiedeln: sich niederlassen; sesshaft werden

Karthago

Mittelmeer

Vandalen

Mache jeweils eine Liste über die Wanderzüge der einzelnen Völker!

Zug der Völker durch Europa

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Welche heutigen Länder durchzogen sie und wo ließen sie sich nieder?

Vandalen

Ostgoten

Westgoten

Verwende deinen Atlas!

Die Hunnen

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Gegen Ende des 4. Jh. n. Chr. eroberte das Reitervolk der Hunnen aus Asien kommend weite Teile Osteuropas. Sie unterwarfen die Ostgoten, die vorher schon in diese Gebiete gezogen waren. Andere Stämme flüchteten und wichen nach Westen aus. So kamen die Völker Europas in Bewegung.

Attila der Hunnenkönig

Unter ihrem berühmten König Attila kamen die Hunnen sogar bis Gallien (heutiges Frankreich) und Oberitalien. Nach dem Tode Attilas (453 n. Chr.) löste sich das Reich der Hunnen allmählich auf.

Hunnischer Krieger (Bogenschütze)

Hunnen


ANTIKE 99 Quelle: bearbeitet nach Ammianus Marcellinus (römischer

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Geschichtsschreiber 370 n. Chr.) Das Volk der Hunnen ist uns wenig bekannt. Sie haben einen gedrungenen, starken Körper, sodass man sie für zweibeinige Tiere halten könnte. Sie leben von wilden Wurzeln und von halbrohem Fleisch, das sie den Pferden auf den Rücken legen und so weich reiten. Ungemein schnell sprengen sie im Kampfe auf einmal absichtlich auseinander und fallen in Haufen bald da, bald dort, wieder ein, um ein mörderisches Blutbad anzurichten.

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Germanen: Westgoten, Ostgoten, Angeln, Sachsen

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Gegen Ende des 2. Jh. n. Chr. kam es in den Grenzgebieten immer wieder zu Kämpfen zwischen Römern und Germanen. In Friedenszeiten betrieben die beiden Völker auch Handel miteinander. Den Germanen gefiel das Leben auf den römischen Märkten und in den Städten.

Unterstreiche gemeinsam mit einem Partner/einer Partnerin in dieser Quelle alle Merkmale der Hunnen!

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Die Germanen

gedrungen: stämmig

Ostgermanische Gürtelschnalle aus dem 5. Jh.

Germanische Familie am Feld

Quelle: bearbeitet nach Tacitus (römischer Geschichtsschreiber

Oly

55 –116 n. Chr.) Die germanischen Stämme wohnen nicht in Städten. In ihren Dörfern siedeln sie weit voneinander entfernt. Als Baumaterial verwenden sie nicht Steine oder Ziegel, sondern überall nur roh behauenes Holz. Die Germanen säen nur Getreide und warten darauf, dass es in der Erde reift. Die Mitgift bringt nicht die Gattin dem Mann, sondern der Mann der Gattin: Rinder, ein gezäumtes Pferd, einen Schild und ein Schwert. Die Germanen gehen mit nacktem Oberkörper in den Kampf. In der Regel tragen sie Speere und Kämpfender Germane leichte Wurfgeschosse.

in der Erde reifen: wachsen Mitgift: Gegenstände und Geld, das die Frau bekommt, wenn sie heiratet

Besprecht in der Klasse die Unterschiede zwischen Römern und Germanen!


100 ANTIKE Die Vandalen

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Die Vandalen zogen 406 n. Chr. über das Gebiet des heutigen Österreichs nach Gallien (heutiges Frankreich) und nach Spanien. Sie lernten den Schiffsbau und wurden zu gefürchteten Seeräubern. In Nordafrika gründeten sie ein Reich auf römischem Gebiet. 455 n. Chr. plünderten sie sogar Rom. Auch heute noch gibt es die Bezeichnung „Vandalismus“, wenn jemand etwas absichtlich zerstört.

Die Völkerwanderung im Gebiet des heutigen Österreichs Im Gebiet des heutigen Österreichs wanderten um 600 n. Chr. die Slawen gemeinsam mit den Awaren ein. Viele der noch bestehenden römischen Siedlungen wurden dabei zerstört. Slawen und Awaren heirateten aber auch Einheimische und bekamen Kinder mit ihnen.

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Germanische Fibeln aus Untersiebenbrunn (NÖ)

Das Ende des Weströmischen Reiches

476 n. Chr. wurde das Weströmische Reich endgültig zerstört. Es bildeten sich neue Staaten auf dem Gebiet des ehemaligen Weströmischen Reiches:

• Reich der Westgoten • Reich der Ostgoten • Reich der Franken

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Slawischer Fürst mit Gefangenem

Die östliche Hälfte des Römischen Reiches blieb als Oströmisches Reich noch fast 1000 Jahre bestehen.

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Atlantischer Ozean

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Ungefähr 400 Jahre dauerte die Völkerwanderung. Sie veränderte Europa völlig. Durch die Anstürme der Hunnen und Germanen ging das Weströmische Reich 476 n. Chr. endgültig unter. Friedliche und kriegerische Zeiten wechselten einander ab.

47

Reich der Westgoten

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Slawische Völker

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Reich der Franken

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Schwarzes Meer

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Oströmisches Reich

Konstantinopel

Mittelmeer

Neue Staaten auf dem Boden des Weströmischen Reiches

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ANTIKE 101

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22. WAS BLIEB VON DER ANTIKE? Spuren der Antike

Errungenschaft eines Volkes: was ein Großteil des Volkes erreicht hat

rla

Nach der Völkerwanderung wurde das tägliche Leben der Menschen viel schwieriger. Errungenschaften der Griechen und Römer gingen verloren, wie z. B. die Möglichkeit für viele Menschen, lesen und schreiben lernen zu können.

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Von den großartigen Leistungen der Römer und Griechen in Kunst, Wissenschaft und Technik ist jedoch einiges bis heute erhalten geblieben.

Bauwerke

Viele antike Städte wurden fast vollständig zerstört. Doch rund um das Mittelmeer findet man auch heute noch Ruinen römischer und griechischer Bauwerke. Dazu zählen viele Tempel, in denen die Götter verehrt wurden.

Weißt du noch? Wo gab es überall griechische Siedlungen?

mp e

3 4

2

An welches öffentliche Gebäude in Wien erinnert dich dieser Tempel? Tipp: Eine griechische Göttin steht davor!

1

Oly

Griechischer Tempel: 1. Stufen, 2. Säulen, 3. Fries, 4. Kapitell

Man fand auch prächtige Statuen aus Stein, Elfenbein, Bronze und Gold. Im Straßenbau waren die Römer Meister. Der Straßenbau war Aufgabe der Soldaten. Einige unserer modernen Straßen sind sogar über den alten Römerstraßen gebaut worden.

Philosophie

Viele berühmte Griechen (Philosophen) beschäftigten sich mit dem Sinn des Lebens. Im Arbeitsteil kannst du über einen von diesen „Freunden des Wissens und der Weisheit“ noch mehr erfahren.

Soldaten beim Straßenbau


102 ANTIKE Technik und Kunst

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Ein großartiger Naturwissenschaftler und Techniker war der Grieche Archimedes. Über 40 Erfindungen gehen auf ihn zurück, darunter der Kran und der Flaschenzug sowie die „Archimedische Schraube“.

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Archimedische Schraube

Ebenso berühmt ist der griechische Mathematiker Pythagoras. Noch heute werden die Winkel in Dreiecken mit griechischen Buchstaben beschriftet.

Römer beim Legen eines Mosaiks

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Die Römer konnten bereits Salz gewinnen, Wein anbauen und Bienen züchten. Viele Wasserleitungen der Römer, die Aquädukte, blieben erhalten. In der Antike wurden Vasen, Teller und Krüge kunstvoll bemalt. Nach griechischem Vorbild hatten die Römer die Kunst des Legens von Mosaiken perfektioniert. Beim Mosaiklegen wurden kleine Stein-, Fliesen- oder Glasstückchen auf dem Fußboden und auf der Wand angeordnet und befestigt.

perfektionieren: etwas sehr gut können

Medizin

Der griechische Arzt Hippokrates gilt als Begründer der Medizin. Noch heute muss jeder Arzt und jede Ärztin den „Hippokratischen Eid“ ablegen und dabei schwören, sich so gut wie möglich, um die Patienten und Patientinnen zu kümmern.

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Äskulapnatter: eine ungiftige Schlange

Inschrift: Aufschrift auf öffentlichen Gebäuden

Äskulapnatter

Eine Äskulapnatter, die an einem Stab hoch kriecht, ist das Zeichen der Ärzte.

Ziffern, Schrift und Sprache

Auch die Buchstaben, die du verwendest, kommen aus dem lateinischen Alphabet. Die römischen Ziffern aber werden nur mehr ausnahmsweise bei Inschriften verwendet.

Oly

Reste von griechischen und römischen Tempeln, Straßen und Aquädukten sind heute noch erhalten. Die römischen Ziffern und Buchstaben und viele lateinische Wörter werden noch heute verwendet.

Viele Wörter, die du sicher kennst, stammen aus der lateinischen Sprache wie z. B. „familia“. Einige Sprachen – man nennt sie romanische Sprachen – entwickelten sich aus dem Lateinischen. Dazu zählen z. B.: Spanisch, Französisch, Italienisch und Rumänisch.

Rechtswesen Das Römische Recht wurde in den meisten europäischen Ländern zur Grundlage des Justitia Rechtsystems der Gegenwart.


ANTIKE 103

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

rla

1) Leseecke – Lies dir diese Geschichte über den berühmten griechischen Philosophen Diogenes genau durch, dann kannst du auch die Fragen am Ende der Geschichte leicht beantworten! %%%%

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Der um 400 v. Chr. an der Schwarzmeerküste geborene Philosoph Diogenes lebte und lehrte in Athen und Korinth. Er wohnte in einem Fass, da er meinte, dass man zum Leben nicht mehr braucht. Zahlreiche Geschichten werden über ihn erzählt: So besuchte ihn einmal Alexander der Große und fragte: „Was wünschst du dir, Diogenes?“ „Geh mir aus der Sonne!“, antwortete Diogenes nur. Ebenso soll er eines Tages, nachdem sein Sklave weggelaufen war, ausgerufen haben: „Lächerlich, wenn der Sklave ohne Diogenes leben kann, aber Diogenes nicht ohne einen Sklaven!“ Dieser kluge Mann starb 323 v. Chr. in der Stadt Korinth.

QUIZ:

Wo lebte Diogenes? Wer besuchte Diogenes?

in einem Palast

in einem Fass

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Welcher Ausspruch ist von Diogenes?

Geh mir aus der Sonne!

in einer Höhle

Nach mir die Sintflut! Ich kam, sah und siegte!

Oly

2) In „Diogenes und die bösen Buben“ von Wilhelm Busch spielen die bösen Buben Diogenes zwei Streiche! Schreibe mit einem Satz in das leere Feld, was geschieht! %%%%

Diogenes liegt im Fass.

Zwei schlimme Buben spritzen Wasser ins Fass.

Sie liegen auf dem Fass.


104 ANTIKE

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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3) CAVE CANEM – „Warnung vor dem Hund“! Dieser in der Stadt Pompeji gefundene herrenlose Hund benötigt dringend deine Hilfe. Male die Mosaiksteine bunt an! So kannst du diesen fast 2 000 Jahre alten Hund zum Leben erwecken!

fenestra =

porta =

caminus =

5) Besprecht mit eurem Lehrer oder eurer Lehrerin die Rechtsprechung in Österreich! %%%%% Ab wie vielen Jahren kann man in Österreich vor Gericht gestellt werden? Wie verläuft ein Prozess?

Oly

4) Versuche, diese lateinischen Wörter zu übersetzen! %%%% Gibt es in deiner Muttersprache (deutsch, türkisch, serbisch ...) auch Lehnwörter aus dem Lateinischen?


VON DER ANTIKE ZUM MITTELALTER 105

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23. DAS OSTRÖMISCHE REICH – BYZANZ Byzanz – das Rom des Ostens

Byzanz: ursprünglicher griechischer Name der Stadt Konstantinopel

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Im Oströmischen Reich wurde Byzanz zu einer der reichsten Handelsund Hafenstädte des Mittelmeeres. Byzanz wurde nach Kaiser Konstantin I. ab 330 n. Chr. Konstantinopel genannt. In dieser Stadt gab es zahlreiche Paläste, die aus Marmor gebaut waren. Dazwischen wuchsen Palmen und Platanen.

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Nach dem Zerfall des Römischen Reiches in zwei Teile wurde Konstantinopel die Hauptstadt des neuen Oströmischen Reiches.

Marmor: ein wertvoller Stein Platane: hoch gewachsener Laubbaum

Oly

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Der zum Christentum bekehrte römische Kaiser Konstantin ließ die Kirche Hagia Sophia erbauen. Sie galt als das größte und bedeutendste Bauwerk der frühen Christenheit.

Das Innere der Hagia Sophia

Ç Für den Bau der Hagia Sophia verwendete man Steine, Säulen und Verzierungen von mehreren Tempeln aus Ägypten und Griechenland. Ein wesentliches Merkmal war die Kuppel.

Hagia Sophia

In der damaligen Zeit waren einige Einwohner von Konstantinopel sehr reich und lebten in Luxus. Es gab aber große Unterschiede zwischen den Reichen und den Armen.

Kuppel: halbkugelförmiger oberer Teil eines Raumes


106 VON DER ANTIKE ZUM MITTELALTER

griechisch-orthodoxe Kirche: spaltete sich von der römisch-katholischen Kirche ab Sultan: arabischer Herrscher Festungsbau: mit Mauern geschützte Stadt

Im Lauf von 800 Jahren verlor das Oströmische Reich durch Kriege gegen die Germanen, die Hunnen, die Slawen, die Araber und die Osmanen immer mehr Gebiete und Land. Zuletzt blieben nur mehr die Stadt Konstantinopel und ihr Umland als Reich übrig.

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Osmanen: Bewohner des Osmanischen Reiches

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Unter Kaiser Justinian I. gelang es dem Oströmischen Reich im 6. Jh. für kurze Zeit Gebiete in Italien zu erobern. Diese eroberten Gebiete gingen jedoch bald darauf wieder verloren.

Kaiser Justinian I.

Konstantinopel war kultureller und religiöser Mittelpunkt für Osteuropa. So war Konstantinopel der Sitz des griechisch-orthodoxen Patriarchen (Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche). Von dort aus verbreitete sich der orthodoxe Glaube.

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1453 eroberten die Osmanen unter ihrem Sultan Mohammed II. diese Stadt. Dies bedeutete den Untergang des Oströmischen Reiches.

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Aus der kleinen griechischen Stadt Byzanz entwickelte sich Konstantinopel. Nach dem Ende des Weströmischen Reiches stieg sie schnell zum wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Mittelpunkt Osteuropas auf. 1453 wurde die Stadt von den Osmanen erobert.

Die Stadtmauer Konstantinopels heute

Die gewaltige Stadtmauer Konstantinopels war bis zum Untergang der Stadt jedoch der stärkste Festungsbau Europas im Mittelalter. Teile davon sind auch heute noch erhalten!


VON DER ANTIKE ZUM MITTELALTER 107

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

VAN BUR

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1) Nun zu etwas Kniffeligem! Versuche mit Hilfe der Silben im Wagen, die Namen der Völker und Stämme der Völkerwanderungszeit herauszufinden! %%% Tipp: Wenn du nicht mehr weiter weißt, schau auf S. 97 nach!

HUN

GO

5 6 7 8

mp e

9

2) Nenne Gründe, warum Menschen heute ihre Heimat verlassen müssen! %%%%%

3) Gestaltet gemeinsam in der Klasse mit Hilfe von Zeitungsartikeln eine Collage/ein Bild zum Thema „Flüchtlinge“! %%%%%

Oly

4) Wenn du aus dieser Buchstabenschlange jeden zweiten Buchstaben heraus nimmst, erhältst du das Lösungswort: %

S V MÖPLAKNEXRUWBAZNCDYEJRFUTNOG

5) Auf dieser Münze ist ein berühmter ostgotischer König abgebildet. Sein Name lautet? %

I E D O H T C E R H


108 VON DER ANTIKE ZUM MITTELALTER

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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6) Fehlerbild – Die hier abgebildete Hagia Sophia war lange Zeit die größte Kirche der Christenheit. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen wurde sie zu einer Moschee umgebaut. Auf dem rechten Foto der Hagia Sophia haben sich 10 Fehler eingeschlichen. Versuche, diese zu finden und auszubessern! %%%

7) Finde heraus (Internet, Lexikon), wie die Stadt Konstantinopel heute heißt und in welchem Staat sie liegt! %%%

Stadt: •

Staat: •

Oly

8) Hier siehst du Kaiser Justinian I. auf einem Mosaik abgebildet. Es wird dir sicher gelingen, auch ein Mosaikbild von dir selbst zu zeichnen!


ÜBERBLICK 109

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24. ÜBERBLICK: SKLAVEREI Wie wird man Sklave oder Sklavin?

Informiere dich, in welchen Ländern es heute noch Menschen gibt, die wie Sklaven behandelt werden! (Internet, Lehrer/Lehrerin, Zeitungen)

Sklaverei in Griechenland Wie du schon gehört hast, verschuldeten sich viele Bauern in Griechenland.

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Als sie ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnten, verkauften sie sich selbst. Dieser Verkauf wurde verboten, denn kein Athener Bauer sollte mehr ein Sklave sein.

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Sklaven und Sklavinnen waren Menschen, die nicht frei waren. Sie waren das Eigentum eines anderen. Sie wurden entweder im Krieg gefangengenommen oder als Kind eines Sklaven/einer Sklavin geboren. Sklaven und Sklavinnen arbeiteten im Haus und in der Landwirtschaft. Sie arbeiteten aber auch in Bergwerken und das war die schwerste Arbeit überhaupt. Sklaven, die sehr gut lesen und schreiben konnten, wurden als Privatlehrer gebraucht.

Sklavenmarkt in Athen

Sklaven bei der Arbeit

Ç Der Sklavenmarkt in Athen fand einmal im Monat zur Zeit des Neumonds statt.

Hast du das gewusst?

Oly

• In Griechenland durfte ein Sklave/eine Sklavin zwar geschlagen, aber nicht getötet werden. • Der Herr konnte seinem Sklaven/seiner Sklavin auch die Freiheit schenken, einige Sklaven kauften sich auch mit geschenktem Geld selbst frei. • Freigelassene durften aber nicht an der Regierung der Stadt teilnehmen.

Sklaverei in Rom

Auch in der Römischen Republik wurden römische Bürger zu Sklaven, wenn sie sich verschuldeten. Im 2. Jh. v. Chr. wurde dieser Verkauf verboten. Durch die Ausbreitung des Römischen Reiches kamen viele Kriegsgefangene als Sklaven nach Rom. Die Sklaven und Sklavinnen arbeiteten in der Landwirtschaft, in Steinbrüchen und Bergwerken, aber auch als Diener/Dienerinnen und sogar als Ärzte, Künstler und Privatlehrer.

Halsring eines römischen Sklaven, auf dem Name und Adresse des Besitzers stehen


110 ÜBERBLICK Hast du das gewusst?

offiziell: amtlich

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Zeremonie: feierliche Handlung

Manche Sklaven und Sklavinnen wurden von ihren Herren auch freigelassen. Dies geschah in einer offiziellen Zeremonie. Bei dieser klopfte der Herr dem Sklaven mit einem Stock auf die Schulter. Dann überreichte er ihm eine Mütze und gab ihm einen neuen Namen. Erst die Kinder des Freigelassenen wurden aber römische Vollbürger.

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Eine Sklavin begleitet ihre Herrin beim Einkauf.

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• In Rom konnten Sklaven gekauft, vermietet und verkauft werden. • Dem Besitzern von Sklaven war es erlaubt, diese zu schlagen, aber auch zu töten. • Sklaven durften zwar nicht heiraten, aber Kinder bekommen, weil auch diese als Sklaven eingesetzt werden konnten. • Der Wert eines Sklaven hing von seinem Alter, von seinem Beruf und den Aufgaben, die er erfüllen konnte, ab. • Sehr oft wurden Sklaven auch als Gladiatoren eingesetzt.

Freilassung eines Sklaven

Sklaverei in der Gegenwart

Vereinte Nationen: Vereinigung der meisten Länder dieser Welt, um den Frieden zu schützen (UNO)

In Indien, Bangladesch und Pakistan leben die meisten Zwangsarbeiter. Aber auch in den Industrieländern werden immer noch Arbeitskräfte illegal ohne Rechte in Haushalten, in der Landwirtschaft und im Baugewerbe beschäftigt.

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Arbeitskräfte: Mann, Frau oder Kinder, die arbeiten

Auch in der Gegenwart gibt es immer noch Menschenhandel und Zwangsarbeit. So bestätigten die Vereinten Nationen im Jahr 2006, dass mehr als 12 Millionen Menschen als Sklaven angesehen werden müssen. Die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche.

illegal: ungesetzlich

Die 9-jährige Lupita beim Baumwollpflücken in Mexiko (2008)

Der 10-jährige Kumar Lama bei der Arbeit in einem Steinbruch in Nepal (2008)


Griechenland NEWS

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Die Perser errichteten ein Weltreich. Es reichte von Ägypten bis nach Indien. Der Perserkönig Dareios I. griff auch Griechenland an. Doch die Athener besiegten die Perser 490 v. Chr. in der Schlacht von Marathon. Zehn Jahre später griff Xerxes (Sohn von Dareios I.) die Griechen wieder an. Die kleinen Schiffe der Athener waren wendiger als die persischen Schiffe. Mit eisernen Rammspornen versenkten die Griechen viele persische Schiffe. So konnten die Athener 480 v. Chr. in der Seeschlacht von Salamis die Perser besiegen.

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Griechenland siegte gegen die Perser!

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Marathonlauf – rund 40 km:

Nach dem Sieg über die Perser bei Marathon lief unser schnellster Läufer nach Athen. Nach rund 40 km brach er mit den Worten „Wir haben gesiegt“ jedoch tot zusammen.

Regeln für die vornehme Athenerin

• Zeige dich niemals auf der Straße – außer zu Hochzeiten und Begräbnissen, Familienfesten und Feiertagen! • Halte dich vor allem in deinem eigenen Wohnraum auf! • Beschäftige dich mit Kochen, Spinnen und Weben! • Lasse die Einkäufe von deinen Sklaven und Sklavinnen erledigen! • Vor Gericht soll dich dein Mann vertreten!

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ch, fleißig Bin 25, männli einer und wegen m rzweifelter Schulden in ve ft mich? Lage. Wer kau ropolis Treffpunkt: Ak ), (Burg in Athen bei Sonnenuntergang

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en Wer sucht ein ven? fleißigen Skla

Nach anderen uns bekannten Berichten ließ sich der p ersische Groß könig XERXES am U fer auf einer A nhöhe einen Thron er richten. Dort w ollte er Zeuge des Sie ges seiner Flo tt e werden. Statt dessen m usste er aber d en Untergang sein er Flotte mitan sehen.

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Aus der Sagenwelt: Theseus überlistete den Minotauros Kreta – Die Athener müssen alle 9 Jahre 14 Menschen nach Kreta zu König Minos schicken. Diese werden dem Minotauros, einem Wesen halb Mensch halb Stier, geopfert. Das Ungeheuer lebt in einem Labyrinth (Irrgarten). Der athenische Königssohn Theseus meldet sich freiwillig und segelt nach Kreta. Dort verliebt sich Ariadne, die Tochter von König Minos, in Theseus. Sie steckt ihm vor dem Gang ins Labyrinth ein Schwert und ein Fadenknäuel zu. Theseus tötet den Minotauros und findet mit Hilfe des Fadens der Ariadne den Ausgang wieder.

Einladung zum Festmahl: Nur für Männer! Getränke in ausreichender Menge vorhanden, Sklaven für den Heimtransport bitte mitbringen!


Rom NEWS Gesucht! Gesucht! Gesucht! Gesucht!

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Rom, März 44 v. Chr.: Im Gedenken an

Spartakus

Gaius Julius Caesar (100 v. Chr.– 44 v. Chr.)

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Beruf: Sklave und Gladiator Ausgebrochen aus einer Gladiatorenschule, unterwegs mit einem Sklavenheer! ACHTUNG! GEFÄHRLICH! Es gelang ihm bereits mehrfach, römische Truppen zu besiegen!

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Untröstlich geben wir die Nachricht vom Tod unseres geliebten Vaters, Ehemanns, Freundes, des Konsuls, Feldherrn, Eroberers und Diktators auf Lebenszeit bekannt. Er ist von Männern, die er für seine Freunde hielt, erstochen worden. Doch die Verschwörer sollen nicht entkommen! Ihre Strafe ist Ihnen sicher! Octavian, Großneffe und von ihm bestimmter Nachfolger Im Namen der Familie und des Volks von Rom

Zweikampf im Kolosseum: BROT UND SPIELE!

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Der Kaiser lädt die Bürger Roms zu einem 4 Tage dauernden Kampf der Gladiatoren ein. 40 Gladiatorenpaare kämpfen bis zum Tod! Verbrecher werden von wilden Tieren zerrissen! Einlass täglich um die Mittagszeit, 9.– 12. Juli, 80 n. Chr.

Christliche Religion verbreitete sich trotz härtester Verfolgung

Um das Jahr 30 n. Chr. wurde Jesus gekreuzigt. Seine Anhänger und Anhängerinnen verbreiteten seine Lehre im ganzen Römischen Reich. Die Christen glaubten von nun an nur an einen Gott. Weil sie den römischen Kaiser nicht wie einen Gott verehrten, wurden sie verfolgt und viele von ihnen auf grausame Weise getötet. Erst Kaiser Konstantin gewährte 313 n. Chr. den Christen freie Religionsausübung.

79 n. Chr.: Ausbruch des Vulkans Vesuv!

Die Stadt Pompeji wurde zerstört. 2 000 Menschen starben, 16 000 Menschen konnten flüchten.

Verkaufe Lehrer! Gebildeter griechischer Lehrer, 27 Jahre alt, unterrichtet Ihre Kinder zu Hause.

Buchtipps für

• Viele Römer haben einen Hausaltar. Dort betet die ganze Familie zu einem Hausgott. • Die Römerinnen benützen Rotwein zum Färben der Lippen und Asche als Lidschatten. • Zum Heizen verwenden die Römer und Römerinnen eine tragbare Holzkohlenplatte. • In den Thermen unterhält man sich mit Brettspielen und Knobeln. Beim Spiel verlieren viele Römer ihr ganzes Geld. Später wird das Glücksspiel durch Gesetze verboten.

besonders Wissensdurstige

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Was gibt es Neues?

Dirk Husemann: Spiele, Siege und Skandale (Campus Verlag). Auguste Lechner: Ilias (Arena Verlag). Auguste Lechner: Die Abenteuer des Odysseus (Arena Verlag). Henry Winterfeld: Gaius. Der Lausbub aus dem Alten Rom (Omnibus Verlag).


WELTRELIGIONEN 113

25. DREI GESCHWISTER – WELTRELIGIONEN

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Die Weltreligionen

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Die größten heute auf der Welt verbreiteten Religionen sind miteinander verwandt. Man könnte sie mit Geschwistern vergleichen. Unter den drei Geschwistern gibt es ältere Kinder, aber auch ein jüngeres Kind.

Die jüdische Religion

Diese Juden ! Nur ein Gott – das ist doch unmöglich !

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Die Zeitrechnung der Juden beginnt mit dem Jahr 3 760 v. Chr. Die Juden lebten damals in der Nähe des Flusses Euphrat (Mesopotamien).

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Wegen einer Hungersnot verließen die meisten von ihnen ihr Land und zogen nach Ägypten. Der ägyptische Pharao behandelte die Juden aber schlecht. Ihr Anführer Moses führte die Juden daher aus Ägypten nach Israel. In der Hauptstadt von Israel, in Jerusalem, ließ der jüdische König Salomon einen großen Tempel bauen. Im Jahre 70 n. Chr. zerstörten die Römer diesen Tempel. Seit damals leben viele Juden in anderen Ländern.

Tempel des Salomon in Jerusalem – wie er ausgesehen haben könnte: 30 m lang, 10 m breit

Der Glaube der Juden an nur einen einzigen Gott war etwas völlig Neues. Von ihrem Gott erwarten die Juden, dass er einen Messias schicken wird, der sie von Not und Unterdrückung befreit. Es gibt auch verschiedene Verbote (z. B. das Essen von Schweinefleisch) und Vorschriften (Hilfe für Arme) im Judentum. Der Sabbat ist ein strenger Ruhetag. Alle diese Gebote sind in der Thora schriftlich festgehalten. Für die Christen sind die fünf Bücher der Thora das Alte Testament.

Wieso ist der Glaube an nur einen Gott für den Pharao so unglaublich?

Ç Der Tempel des Salomon wurde dreimal zerstört. Heute ist nur mehr ein Rest davon erhalten, die sogenannte „Klagemauer“ in Jerusalem.

An der Klagemauer kann man seine Sorgen loswerden. Wo kann man das heute noch? Messias: Der Retter aus Not und Unterdrückung; Erlöser Sabbat: Strenger Ruhetag der Juden am Samstag Thora: besteht aus 5 Büchern


114 WELTRELIGIONEN Der christliche Glaube

gekreuzigt: an ein Holzkreuz binden, nageln

Bibel Koran: heiliges Buch des Islams

Die Christen glauben wie die Juden nur an einen Gott. Die Römer verfolgten und töteten viele Christen wegen ihres Glaubens. Trotzdem breitete sich das Christentum über große Teile der Welt aus. Von den Juden übernahmen die Christen als Altes Testament die Thora und es wurde ein Neues Testament hinzugefügt. Das Alte und das Neue Testament der Christen nennt man die Bibel oder auch die Heilige Schrift.

Der Islam

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Kreuz

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Im Mittelpunkt des christlichen Glaubens steht Jesus Christus. Seine Anhänger und Anhängerinnen sehen in ihm den Messias. Er wuchs als Sohn eines Zimmermannes im heutigen Israel auf. Jesus zog durch das Land und sammelte Menschen um sich, die wie er dachten. Er war mit seinen Ideen (Botschaft vom „Reich Gottes“) für die damals im Land herrschenden Römer gefährlich. Mit 33 Jahren wurde er deswegen von den Römern zum Tod verurteilt und gekreuzigt. Jesus starb am Kreuz.

Koran

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622 n. Chr. beginnt die islamische Zeitrechnung. In diesem Jahr verließ Mohammed, der Begründer des Islams, seine Geburtsstadt Mekka. Als Kaufmann hatte er viele Religionen kennen gelernt und eigene Glaubensgrundsätze entwickelt. So verkündete er, dass es nur einen Gott – Allah – gäbe.

Atlantischer Ozean

Reich der Franken

Awaren

Cordoba

Rom

Schwarzes Meer Konstantinopel

Oströmisches Reich Tunis

um 750 n. Chr. um 656 n. Chr.

um 632 n. Chr.

Mittelmeer

Bagdad Damaskus Alexandria

Medina er Me tes Ro

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Juden, Christen und Moslems glauben an einen Gott. Das Judentum ist die älteste dieser drei Religionen. Bei den Juden und im Islam gibt es spezielle Vorschriften über Speisen. Alle drei Religionen haben wichtige Bücher, auf die sie sich berufen.

Mohammed fasste seine Lehren im Koran zusammen. „Fünf Säulen“ bilden den Islam: Glaube an Allah, Gebet, Fasten, Spenden für die Armen und einmal im Leben jedes Gläubigen eine Pilgerfahrt nach Mekka. Der Genuss von Schweinefleisch und Wein ist den Moslems verboten. Mohammed starb im Jahre 632 n. Chr. 100 Jahre nach Mohammeds Tod breitete sich der Islam über weite Gebiete aus.

Mekka

Ausbreitung des Islams 100 Jahre nach Mohammeds Tod


MITTELALTER 115

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26. EUROPÄISCHE STAATEN ENTSTEHEN Das Reich der Franken

Pyrenäen: Gebirge im Norden Spaniens

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Um 500 n. Chr. unterwarf König Chlodwig, der ein Christ war, alle fränkischen Stämme. Er eroberte Gallien bis zu den Pyrenäen.

Quelle: bearbeitet nach einem Bericht des Bischofs Gregor von Tours, 6. Jh.

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Chlodwig nahm mit List einen anderen Führer der Franken und seinen Sohn gefangen und ließ beide fesseln. Das Zeichen ihrer königlichen Würde – ihre Locken – ließ er ihnen abschneiden. Schließlich befahl Chlodwig, die beiden Gefangenen zu enthaupten. So gewann er nach ihrem Tod ihr Land, ihren Schatz und ihr Volk.

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Unter Karl dem Großen, einem Christen, erreichte das Frankenreich um 800 n. Chr. seine größte Ausdehnung. Karl der Große führte Kriege gegen viele Völker. Die eroberten Völker wollte er zum Christentum bekehren. So ließ Karl der Große an einem einzigen Tag 4 500 besiegte Sachsen enthaupten, weil sie sich weigerten, zum Christentum überzutreten. An den Grenzen errichtete Karl der Große Grenzmarken. Da Karl der Große sein Reich nicht alleine verteidigen konnte, ernannte er treue Männer zu Markgrafen. Diese Markgrafen halfen ihm, sein Reich gegen Feinde zu verteidigen.

List: etwas vorspielen, was nicht wahr ist

Würde: kommt von „Wert“; hier Zeichen, dass er ein König war enthaupten: Kopf abschlagen Ausdehnung: Größe eines Reiches

Grenzmark: besonders gut verteidigtes Gebiet mit einem ständig anwesenden Heer

Nordsee

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Fr ies e

n

Angelsachsen

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Sachsen

Thüringer

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Slawen

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Franken

Awarische Mark

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Bretonische Mark

Loire

Burgunder

Atlantischer Ozean

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Araber

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Alemannen

Awaren

Wien

Donau

Baiern

Langobarden

Pannonische M ar

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Karl der Große

Mark Friaul Karantanische Mark

Kroaten Grenzmarken

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Mittelmeer

Das Reich der Franken um 800

Rom

Kirchenstaat

Wie viele Grenzmarken gab es?


116 MITTELALTER

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Königsgut: Land, das dem König gehört

Der fränkische König hatte keinen ständigen Wohnsitz. So reiste er mit seiner Familie von Königsgut zu Königsgut. Diese Königsgüter wurden Pfalzen genannt. Die Lieblingspfalz Karls des Großen war Aachen. Die Pfalz von Karl dem Großen in Aachen

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Suche im Atlas die Stadt Aachen!

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Papst: Oberhaupt (oberster Priester) der römisch katholischen Kirche erhaben: herausragend friedebringend: wenn jemand für den Frieden sorgt

Das fränkische Reich war sehr groß geworden und galt daher als Nachfolgestaat des Weströmischen Reiches. Als Karl der Große im Jahre 800 n. Chr. Rom besuchte, krönte ihn der Papst am 25. Dezember zum Römischen Kaiser.

huldigen: verehren

Quelle: bearbeitet nach den fränkischen Reichsannalen

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Diese Kaiserkrönung könnt ihr gemeinsam nachspielen!

.... Als aber Karl am 25. Dezember zur Feier der Messe die Peterskirche betrat und sich vor dem Altar zum Gebet niederkniete, setzte ihm Papst Leo III. eine Krone aufs Haupt unter dem lauten Zuruf des ganzen Volkes von Rom: „Dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrönten, großen und friedebringenden Kaiser der Römer, Leben und Sieg!“ Nach diesem Zuruf huldigte ihm der Papst und er wurde ab nun Kaiser und Augustus genannt.

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Um 500 n. Chr. gelang es Chlodwig, einem fränkischen König, alle fränkischen Stämme zu vereinen. Karl der Große wurde 800 n. Chr. zum Römischen Kaiser gekrönt. Die Nachfolger Karls teilten das Reich.

Hier kannst du eine eigene Krone entwerfen!

Reichskrone

Karls Enkel teilten das Reich in ein Westfränkisches Reich, ein Mittelreich und ein Ostfränkisches Reich. Aus dem Westfränkischen Reich entstand später Frankreich und aus dem Ostfränkischen Reich entstand das Heilige Römische Reich deutscher Nation.


MITTELALTER 117

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

rla

1) Wenn du dir diese Geschichte über Karl den Großen durchliest, wirst du erkennen, dass es nie zu spät ist, noch etwas zu lernen. Vorher jedoch musst du die fehlenden E und e ergänzen! %% Diese hat der Radiergummi leider gelöscht.

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. r . rl . rnt . di . R . ch . nkunst und . rforscht . mit . msig . m Fl . iß und groß . r Wissb . gi . rd . d . n Lauf d . r G . stirn . . Auch zu schr. ib . n v. rsucht . . r und pfl . gt . d . sw. g . n Taf . l und Büchl . in im B . tt unt . r d . m Kopfkiss . n b . i sich zu hab . n, um in müßig . n Stund . n s . in . Hand an di . G . staltung von Buchstab . n zu g . wöhn . n . Ind . s bracht . . r . s hi . rin mit s . in . n B . mühung . n nicht w. it, da . r zu spät ang . fang . n hatt . .

2) Löse das Silbenrätsel und schreibe die Wörter auf das gelbe Zierband! %% Tipp: Wenn du nicht mehr weiter weißt, schau auf S. 115 und S. 116 nach!

1. Das Reich der … 2. Name für Königsgüter 3. Welchen Beinamen trug Karl?

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118 MITTELALTER

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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3) Karl der Große legte viel Wert auf Bildung. Du bist jetzt Gast in einer von Karl errichteten Klosterschule. Kannst du die Fragen des Lehrers beantworten? Du weißt sicher mehr als die Schüler der damaligen Zeit. %%%%%

Schüler

Was ist Schlaf?

Das Abbild des Todes.

Was sagst du:

Was sind Lippen? Was sagst du:

Was ist der Mund?

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Lehrer

Die Türen des Mundes.

Der Ernährer des Leibes.

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Was sagst du:

Was ist der Magen?

Der Koch der Speisen.

Was sagst du:

Was ist die Sonne?

Die Schönheit des Himmels.

Oly

Was sagst du:

Was ist der Mond?

Das Auge der Nacht.

Was sagst du:

Was sind die Sterne?

Der Schmuck der Nacht.

Was sagst du:


MITTELALTER 119

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27. DIE GESELLSCHAFT IM MITTELALTER Jeder Mensch hat seinen bestimmten Platz in der Gesellschaft

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Als Mittelalter wird die Zeit vom 6. bis zum 15. Jh. in der Geschichte Europas bezeichnet.

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Es war eine Zeit, in der der Großteil der Menschen nicht frei war, sondern Eigentum des Königs beziehungsweise anderer Adliger oder der kirchlichen Fürsten. Diese standen an der Spitze der Gesellschaft. Die christlichen Menschen gingen von einer von Gott bestimmten und gewollten Ordnung der Gesellschaft aus.

König mit Adeligen

Kinder, die sich als Ritter verkleidet haben (2008)

Bischof: hoher katholischer Priester Geistlicher: katholischer Priester Ritter: adeliger Krieger

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Quelle: nach Bischof Adalbert von Laon (1060)

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Das Haus Gottes ist dreigeteilt: Die einen beten, die anderen kämpfen, die dritten endlich arbeiten.

katholischer Geistlicher

Ritter

Schmied bei der Arbeit Bauer und Bäuerin

Nach der damaligen Meinung gab drei unterschiedliche Gruppen von Menschen. Diese verschiedenen Gruppen nennt man Stände. Der Sohn eines Bauern konnte wieder nur ein Bauer werden. Die Tochter eines Ritters durfte nur einen Ritter heiraten. Es wagte kaum jemand, sich gegen die Ordnung und die Einteilung in Stände zu wehren.

Schmied: bearbeitet Metall

Überlege: Kann man heute alle Berufe ergreifen?


120 MITTELALTER

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Der Großteil der Menschen lebte auf dem Land und arbeitete auf Bauernhöfen.

Bauern/ Bäuerinnen

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Taglöhner: Menschen, die nur tageweise Arbeit bekommen Gaukler: Zauberkünstler Aas: tote Tiere Henker: jemand der zum Tode Verurteilte hinrichtet Schinder: verarbeitete und entsorgte tote Tiere

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Arme, Taglöhner, Bettler

Bürger, Handwerker, Beamte

Außenseiter und Außenseiterinnen der mittelalterlichen Gesellschaft Arme Leute waren gezwungen, sich ihren Lebensunterhalt durch Betteln zu verdienen. Oft waren sie zu alt oder zu schwach zum Arbeiten.

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Männliche Juden mussten spitze Hüte tragen. Ghetto: Bezirk in einer Stadt, in dem die Juden wohnten

Henker

Verschiedene Berufe, die mit Blut oder Aas zu tun hatten, wurden als unehrenhaft angesehen. Henker, Totengräber und Schinder gehörten dazu.

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Im Mittelalter (6.–15. Jh.) gehörten die Menschen verschiedenen Ständen an (Geistliche, Ritter, Bauern). Andere waren vom normalen Leben ausgeschlossen wie Bettler, Kranke, Menschen mit bestimmten Berufen und Juden.

Viele Sänger, Musikanten, Gaukler und Schauspieler zogen von Stadt zu Stadt. Sie verdienten auf den Märkten, was sie zum Leben brauchten.

An bestimmten Krankheiten leidende Menschen und behinderten Leuten war es nicht erlaubt, in der Stadt zu leben. Sie mussten außerhalb der Stadt wohnen. Doch sie bekamen oft von den Reichen Nahrungsmittel geschenkt. Die Juden wurden von der katholischen Kirche wegen ihres Glaubens verfolgt. Sie mussten in Ghettos wohnen und teilweise eine besondere Kleidung tragen.


MITTELALTER 121

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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1) Im folgenden Rätsel findest du 3 Begriffe, die du vorher schon im Text gelesen hast: Taglöhner, Schinder und Gaukler. Rahme sie ein und erkläre ihre Bedeutung! %%% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 120 nach! G

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Begriff

Taglöhner Schinder Gaukler

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Erklärung

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TAGLÖHNER SCHINDER GAUKLER

2) Was waren die Aufgaben dieser Stände? Die Silben helfen dir, wenn du sie zusammensetzt. %%

Oly

ar © bei © be © fen © kämp © ten © ten

. ä . . . . . . . t . .

. . . e . . . .


122 MITTELALTER

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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3) Dieses Bild kannst du bemalen!

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4) Welche Berufe haben die Menschen auf dem Bild? Schreibe die Berufe auf! %%%

5) Wortschlange – Male jeden der 6 Begriffe dieser Wortschlange in einer Farbe an! %

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G H R D E E I M A L E T L T E E M G U T R T N T K H S O I IKANTSÄ ÖNIGSC M

LÖSUNGSWÖRTER:


MITTELALTER 123

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28. BURGEN – RITTER – BAUERN Die Burg In Österreich findest du viele Burgen und Ruinen.

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Kennst du eine Burg oder Ruine in deiner Umgebung? Wenn ja, erzähle davon und versuche, mehr über sie zu erfahren!

In den Burgen lebten vor allem die Ritter und ihre Familien. Dort waren sie besser vor Feinden geschützt.

Später bauten die Ritter ihre Burgen mit Türmen und Mauern aus Stein. Auch verschiedene Gebäude oder Häuser befanden sich innerhalb der Mauern.

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Zu Beginn wurden einfache Türme auf Hügeln errichtet. Daraus wurden etwas später die Burgen.

Burg um 1000

Ruine: Reste einer Burg, verfallene Burg Sammle Bilder von Burgen oder zeichne welche!

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Burg um 1200

Hier siehst du die Teile einer Burg:

Ritter auf Pferd

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Mittelalterliche Burg

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1

1. Graben 2. Mauern 3. Zugbrücke 4. Burgtor 5. Wehrgang 6. Fallgitter 7. Palas (Palast) 8. Bergfried (hoher Wehrturm) 9. Wachturm 10. Ecktürme Stell dir vor, du lebst auf dieser Burg! Mache mit deinem Sitznachbarn/ deiner Sitznachbarin einen Rundgang durch die Burg! Erkläre ihm/ihr die Gebäude!


124 MITTELALTER

Knecht: Arbeiter auf einer Burg oder einem Bauernhof Güter: Besitz Abgaben: ein Teil der Ernte, den der Bauer dem Grundherrn geben musste

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Magd: Arbeiterin auf einer Burg oder einem Bauernhof

Auf der Burg wohnten der Burgherr, der ein Ritter war und seine Familie. Auch andere Ritter, Knappen, Mägde und Knechte lebten auf der Burg. Zum Ritter wurde man geboren. Aber auch wegen besonderer Leistungen im Krieg konnten Männer zum Ritter erhoben werden. Die Ehefrau eines Burgherrn und Ritters verwaltete die Güter, wenn ihr Mann in den Krieg zog. Dem Burgherrn gehörte auch das Land um seine Burg. Der Burgherr gab den Bauern Land, damit sie dort leben und arbeiten konnten. Die Bauern und ihre Familien mussten für die Ritter arbeiten und Abgaben in die Burg liefern. Mit der Zeit wurden immer mehr Bauern von ihrem Grundherrn abhängig, sie waren ihm hörig.

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Knappe: zukünftiger Ritter

hörig: jemandem gehören

Ç Hörig sein bedeutete:

• •

Ritter und seine Bauern

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sorgt für Verteidigung

Überlegt gemeinsam in der Klasse, wie heute jemanden bestraft wird, der etwas angestellt hat!

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BURGHERR

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Bauern durften nicht von ihrem Hof fortziehen, sie mussten ihrem Grundherrn gehorchen, sie hatten bei Heirat um Erlaubnis zu bitten, auch die Familie (Frauen und Kinder) musste dem Grundherrn dienen.

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verleiht Grund und Boden an seine Bauern

sorgt für Ordnung und Recht

Bauern leisten dafür

Der Grundherr hatte folgende Aufgaben: • Er schützte seine Bauern vor fremden Kriegern. • Seine Burg war bei Kriegen Zufluchtsort für die Bauern. • In der Burg wurden Vorräte für schlechte Zeiten gelagert. • Er war auch Richter über seine Bauern und konnte sie bestraften, wenn sie sich nicht an die Gesetze hielten.


MITTELALTER 125

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Auch der Burgherr hatte einen Herrn, den Fürst oder König, über sich.

verleihen: etwas hergeben, herborgen

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Von diesem hatte er sein Land und manchmal auch die Burg bekommen. Man spricht dabei von Lehen, das heißt, der Fürst oder König hatte dem Burgherren das Land verliehen. Dafür musste der Burgherr für seinen Fürsten oder König in den Krieg ziehen. Das nennt man Lehenswesen.

Das Leben der Ritter

Ländereien: große Gebiete

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Die Ritter waren immer bereit, für ihren Fürsten oder König zu kämpfen. Als Lohn für ihre Dienste bekamen sie große Ländereien als Lehen. Alle Bauern, die auf diesem Land lebten, waren von diesen Rittern abhängig, das heißt, sie waren ihnen hörig. Die Ausbildung zum Ritter erfolgte in 3 Schritten:

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Knappe

ab 21 Jahren

Nun ist Heinrich 21 Jahre alt. Sein großer Tag steht bevor. Er wird vom König zum Ritter geschlagen. Dabei schwört er, seinem König treu zu dienen und ein guter Ritter zu sein. Er bekommt seine Ausrüstung, den Panzer, die Armund Beinschienen, das Schwert und den Schild. Ein großes Fest wird ihm zu Ehren veranstaltet.

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Ritter

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14–21 Jahre Nachdem sieben Jahre vergangen sind, beginnt Heinrichs eigentliche Ausbildung zum Ritter. Nun muss er die Pferde versorgen und die Waffen reinigen. Als Knappe begleitet er seinen Herrn in den Kampf, führt dessen Pferd und hilft ihm, die Rüstung anzulegen. Geschicklichkeitsübungen muss er bei jedem Wetter durchführen.

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Knappen beim Schwerttraining

7–14 Jahre

Mit sieben Jahren kommt Heinrich auf die Burg eines Ritters. Zuerst bekommt er Unterricht bei der Frau des Ritters. Er lernt, wie man sich seinem Herrn und den Damen gegenüber benimmt. Heinrich muss sich bei seinen Gastgebern auch nützlich machen und diese bei Tisch bedienen.

Ritterschlag Den Ritterschlag könnt ihr gemeinsam in der Klasse spielen! Zuerst aber müsst ihr euch ausmachen, wer der König und wer der zukünftige Ritter sein soll!


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Tribüne: erhöhter Platz mit Sitzplätzen Wo findest du heute noch Tribünen?

Eine Übung für den Kampf war das Turnier. Turniere waren ritterliche Zweikämpfe. Diese Turniere wurden als prachtvolle Feste gefeiert. Große Zelte und Tribünen wurden für die Zuschauer aufgebaut. Der Ritter sollte auch ein Vorbild für alle anderen sein. Ein Ritter musste höflich, freundlich und tapfer sein. Er hatte die Frauen zu verehren und zu beschützen. Auch heute spricht man noch von einem ritterlichen Verhalten, wenn jemand sehr höflich ist.

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Heiliges Land: die Stadt Jerusalem und das umliegende Land

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Turnier

Sarazenen: arabische Stämme im Mittelalter

Bedeutende Kriege jener Zeit waren die Kreuzzüge. Der Papst forderte die Ritter auf, das Heilige Land von den Sarazenen zurück zu erobern.

Die Bauern tragen die Last der Arbeit Im Laufe der Zeit bildeten sich Dörfer, in denen sich mehrere Bauernfamilien zusammenschlossen und im Dorf ihre Häuser bauten.

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Welches Gebäude war Mittelpunkt des Dorfes? Wie viele Bauernhöfe siehst du hier? Suche die Windmühle!

Windmühle: Dort wird das Getreide mit Hilfe von Windkraft zu Mehl gemahlen.

Wie sieht heute ein Dorf aus?

Ein mittelalterliches Dorf


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Zu jedem Bauernhof gehörten ein Garten, ein Hofplatz und ein Stück Ackerland. Wald und Wiesen durften alle Dorfbewohner gemeinsam nutzen. Hier siehst du ein Bauernhaus.

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In einem Dorf lebten zwischen 100 und 200 Menschen. Die Häuser waren aus Holz gebaut. Nur in einem Raum stand ein Ofen zum Heizen und zum Kochen.

Wo wurden die Tiere gehalten?

Ve

Wo wurde gearbeitet oder gekocht? Wo schliefen die Menschen? Mit welchem Material war das Dach gedeckt?

mp e

Bauernhaus

Mittelpunkt des Dorfes war die Dorfkirche. Der Platz vor der Kirche wurde für Feste und Märkte genutzt. Alles, was die Bauern zum Leben brauchten, stellten sie selbst her: die Nahrung, die Kleidung, das Haus mit der ganzen Einrichtung, die Geräte und die Werkzeuge. Alle diese Sachen mussten mit der Hand hergestellt werden.

Oly

Für die Arbeiten am Feld hatten die Bauern des Mittelalters einfache Werkzeuge aus Holz und Metall. Werkzeuge aus Metall wurden vom Schmied hergestellt.

Bauerntanz von Breughel dem Älteren Markt: Ort, an dem gehandelt wird

Einfaches Werkzeug der Bauern

Spaten

Axt Pflanzstock

Wagen

Pflug

Suche jene Werkzeuge heraus, die Teile aus Metall enthalten! Tipp: Die Lösung findest du, wenn du dein Buch umdrehst!

Sichel

Spaten, Wagen, Axt, Pflug, Sichel

Dreschflegel


128 MITTELALTER

1. Jahr

2. Jahr

Sommergetreide

Brachland 3. Jahr Abgaben für den Herrn

Wintergetreide

Brachland

Weide

Weide

Sommergetreide

Wintergetreide

4. Jahr

Weide

Brachland

mp e

Frondienst: unbezahlte Arbeit für den Grundherrn Notzeit: schlechte Zeit; es gibt kaum etwas zu essen und trinken

rla

Weide: Kühe, Pferde und Schafe fressen das Gras und die Kräuter dieses Stück Landes. Brachland: Land, das nicht genutzt wird

Ve

Heuwagen

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Um mehr Getreide zu ernten, führte man mit der Zeit die Dreifelderwirtschaft ein. Das heißt, jedes Jahr baute man etwas anderes an: Ein Jahr Sommergetreide, ein Jahr Wintergetreide, ein Jahr ließ man die Tiere darauf weiden und ein Jahr wurde das Land überhaupt nicht genutzt (Brachland).

Wintergetreide

Dreifelderwirtschaft

Sommergetreide Wie geht es weiter? Zeichne ein!

Wie du bereits gehört hast, musste der Bauer für seinen Grundherrn arbeiten und einen bestimmten Anteil der Ernte abgeben. Arbeiten, die der Bauer dem Grundherrn oft leisten musste, waren: • Arbeiten auf den Feldern seines Herrn, • Bauarbeiten an der Burg, • Arbeiten im Wald, • Wege und Brücken bauen, • mit dem Ritter in den Krieg ziehen und vieles mehr.

Oly

Die Ritter wohnten auf Burgen. Die Ausbildung zum Ritter erfolgte in 3 Schritten: Page – Knappe – Ritter. Die Bauern waren sehr arm. Sie waren oft dem Grundherrn hörig. Um mehr zu ernten, wurde die Dreifelderwirtschaft eingeführt.

Diese Arbeiten auf der Burg und auf den Feldern des Grundherrn nennt man Frondienste.

Während der Bauer für seinen Herrn arbeiten musste, blieb seine eigene Arbeit liegen. Auch dann, wenn gerade Erntezeit war, sodass das eigene Getreide nicht rechtzeitig geerntet werden konnte. Deswegen hatten die Bauernfamilien kaum Vorräte für Notzeiten. So gehörten Hunger und Krankheiten zum Alltag einer bäuerlichen Familie.


MITTELALTER 129

g

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

rla

1) Tischsitten der Ritter! Die Ritter aßen mit Messern, Löffeln und mit den Händen. Gabeln gab es damals noch nicht. Es gab jedoch bereits Regeln, wie man sich beim Essen zu benehmen hatte. a) Schreibe die fehlenden Wörter in den Lückentext! %%%

Vieh (E) © Mund (E) © demselben Löffel (B) © angebissenes Brot (M) © Hände (N) © schnäuzt (E) © Finger (N) © Tisch zu lümmeln (H)

1. Kein Ritter soll zusammen mit einem anderen von ein und demselben Löffel essen.

Ve

2. Beim Essen rülpst man nicht, desgleichen . . . . ä . . . man sich nicht ins Tischtuch. 3. Wer mit dem Löffel nicht eine Speise aufnehmen kann, der schiebe sie nicht mit dem . . . g . . darauf.

4. Bevor du trinkst, wisch dir den . . . d ab, damit das Fett nicht in den Weinbecher tropfe! 5. Es ziemt sich nicht, während des Essens auf dem . i . . . z u . . . . e . . !

mp e

6. Es ist keine gute Sitte, ein an . . . . . . . . . . B . . . wieder in die Schüssel einzutunken! 7. Wer gerade Essen in seinem Munde hat, der trinke nicht wie ein . . . h ! 8. Vor dem Essen aber wasche jeder seine . . . d . . ! b) Wenn du alles richtig gemacht hast, ergeben die Buchstaben in der Klammer ein Lösungswort. % LÖSUNGSWORT: B • • • • • • •

Oly

2) Kennst du noch die Namen dieser Werkzeuge? Beschrifte sie! %% Tipp: Wenn du nicht mehr weiter weißt, schau auf S. 127 nach!


130 MITTELALTER

Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

10

rla

g

3) Einige Teile dieser Burg sind nicht beschriftet. Lies die Geschichte von Heinrich genau durch, dann kannst du die fehlenden Zahlen eintragen! %%% Tipp: Wenn du nicht mehr weiter weißt, schau auf S. 123 nach!

10

7

Ve

10

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4

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Der große Tag ist gekommen! Heinrich betritt die Burg, die ab nun sein Zuhause für die nächsten 14 Jahre sein soll. Sie ist von starken Mauern (2) umgeben. Die Zugbrücke (3) führt über den Graben (1). Nun kommt Heinrich in den äußeren Burghof. Schnell geht er durch das Burgtor (4), das mit einem Fallgitter (6) gesichert ist. Jetzt steht Heinrich im inneren Burghof betrachtet er die prachtvollen Bauten. Es gibt Wohn- und Wirtschaftsgebäude, den Palas (7), in dem sein neuer Herr wohnt, Wehrgänge (5) und viele Türme (10). Neugierig fragt er einen Diener nach dem mächtigen Turm in der Mitte. „Das ist der Bergfried (8), in diesem hat der Burgwächter seine Wohnung. Wenn Gefahr droht, zieht er die Leitern ein, damit der Feind nicht hinauf kann. Vom Wachturm (9) aus wird die Gegend beobachtet“, erzählt der Diener freundlich. Heinrich ist begeistert, denn auch Zinnen, Scharten und Wehrgänge schützen vor Angreifern. Jetzt hat er nicht mehr so viel Angst und freut sich schon auf seine Ausbildung.

F N A A R S

Dieses Gewürz kostete so viel wie ein Pferd.

N U K T S A S U S M Dieses Gewürz kostete so viel wie 7 Ochsen.

4) An den Gewürzen zeigte sich der Reichtum eines Ritters. Die teuersten Gewürze waren? %


MITTELALTER 131

g

29. KLÖSTER ALS ZENTREN DER KULTUR Klöster entstehen

Nenne bekannte Klöster in Österreich! (Atlas, Internet)

rla

Das Leben der Menschen im Mittelalter war hart. Hungersnöte, Krankheiten und der Tod gehörten zum alltäglichen Leben. Viele suchten daher Schutz bei der katholischen Kirche und im christlichen Glauben.

Ve

Manche Menschen wollten ihr gesamtes Leben Gott schenken und zogen von ihren Familien weg ins Kloster. Es wurden Klöster für Mönche (Männer) und solche für Nonnen (Frauen) gegründet.

4

1

Betende Mönche

5

11

9

Äbtissin Abt/Äbtissin: Vorstand des Klosters

2 3

mp e

6

Refektorium: Essensraum

8

10

7

Auf dem Bild siehst du eine Klosteranlage. Nicht alle Klöster waren so groß.

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Oly

1. Klosterkirche – 2. Pflege der Kranken – 3. Kräutergarten – 4. Felder, die dem Kloster gehören – 5. Friedhof – 6. Wohnung des Abtes/der Äbtissin – 7. Küche – 8. Schreibstube, Schule und Werkstätten – 9. Klosterhof mit Kreuzgang – 10. Refektorium – 11. Schlafsäle

Die Mönche und Nonnen verzierten in den mit der Hand geschriebenen Büchern die Anfangsbuchstaben neuer Kapitel oder Absätze.

Die Mönche und Nonnen lebten nach strengen Regeln. Sie durften nichts besitzen und mussten dem Abt oder der Äbtissin gehorchen. In den Klöstern kümmerte man sich um arme und kranke Menschen. Auch Klosterschulen gab es. Dort konnten Kinder bei Mönchen und Nonnen Lesen und Schreiben lernen. Zu einem Kloster gehörten sehr oft viele Felder und Gärten. Mönche und Nonnen schrieben alte Bücher ab. Viel Wissen wurde dadurch weitergegeben und deswegen nicht vergessen.

Das kannst du auch versuchen!


132 MITTELALTER

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Du bist gebannt!

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Du bist abgesetzt!

Der Investiturstreit Investitur: Einsetzen in ein kirchliches Amt, z. B. Ernennung eines Bischofs

Wer ist der Stärkere?

Im Mittelalter gab es in Europa zwei mächtige Männer: den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und den Papst, der das Oberhaupt aller katholischen Christen ist. Der Kaiser begann im Mittelalter, selbst Bischöfe zu ernennen. Bischöfe sind aber eigentlich die Vertreter des Papstes in den einzelnen Ländern.

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bannen: aus der Kirche ausschließen; damals eine schreckliche Strafe

Das Bild zeigt dir arbeitende und betende Mönche. Lateinisch: Ora et labora! – Bete und arbeite!

Das führte dazu, dass auch die Fürsten einander bekämpften. Sogar gegen den Papst wurden Feldzüge unternommen. Diese Unruhen musste Kaiser Heinrich IV. beenden, um seine Macht nicht zu verlieren.

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Klöster im Mittelalter übernahmen viele Aufgaben. Sie kümmerten sich um die Armen und Kranken. Klöster hatten bereits Schulen. Im Mittelalter kam es zu einem Streit zwischen Kaiser und Papst, dem Investiturstreit. Durch einen Vertrag wurde dieser Streit nach 50 Jahren beendet.

Das gefiel Papst Gregor VII. überhaupt nicht. Er verbot Kaiser Heinrich IV., Bischöfe zu ernennen. Daraufhin erklärte der Kaiser den Papst für abgesetzt. Papst Gregor VII. bannte Kaiser Heinrich IV. und schloss ihn damit aus der Kirche aus. Außerdem ließ der Papst verkünden, dass niemand mehr dem Kaiser zu gehorchen hatte.

Der Weg nach Canossa Heinrich IV. machte sich daher 1077 über die verschneiten Alpen auf den gefährlichen Weg zum Papst, um sich zu entschuldigen. Der Papst befand sich auf der Burg von Canossa in Italien. Er ließ den Kaiser drei Tage lang warten, bis er ihn vom Bann befreite. Damit war der Streit aber noch nicht zu Ende. Erst im Jahre 1122 wurden die Streitigkeiten zwischen den späteren Kaisern und Päpsten endgültig durch einen Vertrag beendet. Von da an durfte nur noch der Papst Bischöfe einsetzen.


MITTELALTER 133

g

30. ENTSTEHUNG VON MÄRKTEN UND STÄDTEN Märkte und Städte werden wichtig

Ve

Städte entstanden

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Orte, die besonders günstig lagen, entwickelten sich im Mittelalter zu Städten.

Wie ist dein Heimatort (Stadt, Dorf) entstanden? Frage deine Eltern oder suche im Internet nach Informationen!

an Brücken

an Straßenkreuzungen

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Händler: tauscht Waren

aus Römersiedlungen

bei Burgen und Klöstern

Wie du auf den Bildern sehen kannst, entstanden Städte oft in der Nähe eines Klosters, einer Burg, einer Brücke oder an wichtigen Straßenkreuzungen. Dort trafen sich die Händler, um ihre Waren auszutauschen. Waren wurden gekauft und verkauft, langsam entstand ein Markt. Immer mehr Menschen siedelten sich an diesem Ort an. So entwickelte sich mit der Zeit aus dem Markt eine Stadt.

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Die ältesten Städte in Österreich Enns Wien Eferding

– – –

Stadt seit 1212 Stadt seit 1221 Stadt seit 1222

Städte mit mehr als 10 000 Einwohnern waren im Mittelalter Großstädte. So hatte Wien im 14. Jh. etwa 40 000 Einwohner.

Die Menschen, die in einer Stadt lebten, erhielten vom Stadtherrn besondere Rechte und Freiheiten zugesprochen. Sie wurden Bürger der Stadt.

Enns, die älteste Stadt Österreichs Wie viele Menschen wohnen in deiner Stadt oder deinem Dorf? Stadtherr: ihm gehörte der Grund und Boden der Stadt


134 MITTELALTER

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Bewohner der Stadt

„Stadtluft macht zwar frei, aber Stadtluft macht nicht gleich!“

Dieser Ausspruch galt für leibeigene (hörige) Bauern, denen es gelang, vom Land in die Stadt zu fliehen. Wenn sie auf Dauer in der Stadt blieben, wurden sie frei. Leute, die vom Land in die Stadt kamen, erkannte man an ihren kurz geschorenen Haaren. In der Stadt durften sie lange Haare tragen.

Stadtadel: adelige Ritter, die in der Stadt lebten

Jeder Bürger der Stadt besaß das Bürgerrecht. Trotzdem hatten aber nicht alle Stadtbewohner die gleichen Rechte und Pflichten. In der Stadt lebten verschiedene Bevölkerungsgruppen nebeneinander.

Handwerksmeister: z. B. Schmied, Schneider, Bäcker, Goldschmied

Die vornehmste und einflussreichste Gruppe von Bürgern in der Stadt waren die Patrizier. Zu ihnen gehörten der Stadtadel und die reichen Kaufleute. Die Kaufleute schlossen sich in Gilden zusammen. Die Patrizier regierten und verwalteten die Stadt und ihre Bürger. Die nächste Gruppe waren die Handwerksmeister und die Händler. Sie wurden immer mehr und auch reicher. Deshalb forderten sie mehr Mitbestimmung beim Regieren.

mp e

Handwerksgeselle: ist schon fast fertig mit seiner Ausbildung

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Gilden: Vereinigung der Kaufleute und Händler zur gegenseitigen Hilfe

rla

Leibeigenschaft: Abhängigkeit der Bauern von ihrem Grundherrn

Lehrling: lernt erst das Handwerk

Gesinde: alle in einem Haushalt lebenden und arbeitenden Menschen wie Knechte und Mägde

Die Gruppe der Handwerksgesellen, Lehrlinge und kleinen Händler durfte nicht mitbestimmen beim Regieren. Taglöhner, Gesinde und Bettler hatten gar keine Rechte. Wenn in der Stadt jemand etwas verbrochen hatte, das als nicht ehrenhaft galt, wurde der Mann oder die Frau auch zur Strafe an den Pranger gestellt. Die dort angebundenen Leute wurden oft verspottet oder mit Gegenständen beworfen.

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Pranger: Säule oder Holzpfosten, an dem die Verurteilten festgebunden wurden

PATRIZIER HANDWERKSMEISTER – HÄNDLER

GESELLEN – LEHRLINGE – KLEINE HÄNDLER

Was wird für die Armen deiner Stadt getan? Wer hilft ihnen?

Die Bewohner der mittelalterlichen Stadt

TAGLÖHNER – GESINDE – BETTLER


MITTELALTER 135 Land - Recht

Freie Bürger: • durften heiraten, wann und wen sie wollten,

Unfreie Bauern: • mussten vor der Hochzeit den Grundherrn um Erlaubnis fragen,

• konnten jederzeit wegziehen,

• durften ohne Erlaubnis nicht

• besaßen freies Eigentum, • mussten im Notfall die Stadt bewachen und verteidigen helfen.

rla

bestimmen,

wegziehen,

• vererbten und erbten nur mit

Zustimmung des Grundherrn,

Welche Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt es heute?

• Haus und Hof gehörten dem Grundherrn,

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• konnten selbst über ihr Erbe

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Stadt - Recht

• konnten zum Hilfsdienst im Krieg verpflichtet werden.

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Die Stadt wurde zunächst nur von den Patriziern verwaltet. Erst später durften auch die Handwerksmeister im Rat der Stadt mitbestimmen. Die Stadtbewohner, die kein eigenes Haus besaßen wie z. B. Dienstboten, Lehrlinge und andere konnten aber weiterhin nicht mitentscheiden.

Rat der Stadt: nennt man heute Stadtrat; vertritt die Interessen der Bürger und Bürgerinnen

Schule und Universität

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Das Leben in der Stadt verlangte von den Menschen bestimmte Kenntnisse wie Schreiben und Lesen, Rechnen. Diese Fertigkeiten waren notwendig, um mit Waren zu handeln und ein Handwerk zu erlernen. In Stadtschulen wurden die Kinder der Bürger unterrichtet.

Universität Wien

Unterricht in einer Stadtschule

In großen Städten kam es zur Gründung von Universitäten. An diesen wurden auch bereits Medizin und Rechtswissenschaft gelehrt. In Wien wurde 1365 eine deutschsprachige Universität gegründet.

Kenntnisse: kommt von „können“; was jemand kann

Wenn du dieses Bild genau ansiehst, welche Unterschiede zu einer modernen Schule kannst du finden?

Rechtswissenschaft: Rechtsanwälte oder Richter müssen Rechtswissenschaft studiert haben, um die Gesetze zu kennen


136 MITTELALTER Handwerker und Zünfte geachtet: angesehen, geschätzt

rla

Gulden: Geld im Mittelalter Elle: altes Längenmaß; so lang wie der Unterarm Zunft: Zusammenschluss von Handwerkern mit gleichem Handwerk

Ein großer Teil der Stadtbevölkerung war Handwerker. Es gab sehr viele verschiedene Handwerksberufe. Jeder Handwerker stellte nur eine bestimmte Art von Waren mit der Hand her. Im Mittelalter konnte nur derjenige ein Handwerk erlernen, dessen Eltern einer geachteten Arbeit nachgingen und verheiratet waren. So waren zu dieser Zeit Berufe wie Totengräber und Schauspieler keine geachteten Tätigkeiten.

Ve

Wie werden heute Handwerker ausgebildet?

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„Handwerk hat goldenen Boden“

Die Ausbildung zum Handwerker erfolgte in drei Schritten.

2

mp e

Zunftzeichen der Schneider

Suche im Internet andere Zunftwappen!

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Oly

Jede Zunft hatte ihr eigenes Zeichen (Wappen). Die Zünfte kontrollierten die Arbeitszeit, die Qualität und den Preis der Waren. In Notfällen unterstützt jede Zunft kranke Mitglieder, die nicht arbeiten können sowie Witwen und Waisen.

Meister

Nach jahrelanger Wanderschaft hat Hans Glück, da ihn die Zunft der Stadt Wien sein Handwerk als Meister ausüben lässt. Nun ist er der Herr über Lehrlinge, Gesellen und Dienstboten.

Geselle

Als Geselle muss Hans auf die Wanderschaft gehen, um Erfahrungen zu sammeln. Er geht von Stadt zu Stadt und arbeitet bei verschiedenen Meistern. Für die wandernden Gesellen gibt es in jeder Stadt eigene Herbergen.

3

1

Lehrling

Hans kommt zu einem tüchtigen Meister, der einen großartigen Ruf hat. Innerhalb von zwei Jahren soll er die Kunst des Schneiderns erlernen. Sein Vater bezahlt dafür sechs Goldgulden und zwanzig Ellen Tuch. Von 3 Uhr in der Früh bis 9 Uhr am Abend muss Hans arbeiten. Er bekommt oft Schläge, wenn er etwas falsch macht. Zum Abschluss seiner Lehrzeit fertigt er ein Gesellenstück an – ein Festtagsgewand!

Witwe: Frau, deren Mann gestorben ist

Waisen: elternlose Kinder

Schneiderwerkstatt


MITTELALTER 137 Romanik und Gotik

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Die Religion war für die Menschen im Mittelalter sehr wichtig. Die Bürger und Bürgerinnen der Städte ließen deswegen von Baumeistern prächtige Kirchen errichten.

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Romanische Bauten Im frühen Mittelalter, ungefähr ab dem 10. Jh., wurden die Kirchen mit dicken Mauern, Türmen und Rundbögen gebaut. Diese Art zu bauen, nennt man Romanik. Berühmte romanische Bauten sind die Ruprechtskirche in Wien und die Römerkirche in Ohlsdorf (Oberösterreich).

Romanische Kirche

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Bau einer gotischen Kirche

Spitzbögen: Bögen, die nach oben hin spitz zusammenlaufen Welche romanischen und gotischen Bauwerke gibt es in deinem Bundesland?

Romanisches Tonnengewölbe

Gotische Bauten Im 13. Jh. setzte sich vor allem in den Städten eine neue Art zu bauen durch. In der Gotik wurden die Kirchen höher, die Türme schlanker, Fenster und Türen waren mit Spitzbögen versehen. Bunte Glasmalereien an den Fenstern ließen mehr Licht in den Innenraum der Kirchen. Berühmte Bauwerke der Gotik sind der Stephansdom in Wien, das Goldene Dachl in Innsbruck und die Leechkirche in Graz.

Oly

Gotisches Glasfenster

Die Römerkirche in Ohlsdorf ist die besterhaltene romanische Dorfkirche Österreichs.

Stephansdom

Ç Der Stephansdom in Wien wurde im romanischen Stil begonnen und im gotischen Stil fertig gebaut.


138 MITTELALTER Handel und Verkehr

Wie werden Waren heute transportiert?

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rla

Gewürze: Salz, Pfeffer, Zimt und andere

Die mittelalterliche Stadt wurde auch zum Mittelpunkt des Handels. Kaufleute brachten kostbare Waren von weit her. Diese waren sehr teuer, da der lange und schwierige Transport aber auch Zölle die Preise erhöhten. Gewürze, feine Stoffe, Schmuckwaren, Glas, Früchte und Salz waren damals Luxuswaren. Der Transport der Waren auf den Straßen war sehr gefährlich und mühevoll. Oft wurden die Wagenzüge überfallen. Auch der Zustand der Straßen war schlecht. Wo immer es ging, transportierten die Händler ihre Waren auf den großen Strömen wie z. B. dem Waren wurden aufgeladen Rhein und der Donau.

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Zölle: Steuern, die für Waren bezahlt werden müssen, wenn sie von einem Land ins andere gebracht werden

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Währung: Geld in einem Land

Handelsschiff

Jedes Land und sogar jede Stadt hatte im Mittelalter eine eigene Währung. So wurde das Wechseln von Geld zu einem eigenen Beruf. Der Geldwechsler stapelte die verschiedenen Münzsorten auf einer hölzernen Bank, bevor er sie wechselte. Seit damals heißen Geldinstitute „Banken“!

Oly

In der Stadt lebten unterschiedliche Bevölkerungsschichten. Stadtschulen und Universitäten wurden gegründet. Die Ausbildung zum Handwerker erfolgte in drei Schritten: Lehrling – Geselle – Meister. Die Baustile des Mittelalters waren Romanik und Gotik. Die Stadt war Mittelpunkt des Handels.

Auch die Fahrt mit Schiffen über das Meer war risikoreich. Es kam zu Stürmen und die Schiffe gingen unter. Aber auch Piraten überfielen die Schiffe und raubten sie aus.

Mittelalterliche Münze Geldwechsler


MITTELALTER 139

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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1) Hilf Leni, dieses Rätsel zu lösen! Suche die Begriffe aus dem Kästchen und ringle sie ein! %%

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MARKT HÄNDLER PATRIZIER GESELLE HANDWERKER BÜRGER

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2) „Handwerk hat goldenen Boden!“ Im Mittelalter gab es viele interessante Handwerksberufe. Kannst du feststellen, um welche Berufe es sich hier handelt? %% Wenn ja, dann zeichne ein passendes Zunftzeichen in das Wappen! %%

BERUF:

BERUF:


140 MITTELALTER

Wachturm

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3) Mache einen Rundgang durch diese mittelalterliche Stadt! Schreibe alle Gebäude heraus! %%

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Rathaus

Stadttor Spital

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Badstuben

Gildenhaus

Zunfthaus

Dom

Rathaus

Pranger

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Marktplatz Schule / Universität

Stadtmauer

Stadttor

4) Nun kannst du die Stadt bunt ausmalen!

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5) Welche Einrichtungen gibt es heute in einer Stadt? Arbeite mit deinem Nachbarn zusammen und setze richtig ein! %%%

Schule © Bahnhof © Universität © Straßen © Schwimmbad © Kino © Kindergarten © U-Bahn © Spielplatz

Freizeit

Verkehr

Bildung


MITTELALTER 141

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31. ÖSTERREICH IM FRÜH- UND HOCHMITTELALTER Der Aufstieg der Babenberger

Mark: besonders gut verteidigtes Land an der Grenze

Nordsee

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Das Heilige Römische Reich schützte seine Grenzen durch Marken. Eine dieser Marken war im Osten die Mark an der Donau. 976 wurde das Adelsgeschlecht der Babenberger als Markgrafen mit dieser Mark belehnt. In einer Urkunde aus dem Jahre 996 findet sich zum ersten Mal ein Hinweis auf den Namen Österreich – „... in der Gegend, die im Volke Ostarrichi heißt“. In den folgenden 300 Jahren vergrößerten die Babenberger das Gebiet immer weiter in Richtung Osten.

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HEILIGES RÖMISCHES REICH

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Aachen

Ostarrichi: erste schriftliche Nennung Österreichs in einer Urkunde

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Herzogtum Polen

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Adelsgeschlecht: Familie adeliger Herkunft

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Paris

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Donau

Loire

Wien

Atlantischer Ozean

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Ostarrichi Rhône

Königreich Frankreich

Burgund

Herzogtum Kärnten

Königreich Kroatien

Königreich Italien

Mittelmeer

Rom

Heiliges Römisches Reich mit Mark an der Donau um 996

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In der Mark an der Donau entstanden mit der Zeit Städte und ebenso wurden Klöster gegründet. Der Babenberger Heinrich II., auch Jasomirgott genannt, wurde 1156 vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zum Herzog ernannt. Einmalig war, dass das österreichische Herzogtum nicht nur den Söhnen sondern auch den Töchtern vererbt werden konnte. Die Urkunde, in der dies niedergeschrieben steht, heißt Privilegium minus. Damit wurde die Mark „Ostarrichi“ zu einem mächtigen Herzogtum. Später kam durch einen Erbvertrag auch das Herzogtum Steiermark dazu. Damit waren die Babenberger „Herzöge von Österreich“ und „Herzöge der Steiermark“. Herzog Friedrichs II. starb im Jahre 1246. Er hatte keinen Sohn, der sein Nachfolger werden konnte.

Heinrich II. Jasomirgott

Jasomirgott: Der Legende nach leitet sich dieser Beiname von dem Ausspruch „Ja, so mir Gott helfe“ ab, den Heinrich II. oft verwendet haben soll. Herzog: mächtiger Adeliger, der in seiner Machtstellung gleich nach dem König kommt Erbvertrag: Jemand bestimmt, wer sein Eigentum – in diesem Fall das Land – nach seinem Tod bekommen soll.


142 MITTELALTER

g

rla

Kurfürsten: sieben deutsche Fürsten, die den König wählen (küren=wählen)

Um die Herzogtümer von Österreich und der Steiermark wurde daher gekämpft. Rudolf von Habsburg wurde zum deutschen König gewählt (Rudolf I.). Er gewann in der Schlacht auf dem Marchfeld 1278 die Gebiete Österreichs.

Der Beginn der Habsburgischen Hausmacht

König Rudolf I. von Habsburg festigte die Herrschaft seiner Familie durch Heirat, Verträge, Erbschaften und Käufe. Er vergrößerte dadurch die Hausmacht der Habsburger. Herzog Rudolf IV., ein bedeutender Habsburger, hatte wesentlichen Anteil am Aufstieg der Dynastie.

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Ç Im Heiligen Römischen Reich wurde der König von Kurfürsten gewählt. Der gewählte deutsche König trug auch gleichzeitig den Titel eines Römischen Kaisers.

Marchfeld: fruchtbare Ebene nordöstlich von Wien

Aufstieg der Habsburgischen Dynastie

Hausmacht: Gebiete, die einer adeligen Familie gehören und weiter vererbt werden

mp e

Dynastie: Herrscherfamilie

1. Urkunde: Privilegium maius – 1358

Grafschaft: Land, das einem Grafen (Adeligen) gehört

Durch diese gefälschte Urkunde sicherte sich Rudolf IV. das Recht, den Titel Erzherzog zu tragen.

Margarete Maultasch (Gräfin von Tirol) vererbte nach dem Tod ihres Sohnes die „Grafschaft Tirol“ den Habsburgern.

Rudolf IV. – „Stifter und Gründer“

Oly

976 wurden die Babenberger mit der Mark an der Donau belehnt. 1156 wurde Österreich Herzogtum. Es kam das Herzogtum Steiermark dazu. 1246 starb der letzte Babenberger. Rudolf I. von Habsburg gewann in der Schlacht auf dem Marchfeld das Gebiet „Ostarrichi“.

2. Erwerb Tirols - 1363

Gründung der Wiener Universität

Umbau und Erweiterung des Wiener Stephansdomes

Damit begann der Aufstieg der Habsburger.


MITTELALTER 143

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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1) Die folgende Legende (religiöse Erzählung) erzählt von der Gründung des Stiftes Klosterneuburg zur Zeit des Babenbergers und Markgrafen Leopold III. Sie ist als „Schleierlegende“ (Schleier: dünnes Tuch, das adelige Frauen am Kopf trugen) bekannt. Lies dir zuerst den Anfang der Geschichte auf der ersten Urkunde durch. Auf der zweiten Urkunde hat der „Zahn der Zeit“ die Tinte bei allen A und a verschwinden lassen. Ergänze in der Geschichte die fehlenden Buchstaben! %%

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... w . r Leopold . uf der J . gd. Plötzlich schlugen die Hunde . n und Leopold f . nd den Schleier seiner G . ttin unversehrt . uf einem Holunderstr . uch wieder. In diesem . ugenblick erschien ihm die Gottesmutter M . ri . und bef . hl ihm, . n dieser Stelle ihr zu Ehren eine Kirche zu b . uen.

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Nach der Hochzeit mit Agnes, der Tochter des Kaisers, stand Markgraf Leopold mit seiner Frau am Balkon seiner Burg. Ein kräftiger Windstoß trug den Schleier der Markgräfin davon. Der kostbare Stoff konnte nicht mehr gefunden werden. Neun Jahre später…

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2) In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 996 findet sich zum ersten Mal der Name „Ostarrichi“. Male diesen entweder mit Filzstift oder mit Tusche auf die freie Urkunde!


144 MITTELALTER

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

1156

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3) Was hast du dir alles gemerkt? Verbinde mit Pfeilen! %%% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 141 und S. 142 nach!

1246

Privilegium minus

1278

Tod Friedrichs II.

Schlacht auf dem Marchfeld

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Urkunde mit Namen Ostarrichi

996

4) Fülle die Lücken aus, indem du die Erklärungen (Sprechblasen) oder die Begriffe (Kästchen) ergänzt! %%%%% Tipp: Wenn du nicht weiter weißt, schau auf S. 141 und S. 142 nach!

Grafschaft

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Besonders gut verteidigtes Land an der Grenze

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Jemand bestimmt, wer sein Eigentum nach seinem Tod bekommen soll.

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Gebiete, die einer adeligen Familie gehörten und weitervererbt wurden

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Dynastie

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Kurfürsten


MITTELALTER 145

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32. ALLTAG IM MITTELALTER Familienleben

Stand: Bezeichnung für

eine bestimmte Gruppe von Leuten

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Schon durch die Erziehung wurde die spätere Rolle für Mann und Frau bestimmt. Je nach Stand – ob adelig, bürgerlich oder bäuerlich – wurden die Kinder aber auch unterschiedlich erzogen.

adelig:

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Adelige Knaben ab dem 7. Lebensjahr bekamen ihre Ausbildung auf der Burg eines befreundeten Ritters. Die Mädchen aus adeligen Familien lernten Tanz, Gesang und Musik, manchmal sogar Lesen und Schreiben.

Adelige Kinder

Kinder von Bauern, Handwerkern und armen Leuten mussten schon sehr früh bei der Arbeit mithelfen. Es gab für sie keine Möglichkeit, die Schule zu besuchen.

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Bauernkinder arbeiteten am Feld, halfen im Stall und im Haushalt. Mädchen lernten von der Mutter das Weben, Spinnen und Kochen. Zu ihren weiteren Pflichten zählten das Jäten von Unkraut, das Sammeln Beeren und von Pflanzen sowie das Hüten von Kühen und Schafen.

Hier siehst du Dorfkinder beim Spielen

Standesbezeichnung für Grafen, Herzöge

Kinder beim Bogenschießen (2008) Beschreibe die Kleidung der adeligen Kinder! Was machen sie? jäten: Unkraut auszupfen

Ç Spielzeug der Bauernkinder Die Puppe war aus Stroh, das Steckenpferd war aus einem Besenstiel gemacht, der Reifen war aus Schilfrohr. Doch am beliebtesten war der Kreisel. Welche dieser Spielsachen gibt es heute noch? Woraus bestehen sie heute?


146 MITTELALTER

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sticken: Stoff mit bunten Fäden verzieren

In den Handwerkerfamilien lernten die Kinder die verschiedenen Arbeiten des Handwerks kennen. Mädchen konnten ebenso einen Beruf wie ihre Brüder erlernen. Hauptsächlich waren sie aber mit Sticken beschäftigt. Es standen ihnen jedoch auch typische männliche Handwerksberufe wie z. B. die Bierbrauerei offen.

Hast du das gewusst?

• Jedes fünfte Kind starb, bevor es 2 Jahre alt war. • Bei der Ausbildung der Knappen waren die Waffen zum Üben oft •

Kleidung

An der Kleidung konnte man sehr genau erkennen, welchem Stand jemand angehörte.

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Welche Unterschiede fallen dir bei der Bekleidung der einzelnen Stände auf?

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Vergehen: etwas Schlechtes oder Böses tun

doppelt so schwer wie im Kampf. Dies sollte die Muskeln der Knappen stärken. Kinder über 6 Jahre wurden für Vergehen fast genauso hart und grausam bestraft wie Erwachsene.

Welche Berufe kann man heute noch an der Kleidung erkennen?

Edelmann und Edelfrau

Hermelin und Zobel: Marderarten, deren Pelze sehr kostbar sind Schnabelschuh:

Bürger

Bauer

Hast du das gewusst?

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über seinem Stand: mehr sein wollen, als man ist

• In vielen Städten gab es eine eigene Kleiderordnung. Diese sollte • • • •

verhindern, dass sich jemand „über seinem Stand“ kleidete. Die Bauern durften nur graue oder mit billiger Farbe gefärbte Kleidung tragen. Hermelin- und Zobelpelz trugen nur Fürsten und ihre Damen. Katzenpelz wurde von den einfachen Leuten getragen. Junge Mädchen hatten ihr Haar offen. Verheiratete Frauen verbargen es unter Tüchern oder einem Schleier. Schnabelschuhe waren sehr beliebt. Um ungehindert gehen zu können, wurden die Spitzen am Knie festgebunden.


MITTELALTER 147 Essen und Trinken

Marktstand eines Fleischhauers

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Das Hauptnahrungsmittel für alle war im Mittelalter das Getreide. Aus diesem wurde Brot, Haferbrei und Bier hergestellt. Wein, Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Käse gab es als Beilagen zum Getreidegericht. Nur die Reichen durften weißes Weizenbrot essen. Die Armen jener Zeit mussten sich mit Schwarzbrot begnügen. Fleisch wurde häufig gegessen – und zwar von allen!

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Die damaligen Ärzte waren der Meinung, dass Obst und Gemüse wenig nahrhaft und deswegen gesundheitsgefährdend wären. Gemüse, Kräuter und Hülsenfrüchte waren vor allem das Essen der Armen. Reiche aßen – wenn überhaupt Obst – edle Früchte wie z. B. gedörrte Feigen, Weintrauben und Kirschen.

Rebhühner und Bratenspieß

Dieser Fleischhauer schlachtet vor seinem Verkaufsstand einen Hammel. Der Beruf des Fleischhauers galt als unehrenwertes Geschäft, da er mit Blut arbeitete. Er verdiente aber so viel mit seiner Tätigkeit, dass er sehr reich war.

gedörrt: getrocknet

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Einfaches Festmahl

Hast du das gewusst?

• In großen Städten wie z. B. Paris schlachtete (tötete) man täglich • • •

mehr als 600 Tiere. Die Tische wurden direkt vor dem Essen aufgestellt. Böcke, über die man ein Holzbrett legte, waren die Tische. Es wurden fast nur Wein und Bier getrunken. Das Wasser aus dem Brunnen war nämlich häufig verschmutzt. Durch verschmutztes Wasser wird man krank. Es waren bereits 300 verschiedene Gewürzarten bekannt. Aus Gewürzen und Kräutern stellte man auch Medizin her.

Festessen

Böcke: Einzahl Bock, hölzerne Stütze

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148 MITTELALTER Körperpflege

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Da die Leute im Mittelalter kein Badezimmer kannten, gingen sie in „Badehäuser“. Dort konnten Männer und Frauen sich waschen und baden. Es gab keine Toiletten in den Häusern.

Badender Mann

Krankheiten und Seuchen

Eine ansteckende Krankheit des Mittelalters war die Lepra. Ihre Ursachen lagen sehr oft in mangelnder Sauberkeit.

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Lepra: Finger, Nase oder Zehen fallen aufgrund der Krankheit ab

Durch die Pest, eine Seuche, die auch „Schwarzer Tod“ genannt wurde, starben im 14. Jh. tausende Menschen in Europa. Von zehn Leuten starben damals vier an der Pest.

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Pest: man bekommt auf der Haut schwarze Flecken und stirbt sehr schnell

Pesttote

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Schon sehr früh mussten Kinder entweder arbeiten oder eine Ausbildung beginnen. Im Mittelalter gab es eine eigene Kleiderordnung. Das Hauptnahrungsmittel war Getreide. Viele Menschen starben im 14. Jh. an der Pest.

Die Leprakranken mussten sich auf der Straße bemerkbar machen. Deshalb trugen sie immer eine Rassel bei sich.

Hast du das gewusst?

• Ein Rezept zur Herstellung einer Gesichtspackung empfahl den • •

Frauen, entweder die mit einem Messer zerhackten Reste einer Kröte oder die ganzen toten Tiere auf das Gesicht zu legen. Bevor Farbe auf die Lippen aufgetragen wurde, rieb man Lippen, Zähne und Zahnfleisch mit der Rinde oder der Wurzel eines Nussbaumes ein. Die Pest wurde durch Flöhe von Ratten auf Menschen übertragen.


MITTELALTER 149

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

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1) Hier kannst du die Speisenfolge eines Festmahls nachlesen. Manche Nahrungsmittel sind heute völlig unbekannt. Frage im Biologieunterricht nach oder suche nach ihnen im Internet! %%%%

Ein Festmahl im 14. Jahrhundert Erster Gang

Sülze, garnierter Eberkopf, junge Schwäne, Kapaune, Fasane, Reiher. Eine Raffinesse!

Zweiter Gang

Rehbraten, Gelee, Pfau, Kranich, Rohrdommel, gebratener Presskopf, verschiedene Torten. Eine Raffinesse!

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Dritter Gang

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Quitten, Sumpfreiher, Brachvögel, Rebhuhn, Wachteln, Schnepfen, Singvögel, Kaninchen, Schmalzkuchen, geeiste Eier. Eine Raffinesse!

2) Nun versuche, im leeren Feld ein modernes Festtagsmenü für deine Gäste zusammenzustellen! %%%


150 MITTELALTER

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Nun geht‘s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! 3) Hier fehlen Buchstaben – setze richtig ein! %%% Die richtigen Lösungszahlen zeigen dir beim Anmalen ein Tier. Tipp: Dieses ist im Mittelalter sehr beliebt als Festspeise! gelb o (25) k (7) T (55) f (16) k (68) ü (30) v (45) u (41) d (36) a (65) k (35) e (52) 59

3 11

rot b (47) a (56) n (13) F (31) a (70) a (72) r (19) G (43) ie (32) f (51) i (5) f (3)

13

Hunger _ rot Fas _ n Bürge _ _ elee Haf _ r Fleis _ hhauer He _ melin _ erste Schw _ ne Ritterschla _ sp _ nnen Schwar _ brot 68

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gelb k (62) t (66) r (9) G (18) e (71) c (69) v (22) K (49) ä (15) g (53) u (14) m (29)

57

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braun p (44) u (39) s (21) S (33) u (48) z (59) s (2) B (58) e (8) k (40) a (12) z (4)

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Kleider _ rdnung Er _ iehung _age Krei_ el Fest_ ahl H _ lsenfrüchte Le _ ra Ed _ lfrau Getrei _ e Kn _ ppen Wurzel _ emüse Sch _ nheit

braun a (1) f (11) P (37) m (6) m (60) o (26) p (46) e (38) b (23) h (54) g (24) o (64)

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rot i (20) z (34) S (57) s (10) f (63) a (27) r (42) a (67) t (17) r (50) w (28) ö (61)

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Mittelalter NEWS

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Läuseplage! Gefahr

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Comic der Woche

für Mensch und Tier

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Diese lästigen Tiere und ihre Nissen nehmen wieder überhand.

RITTER GESUCHT FÜR EINFACHE JUNGFERNBEFREIUNG

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ERFAHRUNG IM DRACHENTÖTEN BEVORZUGT BEWERBUNG IN DER BURG

Suche treuen Lehensmann!

Legen Sie Ihre Hand in meine! Wer sich in meine Dienste stellen will , bekommt von mir ein Lehen (größeres Stück Land)! Ich beschütze meinen Lehensmann, verl ange aber von ihm Gehorsam.

Tugenden: • Mut und Ehrlichkeit rn • Treue gegenüber dem Lehensher der • Verteidigung des Glaubens und Kirche • Schutz von Witwen und Waisen

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Voraussetzung: Gegenseitiger Lehenseid !

Ritter gesucht!

auf Bewerben Sie sich bis nächste Woche Burg Marmorstein!

Wollen Sie an einen historischen Ort reisen?

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Wenn ja, dann folgen Sie unserem Kaiser Heinrich IV. auf seinem Bußgang nach Canossa (Italien). Winterkleidung erforderlich – Büßergewand empfohlen! Sie müssen aber 3 Tage vor dem Burgtor warten, bis sie eingelassen werden.

Minnesängerwettbewerb – Wettstreit der Sänger!

Nächsten Samstag gibt es einen Gesangswettbewerb. Wenn Sie eine schöne Stimme haben und die Minne (höfische Liebe) besingen möchten, dann melden Sie sich schnell an!

Buchtipps für besonders Wissensdurstige Pete Smith: 1227 – Verschollen im Mittelalter (Fischer Verlag). Rolf H. Lampe: Die Spur der eisernen Reiter (Emons Verlag). Günther Bentele: Schwarzer Valentinstag. Ein Kriminalfall aus dem Mittelalter (Bertelsmann Verlag).


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Mittelalter NEWS Ritterturnier startet nächsten Sonntag!

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Über hundert Ritter mit ihren Stallknechte n und Dienern werden erwartet! Der Zweikampf wird so lange wiederholt, bis ein Ritter aus dem Sattel gehoben wird. Zu diesem Volksfest werden auch viele Gaukler, Wahrsager, Bärenführer und Minnesänger erwartet! Treffpunkt: Burg Donaublick

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Österreich wurde Herzogtum. Bei der Belehnung war auch Theodora, die Gattin unseres neu ernannten Herzogs Heinrich II., anwesend. Sie ist die Nichte des byzantinischen Kaisers. Die Sensation ist perfekt! Nun ist die Herzogswürde in männlicher und weiblicher Linie vererbbar.

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Seitenblicke!

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1282 – Wird dies der Beginn einer großartigen Herrschaft?

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Burg zu verkaufen!

Fast neuwertige Burg in guter Lage zu verkaufen. Dicke Mauern, großer Wassergraben und eine stabile Zugbrücke geben Ihnen Sicherheit. Heizkörbe auf Rädern, die mit Kohle gefüllt sind, sorgen für Wärme. Hölzerne Wannen zum Baden sind ebenfalls vorhanden. Ein großes Verlies bietet genügend Raum für Ihre Gefangenen! Preis nach Vereinbarung

Am Augsburger Reichstag belehnte unser König Rudolf I. von Habsburg seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark. Der Aufstieg der Habsburger beginnt nun!

Was gibt es Neues? • Im Mittelalter ist Zucker sehr knapp und Honig umso kostbarer. • An den Höfen sind Wettkämpfe der Minnesänger sehr beliebt, eine Vorform von „Starmania“. • Ein Ritterschwert wiegt ungefähr 1 Kilo – eine Pferderüstung aber um die 30 Kilo. • Da es nur wenige Bücher gibt, werden diese in den Schulen mit Ketten an den Regalen befestigt.


RÄTSELBLATT 153

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1) Male die Goldmaske von Tutenchamun an! Tipp: Du findest die Vorlage dafür auf S. 51!


154 RÄTSELBLATT „Können Sie etwas sehen?“ – „Ja, wunderbare Dinge!“

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2) Das ist die Geschichte von Howard Carter und Tutenchamun. Viel Vergnügen beim Lesen!

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Der britische Archäologe Howard Carter suchte zwischen 1917 und 1922 vergeblich im Tal der Könige nach dem Grab des Pharaos Tutenchamun. Lord Carnarvon, sein Geldgeber, stellte die Mittel für diese Ausgrabung zur Verfügung.

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Am 3. November 1922 rissen die Hilfskräfte Arbeiterhütten weg. Bereits am nächsten Tag legten die Arbeiter eine Steinstufe frei. Diese führte zum Eingang eines Grabes. Am 5. November fand Carter die versiegelte Eingangstür.

Carter ließ den Eingang zum Grab von bewaffneten Arbeitern bewachen. Zu groß war die Gefahr, dass Grabräuber etwas stehlen konnten. Am 24. November ging Carter mit Lord Carnarvon zum Eingang des Grabes. Die Stufen wurden freigelegt. Das dauerte mehrere Tage. Als sie die erste Tür öffneten, bemerkten sie, dass sie nicht die Ersten waren. Enttäuschung machte sich breit.

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Nun standen sie vor der zweiten Tür. Carter bohrte ein Loch und erleuchtete das Innere mit einer Kerze. Es dauerte ziemlich lange, bis er in der Dunkelheit etwas erkennen konnte. Die Spannung stieg ins Unermessliche. Lord Carnavon fragte: „Können Sie etwas sehen?“ Howard Carter drehte sich langsam um und sagte wie verzaubert: „Ja, wunderbare Dinge!“ Nachdem sie die Kammer betreten hatten, stießen sie auf kostbare Grabbeigaben. Doch sie sahen keinen Sarkophag und keine Mumie. Sie suchten angespannt die Wände ab, bis sie eine dritte versiegelte Tür entdeckten. Diese wurde aber noch nicht geöffnet. Carter wollte zuerst die Schätze in der Vorkammer vor dem Verfall schützen und schrieb alle Gegenstände auf.

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Erst im Februar 1923 wurde die dritte Tür geöffnet. Carter bohrte ein Loch in die Tür, hielt eine elektrische Lampe hinein und sah vor sich eine Mauer aus massivem Gold. Diese war ein kostbarer Totenschrein, der von oben bis unten mit Gold überzogen war. Im Inneren fanden die Forscher schließlich den Sarkophag der Mumie. Beim Öffnen waren sie zuerst sehr enttäuscht. Viele Leinentüchern bedeckten die Mumie. Erst nachdem sie diese Tücher entfernt hatten, sahen sie die goldene Totenmaske des Pharaos.


RÄTSELBLATT 155

Weißt du noch …

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… was du in diesem Schuljahr in Geschichte gelernt hast?

Hieroglyphen 10

Pyramide 4

Tunika 7

Pallas Athene 2

Demokratie 8

Raetia, Noricum, Pannonien 13

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Kelten 3

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Teste dein Wissen! Je ein rotes und ein blaues Kärtchen passen zusammen. Wenn du alle Paare findest, erhältst du einen Lösungssatz, dem du sicher zustimmen kannst!

Bergfried, Zugbrücke, Wehrgang 11

Horde 5

ägyptische Schriftzeichen R

Kleine Gruppe gemeinsam lebender Menschen I

gründeten das Königreich Noricum D

ägyptisches Königsgrab L

Teile einer Burg I

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erste schriftliche Nennung Österreichs E

Volksherrschaft F

• 1

• 2

• 3

römische Provinzen N

römisches Kleidungsstück H

Herrscher über Ägypten C

Adelsgeschlechter in Österreich E

griechische Göttin der Weisheit N

LÖSUNG:

Pharao 6

Babenberger und Habsburger 9

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Ostarrichi 12

Homo sapiens 1

der weise vernunftbegabte Mensch E

• 4

• 5

• 6

• 7

• 8

• 9

• • • • 10 11 12 13

!


156 ZEITLEISTE

HOCHKULTUREN

130 000: Neandertaler (Europa) 130 000: Homo sapiens (Afrika) 25 000: Venus von Willendorf

10 000

4 000: erste Hochkulturen

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entstehen

MESOPOTAMIEN 3 200: Reich der Sumerer, Entwicklung der Schrift 1 800: Beginn der Bronzezeit in Europa

1 500

2 500: Pyramiden von Gizeh

1 900: Besiedlung durch griechische Stämme

300: Beginn der Eroberungen von Alexander dem Großen 331: Alexander erobert Babylon

15: Ende der Urgeschichte in Österreich

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nach Christi Geburt

vor Christi Geburt

800: Beginn der Eisenzeit in Europa

1 000

ÄGYPTEN

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1 000

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4 Mio: erste Vorfahren des Menschen

6 000: Beginn der Jungsteinzeit in Europa

GRIECHENLAND

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URGESCHICHTE

332: Alexander erobert Ägypten 30: Römische Provinz

776: erste Olympische Spiele 594: Solon – politische Mitbestimmung 490: Schlacht bei Marathon 480: Seeschlacht von Salamis 334: Beginn des Alexanderzuges 333: Schlacht bei Issos 323: Alexander stirbt in Babylon 338: Eroberung durch Philipp II. 146: Eroberung durch die Römer


ZEITLEISTE 157

MITTELALTER

ÖSTERREICH

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ROM

25 000: Venus von Willendorf

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10 000

146: Zerstörung Karthagos 60: Aufstieg von Caesar 44: Caesar wird ermordet 27: Beginn des Kaiserreiches

400: Königreich Noricum

15: Eroberung Noricums durch die Römer, Ende der Urgeschichte in Österreich

14: Tod des Augustus

395: Teilung des Römischen Reiches

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476: Untergang Westroms

ca. 400: Germanische Stämme dringen in das Römische Reich ein 500: Chlodwig unterwirft die Franken ca. 600: Ende der Völkerwanderung 622: Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina 800: Krönung Karls des Großen zum „Römischen Kaiser“

1073: Investiturstreit 1273: Rudolf I. von Habsburg wird deutscher König

1453: Untergang Ostroms

1492: Entdeckung Amerikas

600: Slawen und Awaren lassen sich in Österreich nieder

1 000

vor Christi Geburt

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800: Hallstattkultur

nach Christi Geburt

800: Etrusker siedeln sich in Italien an 753: sagenhafte Gründung Roms 510: Rom wird Republik, Beginn der Ständekämpfe 300: Rom unterwirft Apenninenhalbinsel

976: Babenberger erhalten „Mark an der Donau“ 996: Erste Erwähnung „Ostarrichi“ 1 000

1156: Privilegium minus 1246: Babenberger sterben aus 1278: Schlacht am Marchfeld, Rudolf I. von Habsburg gewinnt Österreich 1358: Privilegium maius 1363: Erwerb Tirols

1 500


158 PERSONEN UND SACHREGISTER

PERSONEN UND SACHREGISTER

Canossa: 132, 151 Carnuntum: 93, 94, 95 Cheopspyramide: 47, 74 China: 29, 33, 52 Chlodwig – König: 115, 116 Christen: 82, 85, 105, 112, 113, 114, 115, 132 Crassus – Konsul: 81

Babenberger: 141, 142,

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Habsburger: 142, 152,

155 Hades: 65 Hagia Sophia: 105, 108 Hakenpflug: 18, 20 Hallstatt-Kultur: 23, 24, 26 Hammurabi – König: 32, 52 Dareios I. – König: 111 Handel: 22, 24, 26, 29, 31, 32, 33, 34, 42, 56, 82, Dareios III. – König: 71, 94, 99, 105, 138 73 Demokratie: 59, 60, 62, Hannibal: 79 Hausmacht: 142 63, 64, 155 Heiliges Römische Reich Diogenes: 103 Direkte Demokratie: 62, deutscher Nation: 141 Heinrich II. Jasomirgott – 64 Dreifelderwirtschaft: 128 Herzog: 141, 152 Heinrich IV. – Kaiser: 132, 151 Einbalsamierung: 46 Hera: 65, 91 Epochen: 7, 8, 9 Hieroglyphen: 45, 46, 48, Erbvertrag: 141 49, 155 Etrusker: 75, 76 Hippokrates: 102 Euphrat und Tigris: 29, Hochkulturen: 7, 29, 32, 32, 33, 51 51 Höhlenmalerei: 14, 20, Faustkeil: 14, 15, 20 Forum Romanum: 75, 78, 27 Homo sapiens: 12, 155 89 Horden: 13, 14 Franken: 97, 100, 114, hörig: 124, 125, 128, 134 115 Horus: 45 Frankreich: 70, 89, 98, Hunnen: 97, 98, 99, 100, 100, 116, 141 106 Frondienst: 128

Oly

143, 155 Babylon: 32, 51, 52, 71, 72, 73 Baiern: 115 Bernstein: 23, 26 Bewässerungsanlagen: 30, 31, 32 Bibel: 114 Bilderschrift: 45, 46, 52 Bodenfunde: 11 Britannien: 24, 80, 84 Bronzezeit: 21 Brot und Spiele: 90, 112 Bundesgenossen: 79 Bundesrat: 62 Burg: 123, 124, 125, 128,

Israel: 113, 114 Issos: 71, 72

Jäger und Sammler: 12, 13, 14, 20 Jerusalem: 113, 126 Jesus Christus: 6, 82, 114 Juden: 6, 113, 114, 120, Juno: 89, 91 Jupiter: 89, 91 Justinian I. – Kaiser: 106, 108

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Caesar: 81, 82, 85, 112,

Gregor VII. – Papst: 132 Grenzmark: 115 Griechische Kultur: 56 Griechisches Alphabet: 61 Griechisches Theater: 67

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Abu Simbel: 35, 37, 47 Ackerbauer und Viehzüchter: 17, 18 Adelsherrschaft: 59 Aischylos – Dichter: 58 Akropolis: 111 Alemannen: 115 Alexander der Große – König: 71, 72, 73, 103 Allah: 114 Alleinherrschaft: 59, 81 Amphitheater: 94 Antike: 7, 9, 31, 53, 57, 74, 101 Anubis: 45, 46, 51 Aphrodite: 65, 91 Aquädukt: 89, 90, 92, 102 Archäologe/ Archäologin: 8, 20, 26, 27, 28, 51, 154 Aristokratie: 59, 62 Aristoteles: 71 Athen: 53, 54, 55, 56, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 70, 103, 109, 111 Attila: 98 Augsburger Reichstag: 152 Augustus – Kaiser: 82, 85, 93, 116 Awaren: 100, 114, 115

130, 133, 145, 152, 155 Bürgerkrieg: 82 Burgherr: 124, 125 Byzanz: 105, 106

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Abgaben: 124, 128

Gallien: 79, 80, 81, 98, 100, 115 Gaugamel: 72 Germanen: 24, 93, 95, 96, 99, 100, 106 Gladiator: 90, 110, 112 Goten: 97, 98, 99, 100 Gotik: 137, 138 Granikos: 72

Karl der Große – Kaiser:

115, 116, 117, 118, Karthago: 79, 80 Keilschrift: 52 Kelten: 24, 26, 28, 155 Kleopatra – Königin: 85 Klöster: 131, 132, 133, 141 Klosterschulen: 131 Knappen: 124, 125, 146 Kolonien: 55, 56, 60 Kolosseum: 89, 90, 112 Komödie: 67 Konfuzius: 52 Königtum: 59, 63 Konstantin I. – Kaiser: 105, 112 Konstantinopel: 82, 98, 100, 105, 106, 108, 114 Konsul: 76, 77, 112 Koran: 114 Kreta: 111 Kreuzzüge: 126 Kurfürsten: 142, 144

Labyrinth: 111

Legion: 79, 80, 84 Legionär: 83, 84, 93, 96 Lehenswesen: 125 Imperium Romanum: 80 Leo III. – Papst: 116 Leopold III. – Markgraf: Indien: 29, 33, 72, 73, 143 110, 111 Lepra: 148 Indirekte Demokratie: Limes: 93 62, 64 Lorbeerkranz: 66, 82 Indus: 29, 33, 72, 73 Lucy: 28 Investiturstreit: 132 Ischtartor: 32, 51, 52 Isis: 45 Magdalensberg: 24, 94


PERSONEN UND SACHREGISTER 159

Makedonien: 71, 73 Mammut: 13, 14, 16, 17, 20 Marathon: 56, 111 Margarete Maultasch – Gräfin: 142 Mark an der Donau: 141, 142 Marken: 115, 141, 143 Markgraf: 115, 141 Medina: 114 Mekka: 6, 114 Mesopotamien: 29, 32, 33, 51, 52, 113 Messias: 113, 114 Metallzeiten: 11, 21, 22, 25, 26, Minerva: 89, 91 Minnesänger: 151, 152 Minos – König: 111 Minotaurus: 111 Mohammed: 6, 106, 114 Monarchie: 59, 62 Mosaik: 87, 102, 104, 108 Mumie: 47, 49, 50, 154 Muslimische Zeitrechnung: 6

Ötzi: 27

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Theatron: 67 Theoderich – König: 107 Theodora – Herzogin: 152 Thermen: 89, 90, 112 Theseus: 111 Thora: 113, 114 Thoth: 47 raus löschen Thüringer: 115 Toga: 88 Totenbuch: 51 Tragödie: 67 Triumphbogen: 89 Tunika: 88, 155 Turnier: 126, 152 Tutenchamun: 51, 153, 154 Tyrannis: 59, 62, 63

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Ritter: 119, 120, 123, 124, 125, 126, 128, 129, 130, Page: 125, 128 145, 151, 152 Palla: 86, 88 Romanik: 137, 138 Pallas Athene: 54, 65, 91, Romanisiert: 79 155 Römische Zahlen: 86, Pannonia: 93, 94 102 Papyrus: 41, 45, 46 Römisches Recht: 102 Patrizier: 75, 76, 77, 134, Romulus und Remus: 75 135, 139 Rudolf I. – König : 142 Perikles: 60, 61, 63 Rudolf IV. – Herzog: 142, Perser: 56, 58, 71, 73, 111 152 Perserkriege: 53, 56, 58, 71, 111 Sabbat: 113 Pest: 148 Sachsen: 97, 98, 99, 100, Pfalz: 116 115 Pharao: 7, 36, 38, 39, 42, Salamis: 9, 56, 58, 111 43, 45, 46, 47, 48, 113, Salomon: 113 154, 155 Salzabbau: 23 Philipp II. – König: 71, 73 Sarazenen: 126 Philosophie: 101 Scherbengericht: 61, 63 Plebejer: 75, 76, 77 Schleierlegende: 143 Pnyx: 62 Schöpfrad: 30, 34 Polis: 56, 59, 111 Senat: 76, 77, 81, 82, 90 Pompeji: 104, 112 Sieben Weltwunder: 74 Pompejus – Konsul: 81 Skarabäus: 46 Poseidon: 65, 91 Skenè: 67 Privilegium maius: 142 Sklaven: 39, 40, 43, 55, Privilegium minus: 141, 59, 60, 62, 63, 64, 66, 81, Nationalrat: 62, 64 144 85, 87, 88, 90, 103, 109, Neandertaler: 12 Proletarier: 81, 85 110, 111, 112 Neptun: 89, 91 Provinz: 79, 80, 82, 84, Slawen: 97, 100, 106, 115 Nero – Kaiser: 82, 85 Sokrates: 70 Noricum: 24, 26, 80, 93, 93, 94, 155 Punier: 79, 80 Solon: 60, 61, 62, 63 94, 96, 155 Pyramiden: 35, 36, 37, Sparta: 53, 54, 55, 56 39, 40, 47, 48 Sphinx: 51 Odoaker: 82 Pythagoras: 102 Stadtschulen: 135, 138 Oktavian: 82 Stadtstaat: 53, 54, 55, 56, Olymp: 53, 65 Olympia: 66, 68, 69, 74 Quellen der Geschichte: 57, 61, 71 Stände: 119, 120, 121, Olympische Spiele: 66, 8 146 68 Quin Shi Huangdi – Ständekampf: 76 Orakel von Delphi: 56 Kaiser: 52 Statthalter: 79, 80 Orchestra: 67 Steinzeit: 11, 13, 14, 15, Orient: 72 Rad: 18, 20 16, 17, 18, 19, 20 Osiris: 45 Ramses II. – Pharao: 47 Osmanen: 106, 108 Ramses III. – Pharao: 51 Stola: 88 Ostarrichi: 141, 142, 143, Rat der Fünfhundert: 62 Stonehenge: 28 Sumerer: 32, 52 144, 155 Rat der Stadt: 135 Ostfränkisches Reich: Rätia: 80, 93, 94, 155 116 Re: 45 Tacitus: 99 Oströmisches Reich: 82, Republik: 75, 76, 77, 81, Taggeld: 60, 61 100, 114 109 Theatermaske: 67

Universität: 135, 138, 140, 142

Vandalen: 97, 98, 100 Venus von Willendorf: 14, 20 Villa: 87 Vindobona: 93 Völkerwanderung: 97, 100, 101, 107 Volksherrschaft: 59, 62, 63, 155 Volkstribun: 76 Volksversammlung: 60, 61, 62, 63, 64, 76, 87

Wahlrecht: 60, 61, 62 Webstuhl: 18, 20 Wesir: 39, 43 Westfränkisches Reich: 116 Weströmisches Reich: 7, 82, 100, 106, 116

Xerxes: 111 Zeitrechnung: 6, 8, 113, 114 Zeus: 65, 68, 74, 91 Zinn: 21 Zunft: 136, 139, 140 Zwölftafelgesetz: 76


160 BILD UND TEXTQUELLEN

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Shutterstock Images LLC/Gustavo Fadel: 105/2 Shutterstock Images LLC/Ke Wang: 52/4 Shutterstock Images LLC/Michael Ransburg: 114/1, 121/3 Shutterstock Images LLC/Motordigitaal: 75/2 Shutterstock Images LLC/Paul Picone: 58/2 Shutterstock Images LLC/Ramiro Salazar: 13/3 Shutterstock Images LLC/Tatjana Brila: 13/4 Steirisches Landesmuseum Joanneum: 23/5 Südtiroler Archäologiemuseum www.iceman.it: 27/3 Tessloff Verlag, Nürnberg, 2004: Hynes, Tessloffs erstes Buch der Urmenschen: 7/1, 9/4, 12/1-4, 156/1 Tessloff Verlag, Nürnberg: WAS IST WAS, Burgen: 151/2 Tessloff Verlag, Nürnberg: WAS IST WAS, Völkerwanderung: 98/3, 99/1 Tessloff-Verlag, Nürnberg/Hamburg, 1989: Dambrosio/Barbieri, Die Geschichte des Menschen, Das Mittelalter: 119/1, 145/4 TopFoto/picturedesk.com: 51/4 Tourismusverband Enns, Bryan Reinhart: 133/2 Ullsteinbild/picturedesk.com: 128/3 Verlag an der Ruhr: 122/1 Verlag: Helmut Lingen, Köln, 2005: Rossi, Leben im Mittelalter. Von Burgen, Klöstern und Städten: 147/1-2, 147/4 www.freestockphotos.com: 32/2, 71/3, 76/1, 90/3 www.pixelio.de: 6/2 www.praterkasperl.at: 16/7

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Zarraonandia: 105/1 iStock International Inc./Luc Gillet: 6/1 iStock International Inc./Murat Sen: 106/2 JupiterImages Corporation, 2008: 7/5, 8/13, 8/5, 9/2, 10/1, 10/11, 10/3-9, 14/4, 15/1-2, 16/1-6, 16/8, 17/1, 20/1, 26/2, 27/2, 28/2, 28/4, 30/2-3, 31/1-4, 31/6, 34/2, 34/4, 36/3, 37/2-4, 38/1-3, 39/2, 40/1, 41/4, 43/1-8, 44/1-3, 45/1-5, 46/2, 47/2-3, 49/1-3, 51/5, 51/7, 52/2-3, 55/2-3, 57/2, 58/3-4, 60/3, 62/1-2, 63/1-2, 66/1, 66/3, 67/3, 70/1, 71/1, 73/1, 74/7, 75/1, 77/1-3, 78/1, 79/3, 82/1, 83/2, 84/2-3, 86/1-2, 89/3-5, 90/1-2, 92/2-3, 95/2, 96/1-2, 97/2, 98/2, 99/3, 102/1-3, 103/1, 106/1, 108/3, 109/1, 111/2, 112/2, 113/1, 116/3, 117/1, 121/1-2, 121/4, 123/3, 128/1, 129/1-2, 132/1, 136/1, 137/5, 138/3, 139/1-2, 143/1, 144/1, 149/1, 15/4, 151/1, 156/2-3, 157/1-3 Kirchenerhaltungsverein Ohlsdorf: 137/1 Krischanitz, Raoul: 6/4-5, 7/6, 9/1, 10/10, 13/1, 21/7, 46/3, 56/2, 61/1, 64/1, 84/1, 108/1-2, 124/2, 128/2 Kunsthistorisches Museum, Wien: 81/2, 94/3, 99/2, 100/1-2, 111/3, 112/1, 116/2, 127/2 Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták: 27/1 Les Editions Albert René, Paris: 24/1, 51/3, 85/1 Michelstettner Schule: 135/2 Miles Kelly Publishing, Great Bardsfield: 100 Things You Should Know About Ancient Egypt: 28/1, 41/1-3, 41/5, 42/1, 42/3, 47/1, 48/1-3, 78/2 Monyk, Christian: 5/2, 6/3, 13/2, 14/2, 14/5, 15/5, 17/3, 32/2, 34/5, 38/4, 39/1, 46/1, 46/4, 52/1, 61/2, 61/4, 85/2, 93/2, 94/4-6, 104/1, 119/2, 119/6, 131/2, 145/1 Monyk, Christian; Krischanitz, Raoul: 11/1, 24/2, 26/1, 29/1, 33/1, 35/1, 37/1, 51/2, 53/1, 56/1, 57/1, 58/5, 72/2, 79/1, 80/1-2, 93/1, 94/1-2, 95/1, 98/1, 100/3, 114/2, 115/1, 141/1 Münze Österreich: 58/1. 141/2 Museo Nazionale Romano: 107/2 Naturhistorisches Museum, Wien: 14/6, 22/2-3, 23/1-4, 23/6, 25/1-2, 25/4, 25/7-8 ÖNB Wien: Cod. 8614, fol. 141r: 152/1 P. Pitrou/Gallimard, Paris: 21/10, 21/14, 21/9, 25/5-6 Reader's Digest, Stuttgart/Zürich/Wien, 1979: Lebensalltag im Mittelalter: 145/2 Reed International Books Ltd., 1991: Taylor, Journey through Inventions: 14/1, 22/1 Réunion des musées nationaux, Paris: 21/8, 21/13 Schreiner, Eva: 18/3 Schulz, Dagmar: Privatbesitz: 5/1 Shutterstock Images LLC: 13/5 Shutterstock Images LLC/Albert Barr: 62/3 Shutterstock Images LLC/Anton Gvozdikov: 13/7 Shutterstock Images LLC/Colin & Linda McKie: 13/6

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BILDQUELLEN: Apa/picturedesk.com: 110/3 Arena Verlag, Würzburg, 2005: Turnbull, Der Bücherbär - Sachwissen für Erstleser: Das alte Ägypten: 36/1-2, 51/1 Bayerisches Hauptstaatsarchiv: 143/2 Blaskovic, Aimée: 8/6, 18/2, 21/1-6, 29/2, 30/1, 34/1, 47/4, 54/1, 59/1-4, 65/1-6, 69/16, 70/2, 71/2, 73/2, 89/2, 91/1-2, 92/1, 97/1, 107/1, 123/1-2, 127/3, 129/3, 133/1, 134/1, 138/3, 140/1, 150/1 British Library: 132/2 Buchgemeinschaft Donauland Kremayr & Scheriau, Wien, 1996: Gravett/Breckon, Die Welt der Ritter: 145/3, 147/5 Dorling-Kindersley Ltd., London: Millard, How people lived: 14/3, 15/3, 15/6, 19/1, 40/2, 50/1, 131/1 Edition Fleurus, Paris, 2003: Lamarque, La Grande Imagerie - L'Egypte ancienne: 30/4, 34/6, 42/4, 45/6 Edition Fleurus, Paris, 2004: Perrudin, Imagia – Civilisations: 7/2, 9/3, 10/2, 31/5, 32/3-4, 34/3, 51/6, 68/2, 72/1, 101/1 Edition Fleurus, Paris, 2004: Sagnier, La Grande Imagerie - Le Moyen-âge: 7/4, 119/3-5, 120/1-3, 124/1, 126/2, 127/1, 137/2-4, 138/1-2, 146/1-4, 151/3 Edition Fleurus, Paris, 2004: Sagnier, La Grande Imagerie - Les châteaux forts: 7/3, 9/5, 123/4, 125/1-2, 126/1, 130/1, 151/4 Edition Fleurus, Paris, 2005: AllemandBaussier, La Grande Imagerie - Les grecs: 53/2, 54/2, 55/1, 55/4, 60/2, 61/3, 66/2, 66/4, 67/1-2, 111/1 Edition Fleurus, Paris 2005: Imagia, Inventions: 18/1 Edition Fleurus, Paris, 2005: AllemandBaussier, Les romains: 87/1 Edition Fleurus, Paris, 2006: Imagia Merveilles du monde: 68/1, 74/1-6, 101/2-4, 113/2, 116/1 Edition Fleurus, Paris, 2006: Sagnier, La Grande Imagerie - Le préhistoire: 28/3 Edition Fleurus, Paris, 2007: Bouet/Lamerque/Simon, Imagia - Les Romains: 76/2-4, 79/2, 81/1, 83/1, 87/2, 88/1-4, 89/1, 109/3, 110/1-2 Foto Julius: 135/2, 137/6 Frieß, Andreas: 42/2 Gallimard, Paris: 21/11-12, 25/3 Gondrom Verlag GmbH, Bindlach, 2002: Busch, Die Bildergeschichten: 103/2-9 Hachette Livre, Paris: Cohat/Joubert/Miquel/Nougier, Au temps de la préhistoire: 18/4 Hachette Livre, Paris: Miquel/Cohat/Probst, Au Temps de la Gréce Ancienne: 68/3, 109/2 Hachette Livre, Paris: Miquel/Probst/Cohat, Au temps du Moyen âge: 120/5, 136/2, 145/5, 147/3, 148/1-2 Interfoto/picturedesk.com: 60/1, 120/4, 138/4 iStock International Inc./Beata Becla: 17/2 iStock International Inc./Hans Laubel: 68/4 iStock International Inc./Jarno Gonzalez

TEXTQUELLEN: Boratynski, Antoni, Torau, Kord: Das Rad der Zeit. Die Geschichte der Welt für Kinder erzählt (Eching 1981) S. 34: 19 „Chanson de geste“ In: Ariès Philippe, Duby, Georges: Geschichte des privaten Lebens. Vom Feudalzeitalter zur Renaissance, Bd.2 (Augsburg 2000) S. 342: 148 Duby, George: Die drei Ordnungen. Das Weltbild des Feudalismus (Frankfurt am Main 1986) S. 596: 119 Einhard: Das Leben Karls des Großen, dt. v. Friedrich Purlitz (Leipzig/Wien o.J.) S.47:116 Marcellinus, Ammianus: Das Römische Weltreich vor dem Untergang, hg. v. Otto Veh (Zürich/München 1974) S. 34:99/1 Schneider, Wolf: Überall ist Babylon. Die Stadt als Schicksal des Menschen von Ur bis Utopia (Düsseldorf 1960) S. 179: 106 Tacitus: Germania (Stuttgart 1972) S.25; S.39; S.11: 99/2 Turonensis, Gregorius: Zehn Bücher Fränkischer Geschichte, übersetzt von Wilhelm v. Giesebrecht (Leipzig 1913) S. 278: 115


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