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LESEN für aLLE

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2. KLASSE LESETEIL

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Elisabeth Monyk, Patricia Lang


inhaltsverzeichnis

ERLEBEN – ERINNERN – ERZÄHLEN Geschichte von einem guten Lehrer Der rettende Schrei Wissenswertes über Haie Dichterwerkstatt: Spaßgedichte und Rätselreime Leseprobe: Mit Jeans in die Steinzeit Mein Freund Pax

9 11 13 14 15 17

ZEUS, HERA & CO Griechische Götterwelt Wie alles begann / Prometheus bringt den Menschen das Feuer Der heilige Ölbaum Dädalus und Ikarus – der Sonne entgegen Wie Europa zu seinem Namen kam Theaterwerkstatt: Orpheus und Eurydike

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ALLES WERBUNG Die tägliche Verführung Tricks der Werbung Alles über Pandas Wie das Smartphone zur Sucht werden kann Tiger sind nicht wasserscheu Dichterwerkstatt: Wortspiele Leseprobe: Tom Sawyer – Der kluge Anstreicher

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GEWALT GEHT GAR NICHT Cyber-Mobbing Cyber-Mobbing – was kann ich dagegen tun? Dichterwerkstatt: Was ein Kind gesagt bekommt / Tempora-Rap Eine Geschichte zum Nachdenken: Der Ha-Ha Leseprobe: Bradly letzte Reihe, letzter Platz

Oly

FABEL-HAFT Wie die Fabel entstand Fabeln von Äsop Immer wieder die Moral der Geschichte Die Pfauen und die Krähe / Die ziemlich intelligente Fliege Dichterwerkstatt: Der Hase und der Igel Fabel aus China: Ein Sprung in der Schüssel Dichterwerkstatt: Fabeln von Wilhelm Busch

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EIN BLICK ZURÜCK UND EINER NACH VOR Die unantastbaren Rechte des Lesers/ der Leserin Europa und du Das letzte Buch Bedienungsanleitungen lesen lernen

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SAGENHAFTES ÖSTERREICH Tirol: Frau Hitt Oberösterreich: Der Donaufürst Burgenland: Der Fluch der Nixe vom Neusiedler See Dichterwerkstatt: Ballade vom lieben Augustin Urban legends – Großstadtlegenden Dichterwerkstatt: Mundart

MAGISCHE MOMENTE Kulinarium: Speisekarte (mit Hör- und Druckfehlern) Theaterwerkstatt: Aufwärmübungen für Rollenspiele Dichterwerkstatt: Der Zauberlehrling Leseprobe: Schule der magischen Tiere Leseprobe: Das Unkrautland

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ein BlicK zUrÜcK UnD einer vOr

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Die unantastbaren Rechte des Lesers/der Leserin nach Daniel Pennac

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1. Das recht – irgendetwas zu lesen.

2. Das recht – Seiten zu überspringen.

3. Das recht – ein Buch nicht zu Ende zu lesen. 4. Das recht – noch einmal zu lesen.

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5. Das recht – einfach zu unterbrechen. 6. Das recht – überall zu lesen.

7. Das recht – herumzuschmökern. 8. Das recht – laut zu lesen.

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9. Das recht – zu schweigen.

10. Das recht – nicht zu lesen.

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Was meine ich? Vervollständige diese Listen!

Die unantastbaren rechte des Kindes

Tipp: schau im Internet unter unicef.at nach

1. Das Recht –

gleich behandelt zu werden.

2. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 3. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 4. Das Recht – _________________________________________________________________________________

Oly

5. Das Recht – _________________________________________________________________________________

Die unantastbaren rechte meiner Person _____________________________________________ Name: 1. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 2. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 3. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 4. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 5. Das Recht – _________________________________________________________________________________


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ein BlicK zUrÜcK UnD einer vOr

Europa und du Champions League – Konzentriere dich! Finde jene sechs Fußbälle, die zweimal abgebildet sind! Kreise sie ein!

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Wie lange brauchst du, bis du alle Wörter fehlerfrei lesen kannst? Notiere deine Zeit!

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1

__________________________________________

Meine zeit: _________ min

Oly

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erl __________________________________________

eUrOPa Italien: rom Irland: Dublin Lettland: riga Ukraine: Kiew Schweiz: Bern Malta: Valletta Litauen: Vilnius Estland: Tallinn Bulgarien: Sofia Belgien: Brüssel Zypern: Nikosia Norwegen: Oslo Spanien: Madrid Polen: Warschau Österreich: Wien frankreich: Paris Serbien: Belgrad albanien: Tirana Island: reykjavik Kroatien: Zagreb Monaco: Monaco andorra: andorra Moldau: Chişinau russland: Moskau finnland: Helsinki Ungarn: Budapest Portugal: Lissabon Deutschland: Berlin Slowakei: Bratislava rumänien: Bukarest Mazedonien: Skopje Weißrussland: Minsk Griechenland: athen Slowenien: Ljubljana Liechtenstein: Vaduz Schweden: Stockholm San Marino: San Marino Montenegro: Podgorica Luxemburg: Luxemburg Dänemark: Kopenhagen Niederlande: amsterdam Tschechische republik: Prag Vereinigtes Königreich: London Bosnien-Herzegowina: Sarajevo

2

Notiere hier, aus welchen Ländern die sechs Bälle kommen!

__________________________________________


ein BlicK zUrÜcK UnD einer vOr

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Das letzte Buch von Marie Luise Kaschnitz

Was kann da schon drinstehen, murmelte es, in so einem Buch.

Was ist das für eine DVDSammlung? Nur bedruckte Seiten!

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Ja und, sagte ich erschrocken, was war das für ein Buch? Eben ein Buch, sagte das Kind. Es hat einen Deckel und einen Rücken und Seiten, die man umblättern kann. Und was war darin gedruckt, fragte ich. Das kann ich doch nicht wissen, sagte das Kind. Wir durften es nicht anfassen. Es liegt unter Glas.

die im Dschungel eine Furt durchquerten. Der trübe Fluss schmatzte, die eingeborenen Treiber schrien. Das Kind hockte auf dem Teppich und sah die riesigen Tiere mit Entzücken an.

ag

Das Kind kam heute spät aus der Schule heim. Wir waren im Museum, sagte es. Wir haben das letzte Buch gesehen. Unwillkürlich blickte ich auf die lange Wand unseres Wohnzimmers, die früher einmal mehrere Regale voller Bücher verdeckt haben, die aber jetzt leer ist und weiß getüncht, damit das neue plastische Fernsehen darauf erscheinen kann.

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mp eV

Schade, sagte ich. Aber das Kind war schon weggesprungen, um an den Knöpfen des Fernsehapparates zu drehen. Die große weiße Wand fing an sich zu beleben, sie zeigte eine Herde von Elefanten,

Finde nun die richtigen Wortbedeutungen der markierten Wörter, indem du die passenden Umschreibungen ankreuzt! %%%

Unwillkürlich blickte ich auf die lange Wand unseres Wohnzimmers, … Was bedeutet hier das Wort unwillkürlich?

trifft zu

Ich blickte ununterbrochen auf die lange Wand. Ich blickte ungläubig auf die lange Wand.

Ich blickte wie von selbst auf die lange Wand.

Was heißt, eine Wand weiß tünchen?

trifft zu

Eine Wand weiß anstreichen.

Eine Wand mit weißen Tüchern verhängen.

Oly

Eine Wand weiß tapezieren.

2

Kreise die richtige Wortbedeutung für das dick gedruckte Wort ein! %%%

plastisches Fernsehen

räumliches

häusliches

flaches

eine Furt durchqueren

tiefer Graben

seichte Stelle eines Flusses

dichter Wald

Treiber schreien

Computertreiber

Viehtreiber

Windtreiber


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ein BlicK zUrÜcK UnD einer vOr

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe!

Wer erzählt die Geschichte? trifft zu

ag

Beantworte folgende Fragen! %%% ACHTUNG: Mehrfachnennungen sind möglich!

Welche Aussagen treffen eindeutig auf das Kind zu?

Lehrer

hat nie ein Buch gelesen

Elternteil

kann nicht lesen

Kind

liebt das plastische Fernsehen

Bruder

mag keine Bücher

Erzähler

Wann spielt die Geschichte?

trifft zu

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1

ist am Inhalt des Buches nicht interessiert

Vergangenheit

Gegenwart

Zukunft

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Begründe deine Wahl!__________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________

2

Welche Aussagen treffen eher zu? Kreuze an! %%%

„Ja und“, sagte ich erschrocken, „was war das für ein Buch?“ Der Erzähler erschrickt, weil …

trifft zu

das Kind im Museum sein Tagebuch gesehen hat. es offenbar nur noch ein Buch gibt.

seine Familie zum Verschwinden der Bücher beigetragen hat. das Kind so spät nach Hause gekommen ist.

eine Herde Elefanten auf der weißen Wand zu sehen ist.

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Kreuze jene Aussagen zu der Geschichte an, die zutreffen! Die Geschichte…

kritisiert Kinder, die gerne fernsehen.

Oly

behandelt die Vorzüge des technischen Fortschritts.

zeigt auf, dass neue Medien in Familien zu Konflikten führen. rügt Eltern, die ihre Kinder fernsehen lassen. zeigt auf, dass das Fernsehen das Lesen verdrängt. handelt davon, dass es nur mehr ein einziges Buch gibt.

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Überlege! Was gefährdet heute das Lesen? Schreibe mindestens zwei Beispiele auf!

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ein BlicK zUrĂœcK UnD einer vOr

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Bedienungsanleitungen lesen lernen

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ein BlicK zUrÜcK UnD einer vOr

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Nimm die Bedienungsanleitung zu Hilfe und kreuze richtig an! %%%% Tipp: Achte immer auf die Vorgabe, wie viele Angaben richtig sind!

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Eins von zwei: Mit welcher Funktion werden alle Daten auf dem eBook Reader gelöscht? Gerätespeicher formatieren Werkseinstellungen laden

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Eins von zwei: Das Handbuch des eBook Readers ist…

das Gratisbuch, das sich bereits auf Ihrem eBook befindet. die Bedienungsanleitung des betreffenden Gerätes.

Zwei von drei: Mit der Einstellung „Anzeige aktualisieren“ kann festgelegt werden,…

mp eV

wie oft eine Seite komplett neu aufgebaut werden soll.

dass eine Seite beim Umblättern jedes Mal neu aufgebaut wird. dass erst nach zehn Seiten eine vollständige Aktualisierung der Seite vorgenommen wird.

Zwei von drei: Wenn sich das Gerät im „Standby-Modus“ befindet,… ist der Reader komplett ausgeschaltet.

werden noch manche Funktionen im Hintergrund ausgeführt.

kann der Reader durch kurzes Drücken der Power-Taste sofort wiederverwendet werden.

Drei von fünf: Wählt man beim „Automatischen Ausschalten“ das Menü „deaktivieren“,… schaltet sich das Gerät nicht selbstständig aus.

schaltet sich das Gerät automatisch nach zehn Minuten aus.

schaltet sich das Gerät erst nach vollständiger Entleerung des Akkus aus. kann das Gerät nur händisch ausgeschaltet werden.

wechselt das Gerät nach fünf Minuten in den Standby-Modus.

Oly

Drei von fünf: Die „Geräteinformation“ enthält alle wichtigen Informationen über das System Ihres eBooks, wie… Speichergröße

Datum und Uhrzeit

Werkseinstellungen

verfügbarer Speicherplatz des internen Speichers verfügbarer Speicherplatz des externen Speichers


erleBen – erinnern – erzÄhlen

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Er hatte doch so leichte Fragen für den Prinzen vorbereitet und tagelang mit ihm die Antworten geübt. Und wenn der Prinz die Prüfung nicht bestand, würde der König natürlich ihn, den Hauslehrer, bestrafen. Es blieb ihm nur eine Rettung:

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Es war einmal vor langer, langer Zeit, so lange, dass es schon gar nicht mehr wahr ist, ein König. Der hatte einen Sohn und der war ganz unbeschreiblich dumm. Zum Beispiel hatte ihm sein Hauslehrer – er hatte natürlich einen Hauslehrer, der sich den ganzen Tag nur mit ihm beschäftigte –, sein Hauslehrer hatte ihm also mit Mühe beigebracht, dass zwei und zwei vier ist. „Wir haben ja schon wunderbare Fortschritte im Rechnen gemacht, Königliche Hoheit“, sagte er zu dem Prinzen. „Nun wollen Sie doch die Güte haben, einmal das folgende kleine Problem zu überdenken: Wie viel ist wohl eins und drei?“ „Weiß ich nicht“, sagte der Prinz. „Königliche Hoheit, so wollen Sie doch überlegen. Ein Finger und drei Finger, nun, wie viel macht das wohl, wenn wir nachzählen?“ „Weiß ich nicht“, sagte der Prinz. „Königliche Hoheit, ich bitte Sie. Zählen Sie doch einfach nach: eins und drei ist vier!“ „Wieso?“, sagte der Prinz, „vier ist doch zwei und zwei, haben Sie vorhin gesagt?“ So einer war also der Prinz.

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Geschichte von einem guten Lehrer von Martin Auer

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„Wunderbar!“, rief er aus. „In Ihrer königlichen Großzügigkeit würden Sie mir vier Äpfel überlassen und für sich selber nur zwei behalten. Aber nehmen wir nun einmal an, Sie sollten die sechs Äpfel gerecht teilen, wie viele würden Ihnen dann bleiben?“ „Vier“, sagte der Prinz ungerührt. Der Hauslehrer blickte schüchtern nach den Professoren, aber die starrten vor sich hin und bewegten keine Miene. „Wunderbar, Königliche Hoheit. Selbstverständlich, da Sie Prinz sind und ich nur Hauslehrer, ist es nur gerecht, wenn Sie vier Äpfel bekommen und ich nur zwei. Aber, Königliche Hoheit, um nun auf den Kern meiner Frage zurückzukommen: Wie viel ist denn die Hälfte von sechs?“ „Zwei“, sagte der Prinz kauend. „Richtig!“, sagte der Hauslehrer, dem schon alles egal war. „Denn 6 dividiert durch 2 ist gleich 3, und wenn wir jetzt die Probe machen, so stellen wir fest, 3 geht in 6 zweimal, also haben wir als Ergebnis 2, also ist 2 die Hälfte von 6.“

Oly

Zwölf Jahre lang unterrichtete der Hauslehrer den Prinzen und weil der Prinz ja der Einzige in seiner Klasse war, konnte er nicht sitzen bleiben, sondern wurde jedes Jahr in die nächste Klasse versetzt. Schließlich sollte er die Reifeprüfung ablegen und der König hatte befohlen, dass der Prinz die Reifeprüfung mit „Sehr gut“ bestehen musste. Der Hauslehrer übte jeden Tag acht Stunden mit dem Prinzen, aber der Prinz hörte ihm nicht einmal zu, sondern drehte den Fernsehapparat auf, stierte hinein und fraß gedankenlos eine Schokolade nach der anderen. Schließlich kam der Tag der Prüfung und der Hauslehrer bekam fast Schüttelfrost vor Angst. Vor einer Kommission von fünf Hochschulprofessoren, zwei Ministern, der Tante des Königs und dem König selbst wurde die Prüfung abgehalten. „Beginnen wir mit der Mathematik“, sagte zitternd der Hauslehrer. „Königliche Hoheit, wenn Sie sechs Äpfel bekommen, und Sie sollten sie, nehmen wir einmal an, mit mir teilen, wie viele Äpfel blieben Ihnen dann?“ „Zwei“, sagte der Prinz, ohne nachzudenken, und kaute an einem Hamburger. Der Hauslehrer erschrak fürchterlich.

Güte: Gutherzigkeit Reifeprüfung: Matura stieren: starren Minister: Mitglied einer Regierung Miene: Gesichtsausdruck


erleBen – erinnern – erzÄhlen einen Wink mit der Hand, die Prüfung fortzusetzen. „Nun denn, Königliche Hoheit, erlauben Sie mir, Ihnen eine Frage aus der Geografie zu stellen. Sagen Sie mir doch bitte: In welchem Land liegt die Hauptstadt von Frankreich?“ Der Prinz kaute an seinem Kuchen, tat so als ob er nachdächte und sagte dann mit vollem Mund: „In London.“ „Richtig!“, rief der Hauslehrer aus, und weil er schon ganz schamlos geworden war, setzte er noch hinzu: „Welch geistreiche Antwort! L’état c’est moi! hat der König von Frankreich gesagt, das ist Französisch und heißt so viel wie: Frankreich, das bin ich! Und nun hält sich der König von Frankreich tatsächlich derzeit zu Besuch in London auf. Also ist Frankreich in London, und wenn Frankreich in London ist, dann ist auch seine Hauptstadt in London. Eine wahrhaft glänzende Antwort, Königliche Hoheit! – Und nun darf ich Ihnen noch die Frage stellen …“

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Doch in diesem Moment unterbrach der König den

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Der Hauslehrer schwitzte vor Angst, aber niemand sagte etwas. „Nun, Königliche Hoheit, wenden wir uns einer anderen Frage zu. Welches Tier mag sich wohl schneller fortbewegen, eine Brieftaube oder eine Kuh?“ „Eine Kuh“, sagte der Prinz und rülpste. „Richtig“, sagte der Hauslehrer verzweifelt, „wenn beide zu Fuß gehen, ist die Kuh natürlich erheblich schneller. – Nun, Königliche Hoheit, gestatten Sie mir die Frage: Wie viele Beine hat denn ein Pferd?“ „Sechs“, sagte der Prinz, ohne mit der Wimper zu zucken. „Richtig. Denn da ein Pferd zum Reiten da ist, müssen die Beine des Reiters natürlich dazugezählt werden, folglich hat ein Pferd sechs Beine. – Und nun, Königliche Hoheit, nennen Sie mir doch bitte irgendein Insekt.“ „Pferd“, sagte der Prinz und holte ein Stück Kuchen aus der Tasche. „Richtig“, sagte der Hauslehrer, dem schon alles egal war. „Denn ein Insekt erkennt man daran, dass es sechs Beine hat, und da wir eben gesehen haben, dass ein Pferd sechs Beine hat, gehört es zu den Insekten.“

Der Hauslehrer wollte

die Prüfung schon beenden, aber der König befahl durch

Oly

Philosophie: Liebe zur Weisheit und zum Wissen

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Hauslehrer. „Die Prüfung ist beendet. Komm zu mir, mein Sohn!“ Der Prinz trat vor den König und der König gab ihm eine Ohrfeige, dass dem Prinzen der Kuchen aus der Hand flog, und sagte: „Du bist ein Trottel!“ „Majestät“, stammelte der Hauslehrer, „ich wollte nur alleruntertänigst …“ Doch der König ließ ihn nicht weitersprechen. „Der Prinz ist ein Trottel“, sagte er, „aber das bleibt unter uns. Sie werden ihn noch drei Jahre weiter unterrichten, bis er Doktor der Philosophie ist, dann kaufe ich ihm ein Schloss und dort kann er Kuchen fressen, bis er platzt. Sie, Herr Professor, werden ab sofort …“ „Gnade!“, rief der Hauslehrer und fiel vor dem König auf die Knie. „Rutschen Sie nicht auf dem Boden herum und unterbrechen Sie mich nicht! Sie werden ab sofort Minister für öffentliche Ausreden, und jedes Mal, wenn ich neue Steuern von meinen Untertanen verlangen oder einen Krieg anfangen will, werden Sie dem Volk erklären, warum das richtig ist und so sein muss. Sie sind der beste Lehrer, den ich je gesehen habe.“

Suche dir einen Partner oder eine Partnerin und spielt das Spiel „PriNZeNPrÜFUNG“!

D

Verteilt zuerst die Rollen: Wer ist der Prinz? Wer ist der Hauslehrer?

D

Der Hauslehrer stellt eine Frage und der Prinz muss eine möglichst falsche Antwort geben.

D

Nun ist es die Aufgabe des Hauslehrers, diese falsche Antwort als richtig darzustellen. Schafft er es? Dann tauscht die Rollen!


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Der rettende Schrei von Hans Hass A. Nach Neujahr erlaubte es das Wetter endlich wieder, an der Nordküste zu jagen;

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unsere erste Unterwasserpirsch unternahmen wir bei Boca Tabla an der Nordwestspitze von Curacao, wo die Brandung eine große Grotte in die Uferfelsen genagt hat. Die Wellen waren an diesem Tag weniger hoch als sonst, das Wasser außerordentlich klar. Froh darüber, schwammen wir gleich hinaus zum Abbruch, wo es ebenso viele Korallen und Zackenbarsche gab wie in Ronde Klip.

Curacao: Insel im Karibischen Meer

Grotte: Felsenhöhle von geringer Tiefe

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B. Um zu vermeiden, dass sich der getroffene Fisch wieder in den Korallen verfing, banden wir diesmal die Harpunenspitzen an ein längeres Seil und tauchten zu dritt gleichzeitig in die Tiefe. Im selben Moment, da nun Alfred einem Zackenbarsch die Harpune in den Leib jagte, rissen Jörg und ich mit gewaltigem Ruck an der Leine, und es gelang uns tatsächlich, den zappelnden Fisch auf diese Weise sofort aus dem Bereich der Korallen herauszubefördern.

Pirsch: leises Anschleichen an das Wild

Abbruch: Abhang Koralle:

C. Ahnungslos schwammen wir mit unserer Beute empor, da sah ich, wie Jörg

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plötzlich erstarrte. Das hatte einen guten Grund: Drei Haie kamen aus verschiedenen Richtungen mit so haarsträubender Geschwindigkeit auf uns zugeschossen, dass auch mir lähmender Schrecken durch die Glieder fuhr.

D. Wir sind auch später noch des Öfteren in gleicher Weise von Haien attackiert worden und haben die Geschwindigkeit dieser lebenden Torpedos auf sechzig, achtzig und vielleicht hundert Stundenkilometer geschätzt. Was es aber bedeutet, von einem Hai in so unheimlichem Tempo angegriffen zu werden, lässt sich mit Worten auch nicht annähernd schildern; das kann man nur selbst erleben. Der Hai erscheint im Blickfeld, und im nächsten Moment ist er schon da. Die Schläge seines wild peitschenden Schwanzes sind so unglaublich schnell und stark, dass man sie nicht sehen, aber deutlich unter Wasser hören kann. In diesem furchtbaren Augenblick größter Gefahr ist mir damals im Bruchteil einer Sekunde klargeworden, wie sinnlos es doch ist, ein Messer als Waffe gegen Haie bei sich zu tragen. Selbst wenn es möglich wäre, das Messer noch rechtzeitig aus der Scheide zu reißen: Was könnte man schon mit dieser lächerlichen Waffe gegen eine so gewaltige Bestie ausrichten!

Harpune:

Torpedo: großes Geschoss, das von Schiffen oder U-Booten gegen Feinde abgeschossen wird

E. Nein, ein Messer ist vollkommen zwecklos, denn wenn ein Hai in dieser Weise attackiert, kommt er wie ein Blitz, vollendet im Vorbeischießen sein blutiges Handwerk und ist mit seiner Beute schon im nächsten Augenblick wieder in der Ferne verschwunden, gleichgültig, was man auch mit dem Messer anfängt. F. Die Haie kamen also auf uns zugerast, für einen Augenblick waren wir keiner

Oly

Bewegung mächtig, doch dann schrie einer von uns dreien vor Schrecken und Entsetzen. Keiner von uns konnte sich später erinnern, wer es eigentlich gewesen war, doch einer stieß zum Glück mit einem schrillen Ton Luft ins Wasser, und zwar mit unglaublichem Erfolg, mit unwahrscheinlicher Wirkung. Wie von einer höheren Macht zurückgepeitscht, riss es die drei Haie im letzten Augenblick vor uns herum, und sie jagten ebenso schnell davon, wie sie gekommen waren.

Scheide: Schutzhülle für eine Stichwaffe attackieren: angreifen schrill: hell; hoch klingen


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G. Der eine der Haie, mit lichten Längsstreifen, schien sich jedoch nach dem ersten Schrecken seiner Angst

ag

zu schämen, denn kaum dreißig Meter von uns entfernt, machte er wieder kehrt und setzte zu einem zweiten, noch wütenderen Angriff an, doch jetzt brüllten wir ihm schon zu dritt im Chor entgegen. Diesmal warf es ihn buchstäblich zur Seite, in panischem Schrecken raste er davon, und wir haben ihn nicht mehr gesehen.

H.

recherchiere im internet mit Wikipedia und fülle diesen Steckbrief aus!

Name: Hans

Hass

* ___________________ † ___________________ Geburtsort: _________________

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1

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Atemlos, vollkommen erschöpft und mit wild pochendem Herzen erreichten wir wieder die licht: hell Oberfläche und waren uns klar, dass wir unsere gesunden Glieder und vielleicht sogar unser Leben nur einem Zufall verdankten. Ein glücklicher Zufall war uns zu Hilfe gekommen, hatte uns im Augenblick allergrößter Gefahr die einzige Waffe finden lassen, die man unter Wasser gegen einen solchen Hai hat: Man muss ihn anschreien!

Hans Hass wurde ________ Jahre alt. Beruf: _____________________________________________________ Wurde wodurch bekannt: _____________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________ Drei Bücher: _______________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________ Welche Auszeichnung erhielt er 1987? __________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________

Zeichne in dieses Diagramm ein, wie du den Spannungsverlauf der erzählung einschätzt!

Oly

2

sehr spannend

spannend

wenig spannend

nicht spannend

A

B

C

D

E

F

G

H


erleBen – erinnern – erzÄhlen

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Wissenswertes über Haie Lies zuerst den informationstext genau durch!

Schlüsselwörter

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1

Nur wenige Fische können dem Menschen ernsthaft gefährlich werden – Haie gehören dazu.

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Haie sind ausgezeichnete Jäger. Sie haben spitze Zähne, mit denen sie Fleischstücke aus ihrer Beute reißen. Da hinter jedem Zahn schon ein paar neue Zähne im Kiefer versteckt sitzen, stellt es für sie kein Problem dar, wenn ein Zahn abbricht oder ausfällt. Denn dann rückt der neue Zahn einfach nach. Man nennt dies auch Revolvergebiss. Zu ihrer Beute zählen z. B. Fische, Delphine, Robben, Wasserschildkröten, Pinguine, Krebse und Quallen. Die meisten Haie jagen in der Nähe der Küste, wo es am meisten Beute gibt. Ein Tigerhai (1) verschluckt auch völlig unverdauliche Dinge wie Blechdosen, Flaschen oder Stiefel.

iahlaW iaH retßörg

Die Augen sitzen beim Hai so weit seitlich an seinem spitzen Kopf, dass er ein Beutetier direkt vor seiner Nase nicht sehen kann. Das macht aber nichts, denn Haie riechen ihre Beute – vor allem, wenn sie verletzt ist und eine Blutspur hinterlässt.

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ereiT enielk tssirf

nessolftsurB ekrats eßorg

mp eV

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Haie schwimmen oft in einer Gruppe, die man so wie bei Säugetieren an Land Rudel nennt. Einige Haie gehören zu den schnellsten Fischen überhaupt. Der Makohai (2) mit seiner spitzen Schnauze kann etwa 70 km/h erreichen! Im Gegensatz zu den meisten anderen Fischen haben Haie keine Schwimmblase, mit deren Hilfe sie im Wasser schweben können. Um nicht zu Boden zu sinken, müssen sie ständig in Bewegung bleiben – oft sogar im Schlaf! Die meisten Haie haben ziemlich große und starke Brustflossen, die sie seitlich wegstrecken – wie die Tragflächen bei einem Flugzeug. Der größte Hai heißt Walhai (3), weil er einem Wal ähnelt. Er wird zwar größer als ein Bus, frisst aber nur ziemlich kleine Tiere wie Krebse und Tintenfische! Er lässt beim Schwimmen einfach sein Maul offen. Das Wasser fließt vom Maul durch die Kiemen zurück ins Meer, aber die Beutetiere bleiben in den Kiemen hängen.

2

Suche und markiere die Schlüsselwörter der Liste im Text! Tipp: Fang bei der Liste unten an und lies von rechts nach links! Bereite mit Hilfe der Schlüsselwörter einen Kurzvortrag vor und trage diesen deinem Sitznachbarn oder deiner Sitznachbarin vor!

4

Beschrifte diese Fotos der Haie, indem du die Zahlen aus dem Text einsetzt!

Oly

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h/mk 07

iahokaM

leduR

eppurG nemmiwhcs etueB erhi nehceir hcilties tiew neguA egniD ehciluadrevnu iahregiT etsüK ehäN negaj etueB ssibegrevloveR ekcütshcsielF enhäZ eztips regäJ etenhciezegsua


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erleBen – erinnern – erzÄhlen

1

Ordne die Wörter im Gedicht richtig zu!

Der Schnupfen von Christian Morgenstern (1871 – 1914) Ein Schnupfen hockt auf der ___________________,

– und stürzt alsbald mit großem ________________

m rüh Schrim f asse fasse m r r e T rim G ü sch Pit

erl

auf dass er sich ein Opfer _________________

ag

Dichterwerkstatt

auf einen Menschen namens ______________________.

Paul Schrimm erwidert prompt: „___________________!"

Grimm: heftiger Zorn

2

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und hat ihn drauf bis Montag _______________.

Druckfehlerteufel – Schreibe diese redensarten und Sprichwörter richtig auf!

Aller Anfang isst mehr.

__________________________________________________________________

Liebe auf den ersten Trick

__________________________________________________________________

Guter Rat ist: Feuer!

__________________________________________________________________

Ohne Schweiß, kein Eis

__________________________________________________________________

Diebe, geht durch den Wagen! ________________________________________________________________

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Rätselreime – Suche nach der Lösung und verfasse dann selbst so einen rätselreim!

Der fast alles kann

Fünf Löcher drin – doch dient er dir

Oly

zum Rechnen, Essen, Singen. Hauptsächlich, aber auch,

den Ball ins Tor zu bringen.

Dann hebst du ihn besonders hoch. Doch wenn vorbei die Flanke flog, lässt du enttäuscht ihn sinken. LÖSUNGSWORT:

______________________________

Jetzt

du!


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LESEPROBE: aus „Mit Jeans in die Steinzeit“ von Wolfgang Kuhn Vor ihnen her huschte wie ein großes, dunkles Gespenst mit unnatürlich weit ausholenden Bewegungen Philippes Schatten über die Wand, da Regis mit seiner Kerze hinter ihm ging.

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Die 13-jährige Isabelle verbringt ihre Ferien bei Verwandten in Südfrankreich. Bei einem Ausflug findet sie zusammen mit ihren Vettern und ihrer Cousine den Eingang zu einer eiszeitlichen Höhle. Darin entdecken die Jugendlichen…

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„Da!“ Philippe schwenkte seine Taschenlampe leicht hin und her, so dass der Lichtstrahl bestimmte Partien dieser Kuppel aus dem Dunkeln riss. „Seht ihr die schwarzen Klumpen da an der Decke hängen?“ Alle blickten angestrengt nach oben, bis ihnen die Nacken schmerzten.

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„Das sind unsere braven Fledermäuse, die uns die Höhle verraten haben. Tagsüber schlafen sie hier in ihrem Versteck, wo ihnen niemand gefährlich werden kann.“

Regis wunderte sich. „Wie finden die denn bei so einer Dunkelheit den Höhlenausgang? Von hier aus ist doch das helle Einstiegsloch gar nicht zu sehen! Und wie fliegen sie eigentlich durch all die vielen engen Spalten, ohne sich dabei zu stoßen?“

„Sehen können die hier in der dunklen Höhle so wenig wie du und ich, wenn wir keine Lampe oder Kerzen dabei haben. Aber Fledermäuse können Hindernisse im Dunklen hören und ihnen dadurch genauso sicher ausweichen, als wenn sie bei hellem Tageslicht fliegen würden.“ „Hindernisse hören? Komm, jetzt nimm uns aber bitte nicht auf den Arm, wir haben, meine ich, Besseres zu tun“, schmollte Regis.

Oly

„Doch, wirklich, das ist kein Witz! Sie stoßen beim Fliegen andauernd Schreie aus und merken dann am Echo, wo Felsen oder, im Freien, Bäume, Häuser und Mauern sind. Daher können sie immer noch rechtzeitig ausweichen.“

„Auweia“, lachte Regis, „das muss aber dann abends ein dolles Geschrei sein hier unten, wenn die alle auf einmal losfliegen!“ „Irrtum!“ Philippe war nicht wenig stolz auf seine guten Biologiekenntnisse. „Die Töne, die Fledermäuse ausstoßen, manche übrigens sogar durch ihre Nase, sind derart hoch, dass wir sie mit unseren weniger empfindlichen Ohren nicht mehr hören können. …

Aber das war es gar nicht, weshalb Isabelle auf einmal Suzanne heftig am Arm zurückriss. So schmerzhaft hatte sie zugepackt, dass dieser beinahe die brennende Kerze aus der Hand gefallen wäre, und sie hatte dabei einen schrillen Schrei ausgestoßen. Sein Echo brach wie ein schauerliches Gespensterlachen in dem riesigen Deckengewölbe und ebbte in dem fernen Gang irgendwo in der Tiefe der Erde allmählich ab, als hätte sich ein nachäffender Unhold dort hineingeflüchtet. Philippe und Regis sprangen, so rasch es der unebene Boden zuließ, herbei. „Um Gottes willen, ist was passiert?“, schrie Philippe und leuchtete Isabelle mit seiner Taschenlampe mitten ins Gesicht. Das war nun wirklich kreidebleich! Ihr Mund stand vor Entsetzen immer noch offen, als Isabelle endlich langsam den Arm heben konnte, um mit ausgestrecktem Zeigefinger auf einen Felsvorsprung zu deuten. „Dort, dort drüben“, stammelte sie und umklammerte Suzannes Arm mit ihrer anderen Hand noch immer so fest, als müsste sie umfallen, sobald sie ihn losließ, oder gar in den Boden versinken. „Seht ihr denn nicht dieses grässliche Totengesicht?“

1

Vergib Sterne für die Leseprobe!

%%%


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erleBen – erinnern – erzÄhlen

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe!

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ag

Suche zu den erklärungen die passenden orange hervorgehobenen Wörter im Text und schreibe sie hier auf! %% ____________________________

Widerhall, Nachhall

____________________________

furchterregendes Wesen

____________________________

gekränkt schweigen

erl

1

____________________________

Cousin

____________________________

nachahmend

Finde die Satzanfänge im Text und ergänze sie hier! %%%

mp eV

Philippe und Regis sprangen, ______________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ „Und wie fliegen sie eigentlich durch all die vielen engen Spalten, _________________________________ _______________________________________________________________________________________ Bei einem Ausflug findet sie zusammen mit ihren Vettern und ihrer Cousine_________________________ _______________________________________________________________________________________

3

Was erfährst du im Text so alles Wissenswerte über Fledermäuse? Notiere hier! %%%%

______________________________________

5

Wie könnte die Geschichte weitergehen? Suche dir einen Co-Autor/eine Co-Autorin und denkt euch die Geschichte zu ende aus! %%%% Tipp: Diese Stichwörter und Bilder helfen euch!

______________________________________

drücke

Fußab

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Oly

______________________________________ ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________

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Welche Überschrift würdest du diesem Buchausschnitt geben? %%

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unterirdischer Fluss

eiszeit schädel ein es höhlenbäre n

„isabell e, bist du? wo ”

gnoncro-Ma Mensch


erleBen – erinnern – erzÄhlen

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LESEPROBE: aus „Mein Freund Pax“ von Sara Pennypacker

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HB 16: Höre dir das erste Kapitel als Hörprobe an!

auch als Audio-CD erhältlich

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Seit Peter den Fuchswelpen Pax vor dem sicheren Tod gerettet und ihn aufgezogen hat, sind die beiden unzertrennliche Freunde. Peter und Pax verstehen sich ohne Worte und nur zusammen fühlen sie sich ganz. Aber dann kommt der Krieg und trennt die beiden. Zwischen dem Jungen und seinem zahmen Fuchs liegen hunderte von Kilometern, und auf sie warten tausend Gefahren – doch von ihrer Sehnsucht getrieben, kennen die beiden nur einen Gedanken: den anderen wiederzufinden.

Kreuze an, welche Aussagen auf den inhalt der Hörprobe passen!

In diesem Kapitel erfährst du, .... welche Gedanken der Fuchs hat.

trifft zu

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dass der Junge den Fuchs am Nacken nimmt und ihn im Wald aussetzt. wie der Junge und der Fuchs sich kennengelernt haben.

dass dem Jungen der Abschied von seinem Fuchs sehr schwer fällt. dass der Junge Pax heißt und sein Fuchs Paul gerufen wird.

dass der Fuchs durch das Werfen eines Spielzeuges in den Wald gelockt wird.

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Viel Freude beim Lesen der ausgewählten Ausschnitte aus dem Buch!

KAPITEL 2: Pax zu verlassen war eindeutig nicht richtig gewesen. ...

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Sie hatten Pax oben an der Zufahrt zu einer verlassenen Seilfabrik zurückgelassen. Peter hatte auf dieser Stelle bestanden, weil sie von Wäldern und Wiesen umgeben war und kaum je befahren wurde – schließlich hatte Pax ja überhaupt keine Erfahrung im Straßenverkehr. Dorthin würde Peter zurückgehen, und dort würde Pax auf ihn warten, in einer Woche.

Was einem zahmen Fuchs in sieben Tagen alles zustoßen mochte, stellte Peter sich lieber nicht vor. Nein, nein, Pax würde am Straßenrand warten, genau dort, wo sie ihn zurückgelassen hatten. Er würde Hunger haben, sicher, und auch verängstigt sein, aber davon abgesehen, würde es ihm gutgehen. Peter würde ihn mit nach Hause nehmen, und da würden sie dann bleiben. Sollten sie doch versuchen, ihn noch einmal von dort wegzubringen! Nein, dieses Mal tat er das Richtige. Pax und er. Unzertrennlich. ...

KAPITEL 3: Pax hatte Hunger, und kalt war ihm auch. Aber geweckt hatte ihn das Gefühl, Deckung suchen zu müssen. Er blinzelte und wich instinktiv zurück. Doch was sich eben noch wie die vertrauten Wände seines Geheges angefühlt hatte, gab nach und brach mit scharfem Knacken durch. Pax drehte sich um und fand sich umgeben von den verholzten Stiefeln der Seidenpflanzen, zwischen die er sich Stunden zuvor gezwängt hatte. Er bellte, um nach Peter zu rufen, erinnerte sich jedoch gleich wieder: Sein Junge war fort. Pax war es nicht gewohnt, allein zu sein. Zur Welt gekommen war er in einem wuselnden Wurf aus vier Welpen, doch sein Vater war verschwunden, noch bevor die Jungen auch nur seinen Geruch kannten. Bald darauf war die Mutter eines Morgens nicht mehr zurückgekommen. Einer nach dem anderen waren seine Brüder und Schwester gestorben, und nur sein eigener Herzschlag war in dem kalten Bau übrig geblieben, bis Peter den Welpen herausgeholt hatte.


erleBen – erinnern – erzÄhlen

Seitdem lief Pax, wenn der Junge nicht zu Hause war, bis zu dessen Rückkehr unablässig in seinem Gehege auf und ab. Nachts winselte er, bis sie ihn ins Haus ließen, wo er dem Atem seines Menschen lauschen konnte. Pax liebte seinen Jungen, doch vor allem fühlte er sich verantwortlich für ihn, für seinen Schutz, und wenn er diese Aufgabe nicht erfüllen konnte, litt er.

Pax teilte ihr stumm die auffälligsten Merkmale seines Menschen mit – die nackten runden Ohren, die unfassbar langen Beine, so lang, dass Pax jedes Mal, wenn sein Junge rannte, fürchtete, er würde sich überschlagen, das schwarze Haar, das mal länger, mal kürzer war.

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Jetzt schüttelte er sich den nächtlichen Regen vom Rücken und ging, ohne erst die steifen Muskeln zu dehnen, zur Straße, um die Witterung des Jungen aufzunehmen. ...

Die Füchsin reckte die spitze Schnauze, um besser schnüffeln zu können, und wieder stellte sie die Nackenhaare auf. Bristle nannte Pax sie deshalb für sich, die Drohende. Der Geruch kommt von meinem Jungen. Hast du ihn gesehen?

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Er hatte bis jetzt noch nie einen fremden Fuchs gesehen, doch er wusste sofort: Dieses Tier war zwar jünger, kleiner und weiblich, aber von derselben Art wie er. Und sein Instinkt sagte ihm außerdem, was ihre nach hinten gelegten Ohren und der hochgereckte Schwanz bedeutenden: Sie forderte Unterwerfung von ihm. Hier jage ich.

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Pax verspürte den Drang, sich in seinen behelfsmäßigen Bau zu verkriechen, sich zwischen die noch aufrecht stehenden Stängel zu drücken, so als zöge er sich in sein Gehege zurück. Doch er gab diesem Instinkt nicht nach. Was, wenn sein Junge zurückkäme und er nicht mehr hier wartete? Deshalb legte er die Ohren flach, um zu zeigen, dass er friedliche Absichten hatte, seinen Platz aber auch nicht verlassen würde. ...

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Hier sind keine Menschen, aber sie kommen näher. Gleich darauf hob sich Bristles Kopf, so als hätte ein unsichtbarer Draht ihn hochgezogen. Ein leises Rascheln in einem nahe gelegenen Büschel Süßgras hatte sie aufhorchen lassen. Ihr Hinterteil begann zu zucken – die Füchsin sammelte Energie. Sie sprang hoch, hielt beide Vorderpfoten dicht über der schwarzen Nase und tauchte ins hohe Gras. Die weiße Spitze ihrer Lunte blitzte auf.

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KAPITEL 5: Das hier ist mein Revier. Pax war so erschrocken, dass er fast von dem Baumstamm fiel, auf dem er gedöst hatte. Den ganzen Tag lang hatte er Wache gehalten und nichts gesehen, was größer als ein Grashüpfer gewesen wäre. Und nun stand auf einmal ein Fuchsweibchen mit leuchtendem Fell vor ihm.

Alarmiert richtete Pax sich auf. In Sekundenschnelle tauchte Bristels Kopf wieder auf, eine Buschratte im Maul. Mit einem Satz verließ Bristle das Gras, dann biss sie der Ratte das Genick durch und ließ sie zu Boden fallen. Da Pax noch nicht entwöhnt worden war, als er elternlos wurde, hatte er niemals rohe Beute gefressen. Beim Geruch des Blutes meldete sich sein Hunger, außerdem war er neugierig. Vorsichtig trat er näher. Bristle knurrte, und Pax zog sich sofort zurück, um von einem sicheren Ort aus zuzusehen, was nun weiter geschah. Bristle fraß ihre Beute, und Pax wurde noch hungriger. Er musste an seinen stets gut gefüllten Futternapf denken, an die Leckereien aus Peters Hand und an die köstlichste Belohnung überhaupt: Erdnussbutter. Er musste seinen Jungen finden. Sein Junge hätte Fressen für ihn.

Wo passt dieser Satz inhaltlich am besten? Kreise jenen Buchstaben ein, vor den du den Satz einsetzen würdest!

Das bedeutet die Drohende.

a Pax trifft auf ein fuchsweibchen. B Er fragt sie, ob sie seinen Jungen gesehen habe. c Sie stellt ihre Nackenhaare auf. D Er nennt sie Bristle.

F Pax ist hungrig und denkt an Erdnussbutter.

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Bristle fängt eine Buschratte.


alles WerBUnG

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Die tägliche Verführung Lies den Text zuerst einmal still durch! Dann markiere die Begriffe aus der Tabelle, wenn sie im Text das erste Mal vorkommen!

experten und Werbegenies manipuliert. Mit immer raffinierteren Methoden versuchen sie, die geheimsten Wünsche und Gefühle der Menschen zu ergründen und ihre Konsumgewohnheiten auszuspionieren – um sie dann zum Kauf immer neuer Produkte zu verführen. Und nur allzu bereitwillig gehen wir auf ihre Manipulationen ein, geben den Versuchungen nach. Denn Kaufen verspricht Glück. Doch das Glück hält oft nur so lange, bis sich ein schlechtes Gewissen einstellt. Sei es, weil man zu viel Geld ausgegeben hat, unnötige Dinge gekauft wurden oder man durch den Konsum die Umwelt belastet hat. Die Vermarkter neuer Produkte sind zwar nicht unsere Freunde, aber trotzdem wissen sie um unsere Wünsche, als würden sie uns schon ewig kennen.

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Mit raffinierten Tricks verleiten uns Werbung und Verkäufer oder Verkäuferinnen zum Konsum. Und nur allzu gern lassen wir uns verführen, denn Kaufen verspricht Glück und Anerkennung. Wie aber können wir widerstehen? Der Marketingexperte Lindstrom berät Firmen, die ihre Produkte erfolgreicher vermarkten wollen. Er weiß, wie man Menschen verführt. Im Sommer 2010 machte er ein interessantes und aufschlussreiches Experiment. Lindstrom sorgte dafür, dass die Einwohner einer kalifornischen Stadt plötzlich ganz verrückt nach bestimmten Markenprodukten waren. Er engagierte für sein Experiment eine echte Familie, die Morgensons. Diese waren erfolgreich, sahen gut aus und hatten viele Freunde und Bekannte. In ihrem Haus ließ Lindstrom 35 Kameras und 25 Mikrofone versteckt anbringen. So konnte er vier Wochen lang beobachten, wie sie Freunden und Nachbarn bei jeder Gelegenheit ausgewählte Produkte wie Seifen, Weine oder Schuhe aufzuschwatzen versuchten. Das Ergebnis übertraf selbst Lindstroms Erwartungen, denn jeder der Besucher kaufte später durchschnittlich drei dieser von der Familie beworbenen Produkte. Dies führt zu dem Schluss: Was du kaufst, bestimmen die anderen. Tagtäglich werden wir systematisch von Marketing-

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a) Wer oder was beeinflusst dein Kaufverhalten? b) Welche Tricks beim Vermarkten von Produkten sind dir schon aufgefallen? c) Welche Gefühle hast du beim Einkaufen?

Überprüfe nun, ob du alle Wörter kennst! Kreuze dazu in jeder Spalte die richtige Bedeutung der Wörter an! Tipp: Verwende, wenn du nicht weiterweißt, auch das WB oder Duden online!

Begriff raffiniert trick Konsum

anerkennung

a

B

c

einfältig

durchdacht

gewöhnlich

Täuschung

Geschenk

Werbung

Verwendung

Verbrauch

Verein

Lob

Tadel

freude

verschenken

tauschen

verkaufen

experiment

Handel

Versuch

Erlebnis

engagieren

kündigen

verlassen

anstellen

aufschwatzen

einreden

einspielen

einladen

durchschnittlich

im Schnitt

im fall

im allgemeinen

manipulieren

beeinträchtigen

beeinflussen

beanspruchen

systematisch

gelegentlich

planmäßig

immer

ergründen

herausfallen

herausfinden

erleben

bereitwillig

entgegenkommend

ablehnend

ausschließend

Oly vermarkten


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alles WerBUnG

Tricks der Werbung

Bann: Wirkung, der man sich kaum entziehen kann

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Lies nun die sieben Tricks der Werbung!

Emotion: Gefühlsregung

Beständigkeit: Dauerhaftigkeit

platzieren: an einen bestimmten Platz bringen

patentieren: etwas durch ein Patent schützen lassen

Patent: Recht zur alleinigen Nutzung und gewerblichen Verwendung einer Idee neutral: nichts Besonderes aufweisend

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2. _________________________________________________________________ Wir finden Produkte eher attraktiv, wenn sie in der Werbung von den Darstellern in der Hand gehalten werden. Dabei ist auch die richtige Hand ausschlaggebend. Da die Mehrheit der Konsumenten und Konsumentinnen – fast 90 Prozent – Rechtshänder ist, sieht man in der Werbung zumeist nur Rechtshänder, die ein Produkt in der Hand halten.

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Kampagne: gemeinschaftliche Aktion für oder gegen etwas

1. _________________________________________________________________ Da Farben beim Betrachter Emotionen und bestimmte Assoziationen hervorrufen, sind diese beim Marketing enorm wichtig. So steht z. B. Blau für Treue und Beständigkeit, während wir Rot in Verbindung mit Energie, Liebe und Stärke setzen.

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Assoziation: Verknüpfung von Vorstellungen

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bestrebt sein: sich bemühen

Firmen sind bestrebt, Werbung zu machen, welche auch im Kopf bleibt. Das gelingt aber nur selten, außer es werden Tricks eingesetzt, um Käufer und Käuferinnen in den Bann der Werbung zu ziehen.

Wähle passende Überschriften aus und ordne zu!

4. _________________________________________________________________ Am besten wirkt eine Anzeige auf uns, wenn Bilder auf der linken und der Text auf der rechten Seite platziert sind. Dies kommt daher, dass Dinge im linken Gesichtsfeld von der linken Gehirnhälfte aufgenommen werden. Diese ist auch besser im Auswerten und Verarbeiten von Bildern, während die rechte Gehirnhälfte dazu ausgerichtet ist, Texte zu verstehen.

5. _________________________________________________________________ 2012 ließ sich die Firma Apple das Rechteck mit abgerundeten Ecken patentieren. Studien zeigen auf, dass wir automatisch Design-Objekte als attraktiver wahrnehmen, wenn diese keine scharfen Kanten haben. Ebenso lesen wir einen Text in einem abgerundeten Textfeld lieber, als wenn dieser rechteckig umrandet ist. 6. _________________________________________________________________ Auch hat die Haarfarbe eines Models, welches ein Produkt bewirbt, einen großen Einfluss auf unsere Kaufentscheidung. Braune Haare eignen sich am besten für Kosmetikprodukte, Schokolade und Autos. Blonde Haare wiederum sind gute Werbeträger für Waschmittel, Milchprodukte und Zeitschriften.

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Überschriften Scharfe Kanten für DesignObjekte * Sound einsetzen * neutrale Gesichter sind interessant * Ton lenkt ab * Haarfarbe bestimmt Verkaufserfolg * Offene Gesichter verkaufen besser * Abgerundete Ecken * Farben sind wichtig * Rot steht für Beständigkeit * Präsentation mit der rechten Hand * Platzierung von Bild und Text

3. _________________________________________________________________ Wie einige Untersuchungen gezeigt haben, sind Fernseh-Werbungen aber auch Online-Kampagnen erfolgreicher, wenn sie mit Ton versehen werden. OnlineWerbung hat mit Ton doppelt so große Werbewirkung als ohne.

7. _________________________________________________________________ Unser Gehirn reagiert bei der Werbung nicht auf lächelnde, offene Gesichter. Vielmehr sind es Gesichter mit einem neutralen Ausdruck, welche die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Weil wir diese Menschen nicht einschätzen können, geben sie uns Rätsel auf und wirken deshalb interessant auf uns.


alles WerBUnG

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Sachtexte lesen und verstehen Lies zuerst den Sachtext über Pandas einmal aufmerksam durch! Dann löse die Aufgaben für schlaue Köpfe!

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alles über Pandas

_____________________________________________________________________________________________ Der Große Panda wird auch riesenpanda oder Pandabär genannt. Obwohl der Pandabär zu der familie der Bären gehört und damit ein raub- und Säugetier ist, ernährt er sich vorwiegend von Pflanzen. Die Hauptnahrungsquelle ist Bambus. Von diesem frisst er täglich 10 bis 40 kg. Diese Tiere sind einzelgänger und nur zur Paarungszeit im frühling kommen Männchen und Weibchen zusammen.

_____________________________________________________________________________________________ Der Große Panda gehört zu den seltensten Säugetieren der Welt. Er befindet sich in der höchsten Schutzstufe des Internationalen Handelsabkommens zum Schutz von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten (CITES). Der Pandabär wurde wegen seines felles gejagt, aber auch für Zoos in aller Welt gefangen genommen. Sehr oft werden die Lebensräume des Großen Pandas zerstört, um Brennholz und ackerland zu gewinnen. Das hat dazu geführt, dass diese Tiere in den letzten Jahrzehnten noch seltener geworden sind.

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_____________________________________________________________________________________________ In freier Natur leben noch etwa 1 850 Exemplare, vorwiegend in den 40 Panda-reservaten, die 1992 durch die chinesische regierung eingerichtet wurden. Diese reservate nehmen eine Gesamtfläche von 10 400 km² ein. Da die einzelnen reservate klein und isoliert sind, finden die Großen Pandas kaum neue Weidegründe und Paarungspartner. Deshalb pflanzen sie sich nur selten fort und können die Verluste, die durch die Wilderei entstehen, nicht ersetzen.

_____________________________________________________________________________________________ Den Zuchtversuchen in zoos war bisher nur wenig Erfolg beschieden. So ist auch der Tiergarten Schönbrunn der einzige Zoo in Europa, in dem es seit 2007 gelingt, diese Tierart auf natürlichem Wege zu züchten. am 7. august 2016 war die Sensation perfekt. Nicht nur ein Pandajungtier erblickte im Tiergarten Schönbrunn das Licht der Welt, sondern sogar zwillinge. Dass Große Pandas Zwillinge zur Welt bringen, kommt häufig vor. Meist zieht die Mutter allerdings nur das kräftigere Jungtier groß.


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alles WerBUnG

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Notiere hier die blau markierten Wörter und erkläre sie mit eigenen Worten! %%%% Tipp: Beziehe dich auch auf den Textinhalt! Bedeutung

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Markiere in den Textabschnitten des Sachtextes die Schlüsselwörter! %%%

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Schreibe immer drei Schlüsselwörter auf die Zeile über einem Absatz! %%

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Beantworte nun diese Fragen in ganzen Sätzen! %%%%

a) Wovon ernähren sich Pandabären vorwiegend? ___________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ b) Weshalb wurde der Lebensraum des Großen Pandas zerstört? _______________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________

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c) Wie viele Panda-Reservate gibt es und wer hat sie eingerichtet? ______________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ d) Weshalb gibt es immer weniger Pandabären? (drei Gründe) _________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ e) Welcher europäische Zoo hat natürlich gezeugte Pandajunge? _______________________________________


alles WerBUnG Sachtexte lesen und verstehen Lies zuerst den Sachtext über die Handynutzung aufmerksam durch! Achte dabei auf die Paare von kursiv gedruckten Ausdrücken und streiche das falsche oder unpassende Wort durch!

Wie das Smartphone zur Sucht werden kann

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Instagram: kostenloser Online-Dienst zum Teilen von Fotos und Videos

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Schon vor dem Frühstück checkt / liest der 13-jährige Jakob Instagram. Im Bus zur Schule sieht er sich Videos auf Youtube an, am Nachmittag schreibt er seinen Freunden via WhatsLike / WhatsApp. Am Abend, nach den Hausaufgaben, spielt er Waves / Games im Netz.

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Österreichische Jugendliche verbringen täglich dreieinhalb Stunden mit ihrem Smartphone, wobei die Tendenz steigend / fallend ist. So nutzen bereits 100 Prozent der 13- bis 16-Jährigen das Internet, 80 Prozent davon auf einem mobilen Gerät. Für viele Kinder und Jugendliche ist das Internet / Smartphone zu einer wichtigen Schaltstelle ihres Lebens geworden. Es ist Tagebuch, Fotoapparat, Unterhaltungsmittel und wichtigstes Kommunikationsinstrument. Über ihr Handy bleiben die Heranwachsenden mit Freunden / Geschäftspartnern in Kontakt und sie erreichen auch ihre Eltern in Notfällen.

Smartphones lenken aber auch ab, denn ständig blinken und piepsen / schreien sie. So wird für Kinder und Jugendliche zwischen acht und vierzehn Jahren die Nutzung des Smartphones auch immer mehr zu einer Belastung / Freude. Etwa 50 Prozent finden, dass ihr Mobiltelefon sie von wichtigen Aufgaben ablenkt. 20 Prozent dieser Alterskategorie meinen sogar, dass sie nicht einmal zeitweise auf ihr Handy verzichten können. Obwohl die eintrudelnden Geschenke / Nachrichten sie zwar nerven, haben sie Angst, etwas zu verpassen / verlieren. Im schlimmsten Fall kann diese exzessive Handynutzung auch zur Einsamkeit / Sucht werden. So sind in Österreich etwas mehr als drei Prozent der Jugendlichen internetsüchtig. Weitere acht Prozent zeigen einen problematischen Internetkonsum auf. Folgen und Symptome von Internetsucht ähneln denen anderer Süchte, wie beispielsweise einer Kauf- oder Spielsucht. Die Betroffenen vernachlässigen Hausübungen, Hobbys und Freunde, also ihr Onlineleben / Offlineleben. Internetsucht kann auch zu Gedächtnisstörungen oder Schlafproblemen führen.

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Experten und Expertinnen raten, handyfreie Zeiten / Zonen einzuführen. Dies soll für die gesamte Familie gelten, also auch für die Eltern. Denn, was man von den Kindern erwartet, sollten die Eltern auch selbst tun. Dies bedeutet, das Handy beim Essen wegzulegen, oder eintreffende Nachrichten während eines Gespräches einfach zu tolerieren / ignorieren. Die handyfreie Zeit ist dazu da, sie ganz bewusst miteinander zu verbringen. Diese „Inseln des Zusammenseins“ sollten zwei bis drei Stunden pro Tag betragen. Richtige Umgangsformen mit dem Smartphone verhindern auch Einsamkeit. Wenn jeder nur mehr mit seinem Handy beschäftigt ist, schaut man sich irgendwann nicht mehr in die Augen, sondern nur mehr auf das Display / Discover. Deshalb ist es so wichtig, die Kompetenz zu besitzen, zu wissen, wann man sein Handy besser in der Tasche lassen sollte.

mobil: beweglich, nicht an einen festen Standort gebunden exzessiv: das Maß stark überschreitend Symptome: Anzeichen einer Krankheit oder (negativen) Entwicklung Kompetenz: Fähigkeit

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nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Wähle ein Foto aus! Kreise dazu die Nummer ein! Dann beschreibe in ganzen Sätzen, was dir an dieser Szene gefällt oder was du nicht so gut findest! %%%%%

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_____________________________________________________________________________________________ Notiere hier in Form einer rangliste, weshalb dein Handy für dich wichtig ist! %%%

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Welche zwei Grafiken passen zu dem gelesenen Text? Kreuze dazu an! %%%

13- bis 16-Jährige: Internetnutzung

13- bis 16-Jährige: Internetnutzung

mit mobilem Endgerät

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8- bis 14-Jährige: Beschäftigung mit dem Mobiltelefon

werden durch Mobiltelefon von wichtigen Aufgaben abgelenkt

können auf das Mobiltelefon nie verzichten

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werden durch Mobiltelefon von wichtigen Aufgaben abgelenkt

können auf das Mobiltelefon nie verzichten


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Sachtexte zusammenfassen Lies zuerst diesen Sachtext!

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tiger sind nicht wasserscheu

Geschmeidigkeit:

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_________________________________________________________________________ Tiger vertrauen beim Jagen auf ihre Geschmeidigkeit. Sie haben ein ausgezeichnetes Seh- und Hörvermögen und können dadurch Beutetiere auch im Dunkeln aufspüren. Ein Tiger greift erst an, wenn er ca. bis auf 20 Meter an seine Beute herangekommen ist. Er reißt seine Beute nieder, spreizt die Krallen und schlägt ihm seine Eckzähne in die Kehle oder in den Nacken. Das gerissene Tier schleppt er zum Fressen in ein Versteck. Sobald er satt ist, versteckt er den Kadaver unter Blättern für später. Männliche Tiger verschlingen bis zu 40 kg Fleisch pro Mahlzeit.

________________________________________________________________________ Tiger baden oft in Flüssen oder Tümpeln oder kühlen sich in der Mittagshitze im Wasser ab. In der Regel jagen sie nachts und faulenzen tagsüber. Meist leben Tiger allein, obwohl Mütter mit ihren Jungtieren oder Jungtiere manchmal zusammen jagen. Ein bengalischer Tiger verfolgt bei der Jagd seine Beute auch durch das Wasser. ________________________________________________________________________ Ein Männchen durchstreift bis zu 100 km² und steckt dabei sein Gebiet mit Duftmarken, Urintröpfchen und Kratzspuren an Steinen oder Bäumen ab. Diese Signale informieren Artgenossen über seine Größe und über seine Reviergrenzen. Tiger verständigen sich durch Brüllen und Fauchen. Sie verteidigen wütend ihr Territorium gegen männliche Rivalen, tolerieren aber, wenn Weibchen ihre Reviergrenzen überschreiten.

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________________________________________________________________________ Auch die beiden Sibirischen Tigerweibchen Kyra und Ina im Tierpark Schönbrunn lieben eine Abkühlung. In ihrem Gehege gibt es einen Teich voll mit Schwimmpflanzen, den Wasserlinsen. Wenn es heiß ist, hilft nur der Sprung ins kühle Nass. Die Samtpfoten haben Spaß, sie spielen und toben im kühlen Nass.

Beute:

Kadaver:

Tümpel:

Territorium:

tolerieren:

Gehege:

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Suche die orangen Wörter im WB oder in Duden online heraus! Schreibe dann die erklärungen in der Seitenspalte zu den Wörtern!

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Markiere im Text pro Abschnitt drei Schlüsselwörter und schreibe sie auf die leeren Zeilen!

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Fasse nun in deinem Heft den Sachtext mit Hilfe deiner Schlüsselwörter zusammen!


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alles WerBUnG

Dichterwerkstatt Bildet Gruppen zu fünft! Dann veranstaltet einen reimwettbewerb!

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Anleitung: 1. Der oder die Jüngste nennt ein Wort!

2. Schreibt in den Gruppen möglichst viele Reimwörter zu diesem Wort auf!

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Beispiel: Rose – Hose – Dose… 3. Jene Gruppe mit der längsten Reimkette hat gewonnen.

4. Nun verfasst in den Gruppen gemeinsam mit euren Reimwörtern ein Gedicht!

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Werbe-Zungenbrecher – Lies zuerst die drei Zungenbrecher, bei denen immer der erste Buchstabe mit Großbuchstaben hervorgehoben wurde! Dann lerne einen davon auswendig! Zum Schluss trage ihn jemandem in der Klasse vor! Wer macht weniger Fehler?

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Werbung in eigener Sache

Wir Wiener WunderWuzzis Wollen Weiße Westen Waschen. Wenn Wir Wüssten, Wo Warmes Wasser Wär.

Wir Welschen Wandersleute Wollen Warme Wollstrümpfe Weben, Wenn Wir Wüssten, Wo Weiße Wollschafe Weiden. Wir Wilden Wölfe Wollen Watschelenten Wiegen, Wenn Wir Wüssten, Wo Watschelenten Wandern. 3

erfinde nun selbst so einen Werbe-Zungenbrecher!

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Wir

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In der Werbung sind die Firmennamen von besonderer Bedeutung. erfinde und gestalte so wie in den Beispielen originelle Firmennamen auf einem A4-Blatt für ein Friseurgeschäft!

Haar

schneiderei

KAMM

in

HAPPY

HAIR


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LESEPROBE: aus „Tom Sawyers Abenteuer“ von Mark Twain Bildet Gruppen und lest abwechselnd Absatz für Absatz! Beantwortet auch alle Fragen in der Seitenspalte!

Kapitel 2: Der kluge Anstreicher

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Der Samstagmorgen war gekommen; die ganze sommerliche Welt war strahlend frisch und bis zum Überströmen von Leben erfüllt. ...

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Auf dem Bürgersteig erschien Tom mit einem Eimer Weißkalk und einem langstieligen Pinsel. Er besah sich den Zaun, und die Natur verlor ihren frohen Glanz; tiefe Schwermut senkte sich auf sein Gemüt. Ein dreißig Yard langer, drei Yard hoher Zaun! Das Leben schien ihm hohl und leer und das Dasein nichts als eine Last. Seufzend tauchte er den Pinsel ein und ließ ihn über die oberste Planke gleiten; er wiederholte das Verfahren, und dann noch ein zweites Mal, verglich den unbedeutenden Streifen Tünche mit dem sich weithin erstreckenden Kontinent ungeweißten Zauns und setzte sich entmutigt auf die Verschalung eines Baumes. ... Ihm fielen die vergnüglichen Dinge ein, die er für heute geplant hatte, und sein Kummer vervielfachte sich. Bald mussten die Jungen, die frei waren, auf allen möglichen Expeditionen hier vorbeigesprungen kommen, und sie würden ihn furchtbar auslachen, weil er arbeiten musste – schon der Gedanke daran brannte wie Feuer. Er holte seine weltlichen Schätze hervor und betrachtete sie – Teile von Spielsachen, Murmeln und allerlei Plunder, genug, um vielleicht einen Arbeitstausch zu erkaufen, aber nicht genug, um auch nur eine halbe Stunde wahrer Freiheit zu erhandeln. So steckte er seine beschränkten Mittel wieder in die Tasche zurück und gab den Gedanken an den Versuch auf, die Jungen zu kaufen. In diesem düsteren, hoffnungslosen Augenblick durchfuhr ihn eine Eingebung. Nicht mehr und nicht weniger als eine grandiose, fabelhafte Eingebung. Er nahm seinen Pinsel zur Hand und begab sich ruhig an die Arbeit. Kurze Zeit darauf kam Ben Rogers in Sicht, genau der Junge, vor dessen Spott er sich am meisten gefürchtet hatte.

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Bens Gang war ein einziges Hüpfen, Tanzen und Springen – Beweis genug, dass sein Herz leicht und voll hochgespannter Erwartungen war. Er aß einen Apfel und stieß in regelmäßigen Abständen ein langes, melodisches Heulen aus, dem ein tönendes Bim-bam-bam, Bim-bam-bam folgte, denn er stellte einen Dampfer dar.

Weißkalk: an der Luft hart werdender Kalk Schwermut: Traurigkeit; Mutlosigkeit Gemüt: Befindlichkeit Yard: Längeneinheit in Großbritannien und den USA (= 91,44 cm) Dasein: das Vorhandensein; Leben Planke: langes, dickes Brett Tünche: weiße oder getönte Kalkfarbe Plunder: als wertlos, unnütz betrachtete Gegenstände Steuerbord: rechte Seite eines Schiffes Dampfer: Dampfschiff Missouri: Nebenfluss des Mississippi Fuß: altes Längenmaß; meist 28 bis 32 cm

Als er heranzog, drosselte er die Geschwindigkeit, hielt sich in der Straßenmitte, lehnte sich weit nach Steuerbord über und drehte gemessen, umständlich und mit großem Aufwand bei, denn er verkörperte den Dampfer „Big Missouri“ und war sich bewusst, neun Fuß Tiefgang zu haben. Er war Dampfer, Kapitän und Schiffsglocke in einem, und so musste er sich einbilden, er stehe auf seinem eigenen Hurrikandeck, erteile Befehle und führe sie aus.

Welche Strafarbeiten kennt ihr? Wie habt ihr euch dabei gefühlt?

„Stopp, Sir! Bim-bim-bim.“ Die Vorwärtsbewegung hörte fast gänzlich auf, und er steuerte langsam den Bürgersteig an. „Maschine volle Kraft rückwärts! Bim-bimbim!“ Er streckte die Arme steif an den Seiten hinab.

Was ist an der Strafarbeit, die Tom erledigen sollte, besonders schlimm?


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alles WerBUnG

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„Steuerbord achteraus! Bim-bim-bim! Tschuk-tsch-tschuk-tschuk-tschuk!“ Seine rechte Hand beschrieb stattliche Kreise, denn sie stellte ein vierzig Fuß hohes Schaufelrad dar. „Backbord achteraus! Bim-bim-bim! Tschuk-tsch-tschuk-tschuk!“ Nun begann die linke Hand, Kreise zu beschreiben. „Steuerbord stopp! Bim-bim-bim! Backbord stopp! Steuerbord langsame Fahrt voraus! Stopp! Das äußere Rad langsame Fahrt! Bim-bim-bim! Tschuk-uk-uk! Bugleine heraus! Los jetzt! Kommt – raus aus dem Spanntau – was macht ihr denn da? ... Ran an die Landungsbrücke jetzt – los! Alle Maschinen stopp jetzt, Sir! Bimbim-bim!“ „Scht! Scht! Scht!“ (Ausprobieren der Dampfhähne)

stattlich: ansehlich groß Backbord: linke Seite eines Schiffes

Keine Antwort. Mit dem Auge des Künstlers begutachtete Tom seinen letzten Strich; dann fuhr sein Pinsel noch einmal mit leichtem Schwung darüber hinweg, und er begutachtete das Ergebnis von Neuem. Ben bezog neben ihm Stellung. Beim Anblick des Apfels lief Tom das Wasser im Mund zusammen, er blieb jedoch bei seiner Arbeit.

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Bug: vorderster Teil eines Schiffes

Tom tünchte weiter – er kümmerte sich nicht um den Dampfer. Ben starrte ihn einen Augenblick an und sagte dann: „Heda! Du steckst in der Patsche, was?“

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achteraus: nach hinten

Spanntau: starkes Seil zum Spannen in der Patsche stecken: in einer unangenehmen, schwierigen Lage sein Eleganz: Geschmeidigkeit

Wie würdet ihr Ben rogers beschreiben?

Tom betrachtete den Jungen ein Weilchen und fragte dann: „Was nennst du denn Arbeit?“ „Na, ist das vielleicht keine Arbeit?“ Tom machte sich wieder ans Tünchen und meinte gleichzeitig: „Na, vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich weiß nur eins: Tom Sawyer gefällt’s!“ „Ach, geh doch, du willst mir doch nicht etwa einreden, dass es dir Spaß macht?“ Der Pinsel fuhr weiter. „Ob’s mir Spaß macht? Na, ich wüsste nicht, weshalb es mir keinen Spaß machen sollte. Bekommt ein Junge vielleicht jeden Tag einen Zaun zu streichen?“

Das ließ die Sache in einem neuen Licht erscheinen. Ben hörte auf, an seinem Apfel zu knabbern. Tom schwang seinen Pinsel mit behutsamer Eleganz hin und her – trat dann zurück, um die Wirkung festzustellen – setzte hier und da noch einen Tupfer hinzu – kritisierte die Wirkung von Neuem, während Ben jede seiner Bewegungen beobachtete und ihn die Sache immer mehr interessierte, immer stärker fesselte. Nach einer Weile sagte er: „Du, Tom, lass mich auch mal ein bisschen streichen.“

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Wie gelang es Tom Sawyer Bens Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen?

Da sagte Ben: „Hallo, alter Junge; musst arbeiten, was?“ „Ach, du bist's, Ben. Hab's gar nicht gemerkt!“ „Ich geh schwimmen, hörst du? Würdest du nicht auch lieber mitkommen? Aber natürlich, du möchtest lieber schuften, nicht wahr?“

Tom dachte nach, war schon drauf und dran zuzustimmen, überlegte sich’s dann aber wieder anders: „Nein, nein, geht nicht, Ben. Schau, Tante Polly nimmt's arg genau mit dem Zaun hier, er steht ja direkt an der Straße – wenn’ s der hinten wär, mir würde es nicht drauf ankommen und ihr auch nicht. Ja, arg genau nimmt sie’s mit dem Zaun hier, ganz sorgfältig muss der gestrichen werden; ich glaube, kaum einer von tausend Jungen ist imstande, es so zu machen, wie es sich gehört – vielleicht nicht mal einer von zweitausend.“


alles WerBUnG „Tatsächlich? Ach. Komm schon! Lass mich bloß mal versuchen, bloß ein kleines bisschen. An deiner Stelle würd ich dich lassen, Tom.“

Antlitz: Gesicht weißeln: streichen

ag

„Ben, ich würd’s ja gerne tun, aber Tante Polly – weißt du, Jim wollte, und sie hat ihn nicht gelassen. Sid wollte auch, und sie hat ihn auch nicht gelassen. Siehst du nicht, wie ich in der Klemme sitze? Wenn du dich dranmachst und es passieret was damit ...“

29

Mundharmonika: Musikinstrument aus Metall

„Ach, Quatsch; ich mach’s genauso vorsichtig. Komm, lass mich mal versuchen. Ich geb dir ein Stück von meinem Apfel, ja?“

„Ich lass dir den ganzen!“

Karaffe: bauchige Glasflasche

erl

„Nun – ach Ben, lieber nicht, ich hab Angst ...“

mp eV

Tom gab den Pinsel her, Widerstreben im Antlitz, aber frohe Bereitwilligkeit im Herzen. Und während der vormalige Dampfer „Big Missouri“ in der Sonne arbeitete und schwitzte, ließ sich der in Ruhestand getretene Künstler daneben im Schatten auf einem Fass nieder, baumelte mit den Beinen, verdrückte den Apfel und schmiedete Pläne, wie er noch weitere Unschuldige zur Strecke bringen könnte. An Material mangelte es nicht, immer wieder schlenderten Jungen vorbei; sie kamen, um zu spotten, und blieben, um zu weißeln! Als Ben abgekämpft war, hatte Tom bereits die nächste Gelegenheit, sich zu beteiligen, für einen gut erhaltenen Drachen an Billy Fisher verhandelt, und als der verschnaufen musste, kaufte sich Johnny Miller ein mit einer toten Ratte samt Schnur, mit der man sie herumschwingen konnte; so ging es weiter und immer weiter, Stunde um Stunde.

Bankrott machen: zahlungsunfähig machen Begehren: Verlangen; Streben nach etwas

Welche Objekte hatte Tom nicht erhalten? Kreise diese ein!

Und als der Nachmittag zur Hälfte vorüber war, da war aus dem am Morgen noch armen Tom ein Junge geworden, der sich buchstäblich in Reichtum wälzte.

Oly

Neben den Dingen, die ich bereits erwähnt habe, besaß er zwölf Murmeln, ein Stück von einer Mundharmonika, einen Scherben blaues Flaschenglas, durch den man hindurchschauen konnte, einen Revolver, einen Schlüssel, der nicht aufschloss, ein Stück Kreide, einen Glasstöpsel von einer Karaffe, einen Zinnsoldaten, zwei Kaulquappen, sechs Knallfrösche, ein einäugiges Kätzchen, einen Türgriff aus Messing, ein Hundehalsband – aber keinen Hund –, einen Messergriff, vier Orangenschalen und einen verrotteten alten Fensterrahmen.

Die ganze Zeit über hatte er hübsch behaglich gefaulenzt und eine Menge Gesellschaft gehabt – und den Zaun bedeckte eine dreifache Schicht Farbe! Wäre Tom nicht der Weißkalk ausgegangen, so hätte er sämtliche Jungen des Ortes Bankrott gemacht. Tom sagte sich, die Welt sei doch nicht so hohl und leer. Er hatte, ohne es zu wissen, ein wichtiges Gesetz entdeckt, welches das menschliche Handeln bestimmt: dass nämlich, um das Begehren eines Mannes oder eines Jungen nach etwas zu wecken, weiter nichts nötig ist, als die Sache schwer erreichbar zu machen.

Wie machte Tom allen anderen das Streichen des Zauns schmackhaft? Toms Trick wirkt auch in der Werbung. Nenne Beispiele!


30

alles WerBUnG

Jeweils eine Antwort ist richtig – Kreuze diese an! %%%

A. Tom war zu Beginn seiner Arbeit richtig... schwermütig.

D. Ben Rogers machte Geräusche wie... eine Lokomotive.

beschwingt.

ein Auto.

gelangweilt.

ein Dampfer.

B. Tom sollte... die Veranda streichen. den Zaun streichen.

ein Stück seines Apfels an. eine Mundharmonika an.

E. Ben Rogers hielt das Streichen zuerst für... eine Strafarbeit.

ein kaputtes Fahrrad.

ein Freizeitvergnügen. ein Hobby.

C. Ben Rogers biss in... ein Jausenbrot. eine Birne.

einen Apfel.

einen Hund.

I. Der Zaun wurde insgesamt... zwei Mal gestrichen.

F. Tom strich fleißig, damit... die Tante nicht schimpfte.

er schnell fertig werden würde.

drei Mal gestrichen.

Ben übernehmen wollte.

vier Mal gestrichen.

Welche Farbe ist in welchem Behälter? Male die Bahnen und Töpfe an! %

Oly

2

H. Tom bekam für das Streichen von John Miller... eine tote Ratte.

mp eV

das Haus anstreichen.

G. Ben Rogers bot ihm für das Streichen... Geld an.

erl

1

ag

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe!

3

Welches Bild kommt doppelt vor? Kreuze an! %


FaBel-haFt Wie die Fabel entstand Lies die Fabel Absatz für Absatz und beantworte dazu die Fragen in ganzen Sätzen!

ag

1

Im alten Griechenland lebte im 6. Jh. v. Chr. ein Sklave, dessen Name Äsop war. Als Sklave musste er schwere Arbeiten verrichten, wurde oft geschlagen und bekam auch nur wenig zu essen.

Sklave

Wann und wo lebte Äsop? Er

erl

Was ist ein Sklave? Ein

Mein Name ist Äsop und ich gelte als Begründer der europäischen Fabeldichtung. Über mein Leben ist jedoch wenig überliefert.

mp eV

Eines Tages unterhielt er sich mit den Sklaven aus der Nachbarschaft. „Unser Leben ist schwer“, beklagte er sich, „wir müssen arbeiten, bis wir umfallen und unser Lohn ist nur der Tod. So kann es einfach nicht weitergehen!“ Als dies die anderen Sklaven aus dem Munde Äsops hörten, waren sie entsetzt über seine Worte. Ängstlich schauten sie sich um und nickten nur vorsichtig zustimmend.

Sklave: jemand, der das Eigentum eines anderen Menschen ist

Wie verhielten sich die anderen Sklaven nach Äsops Klage?

Sie

Nur wenig später erfuhr Äsops Herr von diesem Gespräch. Er war wegen der aufrührerischen Worte seines Sklaven so erzürnt, dass er beschloss, ihn hart zu bestrafen. Laut brüllend lief er durch das Haus und drohte: „Warte nur, wenn ich dich finde, schlage ich dir den Kopf ab!“ Wie reagierte Äsops Herr auf das Gespräch unter den Sklaven?

Er

aufrührerisch: aufsässig; aufständisch

Wie schaffte es die Ehefrau, ihren Mann davon abzuhalten, Äsop zu töten?

hüten: auf jemanden oder auf etwas aufpassen

Oly

Seine Frau aber, welche die Dienste Äsops sehr schätzte und nicht auf sie verzichten wollte, beschwichtigte ihren Mann mit folgenden Worten: „Lieber Mann, sei doch klug! Statt, dass du ihm den Kopf abschlägst, gib ihm doch 30 Schläge mit einem Stock auf seine Fußsohlen, sodass sie platzen. Damit erteilst du ihm ebenso eine Lehre und er wird sich hüten, die anderen Sklaven aufzuwiegeln!“ So geschah es dann auch.

Sie

beschwichtigen: beruhigend auf jemanden einwirken

aufwiegeln: zur Auflehnung aufhetzen

31


FaBel-haFt

unterwürfig: jemandem bedingungslos dienen überschwänglich: begeistert

ag

lohnen: eine Tat belohnen

Äsop lag nach der Bestrafung wochenlang von starken Schmerzen geplagt in seinem Bett. Hohes Fieber beutelte ihn und immer wieder hatte er den gleichen Traum: In diesem traf ein Esel auf einem Feld auf einen Löwen, der gerade mehrere Zebras erlegt hatte. „Hilf mir, die Beute in meine Höhle zu schaffen und ich will es dir lohnen“, sprach der Löwe. Der Esel sah das viele Blut und getraute sich nicht zu widersprechen. So nickte er nur unterwürfig und trug die blutige Beute in die Höhle. Nach getaner Arbeit aber dankte ihm der Löwe überschwänglich. „Ach“, seufzte der Löwe, „du gutes Tier, du hast mir doch wirklich zwei Mal geholfen.“ Da staunte der Esel und fragte: „Was meinst du denn damit?“ Der Löwe aber flüsterte nur: „Den zweiten Dienst erweist du mir als mein Nachtisch.“ Danach fraß er den Esel auf.

erl

32

Welche Moral (Lehre) kannst du aus dieser Geschichte ableiten?

mp eV

Die Moral ist,

genesen: wieder gesund werden

erdulden: etwas über sich ergehen lassen in aller Munde sein: sehr bekannt, populär sein

Nachdem Äsop wieder halbwegs genesen war, traf er ein paar Tage später auf die Sklaven der Nachbarschaft. Dieses Mal beklagte er aber nicht sein Leid, das er unter der grausamen Herrschaft seines Herrn erdulden musste, sondern erzählte vielmehr seinen Traum. Gegen Ende der Geschichte riefen die Sklaven empört: „Kein Wunder, wenn sich ein dummer Esel nicht wehrt, dann wird er dafür mit seinem Leben bezahlen!“ Äsop aber stellte folgende Frage: „Hätte er nicht wenigstens versuchen können zu fliehen?“ Was meinten die Sklaven zu dem Verhalten des Esels?

Sie meinten,

Welchen Vorschlag machte Äsop?

Er

Äsops Traumgeschichte war bald in aller Munde. Als sein Herr davon erfuhr, rief er nach Äsop, der schon mit dem Schlimmsten rechnete. „Was erzählst du für eine Geschichte? Lass mich diese auch hören!“, forderte ihn sein Herr auf. So erzählte Äsop ihm die Geschichte vom Esel und dem Löwen. Als er zu Ende erzählt hatte, brach sein Herr in lautes Gelächter aus und meinte: „Esel sind dumme Tiere, das weiß doch jeder! Die werden sich nie helfen können.“ „Ja, das ist wohl so“, antwortete Äsop, wobei er den Haustorschlüssel in seinem Ärmel versteckt hielt, „ein Esel wehrt sich nie.“

Oly

Da ich als Sklave nie offen meine Meinung sagen darf, denke ich mir Geschichten aus. In diesen sprechen Tiere das aus, was ich nicht sagen darf. Auf diese Weise kann ich über menschliche Schwächen und gesellschaftliche Missstände erzählen, ohne dafür bestraft zu werden.

Weshalb versteckte Äsop den Haustorschlüssel in seinem Ärmel?

Er


FaBel-haFt

33

Fabeln von Äsop Versuche, diese Fabel in einer Minute zu lesen!

ag

1

Der Rabe und der Fuchs

mp eV

erl

Ein diebischer Rabe hatte ein Stück Käse gestohlen und saß mit seiner Beute auf einem Baum, um sie zu verzehren. Da kam ein hungriger Fuchs des Weges. Als er den Raben sah, wollte er sich den Käse aneignen. Der Fuchs lief herbei und lobte den Raben überschwänglich. „Du bist wirklich ein stattlicher und schöner Vogel“, schmeichelte er dem Raben. „Warum bist du eigentlich nicht schon längst König der Vögel?“, fragte er. Listig setzte er fort: „Liegt das vielleicht an deiner Stimme, weil sie nicht kräftig genug dazu ist?“ Der eitle Rabe ließ sich dies nicht zweimal sagen. Er wollte nun dem Fuchs beweisen, dass er auch eine kräftige Stimme hätte. So ließ er das Käsestück fallen und krächzte so laut er konnte. Da sprang der Fuchs herzu, packte schnell den Käse und sagte: „Oh Rabe, wenn du auch Verstand besäßest, so hätte nichts gefehlt, und du wärest König über alle geworden.“ Die Moral der Geschichte: Es ist besser, nicht auf Schmeicheleien zu hören.

aneignen: sich in den Besitz einer Sache bringen stattlich: ansehnlich; bemerkenswert

Kreuze nun an, wie viele Wörter du in dieser Zeit geschafft hast! 150 – 131 Wörter = sehr gute Leseleistung

schmeicheln: schöntun; umwerben

130 – 116 Wörter = gute Leseleistung

115 – 101 Wörter = befriedigende Leseleistung 100 Wörter = genügend

2

listig: schlau krächzen: heisere, raue Töne von sich geben

Lies zuerst diese zweite Fabel!

Die Ameise und die Grille

Oly

Es war kalter Winter und Schnee fiel vom Himmel. Die fleißige Ameise hatte zur Erntezeit viel Essen gesammelt und ihre Vorratskammer damit angefüllt. Die Grille hingegen kauerte in ihrem Loch und litt gar sehr, von Hunger und arger Kälte geplagt. Die sorglose Grille bat darum die Ameise, ihr von ihrer Speise etwas abzugeben, damit sie davon essen könne und nicht zu sterben brauche. Doch die kluge Ameise sprach zu ihr: „Wo warst du denn im Sommer? Warum hast du zur Erntezeit nicht Essen gesammelt?“ Darauf antwortete die Grille: „Ich habe gesungen und mit meinem Gesang die Wanderer erfreut.“ Da lachte die kluge Ameise laut und rief: „So magst du im Winter tanzen!“ Kreuze nun die passende Moral für diese Fabel an! Es ist besser, statt für sich selbst zu sorgen, jemanden um Hilfe zu bitten. Es ist besser, zu tanzen und zu singen, als Vorräte zu sammeln. Es ist besser, rechtzeitig für die notwendige Nahrung zu sorgen, als später zu hungern.

3

Wähle jene Fabel aus, die dir besonders gut gefallen hat! Dann ersetze in dieser ein Tier durch ein anderes und schreibe in deinem Heft die Fabel neu auf!

kauern: zusammengekrümmt hocken Speise: feste Nahrung


34

FaBel-haFt

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe!

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g utmü

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gutmütig

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Vervollständige folgenden Merktext! %

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t rau rig

2

klug

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ißig fle

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ag

Kreuze an, welche eigenschaft jedes Tiere in den beiden Fabeln hat! %%

gi

1

Der Name der fabel kommt von dem lateinischen Wort „fabula” und bedeutet eine kurze

mp eV

____________________. Eine fabel handelt von Tieren, manchmal auch von Pflanzen oder Gegenständen, die wie _____________________ sprechen und handeln. Wenn von schlauen, eitlen oder bösartigen ______________ die rede ist, sind damit immer Menschen gemeint. So können die Leser/innen eine _______________ aus der fabel ziehen.

3

Reloaded – Schreibe zu der Fabel „Der Rabe und der Fuchs“ eine moderne Version! %%%% Tipp: Die Einleitung kannst du übernehmen oder dir selbst etwas ausdenken.

Der Rabe und der Fuchs 2.0

Witterung: durch den Luftzug wahrgenommener spezieller Geruch

Fülle die Sprechblasen so aus, dass sich ein kurzes Gespräch ergibt, welches die Moral der Fabel wiedergibt! Verwende dazu Ausdrücke, die du selbst heute verwenden würdest! %%%

Oly

4

Reinecke Fuchs raste wieder einmal an einem Samstagabend mit seinem Jeep durch den Wald. „Ich bin so schön, knurr, ich bin so toll, knurr, ich bin der Reinecke aus Tirol“, grölte er laut vor sich hin, immer unterbrochen vom Knurren seines hungrigen Magens. Doch plötzlich nahm er die Witterung frischen Fleisches auf…


FaBel-haFt

35

Immer wieder die Moral der Geschichte Vervollständige die Moral bei jeder Fabel!

ag

1

Der Löwe und die Maus nach Äsop

Während der Löwe schlief, lief ihm eine Maus über den Körper. Aus dem Schlaf erwacht, packte er das Tier und traf Anstalten, es zu verspeisen. Die Maus bat aber den Löwen, sie doch freizulassen, weil sie ihm dafür einmal einen Gefallen erweisen würde. Da lachte der Löwe, ließ sie frei und ihrer Wege ziehen.

erl

In der Tat geschah es, dass schon wenig später der Löwe durch die Dankbarkeit der Maus gerettet wurde. Jäger nahmen nämlich den Löwen gefangen und banden ihn mit einem Seil an einem Baum fest. Als die Maus sein Stöhnen vernahm, lief sie flugs herzu. Sie benagte das Seil ringsum und sagte zu dem Löwen, den sie befreit hatte: „Damals hast du so über mich gelacht, weil du nicht glauben wolltest, dass ich dir meine Freilassung entgelten könnte. Jetzt aber weißt du, dass es auch bei den Mäusen Dankbarkeit gibt.“

Anstalten treffen: beginnen wollen; sich daranmachen

mp eV

Moral: Die Fabel zeigt, wie im Laufe der Zeit auch die sehr Mächtigen

vernehmen: hören flugs: schnell; sofort; sogleich jemandem etwas entgelten: jemand für seine Leistung entschädigen

auf die _______________________________ angewiesen sind.

Die Ameise und die Taube nach Äsop

Die Ameise war zu einer Quelle herabgestiegen, um dort ihren Durst zu stillen. Sie fiel aber ins Wasser und drohte zu ertrinken. Da brach die Taube, die auf einem danebenstehenden Baum saß, ein Blatt ab und warf es der Ameise zu. Diese kletterte mit letzter Kraft darauf und wurde so gerettet. Bald kam ein Vogelfänger des Weges, der die Taube mit einer Leimrute fangen wollte. Doch die Ameise biss den Vogelfänger in den Fuß, sodass er zusammenzuckte. Dies brachte seine Leimrute in Erschütterung und die Taube konnte davonfliegen.

Quelle: Ursprung eines Baches oder Flusses Leimrute: mit Leim bestrichener Stab

Moral: Die Fabel zeigt, dass man selbst Gutes zurückbekommt, wenn

man etwas __________________ tut.

Der Esel und der Fuchs nach Äsop

Oly

Ein Esel und ein Fuchs lebten lange freundschaftlich zusammen und gingen auch miteinander auf die Jagd. Auf einem ihrer Streifzüge kam ihnen ein Löwe so plötzlich in den Weg, dass der Fuchs fürchtete, er könne nicht mehr entfliehen. Da fiel dem Fuchs eine List ein. Mit erkünstelter Freundlichkeit sprach er zum Löwen: „Ich fürchte nichts von dir, großmütiger König! Kann ich dir aber mit dem Fleisch meines dummen Gefährten dienen, so darfst du nur befehlen.“ Der Löwe versprach ihm Schonung, und der Fuchs führte den Esel in eine Grube, in die er hineinfiel. Brüllend eilte nun der Löwe auf den Fuchs zu und ergriff ihn mit den Worten: „Der Esel ist mir gewiss, aber dich zerreiße ich wegen deiner Falschheit zuerst.“ Moral: Wer anderen eine Grube gräbt, _____________________________

Streifzug: Wanderung, bei der ein Gebiet erkundet wird erkünstelt: künstliche, unnatürliche Art Schonung: rücksichtsvolle Behandlung


36

FaBel-haFt

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Der Löwe und die Maus – Kreuze die richtigen Aussagen zu dieser Fabel an! %% Tipp: Wenn du richtigliegst, ergeben die Buchstaben ein Lösungswort.

ag

1

a Eine Maus krabbelte über den Körper eines schlafenden Löwen. B Der Löwe wachte auf und wollte mit der Maus spielen.

e Die Maus bot dem Löwen für ihre freilassung einen Gefallen an.

D Der Löwe fiel in eine tiefe Grube.

erl

s Der Löwe nahm das angebot der Maus aber nicht ganz ernst.

O Jäger banden ihn mit einem Seil an einem Baum fest. P Die Maus nagte das Seil durch.

G auch Schwache brauchen manchmal die Hilfe von Mächtigen.

Die Ameise und die Taube – Streiche jene Wörter durch, die nicht stimmen, und schreibe sie richtig darüber! %%%

mp eV

2

Einmal stieg eine ameise zu einer Quelle hinab, um ihren Hunger zu stillen. als sie ins Gras fiel, drohte sie zu ertrinken. Eine Taube warf ihr ein Seil zu. als der Vogelfänger die ameise fangen wollte, biss die Taube ihn in seinen Hintern. Dies brachte seine Holzrute in Erschütterung und die Taube rannte davon.

3

Der Esel und der Fuchs – Kreuze die richtige Antwort an! %% a) In dieser Fabel gibt es ... Ο zwei Figuren: den Esel und den Löwen. Ο drei Figuren: den Esel, den Fuchs und den Löwen. Ο drei Figuren: den Esel, den Fuchs und den Raben.

Oly

b) Es bestand eine Freundschaft zwischen ... Ο dem Esel und dem Löwen. Ο dem Fuchs und dem Esel. Ο dem Fuchs und dem Löwen.

4

Kopiere diese Bilder nach der Vorlage!

c) Um sich zu retten, bot der Fuchs ... Ο dem Löwen den Esel zum Fressen an. Ο dem Esel den Löwen zum Spielen an. Ο dem Esel einen Fluchtweg an. d) Der Löwe nahm das Angebot an und ... Ο fraß nur den Esel. Ο fraß nur den Fuchs. Ο fraß beide.


FaBel-haFt 1

HB 17: Höre dir die Fabel von Äsop erst an! Dann versuche, sie trotz der alten Schrift zu lesen! Zum Schluss finde eine passende Überschrift! Markiere dir unbekannte Wörter in den beiden Fabeln und schreibe sie mit erklärungen hier auf!

ag

___________________________________________________________________

Eine junge Krähe betrachtete ihre Brüder voll Verachtung. Sie dachte: „Wie schmucklos ist ihr schwarzes Federkleid und wie wenig vornehm ihr Benehmen.“

erl

Eines Tages sah sie in einem Park eine Schar prächtiger Pfauen. „Endlich“, rief sie, „habe ich eine Gesellschaft gefunden, die zu mir passt.“ Die Pfauen hatten manche ihrer schillernden bunten Federn verloren, und die Krähe pickte sie auf und schmückte sich damit. Dann mischte sie sich unter die prachtvollen Vögel.

Aber die Pfauen wandten sich wütend gegen sie. „Betrügerin!“, riefen sie. „Glaubst du, wir wissen nicht, dass du nur eine armselige Krähe bist, auch wenn du dich noch so sehr mit unseren Federn behängst!“ Und sie fielen mit ihren scharfen Schnäbeln über die Krähe her und rupften ihr alle fremden Federn aus.

mp eV

„Hört auf!“, flehte die Krähe. „Ihr habt alle Federn wieder, die ich euch genommen habe!“

Die Pfauen hatten aber die glänzend schwarzen Schwungfedern der Krähe entdeckt und riefen einander zu: „Auch diese können nicht der frechen Närrin gehören!“ Sie hackten weiter auf die Krähe ein, rissen ihr auch noch die Schwungfedern aus und ließen nicht eher von ihr ab, bis sie zerzaust und übel zugerichtet war.

2

37

Lies zuerst diese modernere Fabel! Schreibe dann auf, was die Biene am ende der Fabel zu der Fliege sagen könnte!

Die ziemlich intelligente Fliege von James Thurber

Eine große Spinne hatte in einem alten Haus ein schönes Netz gewoben, um Fliegen zu fangen. Jedes Mal, wenn eine Fliege sich auf dem Netz niederließ und darin hängenblieb, verzehrte die Spinne sie schleunigst, damit andere Fliegen, die vorbeikamen, denken sollten, das Netz sei ein sicherer und gemütlicher Platz.

Oly

Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege so lange um das Netz herum, ohne es zu berühren, dass die Spinne schließlich hervorkroch und sagte: „Komm, ruh dich bei mir ein bisschen aus.“ Aber die Fliege ließ sich nicht übertölpeln. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe“, antwortete sie, „und ich sehe bei dir keine anderen Fliegen.“

Damit flog sie weiter, bis sie an eine Stelle kam, wo sehr viele Fliegen saßen. Sie wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als eine Biene aufkreuzte und ihr zurief: „Halt, du Idiot, hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest.“ „Red keinen Unsinn“, sagte die Fliege. „Sie tanzen doch.“ Damit ließ sie sich nieder und blieb auf dem Fliegenleim kleben wie all die anderen Fliegen. ______________________________________________________ ______________________________________________________


38

FaBel-haFt 1

Die hochmütige Krähe und der Pfau nach Äsop

_______________________ in wechselnden Farben glänzend _______________________ herrlich; prunkvoll

Eine junge Krähe betrachtete ihre Brüder voll Verachtung. Sie dachte: „Wie schmucklos ist ihr schwarzes Federkleid und wie wenig vornehm ihr Benehmen.“ Eines Tages sah sie in einem Park eine Schar prächtiger Pfauen. „Endlich“, rief sie, „habe ich eine Gesellschaft gefunden, die zu mir passt.“ Die Pfauen hatten manche ihrer schillernden bunten Federn verloren. Die Krähe pickte sie auf und schmückte sich damit. Dann mischte sie sich unter die prachtvollen Vögel.

erl

_______________________ Geringschätzung

ag

_______________________ elegant _______________________ wertlos

Viel Vergnügen beim Lesen dieser Fabel!

Aber die Pfauen wandten sich wütend gegen sie. „Betrügerin!“, riefen sie. „Glaubst du, wir wissen nicht, dass du nur eine armselige Krähe bist, auch wenn du dich noch so sehr mit unseren Federn behängst!“ Und sie fielen mit ihren scharfen Schnäbeln über die Krähe her und rupften ihr alle fremden Federn aus.

mp eV

„Hört auf!“, flehte die Krähe.„Ihr habt alle Federn wieder, die ich euch genommen habe!“ Die Pfauen hatten aber die glänzend schwarzen Schwungfedern der Krähe entdeckt und riefen einander zu: „Auch diese können nicht der frechen Närrin gehören!“ Sie hackten weiter auf die Krähe ein, rissen ihr auch noch die Schwungfedern aus und ließen nicht eher von ihr ab, bis sie zerzaust und übel zugerichtet war.

2

Lies nun die erste Fabel ein zweites Mal! Dann schreibe die orange markierten Wörter zu den erklärungen in der Seitenspalte!

3

Unterstreiche in der zweiten Fabel alle Wörter, die du nicht kennst! Dann suche ihre erklärungen im WB oder auf Duden online und schreibe sie auf!

Die ziemlich intelligente Fliege nach James Thurber

In einem alten Haus lebte eine große Spinne. Sie hatte zum Fangen von Fliegen ein schönes Netz gewoben. Jedes Mal, wenn eine Fliege in dem Netz hängenblieb, verzehrte die Spinne sie schnell. So wollte sie erreichen, dass die anderen Fliegen glaubten, dass das Netz ein sicherer Platz sei.

Oly

Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege sehr lange um das Netz herum, ohne es zu berühren. Da sprach die Spinne zu ihr: „Komm, ruh dich bei mir ein bisschen aus.“ Aber die Fliege ließ sich nicht täuschen. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe“, antwortete sie und flog weiter. Die Fliege kam dann etwas später an eine Stelle, wo sehr viele Fliegen saßen. Als sie gerade neben ihnen Platz nehmen wollte, rief ihr eine Biene zu: „Halt, du Idiot! Hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest.“ „Red keinen Unsinn“, sagte die Fliege, „sie tanzen doch nur.“ Mit diesen Worten ließ sie sich auf dem Fliegenleim nieder und blieb kleben – so wie all die anderen Fliegen.


FaBel-haFt

39

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Wähle für die erste Fabel eine passende Überschrift aus und schreibe sie auf die Leerzeile oberhalb der Fabel auf S. 37! %%%

ag

1

Das pfeifen die Spatzen vom Dach

Wer alles haben will, bekommt am Ende nichts Das Blaue vom Himmel lügen

erl

Den Vogel abschießen Sich nicht mit fremden federn schmücken

Ein Spatz in der Hand ist besser als eine Taube am Dach Eine Krähe hackt der anderen kein auge aus

2

Was will die zweite Fabel uns beibringen? Schreibe die Moral hier auf! %%%%

mp eV

_____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________

3

Ordne den Tieren der beiden Fabeln die folgenden Handlungen zu! Verbinde mit Linien! %

Ratschlag nicht annehmen

Oly

Nahrungsfang

4

anders sein wollen

übel zurichten

Warnung erteilen

Verfasse nun selbst eine Fabel! Wähle dazu einen Vorschlag für die Moral deiner Fabel aus! %%%%%

Lege dich nie mit Stärkeren an! M Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht! M Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein! M Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte.

Und so funktioniert’s: a) Wähle Tiere aus, die in deiner Fabel mitspielen sollen! b) Überlege dir vorher, welche Eigenschaften diese Tiere haben sollen!


40

FaBel-haFt

Der Hase und der Igel von Barbara Greskamp

glaubt den Igel hinter sich, als neben ihm die Stimme spricht: „Hase, wo bist du denn geblieben? Warte hier schon seit halb sieben.” Der Hase traut den Ohren nicht, es ist der Igel, der da spricht!

Zeichne die fehlenden Bilder zu dieser Fabel! Orientiere dich dabei an der Farbe der rahmen!

Oly

1

2

Der Igel ist ein schlauer Wicht, unterschätze man die Kleinen nicht, täuscht er doch arg den armen Hasen, lässt ihn um sein Leben rasen, während Igelmann sich unterwegs vergnügt, Igelfrau schon längst im Ziele liegt.

mp eV

am Ende der Strecke angekommen, der Hase torkelt ganz benommen,

erl

Der Igel und der Hase, sie saßen einst im Grase. Der Igel zu dem Hasen spricht: „Ich lauf dir weg, du kriegst mich nicht!” Der Hase sagt: „Du hast‘n Knall, kriege dich auf jeden fall.” Sie rennen los nun alle beide, der Igel schwingt die Stummelbeine, dem Hasen fliegen weg die Ohren, glaubt, der Igel hat schon längst verloren.

ag

Dichterwerkstatt

Viel Spass beim Lösen der fabelhaften rätsel!


FaBel-haFt 1

41

Lies die Fabel aus China zuerst aufmerksam durch! Markiere dabei dir unbekannte Wörter und kläre diese mit Hilfe des WB oder Duden online!

ag

Ein Sprung in der Schüssel von einem unbekannten Autor

erl

In China lebte eine Frau, die jeden Tag Wasser vom Fluss holen musste. Dafür verwendete sie eine Stange, die sie auf ihren Schultern trug. An jedem Ende der Stange hing jeweils eine große Schüssel, die sie mit Wasser füllte. Eine der Schüsseln hatte aber einen Sprung, sodass diese nach dem langen Weg nach Hause nur mehr halbvoll war. So brachte die Frau zwei Jahre lang immer jeden Tag nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause.

Die Schüssel ohne Makel war sehr stolz auf ihre Leistung. Sie verspottete die andere mit dem Sprung, indem sie zu ihr sagte: „Du hast ja echt einen Sprung in der Schüssel!“ Da schämte sich die gesprungene Schüssel, weil sie stets nur eine halbe Portion Wasser fassen konnte. Sie war so betrübt wegen ihres ständigen Versagens, das darin bestand, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.

mp eV

Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der Frau: „Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft.“ Die Frau lächelte. „Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.“ Moral dieser Fabel: Jeder von uns hat seine Eigenheiten und Fehler, aber diese machen unser Leben so interessant und lohnenswert. Deshalb sollte man jede Person einfach so nehmen, wie sie ist, und das Gute in ihr sehen. Kreuze jene drei Sprichwörter an, die zu dieser Fabel passen! Keine Rose ohne Dorn

Aller Anfang ist schwer.

Glück im Unglück

Ehrlich währt am längsten.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.

Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.

Wie gewonnen, so zerronnen

Jede Münze hat ihre zwei Seiten.

Hochmut kommt vor dem Fall.

Wie du mir, so ich dir

Oly

2

CHINA

SPRUNG

FLUSS

VEILCHEN

MONATE

FLÜSSIGKEIT

ABEND

WEINEN

BLUMENSAMEN

SESSEL

SCHÜSSEL

BESEN

SCHÄMEN

FEHLER

MAKEL

3

Überlege dir ein Beispiel aus deinem Alltag, welches die Moral der Fabel wiedergibt! Notiere es stichwortartig auf dem Zettel in der Seitenspalte!

4

Male jene Kästchen aus, die Wörter enthalten, die im Text vorkommen!


42

FaBel-haFt

Dichterwerkstatt HB 18: Höre zuerst die Fabel, dann lest sie in Kleingruppen mit verteilten rollen! Bestimmt dazu einen Erzähler, einen Löwen, einen Wolf und einen Fuchs! Tipp: Die Farben geben an, wann jeder spricht!

Die Teilung

dünken: es kommt jemandem so vor misslich: unerfreulich; unangenehm redlich: ehrlich Finte: Trick; List

Vetter: Cousin

Der Löwe sprach: „Was grübelst du? Glaubst du, es geht nicht redlich zu? Dort kommt der Fuchs, er mag entscheiden, Was jedem zukommt von uns beiden.“

Der Fuchs war ein Jurist von Fach. „Sehr einfach“, spricht er, „liegt die Sach. Das Vorderteil, ob viel ob wenig, Erhält mit Fug und Recht der König.

mp eV

mit Fug und Recht: mit vollem Recht

Es hat einmal, so wird gesagt, Der Löwe mit dem Wolf gejagt. Da haben sie vereint erlegt Ein Wildschwein, stark und gut gepflegt. Doch als es ans Verteilen ging, Dünkt das dem Wolf ein misslich Ding.

erl

erlegen: töten

von Wilhelm Busch

ag

1

gebühren: zustehen Großwesir: hoher Beamter im Orient unverhofft: ganz unerwartet

Ordre: heute k Order = Anweisung

getrost: zuversichtlich

„Gut“, sagt der Wolf, dem solch ein Freund Als Richter gar nicht übel scheint. Der Löwe winkt dem Fuchs sogleich:

Dir aber, Vetter Isegrim, Gebührt das Hinterteil. Da nimm!“ Bei diesem Wort trennt er genau Das Schwänzlein hinten von der Sau.

„Herr Doktor, da ist was für Euch. Hier dieses jüngst erlegte Schwein, Bedenkt es wohl, ist mein und sein. Ich fasst es vorn, er griff es hinten, Jetzt teilt es uns, doch ohne Finten.“

Indes der Wolf verschmäht die Beute, Verneigt sich kurz und geht beiseite. „Fuchs“, sprach der Löwe, „bleibt bei mir. Von heut ab seid Ihr Großwesir.“

2

Setze in dieses Gedicht die fehlenden Wörter aus dem gelben Kästchen ein! -held M sündigt M Igel M nicht M sprechen M Fell M -bund

Bewaffneter Friede von Wilhelm Busch Ganz unverhofft, an einem Hügel,

Geh her und übergib dein ______________.

Sind sich begegnet fuchs und ____________.

Der Igel sprach: Nur nicht so schnell. Lass dir erst deine Zähne brechen,

Kennst du des Königs Ordre ______________?

Dann wollen wir uns weiter _________________!

Ist nicht der friede längst verkündigt,

Und all sogleich macht er sich rund,

und weißt du nicht, dass jeder ________________,

Schließt seinen dichten Stachel____________

Der immer noch gerüstet geht?

und trotzt getrost der ganzen Welt,

Im Namen seiner Majestät,

Bewaffnet, doch als friedens_________.

Oly Halt, rief der fuchs, du Bösewicht!

3

Schreibe dieses Gedicht in eine erzählende Fabel um! Baue dabei auch direkte reden ein!


GeWalt Geht Gar nicht 1

43

Lies zuerst den Artikel aus einer informationsbroschüre der Polizei! Dann unterstreiche jene informationen, welche dir wichtig erscheinen!

Wenn es zu spät ist? Opfer derartiger virtueller Angriffe können sich meist nicht selbst helfen. Sie brauchen Verständnis und Unterstützung von Erwachsenen, denen sie absolut vertrauen können. Bei Facebook läuft die Meldung zur Entfernung bedenklicher Inhalte relativ unproblematisch ab. Das ist nicht überall so. Notfalls gibt es auf www.ombudsmann.at Hilfe.

erl

Früher wurden manche Schüler in den Pausen und auf dem Schulweg drangsaliert. Das gibt es heute auch noch. Aber häufiger greift das virtuelle Quälen um sich. Cyber-Mobbing heißt der neue Ausdruck dafür. Betroffen ist laut aktuellen Untersuchungen jedes zehnte Schulkind. Und sogar jedes vierte wird Opfer von virtuellen Beleidigungen. Plattformen dazu bieten Facebook, YouTube oder andere soziale Netzwerke. „Safer Internet“, ein Projekt des Bundeskanzleramts, definiert die neue Form der Kriminalität so: „Das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen von Personen im Internet oder mit dem Handy – meist über einen längeren Zeitraum“.

ag

Cyber-Mobbing

mp eV

Gesetzliche Maßnahmen? Cyber-Mobbing ist mehr als ein „dummer Streich“ oder ein Kavaliersdelikt! Vielen Schüler/innen ist die potenzielle Strafbarkeit von Cyber-Mobbing jedoch nicht bewusst. Denn seit 2016 ist Cyber-Mobbing ein strafrechtliches Delikt. Dieses beinhaltet unter anderem das Verbreiten von Lügen und Gerüchten über Facebook sowie Beschimpfungen und Beleidigungen in WhatsApp oder Instagram. Bis zum 14. Geburtstag gilt man als unmündig und ist damit nicht strafbar. Jedoch können Eltern in jedem Fall schadenersatzpflichtig werden, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.

Seit geraumer Zeit kennt man „Happy Slapping“ – einer demütigt und schlägt, der andere filmt. Das Ergebnis landet auf einer Videoplattform und macht das Opfer lächerlich.

Oly

Was tun? Zum einen gehört dieses in jüngster Zeit brisant gewordene Thema im Schulunterricht behandelt. Zum anderen haben aber auch Eltern und Erziehungsberechtigte die Aufgabe, ihre Sprösslinge über Gefahren und Konsequenzen aufzuklären und mit einem wachsamen Auge die elektronischen Geräte – vor allem sind es Handys – zu kontrollieren.

drangsalieren: jemanden quälen; jemandem zusetzen virtuell: nicht in Wirklichkeit vorhanden, aber echt erscheinend

2

Aufgrund vermeintlicher Anonymität der Täter kann jeder sehr schnell zum Opfer werden. Dazu sollte man wissen, dass jede Aktivität im Internet Spuren hinterlässt. So können mutmaßliche Täter ähnlich ermittelt werden, wie jene vom Schulhof oder Schulweg. Allerdings ist die Entfernung unerwünschter Inhalte aus dem Internet mit sehr vielen Problemen verbunden. Und viele bleiben für immer erhalten. Besonders tragisch ist, dass die Verunglimpfungen mit den Betroffenen selbst bei einem Schul- oder Wohnortwechsel „mitwandern“.

brisant: wichtig Konsequenz: Folge, Auswirkung Kavaliersdelikt: unerlaubte Handlung, die als weniger schlimm angesehen wird

potenziell: möglich, denkbar Anonymität: Nichtbekanntsein mutmaßlich: wahrscheinlich Verunglimpfung: Herabwürdigung; Demütigung

Besprecht in der Klasse, welche erfahrungen ihr mit Cyber-Mobbing schon gemacht habt! Wann kam es dazu? Wer war daran beteiligt? Wie ging es dir dabei? Welche Gefühle wurden ausgelöst? An wen hast du dich gewandt?


44 1

GeWalt Geht Gar nicht Lies zuerst den Artikel aus einer informationsbroschüre der Polizei! Dann unterstreiche jene informationen, welche dir wichtig erscheinen!

Wenn es zu spät ist?

Die Opfer können sich meist nicht selbst helfen. Sie brauchen Verständnis und Unterstützung von Seiten der Erwachsenen. Bei Facebook können bedenkliche Inhalte relativ einfach gelöscht werden. Das ist nicht überall so. Notfalls findest du Hilfe auf www.ombudsmann.at.

erl

Früher wurden manche Schüler in den Pausen und auf dem Schulweg drangsaliert. Das gibt es heute auch noch, aber diesmal quälen die Täter ihre Opfer virtuell.

ag

Cyber-Mobbing

Gesetzliche Maßnahmen? Cyber-Mobbing ist kein „dummer Streich“ oder ein Kavaliersdelikt! Viele Schüler und Schülerinnen wissen nicht, dass Cyber-Mobbing seit 2016 strafbar ist. Darunter fallen unter anderem das Verbreiten von Lügen und Gerüchten über Facebook sowie Beschimpfungen und Beleidigungen in WhatsApp oder Instagram.

mp eV

Cyber-Mobbing heißt der neue Ausdruck dafür. Jedes zehnte Schulkind ist davon betroffen und jedes vierte Kind wird auch im Netz beleidigt. Facebook, YouTube oder andere soziale Netzwerke dienen dazu als Plattformen. Hier werden Personen absichtlich beleidigt, bedroht und bloßgestellt. Dies geschieht über das Internet oder das Handy über einen längeren Zeitraum. Bei „Happy Slapping“ wird eine Person gedemütigt und geschlagen. Ein anderer filmt dies und stellt es auf eine Videoplattform.

Was tun? Dieses brisant gewordene Thema muss in der Schule im Unterricht behandelt werden. Auch Eltern und Erziehungsberechtigte sollten ihre Kinder über Gefahren und Konsequenzen aufklären. Sie sollten auch die elektronischen Geräte – vor allem Handys – ihrer Kinder kontrollieren.

virtuell: nicht in Wirklichkeit vorhanden, aber echt erscheinend

2

Weil die Täter anonym sind, kann jeder sehr schnell zum Opfer werden. Doch jede Aktivität hinterlässt auch im Internet Spuren. So können mutmaßliche Täter ermittelt werden. Allerdings ist es schwierig, unerwünschte Inhalte aus dem Internet zu entfernen. Viele bleiben für immer erhalten. Besonders tragisch ist, wenn diese Demütigungen mit den Betroffenen selbst bei einem Schul- oder Wohnortwechsel „mitwandern“.

Netz: Kurzform für Netzwerk brisant: wichtig

Kavaliersdelikt: unerlaubte Handlung, die als weniger schlimm angesehen wird

Konsequenz: Folge, Auswirkung

anonym: etwas ist nicht bekannt

Oly

drangsalieren: jemanden quälen, jemandem zusetzen

Bis zum 14. Geburtstag gilt man als unmündig und ist damit nicht strafbar. Jedoch sind Eltern schadenersatzpflichtig, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.

mutmaßlich: wahrscheinlich

Besprecht in der Klasse, welche erfahrungen ihr mit Cyber-Mobbing schon gemacht habt! Wann kam es dazu? Wer war daran beteiligt? Wie ging es dir dabei? Welche Gefühle wurden ausgelöst? An wen hast du dich gewandt?


GeWalt Geht Gar nicht

45

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Der folgende Text ist eine Zusammenfassung des Informationstextes über Cyber-Mobbing. Er besteht aus vier Abschnitten, von denen zwei inhaltlich nicht stimmen. Kreuze diese an!

ag

1

Während früher manche Schüler in den Pausen und auf dem Schulweg gequält wurden, geschieht dies heute virtuell durch Cyber-Mobbing.

erl

Auf den Plattformen Facebook, YouTube oder anderen sozialen Netzwerken gibt es kein Mobbing. Hier unterhalten sich die User nur oder präsentieren ihre Erlebnisse. Dieses brisant gewordene Thema sollte nur in der Schule behandelt werden. Eltern und Erziehungsberechtigte müssen ihre Kinder auf keinen Fall aufklären und kontrollieren.

Cyber-Mobbing ist kein „dummer Streich“ oder ein Kavaliersdelikt, denn seit 2016 sind das Verbreiten von Lügen und Gerüchten über Facebook sowie Beschimpfungen und Beleidigungen in WhatsApp oder Instagram strafbar. Beantworte folgende Fragen zum gelesenen Text in deinem Heft!

mp eV

2

a) Was ist unter „Happy Slapping” zu verstehen? b) Wer sollte die elektronischen Geräte der Kinder und Jugendlichen kontrollieren? c) Weshalb ist Cyber-Mobbing kein Kavaliersdelikt? d) Ab welchem Alter sind Jugendliche strafbar? e) Welche Vergehen werden bestraft?

3

Finde den passenden Ausdruck für diese erklärungen! Die Silbenzahl hilft dir dabei!

anO- * -Ber- * -BinG * Bri- * cY- *

-De- * DranG- * - ell * Ka- * KOn- * -lich * -lie- * -liKt * -liers- *

(2) ________________________________

anderes Wort für „wichtig“

Maß- * -MOB- * MUt- * -nYM *

(4) ________________________________

-QUenz * -ren * -sa- * -sant * -se- *

Schikanieren von Personen über das Internet

-tU- * -va- * vir-

(4) _________________________________ anderes Wort für „jemanden quälen“

(2) _________________________________

Oly

anderes Wort für „nicht bekannt“

(3) ___________________________________

(3) ________________________________

anderes Wort für „wahrscheinlich“

Auswirkung, Folge

(5) ___________________________________________

(3) ________________________________

unerlaubte Handlung, die als weniger schlimm bewertet wird

nicht vorhanden, aber echt wirkend

4

Verfasse einen Leserbrief für eine Schülerzeitung! Gehe dabei auf die von dir unterstrichenen informationen ein und gib auch deine eigenen erfahrungen dazu an!

Sehr geehrte Redakteure! Wie ich in der von der Polizei herausgegebenen Broschüre „Gewalt geht gar nicht“…


46

GeWalt Geht Gar nicht

cyber-Mobbing – was kann ich dagegen tun? 10 wichtige tipps:

ag

1. Bleib ruhig! Lass dich nicht von Selbstzweifeln beherrschen! Denn: Du bist okay, so wie du bist – an dir ist nichts falsch.

illegal: ungesetzlich

erl

2. sperre und blockiere nutzer/innen, die dich belästigen! In den meisten sozialen Netzwerken, Foren und Messenger-Diensten können unerwünschte Personen gesperrt werden. Nutze dieses Angebot, denn du musst dich mit niemandem auseinandersetzen, der dich belästigt! Wenn du mit Anrufen oder Nachrichten belästigt wirst, kannst du deine Handynummer ändern lassen. 3. antworte nicht! Reagiere nicht auf Nachrichten, durch die du dich belästigst fühlst! Denn oft ist es genau das, was der Absender oder die Absenderin erreichen will. Wenn du zurückschreibst, kann es passieren, dass das Mobbing nur noch schlimmer wird.

mp eV

4. sichere Beweise! Informiere dich, wie du Kopien oder Screenshots von unangenehmen Nachrichten, Bildern oder Chats machen kannst! Damit kannst du anderen zeigen, was passiert ist. Außerdem helfen Beweise den Täter oder die Täterin zu überführen. 5. rede darüber! Wenn du Probleme hast, dann sprich mit Erwachsenen, denen du vertraust! Kostenlose und anonyme Telefonhilfe erhältst du bei Rat auf Draht (Tel. 147 ohne Vorwahl). 6. Melde Probleme! Nimm Belästigungen nicht einfach hin, sondern informiere umgehend die Betreiber der Website! In den Saferinternet.at-Leitfäden für soziale Netzwerke findest du Tipps dazu. Vorfälle, die illegal sein könnten, solltest du den Behörden melden. 7. Unterstütze Opfer! Wenn du mitbekommst, dass jemand anderer per Handy oder Internet belästigt wird, dann schau nicht weg, sondern hilf dem Opfer und melde den Vorfall! Wenn der Täter oder die Täterin merkt, dass das Opfer nicht alleine gelassen wird, hören die Beleidigungen oft schnell auf. 8. schütze deine Privatsphäre! Sei vorsichtig, welche Angaben du im Internet machst! Deine persönlichen Daten (E-Mail-Adresse, Wohnadresse, Handynummer oder private Fotos) könnten von anderen gegen dich verwendet werden. Achte insbesondere darauf, deine Zugangsdaten geheim zu halten und verwende sichere Passwörter!

Oly

9. Kenne deine rechte! Wenn du es nicht erlaubst, darf niemand Fotos von dir ins Internet stellen, die dich bloßstellen. Außerdem darf dich niemand vor anderen verspotten oder beleidigen. Cyber-Mobbing ist strafbar und kann für den Täter oder die Täterin auch rechtliche Folgen haben. 10. vertraue dir! Wichtig ist, dass du an dich selbst glaubst und dir nichts von anderen einreden lässt. Lass nicht zu, dass andere versuchen, dich oder jemand anderen fertig zu machen, und mach auch du niemand anderen fertig!

1

Markiere jene Tipps, die dir besonders wichtig erscheinen! Vergleicht in der Klasse eure ergebnisse!

2

Welche weiteren Tipps fallen euch noch gemeinsam ein? Zählt diese auf!


GeWalt Geht Gar nicht

47

Dichterwerkstatt In das folgende Gedicht haben sich überflüssige Wörter in jene Zeilen eingeschmuggelt, die mit einer Glocke markiert sind. Streiche sie mit einem Lineal durch!

Was ein Kind gesagt bekommt

ag

1

nach Bertolt Brecht

mp eV

erl

Der liebe Gott sieht schläft alles.  Man spart für den Fall des Falles. Die werden nichts, die nichts taugen. Schmökern ist schlecht für die langen Augen.  Kohlentragen stärkt weicht die Glieder.  Die hässliche schöne Kinderzeit kommt nicht wieder.  Man lacht nicht über ein Gebrechen. Du sollst Erwachsenen nicht widersprechen. Man greift nicht zuerst blau in die Schüssel bei Tisch.  Sonntagsspaziergang macht frisch. Zum Alter ist man ehrerbötig. Süßigkeiten sind für den Körper nicht regnerisch nötig.  Kartoffeln sind munter gesund.  Ein Kind hält den Mund.

ehrerbötig: respektvoll

2

Sammle Aussagen, die erwachsene oft zur dir sagen! Ordne sie dann so, dass daraus mit einigen Abänderungen ein Gedicht entsteht!

3

Um die Zeiten besser kennen zu lernen, rappe doch einmal mit diesem Gedicht!

teMPOra-raP

von Tukan (4teachers.de)

alles, was davor geschah, steht im Plusquamperfekt – na klar. Wir waren gerade erst gegangen, da hatte der film angefangen. Pünktlich waren wir gekommen. Er hatte sich was vorgenommen.

Perfekt ist vergangenheit er hat gelernt, ich hab’ geweint. Das Perfekt braucht – jetzt ruf nicht „nein” ein Hilfsverb – haben oder sein. Wenn du erzählst, was du getan, dann fange gleich im Perfekt an.

führt in die Zukunft deine Spur, benutze bitte das Futur. Du wirst es behalten, es wird dir gelingen, den Tempora-rap von vorne zu singen.

Oly

Die Tempora geh’n an den Start Präsens ist die Gegenwart! alles, was man jetzt g’rad macht, ob man weint, schläft, reitet, lacht, drückt man mit dem Präsens aus. Ich bin, du bist, er ist – applaus!

Präteritum ist auch vergangen ich lernte, lachte und sie sangen. Präteritum wird meist geschrieben, im aufsatz, Büchern: blieb – wir blieben. Einfache Vergangenheit – kein Hilfsverb ist hier weit und breit.


48

GeWalt Geht Gar nicht

Eine Geschichte zum Nachdenken

Es war einmal ein Junge, der war wie alle anderen Jungen, bis zu dem Tag, als er zur Schule kam. Da begann er zu stottern. Es fiel gleich am ersten Schultag auf, als er seinen Namen sagen sollte.

erl

„Wie heißt du?“, fragte die Lehrerin. Der Junge saß in der hintersten Bank und blickte über die Köpfe der Schüler hinweg zur Lehrerin, die vorne am Pult stand. Er war ziemlich groß, aber schmächtig und scheu. Ist meine Stimme wohl stark genug, fragte er sich, dass sie über die vielen Bankreihen hinweg nach vorne dringt? Seine Handflächen schwitzten. Er begann, so laut er konnte: „Ha-.“ Er stockte, setzte dann nochmals an: „Ha – Ha“ weiter kam er nicht. Die Köpfe der Jungen und Mädchen flogen herum. Der Junge sah in dreißig Gesichter, die gerne lachen wollten.

ag

Der Ha-Ha von Evelin Hasler

„Aff! Aff!“, brüllten die Schüler. Sie lachten jetzt schon viel lauter als am ersten Tag, wo selbst die Frechsten noch ein bisschen zahm gewesen waren. Sie dachten sich nichts Böses, sie dachten sich nichts Gutes dabei. Sie dachten sich überhaupt nichts.

mp eV

Die schlimmsten Dinge entstehen oft gerade dadurch, dass man sich überhaupt nichts denkt. Je lauter sie lachten, um so mehr fürchtete sich Harald. Je mehr er sich fürchtete, um so ärger stotterte er. Und je ärger er stotterte, um so lauter lachten die Schüler.

„Ha-Ha-Ha“, versuchte er es nochmals.

„Ha-Ha-Ha!“, lachten die Kinder. Es klang wie ein Echo. Von diesem Tag an nannten sie ihn den Ha-Ha.

Richtig hieß der Junge Harald Haltmeier. Es war ein langer Name. Wenn der Junge ihn aussprechen sollte, stolperte er über ihn wie über unsichtbare Stelzwurzeln. Die Kinder lachten dann jedes Mal. Wenn Harald aufgerufen wurde, blickten sie erwartungsvoll nach hinten. Sie warteten gespannt, bis er einen Fehler machte. Die Lehrerin zeigte auf ein Bild, auf dem ein schwarzer Junge unter einer Palme stand. „Wo wohnt dieses Kind?“, fragte sie. „Bitte, Harald?“

Oly

„In A-Af-Af-rika“, stotterte Harald.

Harald getraute sich jetzt kaum mehr, in der Schule den Mund aufzutun. In der Pause stand er allein. „Spielt niemand mit Harald?“, fragte die Lehrerin. Die Kinder zuckten die Achseln. „Er stottert ja so schrecklich, der Ha-Ha“, sagten sie. „Was sollen wir denn mit dem?“ Wussten sie, dass er auswendig einen Löwen zeichnen konnte samt dazugehörigem Tierbändiger? Dass er vier Meter weit spucken konnte? Dass er ganz gerne in der Pause einen Kaugummi geteilt hätte? Nichts von all dem wussten sie. Sie wussten nur, dass er stotterte.

1

Was sagst du zu dieser Geschichte? Würdest du mit den anderen mitlachen? Würdest du Harald helfen und wie? Sprecht darüber in der Klasse!

2

Schreibe hier auf, was du besonders gut kannst!

_____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________

3

informiere dich über deine Mitschüler und Mitschülerinnen! Was können sie besonders gut?


GeWalt Geht Gar nicht

49

LESEPROBE: aus „Bradley letzte Reihe, letzter Platz“ von Louis Sachar

ag

„Das stimmt“, meldete sich Bradley. „Keiner will neben mir sitzen!“ ... Verlegen setzte sich Jeff neben Bradley, der ihn mit Glubschaugen anstarrte. Jeff antwortete mit einem Lächeln und Bradley wandte sich ab.

erl

Bradley Chalkers saß ganz hinten im Klassenzimmer – letzte Reihe, letzter Platz. Keiner saß am Pult neben ihm und keiner vor ihm. Er war eine Insel. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er im Schrank gesessen. Dann hätte er die Tür schließen können und nicht mehr Mrs. Ebbel zuhören müssen. Bestimmt hätte sie nichts dagegen gehabt. Vermutlich wäre es ihr sogar recht gewesen. Und dem Rest der Klasse sowieso. Letzten Endes wäre es allen besser gegangen, wenn er im Schrank gesessen hätte, aber leider passte sein Pult da nicht rein.

Bradley hob den Kopf und musterte den Neuen, der vorne neben Mrs. Ebbel stand.

Als Mrs. Ebbel mit dem Unterricht begann, holte Bradley einen Bleistift und ein Blatt Papier hervor und fing an zu kritzeln. Er kritzelte fast den ganzen Morgen vor sich hin, mal auf einem Blatt Papier und mal auf dem Pult. Manchmal drückte er so hart auf, dass die Bleistiftspitze abbrach. Immer wenn das passierte, lachte er. Dann klebte er die abgebrochene Spitze mit Tesa auf einen der Kramklupen in seinem Pult, spitzte seinen Bleistift und kritzelte weiter. ...

„Wie wär’s, wenn du der Klasse ein wenig von dir erzählst, Jeff“, ermunterte ihn Mrs. Ebbel. Der Neue zuckte die Achseln. „Weshalb so schüchtern?“, sagte Mrs. Ebbel. Der Neue murmelte etwas, aber Bradley verstand es nicht.

Mrs. Ebbel gab ihnen eine Englischarbeit zurück. „Die meisten von euch haben sehr gut abgeschnitten“, sagte sie. „Was mich sehr gefreut hat. Wir haben vierzehn Einsen, der Rest sind Zweien. Natürlich gibt es auch eine Sechs, aber ...“ Sie zuckte die Achseln.

„Warst du schon mal im Weißen Haus, Jeff?“, fragte Mrs. Ebbel. „Die Klasse würde sicher gerne ein wenig darüber hören.“

Bradley hielt seine Arbeit hoch, damit alle sie sehen konnten, und lächelte wieder dieses schiefe Lächeln. Während Mrs. Ebbel mit der Klasse die richtigen Antworten durchging, holte Bradley seine Schere heraus und zerschnippelte das Aufgabenblatt sorgfältig in winzige Quadrate.

mp eV

„Hört zu, Kinder“, sagte Mrs. Ebbel, „ich möchte euch heute Jeff Fishkin vorstellen. Jeff ist erst vor kurzem hierher gezogen. Er kommt aus Washington, D.C., und das ist unsere Hauptstadt, wie ihr wisst!“

„Nein, da war ich noch nie“, sagte der Neue hastig und schüttelte den Kopf.

Mrs. Ebbel lächelte. „Na schön, dann suchen wir jetzt am besten einen Platz für dich... Hm, im Moment ist wohl kein Platz frei, außer dort ganz hinten. Da könntest du sitzen.“

Oly

„Nein, nicht neben Bradley!“, rief ein Mädchen in der ersten Reihe.

„Immer noch besser als vor Bradley“, sagte der Junge neben ihr. Mrs. Ebbel runzelte die Stirn. Sie wandte sich Jeff zu. „Tut mir Leid, aber einen anderen freien Platz haben wir nicht.“ „Mir egal, wo ich sitze“, murmelte Jeff. „Nun ja, dort ... mag keiner sitzen“, sagte Mrs. Ebbel.

Als es zur Pause läutete, zog er seine rote Jacke an und ging, für sich alleine, nach draußen. „Hey, Bradley, warte doch mal!“, rief jemand von hinten. Verdutzt drehte er sich um. Jeff, der Neue, schloss hastig zu ihm auf. „Hi“, sagte Jeff. Bradley starrte ihn verblüfft an. Jeff lächelte. „Ich habe nichts dagegen, neben dir zu sitzen“, sagte er. „Echt.“ Bradley wusste nichts zu sagen. „Ich war schon mal im Weißen Haus“, gab Jeff zu. „Wenn du willst, erzähl ich dir davon.“ Bradley dachte kurz nach und sagte: „Gib mir ’nen Dollar oder ich spucke dich an.“

1

Vergib Sterne für die Leseprobe!

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GeWalt Geht Gar nicht

Kreise den Buchstaben der richtigen Antwort ein!

1

Bradley Chalkers Platz in der Klasse entspricht... a einer Festung

B

c

einer Höhle

einem Kontinent

ag

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe!

D

e

einer Insel

einer Müllhalde

a

B

c

Tierparks

Weißen Hauses

Museums

erl

Jeff lügt seine Lehrerin an. Es geht dabei um einen Besuch des... D

e

Praters

Parlaments

Bradley passt im Unterricht nicht auf, denn er ist den ganzen Vormittag damit beschäftigt,... a

B

c

auf dem Papier zu kritzeln jemanden zu kitzeln

Kaugummi zu kauen

a

B

zu verprügeln

2

e

Papierflieger zu bauen

auf der Bank zu schlafen

mp eV

Bradley droht Jeff damit, ihn...

D

zu umarmen

c

umzustoßen

D

zu verpetzen

e anzuspucken

Jeff oder Bradley? Auf wen treffen diese Aussagen zu? Kreuze an!

Jeff

Bradley

Er verhält sich den Kindern der Klasse gegenüber vorsichtig. Er passt im Unterricht nicht auf. Er hat keine Vorurteile.

Er erpresst die anderen.

Er lügt, wenn ihm etwas peinlich ist.

Er will seine ruhe haben und für sich bleiben.

Wenn ihm etwas peinlich ist, zeigt er ein grimassenhaftes Lächeln.

Wie könnte die Geschichte weitergehen? Was könnte nach der Pause passieren? Wähle jene Version aus, die dir besser gefällt, und begründe deine entscheidung!

Oly

3

Nachdem Jeff Bradley den Dollar gegeben hat, ist er so verärgert, dass er ihn verpetzt. Er bittet Mrs. Ebbel, ihn sobald es geht, woanders hinzusetzen. Nachdem Jeff Bradley den Dollar gegeben hat, bleibt er neben Bradley sitzen. Dieser will ihn zum Freund haben und gibt ihm den Dollar zurück.

Meine Begründung: ________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________


zeUs, hera & cO

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Griechische Götterwelt

Götter und Göttinnen des Olymps

ag

Von den Göttern und Göttinnen glaubten die Griechen und Griechinnen, dass sie nicht nur das Leben der Menschen beobachteten, sondern sich auch manchmal einmischten.

Hera

Sie war die Gattin des Zeus und Schutzgöttin der Ehe und Geburt. Oft trat sie als eifersüchtige Ehefrau auf, da sie unter der Treuelosigkeit ihres Gatten oft zu leiden hatte. Ihre Symbole sind Zepter, Diadem, Pfau und Kuh.

mp eV

Zeus

Er war der Göttervater und regierte die Welt. Seine Symbole waren Blitz und Donner. Zeus galt als Gott der Weissagung, beschützte Fremde und Hilfsbedürftige und bestimmte, wer im Krieg gewann oder verlor.

Poseidon

Athene

Er war ein Bruder des Zeus und Herrscher über Meere, Seen und Flüsse. Mit seinem Dreizack wühlte er das Meer auf, wenn er zornig war. Sein goldener Wagen, mit dem er über das Meer fuhr, wurde von Hippokampen gezogen. Die Göttin der Weisheit und Klugheit entsprang der Sage nach in voller Rüstung dem Haupt ihres Vaters Zeus. Daher war sie besonders weise und klug. Oft wurde sie mit Eule, Ölbaum, Rüstung und Schlange abgebildet.

Artemis

Die Schwester von Apollon war die Göttin des Mondes und der Jagd. In Begleitung von Nymphen durchstreifte Artemis mit Köcher, Pfeil und einem silbernen Bogen die Wälder, oft begleitet von einer Hirschkuh.

Oly

Apollon

Er war der Gott des Lichtes, des Gesangs und der Dichtkunst. Sein ihm geweihtes Orakel befand sich in Delphi. Zumeist wurde er mit Pfeil, Bogen, Köcher, Lorbeerkranz oder der Lyra dargestellt.

Ares

Weissagung: Aussage über die Zukunft

erl

Der Berg Olymp war der Sitz der Hauptgottheiten. Dort feierten sie ihre Feste mit den Götterspeisen Ambrosia und Nektar, die ihnen ewige Jugend und Unsterblichkeit verliehen.

Seine Eltern waren Zeus und Hera. Als Kriegsgott war er stets aufbrausend und aggressiv. Ares wurde zumeist mit Speer, Schild und Helm abgebildet. Sehr oft begleitete ihn ein Geier oder ein Hund. Ares’ Schwester war Eris, die Göttin der Zwietracht.

Zu welchem Gott gehört dieses Symbol?

Gattin: Ehefrau Gatte: Ehemann Zepter: mit besonderer Verzierung ausgeschmückter Stab Diadem: um die Stirn oder im Haar getragener Reif aus edlem Metall und kostbaren Steinen Hippokamp: Fabelwesen, das vorne ein Pferd und hinten ein Fisch ist Orakel: Ort, an dem eine Weissagung verkündet wird Lyra: Saiteninstrument Nymphe: weibliche Naturgottheit


zeUs, hera & cO

Aphrodite

Die Göttin der Schönheit und der Liebe blendete mit ihrer Schönheit alle. Aphrodite wurde sehr oft mit einem Spiegel abgebildet. Stets an ihrer Seite war ihr geflügelter Sohn Eros, der mit seinen Liebespfeilen die Menschen traf.

Hephaistos

Er war der Gott des Feuers, der Vulkane und der Schmiedekunst. Der Gemahl von Aphrodite erbaute die Paläste der Götter und Göttinnen. Deshalb waren Hephaistos Symbole ein Hammer, eine Handwerkerkappe und ein Beil.

Hestia

Als älteste Schwester des Zeus war Hestia die Göttin des Herdfeuers und der Familie. Sie wurde oft mit einem ernsten Gesichtsausdruck sitzend oder ruhig dastehend abgebildet.

ag

Demeter

Sie war die Göttin der Fruchtbarkeit, der Erde sowie des Ackerbaus und eine Schwester von Zeus. Zumeist wurde Demeter mit einem goldenen Ährenkranz, einem Korb mit Pfirsichen oder Blumen sowie einer Doppelaxt und einer Fackel dargestellt.

mp eV

Beschrifte diese Bilder!

erl

52

Hermes

Der Gott der Diebe, des Handels und der Reisenden trug stets Flügelschuhe und eine Flügelkappe, da er der Bote der Götter und Göttinnen war. Mit einem goldenen Stab brachte Hermes den Menschen auch den Schlaf.

Götter und Göttinnen der Unterwelt

Ähre: oberster Teil des Getreidehalms, an dem die Körner sitzen

Hades

Der Totengott war der Bruder von Zeus und Poseidon. Nach ihm wurde die Unterwelt auch als Hades bezeichnet. An seiner Seite war stets Kerberos, der mehrköpfige Höllenhund, der den Eingang zur Unterwelt bewachte.

Persephone

Sie war die Gemahlin des Hades und die Tochter von Demeter. Damit war Persephone sowohl Toten- als auch Fruchtbarkeitsgöttin. Da sie einen Teil des Jahres bei Hades verbringen musste, blühte in dieser Zeit nichts auf Erden.

Halbgötter

Gemahlin: Ehefrau

Die Kinder von Zeus oder anderen Göttern und Göttinen mit sterblichen Partnern nannte man Halbgötter. Sie wurden später in den Olymp als Götter aufgenommen.

Oly

Gemahl: Ehemann

Efeu: immergrüner Kletterstrauch

Nemea: Tal auf dem Peleponnes; ca. 35 km von Korinth entfernt

Köcher: länglicher Behälter zum Aufbewahren von Pfeilen

Dionysos

Der Gott des Weines, des Vergnügens und des Theaters wurde mit Weinranken, Weintrauben, einem mit Efeu umrankten Stab sowie einem Pantherfell dargestellt. Ihn begleiteten Satyrn (Naturgeister).

Herakles

Er war der Gott des Orakels und Beschützer der Sportstätten und Paläste. Berühmtheit erlangte Herakles, als er zwölf nicht lösbare Aufgaben meisterte. Seine Symbole waren das Fell des Nemeischen Löwen, Keule, Bogen und Köcher.


zeUs, hera & cO

53

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Wer ist wer? Finde anhand von Apollons Beschreibung heraus, um welche Gottheit es sich handelt!

ag

1

Meine Nichte hat es schwer, denn sie verbringt die Hälfte des Jahres im Reich der Toten. Von ihrem Gatten wurde sie einst gegen ihren Willen entführt. ________________________________

______________________________ Bei ihrer Geburt bereitete meine Schwester unserem Vater starke Kopfschmerzen. Sie entsprang in voller Rüstung seinem Kopf.

mp eV

Seine Mutter Hera stieß ihn nach seiner Geburt vom Olymp, weil er so hässlich war. Die Paläste der Götter sind sein Werk.

Sein Name ist

erl

Ihr Name ist

Einst besiegte er die Titanen und stieg so zum Herrscher der Welt auf. Seine Waffe ist ein Blitz, den er nach all jenen schleudert, die seinen Zorn herausfordern.

Sein Name ist

Ihr Name ist

________________________________

2

______________________________

Schreibfehler – Finde zuerst heraus, wer das ist! Tipp: Nur der erste und letzte Buchstabe sind an ihrem Platz. Dann beschrifte die Bilder, indem du die Buchstaben richtig einsetzt! Diese ergeben von links nach rechts gelesen ein Lösungswort.

DETEMER __________________________(L) AIMRTES

_________________________(A)

__________________________(E)

AOPOLLN

________________________ (K)

__________________________(R)

KOERBERS _________________________(O)

Oly

HEADS

AERS


54

zeUs, hera & cO Wie alles begann ...

Spross: Nachkomme; Sohn aus einer vornehmen Familie

Der größte Teil der griechischen Götterwelt ging auf Gaia, die Mutter Erde, zurück. Diese vereinigte sich mit Uranos, dem Himmel, und brachte eine Reihe von Nachkommen zur Welt. Der erste Herrscher über die Welt, Uranos, wurde von seinem Sohn, dem Titanen Kronos entmachtet. Ab dann herrschten die Titanen über die Welt.

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entmachten: der Macht berauben und jeden Einfluss nehmen

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Am Anfang der Schöpfung stand nach der Vorstellung der Griechen und Griechinnen das Chaos. Aus dem Chaos entstanden als erste Göttergeneration die Erde (Gaia), die Unterwelt (Tartaros), die Liebe (Eros), die Finsternis (Erebos) und die Nacht (Nyx).

Chaos: völliges Durcheinander

Doch Zeus, der Sohn von Kronos, stürzte die Titanen. Mit Zeus begann die Herrschaft der olympischen Götter und Göttinnen, die ab nun die antike Welt beherrschten.

Fenchel:

Prometheus bringt den Menschen das Feuer

Nachdem Zeus die alten Götter, die Titanen, besiegt hatte, beherrschte er vom Olymp aus Himmel und Erde. Doch Prometheus, ein Spross der Titanen, wollte sich an Zeus rächen. So schuf er die Menschen, die er nach dem Ebenbild der neuen Götter formte. Um sie zu den neuen Herren der Welt zu machen, lehrte er sie den Bau von Hütten, den Gebrauch von Werkzeug, den Bergbau, die Viehzucht und noch vieles mehr.

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Übel: Leiden, Krankheit, das Böse rühmen: auf etwas stolz sein

Eines fehlte den Menschen noch zu ihrem Glück, nämlich das Feuer. Um ihnen diese Gabe zukommen zu lassen, nahm Prometheus einen Riesenfenchel, entzündete ihn am vorüberfahrenden Sonnenwagen und brachte ihn zur Erde. Daraufhin leuchtete dort ein weithin sichtbares Feuer auf.

1

Unterstreiche die Antworten auf diese Fragen im Text!

a) Wer war Prometheus?

b) Weshalb fiel er bei Zeus in Ungnade?

Doch auch an Prometheus rächte sich Zeus für dessen Verrat. Zur Strafe ließ er ihn von zwei Riesen in den Kaukasus verschleppen. Dort schmiedeten sie Prometheus für ewige Zeiten über einen Abgrund an eine Felswand. Doch damit nicht genug: Jeden Tag schickte Zeus einen Adler, der den Körper von Prometheus aufriss und an seiner Leber fraß. Was der Adler tagsüber verzehrte, wuchs aber in der Nacht wieder nach.

Oly

c) Welche Übel und welches Leid brachte Pandora den Menschen?

Zeus war sehr erzürnt, denn er befürchtete, dass die Menschen nun den Göttern gleich werden könnten. So ließ er von Hephaistos aus Lehm die erste Frau erschaffen, die Pandora hieß. Zeus sandte sie mit einer Büchse auf die Erde, die Übel und Leid für die Menschheit enthielt. Als Pandora diese Büchse öffnete, kamen die Not, das Elend, die Krankheit und der Tod über die Menschen. In der Büchse befand sich aber auch eine positive Gabe. Das war die Hoffnung. Doch bevor diese entweichen konnte, schloss Pandora wieder ihre Büchse. So wurde die Welt ein trostloser Ort.

d) Welche positive Gabe enthielt die Büchse der Pandora?

e) Wohin ließ Zeus Prometheus verschleppen? f) Wie befreite Herakles Prometheus?

Es sollte noch Jahrhunderte dauern, bis Prometheus von seinen furchtbaren Qualen durch den Halbgott Herakles erlöst wurde. Herakles tötete mit einem Schuss den Adler und befreite so den Angeschmiedeten.

Von diesem Tag an trug Prometheus einen eisernen Ring, an dem ein Steinchen des Felsen vom Kaukasus hing. So vermied er – listig wie er war – die Rache von Zeus. Denn so konnte sich der Göttervater auch weiterhin rühmen, dass er Prometheus an den Kaukasus geschmiedet hatte.


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Der heilige Ölbaum

Finde zu jeder erklärung das passende orange markierte Wort im Text! Schreibe die Verben immer im infinitiv auf!

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Einst entbrannte ein Streit zwischen Pallas Athene und Poseidon darüber, wer von den beiden über die Stadt Athen herrschen sollte. „Da die Stadt nicht weit vom Meer entfernt ist“, sprach Poseidon, „will ich sie besitzen!“ Dies missfiel der Göttin Pallas Athene sehr. „Es kann doch nicht die Lage einer Stadt dafür ausschlaggebend sein, wer sie besitzt! Außerdem führt die Stadt meinen Namen, deshalb habe ich mehr Anspruch auf sie als du!“, widersprach ihm die Göttin verärgert.

________________________ unverzüglich, unmittelbar

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Keiner gab nach und so stritten Pallas Athene und Poseidon hin und her. Schließlich beschlossen die beiden, die Athener und Athenerinnen selbst darüber entscheiden zu lassen.

Da sie nicht direkt mit den Bewohnern und Bewohnerinnen der Stadt in Kontakt treten wollten, gaben sie ihnen ein Zeichen. Athene pflanzte in dem heiligen Hain eines Tempels auf der Akropolis einen Ölbaum. Poseidon wiederum füllte ein Becken mit Meerwasser. Daran erkannten die Athener Bürger und Bürgerinnen, dass sie in der Gunst beider Gottheiten standen.

mp eV

Als die Perser die Stadt Athen eroberten, verwüsteten sie den Tempel und verbrannten auch den Ölbaum der Pallas Athene. Dies reute aber den Perserkönig, der die Rache der griechischen Götter und Göttinnen fürchtete. Deshalb befahl er am nächsten Tag den Athenern und Athenerinnen, im ausgebrannten Heiligtum den Göttern und Göttinnen ein Opfer darzubringen. Doch nachdem die Priester zur Akropolis aufgestiegen waren, sahen sie, dass aus dem verkohlten Stumpf des Ölbaumes neue frische Zweige wuchsen. Schnell eilten sie zur Stadt zurück. „Athene ist uns wohlgesinnt!“, verkündeten sie das Wunder den Bewohnern, „der verkohlte Ölbaum treibt wieder aus. Das ist ein Zeichen. Pallas Athene soll unsere Schutzgöttin sein!“

Oly

Von dieser Zeit an war Pallas Athene die Schutzgöttin der Stadt und der Ölbaum war allen Bewohnern und Bewohnerinnen der Stadt heilig.

________________________ Volk, das damals in Vorderund Zentralasien lebte und ein riesiges Reich beherrschte ________________________ Burg oberhalb der Stadt Athen ________________________ nicht gefallen ________________________ mitteilen ________________________ kleiner Wald ________________________ freundliche entgegenkommende Haltung

Betrachte dieses Comic und überlege, was Poseidon und Pallas Athene hier sagen könnten! Dann fülle die Sprechblasen!

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Abwechselndes Lesevergnügen – Stoppt nach jedem Absatz, sodass der Zuhörer oder die Zuhörerin das Gehörte nacherzählen kann!

ag

1

zeUs, hera & cO

Dädalus und Ikarus – der Sonne entgegen

Jetzt erzählst du!

Dädalus war ebenso ein einfallsreicher Erfinder. Doch war er neidisch auf seinen Neffen Talos, weil dieser schon als Knabe die Töpferscheibe erfunden hatte. Da Talos immer geschickter und erfindungsreicher wurde, stieß ihn Dadälus eines Tages den Burgfels hinab.

Jetzt erzählst du!

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In Athen lebte einst der geschickte Bildhauer und Baumeister Dädalus. Er baute die schönsten Häuser der Stadt. Auch formte Dädalus die herrlichsten Figuren aus Stein, von denen die Menschen glaubten, sie seien lebendig.

mp eV

Um seiner Bestrafung zu entgehen, floh er mit seinem Sohn Ikarus auf die Insel Kreta. König Minos nahm ihn freundlich auf und hatte auch sogleich eine wichtige Aufgabe für ihn. Dädalus sollte dem Minotaurus – einem Ungeheuer, halb Mensch, halb Tier – eine Behausung bauen. Das war keine leichte Aufgabe, denn niemand sollte den Minotaurus zu sehen bekommen. So baute Dädalus ein Labyrinth mit vielen Irrwegen und Krümmungen. Kein Fremder fand sich darin zurecht. Selbst Dädalus fand nur mit größter Mühe den Ausgang.

Behausung: Unterkunft

Jetzt erzählst du!

Labyrinth: Irrgarten

Jetzt erzählst du!

Jetzt erzählst du!

Dädalus suchte sich Vogelfedern und legte sie der Größe nach aneinander. In der Mitte verband er sie mit Fäden, unterhalb strich er Wachs darauf. Dann bog er sie ein wenig nach unten. Nachdem die ersten Probeflüge geglückt waren, baute Dädalus ein weiteres Paar Flügel für seinen Sohn Ikarus.

Jetzt erzählst du!

Er band es ihm um und sagte: „Hör mir genau zu, Ikarus! Fliege immer dicht hinter mir – nicht zu hoch und nicht zu tief! Kommst du der Sonne zu nahe, dann schmilzt das Wachs und du stürzt ins Meer. Fliegst du aber zu tief, so werden deine Flügel durch das Meerwasser nass und schwer und du stürzt ebenso ab.“

Jetzt erzählst du!

Nachdem sein Sohn ihm versprochen hatte, seinem Rat zu folgen, erhoben sich beide mit ihren Flügeln in den Himmel. Dädalus flog voraus, sein Sohn dicht hinterher.

Jetzt erzählst du!

Anfangs ging alles gut. Aber weil Ikarus das Fliegen so gut gefiel, wurde er übermütig. Er wollte näher an die Sonne kommen und flog immer höher. Da trat ein, was Dädalus befürchtet hatte. Durch die heißen Sonnenstrahlen schmolz das Wachs und die Flügel lösten sich auf. Ikarus stürzte in die Tiefe.

Jetzt erzählst du!

In Trauer um seinen einzigen Sohn landete Dädalus auf einer nahen Insel. „Die Götter haben mich für den Mord an meinem Neffen Talos schwer bestraft“, sagte er. Dann begrub er seinen Sohn.

Jetzt erzählst du!

Oly

Doch nach einer gewissen Zeit bekam Dädalus Heimweh. Wie sollte er es aber anstellen, von der Insel zu kommen? König Minos würde ihn nicht gehen lassen. Nach langem Nachdenken hatte er eine Idee. „Jetzt weiß ich, wie ich fliehen kann – und zwar durch die Luft!“, sagte er zu sich.


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Lies diese Sage zuerst einmal aufmerksam durch!

ag

Wie Europa zu seinem Namen kam

Türkei

n

Zypern

Mittelmeer

Oly

mp eV

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In Phönizien herrschte einst König Agenor. Dieser hatte eine wunderschöne Tochter, die Europa hieß. In diese verliebte sich Zeus unsterblich, nachdem er von den Pfeilen des Liebesgottes Eros getroffen worden war. Zeus wollte die Angebetete nun unter allen Umständen für sich gewinnen. Doch er wusste, dass ihm das nur mit einer List gelingen konnte. Da seine Gattin Hera jeden seiner Schritte mit Argwohn verfolgte, musste sie getäuscht werden. So bat Zeus den geflügelten Götterboten Hermes um Hilfe. Diesem befahl er, die Viehherde des Königs Agenor von der Bergwiese zum Strand zu treiben. Währenddessen verwandelte sich Zeus in einen prächtigen Stier mit goldenem Fell. Dann mischte er sich unter Agenors Viehherde. Als Stier getarnt, erreichte Zeus mit der Herde den Strand. Dort erblickte er Europa, die im Kreise ihrer Freundinnen spielte. Vorsichtig näherte er sich ihr und den anderen Mädchen in seiner Stiergestalt. Da er sich sanft und friedlich gab, verloren die Mädchen schnell ihre Scheu vor diesem mächtigen Tier. Schließlich legte sich der Stier zu Europas Füßen und forderte sie damit auf, auf seinem Rücken aufzusitzen. Europa war von diesem goldenen Stier bezaubert. Sie streichelte ihn und bekränzte seine Hörner mit Blumen. Dann setzte sie sich auf den Rücken des friedlichen Tieres. Doch kaum war sie aufgesessen, erhob sich der Stier mit einem Ruck. Er lief so schnell davon, dass ihre Freundinnen ihr nicht mehr folgen konnten. Am Meer angekommen, stürzte sich das Tier in die Fluten. Mit der schönen Königstochter auf dem Rücken schwamm der Stier eine weite Strecke durch das Meer. Europa, die sich verzweifelt und ängstlich an seinen Hörnern festklammerte, atmete erst auf, als sie auf der Insel Kreta strandeten. Am Strand angekommen verwandelte sich der Stier in einen wunderschönen Mann. Dieser gab sich als König der Insel Kreta aus. Nach seinem Willen sollte die schöne Europa seine Gemahlin werden und als seine Königin mit ihm über Kreta herrschen. Da weinte Europa bitterlich und beklagte ihr Schicksal, elternlos und fern der Heimat gestrandet zu sein. Doch plötzlich erschien ihr die Göttin Aphrodite, die von ihrem Sohn Eros begleitet wurde. Sie tröstete Europa, indem sie sprach: „Sei nicht traurig! Dies ist der Wille der Götter, denn mein Vater Zeus hat dich zu seiner irdischen Gemahlin auserwählt.“ Europa reichte dem König die Hand und lebte an seiner Seite als Königin auf der Insel Kreta. Seit damals trägt der Erdteil, der sie aufnahm, den Namen Europa.

Phö nizie

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Argwohn: Misstrauen tarnen: verbergen, maskieren Scheu: Ängstlichkeit, Befangenheit bekränzen: mit einem Kranz schmücken stranden: an einem Strand auffahren oder landen irdisch: auf der Erde befindlich

2

Markiere im Text zehn Schlüsselwörter! erzähle diese Sage mithilfe dieser Schlüsselwörter deinem Sitznachbarn oder deiner Sitznachbarin!

3

Bildet Gruppen in der Klasse! Bereitet diese Sage für ein rollenspiel vor, indem ihr Dialoge erstellt! Tipp: Wie das geht, steht im Sprachbuch auf S. 113.


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zeUs, hera & cO

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Sieh dir diese 2-euro-Münze genau an! Woher wird sie wohl kommen? Kreuze richtig an! %

Ägypten

2

Griechenland

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1

Begründe deine entscheidung in einem Satz! %%% _____________________________________

Türkei

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_____________________________________ _____________________________________

Vervollständige dieses Comic, indem du die Sprechblasen füllst! %%

4

Wo findest du die Antworten auf folgende Fragen im Text? Markiere erst die Antworten im Text und schreibe dann die Zeilenzahl(en) auf die Linien! %%%

mp eV

3

______________________

b) Wer brachte Zeus dazu, sich in Agenors Tochter zu verlieben?

______________________

c) Wen musste Zeus um Hilfe bitten, damit seine Frau Hera keinen Verdacht schöpfte?

______________________

d) In welches Tier verwandelte sich der Göttervater Zeus?

______________________

e) Warum verloren die Mädchen ihre Scheu vor dem Stier?

______________________

f ) Wo kamen Zeus und Agenors Tochter an?

______________________

g) Wer tröstete die schöne Königstochter, die über ihr Schicksal so traurig war?

______________________

h) Wie endet diese griechische Sage?

______________________

Oly

a) Wie hieß die Tochter Agenors?


zeUs, hera & cO

Theaterwerkstatt

LeSeTHeATer

Studiert diese Sage in Kleingruppen ein! Beachtet dabei die Anleitung und die Tipps im Sprachbuch auf S. 113! Doch bevor ihr startet, trefft noch eine Rollenaufteilung! Schreibt dazu eure Namen neben die gewählte Rolle!

ag

1

59

Erzähler/in 1:

__________________________

Freundin:

Erzähler/in 2:

__________________________

Hades:

Erzähler/in 3:

__________________________

Persephone: __________________________

Orpheus:

__________________________

Eurydike:

__________________________

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__________________________

Kerberos:

__________________________

Charon:

__________________________

mp eV

Orpheus und Eurydike

__________________________

Erzähler/in 1:

Orpheus, der Sohn des Königs von Thrakien, war ein unvergleichlicher Sänger. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Vögel, die Fische und die Tiere des Waldes lauschten seinem wunderschönen Gesang. Apollon selbst schenkte ihm eine Lyra.

Erzähler/in 2:

Orpheus’ Gattin war die liebliche Eurydike. Er liebte sie so sehr wie nichts sonst auf der Welt. Doch kurz nach der Hochzeit – beim Spiel mit ihren Freundinnen auf einer grünen Wiese – sollte das Glück enden.

Eurydike:

Welch Schmerz! Wie wird mir? Meine Kräfte schwinden! Accccccch!

Freundin: Orpheus: Freundin:

Orpheus, schnell, komm her! Es ist ein Unglück geschehen. Was ist mit ihr? Wieso ist sie so blass?

Sie ist auf eine giftige Schlange getreten, die sich im Gras versteckt hat. Orpheus kann Eurydike nicht mehr retten, sie stirbt in seinen Armen.

Erzähler/in 1:

Der Sänger war untröstlich. Mit ihm trauerten die Vögel und die Tiere des Waldes. In seiner Not rief er die Götter an.

Orpheus:

Gebt mir Eurydike zurück! Das habe ich nicht verdient!

Oly

Erzähler/in 3:

Erzähler/in 2:

Doch all sein Flehen und Weinen half nichts. So fasste er einen unerhörten Entschluss.

Orpheus:

Ich steige zu den Toten in die Unterwelt hinab. Mit Hilfe meines Gesangs werde ich Hades davon überzeugen, mir Eurydike zurückzugeben.

Erzähler/in 3:

Der Weg in die Unterwelt war schaurig, doch Orpheus kannte keine Furcht. Er musste aber zuvor den Fluss Styx, der Unter- und Oberwelt trennt, überqueren. Dort traf er auf Charon, den Fährmann.

Charon:

Was willst du, Sterblicher? Auch wenn du eine Münze für die Überfahrt hättest, an mir kommst du nicht vorbei!


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zeUs, hera & cO Mit seinem wunderbaren Gesang konnte Orpheus jedoch Charon davon überzeugen, ihn überzusetzen.

Erzähler/in 2:

Vor dem Eingang zum Hades traf er auf Kerberos, den dreiköpfigen, schlangenhaarigen Höllenhund. Kerberos sorgte dafür, dass kein Lebender die Unterwelt betrat.

Kerberos:

Chhhhh – Grrrrr – Chhhhh – Grrrrr!

Orpheus:

Halte ein und lausche meinem Gesang!

Erzähler/in 3:

Und Orpheus begann so wunderschön zu spielen und zu singen, dass sogar Kerberos aufhörte zu knurren. Wie ein Schoßhund legte er sich zu Füßen des Sängers und schlief ein.

Erzähler/in 1:

Orpheus durchschritt schnell die Pforte und traf auf Hades und Persephone, das Herrscherpaar der Unterwelt.

Hades:

Was willst du hier, Sterblicher? Noch nie hat sich ein Mensch lebend in mein Reich gewagt.

Orpheus:

Erzähler/in 3:

Persephone:

Erzähler/in 1:

Orpheus:

Erzähler/in 2:

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Orpheus verbeugte sich vor dem Herrscherpaar. Er begann ihnen singend sein Leid zu klagen. Gebt mir meine Eurydike wieder, denn die Liebe zu ihr zerbricht mein Herz! Schenkt Eurydike von Neuem das Leben! Kann dies aber nicht sein, so nehmt auch mich unter den Toten auf! Er sang so rührend, dass selbst das düstere Herrscherpaar der Macht seines Gesangs nicht widerstehen konnte. Nimm sie mit dir! Doch wisse: Nur, wenn du keinen Blick nach Eurydike wirfst, ehe du das Tor der Unterwelt durchschritten hast, gehört sie dir. Schaust du dich aber früher um, so ist sie für dich auf immer verloren. Schweigend schritten die Liebenden den finsteren Pfad nach oben. Es herrschte eine so unheimliche Stille, dass Orpheus zu zweifeln begann. Er sprach zu sich selbst. Nichts ist zu hören! Am Ende ist sie gar nicht mitgekommen? Der Ausgang ist nah, doch meine Sehnsucht nach ihr riesengroß. Nur einen kurzen Blick wollte er auf sie werfen, um zu sehen, ob sie ihm folgte. Traurig sah sie ihm nur mehr in die Augen. Eine mächtige Hand griff nach ihr. Orpheus, warum hast du dich umgedreht. Nun hast du deine Chance vertan.

Oly

Hades:

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Erzähler/in 2:

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Erzähler/in 1:

Erzähler/in 3:

Voll Verzweiflung streckte Orpheus die Arme nach ihr aus. Aber Eurydike kehrte nicht mehr zurück. Nur ein leiser, klagender Ruf war zu hören.

Eurydike:

Leb wohl, Geliebter!

Erzähler/in 1:

Da wollte Orpheus zurück in den Hades, doch der Eintritt war für ihn für immer verschlossen.

Erzähler/in 2:

Unsagbar traurig kehrte der Sänger in seine Heimat zurück. Von nun an mied er die Menschen. Jeden Tag klagte er den Tieren, den Wäldern und den Felsen sein Leid.

Erzähler/in 3:

Doch der Tod blieb unerbittlich.


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TIROL Unterstreiche beim Lesen jene Wörter, die du nicht kennst!

Frau Hitt erzählt von Käthe Recheis

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In uralten Zeiten, als das Geschlecht der Riesen noch auf der Erde hauste, lebte hoch in den Bergen über dem Inn eine stolze Riesenkönigin. Ihr Palast stand gerade an jener Stelle, wo unten im Tal später Innsbruck entstehen sollte. Frau Hitt, so hieß die Riesenkönigin, war hochmütig und hartherzig und alle ihre Untertanen fürchteten sie. In ihrem Reich gab es herrliche Wälder, grüne Weiden und fruchtbare Felder. Erze und kostbares Gestein lagen in den Bergen offen zu Tage. Ihr Schloss war ganz aus Kristall gebaut und schon aus der Ferne sah man es funkeln und glitzern. Rings um das Schloss blühten die schönsten Rosen, die es jemals gegeben hat.

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1

mp eV

Frau Hitt hatte einen kleinen Sohn, den sie über alle Maßen liebte. Der kleine Riese tollte gern in der Nähe des Palastes umher und war so übermütig und neugierig, dass er seiner Mutter oft Kummer bereitete, obwohl es nur harmlose Dinge waren, um die sie sich sorgte. Aber sie war in ihren kleinen Sohn wahrhaft unvernünftig verliebt und schon der geringste Anlass genügte, sie in Schrecken und Sorge zu versetzen.

Einmal geschah es, dass das Riesenkind auf einem Steckenpferd reiten wollte. Es brach sich eine junge Tanne ab, die am Rand eines moosigen Sumpfes wuchs. Wie sich aber der Junge mit der Tanne herumbalgte, gab das Erdreich nach und samt seiner Tanne plumpste er in den moorigen Schlamm. Er krabbelte wieder aus dem unfreiwilligen Moorbad heraus – aber, du lieber Himmel, wie sah er aus! Am ganzen Körper war er über und über mit stinkendem Morast bedeckt!

Es hat aber noch keinem gut getan, Milch und Brot, diese Gottesgaben, zu missbrauchen. Der Himmel verfinsterte sich plötzlich und ein gewaltiges Erdbeben erschütterte den Berg. Mit donnerndem Krachen stürzte der Kristallpalast der Frau Hitt in sich zusammen. Riesige Muren und Steinlawinen tosten die Berghänge herab, fegten die Wälder hinweg und bedeckten die grünen Almen und blühenden Gärten. Das Reich der Frau Hitt war vernichtet, sie selbst aber zu einem gewaltigen Felsen erstarrt. In Ewigkeit muss sie so stehen bleiben, ihren versteinerten Sohn in den Armen haltend.

Schreibe hier die von dir unterstrichenen Wörter mit erklärung auf!

Oly

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Der Riesenjunge lief heulend zu seiner Mutter ins Schloss. Frau Hitt kam auch gleich, beruhigte ihn und versprach ihm ein schönes neues Spielzeug zum Trost für die ausgestandene Angst. Dann befahl sie ihren Dienern, den Jungen ins Bad zu stecken. Damit auch nicht die geringste morastige Spur an ihm haften blieb, musste ihn die Dienerschaft nach dem Bade außerdem auch noch mit Milch und aufgeweichtem Weißbrot am ganzen Körper gründlich abreiben.

WORT

ERKLÄRUNG


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nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Was hast du dir gemerkt? Vervollständige diese Sätze mit eigenen Worten! %%%

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Hoch in den Bergen _____________________________________________________________.

Sie wohnte in ____________________________________________________________________.

Das riesenkind fiel beim ___________________________________________________________.

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Die Dienerschaft rieb ______________________________________________________________. Zur Strafe _______________________________________________________________________.

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erkläre mit eigenen Worten, welche Lehre aus dieser Sage zu ziehen ist! %%%%%

_________________________________________________________________________________

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_________________________________________________________________________________ Hier findest du zu einem Absatz der Sage vier Aussagen. Nur eine davon fasst den Inhalt des Absatzes richtig zusammen. Kreuze diese an! %%%% Der kleine Sohn einer riesin wird, nachdem er in die rosen rund um das Schloss aus Kristall gefallen war, von den Dienern seiner Mutter gebadet und bekommt Milch zu trinken. Der Sohn einer riesin ist nach seinem Moorbad so aufgeweckt, dass er beschließt, sich aus den Zweigen einer jungen Tanne ein Steckenpferd zu bauen. Der Sohn einer riesin heult nach seinem Moorbad und wird von den Dienern gebadet und anschließend mit Milch und aufgeweichtem Weißbrot gereinigt. Der riesenjunge findet einen Kristall, den er von der Dienerschaft waschen lässt, um ihn anschließend mit aufgeweichtem Weißbrot zu reinigen. In diesem Suchrätsel sind zehn Begriffe aus der Sage versteckt. Suche sie und markiere sie!%

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OBERÖSTERREICH Lies leise die folgende Sage, indem du deinen Blick von Wortblock zu Wortblock gleiten lässt und nicht zurückschaust!

Der Donaufürst

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In dunklen Nächten / oder an nebeligen Tagen / sind im Strudengau / entlang der Donau / manchmal ein tiefes Seufzen / oder auch Klagerufe / zu vernehmen. / Es sind die Klagen der Donaunixen, / die vor vielen / Jahren ihren Herrn, / den Donaufürsten, / verloren haben. / Das ging so zu: /

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Einst lebte ein alter Fischer / mit seiner schönen Tochter / am Ufer der Donau. / Zufrieden ging der Alte / frühmorgens auf Fischfang aus und kehrte erst spätabends / in seine Hütte zurück. Währenddessen arbeitete seine Tochter / fleißig im Haushalt. / Eines Tages aber, / als er seine Netze einzog / und wieder an Land stieg, / fand er aufgeregte Leute vor seiner Hütte. / „Was ist geschehen?“, / fragte er. / So erfuhr er, dass der Donaufürst / als alter Mann verkleidet, / seine Tochter in die Tiefe des Stroms / verschleppt hatte. / Daraufhin / zog sich der Fischer / von allen Menschen zurück. / Er verließ nur mehr selten / seine Hütte. / Als er / von einem alten Fischer erfuhr, dass sich der Donaufürst / in mondhellen, / stürmischen Nächten jenen Schiffern zeigte, / die nichts Geweihtes / an sich trugen, beschloss er, / in einer solchen Nacht / mit seinem Boot / hinauszufahren.

/ / / / / / /

/ / / / /

Kaum befand sich / der alte Mann / in der Mitte des Stroms, / tauchte / eine Gestalt / vor ihm / aus den Wellen auf. / Der Herr des Stromes / hatte blauschimmernde Haare / und einen Bart. / Er trug einen / purpurroten Mantel / sowie eine dreieckige / glitzernde Muschelkrone. / Mit ehrfurchtgebietender Stimme / sprach er zum Fischer: / „Was ist / dein Wunsch?“ / Diese Frage / stellte er allen Menschen, / die ihm begegneten, / um sie dann / in die Tiefe des Stroms / hinabzuziehen. / / / / / / / /

Obwohl schon / viele Jahrhunderte / seit diesem Vorfall / vergangen sind, sucht der Herr / des Stroms / am Ufer und am Grund / der Donau noch immer / nach seinen Steinen. / Erst wenn er sie / gefunden hat, darf er wieder / in seinen Palast / zurückkehren. / Bis dahin / ist es jedem Ertrunkenen gestattet, / vier Tage lang / in seinem Palast / zu verweilen. Dort wird er / von Nixen bedient. / Die Fischerstochter aber / bindet einen Blumenstrauß, / den sie an die Oberfläche / des Stroms hinaufsendet, / damit die Lebenden / wissen, / dass der Strom jemandem den Tod / gebracht hat.

/ / / / / / / /

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Der Fischer aber / sagte kein Wort, / sondern blickte nur / wie gebannt auf die strahlende Gestalt, / die immer näher kam. / Als der Donaufürst aber / nach dem Boot / greifen wollte, / hob der Alte / sein Ruder hoch und schmetterte es / auf das Haupt des Donaufürsten. / Vier große funkelnde Steine / aus der Krone flogen / in weitem Bogen / in die Donau und an das Ufer. / Der alte Mann / hatte sich nur / retten können, weil er auf dem Ruder / einen Rosenkranz / angebracht hatte, / der ihn vor dem Donaufürsten / schützte.

2

Markiere im Text die erklärten Wörter!

Nixe: weiblicher Wassergeist Geweihtes: Gegenstand, der heilig ist purpurrot: samtig roter, etwas ins Blaue gehender, Farbton ehrfurchtgebietend: hohe Achtung einflößend bannen: festhalten schmettern: mit Wucht werfen oder schlagen Rosenkranz: katholische Gebetskette, die aus 59 Perlen besteht


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BURGENLAND

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In dieser Sage sind einige Wörter verschlüsselt. Lies diese Sage leise!

Der Fluch der Nixe vom RELDEISUEN See erzählt von Käthe Recheis

Damals lebte am Ufer des Sees ein alter geiziger REHCSIF. Er legte täglich seine Netze im See aus und abends kehrte er mit reichem Ertrag in seine Hütte zurück. Da er die Fische mit gutem NNIWEG verkaufte, hatte er von Tag zu Tag mehr Geld und wurde bald ein wohlhabender Mann. Er hätte es wahrlich nicht nötig gehabt, über jedes Netz, das nicht zum Bersten voll war, in lautes Jammern auszubrechen. Aber so ist es nun LAMNIE: Mancher kann nie genug haben! Zu jener Sorte von Menschen gehörte unser Fischer. Je mehr DLEG er besaß, desto unersättlicher wurde er.

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See

Österreich

ied

Allmählich aber ließ der Fischreichtum des Sees nach. Der Fischer gab den NEXIN und Wasserfeen die Schuld. „Diese nichtsnutzigen Wesen“, jammerte er, „ich möchte wissen, wozu sie auf der Welt sind! Sie verscheuchen mir nur die Fische mit ihrem unruhigen NEBIERT!“ Er beschimpfte das Wasservolk mit hässlichen NETROW.

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Nimm einen Bleistift und setze ihn beim endbuchstaben der Wörter an! So löst du das rätsel um die verschlüsselten Wörter!

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Höre meinen Rat!

In alten Zeiten – es ist so lange her, dass niemand mehr genau weiß, wann es gewesen ist – lebte einst in den klaren NETULF des Neusiedler Sees das muntere Volk der Nixen und Wasserfeen. Bisweilen geschah es, dass ein HCSNEM unvermutet eines dieser Wassergeschöpfe sah, und man erzählte sich viele wunderliche Geschichten über sie.

wunderlich: eigentümlich geizig: übertrieben sparsam

unersättlich: außerordentlich gierig, maßlos

Bucht: in das Land hineinragender Teil eines Meeres oder Binnengewässers

Der Fischer aber blieb taub für ihre NETTIB. Er war wütend, weil ihm die Nixe das Netz zerrissen und ihm die Fische verjagt hatte. In seinem NROZ stieß er sie mit seiner LEBAG nieder und tötete sie. Bevor die Nixe sterbend im See versank, verfluchte sie ihn. Nie sollte er für diese EHCILKCERHCS Tat zu den NENIES zurückkehren dürfen, rief sie ihm zu. Der Fischer holte ungerührt sein Netz ein, lachte über den HCULF der Nixe und ruderte weiter. Auf einmal verfinsterte sich die ENNOS. Wolken überzogen den Himmel, es wurde am hellen Tag dunkelste THCAN. Ein Beben ging über den glatten Seespiegel. Der MRUTS brach so unvermittelt los, dass der Fischer nicht mehr ans Ufer flüchten konnte. Mannshohe NELLEW rissen seinen NHAK weit in den offenen See hinaus.

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anmutig: bezaubernd, hinreißend

Eines Tages stieg er in sein Boot und ruderte am Ungarn REFUEES entlang. Auf einmal sah er in einer Bucht ein anmutiges Geschöpf, das sich vergeblich bemühte, vor ihm zu fliehen. Er ruderte näher. Es war eine ENÖHCS Wassernixe, die sich in einem seiner EZTEN verstrickt hatte, das sie bei ihren vergeblichen Versuchen, sich zu befreien, an einigen Stellen zerrissen hatte. „Hilf mir aus dem Netz!“, flehte sie. „Ich bin schon sieben EGAT und sieben Nächte hier gefangen und ich kann mich nicht selbst befreien. Meine REDNIK weinen nach mir.“

Gabel: hier → Gerät mit zwei oder mehr Zinken und einem langen Stil ungerührt: gleichgültig Kahn: kleines Boot

Röhricht: Rohr, Schilf

Wenn an stillen Abenden dünne REIELHCSLEBEN das Röhricht des Sees bedecken, hört man von fern ein leises NREHCSTÄLP im See. Es ist der verdammte Fischer, der sein TOOB dem Ufer zusteuern will. Doch sosehr er sich auch bemüht – das Boot weicht nicht von der ELLETS und es gelingt ihm nie, den rettenden DNARTS zu erreichen.


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nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! So ein Durcheinander – entscheide, zu welcher von den beiden Sagen diese Sätze gehören! %%%%

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Donaufürst

Eine Wassernixe hatte sich in seinem Netz verfangen. Zufrieden ging der alte frühmorgens zum fischen.

Fluch der nixe

In der Mitte des Stroms tauchte eine Gestalt aus den Wellen auf.

erl

Er wurde ein wohlhabender Mann, da er die fische teuer verkaufte. „Ich bin schon sieben Tage und Nächte in diesem Netz gefangen.” Vier große funkelnde Steine flogen aus der Krone.

Er trug einen purpurroten Mantel und eine dreieckige Krone. Er stieß sie mit seiner Gabel nieder und tötete sie.

Das Boot wich nicht von der Stelle und er erreichte nie das Ufer.

mp eV

Sie band einen Blumenstrauß und schickte ihn nach oben.

Der fischer lachte über den fluch der Nixe und ruderte weiter. Er zeigte sich nur jenen fischern, die nichts Geweihtes trugen.

Nixenkuddelmuddel – Kreise jene sechs Nixen ein, die gleich aussehen! %

Oly

2


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saGenhaFtes Österreich

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Nur die Anfangsbuchstaben sind an ihrem Platz. entschlüssle diese Begriffe, die als orange markierte Wörter in den beiden Sagen vorkamen! %%%

GEBAL = __ __ __ __ __

WREUNDLICH = __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ RÖCHHRIT = __ __ __ __ __ __ __ __

4

BENANN = __ __ __ __ __ __ NXIE = __ __ __ __

BCHUT = __ __ __ __ __

GIZEIG = __ __ __ __ __ __

erl

RENOSKARNZ = __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

ag

3

Für Wiffzacke – Löse dieses rätsel, welches dir die Wassernixe auf den Weg mitgibt! %%%%

mp eV

Ein Mann hat sechs Töchter und jede Tochter hat einen Bruder. Wie viele Kinder hat der Mann?

_______________Kinder

5

Notiere hier zwei Fragen zu jeder Sage! Stelle diese anschließend deinem Sitznachbarn oder deiner Sitznachbarin! %%% Wie viele kann er oder sie beantworten?

Der Donaufürst

F1: _______________________________________________________________________________

F2: _______________________________________________________________________________ Der Fluch der Nixe vom Neusiedler See

F1: _______________________________________________________________________________

Oly

F2: _______________________________________________________________________________

6

Welchen Weg muss die Nixe schwimmen, um in den Palast des Donaufürsten zu gelangen? Kreise die Zahl ein! % 1

2 3

4


saGenhaFtes Österreich

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1

ag

Dichterwerkstatt Lies Strophe für Strophe und markiere dabei dir unbekannte Wörter! Kläre diese mit Hilfe des WB oder Duden online!

Ballade vom lieben Augustin von Franz Karl Ginzkey

7 Tote auf Tote dort lagen zu Hauf,

Augustin hieß er, und wo er erschien Lachten die Leute und freuten sich sehr. War doch kein andrer so lustig wie er.

Augustin purzelte mitten darauf. Aber er sagte: „Was schert mich die Pest?“ Schlief dann so fest, wie die Ratten im Nest.

2 Saß er im Wirtshaus beim funkelnden Wein, Trank er so lang, bis kein Heller mehr sein. Siehe, dann sang er mit fröhlichem Sinn: O du lieber Augustin, alles ist hin!

8 Tote auf Tote noch warf man zu Hauf,

Plumps auf den schlafenden Spielmann hinauf. Aber als Augustin morgens erwacht, Sprach er: „Ich schlief eine köstliche Nacht!“

9 Als man dann nahte mit Grabesgesang,

mp eV

3 Kommt doch für jeden die Zeit auf der Welt,

erl

1 War einst ein Spielmann im lustigen Wien,

Dass ihm sein Glück auf ein Häuflein zerfällt. Wohl ihm, vermag er mit Trostes Gewinn Fröhlich zu singen dann: alles ist hin!

Scholl aus der Grube ein Dudelsackklang. „Jesus, Maria, wer ist denn da drin?“ „Augustin“, schrie er, „und alles ist hin!“

4 Einst schlich Frau Pest sich nach Wien in die Stadt, 10 Solcherlei Fröhlichkeit wirkte mit Macht, Dass selbst zwei Tote noch lachend erwacht. Lachend ergriff man ein rettendes Seil, Zog aus dem Pestloch sie munter und heil.

5 Einer nur war, der den Mut nicht verlor.

11 Als nun Frau Pest von der Sache erfuhr,

Dudelsackpfeifend und keck wie zuvor Blieb nur Freund Augustin, immer bereit, Lustig zu sein in der schrecklichen Zeit.

Sprach sie zum Tod: „Das ist Wiener Hamur! Solcher Hamur ist mir grässlich verhasst, komm, lass uns anderswo weilen zu Gast!“

6 Einmal geschah's, und es war in der Nacht,

12 Fluchend verließ sie die lachende Stadt,

Augustin gab auf dem Heimweg nicht acht, War ganz beseligt von Mondschein und Wein, Fiel in ein Pestloch mitten hinein.

Hungrige Pest wird von Lachen nicht satt. Funkelnder Wein und der rechte Humor Treibt selbst die Pest und den Tod aus dem Tor.

Oly

Tausende fraß sie und fraß sich nicht satt. Bald gab's kein Haus, wo der Tod nicht erschien. Schrecken erstarrt lag das lachende Wien.

2

Hamur: alter Wiener Ausdruck für Humor

Notiere hier deine markierten Wörter und ihre erklärung!

Ballade = mehrstrophiges, erzählendes Gedicht / Spielmann =

3

Unterstreiche im Gedicht wie im Beispiel die reimpaare mit zwei Farben! (a, b)

4

Um welche Reimart handelt es sich hier? Kreuze an!

Kreuzreim (ab – ab)

Paarreim (aa – bb)


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saGenhaFtes Österreich

Dichterwerkstatt 1 Wo lebte der liebe Augustin? Wie war er so?

5

9

Wie entdeckten die Totengräber ihn?

6

Was tat er am liebsten im Wirtshaus?

6 Wo fiel Augustin am Heimweg hinein?

3

Was kann man im Unglück sagen?

4

Wie wird die Pest beschrieben?

7

8

Was tat er nach seinem Sturz?

Wie ging es Augustin am Morgen?

mp eV

Welches Instrument spielte Augustin?

2

ag

Suche dir einen Partner/eine Partnerin! Stellt euch gegenseitig diese Fragen und beantwortet sie Strophe für Strophe!

erl

5

10

11

Weshalb erwachten auch zwei Tote?

Mit wem unterhält sich die Pest?

12 Was hat die Pest vertrieben?

Vervollständige den lückenhaften einleitungstext zu dieser Ballade!

a) Lies dazu den Informationstext zu dem Dichter und ergänze die Satzanfänge! b) Dann schreibe kurz auf, um was es in dieser Ballade geht!

Franz Karl Ginzkey

Franz Karl Ginzkey (* 8. September 1871 in Pola, heute Pula, Kroatien, † 11. April 1963 in Wien) war ein österreichischer Dichter und Schriftsteller. Sein bekanntestes Buch Hatschi Bratschi Luftballon hat Generationen von Kindern in seinen Bann gezogen.

Die „Ballade vom lieben Augustin“ stammt von ___________________________________

Oly

(1871 – ________). Er war ________________________________________________________ ______________________________. Bekannt wurde _____________________________

_____________________________________________________________________. Seine Ballade spielt __________________. Sie erzählt von __________________________ _____________________________________________________________________________

7

HB 19: Hör dir nun die erzählung „Der liebe Augustin“ von Käthe Reicheis an! Welche Unterschiede zu dem Inhalt der Ballade fallen dir auf?


saGenhaFtes Österreich

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Urban legends – Großstadtlegenden aus Österreich Markiere im Text jene Stellen, die auch auf Volkssagen zutreffen! Dann besprich mit deinem Sitznachbarn/deiner Sitznachbarin, weshalb Großstadtlegenden auch zu den Sagen gezählt werden!

ag

1

2

erl

Urban legends sind skurrile Erzählungen, in denen die Protagonisten meist namentlich nicht bekannt sind. Sehr oft heißt es nur, die Geschichte sei dem Freund skurril: sonderbar, seltsam eines glaubwürdigen Bekannten passiert. Häufige Motive der Geschichten sind Angst, Rache und Humor. Früher wurden sie mündlich weitergegeben, heute Protagonist: Hauptfigur verbreiten sie sich immer mehr über E-Mail, Websites und soziale Netzwerke. Von wem diese Geschichten stammen, ist in der Regel nicht bekannt. Manchmal schaffen es diese Großstadtlegenden auch als Nachrichten in Zeitungen. Dann bezeichnet man sie als Zeitungsenten.

Lies zuerst diese Sammlung von urban legends aus Österreich! Wähle dann eine Geschichte aus und schreibe sie zu einer Volkssage um! Nimm dabei auch einen Perspektivenwechsel vor! Beispiel: 2006 wurden wir in Linz zu einem ...

mp eV

OBERÖSTERREICH

Einbrecher ruft Polizei

(Oberösterreichische Nachrichten 2006)

Ein Einbrecher war beim Einsteigen in einen Kindergarten in Linz kopfüber im Fenster festgeklemmt worden. Da er sich nicht mehr befreien konnte, wählte er – kopfüber im Fenster hängend – mit seinem Mobiltelefon den Notruf der Polizei. Die Polizisten kamen, befreite ihn und nahmen ihn anschließend gleich fest. Anmerkung: Hinweise auf vergleichbare Fälle, etwa wie das Skelett eines Einbrechers, das im Jänner 2001 im Bundesstaat Mississippi gefunden worden war, der in einem Kamin vor 16 Jahren stecken geblieben war, werden gerne entgegengenommen!

BURGENLAND

Osterhasen und Gartenzwerge entführt

Gendarm: alte Bezeichnung für einen Polizisten auf dem Land

(ORF-Pressemitteilung vom 14. April 2003)

Oly

Sechs Jugendliche aus dem Südburgenland hatten in der Nacht vom 13. auf den 14. April 2003 insgesamt 54 HolzHasen aus Gärten entführt und sie im Wald versteckt.

Die sechs Burschen im Alter von 17 bis 21 Jahren waren in Gerersdorf bei Güssing, Rehgraben und Sulz auf Beutezug. Das rätselhafte Verschwinden der Hasen sorgte in den Ortschaften für helle Aufregung. Gendarmen stießen bei Nachforschungen schließlich auf die Jugendlichen. Sie hatten eine Liste mit sämtlichen Gärten angefertigt, in denen die Osterhasen aufgestellt waren. Die „entführten“ Hasen erhielten die

Besitzer mittlerweile zusammen Entschuldigung wieder zurück.

mit

einer

Derartige „Entführungen“ sind bisher vor allem aus Frankreich bekannt. Dort gibt es eine eigene „Gartenzwerg-Befreiungsfront“. Seit mehr als fünf Jahren sind diese organisierten Banden nächtens unterwegs. Sie steigen in die gepflegten Vorgärten und entwenden die liebevoll am Springbrunnen oder mitten im Blumenbeet stehenden Zwerge aus ihrer Gefangenschaft. Die Wichtel werden dann von ihren Entführern mit den Worten „Viel Glück im neuen Leben“ in einem Waldstück freigelassen.


70

saGenhaFtes Österreich

KÄRNTEN

Eine kuriose Geschichte wurde im Sommer 2001 aus Kärnten gemeldet: Vom dortigen Affenberg in Landskron sei das sieben Jahre alte Makaken-Männchen „Arno“ entflohen. „Arno“ hatte sich einer Führung angeschlossen, sich hinter einem Kinderwagen versteckt

ag

Arno hinter Kinderwagen versteckt (ORF.at vom 5. 8. 2001) und konnte so vom Affenberg ausreißen. 15 Kilometer entfernt sei es dann einem Pfleger gelungen, den Affen mit Hilfe eines Betäubungsgewehres an der weiteren Flucht zu hindern.

erl

NIEDERÖSTERREICH

Krokodil-Alarm am Stausee Ottenstein (ORF-Pressemitteilung vom 4. 7. 2002)

mp eV

Am Stausee Ottenstein, Bezirk Zwettl, hat es schon öfters Hinweise auf ein angebliches Krokodil gegeben. Im Juli 2002 hat eine Wienerin ein Krokodil gesehen. Die Suche von Beamten des Gendarmeriepostens Zwettl hat bisher noch kein Ergebnis gebracht. Die Beamten versichern jedoch, weiter nach einem Krokodil Ausschau zu halten.

SALZBURG

Vermisst am Untersberg (Salzburger Kronenzeitung, 22. 8. 1987) Im Jahr 1987 wurden ein Münchner Ehepaar und eine weitere Frau am Salzburger Untersberg vermisst. Das Trio konnte trotz mehrtägiger Suche im Gebiet des Untersberges nicht aufgefunden werden. Das rätselhafte Verschwinden führte zu Spekulationen über

die Existenz einer Zeitsprunghöhle im Untersberg. Wie groß war aber die Enttäuschung, als die drei vermissten Bergsteiger nach drei Monaten auf einem Frachter im roten Meer aufgefunden wurden.

STEIERMARK

Das geföhnte Kaninchen (E-Mail-Zusendung an sagen.at, 2002)

Oly

Bei einer Gartenparty kam zu später Stunde der Haushund mit einem toten Kaninchen zu den Feiernden. Der Sohn des Hauses erkannte des Nachbarn geliebtes Kaninchen. Um Probleme mit dem Nachbarn zu vermeiden, beschloss die Runde Folgendes: Sie wuschen das ziemlich dreckverschmierte Tier mit Seife, trockneten das weiße Fell mit einem Fön und frisierten es. Anschließend schlichen sie zum Nachbargrundstück und platzierten das tote Tier in seinem Käfig. Am nächsten Tag traf man den Nachbarn, der ziemlich aufgeregt erzählte: „Stellt euch das vor! Gestern ist mein weißes Kaninchen gestorben. Ich bin also in den Wald gegangen und habe es dort vergraben. Und heute gehe ich bei seinem Käfig vorbei und was sitzt dort drinnen? ..."

TIROL

Das Radio im Zahn (erzählt von Wolfgang Moser/ sagen.at) Ein Professor hatte in seinen hohlen Zahn ein WalkieTalkie eingebaut, um von seinem Garten aus besser mit seiner Frau im Haus kommunizieren zu können. Nachdem man ihn endlich per Funkpeilung geortet

hatte, stellte sich heraus, dass sein „Zahn“ über mehrere Stunden jeglichen Funkbetrieb der Rettung und der Polizei lahmgelegt hatte.


saGenhaFtes Österreich

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VORARLBERG

ag

Der entlaufene Tiger (erzählt von Wolfgang Moser/sagen.at) Bei der Bezirksleitzentrale der Gendarmerie in Dornbirn ging die Meldung einer alten Frau aus Lustenau ein, dass ihr „Tigerle“ ausgekommen sei. Der Beamte vor Ort gab über Funk die Meldung hinaus, dass ein Tiger entlaufen sei. Da in Dornbirn gerade zu dieser Zeit ein Zirkus gastierte, ging die Polizei von einem echten Tiger aus und rückte mit Schießgewehren aus. Schließlich stellte sich das Ganze jedoch als Irrtum heraus.

erl

WIEN

Schweizerhaus im Prater wird McDonald's (die Presse 17. 9. 2005)

eine diesbezügliche Anfrage gegeben und es wurden niemals Gespräche darüber geführt. „Es wäre absolute Geldvernichtung, ein Lokal, das funktioniert und von den Wienern geliebt wird, einfach aufzugeben.“ Also gilt hier auch in Zukunft Stelze und Bier statt Burger und Cola.

mp eV

Das berühmte Gasthaus „Schweizerhaus“ im Prater in Wien soll an McDonald's verkauft werden. Dieses Gerücht hält sich hartnäckig seit Jahrzehnten. „Absoluter Schwachsinn", meint der SchweizerhausChef, „das Gerücht gibt es seit 30 Jahren, aber es ist nichts dran.“ Es habe von der Fast Food-Kette niemals

AUSTRIA ODER AUSTRALIA

Die wohl bekanntesten österreichischen modernen Sagen handeln über die Verwechslung von Österreich (AUSTRIA) mit Australien. So wird von fehlgeleiteter Post erzählt, die erst mit monatelanger Verspätung mit dem

3 Inder:

Vermerk „Wien not known in Australia“ ankam. Um dieser Verwechslung entgegenzuwirken, ist es für Reisen in das Ausland anzuraten, T-Shirts mit dem Warnhinweis „No Kangoroos in Austria“ zu kaufen.

Bildet ein Zweierteam! Lest diesen Dialog mit verteilten rollen. Das Gespräch fand in einem Lift irgendwo in Indien zwischen einem Österreicher und seinem Nachbarn, einem Inder, statt. Woher kommst du?

Österreicher:

Aus Österreich.

Inder:

Ahh, Australia!

Österreicher:

Nein, Austria, Europa. Nachbarland Deutschlands.

Inder:

Ok, ich verstehe. (Pause)

Inder:

Gibt es in Austria viele Kängurus?

Oly

Das ist oft der Punkt, an dem ich aufgebe und so tue, als gäbe es wirklich Kängurus in Österreich. Österreicher:

Ja, klar!

Inder:

Esst ihr die Kängurus?

Österreicher:

Ja.

Inder:

Und wie schmeckt das?

Meines Wissens wird Känguru-Fleisch tatsächlich verspeist.

An dieser Stelle wurde es eng, denn ich habe keine Ahnung, wie Känguru-Fleisch schmeckt, konnte aber auch schlecht wieder zurück. Österreicher:

Hm, schwer zu beschreiben.

Inder:

Naja, versuch es mal. Schmeckt es eher nach Lamm oder Schwein?

Österreicher:

Also ich würde sagen, irgendwo zwischen Huhn und Rind.

Gott sei Dank erreichte da der Lift die Garage und unsere Wege trennten sich.


72

saGenhaFtes Österreich

Dichterwerkstatt: Mundart HB 20: Höre dir das Austropop-Lied der Gruppe STS an und lies dabei mit!

Kinder hab’n ihr’n Kopf so frei – Songtext von STS

Courage: Mut, Unerschrockenheit

2

12 13 14 15 16 17 18 19 20 21

Dazu brauchst keine grobe Hand Und so kleine Herzen bluten still Manchesmal a ganzes Leb'n lang Wer g'schlag'n wird, is oft zum Schlag'n verdammt Nimm dir Zeit, die Zeit muss sein Zum Red'n und zum Zuhör'n Sie können's brauch'n für ihr Leb'n Schenk her deine Kraft, schenk her deinen Stolz Und sie werd'n sich ausweinen Sie können's brauch'n für ihr Leb'n Refrain: Viel zu schnell kommt dann der Tag Wo sie auf eig'nen Füß' steh'n Sie können's brauch'n für ihr Leb'n Halt sie net auf, lass' sie nur geh'n Viel mehr kannst jetzt net mehr geb'n

erl

10 11

Lehr die Kinder Toleranz Und sie werd'n dir zuhör'n Sie können's brauch'n für ihr Leb'n Gib ihnen Sicherheit, Vertrau'n Und sie werd'n gerecht sein Sie können's brauch'n für ihr Leb'n Munter's auf zum Mutigsein Und sie werd'n Courage zeig'n Sie können's brauch'n für ihr Leb'n Refrain: Kinder hab'n ihr'n Kopf so frei Du kannst sie spielend lenken

22 23 24 25 26

mp eV

1 2 3 4 5 6 7 8 9

ag

1

Beantworte folgende Fragen!

An wen richtet sich dieser Liedtext? __________________________________________________________ Was brauchen Kinder für ihr Leben? Zähle mind. vier Vorgaben aus dem Text auf! ________________________________________________________________________________________

3

Mundart – Um Übersetzung wird gebeten! Schreibe neben diesen Sätzen die Nummern der Zeilen, in denen sie stehen! _______

Gib ihnen Sicherheit, Vertrauen

_______

Und sie werden sich ausweinen

_______

Wer geschlagen wird, ist oft zum Schlagen verdammt

_______

Oly

Halte sie nicht auf, lasse sie nur gehen

Muntere sie auf, Mut zu zeigen

_______

Viel mehr kannst du jetzt nicht mehr geben

_______

Manches Mal ein ganzes Leben lang

_______

Und sie werden Courage zeigen

_______

4

Wähle eine Möglichkeit aus! Du kannst diesen Liedtext... a) in deinem Heft vollständig in die deutsche Standardsprache übersetzen. b) in deinen eigenen Dialekt oder deine Erstsprache übertragen!

Was bedeutet der Satz in Zeile 15?


MaGische MOMente

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Kulinarium Speisekarte (mit Hör- und Druckfehlern)

Der Kükenchef empfiehlt Alte Torspeisen Durst in Messing und Öl Gefische Vorspeiben Kotzarella mit Basilikrumm

mp eV

Stinkenrolle

ag

Der Auftrag an den Zauberlehrling lautete: „Schreibe eine Speisekarte für unser Magiertreffen!“ Da der Junge aber nie genau zuhört, sind ihm einige Fehler unterlaufen. Verbessere in dieser Speisekarte seine Fehler, indem du die Speisekarte daneben richtig aufschreibst!

erl

1

Puppen

Französische Bibelsuppe Griessockerlpuppe Hackerbsenpuppe

Hauptreisen

Wiener Schnipsel

Lackhuhn mit Fleiß Rissenotto

Bürstel mit Kraft

Nachtspeisen

Kirchenkompott

Oly

Leiser Schmarrn Apfelpudel

Mugel, hupf!

(Nach: Gerda Anger-Schmidt, Renate Habinger: Neun nackte Nilpferddamen. Aller Unsinn macht Spaß, 2008)

2

Gestalte selbst so eine Speisekarte! Nimm dazu deine Lieblingsgerichte und wandle sie ab! Dann lies sie einem Mitschüler/einer Mitschülerin vor! Errät er oder sie die Speisen?


74

MaGische MOMente

Was machst du denn da? Und so geht’s ...

ag

Theaterwerkstatt Aufwärmübungen für rollenspiele a) Du stellst deinem Partner/deiner Partnerin irgendeine Tätigkeit pantomimisch vor (z. B. rührst du eine Suppe in einem Topf ).

erl

b) Dieser soll dich jetzt freundlich fragen: „Was machst du denn da?“ Deine Antwort muss aber eine Lüge sein, wie: „Ich schreibe einen Aufsatz.“ c) Nun beginnt dein Partner pantomimisch einen Aufsatz zu schreiben. Jetzt musst du den anderen fragen: „Was machst du denn da?“ Die Antwort, die du erhältst, stimmt natürlich auch nicht. Jetzt stellst du die falsche Antwort (Tätigkeit) pantomimisch vor usw.

Stop and go

mp eV

Und so geht’s ...

ein Spiel für die ganze Klasse

a) Ihr geht durch den Klassenraum und verteilt euch gleichmäßig. Stellt euch vor, ihr wärt Moleküle in einem Luftballon! b) Wenn eure Lehrkraft STOP oder FREEZE ruft, friert ihre eure Bewegung ein. c) Nun sagt die Lehrkraft GO und gibt euch vor, wie ihr weitergehen sollt: o als alte Frau mit Gehstock, die zur Straßenbahn läuft o als Model am Laufsteg, das zu große Schuhe anhat o als jemand, der bei McDonald’s zehn Hamburger gegessen hat o als Schuldirektorin, die im Lotto gewonnen hat

Gefühlsreigen Und so geht’s ...

a) Deine Gruppe stellt sich vor der Klasse in einer Reihe auf. Ihr bekommt nun eine Karte mit einem Satz, den jeder still für sich lesen soll. b) Nachdem ihr den Satz kennt, bekommt ihr eine Ausdruckskarte zugewiesen. Ihr dreht euch nun mit dem Rücken zu eurem Publikum und probt den richtigen Gesichtsausdruck zu eurer Stimmungskarte.

Oly

c) Nach zwei Minuten dreht ihr euch um und sagt gemeinsam den Satz auf. Dabei muss aber jeder von euch die ihm zugewiesene Stimmung ausdrücken (Mimik, Stimmlage). d) Das Publikum muss nun erraten, welche Gefühle von wem dargestellt werden.


MaGische MOMente

75

ag

Dichterwerkstatt Was so alles passiert, wenn man etwas ausprobiert, das man noch nicht kann, erfährst du in dieser Ballade.

1

Gehe bei der erarbeitung des ersten Teils dieser Ballade nach diesem Muster vor!

a) Lies zuerst diesen Teil der Ballade still! Tipp: Die Worterklärungen helfen dir, diese Ballade besser zu verstehen. Bedenke, sie ist schon fast 200 Jahre alt!

erl

b) Dann löse die Aufgabenstellungen in der rechten Spalte!

Der Zauberlehrling von Johann Wolfgang von Goethe 1. TEIL ____________________________________

Brauch: Gewohnheit

mp eV

1. Hat der alte Hexenmeister

Sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister Auch nach meinem Willen leben. Seine Wort und Werke Merkt ich und den Brauch, Und mit Geistesstärke Tu ich Wunder auch. Walle! walle Manche Strecke, Dass, zum Zwecke, Wasser fließe Und mit reichem, vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße.

Weil der Magier endlich weg ist, ... will der Lehrling auch zaubern. hat der Lehrling Angst vor den Geistern und dem Brauch. erschafft der Lehrling seine eigenen Geister.

Was will er mit der Zauberformel erreichen?

____________________________

Oly

____________________________________ 2. Und nun komm, du alter Besen, Nimm die schlechten Lumpenhüllen! Bist schon lange Knecht gewesen: Nun erfülle meinen Willen! Auf zwei Beinen stehe, Oben sei ein Kopf, Eile nun und gehe Mit dem Wassertopf! Walle! walle manche Strecke, Dass, zum Zwecke, Wasser fließe Und mit reichem, vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße.

____________________________ ____________________________

Der verzauberte Besen bekommt ... Beine und auf dem Kopf einen Wassertopf. Beine und Kopf und wird zu einem Wasserträger. die Freiheit geschenkt.

Geistesstärke: Verstand Schwall: große Menge an Wasser, die wie eine Flut ist ergießen: in großer Menge irgendwohin fließen Lumpenhülle: abgetragene Kleidung, von der nur mehr Fetzen da sind Knecht: jemand, der willenlos einem Befehl gehorcht


76

MaGische MOMente Das Becken ist bald voll, weil ... der Fluss über das Ufer tritt. der Besen so schnell rennt.

ag

___________________________________ 3. Seht, er läuft zum Ufer nieder! Wahrlich! ist schon an dem Flusse, Und mit Blitzesschnelle wieder Ist er hier im raschem Gusse. Schon zum zweiten Male! Wie das Becken schwillt! Wie sich jede Schale Voll mit Wasser füllt! Stehe! stehe! Denn wir haben Deiner Gaben Vollgemessen! – Ach, ich merk es! Wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen!

Der Zauberlehrling ...

erl

stoppt den Besen.

freut sich über die Gaben. erinnert sich nicht mehr an den Gegenzauber.

Suche dir jemanden zum Üben der richtigen Betonung! Lest euch dazu die Strophen 1 bis 3 abwechselnd gegenseitig vor! Tipp: Achte auf die Gefühle, die der Zauberlehrling hat, und bringe sie stimmlich zum Ausdruck!

mp eV

Guss: mit Schwung geschüttete Flüssigkeit

2

er selbst jede Schale mit Wasser füllt.

schwellen: bedrohlich wachsen Gabe: Geschenk

3

Lies nun, wie die Ballade im 2. Teil weitergeht!

2. TEIL

vollgemessen: genug

Oly

Willst am Ende Gar nicht lassen? ___________________________________ Will dich fassen, Will dich halten 4. Ach, das Wort, worauf am Ende Und das alte Holz behende Er das wird, was er gewesen. Mit dem scharfen Beile spalten! Ach, er läuft und bringt behende! Wärst du doch der alte Besen! ___________________________________ Immer neue Güsse 6. Seht, da kommt er schleppend wieder! Bringt er schnell herein, Wie ich mich nun auf dich werfe, Ach, und hundert Flüsse Gleich, o Kobold, liegst du nieder; Stürzen auf mich ein! Krachend trifft die glatte Schärfe. Nein, nicht länger Wahrlich! brav getroffen! Kann ich’s lassen: Seht, er ist entzwei! Will ihn fassen! Und nun kann ich hoffen, Das ist Tücke! Und ich atme frei! Ach, nun wird mir immer bänger! Wehe! wehe! Welche Miene! welche Blicke! Beide Teile Stehn in Eile ___________________________________ Schon, als Knechte, Völlig fertig in der Höhe! 5. O, du Ausgeburt der Hölle! Helft mir, ach! ihr hohen Mächte! Soll das ganze Haus ersaufen? Seh ich über jede Schwelle Doch schon Wasserströme laufen. Ein verruchter Besen, Der nicht hören will! Stock, der du gewesen, Steh doch wieder still!

___________________________________ 7. Und sie laufen! Nass und nässer Wird's im Saal und auf den Stufen: Welch entsetzliches Gewässer! Herr und Meister! Hör' mich rufen! –


MaGische MOMente 4

77

Schreibe die passenden orangen Wörter (Strophe 4 – 7) in der richtigen Form zu den erklärungen!

___________________________

_______________________________

flink

Werkzeug, das wie eine Axt aussieht

Boshaftigkeit

_____________________________

___________________________

_______________________________

voll Angst

gemein

jemand, der eine negative Eigenschaft in besonders ausgeprägter Form hat

Notiere hier! Wie gibt sich der Zauberlehrling? Wie verändern sich seine Gefühle, seine Stimmung und sein Auftreten? Ordne jene Begriffe, die für dich am besten passen, den beiden Teilen des Gedichtes zu!

erl

5

ag

_____________________________

hektisch M erkennt seinen Fehler M verzweifelt M überschätzt sein Können M ängstlich M selbstbewusst M erfreut M aggressiv M überrascht M wütend

2. TEIL

mp eV

1. TEIL

6

Trage nun Teil 1 und 2 vor! Beziehe dabei die in Aufgabe 5 zugeordneten Stimmungslagen in deine Betonung mit ein!

7

Überlege, wie die Ballade weitergehen könnte! Schreibe auf, welches ende du dir wünschen würdest!

_____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________

Oly

3. TEIL

___________________________________ 8. Ach, da kommt der Meister! Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, Werd ich nun nicht los. „In die Ecke, Besen! Besen! Seids gewesen! Denn als Geister Ruft euch nur, zu seinem Zwecke, Erst hervor der alte Meister."

Was meinst du? Welche Lehre wird mein Lehrling aus diesem Erlebnis ziehen?

8

Höre dir nun mit HB 15 die Ballade nochmals an, bevor du die „Aufgaben für schlaue Köpfe“ löst!


78

MaGische MOMente

nun geht’s los – aufgaben für schlaue Köpfe! Stell dir vor, du wärst ein Hexenmeister/eine Hexenmeisterin! Wähle einen Wunsch aus und denke dir dazu einen passenden Zauberspruch aus! %%

ag

1

 Morgen soll die Sonne scheinen.

 Ich will einen Einser auf die Deutsch-Schularbeit.

 Mein Zimmer soll sauber sein.

 eigener Wunsch: ____________________________________

Sprachliche Bilder – entschlüssle diese, indem du den Textstellen die sprachlichen Deutungen zuordnest! Verbinde dazu mit Linien! %%%

... hundert Flüsse stürzen auf mich ein.

erl

2

das Wort, das ihn wieder zurückverwandelt.

... das Wort, worauf am Ende er das wird, was er gewesen.

Ich weiß, wie er es macht, weil ich aufgepasst habe.

Denn wir haben deiner Gaben vollgemessen!

Ich werde von einer Flutwelle überschwemmt. Du hast schon genug gemacht.

... mit reichem vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße

Das scharfe Beil schlägt laut ein.

mp eV

Seine Wort und Werke merkt ich, und den Brauch.

Das Wasser wird immer mehr und füllt das Bad.

Krachend trifft die glatte Schärfe.

3

Wandle die letzte Strophe in eine zeitgemäße, jugendliche Sprache um! Versuche dabei, auch den Zauberspruch des alten Meisters zu verändern! %%%% So kannst du beginnen: Fix,

da kommt der Chef

4

Schreibe über jeden Abschnitt der Ballade auf die leere Zeile eine passende Überschrift! %% Beispiel: 1. Zaubern wie der Meister

5

erzähle den inhalt der Ballade aus der Sicht des BESENS nach (ca. 170 – 200 Wörter)! %%%%%

Stellt euch vor! Als unser Hexenmeister einmal das Haus verließ, hatte sein etwas großspuriger Lehrling ...

So kannst du beginnen:

recherchiere im internet (http://www.planet-wissen.de) zu dem Verfasser dieser Ballade! Fülle dann diesen Steckbrief aus! %%

Oly

6

NAME: ____________________________________________________________ lebte von __________ bis __________ geboren in __________________________________ zwei Werke: __________________________________________________________________

7

HB 21 + 22: Höre dir nun die rap-Version des Zauberlehrlings an! Dann rappt ihn gemeinsam zum Playback! %

8

Bildet Gruppen und verfasst ein Drehbuch mit Dialogen für den Zauberlehrling! Dann stellt eure Stücke den anderen vor! %%%%


MaGische MOMente

79

Klick ins Buch Lies hier die erste Leseprobe aus den im Sprachbuch auf S. 161 vorgestellten zwei Büchern! Viel Vergnügen beim Lesen!

ag

1

1. LESEPROBE: Schule der magischen Tiere von Margit Auer

„Versuch es noch mal“, ermunterte ihn Mortimer Morrison.

erl

Der Omnibus knatterte über die Eisfläche und kam laut röhrend zum Stehen. Ein Mann stieg aus, von oben bis unten dick eingepackt. Er sah sich um. Eisberge ragten aus den glatten Wasserflächen in den blauen Himmel. Weiße, sanft geschwungene Schneeberge glitzerten in der Sonne. Es war ganz still.

Nach einer halben Stunde Fußmarsch stieß er auf die Pinguinkolonie. Er ließ seinen Blick über die vielen schwarzen Köpfe schweifen, dann ging er in die Hocke und begann leise zu sprechen. „Ich bin’s, Mortimer Morrison“, murmelte er. „Inhaber der magischen Zoohandlung. Magische Tiere sind bei mir gut aufgehoben. Wer möchte, darf sich mir anschließen.“ Er wartete.

„Ich wusste gar nicht, dass es noch jemanden gibt, der meine Sprache spricht“, sagte er zögernd. Er hob den rechten Flügel und deutete hinüber zu der Kolonie, wo die Tiere dicht an dicht standen. „Ich habe mich so einsam gefühlt.“

mp eV

Und dann kam von irgendwoher ein leises Schnarren. Und Rufe, die sich ein bisschen wie Trompetenklänge anhörten. Der Mann lächelte. Er rückte seine Fellmütze zurecht und stapfte los.

„Krrcheech“, schnarrte der Pinguin und holte tief Luft.

Noch war keines der Tiere auf ihn aufmerksam geworden. „Magische Tiere sind einzigartig“, sprach er weiter. „Wer diese Einzigartigkeit in sich spürt, soll näher herankommen.“ Mortimer Morrison wartete.

Oly

Und dann, auf einmal, schien ein Ruck durch die Kolonie zu gehen. Tatsächlich! Einer der Pinguine hatte sich umgedreht. Er drängelte sich an den anderen Tieren vorbei und blieb vor dem Mann mit Fellmütze stehen. Aufmerksam blickten sie einander an.

„Na, verstehst du meine Worte?“, fragte Mortimer Morrison neugierig. Der Pinguin nickte und klapperte mit dem Schnabel. „Krrrch“, machte er.

Eine Träne rollte über seine schwarze Pinguinbacke. „Damit ist es nun vorbei“, erklärte Mortimer Morrison mit sanfter Stimme. „Wenn du mitkommst, wirst du Freunde finden.“ „Gibt es noch mehr Wesen, die meine Sprache sprechen?“, fragte der Pinguin aufgeregt. „Oh ja.“ Der Mann nickte. „Alle magischen Tiere verstehen einander. Da sie normalerweise nie zueinander finden, fahre ich mit meinem Omnibus herum und sammle sie ein. Bei mir finden sie ein neues Zuhause. Wie heißt du?“ „Juri“, antwortete der Pinguin. Mortimer Morrsion lächelte. „Willkommen, Juri! Du wirst dich nie mehr einsam fühlen.“ Der Pinguin schüttelte sein Gefieder. Dann spazierte er dem Mann mit der Fellmütze hinterher, ohne ein einziges Mal zurückzublicken.


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MaGische MOMente

2

Lies nun die zweite Leseprobe!

2. LESEPROBE: Das Unkrautland von Stefan Seitz

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Ganz ohne Zweifel, der Finsterwald trug seinen Namen zu Recht. Man stolperte über Wurzeln, verhedderte sich in störrischen Ranken oder stieß mit dem Kopf gegen einen der knorrigen Äste. ...

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Klick ins Buch

Man hätte jemanden im Turm beobachtet, flüsterten die Leute ... eine dünne schattenhafte Gestalt, die hinter einem Fenster gekauert habe. Rabenschwarz soll sie gekleidet gewesen sein, mit Weste, Frack und einem zerknautschten Zylinderhut auf dem Kopf. Mancherorts tuschelte man auch von einem Vampir mit blitzenden Zähnen und einem Umhang. ...

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Der Wald sei verhext, so hieß es, verflucht und voller Gefahren. Geschichten wurden um ihn gesponnen, von Geistern, Spuk und schaurigen Orten. Orte, von denen angeblich so mancher Wanderer nie mehr zurückgekehrt war... So kam es auch, dass nur ganz selten einmal jemand die Nebelfelder erreichte und von dem krummen Turm berichtete, der hoch oben auf einem Hügel stand. Und eben auf jenem Hügel, vor dem Gartentor des alten Turms, endete schließlich auch der Distelpfad.

Es war ein wackeliges Gemäuer, das schief und verdreht in den Himmel ragte. Beinahe sah es so aus, als hätte es der Wind über die Jahrhunderte hinweg in sich verbogen. Unmittelbar an die Ostwand des Turms schmiegte sich ein kleines Fachwerkhäuschen mit leeren Fenstern. Verwunschen stand es da inmitten des ummauerten Gartens, in dem sich das Gestrüpp genauso verbreitet hatte wie die Berge alten Laubs. Das Gebäude sei verlassen, so dachten die Stadtväter, und schon seit mehreren Jahrhunderten unbewohnt. Doch dieser Meinung war man nicht überall. Gerade in den Dörfern der näheren Umgebung war man, was das betraf, einer völlig anderen Auffassung!

Oly

Umherirrende Wanderer wollten in dunklen Nächten flackerndes Licht hinter einem der Fenster gesehen haben. Andere Quellen berichteten von schrillem Gelächter und gar entsetzlichen Schreien. Die abenteuerlichsten Geschichten gingen um und jedes der Dörfer hatte hier offenbar seine eigenen.

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Aberglauben, möchte man meinen. Ammenmärchen und alberne Schreckgeschichten. Doch einen wahren Kern schienen sie trotz alledem zu bergen. Denn auch in dieser Frühlingsnacht, als der Mond hoch über den Nebelfeldern stand, brannte hinter einem der Dachfenster Licht und lautes Gepolter drang aus dem Turm. „... ich bekomme sie nicht auf ...“, schallte es durch die Nacht. „Tut mir leid, aber das Ding klemmt.“ „Das kann doch nicht so schwer sein“, krächzte eine andere Stimme. „Hast du denn kein Werkzeug?“ Daraufhin wurde es still. Doch schon wenig später setzte ein ohrenbetäubendes Gerassel ein, wie von Ketten, Blechschüsseln oder Topfdeckeln. Es krachte über die Hügel, dass gewiss ein jeder Wanderer Hals über Kopf Reißaus genommen hätte. Doch wie schon so oft war auch in dieser Nacht niemand in der Gegend, und daher konnte auch niemand die schwarze Gestalt beobachten, die hinter einem der erleuchteten Dachfenster stand. ...

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