opernhaus z端rich
Ariadne auf Naxos Richard Strauss
opernhaus zürich
Vorspiel Aufregung herrscht im Hause des reichsten Mannes in Wien vor der Uraufführung der Oper «Ariadne auf Naxos». Der Musiklehrer des Komponisten hat erfahren, dass nach diesem bedeutenden Auftragswerk noch eine lustige Tanzmaskerade gegeben werden soll, wofür man zur Rede stellt, muss er sich sagen lassen, dass alles nach dem Willen des gnädigen Herren zu geschehen habe, der das Spektakel schliesslich bezahle. Der Komponist fiebert der Aufführung seiner Oper entgegen. Seine Bemühungen, noch letzte Proben mit den Mitwirkenden zu arrangieren, schlagen fehl. Hilflos zwischen Lakai, Aufmerksamkeit. Als der Musiklehrer ihm aber gestehen muss, dass dieses «entzückende Mädchen» nach der Oper ein lustiges Nachspiel geben wird, ergreift den Komponisten gefundene Melodie besänftigt ihn wieder. Alle sind bereit für ihren Auftritt, als der Haushofmeister im Namen seines unsichtbar bleibenden Herrn verkündet, dass das vorgesehene Programm geändert worden sei: Die Tanzmaskerade soll nicht als Nachspiel zur Oper, sondern mit dieser gleichzeitig aufgeführt werden. Alle sind wie gelähmt; für den Komponisten bricht seine Welt zusammen. Nur der Tanzmeister sieht keine allzu grossen Schwierigkeiten; schliesslich seien seine Leute Meister im Improvisieren. Den Komponisten allerdings müsse man dazu bringen, einige Längen seiner Oper zu beseitigen. Alle reden auf den Komponisten ein, der sein Werk zu schützen versucht, während der Tanzmeister Zerbinetta die Handlung der Oper erklärt: Ariadne sei von ihrem Liebhaber verlassen worden, sie verzehre sich in Todessehnsucht, bis sie in den Armen des jugendlichen Gottes Bacchus Trost fände. Zerbinetta sieht darin nichts als den Wechsel von einem Liebhaber zum nächsten, während der Komponist vergeblich versucht, ihr die wahre Bedeutung seines Werkes zu erklären. Als sie seine Verzweiflung bemerkt, gibt Zerbinetta ihm zu verstehen, dass sie nicht die oberflächliche Person sei, für die man sie immer halte; sie sei missverstanden von der Welt wie er. Der Komponist vermeint, in ihr seine Ariadne gefunden zu haben, jene Frau, die nur einmal im Leben liebt, und singt ein Preislied auf die Musik. Doch seine Euphorie ist nicht von langer Dauer. Als alle sich zum Auftritt versammeln, bricht er zusammen: Lieber möchte er zugrunde gehen, als die bevorstehende Katastrophe zu erleben.
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Oper Ariadne hat sich in ihren Schmerz vergraben. Ihre Umwelt hat sich damit abgefunden, sie stets weinend und in starrer Trauer zu erleben. Während das Leben um sie herum weitergeht, gibt sich Ariadne abwechselnd Todesfantasien und Erinnerungen an ihre glückliche Vergangenheit hin. Jeglicher Versuch, sie mit gut gemeinten Worten zu trösten, führt nur dazu, sie in ihrem Todeswunsch zu bestärken. Schliesslich versucht Zerbinetta, von Frau zu Frau mit ihr zu reden. Sie selber wisse auch um die schmerzliche Erfahrung, verlassen zu werden und der Verzweiflung ausgesetzt zu sein. Unversehens gibt sie Dinge von sich preis, die sie sich selber einzugestehen nicht erlaubt. Während Ariadne sich stumm zurückzieht, wird Zerbinetta in ihre Welt zurückgeholt. Von den sie begehrlich umschwärmenden Männern trägt Harlekin den Sieg davon. Aufgeregte Stimmen berichten von der Ankunft eines jungen Mannes, der den Fängen einer Verführerin entkommen sei. Seine Stimme trifft Ariadne mitten ins Herz. Für einen Moment glaubt sie, ihren Geliebten vor sich zu haben, doch dann ist sie sicher, dem von ihr so sehr herbeigesehnten Todesboten gegenüber zu stehen. Verwirrt von Ariadnes Fragen, wie er die Verwandlung herbeizuführen gedenke, glaubt sich der Mann einer neuerlichen Verführung ausgesetzt, fühlt sich aber zugleich fasziniert und angezogen von dieser rätselhaften Frau, die – so begreift er – den Gott in ihm erkannt hat. Im gegenseitigen Verkennen steigern sich beide in ihr ersehntes Schicksal und sinken sich in die Arme.
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