opernhaus z端rich
Madama Butterfly Giacomo Puccini
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Erster Akt Benjamin Franklin Pinkerton ist vorübergehend als Marineoffizier der US-Navy in Nagasaki stationiert. Soeben hat er vom Heiratsvermittler Goro ein Haus gemietet und steht im Begriff, die junge Geisha CioCio-San, nach japanischem Recht, d.h. auf Zeit, zu heiraten. Goro zeigt ihm das Haus und stellt die Dienerschaft, darunter Suzuki, die vertraute Cio-Cio-Sans, vor. Der amerikanische Konsul von Nagasaki, Sharpless, trifft als erster ein, und Pinkerton erklärt ihm sein Lebensmotto: Wo auch immer das Leben ihn hin verschlägt, versteht er es, auf seine Kosten zu kommen. In einem Land, in dem man Mädchen wie Häuser monatsweise mieten kann, steht seinem Glück schon gar nichts im Wege. Sharpless ermahnt ihn, eine solch leichtfertige Lebensweise zu überdenken, doch übermütig stösst Pinkerton mit ihm auf Amerika an und auf die Frau, die er in naher Zukunft dann rechtlich zu ehelichen gedenkt. Butterfly erscheint aufgeregt im Kreise ihrer Freundinnen und Verwandten, um ihren amerikanischen Bräutigam zu begrüssen. Auf die Fragen des Konsuls nach ihrer Familie erzählt sie von ihrer Herkunft aus einer wohlhabenden Familie, die durch den Tod des Vaters unverschuldet in Armut geraten sei. Deshalb sei sie gezwungen gewesen, ihr Brot als Geisha zu verdienen. Als Sharpless darüber lächelt, weist sie ihn zurecht: So sei es eben in der Welt. Während weitere Gäste sowie der kaiserliche Kommissar und der Standesbeamte eintreffen, zeigt CioCio-San Pinkerton die wenigen Habseligkeiten, die sie mitgebracht hat; darunter ist auch der Dolch, mit dem sich ihr Vater einst auf Befehl des Mikado das Leben genommen hat. Ausserdem vertraut sie ihm an, dass sie heimlich in der Mission gewesen sei, um den christlichen Glauben anzunehmen, um ihm so eine gute Ehefrau zu sein. In einer kurzen Zeremonie wird das Paar getraut; Sharpless verabschiedet sich, während Cio-Cio-Sans Angehörige auf das Wohl des Paares anstossen. Pinkertons Hoffnung, bald mit seiner Angetrauten allein zu sein, erfüllt sich, als der Onkel Bonze genannte Priester der Familie die Feier unterbricht. Er hat erfahren, dass Cio-Cio-San den buddhistischen Glauben verraten hat. Die Familie verflucht und verstösst sie. Weinend bleibt Cio-Cio-San mit Pinkerton zurück. Dieser versteht es, sie zu trösten und nennt sie verliebt bei ihrem Kosenamen: Schmetterling. Cio-Cio-San erschrickt: werden Schmetterlinge in seinem Land nicht aufgespiesst? Pinkerton beruhigt sie; schliesslich legt sie ihre Schüchternheit ab und folgt ihm ins Haus.
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Zweiter Akt Drei Jahre sind vergangen. Pinkerton ist nach Amerika zurückgekehrt, hat aber versprochen, wiederzukommen, wenn die Rotkehlchen ihr Nest bauen. Butterfly hat einen Sohn geboren. Verstossen von ihrer Familie, bleibt ihr nur noch die treue Suzuki, ihr Kind und die Hoffnung auf Pinkertons Rückkehr. Zwar sorgt Pinkerton für die Miete des Hauses, doch das Geld für den Lebensunterhalt neigt sich dem Ende entgegen. Suzuki fleht die Götter um Hilfe an; sie glaubt nicht an die Rückkehr des Amerikaners. Aber Cio-CioSan ist unbeirrbar. In schwärmerischen Worten visioniert sie die Ankunft seines Schiffes; ihre Liebe wird triumphieren. Konsul Sharpless sucht Cio-Cio-San auf; er hat einen Brief von Pinkerton erhalten, in dem dieser ihn bittet, Cio-Cio-San darauf vorzubereiten, dass er nicht mehr zu ihr zurückkehren wird. Aufgeregt über den hohen Besuch, lässt Cio-Cio-San den Konsul kaum zu Wort kommen. Da er in Begleitung Goros kam, beschwert sie sich, dass dieser sie seit Pinkertons Abreise ständig zu verkuppeln suche. Zuletzt an den reichen Fürsten Yamadori, der auch prompt erscheint, um seine Werbung zu erneuern. Goro verteidigt sich; er wolle nur das Beste, da Cio-Cio-San, verstossen von der Familie, vor dem Ruin stehe, und da Pinkerton sie verlassen habe, sei sie nach japanischem Recht geschieden. Cio-Cio-San beharrt darauf, nach amerikanischem Recht getraut worden zu sein und in Amerika käme ein treuloser Ehemann vor Gericht. Yamadori sieht die Vergeblichkeit seiner Werbung ein und zieht sich zurück. Sharpless, dem es nicht gelingt Pinkertons Botschaft Cio-Cio-San begreiflich zu machen, sieht sie doch in dem Brief ein Zeichen für die baldige Rückkehr ihres Geliebten, fragt sie schliesslich, was sie denn zu tun gedenke, wenn Pinkerton sie für immer verlassen habe. Nach kurzem Nachdenken antwortet sie, dass sie lieber sterben wolle als wieder als Geisha zu arbeiten. Bestürzt über ihre Beharrlichkeit empfiehlt nun auch Sharpless ihr, den Antrag des Fürsten Yamadori anzunehmen. Da erkennt Cio-Cio-San den wahren Grund seines Besuches: Pinkerton kommt nicht mehr zu ihr zurück. In letzter Verzweiflung holt sie ihr Kind herbei. Wird ihn das nicht zurückbringen? Sharpless verspricht, Pinkerton von seinem Sohn, von dem dieser nichts ahnt, zu informieren. Kaum ist Sharpless fort, ertappt Suzuki Goro, der weiterhin ums Haus schleicht. Sie beschuldigt ihn, überall zu verbreiten, dass man nicht wisse, wer der Vater von Cio-Cio-Sans Sohn sei. Diese droht ihn umzubringen, wenn er weiterhin Lügen verbreite. Da kündet ein Kanonendonner die Ankunft eines Schiffes an. Nachdem Cio-Cio-San den Namen «Abraham Lincoln» entziffert hat, kann sie sich vor Freude kaum fassen. Gemeinsam mit Suzuki schmückt sie das Haus mit Blüte, lässt sich von ihr schminken und zieht ihr Hochzeitsgewand an. Während die Nacht hereinbricht, erwartet sie die Ankunft Pinkertons.
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Dritter Akt Als die Sonne den neuen Tag ankündigt, ist Pinkerton noch immer nicht eingetroffen. Erschöpft legt sich Cio-Cio-San schlafen. Währenddessen erscheint Sharpless mit Pinkerton. Als Suzuki diesen erblickt, will sie nach Cio-Cio-San rufen, doch die Männer bitten sie, diese nicht zu wecken. Suzuki berichtet Pinkerton von dem treuen Warten seiner Butterfly; plötzlich erblickt sie eine Frau, die sich im Hintergrund gehalten hat. Als Pinkerton gesteht, dass es sich um Kate, seine amerikanische Ehefrau handele, weiss sie, dass für Cio-Cio-San alles zu Ende ist. Während Pinkerton von Reue geplagt flieht, versucht Kate Suzuki davon zu überzeugen, dass es für das Kind das beste wäre, mit nach Amerika zu kommen. Suzuki bittet darum, mit Cio-Cio-San allein reden zu dürfen. Diese ist aufgewacht, entdeckt den Konsul und sucht über-all nach Pinkerton. Schliesslich erblickt sie Kate und errät die Wahrheit. Man will ihr den Sohn wegnehmen. In einer halben Stunde, so sagt sie, werde sie bereit dazu sein. Dann bricht sie weinend zusammen. Suzuki, die helfen möchte, wird von Cio-Cio-San weggeschickt. Dann holt sie den Dolch ihres Vaters hervor. Während sie die Inschrift liest, kommt ihr Sohn herbei. CioCio-San umarmt ihn und nimmt Abschied von ihm. Nachdem sie das Kind wieder zum Spielen geschickt hat, stösst sie sich den Dolch in den Leib.
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