Elektra

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Musikalische Neueinstudierung

«Elektra» ist das radikalste Musiktheater von Richard Strauss – kompromisslos, wild und expressionistisch. Ein riesiger Orchesterapparat produziert rauschhafte Klänge an den äussersten Grenzen der Harmonik. Der Stoff ist archaisch: Für den Mord an ihrem Vater Agamemnon will Elektra sich gemeinsam mit ihrem Bruder Orest an ihrer Mutter Klytämnestra rächen. Sie selbst lebt ausserhalb des Palastes bei den Hunden und ersehnt die Rückkehr Orests. Endlich erscheint er und bringt Klytämnestra und ihren Geliebten Aegisth um. Elektra beginnt einen ekstatischen Freudentanz, auf dessen Höhepunkt sie zusammenbricht. – Daniele Gatti, seit dieser Spielzeit Chefdirigent am Opernhaus Zürich, im Gespräch über die Einsamkeit der Titelfigur, die Weiterentwicklung der Tradition und die Kraft des Augenblicks.

Samstag, 23. Januar 2010, 20.00 Uhr Mit deutscher und englischer Übertitelung In memoriam Klaus J. Jacobs

ELEKTRA Tragödie in einem Aufzug von Richard Strauss (1864-1949) Libretto von Hugo von Hofmannsthal Uraufführung: 25. Januar 1909, Königliches Opernhaus, Dresden Musikalische Leitung Inszenierung Spielleitung Bühnenbild Kostüme Lichtgestaltung Choreinstudierung Dramaturgie Elektra Klytämnestra Chrysothemis Orest Aegisth 1. Magd 2. Magd 3. Magd 4. Magd 5. Magd Aufseherin Vertraute Schleppträgerin Pfleger des Orest Ein junger Diener Ein alter Diener

Daniele Gatti Martin Kusˇej Claudia Blersch, Herbert Stoeger Rolf Glittenberg Heidi Hackl Jürgen Hoffmann Ernst Raffelsberger Ronny Dietrich, Regula Rapp Eva Johansson Agnes Baltsa Emily Magee* Martin Gantner* Rudolf Schasching Wiebke Lehmkuhl* Katharina Peetz Irène Friedli Liuba Chuchrova Sen Guo Margaret Chalker Camille Butcher°* Stefanie C. Braun°* Davide Fersini* Peter Sonn* Thomas Tatzl°* *Rollendebüt °Mitglied des IOS

Orchester der Oper Zürich Zusatzchor der Oper Zürich Statisterie der Oper Zürich Unterstützt durch

Weitere Vorstellungen Di 26. Jan. 19.30 Premieren-Abo B Fr 29. Jan. 19.30 Freier Verkauf Sa 31. Jan. 20.00 Sonntagabend-Abo A Fr 5. Feb. 19.00 Freitag-Abo A So 7. Feb. 14.00 Volksvorstellung Mi 10. Feb. 19.00 Mittwoch-Abo B So 14. Feb. 14.00 Misch-Abo

4 Sven-Eric Bechtolf

Elektra Herr Gatti, Sie sind einer der gefragtesten Dirigenten unserer Tage, Sie haben an der Staatsoper Wien, an der Scala di Milano, dem Royal Opera House London, der Metropolitan Opera New York und bei den Bayreuther Festspielen dirigiert; was hat Sie dazu bewogen, die Stelle als Chefdirigent am Opernhaus Zürich anzutreten? Im Dezember 2007 hat Alexander Pereira mich erstmals kontaktiert. Natürlich kannte und schätzte ich seine Arbeit hier in Zürich. Mein Vertrag als Generalmusikdirektor in Bologna lief damals nach zehn Jahren gerade aus; nach einigen Monaten Nachdenken – ich wollte nicht gleich wieder eine Verpflichtung übernehmen, die mich in gleicher Weise fordern würde wie in Bologna, das hat mich sehr viel Kraft gekostet – haben wir einen Modus für unsere Zusammenarbeit gefunden, der einen Zyklus von sechs Opernproduktionen und sechs Konzerten in drei Jahren umfasst. In dieser Spielzeit ist das die «Elektra» und ein Sinfoniekonzert, in den kommenden beiden Spielzeiten sind es dann zwei bzw. drei Neuproduktionen und Konzerte. Dafür schien uns dann der Titel Chefdirigent angebracht. Ich wollte ein Opernhaus finden, an dem ich kontinuierlich mit einem hervorragenden Orchester an der Interpretation von Werken derjenigen Komponisten arbeiten kann, die ich liebe; deshalb stehen Verdi und Wagner im Mittelpunkt meiner Arbeit hier. Das Opernhaus Zürich war mir bekannt als ein sehr zuverlässiges Haus, das zudem die Möglichkeit hat, die besten Sängerinnen und Sänger der Welt zu engagieren. Und die Stadt Zürich hat mich vom ersten Augenblick fasziniert. War die «Elektra» als Einstand in Zürich Ihr Wunsch? In dieser Spielzeit hatte ich leider nicht genug Zeit für eine Neuproduktion, und ich wusste,

dass das Opernhaus eine sehr gute «Elektra» im Spielplan hat; Martin Kusˇejs Inszenierung finde ich stark, sehr aus der Musik entwickelt. Was ist Ihre persönliche Beziehung zu Richard Strauss? «Elektra» ist nach «Salome» in Bologna vor neun Jahren erst die zweite Strauss-Oper, die ich dirigiere; hier am Opernhaus dirigiere ich sie zum ersten Mal, eine Neuproduktion bei den Salzburger Festspielen diesen Sommer


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