Geschäftsbericht 2010/11

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opernhaus z체rich Gesch채ftsbericht 2010/2011


177. Geschäftsbericht (2010/11) der Opernhaus Zürich AG Herausgeber: Opernhaus Zürich AG Redaktion: Kaufmännische Direktion / Dramaturgie / Abteilung Finanz- und Rechnungswesen Gestaltung: Carole Bolli Fotos: Suzanne Schwiertz (Oper), Jeff Rabillon (unten) Bernd Uhlig (S.8 unten) Hans Jörg Michel (S.11 unten, 12) Ismael Lorenzo (S.27 oben, 28), Peter Schnetz (S.27 unten) Druck: Stäubli AG Zürich Auflage: 2500 Opernhaus Zürich AG Falkenstrasse 1, CH - 8008 Zürich Telefon +41 44 268 64 00 Telefax +41 44 268 64 01 www.opernhaus.ch


Verwaltungsrat und Revisionsstelle

Verwaltungsrat (ehrenamtlich) Josef Estermann, Präsident (seit 2003)* Dr. Peter A. Wuffli, Vizepräsident (seit 2007) Max Baumgartner* Lukas Gähwiler (seit 31.01.2011) Martin Haefner (seit 31.01.2011) Dr. Markus Notter, Regierungsrat* (bis 30.06.2011) Martin Graf, Regierungsrat* (seit 01.07.2011) Dr. Christian Orator (seit 31.01.2011) Urs Rohner Dr. Hans Schibli** Susanna Tanner*

Eintritt 1990 2003 2007 2011 2011 1996 2011 2011 2005 2009 1997

* vom Regierungsrat abgeordnet ** Beauftragter des Regierungsrats zur Überwachung der Ausführung und Einhaltung des Subventionsvertrags mit dem Kanton Zürich gemäss Art. 12 Abs. 5 der Statuten

Verwaltungsratsausschuss / Audit Committee (ehrenamtlich) Josef Estermann, Präsident Dr. Peter A. Wuffli Urs Rohner, Vorsitzender des Audit Committee Dr. Hans Schibli, Beauftrager des Kantons Dr. Christian Orator Geschäftsleitung Alexander Pereira, Intendant (Gesamtleitung) Otto Grosskopf, Kaufmännischer Direktor (Stellvertreter des Intendanten) Personalvertreter Hanna Rasche (seit 01.03.2011) Flavia Lorant (seit 18.01.2008) Alfred Muff (seit 15.01.2007)

Inhalt Verwaltungsrat und Revisionsstelle

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Interessantes in Kürze

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Jahresbericht 1. Vorwort 2. Konzeption – Spielplan und Vorstellungen Die Neuproduktionen im Überblick 3. Personelles 4. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung 5. Rechnung 6. Besucherstatistik 7. Dank Liste der Sponsoren

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Sekretariat des Verwaltungsrates Otto Grosskopf, Sekretär Marc Meyer, Protokollführer Revisionsstelle KPMG AG, Zürich

Jahresrechnung 1. 2. 3. 4. 5.

Bilanz Erfolgsrechnung Anhang der Jahresrechnung 2010/2011 Antrag des Verwaltungsrates Bericht der Revisionsstelle

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Verwaltungsrat und Revisionsstelle

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Interessantes in Kürze

Veranstaltungen Total davon im Grossen Haus davon auf der Studiobühne davon im Foyer I. Rang davon auswärts Produktionen/Programme Total – davon Oper (inkl. Kinderoper) – davon Ballett – davon Konzerte – davon Liederabende – übrige Besucher Zahlende Besucher

2010/2011

2009/2010

333 275 32 21 5

345 280 40 19 6

70 37 7 19 7 0

72 37 8 19 7 1

247’246

247’275

Prozentuale Platzbelegung Grosses Haus – davon Oper – davon Ballett – davon Kinderoper – davon Konzerte – davon Liederabende

77.8% 78.5% 76.5% 87.9% 52.3% 46.1%

76.7% 77.1% 78.8% 81.7% 45.4% 43.1%

Herkunft der Abonnenten – Stadt Zürich – Kanton Zürich (ohne Stadt) – Übrige

27.34% 44.07% 28.59%

26.9% 43.4% 29.7%

611.45 329.70 247.95 33.80

606.85 324.80 248.25 33.80

Personal (Stellenplan) Positionen insgesamt – davon künstlerischer Bereich – davon Technik – davon kfm./adm. Bereich

Bilanz

2010/2011

2009/2010

in Mio. CHF

in Mio. CHF

– Bilanzsumme – Umlaufvermögen – Anlagevermögen – Fremdkapital – Eigenkapital

55.405 24.343 31.062 46.172 9.233

50.436 17.096 33.341 41.415 9.021

Ertrag – Beiträge der öffentlichen Hand – Spenden und Sponsoren – Vorstellungseinnahmen – Übriger Ertrag

78.262 9.074 32.865 14.205

75.224 9.464 32.827 12.218

103.011 31.184

101.523 33.135

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-4.924

Aufwand – Personalaufwand – Übriger Aufwand Jahresergebnis – Gewinn/Verlust

Interessantes in Kürze

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Jahresbericht 1 Vorwort des Präsidenten Die Zürcher Oper war nie Hof-, sondern von Anfang an Volkstheater. Es gab keinen Adel, der die Oper finanziert, sich die Ränge vorbehalten und die Leute auf das Stehparterre verwiesen hätte. Das Opernhaus Zürich ist als Stadttheater gebaut worden. Es war und wird von den Bürgerinnen und Bürgern bezahlt: über die Steuern, den Kauf von Karten und die Beiträge der Gönnerinnen und Aktionäre. In der Finanzkrise hat sich der Anteil des Kantons am Gesamtaufwand – innerhalb der Obergrenze des kantonalen Rahmenkredits – auf nicht ganz 60 Prozent erhöht. Kartenerlöse, Gönnerbeiträge und der Gewinn aus der Restauration fielen auf 40 Prozent zurück. Sie sind im internationalen Vergleich weiterhin ein Spitzenwert. Saison 2010/11 Künstlerisch war die letzte Saison vielleicht die gelungenste der letzten 25 Jahre. Mit Marc-André Dalbavie’s «Gesualdo» verhalf das Opernhaus einer atemberaubenden zeitgenössische Oper mit «komplexer, verführerischer Partitur» (Financial Times) und überzeugendem, sprachkünstlerischem Libretto zur Uraufführung. Schönbergs «Moses und Aron», inszeniert von Achim Freyer und dirigiert von Christoph von Dohnayi, wurde von der Kritik als «Opernwunder» und «Operntraum» gefeiert. Mit Janacˇeks «Aus einem Totenhaus» erfuhr ein weiteres Werk des 20. Jahrhunderts eine spannende szenische (Peter Konwitschny) und eine begeisternde musikalische Interpretation (Ingo Metzmacher). Auch die Neuinszenierungen der beiden Wagner-Opern «Tannhäuser» (Ingo Metzmacher / Harry Kupfer) und «Parsifal» (Daniele Gatti / Claus Guth) gehören zum Einfühlsamsten und Berührendsten, was dazu ins Werk gesetzt wurde. Die Aufführung von Bellini’s «Norma», in der ebenso aesthetischen wie stimmigen Interpretation von Robert Wilson, geriet zur vielgepriesenen Sternstunde. Rossini’s «Le Comte Ory» mit Cecilia Bartoli war umwerfend witzig, ironisch und höchst vergnüglich. Die Reihe herausragender Produktionen liesse sich fortsetzen. Um es auf einen Nenner zu bringen: Programm, szenische und musikalische Interpretationen, Sängerinnen und Sänger, Chor und Orchester suchen ihresgleichen. Sie sind so leicht nicht zu übertreffen. Zugleich zählt auch das Zürcher Ballett zu den besten Kompanien der Welt. Heinz Spoerli hat im letzten Jahr mit «Der Tod und das Mädchen» und «Das Lied von der Erde» zwei neue Choreografien beigesteuert, die in zauberhafter Weise Stimmungen und Gefühle in Bewegung umsetzen und Schuberts und Mahlers Musik sichtbar und erlebbar machen. Trotzdem sind die Kartenerlöse und die Beiträge der Sponsoren auch in der letzten Saison hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Mussten wir vor einem Jahr ein Defizit von nahezu 5 Millionen anzeigen, haben wir dieses Jahr aber, dank eigenen Sparbemühungen und einer Finanzspritze des Kantons, positiv abgeschlossen. Gleichzeitig konnten wir Reserven äufnen: für eine Überholung des Medienauftritts, für zusätzliche Abschreibungen auf den Ausstattungskosten, für Ferienguthaben und

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nicht bezogene Überzeiten usw. Damit sind wir unter anderem neuen Buchungsvorschriften und Empfehlungen des Revisorats nachgekommen. Vorbereitung des Intendantenwechsels Bekanntlich hat der Verwaltungsrat Andreas Homoki im Juni 2008 auf den Sommer 2012 zum neuen Intendanten gewählt. Vorgängig hatte der Regierungsrat bei der Münchner Beratungsfirma actori, im Nachgang zu den Diskussionen um den Rahmenkredit und angeregt durch ein Postulat von Kantonsrat Ueli Annen, eine Durchleuchtung des Opernhauses und eine Abklärung von Zukunftsszenarien in Auftrag gegeben. actori kam in einem breiten Vergleich mit andern Opernhäusern zum Schluss, dass – unser Opernhaus sowohl wirtschaftlich als auch künstlerisch sehr erfolgreich sei, – Möglichkeiten zu Optimierungen zwar immer und auch in Zürich vorhanden seien, ihr Sparpotenzial aber gering sei (1,3 bis 2,3 Mio.), – ein Wechsel zum Stagione-Betrieb grosse Risiken beinhalte und ein reines Ensemble-Musiktheater unter den Zürcher Bedingungen die künstlerische Innovation einschränke, – es hingegen wirtschaftlich möglich sein müsste, auf drei Neuinszenierungen zu verzichten und dafür die Wiederaufnahmen zu verlängern. Der Regierungsrat und die kantonsrätliche Kommission für Bildung und Kultur nahmen vom Bericht zustimmend Kenntnis und sprachen sich für die Optimierung des bestehenden Betriebs aus. Die Varianten Stagione- und Ensemble-Musik-Theater wurden klar verworfen. Damit waren für die Opernhaus Zürich AG und die neue Intendanz die Zukunftsweichen gestellt. Auf diesen konzeptionellen Vorentscheiden sind die Planungen, die im Opernbetrieb auf einen Horizont von drei bis fünf Jahren angelegt sind, aufgenommen und vorangetrieben worden. In der Zwischenzeit ist – auf der Grundlage der vorgeschlagenen Optimierungen im actori-Bericht, in enger Zusammenarbeit der neuen künstlerischen Leitung mit den Planungsverantwortlichen des Opernhauses (unter Einbezug des Orchesters, des Chores, der Technik, der Werkstätten und der Verwaltung) – ein neues Spielplankonzept mit 12 Neuproduktionen und 18 bzw. 19 Wiederaufnahmen ausgearbeitet worden. Es wurden Spielpläne und Budgets für die ersten zwei Spielzeiten aufgestellt und die Angaben zum Entwicklungs- und Finanzplan des Kantons erhoben. Es wurden Dirigenten, Regisseure und Sängerinnen und Sänger verpflichtet und das Ensemble bestimmt. Daneben bereitete man ein Marketing- und ein Sponsoringkonzept sowie einen neuen Auftritt vor. Die Generalversammlung hat im Hinblick auf den Intendantenwechsel die Vertretung von Zürcher Firmen im Verwaltungsrat verstärkt. Der Verwaltungsrat hat einen Sponsoringausschuss gebildet, der die neue Intendanz


bei Kontakten mit Sponsorinnen und Sponsoren begleitet und unterstützt. Nun soll schliesslich eine Aktienkapitalerhöhung durchgeführt werden. Sie bezweckt, die Risikofähigkeit der Oper zu verbessern und den Ausbau der Probebühnen zu finanzieren.

Ich danke Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, den Freunden, Gönnerinnen und Gönnern, den Sponsoren und dem Publikum, für die Unterstützung, die Treue und Begeisterung, mit denen Sie unser Haus durch Hoch und Tief tragen. Sie, die kunstsinnigen Bürgerinnen und Bürger, sind mit und neben der öffentlichen Hand das Fundament unseres Hauses.

Aktienkapitalerhöhung Um am Anfang anzuknüpfen: Unsere Oper war und ist ein Volkstheater. Stärker als bei den Anteilen, welche die öffentliche Hand und die Privaten an die Betriebskosten beisteuern, kommt das private Engagement bei den Aktienanteilen zum Tragen. Hier hält die öffentliche Hand knapp sechs Prozent des Aktienkapitals; auf die Privaten entfallen über 94 Prozent. Gegenwärtig beläuft sich das Eigenkapital auf 9 Mio. Franken. Bei einer Bilanzsumme von 55 Mio. Franken ist es sehr knapp bemessen. Um die Eigenkapitalbasis und damit auch die Risikofähigkeit des Opernhauses zu verbreitern, beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Aktienkapitalerhöhung. Gleichzeitig sollen damit die Mittel für den Ausbau der neuen Probebühnen im Gebäudekomplex der «Escher-Terrassen» beschafft werden. Die Kosten für den Ausbau sind auf rund 3.6 Mio. Franken veranschlagt.

Ich danke dem Intendanten Alexander Pereira und Ballettdirektor Heinz Spoerli, der gesamten Direktion und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ein begeisterndes, bewegendes, berührendes und auch höchst vergnügliches Musiktheater. Es sei Unterhaltung, Aufklärung und – in einem kaum mehr gebrauchten Wort – Erhebung, hat Goethe Wilhelm Meister in den Mund gelegt. Und Adorno fügte (im Hinblick auf das 19. Jahrhundert) an, dass in der Oper der Bürger zum Menschen werde. So ist unser Volkstheater eine Institution, die im wahrsten Sinn der Menschenbildung dient.

Josef Estermann

Obwohl der Intendantenwechsel von langer Hand vorbereitet und mit grosser Sorgfalt geplant wurde, birgt der neue Spielplan mit seiner Reduktion der Neuinszenierungen und der Verlängerung der Wiederaufnahmen Risiken. Erfahrungsgemäss führt ein Intendantenwechsel auch zu Umschichtungen im Publikum. Im neuen Marketingkonzept hat der Verwaltungsrat sich zum Ziel gesetzt, die heutige Belegung nicht nur zu halten, sondern nochmals zu steigern. Er ist zuversichtlich, dass dies gelingt, will aber für den Fall, dass das neue Konzept nicht wie geplant angenommen wird, über die nötigen Reserven verfügen. Dank Ich danke dem Kanton Zürich, seiner Regierung, dem Kantonsrat, der Kommission für Bildung und Kultur und insbesondere der Fachstelle Kultur für ihr kulturpolitisches Engagement. Es ist umfassender und breiter als alles, was in der Schweiz für die Kunstformen der Oper und des Tanzes unternommen wird und ermöglicht uns nicht allein Aufführungen von höchster Qualität, sondern auch eine einzigartige Ausbildung in allen Sparten der Oper und des Tanzes. Ich danke den Kantonen Uri, Schwyz, Zug, Luzern und Aargau, die im Rahmen des interkantonalen Lastenausgleichs an unser Haus, einen der Leuchttürme schweizerischer Kultur, beitragen und den Kanton Zürich damit entlasten sowie den Kantonen Nidwalden und Obwalden für ihre Beiträge.

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2 Konzeption – Spielplan und Vorstellungen Am 28. August eröffnete Ballettdirektor Heinz Spoerli die Saison 2010/11 mit einem Dreiteiler, der zwei eigene Choreografien einem Werk des holländischen Meisterchoreografen Hans van Manen gegenüberstellte – woraus sich eine stimmige Dramaturgie ergab. Frédéric Chopins 200. Geburtstag nahm Heinz Spoerli zum Anlass, sein Ballett «Nocturnes» aus dem Jahre 1997 wieder in den Spielplan aufzunehmen. Mit dem neuen Bühnenbild von Florian Etti gewann das Stück. Wie immer bei Heinz Spoerli ist die Verbindung zwischen der Musik und der choreografischen Umsetzung eng. Besonders musikalisch wird getanzt, wenn dazu leibhaftig und im gleichen Atemzug musiziert wird: Am Flügel auf der Bühne verlieh der Pianist Alexey Botvinov Chopins ‹Nocturnes› zwingenden Puls und Geschmeidigkeit. – Hans van Manens «Solo» ist ein vor Energie sprühendes Virtuosenstück, das schon vom Tempo her gar nicht von einem einzigen Tänzer zu bewältigen wäre. So teilten sich denn auch drei Tänzer in dieses «Solo», das zu Bachs erster ViolinPartita in h-Moll (ebenfalls live gespielt, und zwar von Konzertmeister Bartlomiej Niziol) ein wahres Feuerwerk an Verve, Witz und überschäumender Vitalität entfesselte. – Den Abschluss des dreiteiligen Ballettabends bildete Heinz Spoerlis neueste Kreation: Von Schuberts Streichquartett in d-Moll «Der Tod und das Mädchen» liess sich der Ballettdirektor zu einem Stück anregen, in dem das Geschehen sich in innere Räume menschlicher Erfahrung verwandelt. Besonders der grosse Pas de deux des zweiten Satzes wurde zum tänzerischen Ereignis: Tod (Vahe Martirosyan) und Mädchen (Nora Dürig) ziehen sich an und stossen sich ab; zuletzt bricht das Mädchen mit seinem mal verführerisch sanften, mal gewaltsam aufbrausenden Gegenüber ins Unbekannte auf – und der Tod sucht sich sein nächstes Opfer. Auch zu diesem Ballett wurde live musiziert: die vier Musiker des Orchesters der Oper Zürich standen den Tänzern in nichts nach und brachten nicht nur den Schmelz in Schuberts Streichquartett voll zum Klingen, sondern setzten auch beherzte rhythmische Akzente. Mit einer schweizerischen Erstaufführung wartete das Opernhaus Zürich am 5. September am Theater Winterthur auf – der heroisch-komischen Oper «Der Stein der Weisen». Lange hatte die 1790 an Emanuel Schikaneders Theater auf der Wieden in Wien uraufgeführte Oper als verschollen gegolten, erst 1996 war sie in einem Archiv wieder aufgetaucht. Das Libretto hatte Schikaneder nach der Erzählung «Nadir und Nadine» aus der Märchensammlung «Dschinnistan» von Christoph Martin Wieland destilliert und zwecks schnellerer Umwandlung zur Oper von einem Komponistenkollektiv vertonen lassen. Zu diesem gehörten neben Schikaneder selbst die beiden Sänger Benedikt Schack und Franz Xaver Gerl, der Kapellmeister Johann Baptist Henneberg und kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart. Die in ungewöhnlicher Teamarbeit entstandene Komposition überrascht immer wieder mit ihren Ähnlichkeiten zur «Zauberflöte». Felix Breisach, Autor, Regisseur und Produzent zahlreicher Filme im Bereich von Kunst und Kultur, gab mit dem «Stein

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der Weisen» sein erfolgreiches Debüt als Opernregisseur. Rolf Glittenberg gestaltete das vielerlei Assoziationen ermöglichende Schachbrett-Bühnenbild, Dorothea Nicolai zeichnete für die Kostüme verantwortlich. Das aktionsreiche Geschehen lebte vom temperamentvollen Spiel des jungen und hochengagierten Solistenensembles mit Peter Sonn als Astromonte, Andreas Hörl als Eutifronte, Davide Fersini als Sadik, Shawn Mathey als Nadir, Sandra Trattnigg als Nadine, Ruben Drole als Lubano, Anja Schlosser als Lubanara und Rebeca Olvera als Genius. Zsolt Hamar leitete das Musikkollegium Winterthur. Bizets «Les Pêcheurs de perles» sind eine Rarität in der Opernlandschaft geblieben. Die im ceylonesischen Milieu angesiedelte Geschichte thematisiert das Ausgeliefertsein des Menschen an die Naturgewalten und an die Macht seiner Gefühle und gelangte am 18. September neu auf unsere Bühne. Unter der musikalischen Leitung von Carlo Rizzi waren Malin Hartelius als der Keuschheit verpflichtete Priesterin Leila, Javier Camarena als Nadir, Franco Popponi als Zurga und Pavel Daniluk als autoritärer Priester zu hören, und allesamt wurden für ihren «schlicht grossartigen» Gesang gefeiert. Für die szenische Umsetzung zeichnete das Team Jens-Daniel Herzog und Mathis Neidhardt verantwortlich, das an unserem Hause immer wieder selten gespielte Werke der Vergessenheit entrissen und auch dieses berührend und eindrücklich auf die Bühne gebracht hat. So stand für Regisseur Jens-Daniel Herzog nicht die von vielen Zufällen gelenkte Handlung im Zentrum seines Interesses, sondern der dahinter verborgene kritische Blick auf eine Gesellschaftsordnung, die auf Unterdrückung basiert. Die Bühne zeigte den Querschnitt durch einen Schiffsdampfer, wo auf dem Unterdeck die Perlenfischer in einheitlicher Arbeiterkluft schuften, auf dem Kajütendeck die Herrschaften regieren und auf dem Oberdeck der religiöse und farblich geschmückte Überbau thront. Mit einer bis ins Detail stimmigen Personenführung, an der auch der Chor des Opernhauses mächtigen Anteil hatte, und der Wahl der 2002 von Brad Cohen erstellten Edition, konnten «Les Pêcheurs de perles», allzu lange nur in verfremdeten Versionen dargeboten, ihr dramatisches Potenzial unter Beweis stellen. Nachdem in den letzten 15 Jahren u. a. mit Werken von Herbert Willi, Heinz Holliger, Edward Rushton, Beat Furrer und HK Gruber immer wieder zeitgenössische Werke des Musiktheaters in Zürich uraufgeführt wurden, gelang dem Opernhaus im Oktober 2010 erneut ein grosser Wurf: «Marc-André Dalbavies ‹Gesualdo› ist der seltene Fall einer fesselnden neuen Oper mit einem grossartigen Libretto, die schön klingt; diese komplexe und verführerische Partitur könnte man wieder und wieder anhören», befand die Financial Times. Der von der Spektralmusik herkommende französische Komponist greift in seiner ersten abendfüllenden Oper nicht nur das Schicksal des skandalumwitterten Fürsten von Venosa auf, sondern auch dessen Musik: In die Partitur sind immer wieder Originalkompositionen von Carlo Gesualdo (1566-1613) eingewoben; dazu Marc-André


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Dalbavie: «Ich wollte einen konkreten Bezug herstellen, das Fiktionale in Bezug zur Realität seiner Musik setzen. Meine Musik sollte nicht von aussen auf seine draufgepappt sein, vielmehr wollte ich eine organische Verbindung schaffen. Das zwang mich, meine musikalische Sprache vom Standpunkt der Musik Gesualdos aus zu hinterfragen.» Publikum und Kritik zeigten sich bei der Premiere am 9. Oktober gleichermassen begeistert: «Klangsinnlich, raffiniert, geheimnisvoll, soghaft, von gleissnerischer Schönheit, ohne rückwärtsgewandt zu klingen» – so einige der Prädikate, die man dem internationalen Medienecho entnehmen konnte. Entscheidenden Anteil am Erfolg dieser Uraufführung hatte das Team um die beiden Regisseure Moshe Leiser und Patrice Caurier, die der Komponist schon während der Entstehung des Werks in die Arbeit einbezogen hatte. Dichte Atmosphäre, genaue Personenzeichnung und surreale Bildwirkungen, zu denen das Bühnenbild von Christian Fenouillat, die Kostüme von Agostino Cavalca und das Licht von Christophe Forey gleichermassen beitrugen, verliehen der Aufführung grosse Intensität und Wucht. Durchweg gefeiert wurden die Sänger, denen faszinierende Rollenportraits gelangen – allen voran der amerikanische Bariton Rod Gilfry in der Titelpartie; sein Gesualdo war zugleich ein verführerischer Don Juan und ein gebrochener Mann, der unter der Last seiner Schuld (dem Mord an seiner untreuen ersten Ehefrau) zum Tyrannen wird, despotisch und doch strahlend. Ein Stück über die Einsamkeit, über den Tod, über die Poesie auch und nicht zuletzt über die Musik. Grossen Eindruck machte das Libretto aus der Feder des französischen Romanciers Richard Millet, das Sinn für dramaturgische Notwendigkeit beweist und zu artifiziellen Verdichtungen auf höchstem sprachlichem Niveau findet. Die Mitwirkung des Komponisten am Pult des Orchesters der Oper Zürich garantierte eine authentische Wiedergabe der von Schichtungen, Überblendungen und überraschenden Raumwirkungen geprägten Partitur. Marc-André Dalbavies «Gesualdo»: die Geburt einer neuen Oper, die den Weg ins Repertoire finden könnte. Drei choreografische Handschriften – Arbeiten von Thomas Hauert, Jirˇ í Kylián und Heinz Spoerli – vereinte der zweite Ballettabend der Saison, der am 30. Oktober Premiere feierte. Erstmals mit dem Zürcher Ballett arbeitete der Schweizer Choreograf Thomas Hauert, dessen in Brüssel beheimatete Company «ZOO» in ganz Europa gefeiert wird. Für das Zürcher Ballett entwickelte Thomas Hauert eine Choreografie zu Salvatore Sciarrinos «Il giornale della necropoli», einem Stück für Akkordeon und Orchester, das elementare Fragen zum Verhältnis von Leben und Tod thematisiert. Mit Bravour meisterte das Zürcher Ballett die choreografischen, vor allem auf Improvisation und Eigenverantwortlichkeit der Tänzer setzenden Anforderungen. «Falling Angels», 1989 für das Nederlands Dans Theater entstanden, gehört zu den sogenannten Schwarz-Weiss-Balletten des tschechischen Choreografen Jirˇ í Kylián. Acht Tänzerinnen geraten hier in den rhythmischen Sog der Trommeln von Steve Reichs Minimal Music. Mit stupender Präzision tanzten Mélanie Borel, Juliette Brunner, Nora Dürig, Viktorina Kapitonova, Pornpim Karchai, Galina Mihaylova, Giulia Tonelli und Alexa Tuzil dieses kraftstrotzende Werk. Atemlos verfolgte man das vergeb-

liche Streben nach Individualität, die aussichtslosen Kämpfe, das ständige Obsiegen des Gruppenzwangs. Im zweiten Teil des Abends war mit Igor Strawinskys «Le Sacre du printemps» eine der erfolgreichsten Choreografien von Ballettdirektor Heinz Spoerli zu sehen. Florian Ettis Ausstattung, mit den die Bühne und Stahlwände durchbohrenden Eisenstreben, signalisiert zusammen mit dem fahlen Licht eine Endzeitstimmung. Halbnackte, hereinkriechende Tänzer finden sich zu Kreisformationen, brachiale Gewalt bricht aus dem Innersten der seelisch Verkümmerten, zu keinen zwischenmenschlichen Regungen mehr fähigen «Tieren», gierig stürzen sie sich auf das Opfer, welches der ständig rieselnde Sandstrahl als eine Art Leben spendende Gottheit als nächstes fordern wird. Sarah-Jane Brodbeck beeindruckte in ihrer fulminanten Darstellung des gejagten Opfers. Zsolt Hamar dirigierte das Orchester der Oper Zürich. Gioachino Rossinis letztes Werk für die Bühne, sein «Guillaume Tell», bildet zugleich den Höhepunkt seiner Auseinandersetzung mit der französischen Operntradition und offenbart eine Konzeption von Musiktheater, die deutlich über das traditionell Vorhandene hinausweist. Allerdings erfuhr auch keine andere Rossini-Oper im Verlaufe ihrer Rezeptionsgeschichte derart viele Amputationen und Umstellungen wie diese. Unserer Neuinszenierung mit Premiere am 13. November, dem Todestag Rossinis, lag die Pariser Originalfassung zu Grunde, die Gianluigi Gelmetti, erstmals am Pult unseres Orchesters, fulminant umzusetzen wusste. Und ebenso stupend gelang es dem Solistenensemble die teils horrenden Anforderungen ihrer Partien zu meistern, allen voran Michele Pertusi, Eva Mei, Antonio Siragusa, Alfred Muff, Wiebke Lehmkuhl und Martina Janková. Und auch dem von Ernst Raffelsberger einstudierten Chören gebührt grösstes Lob. In Szene gesetzt wurde «Guillaume Tell» vom Schweizer Regisseur Adrian Marthaler, der gemeinsam mit Bühnenbildner Jörg Zielinski und Kostümbildner Marcel Keller den lieb gewordenen Mythen rund ums Rütli und deren Einfluss auf das Werden der modernen Schweiz nachspürte. Die amüsierte Publikumsreaktion auf Marthalers Spässe und seinen gleicherweise liebevollen wie kritischen Blick konnte – so befand die «Frankfurter Rundschau» – den Zürcher Opernbesuchern in der Tat zum Stolz gereichen: auf die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. Insbesondere das Schlussbild, in dem ein dunkler Sternenhimmel die Umrisse Europas offenbart, vor dem die Schweiz – vereist wie ein Gletscher – vorbeischwebt, während die Sänger im Zuschauerraum verteilt die Freiheits-Hymne zelebrieren, wurde mit frenetischem Applaus quittiert. Nach Rossinis «Guillaume Tell» galt die nächste Neuproduktion einer weiteren Schiller-Vertonung: Der Sturm-und-Drang-Klassiker «Die Räuber» bildet die Grundlage zu Verdis 1947 am Londoner Her Majesty’s Theater uraufgeführten «I masnadieri». Während Schillers «Räuber» zum literarischen Kanon gehören, zählen die «Masnadieri» zu den selten gespielten Verdi-Opern. Völlig zu Unrecht, wie die Premiere am 5. Dezember unter der musikalischen Leitung von Adam Fischer und in der Inszenierung von Guy Joosten gezeigt hat: Das zeitgleich mit dem «Macbeth» entstandene Werk gehört zum Aufregendsten, das

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Verdi während seiner «Galeerenjahre» geschrieben hat. Ein hochkarätiges Verdi-Ensemble machte sich für die Oper stark: Fabio Sartori sang mit viel tenoralem Schmelz den Räuber Carlo Moor, Thomas Hampson als dessen intriganten Bruder Francesco bewies einmal mehr, welch grossartige Sängerpersönlichkeit er ist, und Carlo Colombara liess als alter Vater Moor seinen mächtigen Bass strömen. Isabel Rey als die von beiden Moor-Söhnen begehrte Cousine Amalia bewältigte bewundernswert den zwischen lyrischem Ausdruck und Ziergesang oszillierenden Part der Amalia. Nicht zuletzt bleibt der Chor der Oper Zürich zu erwähnen, der in den fantastischen Kostümen von Johannes Leiacker als Räuberbande wie «Pech und Schwefel» zusammenhielt. Für seine erste französische komische Oper, «Le Comte Ory», wählte Gioachino Rossini einen Stoff mit bombensicher komödiantischem Potential: Ein junger Graf und notorischer Schürzenjäger verkleidet sich als pilgernde Nonne, um sich so Zutritt in die Gemächer einer verehrten, aber auch sittenstrengen Dame, der Comtesse Adèle, zu verschaffen. In der Zürcher Neuinszenierung, die am 23. Januar 2011 Premiere hatte, übernahm Cecilia Bartoli die Rolle als erotische Zielscheibe – eine von Publikum und Kritik gleichermasssen gefeierte Star- und Idealbesetzung, die mit Javier Camarena in der Titelrolle zudem einen würdigen Gegenpart erhielt und als Teil eines ausgezeichneten Rossini-Ensembles mit Oliver Widmer, Carlos Chausson, Rebeca Olvera, Liliana Nikiteanu für einen höchst vergnüglichen Opernabend sorgte. Moshe Leiser und Patrice Caurier verlegten die Handlung vom Mittelalter in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts inklusive der in der Luft liegenden sexuellen Revolution. In seiner Inszenierung bediente das belgisch-französische Regieduo das Komödiengeschehen mit Witz, Ironie, Musikalität, sehr gutem Timing und viel handwerklichem Geschick. Neben den detailverliebten Kostümen von Agostino Cavalca beeindruckte vor allem der als Eremitenklause zweckentfremdete Wohnwagen mit Leopardensofa und Glitzertapete von Bühnenbildner Cristian Fenouillat. Das von Muhai Tang präzis und straff geleitete «Orchestra La Scintilla» sorgte mit seinen historischen Instrumenten für eine begeistert akklamierte, stilgerechte Wiedergabe. Nur eine Woche nach der Premiere von Rossinis ««Le Comte Ory» gab es am 30. Januar am Opernhaus bereits eine weitere grosse Premiere: Richard Wagners «Tannhäuser». Für die Regie konnte erstmals Harry Kupfer ans Opernhaus Zürich verpflichtet werden – einer der renommiertesten Regisseure im deutschsprachigen Raum, der sich in seiner langen Karriere immer wieder mit Wagners Werk auseinandergesetzt hat und dessen Opern kennt wie kaum ein anderer Regisseur. Für Harry Kupfer ist der Konflikt zwischen einem Künstler und der Gesellschaft, wie ihn der «Tannhäuser» thematisiert, nach wie vor aktuell und Tannhäuser, obwohl ursprünglich ein mittelalterlicher Minnesänger, eine zeitgemässe Künstlerfigur; entsprechend zeitgenössisch war die Perspektive, aus der Kupfer das Stück erzählte. Die Hauptrollen in dieser szenisch wie musikalisch überaus spannenden Aufführung waren optimal besetzt: Neben Nina

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Stemme als Elisabeth, Peter Seiffert in der Titelpartie und Michael Volle als Wolfram gab Vesselina Kasarova ihr Rollendebüt als Venus. Nicht nur die aussergewöhnliche Leistung der Solistinnen und Solisten sowie des Chores, sondern auch das Dirigat von Ingo Metzmacher, der sich nach «Tristan und Isolde» zum zweiten Mal an unserem Haus mit Richard Wagner auseinandersetzte, wurden von Publikum und Kritik gefeiert. Zu Beginn seiner Intendanz hatte Alexander Pereira einen Künstler ans Opernhaus geholt, der das Theater weltweit seit den 1970er Jahren wie wenige andere verändert hat: Robert Wilson. Der US-amerikanische Regisseur, Bühnenbildner und Lichtkünstler verzauberte das Zürcher Publikum u. a. mit seinen Wagner-Deutungen (1991 zum Auftakt «Lohengrin», später u. a. Wagners «Ring»). Bei seiner Rückkehr nach Zürich im Februar 2011 wandte er sich nun erstmals einem zentralen Werk des Belcanto zu: Vincenzo Bellinis «Norma», die am 27. Februar zur Premiere gelangte. Dabei blieb er seinem Ansatz eines formalen Theaters treu, dem es jenseits von Psychologisierungen und einengenden Aktualisierungen in der Oper vor allem darauf ankommt, einen Raum für die Musik zu schaffen. Wie immer spielte das Licht eine grosse Rolle. Diesmal experimentierte Wilson mit Lichtobjekten, wie sie in der bildenden Kunst der letzten Jahre entwickelt wurden. Von magischer Wirkung war z.B. die riesige Lichtscheibe, die den Horizont zur berühmten Arie «Casta Diva» ausfüllte. Wenn Norma bei ihrem ersten Auftritt dieses Gebet an die Mondgöttin richtet, schwingt darin ein archaischer Grundkonflikt zwischen der Priesterin, die in mystischer Verbindung mit dem Kosmos steht, und den gallischen Druiden, die mehr dem kriegerischen Sonnengott zugewandt sind, mit. Zugleich ist Norma eine Zerrissene, denn sie steht heimlich mit Pollione, dem Anführer der römischen Besatzungsmacht und Vater ihrer beiden Kinder, im Bunde. Als dieser sie um der jüngeren Priesterin Adalgisa willen verlässt, bahnt sich die Katastrophe an. In der ungemein schwer zu meisternde Titelrolle debütierte Elena Mos¸uc, die ihrem Belcanto-Repertoire damit eine weitere Paraderolle hinzufügen konnte. Sie machte aus ihren Koloraturen keine selbstverliebten Schnörkel, sondern bewusst gestaltete Ausdrucksträger. Es gelangt ihr, den ‹enzyklopädischen Charakter› auszufüllen, den Bellini in der Partie angelegt sah. Michelle Breedt als Adalgisa war ihr eine ebenbürtige Partnerin. Im Fachmagazin «Opernwelt», dessen Aprilausgabe auf dem Titelbild ein Szenenfoto der Zürcher «Norma» zeigte, wurde die suggestive Kraft der Aufführung gelobt: «Robert Wilson schafft Bilder von rätselhafter Schönheit. Er verführt mit seinem fremden Blick. Er dehnt die Zeit und öffnet den Raum.» Dirigent Paolo Carignani entlockte der Partitur eine Vielzahl von Farben und verhalf den langen Kantilenen zu ihrem Recht. Er atmete mit den Solisten schuf mit dem Opernorchester eine durchlässige instrumentale Grundlage, die den Stimmen jede Nuance ermöglichte. In neun ausverkauften Vorstellungen wurde die Zürcher «Norma» regelrecht gefeiert. Am 20. März eröffnete Chefdirgent Daniele Gatti die Reihe der von ihm geleiteten Neuproduktionen an unserem Hause mit Giuseppe Verdis «Falstaff», einem Werk, das ihm besonders am


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Herzen liegt, ist es für ihn doch ein wunderbares Gestirn im Verdischen Kosmos, das in seiner Klarheit, Transparenz, Eleganz und Meisterschaft weder Vorläufer noch Nachfolger kennt. Und eben diese Eigenschaften standen auch im Vordergrund seiner Interpretation, die das Orchester unter seiner Leitung zur Hochform auflaufen liess. Der Durchsichtigkeit und Leichtigkeit von Verdis Musik nachzuspüren war auch das Ziel des Regieteams. Für Sven-Eric Bechtolfs ebenso kluge wie leichtgängige Inszenierung schufen Rolf und Marianne Glittenberg eine Ausstattung, die auf die für die Renaissance typischen dunklen und schweren Farben zugunsten einer sommerlichen Szenerie verzichteten. In der Titelpartie sang sich Ambrogio Maestri, gleichsam ein Falstaff wie er im Buche steht, in die Herzen des Publikums. An seiner Seite begeisterten Barbara Frittoli, Eva Liebau, Yvonne Naef und Judith Schmid ebenso wie Massimo Cavaletti und Javier Camarena in den weiteren Hauptpartien. Am 30. März bestritt das Internationale Opernstudio seine diesjährige Opernproduktion auf der Studiobühne mit einem Doppelabend: Die jungen Sängerinnen und Sänger präsentierten Carl Orffs hintersinniges Märchenspiel «Die Kluge» sowie Jacques Offenbachs spritzige Opérette bouffe «Mesdames de la Halle». War in Orffs «Die Kluge» vor allem rhythmische und darstellerische Präzision gefragt, begeisterte der Sängernachwuchs in Offenbachs spöttischem Markthallen-Stück mit schauspielerischer Komik und virtuoser Stimmkunst. Die Presse lobte denn auch die grosse Professionalität der jungen Interpretinnen und Interpreten: «Mit zaghaften ersten Schritten auf einer Opernbühne hat der vergnügliche Opernabend im Studio, das auch eine Markthalle für Sänger ist, nicht im Geringsten zu tun», urteilte etwa «Der Landbote». Für die zweite Ballettpremiere am 2. April hatte sich Ballettdirektor Heinz Spoerli erneut eine Komposition von Gustav Mahler vorgenommen: das «Lied von der Erde» nach altchinesischer Lyrik, das von Einsamkeit und Abschied, aber auch unbändiger Lebenslust erzählt. Nach seiner überaus erfolgreichen Choreografie «allem nah, allem fern» zu Mahlers Fünfter Sinfonie 2005 war die Kombination Mahler/Spoerli auch in diesem Fall glückhaft: Entstanden ist eine sensible, anrührende Umsetzung des schwierigen Stoffes, die bei Publikum und Kritik gleichermassen grossen Anklang fand. In den zentralen Partien brillierten Karine Seneca, Sarah-Jane Brodbeck, Galina Mihaylova, Vahe Martirosyan, Arman Grigoryan und Filipe Portugal. Vladimir Fedoseyev dirigierte das Orchester der Oper Zürich, und mit Erin Caves und Liliana Nikiteanu waren auch die anspruchsvollen Gesangspartien in diesem zwischen Lied und Sinfonie changierenden Werk hervorragend besetzt. Dem «Lied von der Erde» ging im ersten Teil des Abends eine Choreografie aus den 1970er Jahren von Jerome Robbins voraus, einem der wichtigsten und einflussreichsten Choreografen des zeitgenössischen amerikanischen Balletts: «In the Night» zu Nocturnes von Frédéric Chopin, live am Klavier gespielt von Alexey Botvinov. Hier hatten die drei Tänzerpaare Gelegenheit, ihre Fähigkeiten einmal mehr unter Beweis zu stellen: «Keine Erdenschwere ist hier zu spüren, sondern tänzerische Leichtigkeit,

von den drei Solistenpaaren virtuos gemeistert», schrieb der «Tages-Anzeiger». Der polnische Tenor Piotr Beczala, dem Opernhaus Zürich seit vielen Jahren verbunden, hat in letzter Zeit die grossen Bühnen der Welt erobert. Eine Partie, mit der er besonders erfolgreich ist, ist der Riccardo in Giuseppe Verdis «Un ballo in maschera». In der Neuinszenierung, die am 25. April 2011 Premiere hatte, heisst die Rolle, die er nun auch in Zürich erstmals sang, allerdings Gustavo: Verdis Oper liegt die Ermordung des schwedischen Königs Gustav III. 1792 durch seine politischen Widersacher auf einem Maskenball in Stockholm zugrunde. Regisseur David Pountney und Dirigent Nello Santi entschieden sich, das Werk in der ursprünglich von Verdi und seinem Librettisten intendierten Version, die auf die historischen Ereignisse Bezug nimmt, aufzuführen. Musikalisch wurde allerdings auf die Fassung der Uraufführung von 1859 zurückgegriffen, bei der die Handlung zensurbedingt ins Boston des 17. Jahrhunderts verlegt worden war und die Figuren z. T. entsprechend andere Namen trugen. Regisseur David Pountney, bekannt für seine eigenwillige Phantasie, nahm die historisch belegte Theaterleidenschaft des Schwedenkönigs zum Anlass, Verdis Meisterwerk als komplexes Vexierspiel zu inszenieren. Das Geschehen wird als Inszenierung des Königs erzählt, der bei seinem Spiel mit Puppen und Masken von Ulrica unterstützt wird; so wurde diese Episodenfigur, interpretiert von Yvonne Naef, zu einer Art Assistentin und Vertrauten Gustavs aufgewertet. Anspielungen an die Schauerromantik der Entstehungszeit liessen die düsterunheimlichen Seiten des Stücks Gestalt annehmen; vor diesem Hintergrund hoben sich die grossen Gefühle der unglücklich Liebenden umso wirkungsvoller ab. Fiorenza Cedolins sang die ihn Gustavo verliebte, aber standhaft ihrem Ehemann Renato Anackarstroem (gesungen von Vladimir Stoyanov) treu bleibende Amelia. Dem opulent ausgestatteten Spektakel (Bühnenbild: Raimund Bauer, Kostüme: Marie-Jeanne Lecca) setzte Sen Guo als Page Oscar einige szenische wie musikalische Glanzlichter auf. Das raffinierte Spiel im Spiel liess Regisseur Pountney im 3. Akt in einem grossen Totentanz enden, bei dem sich auch der Chor mit Spielfreude und Singkultur bewährte. So erfuhr Verdis «Maskenball», in dem mitreissende Leidenschaftlichkeit durch ironische Gebrochenheit kontrastiert wird und sich Komik und Tragik durchdringen, eine höchst theatralische Umsetzung, für deren musikalisch hohes Niveau wieder einmal Maestro Nello Santi garantierte. Von Publikum und Presse gleichermassen gefeiert wurde Piotr Beczala: «Ein lyrischer Tenor von Format, den enormen Anforderungen des Gustavo bestens gewachsen. Vielfältig, schillernd kann er ihn singen, musikalisch wird der Schwedenkönig bei ihm eine komplexe Persönlichkeit, ein Spieler, aber auch ein Empfindsamer.» (NZZ) Wurde die Uraufführung der Oper «Moses und Aron» von Arnold Schönberg am 6. Juni 1957 am Opernhaus Zürich – damals noch «Stadttheater» – als «Weltereignis» in der internationalen Presse gefeiert, überschlugen sich die Kritiken 54 Jahre später anlässlich der Neuproduktion von Schönbergs Bekennerwerk am 15. Mai 2011 unter der musikalischen Leitung von Christoph

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von Dohnányi und in der Regie von Achim Freyer erneut. So sprach der Tages-Anzeiger etwa von einem «Opernwunder» und die NZZ von einem «Theatertraum, der einen von A bis Z gefangen nimmt und aus dem Staunen nicht herauslässt». Darauf sind wir umso stolzer, als es sich bei «Moses und Aron» um eines der inhaltlich wie musikalisch komplexesten Musiktheaterwerke handelt, das enorme Anforderungen an die Ausführenden stellt. Sogar der Komponist befand, dass er das Werk teilweise für unaufführbar halte. Der Theatermagier Achim Freyer fesselte das Publikum mit seinen hochpoetischen Bildern und «NichtBildern», während Christoph von Dohnányi mit einer kammermusikalisch durchsichtigen wie auch sinnlichen Interpretation begeisterte. Die Sprechpartie des Moses lag bei Peter Weber in den denkbar besten Händen; berührend predigte er den «einzigen, ewigen, allgegenwärtigen, unsichtbaren und unvorstellbaren Gott». Verführerischere Töne für den monotheistischen Gottesgedanken fand Daniel Brenna als dessen Bruder und Sprachrohr Aron. Der Slowakische Philharmonische Chor Bratislava agierte als «sprechende Steine» aus dem Bühnendunkel und durchdrang mit einer stupenden Präsenz all die polyphonen Vertracktheiten und das breite expressive Spektrum der komplexen Chorpartien. Achim Freyer wurde für diese Inszenierung zum «Regisseur des Jahres» gewählt. Für Leosˇ Janácˇeks letzte und ungewöhnlichste Oper, die am 4. Juni neu auf unsere Bühne gelangte, wählte Regisseur Peter Konwitschny eine radikal heutige Perspektive. Ausgehend von der Frage, was Gefangensein für uns heute bedeuten könnte, übersetzte er das sibirische Straflager, in dem «Aus einem Totenhaus» ursprünglich angesiedelt ist, in eine heutige Mafia-Gesellschaft. Peter Konwitschny zeigte Menschen, die in den Strukturen dieser brutalen Gesellschaft und ihren grausamen Ritualen gefangen sind und die die Regeln dieser Gesellschaft, auf die sie sich einmal eingelassen haben, befolgen müssen, wenn sie nicht ihr Leben riskieren wollen. Neben der Brutalität zeigte Konwitschny aber auch die Sehnsüchte dieser Männergesellschaft – so in besonders berührender Weise, wenn die Männer zärtlich Teile einer Matrioschka im Arm halten, als Ersatz für echte Gefühle und menschliche Wärme, die in dieser Mafia-Gesellschaft nicht existieren. Neben den hervorragenden Solisten (in dem grossen Ensemble hatten Matjaz Robavs, Peter Straka, Reinaldo Macias, Raimund Wiederkehr und Pavol Remenar die anspruchsvollsten Aufgaben) erbrachte auch der Herrenchor der Oper Zürich eine besondere musikalische und darstellerische Leistung: Aus dem Kollektiv hat Regisseur Konwitschny Individuen und Einzelschicksale herauspräpariert. Ingo Metzmacher, der sich schon häufig und sehr erfolgreich für Werke des 20. Jahrhunderts eingesetzt hat, führte das Orchester der Oper Zürich zu Höchstleistungen – und wurde dafür von Publikum und Presse einhellig gefeiert. Nach Verdis «Falstaff» betreute Daniele Gatti mit Wagners «Parsifal» ein weiteres musikalisches Testament in dieser Spielzeit, das am 26. Juni zur Neuinszenierung gelangte und in der szenischen Umsetzung von Claus Guth und Christian Schmidt «zum Bewegendsten gehört, was zu ‹Parsifal› in den letzten

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Jahren gesagt worden ist.» (NZZ) Das Regieteam spürte in seiner Inszenierung nicht nur den im «Parsifal» thematisierten und komponierten Erlösungssehnsüchten nach, sondern setzte den europaweiten Ausbruch des «Parsifalfiebers» in Parallele zu dem fast zeitgleichen Beginn des Ersten Weltkriegs. Der erste Aufzug war daher im Jahre 1914 angesiedelt, führte im 2. Aufzug in die Aufbaujahre, um im letzten Aufzug dann die Geschehnisse, die zur so genannten «Machtergreifung» der Nazis führten, zu reflektieren. Zudem wurden die gerne nur als mystisch rezipierten Vorgänge mit der Frage nach dem auch im «Parsifal» latent durchgeführten archaischen Muster des klassischen Familienkonflikts geerdet. Eine hochkarätige Besetzung stand dabei zur Verfügung: In der Titelpartie war Stuart Skelton zu erleben, der als «Parsifal-Ideal» und «Heldentenor ohne Makel, der seine enorme Strahlkraft aus der lyrischen Feinzeichnung herleitet» beeindruckte. Überragend auch Thomas Hampson und Egils Silins als Amfortas und Klingsor sowie Yvonne Naef als Kundry. Der diesjährige Festspielpreisträger Matti Salminen als Gurnemanz und Pavel Daniluk als Titurel verkörperten die weiteren Hauptpartien. Schlusspunkt einer an Höhepunkten reichen Spielzeit war die Zürcher Erstaufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts 1775 komponierter Serenata «Il re pastore» am 4. Juli 2011. Im Mittelpunkt steht der verliebte Hirte Aminta, in dem der Feldherr Alexander von Mazedonien den rechtmässigen Thronerben des phönizischen Sidon erkennt. Als Alexander ihm den Thron anbietet, lehnt Aminta ab, weil er fürchtet, auf seine geliebte Elisa verzichten zu müssen. Alexander ist von soviel Grossmut begeistert und macht das Paar deshalb zu Herrschern über Sidon. Martina Janková beeindruckte in der Hosenrolle des Aminta mit knabenklarer Stimme und berührender Innigkeit. Der mexikanische Startenor Rolando Villazón überzeugte in seinem Rollendebüt als Alessandro nicht zuletzt mit dem ihm eigenen Humor. Ebenso begeisterten Malin Hartelius als Elisa, Sandra Trattnigg als Tamiri und Benjamin Bernheim als Agenore. William Christie, der das «Orchestra La Scintilla» vom Cembalo aus leitete, liess den Zuhörer das Genie des 19-jährigen Komponisten erfahren, vor allem auch die Nähe zu dessen zeitnah entstandener Instrumentalmusik wie den Violinkonzerten. Als Hommage an seinen grossen Lehrmeister Jean-Pierre Ponnelle gestaltete Regisseur Grischa Asagaroff seine Inszenierung. Er und sein Ausstatter Luigi Perego siedelten das Geschehen in einer streng symmetrisch aufgebauten Gartenanlage im Stile des Parks der Villa d’Este an – ganz im Geist der spätbarocken Sehnsuchtswelt eines irdischen Arkadien. Besonders beeindruckten die aufwändigen Rokoko-Kostüme, die berühmte Gemäldevorlagen von François Boucher und Jean-Honoré Fragonard aufgriffen. Ausser den Premieren verzeichnete die Spielzeit 2010/11 nicht weniger als siebenundzwanzig Wiederaufnahmen. Einmal mehr gab es viele Klassiker und Publikumslieblinge wie Verdis «La Traviata», «Simon Bocccanegra», «Nabucco» und «Rigoletto», Donizettis «L’elisir d’amore», Puccinis «Madama Butterfly», «La fanciulla del West», «La Bohème» und «Tosca» zu sehen, und auch Mozarts «Don Giovanni» und Bizets «Carmen» durften


nicht fehlen. Das deutsche Fach war mit Mozarts «Zauberflöte», Beethovens «Fidelio», Webers «Freischütz», Strauss’ «Die schweigsame Frau» sowie mit Wagners «Tristan und Isolde» vertreten. Balletthöhepunkte gab es mit Heinz Spoerlis erfolgreichen Bachballetten «...und mied den Wind», den «GoldbergVariationen» sowie «Wäre heute morgen und gestern jetzt» zu verzeichnen. Die Philharmonischen Konzerte sind seit langem ein unverzichtbares Element unseres Spielplans. Hier hat das Orchester der Oper Zürich jeweils Gelegenheit, als Hauptprotagonist gemeinsam mit herausragenden Dirigenten unserer Zeit, die ihnen meist schon von der Opernarbeit her bekannt sind, grosse sinfonische Literatur zu interpretieren. Neben Chefdirigent Daniele Gatti gestalteten in dieser Saison Vladimir Fedoseyev und Thomas unsere Philharmonischen Konzerte. Sternstunden der Liedkunst garantierten Nina Stemme, Malin Hartelius, Cornelia Kallisch, Thomas Hampson, Jonas Kaufmann und Michael Volle.

«Opera viva», lebendig aktive Kinder-Mitspieloper, ist inzwischen zur Zürcher Institution geworden. Mit ungebrochenem Engagement wird das Repertoire, das auf den Hauptspielplan abgestimmt wird, von Klaudia Kadlec betreut und ausgebaut. Ergänzend wurde auch weiterhin die beliebte «zauberflöte für kinder» sowie «Wagners Nibelungenring für Kinder» gespielt. Daneben wurde das zukunftsweisende Projekt mit dem Titel «Wie entsteht eine Oper?» weiter entwickelt und ausgebaut. In diesem Projekt wird Schülerinnen und Schülern aus Berufsschulen, Oberstufen und Gymnasien ein mehrstufiger Einblick in den Entstehungsprozess einer Oper gewährt. Das Programm, das Einblick in Kunstform und Institution Oper verschaffen will, umfasst Besuche szenischer und musikalischer Proben, Werkeinführungen sowie Haus- und Werkstattführung; Krönung und Abschluss ist der Besuch einer Opernvorstellung. Wie immer rundeten die Foyers Musicaux, die Opernwerkstatt mit Iso Camartin, diverse Foyergespräche mit Sängerinnen und Sängern sowie die Einführungsveranstaltungen das Programm unseres Hauses ab.

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Die Neuproduktionen im Überblick

Oper Schweizerische Erstaufführung Im Rahmen des Mozart-Festes Winterthur In deutscher Sprache

In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Guillaume Tell

Norma

Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel

Opéra von Gioachino Rossini Musikalische Leitung Gianluigi Gelmetti Inszenierung Adrian Marthaler Bühnenbild Jörg Zielinski Kostüme Marcel Keller Lichtgestaltung Elfried Roller Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Dramaturgie Ronny Dietrich Michele Pertusi, Eva Mei, Antonino Siragusa, Alfred Muff, Wiebke Lehmkuhl, Martina Janková, Pavel Daniluk, Andreas Winkler, Reinhard Mayr, Domenico Menini, George Humphreys°, Flavio Mathias Premiere: 13. November 2010

Tragedia lirica von Vincenzo Bellini Musikalische Leitung Paolo Carignani Inszenierung, Bühnenbild und Lichtkonzept Robert Wilson Co-Regie Gudrun Hartmann Co-Bühnenbild Stephanie Engeln Kostüme Moidele Bickel Lichtgestaltung AJ Weissbard Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Dramaturgie Konrad Kuhn Roberto Aronica, Giorgio Giuseppini, Elena Mos¸uc, Michelle Breedt, Liuba Chuchrova, Michael Laurenz, Florian und Soraya Escobar, Nina Russi Premiere: 27. Februar 2011

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

I masnadieri

Falstaff

Melodramma von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung Adam Fischer Inszenierung Guy Joosten Ausstattung Johannes Leiacker Lichtgestaltung Manfred Voss Choreinstudierung Jürg Hämmerli Carlo Colombara, Fabio Sartori/Massimiliano Pisapia/ Zurab Zurabishvili, Thomas Hampson, Isabel Rey, Benjamin Bernheim, Pavel Daniluk, Miroslav Christoff, Zarina Tadjibaeva Premiere: 5. Dezember 2010

Commedia lirica von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung Daniele Gatti Inszenierung Sven-Eric Bechtolf Bühnenbild Rolf Glittenberg Kostüme Marianne Glittenberg Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Ambrogio Maestr, Barbara Frittoli, Massimo Cavalletti, Eva Liebau, Yvonne Naef, Judith Schmid, Javier Camarena, Patrizio Saudelli, Martin Zysset, Davide Fersini Premiere: 20. März 2011

Heroisch-komische Oper von Emanuel Schikaneder, Johann Baptist Henneberg, Benedikt Schack, Franz Xaver Gerl und Wolfgang Amadeus Mozart Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Felix Breisach Bühnenbild Rolf Glittenberg Kostüme Dorothea Nicolai Lichtgestaltung Hans-Rudolf Kunz Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Regiemitarbeit Claudia Blersch Peter Sonn, Andreas Hör, Davide Fersini, Shawn Mathey, Sandra Trattnigg, Ruben Drole, Anja Schlosser, Rebeca Olvera, Camille Butcher°, Teresa Sedlmair°, Viktorija Stanelyté°, Andrea Schwendener° Musikkollegium Winterthur Premiere: 5. September 2010 In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Les Pêcheurs de perles Opéra von Georges Bizet Musikalische Leitung Carlo Rizzi Inszenierung Jens-Daniel Herzog Bühnenbild Mathis Neidhardt Kostüme Sibylle Gädeke Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Jürg Hämmerli Dramaturgie Ronny Dietrich Bewegungscoaching Ramses Sigl Malin Hartelius, Javier Camarena, Franco Pomponi, Pavel Daniluk Premiere: 18. September 2010 Auftragswerk des Opernhauses Zürich Uraufführung In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Gesualdo Oper von Marc-André Dalbavie Musikalische Leitung Marc-André Dalbavie Inszenierung Moshe Leiser, Patrice Caurier Bühnenbild Christian Fenouillat Kostüme Agostino Cavalca Lichtgestaltung Christophe Forey/ Hans-Rudolf Kunz Video Timo Schlüssel Dramaturgie Beate Breidenbach, Konrad Kuhn Rod Gilfry, Liliana Nikiteanu, Benjamin Bernheim, Marie-Adeline Henry, Konstantin Wolff, Jérôme Billy, Hélène Couture, Gabriel Bermúdez, Susanne E. Grobholz°, Ilker Arcayürek°, Shinya Kitajima°, Patrick Vogel°, Aaron Agulay°, Thomas Tatzl, Alexander Nussbaum, Julian Martin Premiere: 9. Oktober 2010

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In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Le Comte Ory Oper von Gioachino Rossini Musikalische Leitung Muhai Tang Inszenierung Moshe Leiser/Patrice Caurier Bühnenbild Christian Fenouillat Kostüme Agostino Cavalca Lichtgestaltung Christophe Forey/Martin Gebhardt Choreinstudierung Jürg Hämmerli Javier Camarena, Cecilia Bartoli, Rebeca Olvera, Liliana Nikiteanu, Carlos Chausson, Oliver Widmer, Teresa Sedlmair°, Ivana Krejcirikova°, Hélène Couture, Ilker Arcayürek°, Aaron Agulay°, Armando Piña°, Shinya Kitajima°, Patrick Vogel°, Henri Bernard «Orchestra La Scintilla» der Oper Zürich Premiere: 23. Januar 2011 In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg Handlung von Richard Wagner Musikalische Leitung Ingo Metzmacher Inszenierung Harry Kupfer Bühnenbild Hans Schavernoch Kostüme Yan Tax Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreografie Philipp Egli Choreinstudierung Jürg Hämmerli/ Ernst Raffelsberger Video-Bearbeitung Timo Schlüssel Alfred Muff, Peter Seiffert/Robert Dean Smith, Michael Volle, Christoph Strehl, Valeriy Murga, Patrick Vogel°, Andreas Hörl, Nina Stemme, Vesselina Kasarova, Camille Butcher°, Claire von Ziegler, Rebecca Rüegger, Alissa Davidson, Isabel Kriszun Premiere: 30. Januar 2011

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Un ballo in maschera Melodramma von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung Nello Santi Inszenierung David Pountney Bühnenbild Raimund Bauer Kostüme und Puppen Marie-Jeanne Lecca Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Jürg Hämmerli Choreografie Beate Vollack Piotr Beczala, Vladimir Stoyanov, Fiorenza Cedolins, Yvonne Naef, Sen Guo, Thomas Tatzl, Miroslav Christoff, Andreas Hörl, Giuseppe Scorsin, Pablo Bemsch° Premiere: 25. April 2011 In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Moses und Aron Oper von Arnold Schönberg Musikalische Leitung Christoph von Dohnányi Inszenierung, Bühnenbild, Kostüme, Lichtkonzept Achim Freyer Mitarbeit Regie Tilman Hecker Mitarbeit Bühnenbild Moritz Nitsche Mitarbeit Kostüme Petra Weikert Mitarbeit Dramaturgie Christina Baitzel Dramaturgie Kathrin Brunner, Konrad Kuhn Lichtgestaltung Martin Gebhardt Choreinstudierung Jozef Chabron, Thomas Lang Peter Weber, Daniel Brenna, Esther Lee, Peter Sonn, Cheyne Davidson, Valeryi Murga, Cornelia Kallisch, Davide Fersini, Michael Laurenz, Camille Butcher°, Esther Lee, Anja Schlosser, Katharina Peetz, Irène Friedli, Wiebke Lehmkuhl, Michael Laurenz, Reinhard Mayr, Utz Bodamer, Hans-Peter Ulli, Markus Hofmann Slowakischer Philharmonischer Chor Bratislava Premiere: 15. Mai 2011


Ballett In tschechischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Aus einem Totenhaus Oper von Leosˇ Janácˇek Musikalische Leitung Ingo Metzmacher Inszenierung Peter Konwitschny Bühne und Kostüme Johannes Leiacker Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Pavol Remenár, Ilker Arcayürek°, Reinaldo Macias, Miroslav Christoff, Morgan Moody, Pavel Daniluk, Ernst Dieter Suttheimer, Peter Straka, Krešimir Stražanac, Simon Wallfisch°, Jonathan Sells°, Joa Helgesson°, Pablo Bemsch°, Susanne E. Grobholz°, Raimund Wiederkehr, Matjaž Robavs, Bogusław Bidzin´ski, Armando Piña°, Aaron Agulay°, Miroslav Christoff Premiere: 4. Juni 2011 In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Nocturnes

In the Night

Ballett von Heinz Spoerli/Musik von Frédéric Chopin Choreografie Heinz Spoerli Bühnenbild Florian Etti Kostüme Heinz Spoerli Lichtgestaltung Martin Gebhardt Klavier Alexey Botvinov Vahe Martirosyan, Aliya Tanykpayeva/Giulia Tonelli, Arsen Mehrabyan, Viktorina Kapitonova, Stanislav Jermakov, Sergiy Kirichenko/Nathan Chaney, Daniel Mulligan, Jiayong Sun

Ballett von Jerome Robbins/Musik von Frédéric Chopin Choreografie Jerome Robbins Kostüme Anthony Dowell Lichtgestaltung Jennifer Tipton Einstudierung Christine Redpath Klavier Alexey Botvinov Giulia Tonell, Olaf Kollmannsperger, Sarah-Jane Brodbeck, Vahe Martirosyan/Stanislav Jermakov, Galina Mihaylova, Arsen Mehrabyan

Solo

Choreografische Uraufführung

Ballett von Hans van Manen/Musik von J. S. Bach Choreografie Hans van Manen Bühne und Kostüme Keso Dekker Lichtgestaltung Joop Caboort Solo-Violine Bartlomiej Niziol/Hanna Weinmeister Dmitri Govoroukhine, Arman Grigoryan, Olaf Kollmannsperger

Das Lied von der Erde

Choreografische Uraufführung

Parsifal

Der Tod und das Mädchen

Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner Musikalische Leitung Daniele Gatti Inszenierung Claus Guth Bühne und Kostüme Christian Schmidt Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Video-Design Andi A. Müller Dramaturgie Ronny Dietrich Choreinstudierung Jürg Hämmerli/ Ernst Raffelsberger Choreografie Volker Michl Thomas Hampson, Pavel Daniluk, Matti Salminen, Stuart Skelton, Egils Silins, Yvonne Naef, Michael Laurenz, Andreas Hörl, Sen Guo, Katharina Peetz, Andreas Winkle, Bogusław Bidzin´ski, Eva Liebau, Teresa Sedlmair°, Katharina Peetz, Sen Guo, Viktorija Stanelyté°, Irène Friedli, Wiebke Lehmkuhl, Paul Lorenger Premiere: 26. Juni 2011

Ballett von Heinz Spoerli/Musik von Franz Schubert Choreografie Heinz Spoerli Bühne und Kostüme Florian Etti Lichtgestaltung Martin Gebhardt Musiker des Orchesters der Oper Zürich Nora Dürig, Vahe Martirosyan, Clémence Andréoni/Constanza Perotta Altube, Bryan Chan/Artur Babajanyan, Mélanie Borel, Sergiy Kirichenko/Ty Gurfein, Juliette Brunner, Daniel Mulligan, Pornpim Karchai, Adam Reist, Vittoria Valerio, Jiayong Sun Premiere: 28. August 2010

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Il re pastore Serenata von Wolfgang Amadeus Mozart Musikalische Leitung William Christie Inszenierung Grischa Asagaroff Bühne und Kostüme Luigi Perego Lichtgestaltung Hans-Rudolf Kunz Rolando Villazón, Martina Janková, Malin Hartelius, Sandra Trattnigg, Benjamin Bernheim «Orchestra La Scintilla» der Oper Zürich Premiere: 4. Juli 2011

Choreografische Uraufführung

Il giornale della necropoli Ballett von Thomas Hauert/ Musik von Salvatore Sciarrino Musikalische Leitung Zsolt Hamar Choreografie Thomas Hauert Bühnenbild Michaël Borremans Kostüme Thierry Rondenet/Hervé Yvrenogeau Lichtgestaltung/Video Jan van Gijsel Akkordeon Ina Hofmann Clémence Andréoni, Alicia Beck, Aurore Casanova, Galina Mihaylova, Nadiya Prostota, Stephanie Ringler*, Vittoria Valerio, Bryan Chan, Ty Gurfein, Olaf Kollmannsperger, Daniel Mulligan, Raphael Peter*, Jiayong Sun

Falling Angels Ballett von Jirˇ í Kylián/Musik von Steve Reich Choreografie und Bühnenbild Jirˇ í Kylián Kostüme Joke Visser Lichtgestaltung Joop Caboort Lichttechnische Adaption Kees Tjebbes Technische Einrichtung Erik van Houten Einstudierung Roslyn Anderson, Nancy Euverink, Brigitte Martin Mélanie Borel, Juliette Brunner, Nora Dürig, Pornpim Karchai, Viktorina Kapitonova, Galina Mihaylova, Giulia Tonelli, Alexa Tuzil*

Le Sacre du printemps Ballett von Heinz Spoerli/Musik von Igor Strawinsky Musikalische Leitung Zsolt Hamar Choreografie Heinz Spoerli Bühne und Kostüme Florian Etti Lichtgestaltung Martin Gebhardt Sarah-Jane Brodbeck, Vahe Martirosyan, Nora Dürig, Arsen Mehrabyan, Daniel Mulligan, Juliette Brunner, Olaf Kollmannsperger Ensemble des Zürcher Balletts und des Junior Balletts Premiere: 30. Oktober 2010

Ballett von Heinz Spoerli/Musik von Gustav Mahler Musikalische Leitung Vladimir Fedoseyev Choreografie Heinz Spoerli Bühne Florian Etti Kostüme Claudia Binder Lichtgestaltung Martin Gebhardt Vahe Martirosyan, Karine Seneca/Viktorina Kapitonova, Filipe Portugal, Arman Grigoryan, Galina Mihaylova, Sarah-Jane Brodbeck Ensemble des Zürcher Balletts und des Junior Balletts Premiere: 2. April 2011

Internationales Opernstudio Zürich Studiobühne In deutscher Sprache

Die Kluge Oper von Carl Orff

Mesdames de la Halle Operérette-bouffe von Jacques Offenbach Musikalische Leitung Thomas Barthel Inszenierung Gudrun Hartmann Ausstattung Jenny Wolf Lichtgestaltung Elfried Roller Die Kluge: Jonathan Sells, George Humphreys, Ivana Krejcirikova/Camille Butcher, Armando Pin˜ a, Patrick Vogel, Joa Helgesson, Ilker Arcayürek, Aaron Agulay, Thomas Forde Mesdames de la Halle: Katharina Hagopian, Susanne E. Grobholz, Andrea Schwendener, Simon Wallfisch, George Humphreys, Teresa Sedlmair/Viktorija Stanelyté, Anne-Kathrin Frank, Pablo Bemsch, Bettina Schneebeli, Viktorija Stanelyté/Teresa Sedlmair Premiere: 30. März 2011 Freilicht-Produktion im Zentralhof

Ballone. Nonnen. Hulahupp. Musikalische Leitung Thomas Barthel Regie Gudrun Hartmann Kostüme Ruth Schoelzel Mariana Carnovali/Hélène Couture, Anne-Kathrin Frank, Susanne E. Grobholz, Andrea Schwendener, Joa Helgesson, Armando Piña, Jonathan Sells, Patrick Vogel Thomas Barthel, Alexander Ruef, Mario Marchisella, James Coker Premiere: 17. Juni 2011

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3 Personelles In der Spielzeit 2010 / 2011 umfasste der Stellenplan für das ständig beschäftigte Personal 611.45 Positionen (100 Prozentstellen) Künstlerische Direktion Solo Orchester * Chor ** Ballett *** Technik Kaufm. Direktion/Administration Internationales Opernstudio Total *

24.20 76.30 114.40 62.00 48.00 247.95 33.80 4.80 611.45

Pensionierungen 2010/2011 Semra Griffiths Orchester, Viola nach 29 Jahren Margot Güttinger Ankleidedienst nach 12 Jahren Friedrich Rossipaul Technischer Direktor nach 11 Jahren Ruedi Wächter Bühnentechnik, Maschinenmeister Untermaschinerie nach 11 Jahren

davon 106.25 Musiker/-innen-Positionen

**

davon 60 Chormitglieder

***

davon 39 Tänzer/-innen

Hinzu kommen mit Stückverträgen engagierte Gastdirigenten, Gastsolisten, Regisseure, Gastchoreografen, Bühnen- und Kostümbildner und Assistenten, fallweise verpflichtete Chor- und Orchesterzuzüger, Aushilfen und freie Mitarbeiter/-innen.

In Memoriam Josef Achermann Bühnentechnik (1978-1996) Verstorben am 15. Dezember 2010 im 79. Lebensjahr Miloš Smolik Beleuchtung (1996-2009) Verstorben am 11. Januar 2011 im 67. Lebensjahr Dr. Claus Helmut Drese Direktor (1975-1986) Verstorben am 10. Februar 2011 im 89. Lebensjahr Florian Tonini Mitarbeiter Postdienste und Materialverwaltung (1979-1999) Verstorben am 16. März 2011 im 75. Lebensjahr Ilse Meyer Ankleidedienst (1968-1993) Verstorben am 9. März 2011 im 84. Lebensjahr Rosemarie Eichenberger Zuschauerraum (1989-2000) Verstorben am 30. Juni 2011 im 86. Lebensjahr Dr. sc. techn. Frank Fernand Krayenbühl Präsident der Freunde des Zürcher Balletts (1992-2001) Verstorben am 5. Juli 2011 im 77. Lebensjahr Gisela Wilkenshoff Maskenbildnerei (1969-2006) Verstorben am 13. Juli 2011 im 67. Lebensjahr Hans Alfred Burgdorfer Bühnentechnik (1962-1997) Verstorben am 11. August 2011 im 77. Lebensjahr Salvatore Licitra Solist (2000- 2009) Verstorben am 5. September 2011 im 44. Lebensjahr Rosmarin Jaggi Orchester (1953-1983) Verstorben am 28. September 2011 im 91. Lebensjahr Alfred Gerber Requisite (1942-1985) Verstorben am 2. Oktober 2011 im 92. Lebensjahr Mario Melillo Bühnentechnik (1966-1999) Verstorben am 5. Oktober 2011 im 74. Lebensjahr Jeanette Harteck Billettkasse (1971-1990) Verstorben am 22. Oktober 2011 im 84. Lebensjahr Wir werden den Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren.

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Mitarbeiterjubiläen Folgende Mitglieder des Hauses konnten in der Spielzeit 2010/2011 ein Jubiläum feiern:

35 Jahre Brigitte Augustin Kaufmännische Direktion / Sekretariat Andreas Diethelm Leiter Theatermalerei Hans Freimann Technischer Dienst / Chefelektriker Ryszard Klockiewicz Orchester, 1. Violine Theo Kuhn Stellvertretender Leiter Metallwerkstatt Bruno Nyffenegger Bühnentechnik, Teamleiter

30 Jahre Hermann Alexejew Orchester, 2. Violine Peter Batliwala Beleuchtung, Lichtregie Betül Henseler Orchester, 1. Violine Anton Thoma Leiter Requisite Kelly Thomas Solo-Korrepetitorin

Verena Giesbert 1. Gewandmeisterin Wiederaufnahmen / Repertoire Toni Gradsack Leiter der Regiekanzlei / Stv. des Künstlerischen Betriebsdirektors Verena Hasselmann Chor, Alt I Yoshiko Ida Chor, Sopran I Ulrike Jacoby Orchester, 1. Violine Uwe Kosser Chor, Bass I Robert Neeser Transportdienst, Lagerchef Ausstattungsmagazin Glenn Oberholzer Leiter Hausverwaltung Andreas Plattner Orchester, Violoncello Una Prelle Orchester, Harfe (Solo) Dirk Rettinghausen Bühnentechnik, Maschinenmeister Obermaschinerie Stefan Richli Beleuchtung Anna Soranno Chor, Sopran I Stergios Sourlis Beleuchtung, Leiter Werkstatt Sylvia Spassova Chor, Alt I Carsten Stolpe Stellvertretender Leiter Theatermalerei

25 Jahre Manuel Adarve Chor, Tenor II Edward Deskur Orchester, Horn Andreas Gatzka Leiter Theaterplastik Lisa Gustafson Orchester, 1. Violine René Immoos Technischer Assistent Sonja Petrova Chor, Alt II Christine Theus Orchester, Violoncello Wolter Van Krimpen Beleuchtung, Lichtregie Sergio Zordan Orchester, Posaune (Solo)

20 Jahre Hanspeter Achberger Orchester, Schlagzeug (Solo) Jonathan Allen Orchester, 1. Violine Alfia Batticane Hausverwaltung, Reinigung Carl Hieger Chor, Tenor I Eva-Maria Kaufmann Chor, Sopran II Andrea Kollé Orchester, Flöte Olga Mejia-Mendez Hausverwaltung, Reinigung Alexander Pereira Intendant Ada Pesch Orchester, Konzertmeisterin Daniele Resenterra Probebühnen Marilena Sacchi Personal Zuschauerraum Sonja Tanner Damenschneiderei Vesselin Tchakov Chor, Tenor I

15 Jahre Christophe Barwinek Ballettrepetitor und Beleuchtungsassistent Ivan Biehal Stellvertretender Leiter Tontechnik Thomas Brown-Nock Probebühnen Karen Forster Orchester, Viola (Solo) Monika Frei-Ablinger Personal Zuschauerraum Irène Friedli Solo

10 Jahre Regina Antunovits Personal Zuschauerraum Edith Benedetto Ankleidedienst Sebastian Bogatu Technischer Direktor Jean-François Boisnon Ballettmeister Enrico Cacciari Solo-Korrepetitor Denise Christen Maskenbildnerei Elisabeth Egger Billettkasse Anne Gerstenberger Orchester, Fagott (Solo) Daniel Good Metallwerkstatt Corinne Gujer Maskenbildnerei Ralitza Handjieva Chor, Alt II Norbert Himstedt Orchester, Pauke Lottie Horsman Chor, Alt I Brigitte Huber Billettkasse Sabine Inderbitzin Leiterin Billettkasse Marc Jacot Orchester, Fagott Jung-Jin Kim Chor, Alt I Franziska Kindler Barreto Kostümbearbeitung Christina Meyer Empfang / Telefonzentrale Francisca Montiel Chor, Sopran II Annette Müller Personal Zuschauerraum Valeriy Murga Solo Jakub Nitsche Orchester, 1. Violine Giuseppe Paladino Technischer Dienst, Verantwortlicher Gebäudetechnik Rudolf Schasching Solo Juliet Shaxson Orchester, Viola Zlatan Trninic´ Bühnentechnik Josef Weglehner Bühnentechnik Renata Walczyna Orchester, Pauke Claudius Wand Personal Zuschauerraum Hanna Weinmeister Orchester, Konzertmeisterin

Jahresbericht

19


4 Verwaltungsrat und Geschäftsleitung Der Verwaltungsrat hat die Oberleitung der Geschäftsführung inne. Er besteht seit der Generalversammlung vom 31. Januar 2011 aus elf Mitgliedern (vorher: neun Mitglieder). Zurzeit ist ein Sitz vakant. Fünf Mitglieder des Verwaltungsrats werden von der Generalversammlung der Opernhaus Zürich AG gewählt und sechs vom Regierungsrat des Kantons Zürich abgeordnet, darunter ein Vertreter der Stadt Zürich auf Vorschlag des Stadtrates und ein Vertreter der Gemeinden auf Vorschlag des Gemeindepräsidentenverbandes. Eines der Mitglieder – der Beauftragte – ist vom Regierungsrat beauftragt, die Ausführung und Einhaltung des Subventionsvertrags mit dem Kanton Zürich zu überwachen. Der Intendant, der kaufmännische Direktor und drei Personalvertreter nehmen in der Regel beratend an den Sitzungen des Verwaltungsrates teil. Zwei ständige Ausschüsse nehmen verschiedene Aufgaben wahr, welche ihnen der Verwaltungsrat im Geschäfts- und Organisationsreglement zugewiesen hat. Der Verwaltungsratsausschuss – bestehend aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und dem Beauftragten – bereitet die Verwaltungsratssitzungen vor und entscheidet in ein paar wenigen, genau definierten Bereichen der Geschäftsführung. Das Audit Committee, welches sich aus mindestens drei nicht exekutiven Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammensetzt, beurteilt die externe Revision und das interne Kontrollsystem, prüft die Jahres- und Zwischenabschlüsse sowie das Budget und benachrichtigt den Verwaltungsrat über seine Feststellungen. Die Geschäftsleitung ist das geschäftsführende Organ der Gesellschaft. Ihr gehören der Intendant und der kaufmännische Direktor an, wobei die Gesamtverantwortung beim Intendanten liegt. Im Verlaufe des Berichtsjahres tagte der Verwaltungsrat mit Blick auf die angespannte finanzielle Situation des Opernhauses häufiger als üblich, insgesamt sechs Mal. Der Verwaltungsratsausschuss und das Audit Committee kamen zu je drei Sitzungen zusammen. Die 176. Generalversammlung fand am 31. Januar 2011 statt. Behandlung von Jahresrechnung und Budget Die Hauptgeschäfte der Sitzungen des Verwaltungsrats und der beiden Ausschüsse bildeten wie jedes Jahr die Behandlung des provisorischen und anschliessend des definitiven Rechnungsabschlusses 2009/2010, der Zwischenabschlüsse und Hochrechnungen 2010/2011 und des Budgets 2011/12. Aufgrund des Verlusts aus der vorangegangenen Spielzeit beschloss der Verwaltungsrat in Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung Sparmassnahmen und überwachte deren Umsetzung im Laufe des Berichtsjahrs stetig. Anlässlich der Budgetberatung wurden unter anderem der Spielplan und die Eintrittspreise für die Spielzeit 2011/2012 entsprechend dem Antrag der Geschäftsleitung gutgeheissen.

20

Jahresbericht

Neues Opernhausgesetz Der Kantonsrat hat am 15. Februar 2010 das neue Opernhausgesetz (OphG) verabschiedet. Dieses ersetzt das Opernhausgesetz vom 25. September 1994 und tritt per 1. Januar 2012 in Kraft. Nach dem neuen Gesetz werden die gegenseitigen Rechte und Pflichten zwischen dem Kanton Zürich und dem Opernhaus Zürich neu in einem Grundlagenvertrag (bis anhin: Subventionsvertrag) geregelt. Das Institut des Rahmenkredits mit einer Laufzeit von sechs Jahren wird durch eine Leistungsvereinbarung ersetzt. Diese Leistungsvereinbarung ist jährlich anpassbar, wobei jedoch die betriebliche Kontinuität des Opernhauses gewahrt bleiben muss. Internes Kontrollsystem Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben im Rahmen des internen Kontrollsystems die in der Vergangenheit ermittelten Geschäftsrisiken für das Opernhaus (inkl. Massnahmenplan zur Verhinderung des Eintritts der Risiken) überprüft und – wo erforderlich – angepasst. Neue Probebühnen Das Baugesuch für das Projekt «Escher Terrassen 2» wurde bewilligt und mit dem Bau im Frühjahr 2011 begonnen. Die Inbetriebnahme der neuen Probebühnen ist für Herbst 2013 geplant. Parkhaus «Opéra» Der Bau des Parkhauses unter dem Sechseläutenplatz (Bauherrschaft: Parkhaus Opéra AG) verläuft planmässig. Die Eröffnung des Parkhauses ist für Mai 2012 geplant. Die Fertigstellung des Sechseläutenplatzes wird ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen. Die Einweihung des neu gestalteten Platzes ist für Frühsommer 2013 vorgesehen. Verbindungsgang zwischen dem Parkhaus «Opéra» und dem Opernhaus Zwischen dem Parkhaus «Opéra» und dem Opernhaus soll ein Verbindungsgang entstehen, der es den Besucherinnen und Besuchern des Opernhauses, des Bernhard-Theaters und den Gästen des Restaurants Belcanto erlaubt, ihren Zielort direkt vom Parkhaus aus zu erreichen. Das Projekt befindet sich zurzeit in der Planungsphase. Die Planung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Parkhaus Opéra AG sowie dem kantonalen Hochbauamt. Es ist vorgesehen, noch vor Ende 2011 ein Gesuch um Baubewilligung zu stellen. Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat für den Bau des Verbindungsgangs einen Objektkredit von CHF 3 Mio. gesprochen. Bernhard-Theater Seit der Spielzeit 2004/2005 vermietet das Opernhaus das Bernhard-Theater fallweise an verschiedene Veranstalter und benützt zwischendurch die Räume auch für eigene Zwecke. In der Spielzeit 2009/2010 wurde das Bernhard-Theater für insgesamt 247 Vorstellungen und 8 Veranstaltungen vermietet.


Mitgliedschaften Das Opernhaus Zürich ist Mitglied in verschiedenen Berufsverbänden. Vertreten durch die Geschäftsleitung gehört es der deutschsprachigen Opernkonferenz sowie den Vorständen des Schweizerischen Bühnenverbandes (SBV) und des Verbandes Schweizerischer Berufsorchester (VESBO) an. Zudem hat der Kaufmännische Direktor Einsitz im Vorstand des Zürcher Theatervereins.

21


5 Rechnung Die Zahlen des Voranschlags (Ertrag CHF 133’488’056 / Aufwand CHF 133’463’500) basierten auf dem Indexstand 1. Januar 2010. Nicht berücksichtigt waren die vom Regierungsrat per 1. Januar 2011 bewilligten, jährlichen Mehrbeiträge zur Anpassung der Besoldung des ständig beschäftigten Personals gemäss Subventionsvertrag Art. 9 lit. a (0.3%), zum Ausgleich der Teuerung auf den Gagen und Honoraren des nicht ständig beschäftigten Personals (Subventionsvertrag Art. 9 lit. b 0.5%) und der Sachkosten (Subventionsvertrag Art. 9 lit. c 0.5%) in der Gesamthöhe von CHF 462’013, wovon 7/12 (Januar – Juli 2010 bzw. CHF 269’507) die Rechnung 2010/2011 betreffen. Die Jahresrechnung 2010 / 2011 weist bei einem Ertrag von CHF 134’406’826 (Vorjahr CHF 129’734’067) und einem Aufwand von CHF 134’195’151 (Vorjahr CHF 134’657’990) einen Gewinn von CHF 211’674 (Vorjahr Verlust CHF 4’923’923) aus. Bei der Beurteilung dieses Ergebnisses gilt es zu beachten, dass: – die Rückstellungen für nicht bezogene Überzeiten, Feier- und Ferienguthaben um CHF 771’000 erhöht wurden – Rückstellungen für zukünftig anfallende Dienstaltersgeschenke im Umfang von CHF 250’000 geäuffnet wurden – für Aufwendungen im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Wechsel der Intendanz (neues Marketingkonzept, Homepage, Logo, Vorbereitungsarbeiten, überlappende Stellenbesetzungen, etc.) eine Rücklage im Umfang von CHF 750’000 gebildet wurde – Rückstellungen aus Gutscheinverkäufen im Betrage von CHF 199’948 (Vorjahr CHF 271’700) infolge Verfall der Gültigkeit (5 Jahre) aufgelöst werden konnten – Zusätzliche Abschreibungen auf den Ausstattungskosten von CHF 535’000 getätigt wurden – Die aktivierten Planungskosten von opus one (CHF 100’000) abgeschrieben wurden Im Vergleich zum Vorjahr ist festzustellen, dass ein um CHF 3’614’000 höherer betrieblicher Ertrag erzielt wurde. Dieser Mehrertrag ist hauptsächlich auf höhere öffentliche Beiträge (CHF 3’000’000), höhere Vorstellungseinnahmen im Bereich Oper/Ballett (CHF 274’000), höhere Einnahmen aus Radio- und TV-Aufzeichnungen (CHF 637’000) sowie Mehreinnahmen aus der Vermietung von Ausstattungen (CHF 180’000) zurückzuführen. Geringere Erträge waren bei den Sponsorenbeiträgen (CHF 390’000) und den diversen Vorstellungseinnahmen (CHF 184’000) aufgrund einer geringeren Auflösung von Rückstellungen aus Gutscheinverkäufen zu verzeichnen. Diesen Mehreinnahmen stehen höhere Personalkosten von CHF 1’489’000 und geringere betriebliche Sachkosten von CHF 2’081’000 gegenüber, die insbesondere zurückzuführen sind auf:

22

Jahresbericht

– höhere Personalkosten im Technischen und Kaufmännischen Bereich (CHF 681’000) aufgrund der Bildung von Rückstellungen für nicht bezogene Überzeiten, Feiertage und Ferienguthaben sowie Dienstaltersgeschenke, spielplanbedingte Mehrkosten im Künstlerischen Bereich (CHF 1’199’000), geringere Personalkosten für die auswärtigen Gastspiele (CHF 157’000) und Sonderveranstaltungen (CHF 148’000) sowie geringere Beiträge für die Sozialversicherungen (CHF 180’000) – geringere Ausstattungskosten (CHF 285’000) für Dekoration und Garderobe – geringere direkte Vorstellungssachkosten (CHF 1’263’000) insbesondere spielplanbedingte Minderkosten für Tantièmen (CHF 218’000) und tiefere Sachkosten für auswärtige Gastspiele (CHF 651’000) – geringere Unterhaltskosten für Gebäude und technische Infrastruktur (CHF 188’000) – geringere Aufwendungen für Radio- und TV-Aufzeichnungen (CHF 153’000) Das ordentliche Unternehmensergebnis weist einen Verlust von CHF 1’001 Mio. (Vorjahr CHF 5’209 Mio.) aus. Aufgrund der Ergebnisse der betriebsfremden Aktivitäten von CHF 1’213’023 konnte ein Gewinn realisiert werden. Vom Gesamtaufwand der Spielzeit 2010/2011 in der Höhe von CHF 134.2 Mio. entfallen rund CHF 103.0 Mio. oder 76.8% (Vorjahr 75.4%) auf den Personal- und rund CHF 31.2 Mio. oder 23.2% (Vorjahr 24.6%) auf den Sachbereich. Der Anteil an öffentlichen Beiträgen am Gesamtaufwand erhöhte sich von 55.9% im Vorjahr auf 58.3%. Der Eigenwirtschaftlichkeitsgrad (eigene Einnahmen in Prozenten des Gesamtaufwands) beträgt 41.8% (Vorjahr 40.5%) bzw. 38.8% unter Ausklammerung der Erträge und Aufwendungen der Gastronomie. Die eingegangenen Beiträge von Sponsoren und Gönnern betragen CHF 9.1 Mio. (Vorjahr CHF 9.5 Mio.). Sie betrugen im Berichtsjahr rund 18,9% des betriebseigenen Ertrages. Der Rückgang der Beiträge liegt vor allem in der Finanz- bzw. Wirtschaftskrise begründet. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit beträgt CHF 14.9 Mio. (CHF 5.6 Mio.). Dem gegenüber wurden Investitionen von CHF 6.1 Mio. (CHF 8.8 Mio.) getätigt. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit deckte die Investitionen zu 246.2% (Vorjahr 63,2%). Insgesamt resultierte ein positiver Cash Flow von CHF 8.9 Mio. Der Eigenfinanzierungsgrad (Eigenkapital im Verhältnis zum Gesamtkapital) von 16,7% hat im Vergleich zum Vorjahr um 1.2% abgenommen. Die Besucherfrequenzen haben sich gegenüber dem Vorjahr in der Sparte Oper / Operette um 1.4 % von 77,1 auf 78,5% erhöht und in der Sparte Ballett um 2,3% von 78,8% auf 76,5%


Eigenwirtschaftlichkeit 50.0 45.0 40.0 35.0

38,8 10/11

41,2

37,7

44.7 06/07

09/10

44.2

43.0

43.8

05/06

43.6 03/04

04/05

44.4

46.6 00/01

02/03

46.5

45.5

45.4

99/00

01/02

44.2

98/99

20.0

41.4

25.0

97/98

30.0

40.0

reduziert. Die Vorstellungseinnahmen im Grossen Haus konnten gegenüber dem Vorjahr um CHF 284’700 gesteigert werden, obwohl fünf Vorstellungen weniger aufgeführt wurden. Hervorragende Auslastungen erzielten «Le Comte Ory» (96,2%), «Norma» (95,8%), «L’Elisir d’Amore» (93,2%) und «Il re pastore» (92,9%). In der Sparte Ballett erzielten «Wäre heute morgen und gestern jetzt» (80,7%) und «Il giornale della necropoli / Falling Angels / Le Sacre du printemps» (79,9%) Spitzenwerte.

15.0

08/09

07/08

96/97

100%

80%

Übriger Aufwand 23.2%

Übrige Einnahmen 41.8%

Personalaufwand 76.8%

Öffentliche Beiträge 58.2%

Aufwand

Ertrag

60%

40%

20%

0%

-20%

Entwicklung des betriebseigenen Ertrages 60’000’000

55’000’000

47’440’095

48’014’277

09/10

10/11

51’340’906

52’973’791

55’075’628

53’066’942

50’572’913

45’000’000

49’614’017

50’000’000

51’877’653

08/09

07/08

06/07

05/06

04/05

40’000’000 03/04

Vom Bilanzgewinn von CHF 203’040.52 sollen CHF 200’000 den freien Reserven zugewiesen und CHF 3’040.52 auf die neue Rechnung vorgetragen werden.

Aufwand und Ertrag nach Bereichen

02/03

Die Abschreibungspraxis auf Ausstattungen wurde unverändert beibehalten. In der Spielzeit 2010 / 2011 wurden inklusive Winterthur 17 Ausstattungen (Vorjahr 16) neu produziert.

0.0

52’790’200

In der Spielzeit 2010 /2011 konnte «Falstaff» audiovisuell aufgezeichnet werden. Somit wurden insgesamt bereits 66 Produktionen des Opernhauses aufgenommen und die Aufnahmen durch die Ausstrahlung über Fernsehen und den Vertrieb von DVDs verwertet.

5.0

01/02

Die auswärtigen Gastspiele werden als Grenzkostenrechnung dargestellt. Den Einnahmen von CHF 1.0 Mio. (Vorjahr CHF 0.9 Mio.) stehen direkte Kosten von CHF 1.1 Mio. (Vorjahr CHF 1.9 Mio.) gegenüber. Das Ballett trat in Madrid mit sechs Vorstellungen auf. Zusätzlich konnte sich das Zürcher Ballett noch dem Publikum in Bangkok und Basel mit je zwei Vorstellungen und in Friedrichshafen mit einer Vorstellung präsentieren. In der Victoria Hall in Genf fand eine konzertante Aufführung von «Les Pêcheurs de perles» statt und am IWC Anlass in Genf wurde eine Gala «A Night in Portofino» aufgeführt. Dem Publikum in Winterthur wurde die Oper «Der Stein der Weisen» präsentiert.

10.0

95/96

Die Philharmonischen Konzerte, welche traditionell in der Tonhalle stattfinden, erzielten dieses Jahr eine erfreulich hohe Auslastung von 65,6% (Vorjahr 52,2%). In der Sparte Liederabende erhöhte sich die Besucherfrequenz ebenfalls auf 46,1% (Vorjahr 43,1%). Die Frequenzen in den kleinen Sparten sind stark abhängig von den einzelnen Aufführungen und variieren teilweise stark.

Jahresbericht

23


6 Besucherstatistik 2010/11

Anzahl Veranstaltungen

Zahlende Besucher Total

Zahlende Besucher pro Vorstellung

Frequenz Berichtsjahr in %

Frequenz Vorjahr in %

198 51 17 266 268

174’423 43’660 16’226 234’309 232’180

881 856 954 881 866

78.5 76.5 87.9 78.7 77.7

77.1 78.8 81.7 77.7

1 7 1 275 280

598 3’660 986 239’553 239’590

598 523 986 871 856

52.3 46.1 86.6 77.8 76.7

45.4 43.1 76.6 76.7

32 21 5

1’971 1’037 4’685

62 49 937

52.9 61.1 65.6

62.0 45.7 52.2

333 345

247’246 247’275

742 717

74.2 72.9

72.9

Grosses Haus Oper/Operette Ballett Kinderoper/-ballett Total Oper/Ballett Vorjahr Konzerte Liederabende Übrige Veranstaltungen Total Grosses Haus Vorjahr Andere Aufführungsorte Studiobühne Foyer 1. Rang Tonhalle Zürich Gesamttotal Vorjahr

In der vorstehenden Statistik sind die auswärtigen Vorstellungen nicht berücksichtigt, so eine konzertante Aufführung der Oper «Die Perlenfischer» in der Victoria Hall in Genf, der Auftritt des Orchesters der Oper Zürich in Genf an der Gala «A Night in Portofino» von IWC Schaffhausen, 6 Freilichtaufführungen des Internationalen Opernstudios (IOS) im Zürcher Zentralhof mit der Produktion «BALLONE. NONNEN. HULAHUPP.», eine Liedmatinée des IOS im Richard Wagner-Museum in Tribschen sowie die Auftritte des Zürcher Balletts in Bangkok, Basel, Friedrichshafen und Madrid (insgesamt 11 Vorstellungen). Die 218 öffentlichen und geschlossenen Werkeinführungen vor den jeweiligen Opern- und Ballettvorstellungen im Foyer I. Rang, auf der Studiobühne, im Zuschauerraum, im Bernhard-Theater und im Theater Winterthur wurden mehrheitlich von Dietbert Reich abgehalten sowie zusätzlich von Jan Krobot, Roger Lämmli, Beate Breidenbach und Matthias v. Bausznern. Ausserdem leitete Dietbert Reich einen Kurs über «Norma» an der Volkshochschule Weblingen. Im Rahmen der Kinder- und Jugend-

24

Jahresbericht

arbeit führte Roger Lämmli 16 z. Tl. mehrtätige Workshops an und mit Schulen durch, bei denen 694 Schülerinnen und Schüler mitwirkten. Im Rahmen der Öffentlichkeits- und Jugendarbeit wurden 41 Probenbesuche von Opern- und Ballettproduktionen organisiert, unter anderem für die Freunde der Zürcher Oper, die Freunde des Zürcher Balletts, die Schulleiterkonferenz Allgemeine Berufsschule Zürich, die Volkshochschulen Zürich und Lenzburg, das Amt für Berufsbildung, Fachstelle Musik, den Zürcher Jugend- und Theater-Club, die Schweizerische Frauenfachschule Modeco Zürich sowie für allgemeine Schulen der Stadt und des Kantons Zürich. Insgesamt nahmen daran 806 Erwachsene und 692 Kinder und Jugendliche teil. Die regelmässig während der ganzen Saison veranstalteten 449 Haus- und 83 Werkstattführungen «Blick hinter die Kulissen» fanden das Interesse von 11’977 Personen, davon 4’051 Schülerinnen und Schüler bzw. Studentinnen und Studenten.


25


7 Dank Ein grosser Dank geht an die Behörden des Kantons Zürich für die grosszügige finanzielle Unterstützung und das dem Opernhaus stets entgegengebrachte Wohlwollen und Interesse. Besonders danken wir dem Regierungsrat für die Gewährung des Investitionsbeitrages für die Wert erhaltenden Unterhaltsarbeiten. Im Weiteren danken wir den Mitglieder-Kantonen der Interkantonalen Kulturlastenvereinbarung (ILV) Luzern, Uri, Schwyz, Zug, Aargau sowie den Kantonen Nidwalden und Obwalden für ihre Beiträge an das Opernhaus und die anderen Kulturinstitute von Zürich. Unser Dank richtet sich weiter an die Geschäftsleitung und an sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Opernhauses für ihren unermüdlichen, grossen Einsatz in ihrer künstlerischen, technischen und administrativen Arbeit. Den Damen und Herren des Zusatzchors sowie des Statistenvereins danken wir für ihr Engagement und die hohe Qualität ihrer Leistungen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei den zahlreichen Gönnern und Sponsoren (vgl. Übersicht auf der folgenden Seite), die mit ihrem finanziellen Engagement die Voraussetzungen zur Verwirklichung besonderer künstlerischer Projekte schufen. Ein spezieller Dank gilt dem Vorstand und den Mitgliedern der dem Opernhaus nahe stehenden Fördervereinigungen und Stiftungen für ihre ideelle und finanzielle Unterstützung. Wir danken ihnen für die grosszügigen Beiträge an diverse Neuinszenierungen und an den Betrieb des Internationalen Opernstudios, der Orchesterakademie und des Junior Balletts; für ihre Unterstützung insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und der Förderung der Kontaktpflege innerhalb des Ballettensembles; für die Beiträge an verschiedene Gastspiele im Ausland und für die Ausrichtung von Stipendien an junge Bühnenbild-Assistenten. Der Stiftung «Pro Helvetia» danken wir für die Unterstützung unserer Auslandgastspiele. Unser abschliessender Dank geht an das Publikum für seine Treue und das grosse Interesse, das es der Arbeit am Opernhaus entgegenbrachte, sowie an die Vertreterinnen und Vertreter der Medien für ihre kompetente Berichterstattung. Zürich, den 1. Dezember 2011 Für den Verwaltungsrat: Der Präsident Josef Estermann

26

Dank


27


28


Unsere Vorstellungen werden ermöglicht dank der Subvention des KANTONS ZÜRICH, den Beiträgen der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Zug, Aargau im Rahmen der interkantonalen Kulturlastenvereinbarung, den Kantonen Nidwalden und Obwalden sowie den folgenden Gönnern und Sponsoren:

ABB Abegg Holding AG Thomas Abegg Accenture AG Allreal Generalunternehmung AG Ars Rhenia Stiftung AUDI Schweiz AG Evelyn und Herbert Axelrod Bank Julius Bär Bank Sal. Oppenheim (Schweiz) AG Barry Callebaut AG Rolando Benedick Berenberg Bank (Schweiz) AG Dr. Marc Blessing Harro und Margot Bodmer René und Susanne Braginsky Stiftung Bonko Chan Chopard & Cie S.A. Clariden Leu Ltd. Confiserie Teuscher Erwin Conradi Credit Suisse AG Deutsche Asset Management Schweiz AG Deutsche Bank (Schweiz) AG Margarita Louis-Dreyfus Traudl Engelhorn Finman AG Florindon Foundation Fondation Edouard et Maurice Sandoz Fondation Les Mûrons Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG Freunde der Zürcher Oper Freunde des Zürcher Balletts Elektro Compagnoni AG Emil Frey AG GAM (Schweiz) AG Gassmann Zürich Fritz Gerber Stiftung Ernst Göhner Stiftung Walter Haefner Stiftung Hauseigentümerverband Zürich Hilti Foundation Horego AG

Noriyoshi Horiuchi Hotel Ambassador Hotel Baur au Lac Rumen Hranov Egon-und-Ingrid-Hug-Stiftung IBM Schweiz Hans Imholz Stiftung Guido E. Imholz InCentive Asset Management AG International Music and Art Foundation Jacobs AG Klaus-Jacobs-Freundeskreis Jaisli-Xamax AG JT International SA KIBAG Walter B. Kielholz Stiftung KPMG AG Kühne Stiftung Kühne & Nagel Management AG Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG Marsano Blumen AG Marion Mathys Stiftung NZZ Privatbank IHAG Zürich Marc Rich Foundation Ringier AG Ellen und Michael Ringier Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung Swisscard AECS AG Swiss Life Swiss Re UBS AG Familien-Vontobel-Stiftung Armin Weltner Stiftung Anette Winkler Ulrike und Dr. Joachim Winkler Zürcher Festspielstiftung Zürcher Jugend Theater Club Zürcher Kantonalbank Zürcher Theaterverein Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr

Liste der Sponsoren

29


Jahresrechnung 1 Blilanz

1.1. Aktiven

31.7.2011

31.7.2010

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

Kasse

234

187

Postcheck

712

95

16’027

7’835

1

3

Umlaufvermögen

Banken Wertschriften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Lager Aktive Rechnungsabgrenzung

2’397

3’670

871

2’028

127

148

3’973

3’131

24’343

17’096

20’372

21’278

545

930

Anlagevermögen Liegenschaften Betriebsmobiliar: – Inneneinrichtungen – Maschinen und Werkzeuge

237

261

– Fahrzeuge

678

685

– Büromobiliar und -maschinen

244

316

– EDV

572

534

– Bühnenmobiliar

393

394

– Ton

172

254

– Beleuchtungsmobiliar

895

952

– Garderobenfundus

2’405

2’666

– Dekorationen

3’706

3’979

1

1

– Requisiten – Theaterbibliothek

1

1

– Instrumente

268

389

– Mobiliar Restaurant

559

669

16

33

31’062

33’341

55’405

50’436

– Bernhard Theater

30

Jahresrechnung


1.2. Passiven

31.7.2011

31.7.2010

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

Kreditoren

6’114

3’997

Übrige Kreditoren

2’091

2’610

Kurzfristiges Fremdkapital

Vorauszahlung KT ZH Passive Rechnungsabgrenzung

3’300

0

13’729

15’438

25’235

22’045

Langfristiges Fremdkapital Fonds – Ida Umdasch Fonds

63

63

– Marc Belfort Fonds

131

131

– Diverse Fonds Hypotheken Rückstellungen

415

347

12’505

12’677

7’823

6’152

20’937

19’370

Eigenkapital Aktienkapital

6’578

6’578

Gesetzliche Reserven

2’452

6’562

0

800

Freie Reserven Bilanzgewinn – Verlust-/Gewinnvortrag – Jahresgewinn/-verlust

-9

5

212

-4’924

9’233

9’021

55’405

50’436

Jahresrechnung

31


2 Erfolgsrechnung

2010/2011

2009/2010

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

– Reguläre Vorstellungen

30’925

30’651

– Sonderveranstaltungen

746

825

Vorstellungseinnahmen

– Auswärtige Gastspiele

716

884

– Internationales Opernstudio

107

128

– Gastspiele im Kantonsgebiet

261

244

– Diverses

110

294

32’865

32’827

78’262

75’224

– Sponsoren und Spenden

9’074

9’464

– Drucksachenverkauf/Insertionserlös

Beiträge der öffentlichen Hand Übriger Betriebsertrag

2’324

2’313

– Rückvergütungen aus Versicherungen

962

977

– TV-Aufzeichnungen

565

-72

– Verkauf aus Sachanlagen

152

104

– Nebeneinnahmen

2’030

1’783

15’107

14’568

126’234

122’620

– Technischer Bereich

26’601

26’023

– Künstlerischer Bereich

60’865

59’666

4’126

4’024

80

82

Betrieblicher Gesamtertrag Personalaufwand

– Kaufmännischer Bereich – Verschiedene Bereiche – Sozialleistungen

9’244

9’424

– Auswärtige Gastspiele

588

744

– Sonderveranstaltungen

300

448

– Internationales Opernstudio

663

741

– Gastspiele im Kantonsgebiet

469

371

74

0

103’011

101’523

– Auftragswerk

32

Jahresrechnung


2010/2011

2009/2010

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

– Ausstattung

1’089

1’373

– Direkte Vorstellungssachkosten

2’825

4’089

– Verbrauch & Unterhalt

3’296

3’484

– Verwaltungskosten

1’475

1’502

– Mieten & Leasing

1’363

1’443

– Indirekte Vorstellungssachkosten

1’397

1’532

– Werbung

Sachaufwand

2’961

2’827

– Direkte Sachkosten für Nebeneinnahmen

615

767

– Sachkosten Internationales Opernstudio

592

548

– Debitorenverlust

-13

116

15’600

17’681

– Ausstattung

5’430

5’469

– übriges Anlagevermögen

2’905

2’835

8’335

8’303

-712

-4’887

Finanzertrag

194

148

Finanzaufwand

484

469

-1’001

-5’209

Abschreibungen

Betriebsergebnis vor Zinsen

Ordentliches Unternehmensergebnis Betriebsfremder Ertrag

7’395

6’808

Betriebsfremder Aufwand

5’849

5’783

Ausserordentlicher Ertrag

583

158

Ausserordentlicher Aufwand

916

898

Jahresgewinn/-verlust

212

-4’924

Jahresrechnung

33


3 Anhang der Jahresrechnung 2010/2011

2009/2010

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

3.1 Nicht bilanzierte Leasingverbindlichkeiten – Wert per Bilanzstichtag Opernhaus 50

70

3.2 Brandversicherungswerte von Sachanlagen – Immobilien 179’415 – Mobiliar 60’000 239’415

179’415 60’000 239’415

3.3 Verbindlichkeiten gegenüber Personalvorsorgestiftungen – Stiftung Pensionskasse des Opernhauses Zürich (OHZ) 519 390 – Pensionskasse der Tonhalle-Gesellschaft und des Orchesters der Oper Zürich 0 136 (Übernahme in die PK OHZ per 1.1.2011) – Hypothekarkredit gegenüber der Pensionskasse des Opernhauses Zürich 4’755 4’927 – Pensionskasse Gastronomie 13 11 5’287 5’463

3.4 Zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändete Aktiven – Liegenschaft Kügeliloo bilanziert zu Buchwert 9’930 10’349 – Darauf lastende Grundrechte: Inhaberschuldbrief im 1. Rang vom 29.10.99 11’000 11’000 – Davon benutzt 7’750 7’750 – Liegenschaft Kreuzstrasse bilanziert zu Buchwert 5’377 5’502 – Darauf lastende Grundrechte: Inhaberschuldbrief im 1. Rang vom 03.10.06 5’500 5’500 – Davon benutzt 4’755 4’927 – Kreditlimite auf Kontokorrentkonto 1’500 1’500 – Davon benutzt 50 65 3.5 Ausweis Personalaufwand Bernhard Theater Der Personalaufwand Bernhard Theater im Betrag von CHF 337’800.00 (Vorjahr CHF 292’800.00) wird im betriebsfremden Aufwand gezeigt.

34

Jahresrechnung

3.6 Gastronomie Seit 1. August 2000 führt die Opernhaus Zürich AG den Restaurationsbetrieb selber. Die Gastronomie wird als Annexbetrieb der Opernhaus Zürich AG geführt. Der Gesamtaufwand und -ertrag werden unter dem betriebsfremden Aufwand und Ertrag ausgewiesen. Nachstehend die Darstellung der Erfolgsrechnung der Gastronomie: 2010/2011 2009/2010 in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

6’147 2’554 1’827 723 126 917

5’822 2’595 1’778 715 131 603

Abschreibungen Betriebsergebnis 2

158 758

162 442

Passivzinsen Aktivzinsen Ausserordentlicher Aufwand Ausserordentlicher Ertrag Jahresgewinn

1 - 24 0 7 789

1 - 36 0 3 481

Betrieblicher Gesamtertrag Personalaufwand Warenaufwand Übriger Betriebsaufwand Unterhalt, Reparaturen, Ersatz Betriebsergebnis 1

Das Opernhaus hat im Geschäftsjahr 2010/11 den zusätzlichen Personalaufwand für die Öffnungszeiten am Morgen sowie für den Montag im Umfang von CHF 63’000 (Vorjahr CHF 63’000) übernommen. 3.7 Eventualverbindlichkeiten Die Gesellschaft unterhält mit der Schauspielhaus Zürich AG ein Data Center (einfache Gesellschaft) und haftet somit für die aus dieser Tätigkeit entstehenden Schulden gegenüber Dritten solidarisch. Im Geschäftsjahr 10/11 wurde zusammen mit der Tonhalle Gesellschaft Zürich und der Schauspielhaus Zürich AG eine einfache Gesellschaft gegründet mit dem Zweck, einen gemeinsamen Veranstaltungskalender als Theater- und Konzermagnet zu publizieren. Für die aus dieser Tätigkeit entstehender Schulden haften die drei Gesellschafter solidarisch. 3.8 Beitrag des Kantons an den Gebäudeunterhalt 2010 An den Gebäudeunterhalt der Opernhaus Liegenschaften hat der Kanton Zürich im Kalenderjahr 2010 einen Beitrag von CHF 2.996 Mio. (Vorjahr CHF 2.992 Mio.) geleistet. In Zusammenarbeit mit dem kantonalen Hochbauamt werden jährlich die notwendigen Projekte zum Unterhalt der Liegenschaft festgelegt und durchgeführt. Nach Abschluss der Unterhaltsarbeiten wird


4 Antrag des Verwaltungsrates die Abschlussabrechnung dem Regierungsrat unterbreitet. Eine allfällige Überschreitung der Kosten wird vom Opernhaus getragen und in der Erfolgsrechnung ausgewiesen. Der Beitrag des Kantons Zürich wird direkt mit den anfallenden Kosten verrechnet. 3.9 Einmalbeitrag des Kantons an den Einkauf in die Pensionskasse Zusätzlich zu den laufenden Beiträgen leistete der Kanton Zürich im Kalenderjahr 2011 einen einmaligen Beitrag von CHF 0.052 Mio. zum Einkauf der Teuerungszulage der Aktiven in die Pensionskasse. Im Kalenderjahr 2009 hatte der Kanton Zürich letztmals einen Einmalbeitrag von CHF 1.48 Mio. geleistet.

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung: 1. Genehmigung der Jahresrechnung 2010/2011 mit einem Gewinn von CHF 211’674.47 und einer Bilanzsumme von CHF 55’404’997.33. 2. Verwendung des Bilanzgewinnes von a) Zuweisung an die freien Reserven b) Vortrag auf neue Rechnung

CHF 203’040.52 CHF 200’000.00 CHF 3’040.52

Zürich, 1. Dezember 2011 Der Verwaltungsrat

3.10 Stille Reserven Im Berichtsjahr wurden netto keine Stillen Reserven aufgelöst (Vorjahr CHF 145’000). 3.11 Risikobeurteilung Um die Übereinstimmung des Jahresabschlusses des Unternehmens mit den anzuwendenden Rechnungslegungsregeln und die Ordnungsmässigkeit der Unternehmensberichterstattung zu gewährleisten, haben wir interne Vorkehrungen getroffen. Diese beziehen sich auf zeitgemässe Buchhaltungssysteme und -abläufe ebenso wie auf die Erstellung des Jahresabschlusses. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir keine Risiken identifiziert, die zu einer wesentlichen Korrektur der im Jahresabschluss dargestellten Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Unternehmens führen könnten. Es bestehen keine weiteren nach Art. 663b OR ausweispflichtige Sachverhalte.

Antrag des Verwaltungsrates

35


5 Bericht der Revisionsstelle Als Revisionsstelle haben wir die auf den Seiten 32 bis 37 dargestellte Jahresrechnung der Opernhaus Zürich AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang, für das am 31. Juli 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Juli 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

36

Bericht der Revisionsstelle

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728 a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

KPMG AG Michael Herzog Zugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor Katja Schneider Zugelassene Revisionsexpertin

Zürich, 1. Dezember 2011



Parsifal – Eva Liebau, Teresa Sedlmair, Yvonne Naef, Damenchor der Oper Zürich

Le Comte Ory Liliana Nikiteanu, Javier Camarena

Falstaff – Massimo Cavalletti, Davide Fersini, Martin Zysset

Les Pêcheurs de perles Malin Hartelius

Guillaume Tell Antonino Siragusa

I masnadieri Benjamin Bernheim, Thomas Hampson

Tannhäuser Peter Seiffert, Vesselina Kasarova

Gesualdo Hélène Couture, Rod Gilfry

Moses und Aron Peter Weber, Daniel Brenna

Il re pastore Rolando Villazón

Un ballo in maschera – Piotr Beczala, Sen Guo, Yvonne Naef, Nina Russi

Norma Elena Mos¸uc

Der Tod und das Mädchen Nora Dürig, Vahe Martirosyan

Le Sacre du printemps Damen des Zürcher Balletts

Das Lied von der Erde Karine Seneca, Vahe Martirosyan

Aus einem Totenhaus – Miroslav Christoff, Ernst Dieter Suttheimer, Bogusław Bidzi ski, Raimund Wiederkehr, Peter Straka, Morgan Moody


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