opernhaus z端rich
Idomeneo Wolfgang Amadeus Mozart
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Erster Akt Ilia, die Tochter des Königs Priamos, hadert mit ihrem Schicksal. Nach dem Untergang Trojas, dem Blutbad an Vater und Brüdern und der schmachvollen Sklaverei muss sie nun auch noch die Qualen der Liebe und Eifersucht ertragen: Sie hat sich in Idamante, den Sohn des Kreterkönigs Idomeneo, verliebt. Doch der junge Prinz scheint sich nur für Elettra zu interessieren, die Schwester des Orest, die vor den Bluttaten ihrer Familie von Argos nach Kreta geflohen ist. Hin- und hergerissen zwischen dem anerzogenen Hass auf Griechenland und der aufkeimenden Liebe zu einem Griechen, traut Ilia sich nicht, ihre Gefühle dem Geliebten zu gestehen. Idamante dagegenmacht ihr eine Liebeserklärung und gibt imÜberschwang der Gefühle auch die trojanischen Gefangenen frei. Die Versöhnungsfeier der beiden Völker wird von EIettra gestört. Da bringt Arbace, der Erzieher des Prinzen, die Nachricht, dass König Idomeneo vor der Küste in einen Sturmgeraten und ertrunken sei. Bestürzt stürmen alle zumStrand – ausser Elettra, die ihren Gefühlen von Rache und Eifersucht freien Lauf lässt. Im Sturm kämpfen Idomeneos Männer mit Wind und Wellen. Der König leistet dem Meeresgott Neptun ein verhängnisvolles Gelübde. Als er gerettet am Ufer anlangt, erfahren wir Näheres über den Schwur: Er soll für sein eigenes gerettetes Leben einen Unschuldigen opfern. Schon ahnt der König, wie ihn der Schatten des Ermordeten verfolgen wird. Da kommt das Opfer: Es ist Idamante, sein eigener Sohn. Doch die beiden erkennen einander nicht, weil der Prinz noch ein Kind war, als Idomeneo in den Krieg zog. Erst nach und nach ahnt der Vater, wer ihm gegenüber steht. Als es Gewissheit wird, verflucht er die Götter, stösst den Sohn zurück und verbietet ihm, ihn wiederzusehen. Idamante bleibt verzweifelt zurück. In einemZwischenaktballettmit Chor (Intermezzo) feiern dieGriechen denMeeresgottNeptun.
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Zweiter Akt Im Palast suchen Idomeneo und Arbace nach einem Ausweg. Arbace rät dem König, seinen Sohn wegzuschicken. Er soll mit Elettra nach Argos fahren, um ihr dort zu helfen, ihreWidersacher zu besiegen. Während Arbace den beiden die Nachricht überbringt, erscheint llia vor dem König. Sie offenbart ihm überraschend zärtliche Gefühle für Kreta, ihre neue Heimat. Schnell erkennt der König dahinter llias Liebe zu Idamante und die Gegenseitigkeit dieser Liebe. Nun versucht er, seine eigene Schuld zu bagatellisieren, ja, sie auf Idamante abzuwälzen, weil er die Feinde in seiner allgemeinen Menschenliebe befreit hatte. Verzweifelt sieht er sich einem Sturm der Gefühle ausgesetzt, der den ersten Sturm bei weitem übertrifft. Nur Elettra ist überglücklich: Sie darf mit dem Prinzen, den sie liebt, abreisen. Sie weiss: In der Fremde wird sie seine Liebe schon erwecken. Eine fern klingende Marschmusik gemahnt sie Zur Handlung an den Aufbruch. ImHafen haben sich die Seeleute zu einemAbschiedschor versammelt, in den Elettra einstimmt. Der König und der Prinz treten auf. Nur widerwillig gehorcht Idamante. In Gedanken ist er ganz bei Ilia, und noch kennt er nicht den Grund für den Zorn des Vaters. Unheil schwebt über dem Abschied der drei. Als sie sich den Schiffen nähern, bricht erneut ein Sturm los. Die Blitze setzen die Schiffe in Brand, die Meerswogen überschwemmen den Hafen. Ein Seeungeheuer taucht auf. Entsetzt sucht das Volk nach einemSchuldigen. Idomeneo bekennt seine Schuld und verweigert Neptun das unschuldige Opfer. Der Sturm tobt weiter. Alle fliehen vor dem Ungeheuer.
Dritter Akt Nur in der Einsamkeit traut sich Ilia, den Winden und den Blumen ihre wahren Gefühle zu offenbaren. Als Idamante erscheint, versucht sie wieder, ihm auszuweichen. Erst als er verkündet, den Tod zu suchen, gesteht sie ihm ihre Liebe. In einem Duett besiegeln die beiden ihren Bund, werden aber von Idomeneo und Elettra überrascht. Vom Vater erneut brüsk abgewiesen, beschliesst Idamante, in den Tod zu gehen. IIia will ihn begleiten, Idomeneo und Elettra verzweifeln. In einem Quartett prallen die Gefühle der vier Protagonisten aufeinander. Am Ende geht Idamante einsam und allein weg. Da bringt Arbace eine neue Hiobsbotschaft: Das Volk hat sich, angeführt vom Oberpriester, vor demPalast versammelt und verlangt Rechenschaft vomKönig. Arbace bleibt allein zurück, besingt das schwere Schicksal seiner Heimat und bittet die Götter wenigstens um Gnade für den Prinzen. Noch hofft er, dass ein freundlicher Gott sich der Kreter erbarmen wird. Vor dem Palast macht sich der Oberpriester zum Volksführer: Er klagt den König an und fordert ultimativ, das Opfer zu vollstrecken. Nun erst gesteht Idomeneo den Kretern, wer es ist, den er opfern muss: sein eigener Sohn. Entsetzt bricht das Volk in einen Klagegesang aus, während der Oberpriester den Himmel um Gnade anfleht. Im Tempel bereiten die Priester alles zum Opfer vor. ldomeneo stimmt das Opfergebet an, als plötzlich von ferne ein Triumphchor erschallt. Arbace bringt die Nachricht, Idamante habe das Ungeheuer getötet. Schon erscheint der Prinz, jedoch nicht als triumphierender Sieger – er bietet sich vielmehr aus freiemWillen als Opfer an. In einem langen, zärtlichen Zwiegespräch überredet er den Vater, das Opfer zu vollstrecken. Doch in dem Augenblick, als der König die Doppelaxt hebt, stürmt IIia herein und hält ihn auf: Sie selbst sei die wahre Schuldige, eine Feindin der Griechen, sie müsse geopfert werden. Da erschüttert ein lautes Geräusch den Tempel. Eine unterirdische Stimme verkündet das Urteil: Die Liebe hat gesiegt und die Gnade der Götter bewirkt. Idomeneo soll abdanken. Statt seiner wird Idamante König und llia seine Gemahlin. Der Friede kehrt nach Kreta zurück. AIle sind erleichtert – ausser Elettra. Überwältigt von Gefühlen der Erniedrigung stürzt sie sich in den Tod. Idomeneo dankt ab, verkündet seinem Volk den Frieden und setzt das neue Herrscherpaar ein. Die Kreter feiern den neuen König und seine Braut mit Gesang und einem grossen Ballett.
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