Synopsis Luisa Miller

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Luisa Miller Giuseppe Verdi


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Erster Akt «Liebe» Im Hause Miller wird Luisas Geburtstag gefeiert. Neben ihrem Vater und ihrer Freundin Laura ist auch der Jägerbursche Carlo unter den Gratulanten. Luisa stellt ihn dem Vater als ihren Geliebten vor. Miller ist misstrauisch. Während alle anderen zum Gottesdienst in die nahe Kirche gehen, stellt Wurm, der vor kurzem Schlossverwalter geworden ist, Miller zur Rede. Schon vor einem Jahr hatte er um Luisas Hand angehalten.Millers Entgegnung, gegen die Zustimmung seiner Tochter werde er die Verbindung nicht erzwingen, lässt Wurm nicht gelten. Er enthüllt die wahre Identität Carlos: Es ist Rodolfo, der Sohn des Grafen von Walter; dieser hat eben erst die Herrschaft im Ort angetreten. Miller sieht sich in der Befürchtung bestätigt, seine Tochter sei Opfer eines Verführers geworden. Walter hat durch Wurm von Rodolfos unstandesgemässer Liebschaft erfahren. Er ist empört über den undankbaren Sohn, für den er andere Pläne hat: Er will Rodolfo mit Federica, der Witwe des Herzogs von Ostheim vermählen. Durch deren Beziehungen zum Hofe stünde ihm eine glänzende Karriere offen. Die Herzogin hält Einzug; Rodolfo beschliesst, sich der Jugendfreundin anzuvertrauen und gesteht ihr, eine andere zu lieben. Federica, die ihn seit ihrer gemeinsam verbrachten Jugend liebt, zeigt sich jedoch unversöhnlich, sollte Rodolfo ihre Hand ausschlagen. Luisa wartet auf ihren Carlo, während eine Jagdgesellschaft vorüberzieht. Miller, der sich auf dem Schloss erkundigt hat, berichtet Luisa, dass ihr Geliebter der Sohn des Grafen ist und in Kürze eine hochgestellte, adelige Dame heiraten wird. Rodolfo hat das Ende des Gesprächs mitangehört und schwört, Luisa heiraten zu wollen, auch wenn er des Grafen Sohn ist. Millers Angst vor dem Zorn Walters beantwortet er mit Andeutungen über ein Geheimnis, dessen Enthüllung sein Vater so sehr fürchten müsse, dass er ihn damit in der Hand habe. Der Graf erscheint persönlich und beschimpft Luisa als Hure. Rodolfo zieht den Dolch, bedroht damit zuerst seinen Vater, dann seine Braut, die er lieber töten als der Schande ausliefern will. Miller beruft sich auf seine alte Soldatenehre und fordert den Grafen heraus. AlsWalter Luisa verhaften lassen will, flüstert Rodolfo seinem Vater ins Ohr, er werde das Geheimnis lüften, wie dieser an dieMacht gekommen ist. Daraufhin hebtWalter den Befehl zur Verhaftung auf.


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Zweiter Akt «Kabale» Laura und die Dorfbewohner berichten Luisa, dass ihr Vater ins Gefängnis gebracht wurde. Wurm behauptet Luisa gegenüber, Miller sei wegen Majestätsbeleidigung zum Tode verurteilt; Graf von Walter verlange als Preis für seine Schonung, dass Luisa einen Brief schreibt, in dem sie ihre Liebe zu Rodolfo leugnet. Widerstrebend schreibt Luisa den Brief, den Wurm ihr Die Handlung diktiert. Er macht sich selbst darin zum Adressaten als wahrem Geliebten Luisas und verlangt von ihr, einen Eid darauf zu leisten, diesen Brief als freiwillig geschrieben anzuerkennen. Ausserdem muss sie mit aufs Schloss und sich vor Federica zu Wurm bekennen. Walter berichtet Wurm von der Drohung Rodolfos. Gemeinsam hatten beide Walters Vorgänger in der Grafschaft, einen kinderlosen Verwandten, umbringen lassen; Rodolfo hatte jedoch von demSterbenden die Namen seinerMörder erfahren. Beide schweben in Todesgefahr,wenn Wurms Intrige, die Rodolfo und Luisa entzweien soll, nicht aufgeht. Luisa lügt der Herzogin aus Angst um ihren Vater vor, sie habe nie einen anderen geliebt als Wurm. Federica schöpft neue Hoffnung;Walter undWurm scheinen ihr Spiel gewonnen zu haben, während Luisa verzweifelt. Luisas Brief wird Rodolfo von einem Bauern, denWurm bestochen hat, in die Hände gespielt. Er fordert seinen vermeintlichen Nebenbuhler zum Duell. Wurm gelingt durch einen Schuss in die Luft die Flucht. Walter gibt vor, der Heirat von Luisa und Rodolfo nunmehr zustimmen zu wollen, woraufhin Rodolfo ihm von der Untreue Luisas berichtet. Der Graf schlägt seinem Sohn vor, sich durch die Heirat mit Federica an Luisa zu rächen.


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Dritter Akt «Gift» Luisa hat beschlossen, sich das Leben zu nehmen. In einem Brief, der Rodolfo erst nach ihrem Tod erreichen soll, schlägt sie ihm vor, es ihr gleich zu tun. Vater Miller, der aus der Haft entlassen worden ist und von Wurm alles erfahren hat, liest Luisas Abschiedsbrief. Durch seine Vorwürfe, Luisa wolle ihn im Alter alleinlassen, kann er sie bewegen, ihren Plan aufzugeben. Statt dessen schlägt sie ihm vor, den Ort anderntags zu verlassen und gemeinsam ein Leben in Armut zu führen. In der Kirche wird die Hochzeit Rodolfos mit Federica vorbereitet. Während Luisa betet, erscheint Rodolfo. Er beauftragt einen Diener, seinen Vater herzuholen, betritt das Haus und schüttet heimlich Gift in einen Trank. Als Luisa auf seine Frage hin bestätigt, den Brief an Wurm geschrieben zu haben, trinkt er davon und fordert auch Luisa unter einem Vorwand dazu auf. Nachdem er ihr eröffnet hat, sie werde in kurzer Zeit zusammen mit ihm sterben, fühlt sich Luisa nicht mehr an ihren Eid gebunden und sagt ihm die Wahrheit. Das Gift tut seine Wirkung. Miller muss mit ansehen, wie seine Tochter stirbt. Als Wurm und Walter eintreffen, ersticht Rodolfo mit letzter Kraft Wurm als den Urheber der Intrige und gibt seinem Vater Mitschuld am Tode seines eigenen Sohnes.


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