Orlando Georg Friedrich H채ndel
opernhaus zürich
Erster Akt Zoroastro ist in Sorge um den verliebten Krieger Orlando und hofft, dieser möge bald zu ruhmreichen Taten zurückfinden. Orlando selbst tritt auf, hin- und hergerissen zwischen der Liebe zum Ruhm und der Liebe zu Angelica. Zoroastro drängt ihn, Angelica zu vergessen; Orlando bleibt unentschlossen und hofft, Ruhm und Liebe in Einklang bringen zu können. Dorinda ist wehmütig und voller Unruhe, seit sie Medoro kennt: Ob dies Liebe ist? Angelica tritt auf; sie hat zwar einst Orlando Treue gelobt, sich nun aber in Medoro verliebt, den sie nach einer Verletzung gesund gepflegt hat. Medoro erwidert zwar Angelicas Liebe, versucht aber, auch Dorinda davon zu überzeugen, dass er sie liebe. Diese möchte Medoro glauben, spürt aber, dass er lügt. Zoroastro warnt Angelica vor Orlandos Rache, wenn sie ihm untreu würde. Als Angelica Orlando sieht, stellt sie sich eifersüchtig auf eine Prinzessin, die Orlando im Liebes- und Ruhmesrausch gerettet haben soll. Orlando schickt sich an, Angelica seine Liebe zu beweisen, indem er in den Krieg ziehen will. Unterdessen planen Medoro und Angelica ihre Flucht in Angelicas Heimat, wo sie ungestört ihrer Liebe leben wollen. Sie versuchen Dorinda, welche die beiden überrascht, zu trösten, Angelica schenkt ihr ein Schmuckstück. Dorinda bleibt zu Tode betrübt zurück.
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Zweiter Akt Dorinda lauscht melancholisch dem Gesang der Nachtigall. Orlando beschuldigt sie, ihn bei Angelica der Untreue bezichtigt zu haben. Dorinda glaubt an ein Missverständnis. Da erkennt Orlando im Schmuckstück, das Angelica Dorinda geschenkt hat, das Armband, das er selbst einst Angelica gab. Nun begreift er, dass Angelica ihn verraten hat. Während Dorinda ihre verlorene Liebe besingt und überall das Gesicht Medoros sieht, fällt Orlando in Verzweiflung und sinnt auf Rache. Zoroastro drängt Angelica und Medoro zur Abreise und singt das Lob von Vernunft und Affektbeherrschung. Die Liebenden bedauern den Abschied, und Medoro hinterlässt, für alle sichtbar, eine Inschrift mit den Namen der beiden, damit jeder, der die Zeichen liest, ihrer Liebe gedenke. Angelica ist sich ihrer Undankbarkeit gegenüber Orlando bewusst, schiebt aber die Schuld auf die Liebe als eine höhere Macht. Orlando entdeckt die Inschrift Medoros; er beginnt, vor Schmerz den Verstand zu verlieren und will Angelica verfolgen. Diese nimmt einstweilen voller Trauer Abschied. Nun stellt Orlando Angelica; er redet irre und glaubt sich im Schattenreich, wo er Angelicas habhaft werden will. In seinem Wahn sieht er Proserpina, die ihn durch ihr Weinen fast besänftigt, doch schliesslich verfällt er wieder in Raserei – nur das Eingreifen Zoroastros und seiner Gehilfen verhindert das Schlimmste.
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Dritter Akt Medoro rechtfertigt sich vor Dorinda, weil er sie nicht lieben könne: sein Herz gehöre Angelica. Der noch immer verwirrte Orlando erklärt der überraschten und verängstigten Dorinda seine Liebe. Orlando halluziniert Gestalten aus seiner Kriegsvergangenheit und meint sie zu bekämpfen. Angelica bemitleidet Orlando und wünscht seine Heilung. Dorinda erzählt ihr von Orlandos Wahnsinnstaten und begreift langsam das Wesen der Liebe: Es sei ein Durcheinander, das mehr Leid als Freude bringe. Zoroastro kündigt an, Orlando durch ein Experiment endgültig heilen zu wollen. Orlando tritt auf und will Angelica töten; diese ist es leid, ohne den verloren geglaubten Medoro weiterzuleben, und wehrt sich kaum. Nach der vermeintlichen Rache an Angelica senkt sich Benommenheit über den erschöpften Orlando; endlich findet er Schlaf. Zoroastro kommt mit seinen Helfern, um ihm den Verstand zurückzugeben. Als Orlando erwacht, ist er wieder bei Sinnen. Er erfährt, was er tun wollte, und will es mit seinem Leben sühnen, doch Angelica hält ihn zurück. Zoroastro und selbst Dorinda, die nun ihrer Liebe zu Medoro entsagt, bitten Orlando, Angelica und Medoro ihren Segen zu geben. Der genesene Orlando feiert den Sieg über sich selbst: Er verzichtet auf Angelica. Alle stimmen einen Lobgesang auf Ruhm und Liebe an.
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