Elektra

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15.1.2010

8:23 Uhr

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Elektra

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6.10.2005

13:20 Uhr

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ELEKTRA Innerer Hof im Palast von Mykene. Elektra wird nur von einem Gedanken beherrscht: ihren Vater Agamemnon, der durch die Hand ihrer Mutter Klytämnestra und ihres Buhlen Aegisth fiel, zu rächen. Sie duldet den Spott der Mägde, denen sie so rätselhaft wie unheimlich ist. Nur die jüngste Magd verteidigt die Königstochter, wofür sie von den anderen bestraft wird. Wie jeden Tag beschwört Elektra zur Todesstunde den grausamen Mord an ihrem Vater herauf, ruft seinen Schatten an und visioniert den Moment, in dem sie ihn gemeinsam mit ihrem Bruder Orest, der – sehnlichst von ihr zurückerwartet – in der Fremde weilt, und ihrer Schwester Chrysothemis rächen wird, um dann sein Grab mit Siegestänzen zu ehren.

Chrysothemis schreckt sie aus ihren Triumphträumen auf, warnt sie vor Klytämnestra und Aegisth, die sie in einen finsteren Turm sperren wollen. Vergeblich bittet sie die Schwester, ihren Hass endlich zu begraben, damit auch sie wieder ein freies Leben führen kann. Sie sehnt sich nach einem «Weiberschicksal» mit Mann und Kindern; an die Rückkehr des Bruders glaubt sie nicht länger. Elektra hat nur Hohn für sie. Aus dem Palast ertönt Lärm, Klytämnestra nähert sich. Noch einmal bittet Chrysothemis Elektra, der Mutter aus dem Weg zu gehen, denn sie habe wieder geträumt. Doch nun hat Elektra erst recht Lust, mit Klytämnestra zu reden. Diese, psychisch zerrüttet von Angstträumen, gegen die auch die zahllos gebrachten Tieropfer nichts geholfen haben, findet Elektra zum ersten Mal scheinbar verständnisvoll. Sie schickt ihre Vertrauten fort, um mit ihrer Tochter allein zu reden, befragt sie nach einem Mittel gegen ihre Träume. Lustvoll enthüllt ihr Elektra: «Wenn das rechte Blutopfer unter’m Beile fällt, dann träumst du nicht länger». Ehe Klytämnestra begreift, dass sie selbst gemeint ist, steigert sich Elektra in die blutrünstige Vision ihres Todes. Eine Vertraute eilt herbei und flüstert der von Grauen gepackten Klytämnestra etwas ins Ohr. Unter triumphalem Gelächter kehrt diese in den Palast zurück. Ratlos bleibt Elektra zurück, doch dann erfährt sie von Chrysothemis: «Orest ist tot». Zwei Boten haben die Nachricht überbracht. Elektra will es nicht glauben, doch als ein junger Diener losreitet, um Aegisth diese Neuigkeit zu überbringen, kann auch sie nicht länger zweifeln.

Nun fleht Elektra Chrysothemis an, ihr bei dem Rachewerk zu helfen, doch die Schwester schreckt davor zurück. Elektra verflucht sie. Entschlossen, die Tat allein und ohne Zögern auszuführen, gräbt sie nach dem von ihr aufbewahrten Beil, mit dem Agamemnon erschlagen wurde. Ein Fremder tritt herein und gibt sich als der Bote aus, der Orests Tod bezeugen könne. Durch die bitteren Klagen Elektras, die er für eine Magd hält, befremdet, fragt er sie nach ihrem Namen und erfährt entsetzt, das er in diesem erbarmungswürdigen Wesen seine Schwester vor sich hat. Nun gibt auch er sich als ihr Bruder Orest zu erkennen, der zurückgekommen ist, um den Vater zu rächen. Ihre selbstvergessene Wiedersehensfreude bringt fast seinen Plan in Gefahr. Sein Begleiter mahnt zur Tat. Orest betritt mit ihm den Palast. In entsetzlicher Spannung bleibt Elektra, die es versäumte, ihm das Beil mitzugeben, zurück. Aus dem Inneren des Hauses gellen die Todesschreie Klytämnestras. Aufgeschreckte Mägde und Chrysothemis eilen aus dem Haus, fliehen jedoch zurück in Todesangst vor dem heimkehrenden Aegisth. Elektra empfängt ihn mit tückischer Freundlichkeit und lockt ihn ins Haus. Dort wird auch er von Orest erschlagen. In das folgende Gemetzel, das Orest mit seinen Getreuen unter den Anhängern des Aegisth veranstaltet, mischen sich die Jubelgesänge von Chrysothemis. Elektra, überwältigt von der vollzogenen Tat, ist ihrer selbst nicht mehr mächtig. Sie sieht sich als Anführerin des Siegesreigens. Nach einigen Schritte des angespanntesten Triumphes stürzt sie zusammen. Chrysothemis ruft nach Orest.


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