Impulse - Junior Ballett

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Impulse Junior Ballett

Davidson  /   Arias / Nunes


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Impulse Junior Ballett Choreografien von Craig Davidson, Bryan Arias und Juliano Nunes

Wiederaufnahme 22 Okt 2021 Vorstellung 31 Okt 2021

Gastspiel

3 Nov 2021, Kurtheater Baden



Junior Ballett Das Junior Ballett ist die Nachwuchscompagnie des Balletts Zürich. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 erhalten hier ausgewählte junge Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt die Möglichkeit, nach Ende ihrer Ballettausbildung unter fachkundiger Betreuung in das tänzerische Berufsleben einzusteigen. Im Rah­ men eines nicht länger als zwei Jahre währenden Engagements trainieren sie gemeinsam mit den Mitgliedern des Balletts Zürich, tanzen mit ihnen in ausge­ wählten Vorstellungen des Repertoires und sammeln so die für eine Tänzerlauf­ bahn notwendige Bühnenerfahrung. Einmal pro Spielzeit stellt das Junior Bal­ lett in einem eigenen Ballettabend mit Werken international renommierter Choreo­grafen seine hohe Leistungsfähigkeit und tänzerische Kreativität unter Beweis. 2019 gastierte das Junior Ballett mit dem Programm Kreationen im Linbury Theatre des Royal Opera House Covent Garden in London. In der Spielzeit 2021/22 vereint das Junior Ballett fünfzehn Tänzerinnen und Tänzer aus zehn Ländern. In dieser Saison feiert das Ensemble sein zwanzigjähriges Bestehen.

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Auf Augenhöhe mit der Kunst Ein Gespräch mit Christian Spuck über den richtigen Umgang mit der Jugend, die die Zukunft des Tanzes verkörpert Christian, im Oktober 2021 feiern wir das zwanzigjährige Jubiläum des Junior Balletts. Am 13. November 2001 ist es im westfälischen Neuss zum ersten Mal aufgetreten, damals wurden noch die «Junior Members des Zürcher Balletts» angekündigt. Was bedeutete es, eine Junior Company in Zürich zu gründen? Für Zürich war das eine wichtige Neuerung und ein grosser Fortschritt. Bereits 1978 hatte man beim Nederlands Dans Theater in Den Haag mit dem NDT2 eine Formation für junge Tänzerinnen und Tänzer ins Leben gerufen, die schon bald eine grosse internationale Strahlkraft entfaltet hat. Heinz Spoerli ist diesem Beispiel gefolgt, und mittlerweile haben die meisten grossen Ballettcompagnien entweder ein eigenes Juniorensemble oder schliessen sich direkt mit den renommier­ten Ballettschulen zusammen, um ihren Absolventen den Einstieg in den professionellen Ballettalltag zu erleichtern. Wie hat sich das Profil des Junior Balletts seit damals verändert? Das Ziel war und ist es, Absolventen der Ballettschulen einen fliessenden Übergang von der Ausbildung in den tänzerischen Betrieb zu ermöglichen. Aber ohne Frage sind die jungen Tänzerinnen und Tänzer auch eine per­ sonelle Bereicherung für grosse Tanzproduktionen. Gestartet ist man 2001 mit sieben Tänzerinnen und Tänzern, heute verfügen wir über vierzehn Positionen, die leicht variabel sind. Zur Zeit hat das Junior Ballett fünfzehn Mitglieder aus zehn Ländern. Was macht das Junior Ballett Zürich für diese jungen Frauen und Männer aus der ganzen Welt so attraktiv?

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Die Nachfrage nach Plätzen im Junior Ballett ist sehr gross und keineswegs auf Europa beschränkt. Immer wieder erhalten wir Bewerbungen aus den USA, Australien und Südamerika. Viele Direktoren internationaler Ballettschulen schreiben mich inzwischen direkt an, um mir besonders talentierte Absol­ven­tinnen und Absol­venten zu empfehlen. Unser Interesse ist es natürlich, das Junior Ballett genau wie das Ballett Zürich technisch und künstlerisch auf höchstem Niveau zu halten. Die Mitglieder des Junior Balletts tanzen und trainieren gemeinsam mit der Hauptcompagnie und treten mit ihr in vielen Vorstellungen auf. Der kreative Aspekt ist, glaube ich, sehr wichtig. Dass das Junior Ballett in seinen eigenen Ballettabenden, die alle zwei Jahre entstehen, mit renommierten Choreografen zusammen­arbeitet, macht es genau wie der vielfältige Zürcher Ballett-Spielplan für junge Tänzerinnen und Tänzer sehr attraktiv. Der Umstand, dass das Ballett Zürich eine relativ kleine Compagnie ist, versetzt uns in die Lage, die Junioren auch an den grossen Pro­duktionen des Balletts Zürich zu beteiligen. Sie agieren also nicht irgendwo im Verborgenen, sondern stehen genauso im Fokus wie die Mit­glieder des Balletts Zürich. Mittlerweile greifen viele Choreografen, die mit uns arbeiten, bei der Besetzung ihrer Stücke sehr oft auf Tänzerinnen und Tänzer aus dem Junior Ballett zurück. Das ist eine schöne Anerkennung ihrer künstlerischen Qualität. Das Junior Ballett ist eine Talentschmiede. Wie läuft der Aufnahmeprozess ab? Am Beginn meiner Direktionszeit haben wir mehrtägige Auditions durch­ geführt, bei denen wir jedes Mal buchstäblich überrannt wurden. Inzwischen sind wir zu digitalen Bewerbungen übergegangen. Nach der Sichtung laden wir die viel­versprechendsten Tänzerinnen und Tänzer nach Zürich ein, die dann nach Möglichkeit ein bis zwei Tage gemeinsam mit unserer Compagnie trainieren. In dieser Zeit gewinnt man dann meist ein recht verlässliches Bild von der Eignung der Bewerberinnen und Bewerber. Wie sieht der Arbeitsalltag des Junior Balletts aus? Der Alltag der jungen Tänzerinnen und Tänzer ist sehr an der Praxis orientiert. Neben ihren eigenen Produktionen sind sie Teil fast aller Cho­reografien unseres Spielplans. Das ermöglicht es, die grossen Stücke in wechselnden

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Besetzungen zu präsentieren. Dennoch haben unsere Ballettmeister ein besonderes Augenmerk auf die Junioren. Ein- bis zweimal pro Woche trainiert das Junior Ballett für sich. Bei vierzehn bis fünfzehn Tänzern können die Ballettmeister gezielter auf indi­viduelle Probleme eingehen, können besser und schneller korrigieren. Ansonsten ist das Junior Ballett aber komplett in den normalen Arbeitsalltag des Balletts Zürich integriert. Wie wirkt sich das auf das Arbeitsklima in den beiden Compagnien aus? Wie geht man miteinander um? Ich merke im täglichen Umgang eigentlich nicht, dass es sich um zwei Compagnien handelt. Man begegnet sich auf Augenhöhe und mit sehr viel Respekt. Es rührt mich, wie die gestandenen Tänzer die Junioren unter ihre Fittiche nehmen, sie fördern und unterstützen. Bei den Junioren entsteht ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein für das grosse Ganze. Sie merken, dass sie gefordert sind und auf höchstem professionellem Niveau arbeiten müssen. Man spürt jederzeit ihre grosse Motivation. Natürlich muss man ihnen genügend Zeit geben, die gestellten An­forderungen zu erfüllen. Am Anfang gehören sie vielleicht erst einmal zur B-­Besetzung oder agieren als Cover. Seitdem du 2012 die Leitung des Balletts Zürich übernommen hast, sind fünf mehrteilige Junior-Abende entstanden, die zum grossen Teil im Theater Winterthur kreiert und dann auch auf der Bühne des Opernhauses Zürich und bei verschiedenen Gastspielen gezeigt wurden. Was waren deine program­ma­tischen Leitlinien für diese Abende? Mir ist besonders wichtig, dass die jungen Tänzerinnen und Tänzer mit vielen Choreo­grafen arbeiten und unterschiedlichste künstlerische Handschriften kennenlernen. Auf diese Weise durchlaufen sie bereits eine kreative Schule, bevor sie wirklich in den Alltag einer Berufscompagnie einsteigen. Diese jungen Künstlerinnen und Künstler verdienen es einfach, auch am Anfang ihrer Karriere ernst genommen und nicht als versteckte Corps de ballet-­Mit­glieder behandelt zu werden. Jeder neue Junior-Abend enthält min­destens eine Uraufführung, in deren Vor­bereitung sich die Tänzerinnen und Tänzer der kreativen Arbeit mit einem Choreo­grafen stellen müssen. Dazu kommen Einstudierungen von geeigneten Stücken namhafter Choreografen.

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Inwieweit sind diese Programme eigens auf junge Tänzerinnen und Tänzer zugeschnitten? Macht man da Zugeständnisse, was den tänzerischen Anspruch oder auch die Thematik der Stücke angeht? Überhaupt nicht, das fände ich auch absolut falsch. Man muss die Tänzer immer aufs Neue herausfordern. Das Ziel besteht darin, einen Abend zu kreieren, der für das Publikum genauso spannend ist wie für die Tänzer, die ihn tanzen. Die Choreografen haben übrigens längst erkannt, wie viel künstlerisches Potenzial im Junior Ballett schlummert. Einige fragen direkt nach der Möglichkeit, mit den Junioren zusammenzuarbeiten, weil der Lernprozess natürlich auch in der umgekehrten Richtung verläuft und die jungen Leute uns mit ihren besonderen Fähig­keiten immer wieder überraschen. Die Mitgliedschaft im Junior Ballett ist zeitlich befristet. Wie geht es danach für die jungen Leute weiter? Nicht alle kannst du wahrscheinlich direkt ins Ballett Zürich übernehmen… Die Mitgliedschaft ist zunächst auf ein Jahr begrenzt, allerdings mit der Möglichkeit, sie um eine weitere Saison zu verlängern. Das hat sich in den meisten Fällen bewährt, weil man erst im zweiten Jahr wirklich ermessen kann, wie die künstlerische Entwicklung eines Tänzers oder einer Tänzerin vorage­ schritten ist. Bei Vakanzen in der Hauptcompagnie besetze ich diese Positionen gern mit Absolventen aus dem Junior Ballett. Der Vorteil ist, dass ich die Künstler kenne und sie mit unserem Repertoire vertraut sind. Das vereinfacht vieles. Aber es stimmt schon, nicht alle kann man übernehmen. In diesen Fällen versuchen wir dann aber, beim Finden von Nachfolge-Engagements so gut es geht, behilflich zu sein. Das ist uns bis jetzt auch in den allermeisten Fällen gelungen. Die Mitgliedschaft im Junior Ballett ist für den weiteren Verlauf einer Tänzerkarriere eine sehr gute Referenz. Wie werden wir das Jubiläum des Junior Balletts feiern? Ich freue mich, dass wir den Abend Impulse im Oktober in zwei Vorstellungen noch einmal einem grösseren Publikum präsentieren können. Er war bis jetzt nur als Streaming aus dem Theater Winterthur und vor einem sehr redu­zierten Publikum in Zürich zu erleben.

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Der Ballettabend Impulse mit neuen Choreografien von Craig Davidson, Bryan Arias und Juliano Nunes ist unter schwierigsten Bedingungen während der Corona-Pandemie entstanden. Einer Zeit, in der die Tänzer ganz auf sich selbst zurückgeworfen waren. Was hat das mit dem Junior Ballett gemacht? Das Wunderbare ist, dass man dem Abend die Schwierigkeiten seiner Ent­ stehung überhaupt nicht anmerkt. Das Junior Ballett war in dieser Zeit von der Haupt­compagnie getrennt, es musste als eigenständiges Kollektiv zusammenarbeiten. Die Tänzerinnen und Tänzer sind in dieser Zeit als Gruppe unglaub­lich zusammen­gewachsen. Alle Widerstände haben sie als eine Art Familie zusammenge­schweisst. Sie wohnen ja zum Teil auch zusammen und verbringen ihren Alltag miteinander. Es berührt mich immer wieder zu sehen, wie sie in kürzester Zeit aufeinander achtgeben, sich unterstützen und gegenseitig Zuspruch schenken. Das Gespräch führte Michael Küster

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Entropy Craig Davidson

Choreografie und Bühnenbild

Craig Davidson

Musik Nicholas Robert Thayer Kostüme Alana Sargent Lichtgestaltung Martin Gebhardt Dramaturgie Michael Küster

Choreografische Uraufführung

27 Feb 2021, Theater Winterthur




Anpassung und Veränderung Craig Davidson über seine Choreografie «Entropy»

Mit jungen Tänzerinnen und Tänzern zu arbeiten, ist wohl für jeden Choreo­ grafen eine besonders spannende Aufgabe. Von Anfang an hatte ich mir für meine Arbeit mit dem Junior Ballett vorgenommen, den kreativen Prozess so umfassend und reichhaltig zu gestalten, wie ich es auch bei erfahreneren Tän­ zern machen würde. Einfach um den Berufsanfängern eine möglichst umfassen­ de Erfahrung zu bieten und ihnen bestimmte Werkzeuge und Techniken zu ver­mitteln, die ihnen während ihrer gesamten Karriere von Nutzen sein könn­ ten. Die Anforderungen von vornherein herunterzuschrauben, so war meine Sorge, hätte das kreative Niveau unnötig gedrosselt. Mir kam es viel mehr da­ rauf an, offen zu bleiben für all die schönen Dinge, die aus der Arbeit mit einer jüngeren Tänzergruppe entstehen können. Das Junior Ballett hat mich vom ersten Moment an überrascht in der Art, wie sich die hochtalentierten Tänzerinnen und Tänzer mit Elan und Furcht­ losigkeit in jede Herausforderung hineingestürzt haben. Dabei haben sie mich in ihrer Vielseitigkeit als Choreografen herausgefordert. In einem immer an­ regenden, gegenseitigen Austausch ist ein hochkomplexes Stück entstanden. Die Impulse, von denen der Titel dieses Ballettabends spricht, haben wir uns gegenseitig gegeben, und Entropy ist das Resultat dieses konstruktiven Dialogs. Die Begleitumstände einer weltweiten Pandemie haben uns in Sachen Spontaneität, Erfindergeist und Improvisationsvermögen immer wieder heraus­ gefordert. Dabei hat es der relativ lange Probenzeitraum den Tänzerinnen und Tänzern ermöglicht, meinen Bewegungsstil zu verinnerlichen und mich gleich­ zeitig in meinem Entscheidungsprozess zu beeinflussen. Das klassische Vokabular ist ein wichtiger Bestandteil meiner choreogra­fi­ schen Sprache. In meinen Arbeiten versuche ich, es immer wieder zu hinter­fra­gen und in einem zeitgenössischen Geist weiterzudenken. Auch was die Mu­­sika­lität

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betrifft, hat mich mein eigener Hintergrund als Tänzer im Royal Ballet of Flan­ ders, dem Ballett der Dresdner Semperoper und am Luzerner Theater ebenso beeinflusst wie meine Liebe zum Stepptanz und viele weitere Theaterer­fah­r un­ gen. Für mich ist es immer spannend zu sehen, auf welch unter­schied­liche Art sich dieser Hintergrund in jeder neuen Kreation niederschlägt. Entropy ist das Ergebnis eines Gesprächs über unsere Gegenwart, in der wir gerade jeden Tag erleben, wie sich die Zeit verschiebt und sich unsere Wahr­ nehmung von Zeit verändert. Die Choreografie nimmt uns mit auf eine Reise durch verschiedene Stadien von Emotionen und Konfrontationen. Sie versucht eine Antwort auf die Frage, wie wir uns anpassen und mit Veränderungen um­ gehen.

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Extremitäten im Fokus Die Tänzerin Greta Calzuola über «Entropy»

Die Zusammenarbeit zwischen einem Choreografen und einem Tänzer erin­ nert mich immer ein bisschen an Tischtennis: Auf beiden Seiten ist es ein stän­ diges Geben und Nehmen. Ich weiss noch, wie nervös ich vor der ersten Probe mit Craig Davidson war. Aber diese Nervosität verwandelte sich sehr schnell in Neugier und Entdeckerfreude. Seine Bewegungssprache hat mich von Anfang an fasziniert. Er findet eine harmonische Verbindung zwischen klassischen Li­ nien und moderner Fluidität. Keine Bewegung bleibt folgenlos und führt fast automatisch zum nächsten Schritt, so dass ich jedes Mal verblüfft bin von den vielen Nuancen und Kontrasten. Plötzliche Verlagerungen der Körperachse vermögen Spannung zu erzeugen, manchmal überrascht er uns mit einem «contre temps», und dann wieder kann man sich völlig in den fliessenden Be­ wegungen verlieren. Diese Kontraste finden sich nicht nur in den Gruppenpassagen, sondern auch in den zahlreichen Pas de deux und Pas de trois. Ich tanze zum Beispiel ein Duett mit meinem Kollegen Théo Just. Das ist wie ein ständiger Kampf zwischen Bleiben und Gehen, Schieben und Ziehen, Begehren und Verwei­ gern. Energetisch fühlt es sich so an, als sei ich eine andere Person in einem anderen Leben. Aber es gibt in Craigs Choreografie auch das Gegenteil. In dem sehr langsamen und sinnlichen Duett, das Marta Andreitsiv und Luca D’Amato tanzen, verschmelzen die beiden in perfekter Symbiose zu einer ein­ zigen Person. Craig ist es sehr wichtig, dass wir beim Tanzen besonders auf unsere Extremitäten achten, auf unsere Hände und unsere Füsse. Natürlich sind es in erster Linie die Beine und der Rumpf, die eine Bewegung erzeugen, aber die Ausdruckskraft einer Berührung, die verlängerte Linie durch eine Hand, die Klarheit und Präzision der Fussarbeit machen alles noch magischer. Wie Craig auf die ganz unterschiedlichen Qualitäten jedes Einzelnen von uns eingeht und sie in seine Choreografie integriert, bewundere ich sehr.

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Craig Davidson Choreografie und Bühnenbild Der in Australien geborene Choreograf Craig Davidson erhielt seine Tanzaus­ bil­dung an der New Zealand School of Dance. Er tanzte im Finnischen Natio­ nal­­ballett und als Solist im Royal Ballet of Flanders. Von Dance Europe wurde er mit dem Critics’ Choice Award als bester Tänzer für seine Leistung in Im­ pres­sing the Czar von William Forsythe ausgezeichnet. Weitere Engagements führten Craig Davidson zu Tanz Luzerner Theater und als Solist ans Semper­ oper Ballett in Dresden. Als Choreograf arbeitete er u.a. mit dem Royal Ballett of Flanders, dem Queensland Ballet, dem West Australian Ballet, dem Ballett Dortmund, dem Atlanta Ballet und am New York Choreographic Institute mit Tänzern des New York City Ballet.

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Nicholas Robert Thayer Musik Nicholas Robert Thayer stammt aus London und arbeitet heute als Komponist und Produzent von neoklassischer bzw. elektronischer Musik in den Nieder­ landen. Er ist Musikdirektor von «House of Makers», einer in Amsterdam an­ sässigen interdisziplinären Performance-Company. Nicholas Robert Thayer schuf Kompositionen für Het Nationale Ballet (Niederlande), die Houston Metropolitan Dance Company (USA) und die Sydney Dance Company (Aus­ tralien). Kurzfilme mit seiner Beteiligung wurden beim San Francisco Dance Film Festival und bei Cinedans Amsterdam gezeigt. Der Kurzfilm of silence wurde beim Experimental Dance and Music Film Festival in Toronto als «Bes­ ter Film» ausgezeichnet. Nicholas Robert Thayer arbeitete ferner mit der BadBoy-Rock-­Band Motley Crue und ist Produzent und Tournee-Mitglied der elektronischen Punkrock-Band The Bloody Beetroots. Zurzeit absolviert er ein Studium am Prins-Claus-Konservatorium in Groningen, wo er sich mit dem Bedeutungstransfer in der Kunst sowie Verbindungen von Musik, Mythologie und Mathematik beschäftigt.

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Alana Sargent Kostüme Alana Sargent stammt aus Neuseeland. Nach ihrem Studium an der New Zea­ land School of Dance tanzte sie vier Jahre in der Sydney Dance Company. Dort arbeitete sie mit international renommierten Choreografen zusammen, darun­ ter Jacopo Godani, Andonis Foniadakis, Alexander Ekman, Emanuel Gat und Stephanie Lake. 2016 wechselte sie zum Australian Dance Collective (ADC) und wurde in der Critics’ Choice Survey 2018 als «Most Outstanding Dancer» nominiert. Als Kostümbildnerin arbeitete sie für die Sydney Dance Company und das Australian Dance Collective sowie für die Choreografen Liesel Zink, Craig Davidson, Melanie Lane und Jack Lister.

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Pure Coincidence Bryan Arias

Bryan Arias Musik Wolf Hoeyberghs, Carlos Cipa, The Invincibles, Taylor Deupree, His Name is Alive Kostüme Bregje van Balen Lichtgestaltung Martin Gebhardt Dramaturgie Michael Küster

Choreografie und Bühnenbild

Uraufführung 27 Feb 2021, Theater Winterthur




Alles Zufall? Der in Basel lebende amerikanische Choreograf Bryan Arias im Gespräch mit Michael Küster

Bryan, das neue Programm des Junior Balletts trägt den Titel Impulse. Welche Impulse willst du diesem Dreierabend geben? Schon vor Beginn meiner Arbeit mit dem Junior Ballett habe ich darüber nachgedacht, was ich den jungen Tänzerinnen und Tänzern als Choreograf mit auf den Weg geben möchte. In der sich immer schneller verändernden Welt des Balletts scheinen mir Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl besonders wichtig zu sein. Deshalb nehme ich mir immer viel Zeit für Ge­sprä­che. Unter den sehr speziellen Probenbedingungen während der Corona-­Pandemie hatten wir dafür sogar besonders viel Zeit. Zuzuhören ist eine wichtige Vor­aussetzung meiner Arbeit. Die Informationen aus diesen Gesprächen fliessen in meine Stücke ein. Ich habe am Beginn eines Kreationsprozesses keine feste Vorstellung, wie eine Choreografie am Ende aussehen soll. Ich versuche, so viel wie möglich offen zu lassen, damit sowohl Tänzer als auch das Publikum ihre eigenen Antworten finden können. Im Prozess des Fragens und Zuhörens entsteht nach und nach ganz organisch ein Erkundungsraum. In dieser sehr freien und kreativen Atmosphäre erfahre ich viel über die Tänzer und Tänze­rinnen, ihre Art zu denken, wie sie miteinander umgehen, lerne ihren Ernst kennen, höre ihr Lachen. Das ebnet mir den Weg zu einer besonderen Qualität, nach der ich in meinen Stücken suche – menschlich, verletzlich, expressiv. 2020 hast du grosse Aufmerksamkeit in der Theaterwelt bekommen: Du bist mit dem renommierten deutschen Theaterpreis «Der Faust» für die beste Choreografie ausgezeichnet worden. 29 May 1913 ist 2019 beim Hessischen Staatsballett in Wiesbaden herausgekommen. Was war das für ein Stück?

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Es war Teil eines Ballettabends, der Strawinskys Le Sacre du printemps gewidmet war. Die Pariser Uraufführung 1913 war bekanntlich einer der grössten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts. Mich hat vor allem die Rolle des Publikums interessiert. Was haben die Leute im Théâtre des ChampsÉlysées damals erwartet, und welche Rolle spielen wir als Publikum heute, wenn wir ins Theater gehen? Sind wir so unabhängig und abgetrennt vom Bühnengeschehen, wie wir glauben, oder sind wir nicht selbst ein wesentlicher Teil der Aufführung? In meinem Stück hat sich das Publikum auf einem Screen im Bühnenbild die ganze Zeit selbst gesehen und ist so zum Bestand­ teil meiner Choreografie geworden. Du stammst aus Puerto Rico, bist in New York aufgewachsen, hast in Crystal Pites Company «Kidd Pivot» und im Nederlands Dans Theater getanzt. Heute lebst du in Basel. Wie hat sich all das auf deine choreografische Sprache ausgewirkt? Wenn ich daran denke, wo etwa meine Eltern herkommen, bin ich oft selbst davon überrascht, an welchem Punkt ich heute stehe. Wie die Dinge ge­schehen, hat für mich auch immer den Hauch von etwas Mysteriösem. Ich hätte nie vorhersagen können, wie mein Weg als Künstler verläuft. Wenn ich zurückblicke, bin ich im Grunde immer meinem Bauchgefühl, meinem Instinkt, gefolgt. Das hat mich an all die unglaublichen Orte geführt und mich mit all den tollen Choreografen und Tänzerkollegen zusammen­ gebracht, von denen ich wahnsinnig viel gelernt habe. Sie alle sind bis heute in meiner Arbeit präsent. Wenn ich zum Beispiel einem jungen Tänzer zuschaue, der mich in seiner Art der Bewegung an jemanden erinnert, den ich im NDT oder bei «Kidd Pivot» bewundert habe… Oder wenn ich an einem Ort bin, der mich an einen Bühnenraum bei Jiří Kylián oder Crystal Pite erinnert. Als ich mit dem Choreografieren anfing, 2013 oder 2014, habe ich mich erst­mal sehr auf Dinge bezogen, die ich bis dahin selbst getanzt hatte. Aber inzwischen arbeite ich nicht mehr so. Ich habe versucht, authentischer und ehrlicher mit mir selbst zu sein. Heute arbeite ich sehr kollaborativ, und darum sind mir die Gespräche mit den Tänzerinnen und Tänzern so wichtig. Sie sollen sie selbst sein und nicht wie eine Kopie von mir aussehen. Aus diesem Grund sind die Spiegel in meinen Proben verhängt.

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Die Tänzer müssen sich auf ihre eigene Empfindung verlassen und finden so zu einer anderen Authentizität. In deinen Choreografien verbinden sich abstrakte und narrative Elemente. Das ist auch in deinem neuen Stück für das Junior Ballett so, in dem uns drei Männer und drei Frauen begegnen. Welche Beziehung besteht zwischen diesen sechs Figuren? Es sind sechs sehr unterschiedliche Charaktere, die sehr typenhaft gezeichnet und miteinander verbunden sind. Die Choreografie spürt ihren Beziehungen nach, aber es stellt sich immer die Frage, ob das, was wir sehen, schon die ganze Wahrheit ist. Täglich erleben wir, dass alles im Leben mit einer Konsequenz geschieht, dass alles eine Folge von etwas ist. Das hat für mich etwas Tröstliches und birgt eine besondere Art von Schönheit und Poesie, die ich in dieses Stück zu übertragen versucht habe. Die sechs Typen in deinem Ballett erinnern mich an ein legendäres Stück von Luigi Pirandello. In Sechs Personen suchen einen Autor (1921) er­findet der sizilianische Autor eine verbindende Handlung für sechs individuelle Charaktere. Kann man das mit deiner Arbeit vergleichen? Die Figuren sind bei mir nicht nur durch den Tanz, sondern auch durch verschiedene Requisiten verbunden. Das sind zum Teil sehr poetische Dinge wie ein kleiner Heissluftballon, ein Goldfischglas oder ein Spielzeugmond. Beim Blick auf diese Gegenstände stellen sich im Kopf der Tänzer, aber auch des Publikums ja automatisch bestimmte Bilder ein, die sich wiederum mit der Choreografie verbinden. Hier in Zürich arbeite ich jetzt mit sechs Mitgliedern des Junior Balletts, aber die Idee zu diesen Requisiten kam mir, als ich beim Bolschoi-Ballett in Moskau ein ziemlich klassisches Stück für ein riesiges vierzigköpfiges Ensemble choreografiert habe. Dort ist mir noch einmal sehr klar geworden, welch riesige Rolle die sozialen Medien wie Instagram und Facebook im Leben von jungen Tänzerinnen und Tänzern spielen. Die Welt der Klicks und Likes wird allzu leicht mit Realität ver­ wechselt. In einem Chat postete irgendjemand Fotos von einem Ausflug mit einem Heissluftballon, und ich musste sofort an die Gefühle bei solch einem Flug denken: das Schweben, die Ruhe und Meditation beim Blick

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in den Himmel und auf die Erde da unten. Das war der Ausgangspunkt für die verschiedenen Arten von Begegnungen in diesem Stück, die so, aber vielleicht auch ganz anders hätten verlaufen können. Es sind diese Zufällig­ keiten, die mich immer wieder faszinieren… … und die deinem Stück seinen fast seinen Titel gegeben hätten. Es heisst jetzt Pure Coincidence, aber auch über den Titel «G.U.T.» hast du nachgedacht. Was hat es damit auf sich? In New York bin ich vor zwei Jahren mit meiner Mutter auf einem Obstmarkt gewesen und wurde dort von einer alten Frau angesprochen. Sie bat mich, mein Handy benutzen zu dürfen, weil sie Opfer eines Diebstahls geworden sei. Ich liess sie telefonieren und kam dann mit ihr ins Gespräch, in dessen Verlauf sie schliesslich auf die Grand Unified Theory (G.UT.), eine komplizierte physikalische Feldtheorie, zu sprechen kam. In ihrer Weisheit und Intelligenz erwies sie sich als einer der interessantesten Menschen, denen ich in New York begegnet bin. Es sind solche Situationen, die ich in der Erinnerung mit mir herumtrage, und die dann plötzlich irgendwo in einem Kreationsprozess auftauchen und durch mich und die Tänzer, mit denen ich arbeite, eine neue Interpretation erfahren. Überraschend ist deine Musikauswahl: Sie setzt auf starke Kontraste und stilistische Diversität. Das Ganze ist eine Mischung aus Soul, Klavier­ klängen und atmosphärischen Geräuschen. Welche choreografischen Türen öffnet dir die Musik? Das funktioniert ähnlich wie bei den Requisiten, von denen ich gesprochen habe. Wie viel Risiko will ich den Tänzern zumuten, und wie fordere ich mich mit einer Musikauswahl auch selbst heraus? Wie kann ich meine Grenzen erweitern? Mich interessiert keine Musik, die mir das Leben als Choreograf erleichtert. Ich brauche Musik, die mich zum Widerspruch und zur Auseinan­ dersetzung anregt. In deinen Proben mit dem Junior Ballett war Aufrichtigkeit ein wichtiges Thema. Was meint das in Bezug auf den Tanz? Ehrlichkeit ist ein viel strapazierter Begriff, aber ich benutze ihn trotzdem.

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Im Tanz kannst du schnell jemandem etwas vormachen mit einer interessanten Bewegung oder einer komplizierten Schrittkombination. Aber ich merke ziemlich rasch, wenn jemand lügt. Gerade für die jungen Tänzerinnen und Tänzer, die ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, ist das Suchen nach tänzerischer Wahrheit eine wichtige Erfahrung. Aus der Ballettschule sind sie gewohnt, dass ihnen ständig jemand sagt, etwas sei richtig oder falsch. Das versuche ich zu vermeiden und ermutige sie, ihre eigene Wahrheit zu finden.

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Ein rätselhaftes Stück Der Tänzer Achille de Groeve über «Pure Coincidence»

Mit Bryan Arias an seinem Stück zu arbeiten, geniesse ich sehr. Er ist ein sehr offener und aufgeschlossener Mensch, der den ständigen Dialog mit uns Tän­ zern und Tänzerinnen sucht. Das Gefühl, das man beim Tanzen seiner Choreo­ grafie hat, unterscheidet sich ganz grundlegend von den beiden anderen Stücken unseres neuen Ballettabends, weil der Fokus hier weniger auf der tänzerischen Technik, sondern noch viel mehr auf dem Ausdruck und den Emotio­nen liegt. Das Stück bietet sehr viel Freiheiten, nicht nur in der Art der Be­we­gun­gen, sondern auch bei der Beantwortung der Frage, was die Figuren in diesem rätsel­ haften Stück miteinander verbindet. Immer, wenn man eine Antwort gefunden zu haben scheint, stellt sich schon die nächste Frage.

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Bryan Arias Choreografie und Bühnenbild Bryan Arias wurde in Puerto Rico geboren und wuchs in New York auf. Dort absolvierte er seine Tanzausbildung an der La Guardia High School für Dar­ stellende Kunst. Als Tänzer trat Bryan Arias mit dem Nederlands Dans Theater (NDT) und «Kidd Pivot», der Compagnie von Crystal Pite, auf. Für seine Cho­reografie Without Notice gewann er den Ersten Preis und den Publikums­ preis beim 6. Internationalen Choreografie-Wettbewerb in Kopenhagen. Aus­ ser­dem wurde er mit dem Princess Grace Choreography Fellowship-Preis 2017 und dem Jacob’s Pillow Fellowship-Preis 2018/19 ausgezeichnet. Bryan Arias hat für die New Yorker Juilliard School, das NDT 2, das Scottish Ballet, das Ballett am Theater Luzern, das Ballett Basel, das Ballett Bern, das Hessische Staatsballett, das Staatstheater Nürnberg Ballett, das Charlotte Ballet und das Bolschoi-Ballett in Moskau choreografiert. 2013 gründete Bryan Arias die ei­ gene ARIAS Company, mit der er abendfüllende Produktionen kreierte und international auf Tournee ging. Für seine Choreografie 29 May 1913 beim Hessischen Staats­ballett wurde er 2020 mit dem Theaterpreis «Der Faust» aus­ gezeichnet. Gemeinsam mit der Choreografin Alba Castillo leitet Bryan Arias seit vorigem Jahr die in Basel ansässige Compagnie «Snorkel Rabbit», zur Zeit mit einer Residenz an der Opéra de Massy.

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Bregje van Balen Kostüme Bregje van Balen wurde im niederländischen Haarlem geboren und an der Na­ tionalen Ballettakademie in Amsterdam zur Tänzerin ausgebildet. Achtzehn Jahre war sie Mitglied des Nederlands Dans Theaters. Schon während ihrer aktiven Zeit als Tänzerin war sie wiederholt als Kostümbildnerin tätig und ab­ solvierte nach ihrem Abschied von der Bühne die Amsterdamer Baruch Fashion Academy. Sie entwarf Kostümbilder für Tanz und Theater, so u. a. für das Ne­ der­lands Dans Theater, das Norwegische Nationalballett, das Gothenburg Bal­ let, das Hamburg Ballett, Introdans, Aterballetto, das Györ Ballett, das Royal Swedish Ballet, das Royal Danish Ballet, das Bolschoitheater, das StanislavskiTheater Moskau, die Opéra de Lyon, Les Grands Ballets Canadiens, das Alvin Ailey Dance Theatre, das Staatstheater Mainz, das Theater am Gärtnerplatz und das Nationaltheater Mannheim. Dabei arbeitete sie mit Choreografen wie Patrick Delcroix, Jorma Elo, Medhi Walerski, Cathy Marston, Alexander Ek­ man, Johan Inger und Jo Strømgren zusammen.

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Musik Carlos Cipa Dem Münchner Pianisten Carlos Cipa (*1990) eröffnet jedes Klavier unge­ ahnte Möglichkeiten. Für sein 2020 erschienenes Studioalbum Correlations (on 11 Pianos) hat Cipa verschiedenste Instrumente mit besonderem, indivi­ duel­lem Charakter ausgewählt: sechs Flügel, drei Pianos, ein Tafelklavier und ein Rhodes. Entstanden ist ein faszinierendes Spektrum an Miniaturen und Stim­mungen, das die Grenzen zwischen Komposition, Performance und Pro­ zess verschwimmen lässt. Taylor Deupree Taylor Deupree (*1971) ist ein amerikanischer Elektronikmusiker, Fotograf, Grafikdesigner und Mastering Engineer. Er ist Gründer des Plattenlabels 12k, Mitglied von Prototype 909 und arbeit u.a. mit Ryuichi Sakamoto, Marcus Fi­ scher, Stephan Mathieu, Savvas Ysatis und Christopher Willits zusammen. The Invincibles Dieses R&B-Gesangstrio aus Los Angeles wurde Mitte der 60er-Jahre mit Hits wie Heart Full of Love und Can’t Win bekannt. Zur Gruppe gehörten der aus Louisiana stammende David Richardson sowie Lester Johnson und Clifton Knight, die beide aus Texas kamen. His Name is Alive His Name Is Alive ist eine US-amerikanische Rock-Band aus Michigan. Nach ersten im Selbstverlag erschienenen Aufnahmen war die Band seit 1990 bei 4AD Records unter Vertag und veröffentlichte zahlreiche Alben. In der mittler­ weile mehr als 30-jährigen Band-Geschichte war Bandleader Warren Defever das einzige ständige Mitglied einer immer wieder wechselnden Besetzung.. Die Biografie von Wolf Hoeyberghs finden Sie bei den Tänzerbiografien auf Seite 60.

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Union in Poetry Juliano Nunes

Choreografie,

Juliano Nunes Musik Ezio Bosso, Arvo Pärt, Frédéric Chopin Lichtgestaltung Martin Gebhardt Dramaturgie Michael Küster

Bühnenbild und Kostüme

Uraufführung 27 Feb 2021, Theater Winterthur




Freiheit in der Bewegung finden Juliano Nunes über seine Choreografie «Union in Poetry»

In meiner Arbeit als Choreograf komme ich bei den unterschiedlichen Compagnien mit ganz verschiedenen Typen von Tänzerinnen und Tänzern in Be­ rührung. Das ist eine schöne Situation, weil ich so nicht Gefahr laufe, mich choreografisch zu wiederholen. Auch bei meiner Zusammenarbeit mit dem Junior Ballett habe ich den Impuls empfunden, etwas Neues zu kreieren, was in dieser Form nur mit diesem Ensemble möglich ist. In Union in Poetry möchte ich eine Einheit für die Tänzer schaffen. Vor dem Hintergrund der aktuellen pandemischen Situation ist Zusammengehörig­ keitsgefühl ein kostbares Gut. In den letzten Wochen ist uns allen sehr klar geworden, wie sehr wir einander brauchen, um weiterzugehen. Schönheit zu finden in der Freiheit der Bewegung, in Verbindung mit der Musik. Beim Hö­ ren klassischer Musik achtet man in erster Linie auf die Melodie, aber eine Choreografie kann Auge und Ohr für weitere Details öffnen. Es gibt viele Wege, wie man Poesie schreiben, ausdrücken und erleben kann. Mit den Tänzerinnen und Tänzern des Junior Balletts habe ich versucht, Freiheit in der Bewegung zu finden. Obwohl sie in dieser Choreografie eine gemeinsame Richtung verfolgen, sind sie doch keine Armee von Robotern, sondern ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Deshalb versuche ich immer, die Freiheit der Bewegung aus der Individualität der verschiedenen Einzelper­ sönlichkeiten zu gewinnen. Für meine Choreografie ist die Verbindung zu den Tänzerinnen und Tän­ zern, mit denen ich arbeite, sehr wichtig. Ich stelle mich auf sie ein und ver­ suche herauszufinden, in welche Richtung wir zusammen gehen wollen und wie ich ihren tänzerischen Horizont erweitern kann. Gerade der Begriff der Schönheit steht in unseren Proben immer wieder zur Diskussion. Ich ermutige die Tänzer, nicht einem unerreichbaren Ideal von Schönheit nachzustreben,

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sondern Schönheit womöglich auch in einer Art von Hässlichkeit zuzulassen. Die junge Tänzergeneration erlebe ich als technisch sehr gut vorbereitet für die unterschiedlichsten Arten von Choreografie. Mich beeindruckt ihre Frische, ihr Elan und ihr ständiger Wunsch, alles lernen zu wollen und das Bestmögliche zu geben. Selbst unter den herausfordernden Bedingungen der aktuellen Situa­ tion! Ich leide jedes Mal, wenn ich Tänzer mit Masken vor dem Mund sehe. Gleichzeitig bin ich überrascht, wie schnell wir uns an diese neue Realität ge­ wöh­nen und in unseren Kreationen auf diese neuen Bedingungen reagieren. An das Gefühl, wie es vorher war, kann ich mich schon fast nicht mehr erinnern. Dennoch wir realisieren gerade noch einmal sehr stark, wie wichtig die Gesich­ ter der Tänzerinnen und Tänzer sind, weil wir mit ihnen so viel zeigen, so viel aus ihnen erfahren können. Gesichtsausdruck ist nichts Aufgesetztes oder An­ trainiertes. Als Resultat der Gesamtkörperbewegungen ist er ein wesentlicher Bestandteil der Choreografie. Notiert von Michael Küster

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Ausdruck der Verbundenheit Der Tänzer Lukas Simonetto über «Union in Poetry»

Die Arbeit mit Juliano Nunes war für uns alle ein echtes Privileg. Juliano ist ein Choreograf, der seinen ganz eigenen Stil hat und tolle Ideen mitbringt. Seine Choreografie ist sehr musikalisch. Bei ihm gibt es eine direkte Verbindung zwischen der Musik und dem Tanz, und das macht die Bewegungen so kraft­ voll. Für mich ist seine Choreografie ein Ausdruck des engen Zusammengehörig­ keitsgefühls, das während des langen und intensiven Entstehungsprozesses zwi­schen uns Juniortänzern entstanden ist. Dieses Gefühl der Verbundenheit trägt uns durch dieses Stück. Es ist eine «Reise», die uns von einem Ort zum anderen transportiert. Juliano nutzt nicht nur unsere körperlichen Fähigkeiten, sondern geht auch auf unsere ganz individuellen Persönlichkeiten ein. Das ge­ fällt mir sehr.

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Juliano Nunes Choreografie, Bühnenbild und Kostüme Juliano Nunes wurde am brasilianischen Tanzkonservatorium in Rio de Janeiro ausgebildet und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstel­ lende Kunst in Mannheim fort. Engagements als Tänzer führten ihn zum Ro­ yal Ballet of Flanders, zum Leipziger Ballett, ans Badische Staatstheater Karls­ ruhe und zu Gauthier Dance in Stuttgart. Dort ist er in Choreografien von William Forsythe, Christopher Wheeldon, Hans van Manen, Jirí Kylián, Ohad Naharin, Sidi Larbi Cherkaoui, Yuri Grigorovich und Akram Khan aufgetreten. Als Choreograf kreierte er Stücke für das Royal Ballet in London, das Neder­ lands Dans Theater (NDT2), Acosta Danza, das Pennsylvania Ballet, das Atlan­ ta Ballet, das Mariinski-Ballett in St. Petersburg, das Ballet Jazz in Montréal, das Ballett des Staatstheaters Hannover, das Origen Festival Cultural und das Ballett des Teatro San Carlo in Neapel. Ausserdem choreografierte er für die Netflix-Serie Tiny Pretty Things.

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Ezio Bosso Musik Ezio Bosso wurde 1971 in Turin geboren. An der Wiener Akademie studierte er Komposition und Dirigieren. Als Kontrabassist spielte er u.a. im Chamber Orchestra of Europe unter Leitung von Claudio Abbado. Zu seinen Erfolgen am Klavier zählte das Album The 12th Room (2017) mit eigenen Stücken sowie Werken von Bach, Chopin, Gluck und Cage. Als Dirigent gründete er das Stra­ divariFestival Chamber Orchestra, das später in Europaphilharmonie umbe­ nannt wurde. Kompositionsaufträge erhielt er von Institutionen wie der Wiener Staatsoper, dem Royal Opera House Covent Garden, dem New York City Ballet und dem Bolschoitheater Moskau. 2011 wurde Bosso ein Gehirntumor ent­ fernt. Seit jenem Jahr litt er auch an einer neurodegenerativen Erkrankung, weshalb er im Rollstuhl sass. Im September 2019 musste er das Klavierspielen einstellen. Ezio Bosso starb im Mai 2020 in Bologna. «Für stilistische Schub­ laden hat sich Bosso nie interessiert», so schreibt der Zürcher Tages-Anzeiger in seinem Nachruf. «Der Turiner gehörte – wie Ludovico Einaudi, Giovanni Allevi oder Yann Tiersen – zu jenen Pianisten, die mit einer Art emotional aufgeladener Minimal Music die Massen erreichen. Er spielte beim Festival von Sanremo und in den grossen Konzertsälen meist eigene Stücke, die Titel tragen wie Following a Bird oder Forgotten Smiles. Schlicht ist Bossos Musik, unüber­ hörbar inspiriert von Philip Glass, oft sentimental, manchmal hemmungslos kitschig. Aber doch so persönlich, dass sie nie ganz ins Easy Listening abrutscht.»

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Arvo Pärt Musik Arvo Pärt, geboren 1935 im estnischen Paide, studierte am Konservatorium in Tallin und erregte mit seiner seriellen Kompostion Nekrolog für die Opfer des Faschismus in den Sechziger Jahren grosses Aufsehen. Ein Kompositionspreis ermöglichte ihm die Fortsetzung seines Studiums in Moskau, ab 1968 arbeite­ te er als freischaffender Komponist. Ende der 70er Jahre ging er nach Wien und kam über ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Berlin. Seine Werke repräsentieren sehr unterschiedliche stilistische Phasen: die frühe Collage über B-A-C-H zeigt eine mit persönlichen Akzenten durchsetzte Reihentechnik, die Dritte Sinfonie etwa ist ein Ergebnis der Auseinanderset­ zung mit Gregorianik und früher Polyphonie, und Tabula Rasa ist ein Haupt­ werk seines charakteristischen Tintinnabuli (Glocken)-Stils. Arvo Pärt zählt heute zu den meistaufgeführten Komponisten der Gegenwart und wurde 2014 mit dem japanischen Praemium Imperiale, dem «Nobelpreis der Künste» aus­ gezeichnet. Mit dem Klavierstück Für Alina beendete Pärt 1976 ein fast zehn­ jähriges kompositorisches Schweigen: er hatte seine neue Welt mit ihrer schlich­ ten, an Sekunde und Dreiklang orientierten Stimmführung und ihren ein­fachen, klaren Zahlenverhältnissen gefunden. Als Auftragswerk des Helsinki-Festivals komponierte Pärt 1992 sein Mozart-Adagio für Violine, Violoncello und Kla­ vier. Es wurde vom Kalichstein-Laredo-Robinson Trio uraufgeführt. Das Werk entstand zum Gedenken an Oleg Kagan, der ein Freund Pärts und einer der führenden Geiger Russlands war. Seine spezielle Affinität zu Mozarts Musik würdigt Pärt durch die Transkription eines der bewegendsten KlaviersonatenSätze des jungen Mozart, dem Adagio aus der F-Dur-Sonate, KV 280. Auf magische Weise kommt es in diesem Stück zur spirituellen Begegnung zwischen 18. und 20. Jahrhundert.

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Martin Gebhardt Lichtgestaltung Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neu­ meiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettpro­duk­­­tionen der bei­den Compagnien führ­ ten ihn an re­­­nom­­­mierte Theater in Eu­ro­­pa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenie­r un­gen von Jürgen Flimm, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Cau­ rier, Da­miano Mi­chie­letto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für La bohème und eine Neufassung von Spoerlis Der Tod und das Mädchen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Leiter des Beleuchtungswesens am Opernhaus Zürich. Eine enge Zu­sam­men­ arbeit verbindet ihn heute mit dem Cho­reo­grafen Christian Spuck (u.a. Win­ter­ ­reise, Nussknacker und Mause­könig, Messa da Requiem, Anna Karenina, Woy­ zeck, Der Sandmann, Leonce und Lena, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Dornröschen). In jüngster Zeit war er ausserdem Lichtdesigner für die Choreo­ grafen Edward Clug (u.a. Strings, Le Sacre du printemps und Faust in Zürich; Petruschka am Moskauer Bolschoitheater), Alexei Ratmansky, Wayne McGre­ gor, Marco Goecke und Douglas Lee. Mit Christoph Mar­tha­ler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend Sale, Rossinis Il viaggio a Reims und Glucks Orfeo ed Euridice in Zürich sowie bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper zu­sam­men. 2020 gestaltete er das Licht für Les Huguenots in der Regie von Jossi Wieler und Sergio Morabito an der Oper Genf. 2021 folgte Christian Spucks Orlando am Moskauer Bolschoitheater.

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JUNIOR BALLETT


Marta Andreitsiv stammt aus der Ukraine. Sie wurde an der Kiev Dance Academy und an der Tanz Akade­ mie Zürich ausgebildet. 2016 gewann sie eine Sil­ bermedaille beim Tanzolymp Berlin. Seit der Saison 2020/21 ist sie Mitglied des Ju­nior Balletts.

Marta Andreitsiv Isabelle Bratt stammt aus Kanada. Sie wurde an Ca­ nada’s National Ballet School ausgebildet und mit dem Peter Dwyer Award ausgezeichnet. Dort tanz­ te sie u. a. in Jera Wolfes Arise sowie in La Baya­dère. Mit dem National Ballet of Canada trat sie in James Kudelkas Nussknacker auf. Seit der Spielzeit 2019/20 ist sie Mitglied des Junior Balletts.

Isabelle Bratt

Greta Calzuola ist Italienerin. Ihre Ausbildung ab­ solvier­te sie an der Ballettschule des Umbria Ballet in Italien und an der Académie Princesse Grace in Monte-Carlo. 2014 gewann sie den In­ter­natio­na­len Ballettwettbewerb in Longiano. Seit der Saison 2020/21 ist sie Mitglied des Ju­nior Balletts.

Greta Calzuola

Lauren Draper ist Kanadierin. Ihre Ausbildung er­ hielt sie an Canada’s National Ballet School, an der School of Cadence Ballet und an der Kirov Academy of Ballet in Washington. Mit dem National Ballet of Canada trat sie in James Kudelkas Nussknacker auf. Seit der Spielzeit 2019/20 ist sie Mitglied des Junior Balletts.

Lauren Draper


Désirée Guler ist Schweizerin. Sie erhielt ihre Aus­ bildung an der Tanz Akademie Zürich und gewann 2020 den Dritten Preis beim European Ballet Grand Prix in Wien. Bereits 2016 trat sie mit dem Ballett Zürich in Schwanensee auf. Seit der Saison 2020/21 ist sie Mitglied des Junior Balletts.

Désirée Guler

Martina Renau stammt aus Spanien. Sie wurde am Konservatorium Valencia ausgebildet. Von 2018 bis 2020 war sie Mitglied des NRW Junior Balletts Dortmund und trat auch in verschiedenen Auffüh­ rungen des Balletts Dortmund auf. Seit der Saison 2020/21 ist sie Mitglied des Junior Balletts.

Martina Renau

Daniela Thorne

Daniela Thorne stammt aus San Francisco und be­ sitzt die brasilianische und die amerikanische Staats­ bürgerschaft. Ausgezeichnet mit dem Gillian Mur­ phy Scholar­ship, studierte sie an der University of North Carolina School of Arts. Ab 2018 setzte sie ihre Ausbildung an der Dutch National Ballett Aca­ demy fort und trat in verschiedenen Produktionen mit dem Dutch National Ballet auf. Seit der Saison 2020/21 ist sie Mitglied des Junior Balletts.

Matthew Bates

Matthew Bates wurde in Grossbritannien geboren und studierte an der Royal Ballet School in London. Dort wurde er mit dem Valerie Adams Award ausge­ zeichnet. U. a. war er als Fritz in Der Nussknacker mit dem Royal Ballet zu erleben. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Mitglied des Junior Balletts.


Luca D’Amato stammt aus Italien und wurde an der Tanz Akademie Zürich ausgebildet. Er war Gewin­ ner des Spoleto-Wettbewerbs (2015) und des Tanz­ olymps Berlin (2018). Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Mitglied des Junior Balletts.

Luca D’Amato Achille de Groeve ist Belgier und wurde an der Ro­ yal Ballet School in Antwerpen ausgebildet. Er war Finalist beim «Prix de Lausanne» 2019. Seit der Spiel­zeit 2019/20 ist er Mitglied des Junior Balletts.

Achille de Groeve

Grégoire Duchevet

Wolf Hoeyberghs

Grégoire Duchevet kommt aus Frankreich. Er wur­ de an der École de Danse de l’Opéra de Paris ausge­ bildet und war in der Saison 2019/20 Gaststudent an der Dutch National Ballet Academy. Seit der Sai­ son 2020/21 ist er Mitglied des Junior Balletts.

Wolf Hoeyberghs stammt aus Belgien. Seine Ausbil­ dung erhielt er an der Royal Ballet Scool in Antwer­ pen und an der European School of Ballet (ESB) in Ams­ter­­dam. 2017 war er Gewinner der Munich In­ ter­­na­tio­nal Ballet Competition und Preisträger beim Tanz­olymp Berlin. Er tanzte in Aufführungen des Royal Ballet of Flanders, des Dutch National Ballet und des Balletts Zürich. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Mitglied des Junior Balletts. In Pure Coinci­ den­ce von Bryan Arias ist er nicht nur als Tänzer, sondern auch als Pianist mit einer Eigenkomposition zu erleben.


Théo Just

Lukas Simonetto

George Susman

Théo Just ist Franzose. Er studierte am Conserva­ toire National Supérieur de Danse de Paris und an der Tanz Akademie Zürich. Er war Preisträger beim Youth America Grand Prix (2015) und beim Spo­ leto-­ Wettbewerb (2018). In der Saison 2018/19 war er Mitglied des Polnischen Nationalballetts in Warschau. Dort tanzte er u. a. in Choreografien von Krzysztof Pastor, Liam Scarlett, Wayne Eagling und John Neumeier. Ausserdem zeigte er seine eigene Choreografie Me to Me, by Us. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Mitglied des Junior Balletts.

Lukas Simonetto besitzt die schweizerische, franzö­ sische und tschechische Staatsbürgerschaft. Seine Tanzausbildung erhielt er an der Association pour la Formation de jeunes Danseurs (AFJD) in Lausanne sowie an der Tanz Akademie Zürich. 2018 und 2019 gewann er den «Prix d’études de danse» des MIGROS Kultur­prozent. Seit der Saison 2020/21 ist er Mitglied des Junior Balletts.

George Susman stammt aus Australien und wurde an der Tanz Akademie Zürich ausgebildet. Er war Preis­trä­­ger beim Tanzolymp Berlin (2018) und ge­ wann die Gold­medaille beim European Ballet Grand Prix in Wien. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Mit­ glied des Junior Balletts.


Programmheft IMPULSE JUNIOR BALLETT Choreografien von Craig Davidson, Bryan Arias und Juliano Nunes Premiere 27. Februar 2021, Spielzeit 2020/21, Theater Winterthur Wiederaufnahme 22. Oktober 2021, Spielzeit 2021/22

Herausgeber

Intendant

Opernhaus Zürich Andreas Homoki

Zusammenstellung, Redaktion Michael Küster Layout, Grafische Gestaltung Carole Bolli Anzeigenverkauf Opernhaus Zürich, Marketing

Telefon 044 268 66 33, inserate@opernhaus.ch

Schriftkonzept und Logo

Druck

Textnachweis: Die Interviews mit Christian Spuck und Bryan Arias führte Michael Küster für dieses Pro­grammheft. Ausserdem verfasste er die Musikerbiografien. – Der Text zu «Union in Poetry» von Juliano Nunes verfasste Michael Küster auf Basis eines Interviews mit dem Choreografen. – Craig Davidson sowie Greta Calzuola, Achille de Groeve und Lukas Simonetto schrieben ihre Texte für dieses Programmheft. Deutsche Übertragung: Michael Küster. – Susanne Kübler: Er mach­te Coldplay Konkurrenz. Zum Tod von Ezio Bosso. In: Tages-Anzeiger, 15. Mai 2020.

Studio Geissbühler Fineprint AG

Bildnachweise: Admill Kuyler fotografierte das Ballett Zürich bei der Büh­nen­ probe am 26. Februar 2021. – Die Compagnie wurde porträtiert von Jos Schmid. – Foto Craig Davidson: Justin Ridler – Foto Bryan Arias: Joao Canziani Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nach­ träglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.


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