PH_Gesualdo_Umschlag:ph05_umschlag_mit_7mm
5.10.2010
9:00 Uhr
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Gesualdo
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Uhr aus weisser Hightech-Keramik und 18 Kt Weissgold. 130 Diamanten im Baguette-Schliff (≈ 6,4 Kt), 12 Baguetteindexe aus schwarzer Hightech-Keramik. Mechanisches Uhrwerk mit automatischem Aufzug. Gangreserve 42 Stunden.
opernhaus zürich Spielzeit 2010/11
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Marc-André Dalbavie
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Vorgeschichte Carlo Gesualdo, Fürst von Venosa, hat seine erste Frau Maria d’Avalos in flagranti mit ihrem Liebhaber Don Fabrizio Carafa überrascht und beide im Palazzo San Severo, dem Wohnsitz des Fürsten in Neapel, getötet. Danach zog er sich auf sein Schloss Gesualdo zurück. Da er auf einen Racheakt gefasst sein musste, liess er alle Bäume ringsum fällen, um jeden Herannahenden von Weitem sehen zu können. Jahre später heiratete er Eleonora d’Este, die aus einer einflussreichen Familie stammt. Sie gebar ihm einen Sohn: Alfonsino. Dieses Kind ist jedoch noch vor seinem zweiten Geburtstag gestorben. Seither hat der Fürst, der in Italien für seine Madrigalkompositionen ebenso bekannt ist wie für die Mordtat, sich ganz der Musik zugewandt.
Erster Akt Francesca, ein Bauernmädchen aus Neapel, das in den Dienst der Fürstin treten soll, trifft auf Schloss Gesualdo ein. Der Diener Pietro nimmt sie in Empfang. Der Abbé, Gesualdos Hausgeistlicher, und der Musiker Muzio Effrem, der ebenfalls in Gesualdos Diensten steht, sehen voraus, dass Francescas südländische Erscheinung ihre Wirkung auf den Fürsten nicht verfehlen wird. – Für Eleonora ist Francescas lebenszugewandte, direkte Art unerträglich. – Als Gesualdo sich beim Abbé über die neue Zofe erkundigt, fordert dieser den Fürsten auf, ihn zur Messe in die Kapelle zu begleiten, wo seine Gemahlin auf ihn wartet. Gesualdo entgegnet, er sühne auf seine eigene Art. – Gesualdo muss an sein verstorbenes Kind Alfonsino denken, dessen Stimme er häufig hört. Francesca überrascht ihn in dieser Stimmung. Durch ein Gespräch über das Singen kommen sich die beiden näher; Gesualdo zwingt sie zum Beischlaf. – Pietro erscheint mit Castelvietro, einem anderen Diener, um seinen Herrn auszupeitschen.
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Zweiter Akt Es ist Frühling geworden, und Eleonora bittet Gesualdo, sie nach Modena zu ihrem Bruder, Kardinal Alessandro d’Este, reisen zu lassen. Als der Fürst es ihr hartnäckig verweigert, macht die Fürstin ihrem Gatten Vorhaltungen, den Tod ihres gemeinsamen Kindes durch seine verworfene Lebensweise mit verschuldet zu haben. – Polissena (die Gemahlin von Emmanuele, Gesualdos Sohn aus erster Ehe) teilt dem Fürsten mit, dass sie schwanger ist. Gesualdo spürt, dass die Zeit seiner Herrschaft zu Ende geht. – Muzio Effrem bringt dem Fürsten die Druckfahnen des Siebten Madrigalbuchs, doch Gesualdo interessiert sich nicht mehr für seine Musik. Statt dessen sucht er Trost bei Francesca und zieht auch Muzio in das erotische Treiben hinein. – Emmanuele, den der Fürst zur Kontrolle seiner Verwalter auf eine Reise durch seine Ländereien geschickt hatte, ist aufs Schloss zurückgekehrt und verlangt, seinen Vater zu sprechen. Von Pietro lässt er sich nicht abweisen. Er klagt über sein verpfuschtes Leben und wirft Gesualdo den Mord an seiner Mutter vor. Während Gesualdo von Pietro und Castelvietro ausgepeitscht wird, kehrt er in Gedanken noch einmal zu jener Mordnacht in Neapel zurück.
Dritter Akt Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Eleonora spricht mit Polissena über die bevorstehende Geburt ihres Kindes, dem möglichen Erben Gesualdos. Auch Francesca mischt sich in das Gespräch. – Die Dorfbewohner nehmen die Nachricht von Polissenas Schwangerschaft auf ihre Weise auf. – Pietro meldet Emmanuele beim Fürsten. Gesualdo will sich zuerst auspeitschen lassen; diese tägliche Prozedur dient nicht nur der Sühne, sondern auch der Bekämpfung von Verdauungsbeschwerden, die ihn seit Jahren peinigen. – Emmanuele, seit längerem kränklich, setzt seinen Vater davon in Kenntnis, dass sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechtert hat. Veranlasst durch Polissenas Argwohn, er sei durch das Brunnenwasser vergiftet, bittet er den Fürsten, in den Norden gehen zu dürfen. Gesualdo verweigert auch ihm die Reise. Statt dessen will er Ärzte kommen lassen. – Der Abbé bietet Francesca Geld an, damit sie Schloss Gesualdo verlässt. Doch sie spürt, dass der Fürst bald sterben wird; sie will ihn nicht allein lassen. – Eleonora erbittet den Beistand des Abbé; dieser teilt ihr mit, er werde Emmanuele bald die letzte Ölung reichen. – Polissena und Eleonora versuchen, dem todkranken Emmanuele Mut zu machen. – Eleonora bedrängt ihren Gatten noch einmal vergeblich, sie zusammen mit Emmanuele und Polissena nach Modena reisen zu lassen. – Der Abbé überbringt die Nachricht vom Tode Emmanueles. Während Gesualdo aufs Land hinaus blickt, denkt er über den eigenen Tod nach, den er nun mehr denn je ersehnt.
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