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Der Stein der Weisen
11:03 Uhr
Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel Emanuel Schikaneder Johann Baptist Henneberg Benedikt Schack Franz Xaver Gerl Wolfgang Amadeus Mozart
opernhaus z端rich Spielzeit 2010/11
31.8.2010
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31.8.2010
14:58 Uhr
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Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel Emanuel Schikaneder Johann Baptist Henneberg Benedikt Schack Franz Xaver Gerl Wolfgang Amadeus Mozart
opernhaus zürich
Erster Aufzug Die Bewohner einer arkadischen Insel haben sich versammelt, um ihrem Schutzgott Astromonte Opfer darzubringen. Sadik, der Gebieter der Insel, vermisst seine Kinder Nadir und Nadine bei der Zeremonie. Zusammen mit ihren Gefährten Lubano und Lubanara, die unerlaubterweise geheiratet haben, treffen sie verspätet mit ihren Opfergaben ein. Entsetzt fliehen die Inselbewohner, denn nach einer alten Sitte ist es nur Jünglingen und Jungfrauen gestattet, das Heiligtum Astromontes zu betreten. Lubanara beklagt sich bei Lubano, dass sie zu Hause bleiben müsse, während er auf die Jagd geht. Lubano hingegen ist argwöhnisch und fürchtet, dass seine Frau sich während seiner Abwesenheit die Zeitmit anderen Männern vertreiben könnte. Lubanara ist jedes Mittel recht, um der Eintönigkeit ihres Daseins zu entfliehen. Die Androhung, dass sie der Macht Eutifrontes ausgeliefert werden könnte, schreckt sie nicht. Lubano sinniert über die Launen seiner Frau. Sadik bestraft Lubano für das unerlaubte Eindringen in den Tempel, indem er ihm vorläufig seine Jagdwaffen abnimmt. Die Bestrafung Lubanaras will er Astromonte überlassen. Auch für seine Kinder fürchtet Sadik den Zorn Astromontes. Ihn beschleicht eine Ahnung, dass der Gott ihm Nadine entreissen könnte. Plötzlich erscheint ein Genius und kündigt Astomontes baldige Ankunft an. Als Geschenk überbringt er Sadik einen Vogel, den Astromonte dem unschuldigsten aller Mädchen auf der Insel vermache. Den sofort entbrennenden Streit einiger Mädchen um das Vorrecht unterbricht der Genius: Nur diejenige werde den Vogel erhalten, bei welcher er zu singen beginne. Auch Lubanara macht sich Hoffnungen, von Astromonte in seinem Wolkenwagen entführt zu werden. Lubano jedoch hat sie belauscht und schliesst sie, bevor er geht, in seiner Hütte ein. Lubanara ruft Eutifronte, den gefürchteten Bruder Astromontes, an. Dieser fährt aus der Erde hervor und befreit sie. Der heimkehrende Lubano droht Eutifronte für den Fall, dass er nicht gehen wolle, Prügel an. Doch Eutifronte fährt mit Lubanara in die Unterwelt hinab, während Lubano plötzlich ein Hirschgeweih wächst. Als Eutifrontes Jäger den vermeintlichen Hirsch erlegen wollen, ergreift Lubano die Flucht. Nadir befürchtet, dass Astromonte von der Schönheit Nadines beeindruckt ist und sie entführen könnte. Sie beschliessen zu fliehen, doch Astromontes Stimme droht Nadir für solchen Frevel mit dem Tod.
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Die Inselbewohner drängen Sadik, mit der Vogelprobe zu beginnen. Zu aller Enttäuschung reagiert der Vogel bei keinem der Mädchen. Erst als die Reihe an Nadine ist, beginnt er zu singen. Man beglückwünscht Nadine zu dem Geschenk Astromontes, der kurz darauf in seinem Wolkenwagen erscheint und das für ihn bestimmte Dankopfer entgegen nimmt. Als er sich wieder entfernen will, beginnt der Vogel erneut zu singen und Astromonte erkundigt sich, welches der Mädchen sein Geschenk erhielt. Astromonte entschwebt mit Nadine in seinem Wolkenwagen. Voller Wut und Verzweiflung fordern Sadik und Nadir von Astomonte, ihrem vermeintlichen Schutzgott, ihre Rückgabe. Lubano beschwört indessen Eutifronte, ihmLubanara zurückzugeben. Schliesslich rüstet man zum Aufbruch, um den Wolkenwagen zu verfolgen.
Zweiter Aufzug Die Inselbewohner sind bei der Verfolgung Eutifrontes in einen Sturm geraten und versinken im Meer. Eutifronte rühmt sich, die Diener Astromontes besiegt zu haben, doch der Genius ermahnt ihn, dass er die Menschheit niemals vernichten könne. Lubano hat den Schiffbruch überlebt. Er philosophiert darüber, dass ihm seine Verliebtheit nur Ärger beschert habe und er nun wie ein Narr in der Welt herumlaufen müsse, um sein Weib wiederzufinden. Nadir, der sich ebenfalls retten konnte, verflucht in einem Traum Astromonte. Als er erwacht, stellt sich ihm Eutifronte als Bruder Astromontes vor und erzählt beider Geschichte: Er und sein Bruder seien die Söhne eines berühmten Weisen und Zauberers. Eutifronte machte dem erstgeborenen Astromonte den Stein der Weisen streitig und verfluchte ihn, so dass der Vater beiden dieses Erbe verweigerte. Er verschloss den Stein in einem Gefäss. Den Brüdern sollte er auf immer verwehrt sein und erst einem ihrer Söhne zufallen. Beide Brüder liebten zu jener Zeit eine Prinzessin, doch Astromonte bekam sie zur Frau und zeugte einen Sohn mit ihr, den Eutifronte töten liess. Die Prinzessin starb aus Gram über den Verlust ihres Kindes. Astromonte erhielt von seinem Vater zum Trost den Zaubervogel geschenkt, der alles nach seinemWunsch an sich lockt. Eutifronte gibt vor, dass Nadir Nadine nur durch seine Hilfe wiedererlangen könne. Dafür müsste Nadir jedoch Astromonte mit dem Zauberschwert der Rache, das Eutifronte ihm schmieden will, ermorden. Lubano irrt hungrig über die Insel und beklagt sein Schicksal. Alles, was er findet, ist ein Buch mit Weisheitssprüchen, die ihn ermahnen, dass er nur durch Überwindung und Geduld zu Glück und Freude gelangen könne.
Unversehens tritt Lubanara auf und berichtet Lubano von ihrer Standhaftigkeit Eutifronte gegenüber. Nun will sie Nadirwarnen, damit er sich nicht von Eutifronte zu einem willenlosen Werkzeug seiner Rache machen lässt und Astromonte ermordet. Eutifronte weiss dies zu verhindern und verleiht ihr die Stimme einer Katze. Lubano und Lubanara beschliessen, Eutifronte aufzusuchen, damit er ihnen verzeiht und den Bann löst. Eutifronte erklärt Nadir, dass man ihm im Gewölbe des Schreckens das Zauberschwert der Rache aushändigen werde. Doch Nadir beschleichen Zweifel, ob er sich Nadine wirklich mit dem Zauberschwert erkämpfen soll. Als Lubano und Lubanara auftauchen, ist die Freude über das Wiedersehen mit Nadir nur kurz, denn sieben Hammerschläge rufen Nadir in die Kammer des Schreckens. Für den Kampf gegen Astromonte vertraut Eutifronte ihm noch den Zauberpfeil des Todes an, mit dem er sogar den Zaubervogel vernichten könne. Als Nadir aus der Ferne die Stimme des Vogels hört, der ihm den Aufenthalt Nadinens anzeigt, folgt er seinem Ruf. Der zurückgelassene Lubano spekuliert über die Launenhaftigkeit der Liebe. Unterdessen zweifelt Nadine an der Liebe Nadirs. In Astromontes Palast angekommen, trifft Nadir auf den Zaubervogel und will ihn töten. Mit seinem Pfeil verwundet er jedoch Nadine tödlich. Nadir verflucht Eutifronte, und der Genius fordert ihn auf, den Ort des Unglücks zu fliehen. Eutifronte nimmt die Gestalt Lubanos an. Auf diese Weise will er Nadir täuschen, damit dieser auch seinen Freund ermorde. Tatsächlich sitzt Nadir dem Blendwerk Eutifrontes auf und will Lubano mit seinem Schwert niederstechen, als Astromonte ihm Einhalt gebietet. Er verspricht ihm den Zaubervogel samt Nadine zum Geschenk, wenn ihm Nadir das Schwert Eutifrontes aushändigt. Auch Sadik und alle übrigen Gefährten sollen ihm wiedergegeben werden. Zugleich enthüllt er die wahre Identität Nadirs: Er sei niemand anders als sein Sohn, den Eutifrontes Gesellen nicht töteten, sondern in einer Wiege im Meer aussetzten. Eutifronte und seine Geister sind bestürzt und bedrohen Nadir, der seinem Vater Astromonte das Schwert aushändigt. In diesemMoment erscheint der Genius und schenkt Nadir den Stein der Weisen. Nadine und Sadik erwachen wieder zum Leben. Astromonte befiehlt Eutifronte, sein Land künftig zu meiden. Erst wenn er sein Herz gebessert habe, wolle er ihn als Bruder in seine Arme schliessen. Lubano und Lubanara werden von ihrem Bann erlöst. Alle danken Astromonte und erbitten seinen Schutz zur Hochzeit von Nadir und Nadine.
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