Synopsis «Parsifal»

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Parsifal Richard Wagner


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Erster Aufzug Auf Montsalvat ist die einstmals stolz für ihren Glauben kämpfende und von diesem getragene Gemeinschaft zerrüttet. Ihr Anführer Amfortas wurde schwer verwundet, aber nur er ist in der Lage, den in der Burg bewachten heiligen Gral zu enthüllen und damit das darin aufbewahrte Blut zur Stärkung aller zu erneuern. Alle Bemühungen, ein Mittel zu finden, das ihn heilt, sind bisher fehlgeschlagen. Gurnemanz, der schon unter Amfortas’ Vater Titurel der Gemeinschaft diente, versucht die alte Ordnung aufrecht zu erhalten und fordert die überlieferten Rituale ein. Diemorgendliche Routine wird unterbrochen durch die Ankunft einer rätselhaften Frau, die Gurnemanz einen Balsam überreicht, der für Amfortas bestimmt ist. Dieser kommt, von Schmerzen gepeinigt, um sein tägliches Bad einzunehmen. Ihm wie auch den älteren Bewohner von Montsalvat ist die Frau unter dem Namen Kundry bekannt, die von Zeit zu Zeit erscheint, um ihre Hilfe anzubieten. Amfortas verspricht, den Balsam zu probieren, auch wenn er weiss, dass ihm nur eines helfen kann: Sein Amt einem anderen zu übergeben. Vor langer Zeit schon wurde ihm verhiessen, dass ein durch Mitleid wissender, reiner Tor ihn erlösen werde. Gurnemanz erzählt den erst jüngst in die Gemeinschaft Aufgenommenen, was es mit Amfortas und seinem Leiden auf sich hat. Von seinem Vater Titurel wurde ihm neben dem Gral auch der heilige Speer anvertraut, somit die beiden höchsten Reliquien ihres Glaubens, dem nur der angehören darf, der sich Keuschheit bewahrt. Ein fanatischer Gegnerwuchs der Gemeinschaft in Klingsor heran, der – nachdemer sich selbst entmannt hatte, um das Keuschheitsgelübde wahren zu können – von Titurel verstossen worden war. Seither setzt er alles daran, die Gefolgsleute von Amfortas zu vernichten, indem er sie von ihm willig dienendenMädchen verführen lässt, so dass sie der Gralsgemeinschaft verloren sind. UmseinemTun Einhalt zu gebieten, zog Amfortas gegen Klingsormit dem heiligen Speer in den Krieg, jedoch erlag auch er der Verführung einer Frau. Klingsor entwendete ihm den Speer und fügte ihm jene Wunde zu, die nur mit dem Speer selbst wieder zu schliessen ist. Plötzlich fällt ein zu Tode getroffener Schwan zu Boden. Zornig stellt Gurnemanz den Täter zur Rede, der sich keiner Schuld bewusst ist. Erst als Gurnemanz ihm das Leiden des Tieres vor Augen führt, begreift der Fremde seine Tat. Auf Gurnemanz’ Fragen wer er sei und woher er komme, weiss er keine Antwort, doch Kundry kennt seine Vergangenheit. Seine Mutter liess ihn als Toren heranwachsen, um ihm das Schicksal seines Vaters, der im Kampf sein Leben liess, zu ersparen.


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Sie starb aus Gram darüber, dass ihr Kind sie verlassen hatte. Als der Jüngling das vernimmt, stürzt er sich verzweifelt auf Kundry. Nur mit Mühe kann Gurnemanz verhindern, dass er sie tötet. Doch sein seltsames Verhalten nährt in ihm die Hoffnung, jenen Toren vor sich zu haben, der Amfortas verkündet worden war. Er beschliesst ihn auf die Probe zu stellen und die Enthüllung des Grales miterleben zu lassen. Amfortas ersehnt nichts mehr als den Tod, denn heftiger als an seiner Wunde leidet er daran, dass er Sinnlichkeit genossen und damit gegen das oberste Gralsgebot verstossen hat. Doch sein Vater, im hohen Alter der Stärkung durch den Gral bedürftiger als alle anderen, zwingt ihn, seinem Amt nachzukommen. Gierig stärken sich Titurel und die Gemeinschaft an dem von Amfortas noch einmal erneuerten Blut des Grals. Angesichts der ihm nicht fassbaren Vorgänge, die sich ihm darbieten, ist der von Gurnemanz als Erlöser erhoffte Tor zu keiner Regung fähig und wird fortgejagt.

Zweiter Aufzug Klingsor ahnt die Gefahr, die von dem bis nach Montsalvat gelangten Toren ausgeht. Er ruft Kundry zu Hilfe, die dazu verdammt ist, unerlöst durch die Welt zu irren, bis ein Mann ihr widerstehen kann. Sie war es, die Amfortas sein Keuschheitsgelübde vergesse liess, nun soll sie auch den von Gurnemanz verjagten Toren, der – von der Welt ferngehalten – auch deren sinnlichen Verlockungen bisher widerstand, zu Fall bringen. Freudig begrüsst von Klingsors Mädchen, deren jedes den Unbekannten für sich gewinnen will, bleibt dieser ungerührt, doch als Kundry ihnmit seinemNamen – Parsifal – anspricht, ihm von seiner Vergangenheit erzählt, wird er aufmerksam. Mit dem Vorwand, ihm einen letzten Kuss seiner Mutter überbringen zu wollen, lockt sie ihn in ihre Arme. Doch der Kuss weckt Parsifals Sinne. Jäh begreift er das Leiden des Amfortas. Er stösst Kundry zurück und bittet sie, ihm denWeg zurück zu Amfortas zu weisen. Rasend vor Zorn über Parsifals Zurückweisung verflucht ihn Kundry: Nie solle erMontsalvat wieder finden. Der von ihr zu Hilfe gerufene Klingsor versucht den heiligen Speer gegen Parsifal zu schleudern, doch dieser gewinnt sich dieWaffe und verlässt Kundrymit denWorten: Du weisst, wo du mich wiederfinden kannst.


Dritter Aufzug Gurnemanz klammert sich noch immer an die Hoffnung, dass die von Titurel gegründete Gralsgemeinschaft einen würdigen Nachfolger finden möge, obwohl alles um ihn in vielen Jahren des Wartens zusammengebrochen ist. Kundry, die plötzlich wieder unvermutet auftaucht und ihm völlig verändert scheint, lässt ihn an vergangene Zeiten denken. Eine dunkel vermummte Gestalt nähert sich, die ihn weder grüsst noch beachtet. Ungehalten fordert Gurnemanz den Fremden auf, Mantel und Waffen abzulegen, so sei es Brauch am Karfreitag, der heute begangen werde. Als dieser der Aufforderung nachkommt, erkennt Gurnemanz in ihm den Toren wieder, der jetzt den heiligen Speer mit sich führt. Nach Jahren des Umherirrens hat Parsifal endlich sein Ziel erreicht. Gurnemanz begrüsst ihn als Retter und Erlöser, denn über der Gralsburg liegt tiefes Leid: Amfortas verwehrt die Enthüllung des Grals, um seinen Tod zu erzwingen; Titurel ist bereits gestorben. In Selbstanklagen bricht Parsifal zusammen, doch Gurnemanz salbt ihn zum neuen König. Parsifals erste Handlung ist die Taufe Kundrys, dann führt Gurnemanz ihn zu Amfortas, der anlässlich der Totenfeier für Titurel noch einmal den Gral enthüllen soll. Doch Amfortas weigert sich und verlangt danach, getötet zu werden. Da berührt Parsifal mit dem Speer seine Wunde, die sich endlich schliesst, und enthüllt den Gral.


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