paul.EDITORIAL IMPRESSUM Liebe Leserin und lieber Leser, paul.Verlag Thundorfer Str. 10 93047 Regensburg eMail: info@paul-verlag.de web: www.paul-verlag.de phone: 0851- 205 498 04 Herausgeber Thomas Raab, Martin Schwenke Chefredaktion & Anzeigen Thomas Raab (V.i.S.d.P.) redaktion@paul-verlag.de anzeige@paul-verlag.de Redaktion Birgit Ankerl, Christian Lang Max Philipp Brüchmann, Jan Tröschel Autoren & Fotografen jeweils am Ende des Artikels gekennzeichnet Titelbild Max Philipp Brüchmann Satz & Layout Jan Tröschel, Thomas Raab Lektorat Michaela Adlmüller, Martin Schwenke Erscheinung 10 mal pro Jahr Druckauflage mind. 8.000 Exemplare Redaktions- und Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils der 3. des Erscheinungsmonats.
der Sommer und paul. sind endlich da! Für viele unserer Leser stehen nur noch wenige Wochen der Arbeit, des Lernens oder des Schulbankdrückens bevor. Dann heißt es: „Ab in den wohlverdienten Urlaub, entspannen, erholen, abschalten.“ Kurz vor Ferienbeginn ist die dritte Ausgabe unseres Magazins nun im Umlauf und möchte dir noch einige spannende und unterhaltsame Themen und Anregungen auf den Weg in und durch die weitere Sommerzeit geben. In dieser Ausgabe treibt sich paul. unter anderem auf Passaus Ortspitz, dem Promenadenfest mit Höllgassenzinnober und dem Jazzfest am Donaukai herum und versorgt dich mit aufregenden Freizeittipps. Außerdem beleuchten wir deinen Fakebookstatus und stellen dir vielleicht noch unbekannte Seiten von „Wickie und die starken Männer“ vor. Neben den Fortsetzungen des Erfahrungsberichtes zum Thema „Augen lasern“ und der klimatischen Auswirkungen unserer Ernährung, bietet paul. noch viele weitere lesenswerte und informative Themen aus den verschiedensten Bereichen Passaus. Genau diese hier angedeutete Vielfalt macht paul. auch im Juli zu einem besonderen Begleiter. Mehr möchten wir jedoch noch nicht verraten… paul. wünscht allen Lesern viele erholsame Tage, einen tollen Urlaub und allen Studenten zunächst die erfolgreiche Bewältigung der bevorstehenden Prüfungsphase. Viel Spaß! Dein paul.TEAM
Es gelten die Preise der Mediadaten 2011 vom April. Gerichtsstand Regensburg
Ausgabe 3.2011.JULI.3
paul.Inhalt
paul.Regional
Passau abseits der Touristenpfade Ein Stadtrundgang mal anders.
Drei auf einen Streich 6 Passau freut sich auf das 2. Promenadenfest mit Höllgassenzinnober und Jazzfest. Regionale Freizeittipps für den Sommer 10 Kurz vor Beginn der großen Sommerferien stellt paul. regionale Ausflugsziele vor.
paul.reportage Eine Portion Erderwärmung Wie sich unsere Ernährung auf das Klima auswirkt, Teil 2.
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Von Gott und der Welt Ein Tag im Priesterseminar Passau.
20
Check mal deinen Fakebookstatus Selbstdarstellung über Realität und wie wir Gefahren ausblenden.
24
Sehkraft zum Mitnehmen bitte! Augen lasern - Ein Erfahrungsbericht, Teil 2.
27
4.JULI.paul-lesen.de
30
paul.Verein Ich tu‘ was für kein Geld Pfingst-Open-Air Hauzenberg mal anders.
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Leben für das Rollbrett Ein Verein für Skater in Passau.
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paul.Kultur Oberhaus Museum Barocke Kunst und Kultur im Donauraum.
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ScharfrichterHaus 40 PoetrySlam, Martin Großmann & Sigi Zimmerschmied. Museum Moderne Kunst Daniel Spoerri - Out of Africa.
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„Wicki und die starken Männer“ Kluges Köpfchen geht über Muskelkraft.
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paul.Campus
paul.sport Auf dem rechten Wege Eine Geschichte von Paolo di Canio und Lazio Rom.
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Passauer Student gewinnt Ein Passauer Student gewinnt das Semesterstartspiel der TK.
60
„Achtung - Los!“ Studenten geben volle Power auf Achterregatta.
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GROW FerienAkademie Ein Kompaktseminar mit Praktikervorträgen, Planspiel zur Existenzgründung und Unternehmensnachfolge.
61
Die CampusCrew Passau Vorstellung des Passauer Studentenradios CampusCrew.
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paul.tipp Schloss Ort Ein traditionsreiches Gebäude mit bewegter Vergangenheit.
50
Kleines Bubu sagte der Baer Rezension: Paul Kalkbrenners neues Album „Icke Wieder“.
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Sneakpreview „Alles koscher!“ Rezension aus Sicht der Frau und Sicht des Mannes.
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GO Danceclub Kurzvorstellung des beliebten Passauer Clubs.
58
paul.Kalender Veranstaltungskalender 64 powered by passau-live.de
Ausgabe 3.2011.JULI.5
Drei auf einen Streich Passau freut sich auf das 2. Promenadenfest mit Hรถllgassenzinnober und Jazzfest!
paul.Lokal&Regional
Promenadenfest 13.08.2011 Nachdem das Promenadenfest im letzten Jahr bei strömendem Regen und drohendem Hochwasser im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel, soll es nun am 13.08.2011 (Ausweichtermin bei Regen 20.08.) ein ähnlich großer Erfolg werden wie zu seiner Premiere, als mehrere tausend Besucher an der Donaulände und entlang der Fritz-Schäffer-Promenade einen unvergesslichen Tag bei herrlichem Sonnenschein verbrachten. Ab 15 Uhr ist jedermann, egal ob jung oder alt, herzlich dazu eingeladen, die wunderbare Atmosphäre direkt am Ufer der Donau bei bayrischer Volksmusik mit Kathrin Gruber (15-17 Uhr, Schiffsanlegestellen 13/14), stimmungsvoller Livemusik mit den „Brommbauers & Hille“ (18-22.30 Uhr) und einer spektakulären Lasershow über der Donau zu genießen. Für kühle Getränke und kulinarische Spezialitäten ist ebenfalls gesorgt. Bayrisch deftige, warme Gerichte werden von einer Vielzahl an kalten Brotzeiten und einer großen Auswahl an süßen Leckereien ergänzt. Viele Wirte an der FritzSchäffer-Promenade werden zudem ihre Terrassen auf die Gehwege erweitern und zusätzliche Musik und besondere Rahmenprogramme anbieten. Doch das ist noch lange nicht alles!
Höllgassenzinnober 13.08.2011 Ab 15 Uhr sind die Ateliers und Galerien in der angrenzenden Höllgasse geöffnet. Den vielen erwarteten Gästen werden hier einige Ausstellungen und Kunsthandwerks-Vorführungen geboten. Künstler malen und porträtieren, aktuelle Kunstwerke werden präsentiert und die Besucher können in den offenen Ateliers nach Herzenslust stöbern – und das alles unter freiem Himmel! Ausgabe 3.2011.JULI.7
paul.lokal&regional
Jazzfest Wer jetzt denkt, das wäre nun aber das ganze Programm an diesem hoffentlich sonnigen und trockenen Sommertag in Passau, liegt völlig falsch! Einen musikalisch schönen Abschluss an der Donau bietet nämlich erstmalig der „Jazz am Donaukai“ (anstelle der „Piazza Museo“), das Jazz Open Air, das vom 28.07. - 18.08.11 kostenlos Jazz vom Feinsten bietet. Das Jazzfest 8.JULI.paul-lesen.de
musste seinen gewohnten Standort wechseln, da die Piazza Museo auf Grund verschiedener Bauarbeiten derzeit nicht ausreichend Platz für die zahlreichen Kunst- und Kulturliebhaber bietet. Am Samstag um 19 Uhr beginnt „The AMC Quartett“ mit melodischen Stücken, die auch Einflüsse ostslowakischer Volksmusik erkennen lassen. Seit 1993, als die Formation bei einer spontanen Teilnahme an einem Jazzwettbewerb einen der Hauptpreise erringen konnte, begeistert die Band viele Zuhörer mit ihrer Musik, die auch von Ulf Wakenius, einem der virtuosesten Jazzgitarristen, geprägt wurde. Wakenius spielte unter anderem bereits mit Herbie Hancock, Ray Brown, Michael Brecker, Joe Henderson, Phil Woods, Clark Terry, Johnny Griffin, Jack DeJohnette, Dave Liebman, Chris Potter, Kenny Kirkland, Max Roach, Milt Jackson, Bobby Hutcherson, Jim Hall und Art Farmer. In Zusammenarbeit mit Wakenius wurde zudem ihre neueste CD „Soul of the Mountain“ aufge-
nommen. Ab 21 Uhr wartet dann das nächste Highlight auf die vielen Gäste. Mit dem jungen Wiener Sinti Diknu Schneeberger, einem echten Jahrhunderttalent an der Jazzgitarre, steht den Zuhörern ein ganz besonderer Auftritt bevor. Schneeberger tritt gemeinsam mit seinem Vater Joschi und dem bekannten Wiener Jazzgitarristen Martin Spitzer auf die Bühne. In seinem Programm aus Django-Reinhardt-Klassikern und neuen Kompositionen im Geiste Djangos kombiniert er Tradition und Moderne nahtlos. Diknu verbindet perfekte Technik mit lockerer Verspieltheit und natürliche Musikalität mit einer schier unglaublichen Virtuosität. War man bei seinem Debütalbum „Rubina“ schon begeistert über die Virtuosität des jungen Gitarristen, so kann man bei „The Spirit Of Django“ über den jungen Gypsy Jazz Freak nur noch staunen. Er fügt hier und da leichte Latin-orientierte Sounds und Licks ein, was seinen Gypsy-Sound extrem sympathisch macht. Auch am 13. August wird Passau also erneut zu einer riesigen Freiluftbühne für gleich drei Veranstaltungen. Durch die Kooperation von Passau Jazzfest, City Marketing Passau, Verein AGON der Künstler aus der Höllgasse und der Stadt Passau kann bei freiem Eintritt ein vielseitiges und buntes Programm auf hohem künstlerischem Niveau geboten werden. An dieser Stelle sei den Genannten ein herzliches „Vergelt´s Gott“ für die perfekte Organisation und alle Mühen ausgesprochen! Passau feiert und feiert…!
Programm Passau Jazzfest „Jazz am Russenkai“ - alle Eintritte sind frei 28.07.11 - 20.30h The Mansur Scott Quartett 29.07.11 - 20.30h The Mansur Scott Quartett 30.07.11 - 20.30h The Mansur Scott Quartett 05.08.11 - 20.30h The Trio 06.08.11 - 20.30h The Trio 12.08.11 - 19.00h Passau Allstars 12.08.11 - 21.00h Manu Delago & Christoph Pepe Auer 13.08.11 - 19.00h The AMC Quartett 13.08.11 - 21.00h The Dinku Schneeberger Trio 18.08.11 - 20.30h Trio Kent Langthaler Novakov
Die Veranstalter freuen sich auf alle Gäste, egal ob jung oder alt, um gemeinsam einen gelungenen und abwechslungsreichen Sommertag in Passau zu verbringen und wünschen allen Besuchern viel Spaß! Text: Christian Lang Fotos: Rudi Melcak & CafeMuseum Ausgabe 3.2011.JULI.9
Langeweile in den Sommerferien? Dieses Problem kennt paul. nicht! Kurz vor Beginn der großen Sommerferien hat sich paul. bereits viele Gedanken über seinen Zeitvertreib in kommenden Wochen der Erholung und der Entspannung gemacht. Den Beginn seiner langen Liste machen die beiden Tiergärten Straubing und Irgenöd. Hier sind außergewöhnliche und sehenswerte Tiere in einem für sie natürlichen Umfeld zu beobachten. Nach dieser kleinen Safari mit Zebras, Affen, Pelikanen und bunten Pfauen möchte sich paul. jedoch auch etwas sportlich betätigen. Genügend Action findet er im Kletter- und Outdoorzentrum Mitterfels oder dem Naturhochseilpark Schönberg, wo er stets gesichert und vollen Mutes schwindelnde Höhen bewältigen kann. Etwas weniger nervenaufreibender, jedoch nicht
minder spannend ist der Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald oder eine Radtour in Passaus wunderschöner Umgebung. Nach diesen möglicherweise anstrengenden Unternehmungen gönnt sich paul. wieder eine kleine Auszeit. Im Kloster und Bräustüberl Aldersbach findet paul. die nötige Ruhe und kann sich mit leckeren Mahlzeiten und deftigen Schmankerln oder bei einem erholsamen Bad in der Rottal Terme für die weiteren Ferientage stärken. Schließlich steuert paul. auch noch den Haslinger Hof an, der täglich für beste Unterhaltung seiner Gäste sorgt. Jeder merkt es, ganz bestimmt: paul. wird es garantiert nie langweilig! Im Folgenden stellen wir die einzelnen Ergebnisse von pauls Suche näher vor. Wir wünschen unseren Lesern viele aufregende Urlaubstage!
Für über 150 verschiedene Vogelarten
Zebras, Kängurus, Affen, Kamele und
ten und angehnehmen Aufenthalt im Vo-
und zahlreichen Säugetieren wurde hier
noch viel mehr. Auf den Teichen und den
gel- und Tierpark Irgenöd bei Ortenburg.
im Laufe der Jahre ein kleines Paradies
Wiesengehegen tummeln sich schöne
geschaffen. Auf gut ausgebauten Wegen
Flamingos, Pelikane und Kraniche, aber
Öffnungszeiten:
können Sie in einem ca. 60.000 qm gro-
auch Strauße, Nandus und Pfauen gibt es
01. April bis 01. November
ßem Gelände die Tiere aus unmittelbarer
zu betrachten. Besonders gerne verweilen
Einlass täglich von 09.00 - 18.00h
Nähe erleben. Die Tiere sind zum Teil im
die Kinder bei den teils bunten Papageien,
Der Park schließt 19.00h
Freigelände untergebracht bzw. befinden
die ihnen das eine oder andere Wort ent-
sich in den zahlreichen Volieren. Bei der
gegen krächzen. Auch exotische Pflan-
Vogel- und Tierpark Irgenöd
Erkundung finden Sie Tiere aus allen Erd-
zen und Bäume können beim Rundgang
Irgenöd 3
teilen wie z.B. Weißkopfseeadler, Störche,
entdeckt werden. Kinder erlernen bei uns
94496 Ortenburg
frühzeitig den behutsamen Umgang mit
Telefon 0 85 42 - 7 13 0
der uns anvertrauten Natur. Durch die
Internet: www.vogelpark-irgenoed.de
Schautafel und Eierkästen können sie auf
Fam. Schobesberger
einfache Art und Weise Informationen zu den einzelnen Tieren sammeln. Aber auch ausgiebig auf Entdeckungsreise gehen oder nach Herzenslust auf dem Spielplatz toben gehört bei uns dazu. Gönnen Sie sich und Ihren Kindern einen interessan-
Am Gipfel des Kadernbergs, mitten im Bayerischen Wald, finden die Besucher 80 Stationen in einer Höhe von 3m - 25m, unterteilt in 7 einzeln zugänglichen Parcours unterschiedlicher Schwierigkeit, eine 30m hohe Kletterwand am Aussichtsturm und eine 14m-Riesenschaukel. Spaß pur bietet der Flying Fox-Parcours mit einer Gesamtlänge von 200 Metern. Welchen Herausforderungen man sich stellt, bestimmt
Öffnungszeiten:
jeder selbst. Jede Menge Abenteuer, Her-
01. April bis 01. November
ausforderung, Nervenkitzel und Spaß sind garantiert! In seiner Art deutschlandweit
Naturhochseilpark Schönberg
einzigartig bietet der Handicap Parcours
An der Scheiben / Kadernberg
am Naturhochseilpark Schönberg Perso-
94513 Schönberg
nen mit körperlichem und / oder geistigem
Internet: www.die-erlebnis-akademie.de
Handicap, speziell auch Rollstuhlfahrern,
Telefon: 09941 / 908484-0
die Möglichkeit, die Faszination des Naturhochseilparks zu erleben.
Die einzigartige Lage an drei Flüssen macht Passau zum idealen Ausgangspunkt für Fahrradtouren. Egal, ob Sie nach Feierabend nur eine kleine Runde mit gemütlicher Einkehr in einem Biergarten machen wollen oder ob Sie am Wochenende mit der Familie oder mit Freunden eine „größere“ Tour planen. Oft bietet es sich an, die Fahrradtour mit einer Bahnfahrt zur Anoder Abreise zu kombinieren. So ist beispielsweise die Fahrradmitnahme auf der Rottalbahn kostenlos. Weiterführende Informationen zum Thema Bahn und Rad finden Sie unter folgenden Internetadressen: - Fahrradmitnahme in Zügen allgemein: www.bahnland.de - Südostbayernbahn / Rottalbahn: www.suedostbayernbahn.de - Ilztalbahn: www.ilztalbahn-gmbh.de Die Stadt Passau hat Ihnen einige Radtouren in und um Passau zusammengestellt. Auf der Homepage http://www.passau.de/radverkehr.html können Sie allte Touren und die dazugehörigen Detailkarten ansehen und für unterwegs ausdrucken. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Ausprobieren der Touren und allseits gut Fahrt!
der Thermenwelt und der Sauna-Erlebniswelt und genießen Sie Ihr ländliches Bad in vollen Zügen. Geschickte Hände, Therapeuten mit Geist und beruflichem Wissen und Können, streicheln Ihre Seele und somit auch Ihre Gesundheit und Ihr ganzheitliches Wohlbefinden. Das Team der Rottal Terme freut sich auf Ihren Besuch! Gesundheit, Erholung und Wohlgefühl wird in Bad Birnbach groß geschrieben.
Prof.-Drexel-Straße 25-27
Das ländliche Bad hat für jeden das richti-
84364 Bad Birnbach
ge Rezept und bietet Ihnen mit der Rottal
Internet: www.rottal-terme.de
Terme eine der modernsten Thermalbade-
Öffnungszeiten:
landschaften Europas. Dank 2.600 m²
täglich 08.00 - 21.00h
Wasserfläche und über 30 wohlig warmen Thermalwasserbecken mit einer Temperatur von 26 bis 40 Grad ist Erholung und Entspannung garantiert. Erleben Sie ein Mehr aus medizinisch sinnvollen, vielseitigen Attraktionen im „neuen“ Vitarium mit
Erlebnis für die ganze Familie. Unbedingt vormerken: Haslinger’s Highlights am Karpfhamer Volksfest (bei Bad Griesbach) vom 1. bis 6. September 2011! Mit der Hitgaranten-Show der „Blaumeisen“ startet die Griesbacher Hütt´n am Donnerstag (1.9.) kultig. Bis Dienstag heißt´s dann in beiden Haslinger Zelten Partyfetz, Top-Live-Acts & Bierzelt-Gaudi vom Feinsten! So vui Spaß am Land für „Einheimische & Zuagroaste“!
Zum 20-jährigen Jubiläum des Hütt´nKult-Zelts gibt’s ab 21 Uhr
Auf geht´s zum Haslinger! Jeden Tag steht hier Unterhaltungs-
sexy Shows, bei denen heiße Fashion-Gogo´s powered bei Pol-
vielfalt, Abtanzen, Naturgenuss, Schmankerlzeit und Kulturmix
lozek Dessous bis Streetwear hautnah präsentieren, die AC/DC-
auf dem Programm. „Hier bin ich glücklich!“ unter diesem Motto
Revival-Band am Sonntagabend und den STS-Coverband-Kult-
verwöhnt der Erlebnispark Haslinger Hof bei Bad Füssing seine
Frühschoppen am Montag! Auf geht’s täglich zum Haslinger nach
Gäste, ganz im Sinne der bayerischen Lebensart, im abwechs-
Kirchham bei Bad Füssing oder auf´s Karpfhamer Volksfest 2011!
lungsreich kleingliedrigen, wenngleich riesigen Erlebnisareal beim Bummeln und Entdecken.
Das Marktwirtshaus lädt täglich bis 24 Uhr von Grillturm über
Öffnungszeiten:
Backstation bis zur üppigen Salatbar zu einem kulinarischen Spa-
ganzjährig
ziergang ein. Selbst zusammenstellen, was gefällt und nur das bezahlen, was auf dem Teller ist – das ist Schlemmen ganz nach
Haslinger Hof
Gusto. Das Restaurant hingegen verwöhnt á la Carte. Stüberl,
Ed 1. 94148 Kirchham
Wintergärten, Biergarten & Co. bieten dazu das persönliche Lieb-
Telefon: 0 85 31 / 2 95 - 0
lingsplatzerl für jeden.
Internet: info@haslinger-hof.de
So vielfältig die Themen-Veranstaltungen von Pferdefestival bis Motorrad-Treffen, so abwechslungsreich präsentiert sich auch der Abend: Ob im historischen Stadl bei Walzer & Co., unter freiem Himmel oder in der schicken LandBar bei Charts & mehr: flotte Nachtschwärmer finden hier täglich ihr Tanz- & Party-Mekka. Interaktive Erlebnisse, der neugestaltet Spielplatz, Rentiere, Ziegen und viele andere Tiere machen den Haslinger Hof zum
Ausgabe 3.2011.JULI.15
eine portion erderw채rmung (TEIL2) Wie sich unsere Ern채hrung aufs Klima auswirkt
paul.Reportage Saisonal, regional, biologisch – drei Zauberworte klimabewusster Ernährung. Seit der letzten Ausgabe von paul. sind Stachelbeeren, Pfirsiche, Zucchini und Kohl auf dem Saisonkalender nachgerückt. Was gerade auf den Feldern wächst, braucht weder eine Heizung im Gewächshaus noch legt es weite Strecken zurück. Ein klimabewusster Verbraucher greift eben dort zu, wo die Transportwege transparent sind. Zum Beispiel direkt beim Fischer. Wer sich am Wochenende frischen Fisch gönnen will, bekommt ihn freitags zwischen 9 und 14 Uhr in der Spitalhofstraße. Das Ehepaar Kösch verkauft hier selbstgefangenen Fisch aus der Donau. Dann aber bitte Flussfisch ordern, denn auch die Köschs verkaufen Dorsch aus dem Meer. Frischer Meeresfisch gehört laut dem Oecotrophologen Jürgen Kretschmer zu den Lebensmitteln, die oft mit dem Flugzeug transportiert werden. Bei Tiefkühlfisch wiederum kommt der Energieverbrauch für die Verarbeitung und Kühlung zum Tragen. Und noch etwas am Fisch schadet dem Klima: Er ist ein Tier.
Vorbild Veganer? Um auf einen Schlag 18 Prozent an Treibhausgasen einzusparen, müsste die Weltbevölkerung eigentlich nur eines tun: die Viehhaltung abschaffen. Denn bis ein Stück Fleisch auf unseren Tellern landet, hat das Tier weit mehr Futter gefressen, als es uns letztlich an Brennwert liefert. „Veredelungsverluste“ nennt Kretschmer die Energie, die Tiere selbst für ihren Stoffwechsel brauchen. Man könnte den zynischen Spruch gegen Vegetarier eben auch umkehren und jemandem, der viel Fleisch isst, vorhalten: Dein Futter isst der Menschheit das Essen weg. Wo viel Futter gebraucht wird, kommt Stickstoffdünger zum Einsatz – hergestellt mit einer Menge Energie. Doch völlig auf Fleisch oder gar auf
tierische Produkte verzichten, kann das gesund sein? „In Studien wurde nachgewiesen, dass Menschen, die sich ovolakto-vegetarisch ernähren, eine höhere Lebenserwartung haben“, erklärt die Ernährungsberaterin der AOK Passau, Karin Brauneis. Im Klartext: Wer auf Fleisch verzichtet, nimmt weniger Cholesterin, Harnsäure und ungünstige Fettsäuren auf – häufig liegt das aber auch an einer gesünderen Lebensweise. Wer kein Fleisch mehr isst, sollte noch stärker auf eine ausgewogene Ernährung achten. Vollkornprodukte und grünes Gemüse, wie Brokkoli oder Lauch, liefern Eisen. Vitamin C, zum Beispiel in Form von roter Paprika, unterstützt dessen Aufnahme. Für alle, die sich kein Leben ohne Fleisch vorstellen können, gilt der Richtwert 300 bis 600 g in der Woche, das sind zwei bis drei kleine Portionen. Dem Klima zuliebe kommt eher Geflügel als Schwein und eher Schwein als Rind auf die Teller – und am Besten keine Wurst. Wenig überraschend: Je geringer die Verarbeitung, desto weniger Energieverbrauch. Deshalb ist auch Käse eine Klimasünde. Weil aus sehr viel Milch wenig Käse oder Butter wird, schnellt der CO2-Ausstoß nach oben: Ein Kilo Käse verursacht neun Mal so viel Klimagas wie ein Kilo Milch. Kretschmer empfiehlt deshalb, Frischkäse als Ersatz für Butter und Hartkäse zu benutzen, soweit das eben möglich ist – „Mir ist auch klar, dass man sich nicht Frischkäse statt Parmesan über die Nudeln reiben kann“. Kann die Lösung sein, sich vegan zu ernähren? Brauneis warnt davor, einfach auf Tierisches zu verzichten – wer nicht genau weiß, was er dann zu sich nehmen muss, dem können wichtige Nährstoffe fehlen. Und für Kleinkinder und Säuglinge sei schon eine Ernährung ohne Fleisch nicht gut. Einfach auf Viehhaltung verzichten, das geht also nicht. Der Verbraucherservice Ausgabe 3.2011.JULI.17
paul.reportage wieder: wenn möglich, selbst gemacht. Denn damit aus der Knolle Kartoffelbrei-Pulver wird, braucht es wieder eine Menge Energie.
Es geht auch ohne Müll und Auto
Frisch und erdig
In Wien werde täglich so viel Brot weggeworfen, wie Linz verbrauche – Kretschmers Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie unvernünftig wir mit Nahrung zuweilen umgehen. Resteverwertung heißt das Zauberwort. Wer kreativ aus übrigen Lebensmitteln noch etwas Feines zaubert, bekommt nicht nur mal was anderes als üblich zwischen die Zähne, sondern vermeidet auch die größte Sünde schlechthin: Essen wegwerfen. Auch Verpackungsmüll, vor allem aus Alu und Weißblech, belastet das Klima durch den Energieverbrauch bei der Produktion. Den Weg zum Einkaufen legt der klimabewusste Verbraucher mit dem Rad oder zu Fuß zurück. Daheim nutzt er einen Kühlschrank mit geringem Verbrauch, beim Backen heizt er nicht vor. Der Topf passt genau auf die Herdplatte, der Deckel auf den Topf, das Nudelwasser wird im Wasserkocher erhitzt – all das ist so wichtig, weil fast ein Drittel der Treibhausgase, die durch die Ernährung verursacht werden, vom Einkaufen, Kochen, Kühlen und Spülen kommen. Es gibt also viele Möglichkeiten, Energie zu sparen.
Studenten greifen nicht unbedingt zu Bio, aber unbedingt zu Nudeln, die wohl die Nummer eins studentischer Gerichte sind. Gefolgt von Reis, am liebsten mit Tiefkühl-Gemüsemischungen? Letzteres ist fatal fürs Klima. Verarbeitung, Gefrieren, Verpacken, Transportieren, Kühlen – all das kostet enorm viel Energie. Und was Nudeln und Reis betrifft – wie wäre es alternativ mit der Kartoffel? Im Vergleich zur Pasta lassen sich mit Kartoffelgerichten nämlich fast drei Viertel an CO2-Emissionen einsparen. Dabei gilt natürlich
Die Internationale Energie-Agentur IEA hat kürzlich verkündet, der CO2-Ausstoß habe 2010 ein Rekordhoch erreicht – allen Anstrengungen zum Trotz. Zwei Grad, stärker darf sich die Erde laut IEA bis 2020 nicht erwärmen. Weil sich die Nationen darum streiten, die eigene Wirtschaftsleistung möglichst wenig einzuschränken, liegt es an jedem einzelnen, etwas zu verändern. Die Nachfrage regelt das Angebot – deshalb ist es gerade bei der Ernährung so einfach für jedenvon uns, etwas zu bewegen.
fasst den Umgang mit Fleisch unter dem Stichwort „Klasse statt Masse“ zusammen: Seltener, aber hochwertiger – zum Beispiel in Form von Bio-Fleisch.
18.JULI.paul-lesen.de
Essen fürs Klima: Sieben Tipps 1. wenig tierische Lebensmittel, vor allem weniger Fleisch 2. stattdessen: Gemüse und Kartoffeln 3. saisonale und regionale Produkte, am besten aus ökologischem Anbau (Bio) 4. frisch und so wenig wie möglich verarbeitet 5. keine Lebensmittel wegwerfen und Verpackungsmüll vermeiden 6. mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Einkaufen 7. beim Kühlen und Kochen Energie sparen
Bauernmärkte in Passau: dienstags und freitags auf dem Domplatz (7 bis 12 Uhr), freitags in Hacklberg (Am Breinhof, 13 bis 17 Uhr), samstags beim Hiendl (8 bis 13 Uhr) Informationen zum Thema Ernährung und Klima: Beratungsbüro für Ernährungsökologie in München, online unter www.bfeoe.de Saisonkalender, CO2-Rechner und Tipps für den Einkauf unter www.verbraucherfuersklima.de Ausgabe 3.2011.JULI.19
paul.reportage
Von Gott und der Welt ein Tag im Priesterseminar Passau. Es ist kühl. Von draußen bricht die Abendsonne durch die hohen Fenster der Kapelle im Priesterseminar Passau. Ein kleiner Rest von Weihrauch lässt sich in der Luft erahnen, unter Orgelklängen schreitet ein Priester, begleitet von zwei weiß gekleideten Messdienern über den steinernen Boden. Nur etwas über ein Dutzend männliche Besucher säumen die Bänke der kleinen Kapelle, als der Gottesdienst eröffnet wird. In T-Shirt, Sandaletten, kurzen Hosen und Jeans stehen sie im Gestühl und singen zur Orgelmelodie. In einigen Jahren werden diese Männer ebenfalls vor einer Kirchengemeinde stehen können und das Wort Gottes predigen dürfen – sie werden Priester. Etwa sieben Stunden zuvor ist davon noch nicht viel zu sehen. In Hufeisenform sitzen zehn junge Männer an 20.JULI.paul-lesen.de
Tischen. Ein älterer Mann doziert vor ihnen an der Tafel, während sie alle über antiken Schriftzeichen brüten. „Welche Form liegt hier vor?“, schallt die Stimme des Dozenten Dr. Wild durch den Raum. Die Köpfe der Schüler ducken sich in die Seiten, irgendwo spielt jemand mit seinem iPhone. Nur einer schaut suchend auf seine Aufzeichnungen. Es ist Benedikt Löw – er darf heute übersetzen. Alles weckt sogleich das Gefühl von Lateinunterricht in der Oberstufe. Lediglich das Werk, aus dem die Schüler lesen, verrät es. An diesem Morgen haben die Anwärter auf ein Theologiestudium im Priesterseminar Passau Griechischunterricht. „Das ist eine der Sprachvorbereitungen, um unser Studium später etwas zu entzerren“, erklärt
der 21-jährige Benedikt nach der Unterrichtsstunde im Garten des Seminars. Für diejenigen, welche bereits Griechisch als Schulfach auf dem Gymnasium hatten wurde ein zweiter Kurs eingerichtet, indem die Männer Grundfertigkeiten der italienischen Sprache vermittelt bekommen. Seit über sieben Monaten besucht Beni mittlerweile das sogenannte Propädeutikum inner-halb der Mauern des Priesterseminars in Passau. Er ist einer von 18 jungen Männern mit unterschiedlichsten Lebensläufen, die sich für diese freiwillige, knapp einjährige Einführung in die Handlungs- und Lebensweisen eines katholischen Priesters entschieden haben. In dieser Zeit wohnen die Schüler, die in diesem Jahrgang zwischen 19 und 41 Jahre alt sind, innerhalb der Anlage des Priesterseminars. Gegebenenfalls fahren sie jedes zweite Wochenende nach Hause. Alle kommen sie aus verschiedensten Landstrichen im Einzugsbereich des Priesterseminars Passau. Benedikt selbst ist zwischen Berchtesgaden und Traunstein aufgewachsen. Auf die Frage, warum er sich entschieden hat, gerade Priester zu werden, muss er ein wenig schmunzeln und rührt in seinem Kaffee. „Es hört sich verrückt an“, beginnt er, „aber als jeder in der dritten Klasse Feuerwehrmann oder Polizist werden wollte, stand für mich kindlich-naiv fest, ich werde Priester.“ Vorrangig motiviert wurde Benis damals noch spielerische Entscheidung durch seine Bewunderung für die charismatische Person des Priesters in seiner Heimatpfarrei. „Der war fast 80 und hat noch alles mitgemacht – sogar mit uns kleinen Kindern Fußball gespielt. Der stand eben nicht nur im Gottesdienst da vorne, sondern er war besonders danach ganz unkompliziert mitten unter uns.“ Im weiteren Verlauf seiner Jugend waren es, neben dem freundschaftlichen Verhältnis zum Pfarrer, auch die weitreichenden Aktivitäten, mit denen
die Pfarrei seines Ortes das Leben der Kinder und Jugendlichen zu gestalten wusste, welche ihn immer wieder und jedes Mal stärker mit der Kirche verbanden. „Es war sogar der Priesterwunsch, für den ich dann aufs Gymnasium gegangen bin, um ein Abitur zu haben“, gesteht der 21-Jährige fast selbst etwas erstaunt. Dabei wurde er vom Elternhaus aus nicht besonders Religiös geprägt. Zwar konvertierte sein Vater vor knapp zehn Jahren von der evangelischen Kirche zum Katholizismus, während die Mutter damals auch mehr oder weniger „Traditionskatholikin“ war, aber einen besonderen religiösen „Druck“ verspürte er in seiner Familie nie. Beide unterstützen ihn jedoch uneingeschränkt im Ausleben seines Berufswunsches. In seiner wilden „Sturm-und-Drang“-Zeit, später auf dem Ausgabe 3.2011.JULI.21
paul.reportage Gymnasium, rückte der Priesterwunsch dann aber erst einmal wieder in den Hintergrund. Über die Idee nach der 10. Klasse das Gymnasium zu verlassen um Mechatroniker zu werden, den Wunsch Forstwirtschaft zu studieren oder sich vielleicht bei der Bundeswehr zu verpflichten, dominierte am Ende jedoch die Gewissheit, Priester werden zu wollen. Sein anhaltendes Engagement in der Ministrantengruppe seiner Heimatpfarrei und das erfrischend neue Miteinander am katholischen Welt-Jugend-Tag 2005 in Köln waren nur einige Stationen auf Benis Weg während seiner Schulzeit, die ihn immer wieder bestärkten, seinen Glauben auf produktive Weise auszuleben. „Es war dann besonders meine Wehrdienstzeit, in der mir mein Glaube einige existenzielle Fragen beantwortete und mir weitaus mehr Gelassenheit und Zuversicht in Hinblick auf meine Zukunft geben konnte, als ich es bei meinen meist eher nichtgläubigen Mitkameraden erfahren habe“, sagt der ehemalige Gebirgsjäger und fast unmerklich wird seine Mine etwas ernster. „Ich realisierte plötzlich, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, eine Entscheidung für mich und mein Leben zu treffen“, fügt er an und fährt, nun wieder grinsend, fort, „und dass meine Beziehung vorher in die Brüche gegangen war, kam da ganz gelegen“. Und so landete Benedikt in Passau, neben Bamberg der einzigen Einrichtung in Bayern, in der das „Propädeutikum“ für zukünftige Priesterkandidaten zur Wahl steht. Im hiesigen Priesterseminar werden seit dem Wegfall des Studiengangs „Diplom Theologie“ jedes Jahr erneut ausschließlich diese Vorbereitungskurse angeboten. Es ist eine Chance für die angehenden Priesterseminaristen, sich nicht nur auf das Studium vorzubereiten, sondern auch sich selbst zu hinterfragen, ob sie den kommenden Lebensweg wirklich einschlagen wollen. 22.JULI.paul-lesen.de
Ergänzt wird das theoretische Fachangebot mit immer wiederkehrenden Einsätzen als Ministranten bei Feierlichkeiten in Kirchen in und um Passau sowie im Dom. „Wir haben zusätzlich noch festgelegte praktische Einsätze in unterschiedlichen caritativen Einrichtungen im Passauer Umland“, erzählt Benedikt, der nun auf die hohe Mauer geklettert ist, die den Garten des Seminars umschließt und den Blick auf die Dächer von Passau freigibt. Durch seine offene und interessierte Art habe er in den unterschiedlichen Bereichen seiner wohltätigen Arbeit selten negative Erfahrungen mit Patienten oder Hilfesuchenden gehabt. Als besonders schockierend bleibt in ihm lediglich der Eindruck aus seiner letzten Arbeitsstelle, der Passauer Bahnhofsmission. „Niemals hätte ich gedacht, dass es in Passau so viele bedürfte Menschen aus allen Altersklassen gibt.“ Vom ehemalige Banker über die misshandelte Ehefrau, bis zum entlassenen Facharbeiter – sie alle hat Benedikt schon dort gesehen. Selbst Jugendliche kommen. Ohne Lehrstelle, ohne Perspektive, doch meistens noch vergeblich bemüht und dadurch verzweifelt einer ausweglosen Situation und unsicheren Zukunft gegenüber, bleibe ihnen am Ende des Tages manchmal nur der Weg zur Bahnhofsmission. „Und dort finden sie unter anderem das, was sie dann vielleicht am dringendsten brauchen und nur selten bekommen – ein offenes Ohr“, berichtet Beni abschließend und blickt etwas nachdenklich über die Dächer der Altstadt zur Neuen Mitte. Sein zukünftiger Weg steht fest. Ab nächstem Semester wird Benedikt Löw das Studium der Theologie mit einem Doppelstudium der Geschichte in München beginnen. Auf die Frage, ob er bereits eine Wohnung auf dem heiß umkämpften Schwabinger Wohnungsmarkt hat, lächelt er. Als Priesteranwärter hat Benedikt nämlich bereits eine Unterkunft
im zentral gelegenen Priesterseminar der Erzdiözese München-Freising nahe der LMU. „Ja, das ist recht praktisch.“ Grinsend springt er von der Brüstung und macht sich auf den Weg zur nächsten Unterrichtsstunde, denn bevor er sich auf die Messe am Abend vorbereiten kann, hat Benedikt noch 45 Minuten „Glaubenskurs“ bei Herrn Regens, dem Leiter des Priesterseminars. Mit Orgelklängen geht der Gottesdienst an diesem Abend zu Ende. Nach und nach verlassen die Männer die Kapelle und bereiten sich auf das Abendessen vor. Schnell werden auf dem Flur vor dem Speisesaal noch letzte Absprachen über das Abendprogramm in Passaus Altstadt getroffen. Benedikt hat für das Nachtleben heute keine Zeit, denn bald stehen die Abschlussprüfungen in Griechisch an.
Text & Fotos: Max Philipp Brüchmann Ausgabe 3.2011.JULI.23
paul.reportage
Check mal deinen Fakebookstatus! Selbstdarstellung über Realität – wie wir Gefahren ausblenden Nicht nur geheime Internetplattformen mit dem fragwürdigen Ziel der absoluten Transparenz decken heutzutage Fehlinformationen, Vertuschungsaktionen oder Plagiatsskandale auf. Die privaten Netzaktivisten selbst verfolgen mehr und mehr, bewusst oder unbewusst dieselben Ziele. Doch dabei drohen sie sich in einer Schlinge der Forderung nach mehr Wahrheit und Offenheit selbst zu erhängen. Der gläserne Mensch ist längst Realität geworden. In der Tat wäre der Begriff gläserne Generation wohl treffender. Abseits von allem, was nach den Schattenerfahrungen mit Staatsicherheitsdiensten und dem Jahrzehnte langen Kampf für persönliche Freiheit und Unabhängigkeit vonstatten gegangen ist, scheint heute die Intimsphäre schlichtweg keine mehr zu sein. Oder zumindest nicht so, wie der Begriff ursprünglich zu verstehen war. Ungeachtet der Regelungen für Datenschutz und dem expliziten Brechen dieser Gesetze durch zahlreiche Onlineplattformen, veröffentlichen tausende Menschen an einem Tag, was Demographiestudien und Werbewirkungsforschung seit hundert Jahren zu skizzieren versuchen. Einfach so, mit ein paar Mausklicks. Was sind meine Vorlieben, wann geht es mir schlecht, oder besser als dir, wer ist wann mit wem essen gegangen und wusste der Partner 24.JULI.paul-lesen.de
eigentlich davon? Die Akteure sind jedoch nicht nur Jugendliche. Die Generation, die Krieg, Leid und Hunger nur noch durch eine zweidimensionale Mission unter dem Titel „Counter Strike“ zu kennen scheint, ist zwar noch Hauptnutzer der neuen Kommunikationswege oder besser Selbstdarstellungsbühnen, doch ein beträchtlicher und vor allem stark anwachsender Teil der sogenannten Social Media wird mittlerweile auch von Erwachsenen genutzt. Von den 11 Millionen Deutschen, die derzeit (Stand September 2010) Facebook nutzen, sind 25 % über 35 Jahre alt*. Diejenigen, die einerseits Kinder warnen, nicht bei Fremden ins Auto zu steigen, aber keine Ahnung vom YouPorn Premium Account ihres 13-jährigen Sohnes haben, sind bei Social Media auch ganz vorne mit dabei. Die Aufklärung durch Politik und die eigene Wachsamkeit gegenüber neuer Technik scheinen völlig verschollen in dieser Thematik. Der nach Weltherrschaft dürstende Real-Life Roboter kommt in High Definition langsam aus den 60 Zoll Plasma Bildschirmen ins Wohnzimmer gekrochen und wir bieten ihm noch Chips und Cola an. Wann ging die Wachsamkeit verloren? Die Vorsicht, die Innovationen stets begleiten sollte, ist auf Facebook, Studi.VZ, Twitter, YouTube und allen anderen irgendwo mit der Genugtuung befriedigt worden, den Datenschutzbestimmungen mit einem Häkchen zugesagt zu haben. Da-
bei ist gerade der aktuelle Marktführer Facebook für seine Datenmissbrauchs-Skandale bekannt. Und der Blick in die Datenschutzbestimmungen bestätigt das nur. Neben einer Vielzahl von Hinweisen, dass Facebook alle möglichen Daten speichern und nach eigenem willkürlichen Gusto verteilen kann, sollten gerade Auszüge wie der folgende die Alarmglocken läuten: „Gegebenenfalls speichern wir die Daten der von dir auf Facebook getätigten Transaktionen oder Zahlungen.“ (Auszug aus den Datenschutzbestimmungen von Facebook Stand 01.06.2011). Wir geben unsere Daten an jeden und alle beliebig heraus, ohne auch nur eine Sekunde über die Tatsache nachzudenken, dass damit Missbrauch geschehen könnte.Sind wir mit einem Mal die Gutgläubigen? Nein! Die Gutgläubigen werden nur ausgenutzt von denen, die es geschafft haben mit Zwei-Sekunden-Trailern von abnormal vergrößerten Lippen, die in ein knackiges Schokoladeneis beißen, ein Bild von einer besseren Welt zu proklamieren.
schon wieder unsere Daten in die virtuelle Welt hinausposaunen, und beschweren uns erst einmal ordentlich über die realitätsferne Politik. Doch: Pling. Bevor wir die Mail abschicken können, eine neue Nachricht. Wir wissen jetzt, dass kleine_Zuckermaus_91 der Topviewer unserer Seite ist. Und fragen wir uns dann, ob sie wohl etwas im Schilde führt? Nein. Wir freuen uns, dass sich so viele Leute einfach so für uns interessieren. Doch kleine_Zuckermaus_91, die uns schon seit Monaten twittert, wie sweet wir sind, checkt gerade erneut unseren Facebookstatus, während er gleichzeitig in Form eines ambitionierten Kleinganoven in unserer Wohnung steht, um dort unsere Hightech iPod Docking Station mitgehen zu lassen, die er uns morgen bei Ebay wieder verkauft. Tolles System. *(Quelle: http://www.thomashutter.com/index.php/2010/10/ facebook-infografik-deutschland-osterreich-und-schweizper-september-2010/)
Text & Illustration: Katharina Bertram Wo bist du gerade, was tust du da, mit wem bist du unterwegs und wohin wirst du als nächstes gehen? Alles lässt sich innerhalb von 30 Sekunden beantworten. Wir melden unser Handy freiwillig bei Trackingsystemen an, damit alle Freunde immer wissen, wo wir gerade sind. Dass es vielleicht nicht nur Freunde sind, die der Aufenthaltsort interessieren könnte, scheinen wir vergessen zu haben. Die Verantwortlichen, wenn etwas passiert, sind natürlich dennoch nicht wir. Wenn plötzlich mit einer unüberschaubaren Masse von persönlichen Daten frei im Netz gehandelt wird, fragen wir uns empört, wie es dazu kommen konnte - schließlich gebe es doch Gesetze für so etwas. Dann googlen wir die Internetseite des Verbraucherschutzes, ignorieren, dass wir dabei
Sehkraft zum Mitnehmen bitte! Augen lasern - ein Erfahrungsbericht, Teil 2 7 Uhr morgens, mein Wecker klingelt. Noch schläfrig schlage ich die Augen auf. Trockenes Gefühl, ungewohnt gute Sicht - oh Gott, ich muss gestern Abend vergessen haben, meine Kontaktlinsen herauszunehmen! Fluchend schrecke ich hoch bis mir einfällt, dass ich seit über einem Monat keine Kontaktlinsen mehr getragen habe.
sichert mir Dr. Christmanns Assistentin, als hätte ich meine Sorgen laut ausgesprochen. Ich glaube ihr und bin schon wieder etwas entspannter als meine Augen mit Tropfen betäubt werden und mir noch einmal die folgenden Schritte erklärt werden.
Der morgendlich Schrecken gehört seit einigen Wochen zum Alltag, genauso wie der Griff ins Leere beim Versuch, die nichtexistente Brille gerade zu rücken. Verhaltensweisen, die 15 Jahre lang Gewohnheit waren, legt man nicht von heute auf morgen ab. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass meine Sehschwäche innerhalb weniger Sekunden korrigiert werden konnte.
Der Eingriff München, 15. Juni 2011, 11 Uhr. Mit Schutzhaube auf dem Kopf und Schuhüberziehern an den Füßen werde ich in das OP-Zimmer des Augenlaserteams München geführt. Geführt, weil ich sonst gegen die nächstbeste Wand laufen würde - meine Brille ist mir bereits abgenommen worden. Noch bin ich erstaunlich ruhig und verdränge alle Ängste. Doch als ich einige Momente später unter dem Laser liege, frage ich mich einen kurzen Augenblick, ob ich mir das auch wirklich gut überlegt habe. Verschiedene Horrorszenarien spielen sich innerhalb von Sekunden in meinem Kopf ab. Viel Zeit für solche Gedanken bleibt mir aber nicht. „Ich verspreche Ihnen, dass sie gar nichts spüren werden“, ver-
Auf einmal geht alles ganz schnell. Die Wimpern werden weggeklebt, der Rest des Gesichts abgedeckt und das rechte Auge eingespannt. Ich merke nicht einmal, als die oberste Schicht der Hornhaut weggeschoben wird. „75 Sekunden“, höre ich jemanden sagen, aber das scheint ganz weit weg zu sein. Plötzlich riecht es ein bisschen verbrannt und ich verstehe, dass der Laser schon begonnen hat. „Sie machen das gut... die Hälfte haben Sie schon geschafft... nur noch zehn Sekunden“, sagt dieselbe weit entfernte Stimme. Ganz starr schaue ich in das grüne Licht, das ich immer schärfer erkennen kann, bis es auch schon wieder vorbei ist. Dann wird das Auge gespült, was ein bisschen unangenehm ist. Das zuvor gelöste Deckhäutchen wird wieder verschlossen und mit einer Schutzlinse Ausgabe 3.2011.JULI.27
paul.reportage fixiert. Aus unerklärlichen Gründen bekomme ich plötzlich Angst, als das linke Auge vorbereitet wird. Obwohl ich nun weiß, dass der Eingriff nicht schlimm ist, schlägt mir das Herz die gesamte restliche Zeit bis zum Hals. Ich werde erst wieder ruhiger, als ich bemerke, wie viel schärfer ich unmittelbar nach dem Laservorgang schon sehe. „Na, das sieht doch perfekt aus“, meint Dr. Christmann als er das Ergebnis noch einmal kontrolliert. Ausgestattet mit verschiedenen Schmerztabletten und -tropfen, inklusive Antibiotika- und Kortisontropfen, Schlaftabletten und Augenklappen für die Nacht verlasse ich wenige Minuten später die Praxis. „Fahren Sie so schnell wie möglich nach Hause, es wird nicht lang dauern bis die Schmerzen kommen“, wendet sich Dr. Christmann an meine Mutter, die mich begleitete. Mit ist ein wenig schwindelig, als ich mit einer Riesensonnenbrille auf der Nase zum Auto laufe. Kaum haben wir die Autobahn erreicht, merke ich, wie das Betäubungsmittel nachlässst...
Die Heilung Straubing, 15. Juni, 21 Uhr. Der erste Tag ist fast überstanden. Solange ich mich mit Schmerzmitteln bei Laune halten kann geht es mir sehr viel besser, als ich nach all den schlimmen Erfahrungsberichten erwartet hätte. Ich sehe auch schon deutlich mehr als vor dem Lasern ohne Brille. Immer dann, wenn die Schmerztablette nicht mehr wirkt, brennen und tränen meine Augen sehr stark. Außerdem bin ich sehr blendempfindlich und ertrage kein Licht. 23 Uhr. Ich schrecke aus dem Halbschlaf. Zum ersten Mal sind die Schmerzen unerträglich. Um nachts nicht reiben zu können, sind meine Augen allerdings mit Klappen abgeklebt, sodass 28.JULI.paul-lesen.de
ich nun wirklich blind bin. Ich gerate ein wenig in Panik, als ich meine Medikamente zunächst nicht ertasten kann, finde dann aber Schmerzund Schlaftabletten. 24 Uhr. Keine der Tabletten scheint zu wirken. Meine Augen brennen wie Feuer und ich beschließe, die betäubenden Augentropfen, die ich für den Notfall bekommen habe, zu verwenden. Innerhalb von Sekunden lässt der Schmerz nach, die Wirkung beträgt allerdings nur 20 Minuten. Vom Schmerz erlöst schlafe ich aber sofort ein. 16. Juni, 12 Uhr. Nach der schlimmen ersten Nacht geht es mir ähnlich wie am Vortag. Die erste Nachkontrolle bei meinem Augenarzt verläuft erträglich, bis ich nach dem Termin in die Mittagssonne trete. Trotz Sonnenbrille und meinen Händen, die ich schützend vor die Augen halte, blendet mich das Licht auf der Heimfahrt so stark, dass mich der Schmerz wahnsinnig macht. Zu Hause angekommen scheint die Schlaftablette der vergangenen Nacht reichlich verspätet zu wirken. In den folgenden beiden Tagen bin ich selten länger als zwei Stunden am Stück wach. Rund 48 Stunden nach der OP verschwinden die Schmerzen genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind. „Die Hornhaut ist fast vollständig verheilt“, bestätigt mir auch mein Augenarzt Dr. Eder. Lediglich die Schutzlinse macht mit noch Probleme, bis sie an Tag fünf entfernt wird.
Das Ergebnis „Das Ergebnis ist sehr schön, so habe ich das selten gesehen“, meint Dr. Eder bei einer meiner zahlreichen Nachuntersuchungen. Die sonst übliche Linsentrübung in den ersten Wochen nach
einer PRK-Lasik* ist bei mir kaum vorhanden. Zwei Wochen nach dem Eingriff misst Dr. Eder rund zwei Dioptrien Weitsichtigkeit, die sich wieder zurückbilden sollen. Von meinen ehemals knapp acht Dioptrien Kurzsichtigkeit sind nur mehr 0,5 übrig. Ein endgültiges Ergebnis kann erst sechs Wochen nach dem Lasern gemessen werden.
Freunden waren Eingriff und Heilung sehr viel weniger schwierig als befürchtet. Ich bin fast ein wenig traurig darüber, dass ich mich bald an die neue Sehkraft gewohnt haben werde. Der Schrecken am Morgen wird dann zwar ausbleiben, dafür werde ich mich nicht mehr so oft über meine gute Sicht freuen können. *Da die Dioptrienzahl noch knapp unter -8 lag, wur-
Ich bin immer wieder erstaunt über meine neue Sehkraft und bereue den Eingriff keinesfalls. Die ersten Tage waren nicht schön aber insgesamt gesehen recht erträglich. Ich hätte aufgrund der vielen extremen Erfahrungsbericht, die man im Internet finden kann, viel schlimmere Schmerzen erwartet. Durch großartige Betreuung von Dr. Eder, Dr. Christmann und ihren Teams sowie vor allem die Unterstützung von Familie und
de eine PRK-Lasik durchgeführt. Im ersten Teil des Berichts bin ich noch von einer Lasek-Behandlung ausgegangen, die bei noch größerer Sehschwäche angewandt wird.
Text & Fotos: Birgit Ankerl Ausgabe 3.2011.JULI.29
paul.reportage
Passau abseits der Touristenpfade Ein Stadtrundgang mal anders. Passau ist eine wunderschöne Stadt, vielseitig, lieblich, alt und modern zugleich und deshalb auch bei Touristen und Ausflüglern sehr beliebt. Doch so gut und wichtig die Touristen für die Stadt sein mögen, wenn man sie selbst ein wenig besser kennen lernen oder sie dem eigenen
Besuch zeigen möchte, will man eher weniger auf den gedrängten Pfaden der Tagestouristen wandern. Vor allem, da die Dreiflüssestadt mit ihren kleinen Gässchen und schönen Plätzen abseits der Menschenmassen noch viel charmanter ist.
Es bietet sich an, den Rundgang durch Passau in der „Neuen Mitte“ zu beginnen, am Kleinen Exerzierplatz mit seinen gemütlichen Bänken und den erfrischenden Springbrunnen mit Blick auf den Stadtturm. Dabei sollte man sich kurz Zeit nehmen und vom neunten Stock des Turmes die Stadt aus der Vogelperspektive betrachten und sich einen ersten Eindruck verschaffen. Von dort aus schlendert man weiter in Richtung Altstadt, man lässt sich treiben, biegt in eine der kleinen Gassen in Richtung Dom ab, um vielleicht bei einem Café oder einem Stück Kuchen der Sommerhitze zu entfliehen. Weiter geht es durch die Grabengasse und anschließend durch die immer enger werdende Carlonegasse zum Dom St. Stephan, einem der Wahrzeichen der Stadt. Hat man den größten barocken Kircheninnenraum nördlich der Alpen und die größte Domorgel der Welt zu Genüge bewundert, vielleicht sogar einem Orgelkonzert ein Wenig gelauscht, geht es wieder in Richtung Innpromenade, man flaniert bis zum Dreiflüsseeck und genießt die Aussicht auf Donau, Ilz und Inn. Weiter geht es an der Donauseite entlang und wer möchte, kann am Rathaus noch eine Dreiflüsserundfahrt machen, eine Schiffsfahrt, die jeder Einwohner und Besucher einmal erlebt haben sollte und bei der man die einem mehr oder weniger gut bekannte Stadt einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel sieht. Während der Fahrt erfährt man allerlei Wissens-wertes über die ehemalige Römersiedlung. Dies ist vor allem am späteren Nachmittag zu empfehlen, wenn an den Ablegeplätzen weniger Gedränge herrscht. Den Rückweg sollte man durch die Höllgasse auf Seiten der Donau antreten, am Rathaus vorbei und in die Schaufenster der schönen, in vielen Städten schon verschwundenen, kleinen Läden schauen. Von Schmuck und Kunst bis zu
Hüten, Käse und Honig wird hier fast alles angeboten, was man sich vorstellen kann. Zuletzt wandert man durch den Paulusbogen zurück und wer möchte, kann sich in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants bei einem Sprizz entspannen und dabei zusehen, wie Passau wieder weitgehend sich selbst und seinen Einwohnern überlassen wird. Oft wird man als Student gefragt, wo man denn studiere. Und wenn man dann Passau antwortet, kommt mit Sicherheit „Was für eine schöne Stadt!“ zurück. Deswegen sollte man sich den Spruch „studieren und wohnen, wo andere Urlaub machen“ zu Herzen nehmen. Es ist es auf alle Fälle wert, sich seine neu gewonnene Heimat einmal genauer anzusehen, fernab der Touristen, alleine, mit Freunden oder mit Gästen.
Text: Julia Endrös Fotos: Max Philipp Brüchmann Ausgabe 3.2011.JULI.31
ich tu‘ was fĂźr kein geld Ein anderer Blick auf das Pfingst-Open-Air Hauzenberg
paul.verein „Herpes, Herpes, hier gibt’s Herpes!“, dröhnt der junge Mann, während er wild mit einer Postkarte durch die Luft fuchtelt. „Herrlich, es ist Herpes.“, steht in großen, schwarzen Buchstaben auf dunkelgelben Grund auf deren Vorderseite – eine recht zynische Art und Weise, auf sexuell übertragbare Krankheiten aufmerksam zu machen. Solche Sentenzen mögen nicht jedermanns Geschmack sein, aber vielen Jugendlichen entlocken sie ein Lächeln. Bei einer Herde gut gelaunter, feiernder junger Leute kann es dann auch mal zu mehr oder weniger kreativen Verunglimpfungen dieser Postkarten-Botschaften kommen, welche irgendwo zwischen irritierend, makaber und amüsant schwanken.Ob die Karten aber nun kommentiert werden, ob sie gesammelt oder nur gesehen und gelesen werden, ob man sie gut findet oder schlecht: bemerkt man sie, bleiben sie meist auch hängen im Kopf und genau darauf zielen sie ab. Es ist Sonntag, der 12. Juni und der letzte Tag des Pfingst-Open-Air, kurz POA, Hauzenberg. Auf einem Biertisch unter vielen tummeln sich ebenjene Postkarten, diverse Aufkleber, Infobroschüren und ein Haufen einzeln verpackter Kondome mit der Aufschrift „Hand in Hand. Gegen AIDS.“. Dahinter sitzen drei ehrenamtliche Helferinnen in dunklen T-Shirts, auf denen „Aids Beratungsstelle Niederbayern“ steht. Während die „Aids Informations- und Beratungsstelle Niederbayern“ in den Bereichen anonyme Beratung, Begleitung HIV-Betroffener und Prävention aktiv ist, sind ihre Ehrenamtlichenmeist in letztgenannter tätig. Es geht darum, über HIV(Human Immunodeficiency Virus) aufzuklären, Solidarität mit Betroffenen zu zeigen und dafür zu werben und der Verharmlosung von Aids (AcquiredImmunoDeficiency Syndrome) entgegen zu wirken. Für viele nämlich sind HIV und Aids nur vage Begriffe. So bezeichnet Aids das durch
den HI-Virus hervorgerufene Krankheitsbild, zu dem Erkrankungen zählen, die bei intaktem Immunsystem kaum auftreten. HIV dagegen ist der Name für das Virus, das das Immunsystem schleichend über Jahre hinweg zerstört. Auch weiß nicht jeder, dass Blut, Samenflüssigkeit, Scheidensekret, der Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut und Muttermilch jene Flüssigkeiten sind, über die eine Infektion erfolgen kann, während Speichel, Schweiß, Urin und Tränen harmlos sind.Vielleicht führt gerade diese Unwissenheit dazu, dass nur noch ein Drittel der Deutschen Aids für gefährlich hält; tatsächlich kann mit der richtigen medikamentösen Behandlung HIV-Positiver inzwischeneine Lebensdauer von durchschnittlich 35-40 Jahren erreicht werden. Umgekehrt mag genau diese Art von Halbbildung aberübertriebene Ängste mit auslösen, die Diskriminierungen von HIV-Infizierten im Bekanntenkreis hervorrufen. Definitiv jedoch wirkt sich diese Verharmlosung von Aids auf das Schutzverhalten der Menschen aus: die Kondomabsatzzahlen sind gesunken.
Mehr Risiko, weniger Safer Sex. Ein guter Grund also, sich mit einer Handvoll Kondome auf ein Open-Air zu stellen und sie diversen feierwütigen Wesen mit einem rhetorisch gemeinten „Gummis?“ in die Hand zu drücken. Die allerAusgabe 3.2011.JULI.33
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wenigsten lehnen diese kleinen, aber äußerst nützlichen Geschenke ab und die Reaktionen sind stets positiv. Ob es nun ein überraschtes Lächeln im Vorbeigehen ist oder auch mal ein klein wenig verlegenes, die Päckchen landen griffbereit in der Hosentasche – schon sehr nahe an dem Ort, wo sie im entscheidenden Moment hingehören. Allerdings braucht es auch etwas Eigeninitiative; denn sitzt man nur hinter dem Stand, erweist sich das Kommen und Gehen von Leuten als eher durchwachsen. Da gibt es Minuten, in denen eine ganze Gruppe fröhlicher, plappernder Interessierter die Auslagen betrachten, Kondome, Aufkleber und „Herrlich, es ist Herpes.“- oder „Super, ich hab Syphilis.“-Karten einpacken, Fragen stellen, Bier verschütten und Dinge sagen, wie „Toll, dass ihr das macht!“ und es ernst meinen. Zwischendurch finden sich darunter leider auch einige wenige, denen der dritte Tag Feiern in Folge nicht ganz so gut getan hat - der Unterschied zwischen Kondomen und Luftballons verschwimmt dann zusehends. Damit muss man allerdings inmitten einer Meute munterer POA-Besucher wohl rechnen. Also heißt es lächeln, nicken, und sich über die große Zahl derer freuen, die sich in weiser Voraussicht ein Kondom einschieben. Dann gibt es Zeiten, da ist es wie ausgestorben vor dem Stand. Aus sicherer Entfernung werfen einige halb scheele, halb neugierige Blicke herüber, wagen sich aber nicht näher. Solche Momente sind es, in denen man merkt, dass Aids noch immer ein Tabuthema ist. Da hilft nur eines: aufstehen, lächeln und auf die Leute zugehen. Mit den Menschen zu reden ist wichtig bei jeder Aktion der Ehrenamtlichen. Sie gehen nicht nur auf Open-Airs und in Discos, sondern ebenso in Schulen und organisieren Projekte auf Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen. Über
100 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen haben seit der Gründung der Beratungsstelle 1988 mitgewirkt oder tun dies immer noch. Aus allen Altersund Berufsgruppen kommen sie: vom Student bis zum Frührentner, vom Verkäufer bis hin zum Juristen. Jeder kann sich dort engagieren, wo es ihm am meisten Spaß macht, egal ob bei Discoaktionen oder Schulprävention. „Warum macht man sowas eigentlich?“, fragt einer der POA-Besucher ganz direkt und ein bisschen verständnislos.Weil man ein T-Shirt gratis bekommt? Oder… leben Ehrenamtliche länger? Macht Ehrenamt vielleicht sexy? Es gibt viele Gründe, und bei jedem gestalten sie sich etwas anders. Manche tun es wegen ihrer Homosexualität, wegen der man sich früh mit dem Thema auseinander gesetzt hat, obwohl von HIV auch viele heterosexuelle Menschenbetroffen sind. Andere, um besonders Jugendliche auf die Gefahren aufmerksam zu machen und Verantwortungsbewusstsein zu schüren. Viele, um dazu beizutragen Vorurteile zu zerstreuen und die Krankheit aus ihrer Tabuisierung herauszuholen. Allmählich neigt sich der Tag dem Abend zu. Der Stand wird zusammengepackt. Innerhalb von rund 5 Stunden haben 600 Kondome neue Eigentümer innerhalb des heiteren POA-Völkchens gefunden. Warum man was tut für kein Geld? Vielleicht auch, um hinterher nach Hause zu fahren und das seltsam gute Gefühl zu haben, mit einer Handvoll Kondomen und ein paar zynischen Postkarten eine Kleinigkeit bewegt zu haben. Text: Verena Braun Fotos: Rudi Melcak & Aidsberatungsstelle Ndb. Ausgabe 3.2011.JULI.35
paul.verein
Leben für das Rollbrett. Ein Verein für Skater in Passau. Das Rauschen der Skateboardrollen scheint plötzlich von allen Seiten zu kommen. Immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stoßen sich Schwung für Schwung näher zum Skatepark auf dem Neuburger Berg. Die begeisterten Gesichter und herzlichen Begrüßungen lassen erahnen, dass sich hier gute Freunde begegnen. Heute trifft sich der gemeinnützige Verein der Freunde des Rollbrettes Passau bei strahlendem Sonnenschein. Den Verein gibt es, seit er 2010 von Phillip Weber und Carl Wander gegründet wurde, und die etwa 50 Mitglieder, 36.JULI.paul-lesen.de
die er derzeit hat, rollen in ihrer Freizeit durch Passaus Straßen und Umgebung. Kaum haben die immer noch zuströmenden Jungs das Maschendrahttor durchschritten, heißt es: wieder rauf aufs Brett und ein paar von den kleinen Rampen hoch und runter gefahren. Mädchen gibt es bisher keine im Verein. Die ersten Ankömmlinge versuchen sich nun bereits an einigen der zahllosen Tricks, die es beim Skaten gibt. „Wir fahren hier eigentlich hauptsächlich Streetskaten“ erklärt der Vereinsgründer und
erste Vorsitzende Phillip Weber während er jedem, der sich bei ihm anstellt, ein grünes Logo auf das Brett sprüht. Beim Skaten gibt es verschiedene Disziplinen, die sich hauptsächlich anhand ihrer Fahruntergründe unterscheiden. Beim Streetskaten sind es eben in Städten natürlich vorkommende Hindernisse oder, wie es die Skater hier tun, Skateparks, die genutzt werden. Ein weiterer Stil ist das sogenannte Bowl- oder auch Poolskaten. Dies geht auf die Ursprünge der Skategeschichte, in leeren Swimmingpools mit abgerundeten Wänden zu fahren, zurück. Der Verein der Rollbrettfreunde hat zur Zeit eine solche Bowl als Ergänzung für den Skatepark in der Neuburger Straße in Planung. Doch das Wichtigste für die Mitglieder bleibt, dass sich hier junge und ältere Skater zusammen finden, die sich gegenseitig über Technik und Tricks, nicht nur zum Skateboarden, austauschen. Die jüngsten Vereinsmitglieder sind etwa zehn, die ältesten Ende zwanzig. Aber das Alter scheint ihnen allen herzlich egal zu sein. Es geht einfach darum, gemeinsam zu skaten. Der 23-jährige Florian Reinold sagt: „Skateboarden ist alles für mich. Es prägt mich seit über 10 Jahren und eben nicht nur als Sport oder Hobby. Es ist eine wahre Kultur, in die man eintaucht und die man lebt, dazu gehören Klamotten, Partys, Roadtrips, Videopremieren und der Trick, den man zum hundertsten Mal in einer Stunde probiert und trotzdem nicht landet.“ Im Winter fahren die Rollbrettfreunde auf einer kleinen Rampe im Zeughaus oder touren zu größeren Skatehallen in der näheren Umgebung von Passau. Sie hoffen, dass es eines Tages eine große Skatehalle in Passau für den Winter geben wird. Doch auch so ist klar, die Skaterszene ist fester Bestandteil Passaus und bietet vielen jungen Menschen einen wichtigen Halt.
Text: Katharina Bertram Fotos: Katharina Bertram & Carl Wander Ausgabe 3.2011.JULI.37
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Damit einher gehend, soll das Phänomen der Migration einer u.a. transalpin tätigen Künstlerschaft, welches oft über mehrere Generationen hinweg nachweisbar ist, Gegenstand gemeinsamer Betrachtungen werden. Umgekehrt sind auch zahlreiche Aktivitäten, Studien- und Werkstattaufenthalte mitteleuropäischer Künstler in den italienischen Barockzentren bezeugt.
Barocke Kunst und Kultur in Böhmen und dem Donauraum. Im Rahmen der EU-Strategie für den Donauraum hat die Stadt Passau die Projektidee „Barocke Kunst und Kultur in Böhmen und dem Donauraum“ erarbeitet und erfolgreich in den Aktionsplan der EU-Kommission platziert. Um dieses Projekt weiter entwickeln und umsetzen zu können, ist die Stadtverwaltung bestrebt, zu diesem Thema eine institutionelle Vernetzung auf europäischer Ebene aufzubauen. Mit dem bis an Ungarn angrenzenden Donaubistum, ist die ehemals fürstbischöfliche Residenzstadt Passau als eine wichtige Wirkungs- und Kulminationsstätte des Barock im Donauraum zu betrachten. Bedingt durch den barocken Wiederaufbau – infolge der verheerenden Stadtbrände von 1662 und 1680 – entwickelten sich hier ganz spezifische Voraussetzungen, die für das Entstehen einer barocken Urbanität und eines beispielhaften Kunstschaffens von europäischer Dimension bedeutend waren. Der Fokus des geplanten Projektes richtet sich auf jene aus dem oberitalienischen und rätoromanisch-ladinischen Raum stammenden Wanderkünstler und Kunsthandwerker, die maßgeblich zur Verbreitung, Rezeption und gelungenen Symbiose des italienischen Barock im Donauraum beigetragen haben.
In der barocken Kunst und Kultur kommt auch der Anspruch einer von der katholischen Gegenreformation geprägten Epoche des Umbruchs und der Erneuerung zum Ausdruck. Entsprechend werden in dem geplanten internationalen Barocksymposion (Herbst 2012) neben Beiträgen zu Architektur, Kunst, Musik, Kunsttransfer und Kulturaustausch, Denkmalpflege und Urbanität, insbesondere auch Themen zu Glauben, barocker Religiösität und Frömmigkeit aufgegriffen werden. In einer daran anschließenden kultur-touristischen Tagung (2013) sollen aktuelle Fragestellungen hinsichtlich eines koordinierten Tourismus- und Kulturmarketings zum Thema „Barocke Kunst und Kultur in Böhmen und dem Donauraum“ erörtert werden. Von Seiten der Stadt Passau werden in diesem Zusammenhang für das Jahr 2018 – dem 350. Jubiläum des Beginns des barocken Wiederaufbaus des Passauer Doms – auch erste Überlegungen für eine internationale Barockausstellung angestellt. Ein auf die ganze Stadt projiziertes Ausstellungsprojekt, einschließlich eines vielfältigen barocken Begleitprogramms, soll als kultur-touristisches Großereignis wesentlich zur weiteren Profilierung des internationalen Tourismus in der barocken Dreiflüssestadt Passau beitragen. Text: Dr. Eva Lechner Ausgabe 3.2011.JULI.39
paul.kultur
Zum Endspurt vor der Sommerpause geht es im ScharfrichterHaus noch einmal hoch her. Da wird spontan gedichtet, Akten vernichtet und Geld in einen nordafrikanischen Molotowcocktailhersteller investiert – und das alles bei uns im beschaulichen Passau!
Poetry Slam - 27.07.11 Ein Mikro, eine Bühne, ein Poet mit eigenem Text und 200 gespannt-begeisterte Zuhörerohren. Das ist das Dichterwettstreitszenario des Poetry Slams, der Hörfreunde hehrer Hörfreude ins ScharfDichtergewölbe des ScharfrichterHauses lockt. Vortragen darf jeder und dazu hat er zehn zahme Zeitminuten Zeit. Siegertrophäe ist eine Flasche edlen Whiskys. Wer die bekommt, das entscheidet das Publikum.
Sigi Zimmerschied „Reisswolf“ 23.07. & 23.07.11 Der Mensch wird erst zum Menschen durch eine Aktennotiz. Und seine Existenz endet mit der Vernichtung der Akte. Quod non in actis est, non est in mundo. So dachten schon die alten Römer. So denkt auch Adalbert Stauber, Fahrer einer Aktenvernichtungsfirma. Das mache alle gleich, sagt er, zumindest vor ihm. Das sei gelebte Demokratie.
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Martin Großmann „Trüffelschwein“ 29.07.11 Zu sich selber finden ist ja gut und recht, aber so was muss ja auch finanziert werden. Selbst der Dalai Lama schätzt teure Uhren und kein einziger Papst wollte bisher in Armut leben. Außer Papst Johannes Paul I, aber der war nach 33 Tagen Amtszeit plötzlich tot. Aber 50 Jahre arbeiten wie unsere Väter, Rücken kaputt, Fußpilz und dann keine Rente kriegen, das zieht nicht mehr. Man muss eben einen Riecher dafür haben, wo die nächsten Jahre das Geld verdient wird. So funktioniert das heute.. Das fünfte Kabarettprogramm von Martin Großmann ist nichts für Dumpfbacken, sondern für Kabarettprofis mit Profil; sozusagen für Lachverständige und Anlegerprofis des guten Humors, also durchaus was für Sie!
Text: Mike Wolf Fotos: Scharfrichterhaus Passau
DANIEL SPOERRI – OUT OF AFRICA 9. Juli bis 11. September 2011 1930 in Rumänien geboren gehört Daniel Spoerri zu den bedeutendsten Objekt- und Installationskünstlern der Gegenwart. Als Mitbegründer des „Nouveau Réalisme“ stand er in Paris ab den späten 1950er Jahren u.a. mit Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle und Eva Aeppli in engem Kontakt. Berühmt wurde der als Tänzer ausgebildete Spoerri in den 1960er Jahren mit seinen „Fallenbilder“, Material-bilder, bei denen Reste einer Mahlzeit auf einer Tischplatte fixiert wurden. Die Verwendung von Fundstücken aller Art kennzeichnet seither sein bildkünstlerisches Schaffen. Seit einigen Jahren hat der Künstler das Material Bronze für sich entdeckt. Seine großfigurigen Assemblagen erstarren in dem Metallguss zu Bildwelten von großer Eindringlichkeit. Daniel Spoerri ist ein vielseitig interessierter Sammler, der auf Flohmärkten Entdecktes zu immer neuen Col-lagen formt. Der Künstler besitzt u.a. eine umfangreiche Kollektion afrikanischer Objekte, die aus Kunstwer-ken, Tapisserien und Masken besteht. Diese exotischen „Objets trouvées“ setzt der Künstler in Bezug zu seinem eigenen Werk, integriert sie in Assemblagen oder findet eigene Interpretationen in Bronzeskulpturen. Diese „ethno-synkretistischen“ Objekte gestaltet Spoerri seit den 1980er Jahren und verbindet dabei afrikanische Kultgegenstände mit Figuren und Symbolen der europäischen Bildsprache:
„Es hat lange gedauert, bis ich mich traute, Objekte der Stammeskulturen ... wie andere, aus unserem Kulturkreis stammenden Gegenstände zu benutzen. Mit Unterstützung Daniel Spoerris und in Kooperation mit seinem „Kunststaulager“ AB.ART im österreichischen Hadersdorf zeigt das Museum Moderner Kunst eine Ausstellung, die sich mit großformatigen Skulpturen, mehrteiligen Bildobjekten und Sammlungsstücken ganz auf den Afrika-Aspekt im Werk des Künstlers konzentriert. Im Zusammenspiel der artifiziellen Bronzen und Assemblagen Spoerris mit den afrikanischen Kultgegenständen entsteht eine mystische Atmosphäre, die neben großer Bewunderung für die Ausdrucks-kraft und handwerkliche Fertigkeit der gesammelten Objekte ebenso Morbidität wie Ironie in sich trägt.
Text: Christiane Rehn Foto: Daniel Spoerri - MK Passau Ausgabe 3.2011.JULI.41
paul.helden unserer kindheit
Kluges Köpfchen geht über pure Muskelkraft... … das beweist uns ein kleiner Wikingerjunge in seinen zahlreichen Abenteuern. Denn im Gegensatz zu den starken und tapferen Kriegern in seinem Heimatdorf Flake, die meist grimmig und furchteinflößend drein schauen, ist Wickie, der Sohn des Dorfoberhauptes, eher von schmächtiger Statur und ein kleiner Feigling. Entgegen dem Sprichwort „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ ist der furchtlose Vater Halvar zu Beginn der Serie nicht gerade begeistert davon, dass ausgerechnet sein 8-jähriger Sohn lieber Dinge erfindet und mit der kleinen Ylvie spielt, anstatt mit den Jungen des Dorfes Kämpfe auszutragen. Von den anderen Kindern oft verspottet, macht Wickie 42.JULI.paul-lesen.de
hingegen keinen Hehl daraus, dass er zu seinen Ängsten steht. Doch schon bald kann sich der Häuptlings-Sohn unter Beweis stellen und zeigen, was in ihm steckt. Denn in so manchen brenzligen Situationen, stellt es sich heraus, dass man nur mit körperlicher Kraft nicht weiter kommt. Auftritt Wickie! Mal eben an der Nase gerieben, den Zeigefinger erhoben und schon ist es so weit, ihm geht buchstäblich ein Licht auf und er hat sie: die rettende Idee. Da staunen der Wikingerhäuptling und seine Mannen nicht schlecht, wenn es dem kleinen Knirps etwa gelingt den gefürchteten Erzfeind, Sven den Schrecklichen, auszutricksen und in seine Schranken zu verweisen. Wo sie mit bloßer „Hau-drauf-Mentalität“ kläglich scheitern und das ein oder andere Mal in Gefangenschaft enden, muss ein kleiner Junge den großen Kriegern zu Hilfe eilen. Bereits in den 70er Jahren entstanden, wird die Serie auch heute noch ausgestrahlt. Ursprünglich entstammt die Idee des klugen Wikingerjungen aus der Feder des Schweden Runer Jonsson, der unter dem Namen „Vicke Viking“ 1963 die Geschichten entwarf und nur zwei Jahre später dafür sogar den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt. Im Jahr 1974 war es dann
so weit, die Zeichentrickserie „Wickie und die starken Männer“ wurde erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. In 78 Episoden können sowohl Kinder als auch Erwachsene dem pfiffigen Wickie und „die starken Männer“ bei ihren Abenteuern begleiten. Generationen von Wickie-Fans erfreuen sich an den spannenden Abenteuern, denn bei diesem bunten Haufen an Wikingern, ist für jeden ein Lieblingscharakter dabei. Ob der gemütliche und gutmütige Faxe, die Streithähne Snorre und Tjure, der weise Urobe, der fröhliche Gorm oder der Barde Ulme. Auf hoher See lauern zahlreiche Gefahren auf die mutigen Wikinger: Stürme, unbekannte Inseln und gefährliche Gegner. Wie gut, dass der kleine Wickie seine Kameraden alle im Griff hat und stets einen Plan parat hat. Da muss der raubeinige Halvar schon mal eine Träne verdrücken, weil er mächtig stolz ist auf seinen kleinen Sohn. Mutter Ylva ist zunächst sehr besorgt um ihren Wickie, als sie erfährt, dass er mit seinem
Vater auf Reisen geht, doch sie vertraut auf ihren Sohn und weiß, dass er wohl eher auf ihren Mann Halvar aufpassen muss als umgekehrt. So schafft es unser kleiner Held nach seinen vielen Abenteuern die Dorfbewohner von seinen Fähigkeiten zu überzeugen und als Held gefeiert zu werden. Denn ein wahrer Wikinger muss eben nicht nur tapfer und stark sein, sondern auch was im Köpfchen haben, eine Moral, die auch von den ganz kleinen Zuschauern verstanden wird und nach wie vor gültig ist. Auch in naher Zukunft bleibt uns der kleine Wikinger medial erhalten, denn im November diesen Jahres soll der zweite Spielfilm unter der Regie Michael „Bully“ Herbigs in die deutschen Kinos kommen. Es wird die Fortsetzung des 2009 sehr erfolgreichen ersten Realkinofilms über die Wikinger. Neben der Biene Maja erfährt „Wickie und die starken Männer“ ebenfalls ein digitales Recycling - ab 2013 dürfen sich Kinder auf die technisch neu bearbeiteten Abenteuer des Wikingers in 3D freuen. Nach fast 40 Jahren im deutschen Fernsehen ist der kleine Wikingerjunge nach wie vor präsent und ob jung oder alt, dem Charme des cleveren Kerlchens kann keiner widerstehen. Somit können wir nach wie vor mit dem Helden unserer Kindheit in See stechen. Also bis bald Wickie, oder um es auf Schwedisch zu sagen „Hej då Wickie!“.
Text: Marion Zeller Fotos: 2011 STUDIO100 MEDIA Ausgabe 3.2011.JULI.43
Auf dem rechten wege Eine Geschichte von Paolo di Canio und Lazio Rom
paul.sport Paolo di Canio war kein gewöhnlicher Fußballprofi. Seine Tore feierte er mit dem faschistischen römischen Gruß. Seinen Oberarm zieren die Lettern „DVX“ („duce“, lateinisch für Führer). Eintätowiert, um Benito Mussolini zu huldigen. Es braucht nicht viel Fantasie, di Canio zu glauben, wenn er sagt: „Ich würde mich als Faschist bezeichnen.“ Der italienische Fußballverband FIGC mahnte ihn 2005 mit 10 000 Euro Strafe ab. Die passierte aber erst, als sich seine Tore und damit sein Jubelgrüße im Herbst seiner Karriere bei Lazio Rom häuften. Lazio und di Canio, das war keine zufällige Verbindung. Schon vor seiner Ära beim Hauptstadtclub sahen viele das hellblaue Trikot des Vereins mit braunen Flecken beschmutzt. So verwunderte es nicht, dass die größte Ultraorganisation der Fans von Lazio, die Irriducibili (deutsch: die Unbeugsamen), als Reaktion auf di Canios Strafe eine Demonstration und Geldsammelaktion initiierten, um die Geldbuße für ihr prominentestes Mitglied zu begleichen. Diese Fans waren es auch, die während des Stadtderbys gegen den AS Rom ein Plakat mit der Aufschrift: „Auschwitz ist eure Heimat, die Öfen eure Häuser“ entrollten und massenhaft ihrem Idol nacheiferten: Tausende faschistischen Grüße zierten den Lazio-Fanblock im Stadio Olimpico. Die rechte Gesinnung ist tief in der Geschichte des Vereins verwurzelt, schon Benito Mussolini nannte Lazio Rom seinen Lieblingsklub. Die Entwicklung des rechten Fanlagers beginnt jedoch erst 1987, als während eines Matches gegen Padova ein neues Banner von der Gründung der Irriducibili zeugt. Von Beginn an zeigte die Gruppe um Gründer Antonio Grinta offen ihre rassistische und faschistische Ausrichtung. Die Vereinsführung versuchte nicht, diese Bewegung aufzuhalten. Im Gegenteil: man rollte ihr den ro-
ten Teppich aus. Der ehemalige Präsident Cragnotti überließ der Ultragruppierung kostenlos die Eintrittskarten für Heim- und Auswärtsspiele. Später wurde das gesamte Merchandising den Irriducibili überlassen, die dadurch lange ihre Arbeit finanzieren konnten. Zum 15. Geburtstag der Irriducibili wurde verkündet, dass die Trikotnummer 12 zu Ehren der Fans als „Zwölftem Mann“ nicht mehr an einen Profispieler des Vereins vergeben werde. Das war der Höhepunkt eines Infiltrierungsprozesses, der über Jahre Mitglieder und Sympathisanten der Irriducibili in hohe Ämter des Vereins schwemmte. Heute ist das Problem der rechten Fans ein generelles Problem im italienischen Fussball. Das Geschwür ist vielleicht in Rom entstanden, doch hat es inzwischen das gesamte Land durchdrungen. Kein Wochenende ohne eine weitere Schreckensnachricht aus den Stadien: Dort wurden Naziparolen geschrien, hier ein farbiger Spieler beleidigt - Alltag eben. Die Ordner und der Ligaverband schauen weg. Mario Balotelli, ein farbiger junger Spieler, sah sich alle zwei Wochen bei Auswärtsspielen seines Vereins Inter Mailand mit Affenlauten der Zuschauer konfrontiert. Inzwischen ist er zu Manchester City nach England geflüchtet. Der Kameruner Samuel Eto‘o scheint nun Balotellis trauriges Erbe bei Inter übernommen zu haben. Immerhin: Während des Spiels in Cagliari wurde zum ersten Mal wegen der Beleidigungen gegen Eto‘o ein Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen. Trotzdem: die zunehmende Faschistisierung der italienischen Gesellschaft spiegelt sich auch im Fußball wieder. Vetternwirtschaft dominiert ein System, in der die Justiz von Korruption durchdrungen ist, die Behörden machtlos sind oder sein wollen und dessen Ministerpräsident meint: „Die Frauen der Rechten sind mit Sicherheit schöner.“ Der subtile braune Glanz, der immer mehr vom itaAusgabe 3.2011.JULI.45
paul.sport
lienischen Staat ausgeht, färbt auch im Fußball ab. Es gibt nur noch wenige linke Anhänger, wie zum Beispiel in Livorno oder Florenz. Selbst die Fans des AS Rom, früher klar links einzuordnen, sind inzwischen größtenteils in das rechte Lager übergesiedelt. Die wenigen Linken werden vom Ligaverband offensichtlich benachteiligt, was kaum jemanden zu stören scheint. Als Cristiano Lucarelli, ehemals Stürmer von Livorno, ein Tor zum ersten Mal mit der kommunistischen Faust bejubelte, wurde er sofort vom 46.JUNI.paul-lesen.de
Verband mit einer Geldstrafe von 30 000 Euro bestraft. Deutlich mehr als die 10 000 Euro, die Paolo di Canio erst nach mehrfacher Wiederholung zahlen musste. Dass sich Lazio Rom nicht zum neuen Typus des „rechten Vereins“ und damit zu einer Art Vorbild in Italien entwickeln konnte, daran ist der 2004 zum Klubpräsident gewählte Claudio Lotito „Schuld“. Er schaffte es nach und nach, die Macht der Ultras zu brechen. Mit Maßnahmen wie dem Entzug des Merchandising von den Ir-
riducibili und dem Ausschluss einiger Vertreter der Ultras aus der Vereinsspitze versuchte der Reinigungsunternehmer das Image aufzupolieren und den Club zu sanieren. Morddrohungen gehören nun zu seinem Alltag, sein Haus verlässt er nicht mehr ohne Leibwächter. Eine ganz eigene Erfahrung machte Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger bei seinem kurzen Intermezzo in Rom. Die Fans erwarteten von ihm, dass er sich als „ein echter Deutscher“ beweise. Die italienische Presse fragte sich, ob ein Spieler wie Hitzlsperger, der sich öffentlich gegen Rechtsradikalismus engagiert, nicht bei Lazio fehl am Platz sei. Nach einem halben Jahr war Hitzlsperger wieder weg. Ähnlich erging es Neuzugang Miroslav Klose: Der gebürtige Pole wurde von der Zeitung La Repubblica feinfühlig als „panzer tedesco“, als deutscher Panzer vorgestellt. Und Paolo di Canio? Nach dem Ende seiner Karriere beim Viertligisten Cisco Roma will er nun Trainer werden, obwohl ihm nach seinen faschistischen Grüßen auch Posten in rechten Parteien angeboten wurden. Zum Beispiel von Mussolini-Enkelin, Alessandra Mussolini. Freudig erregt jubilierte sie: „Was für ein schöner Gruß! Er hat mich fasziniert. Ich werde ihm einen Dankesgruß schicken.“ Die Tageszeitung Secolo d‘Italia beschreibt die gesamte Szenerie erschreckend, aber vielleicht für das heutige Fußball-Italien passend: „Di Canios instinktives Verhalten erweckt Sympathie bei denjenigen Italienern, die keine Joints rauchen und nicht an Anti-Berlusconi-Demos teilnehmen.“ Fußballfans seien nunmal rechts, merkt das Fachblatt an - „und das ist ganz natürlich“.
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jobs@paul-verlag.de Text: Fridolin Wernick Fotos: imago sportfotodienst GmbH
paul.sport
„Achtung - Los!“ Studenten geben volle Power auf Achterregatta
48.JULI.paul-lesen.de
Am Montag den 04.07.2011 fand wieder die Regatta der Ruderkurse der Uni Passau statt. Diese bildet den Höhepunkt des Rudersemesters und gibt allen Teilnehmern der Kurse die Möglichkeit sich einmal wie in regulären Wettkämpfen im Rudern zu messen.
Die Anfängerboote machten mit knappen Ergebnissen die Siegerermittlung spannend und letztendlich konnte der Achter namens: „The greatEight“ in ihren eigens für den Tag angefertigten Trikots das Rennen für sich entscheiden. Bei den Fortgeschrittenen schaffte es das Team
Dazu werden Teams aus Neun Sportlern, also Acht Ruderern und einem Steuermann oder -frau gebildet, um dann in den ca. Zwanzig Meter langen Booten die Rennstrecke mit sportlicher Höchstleistung zu absolvieren.
um Niko Schilling namens „Die Exekutive“ mit einer klaren Bootslänge Vorsprung. „Naja der technisch bessere gewinnt halt bei einer Sprintstrecke wie dieser!“ erzählt Niko erschöpft aber glücklich nach dem Finalrennen.
Bei bewölktem Himmel aber warmer Luft und spiegelglattem Wasser haben sich die Zehn Teams aus Anfängern und Fortgeschrittenen am Bootshaus der Universität Passau zusammengefunden, um den besten Achter unter sich auszumachen.
Im Anschluss zeigten die Ruderer, dass sie auch ordentlich feiern können und mit saftigem Grillfleisch und kühlen Bierchen klang der Abend erfolgreich aus. Text: Katharina Bertram Fotos: Max Philipp Brüchmann
Die 250 Meter lange Rennstrecke wird mit einem Motorboot abgesichert, so dass in Notfällen immer Jemand zur Stelle ist.Kurz vor dem Start herrscht absolute Stille und Anspannung. Dann kommt das Signal: Achtung – Los! Und die 8 Sportler schieben mit gemeinsamer Kraft das Boot schnell über das Wasser. Nach knappen 1,5 Minuten voller Power ist dann das Rennen auch schon wieder vorbei und manchmal unterschieden nur Zentimeter Sieger und Verlierer voneinander. Ausgabe 3.2011.JULI.49
Schloss ort ein traditionsreiches Geb채ude mit bewegte Vergangenheit als Festung und Gef채ngnis
paul.tipp Warum eigentlich „Schlosshotel Ort“? Der Begriff „Ort“ stammt aus dem Althochdeutschen vom Wort „Spitze“ ab und bezeichnet in unserem Fall das östliche Stadtende. Das Ort war bis ca. 1200 durch einen Wasserarm von der übrigen Stadt getrennt und somit eine Insel. Der Salz-, Getreide- und Weinhandel war seit ältesten Zeiten eine der Haupterwerbsquellen der Stadt. Waren und Bürger mussten natürlich auch geschützt werden, weshalb eine massive Mauer rund um die ganze Stadt errichtet wurde. Die heute noch sichtbaren Mauern gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer 1531 errichteten Bastion. Ein kurzer Einblick in die Geschichte: Die früheste Erwähnung zu Schloss Ort bezieht sich auf das Jahr 1250. Ein neuer Bischof wurde gewählt, nachdem Bischof Rüdiger vom Papst abgesetzt wurde. Dieser wurde wegen Totschlags, Simonie (Ämterkauf) und Verschwendung von Kirchengut angeklagt. Die Wahl fiel auf den Grafen Berthold von Sigmaringen. Allerdings wurde er von der Bürgerschaft nicht akzeptiert. Sie wollten dem neuen Bischof den Eintritt in die Stadt verweigern und verschlossen die Stadttore. Doch durch Bestechung der Torwächter wurde ihm und seinen Söldnern am 11. Sept. 1250 nachts das Stadttor an der heutigen Innbrücke geöffnet. Er besetzte das Schloss Ort am Ende
der Stadt. Als die Bürgerschaft am nächsten Morgen feststellte was geschehen war, erkannten sie den neuen Bischof widerwillig an. Doch die Akzeptanz sollte nicht von langer Dauer sein. Bereits kurze Zeit später kam es zu neuen Kämpfen. Berthold zog sich auf seine neue Burg Oberhaus zurück. Albert von Böheim, der Berthold zu seinen Bischofsehren verhalf, versteckte sich mit seinen Getreuen im Schloss Ort. Der bayerische Gegner, Herzog Otto der Erlauchte, belagerte das Schloss. Auch hier war Verrat im Spiel, wie folgendes Zeugnis belegt: „Der verräterische Kastellan‚ durch das Versprechen großen Lohnes gewonnen, öffnete dem Herzoge bald die Thore der Burg“. Albert von Böheim geriet in die Gefangenschaft des Herzogs, der bayerische Soldaten zur Besatzung in das Schloss beorderte, um letztlich auch den gefesselten von Böheim zu überwachen. „Als Bischof Berthold von Oberhaus gesehen hatte, dass Otto von Bayern abzog‚ rückte er vor das Schloss Ort und sperrte alle Zugänge desselben von der Land- und Wasserseite. Am 7. Tag der Belagerung, Weihnachten 1250, morgens um 6 Uhr, wurde unter Teilnahme des Bischofs der Angriff gestartet. Die Belagerungsmaschinen erschütterten und brachen die dicken Mauern. Die dadurch aufs Äußerste geängstigte und durch Wassermangel gequälte bayerische Besatzung sah sich zur Übergabe genötigt. Gegen die ge-
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paul.tipp
fangenen bayerischen Soldaten wurde mit grausamer Erbitterung verfahren, die Soldaten aus Passau hingegen wurden verschont. So wurde auch Albert von Böheim befreit.“ 1254 wird das Schloss letztmals in den Urkunden erwähnt. Es war wahrscheinlich ein bischöflicher Amtssitz. Das alte Burgschloss könnte abgebrannt oder dem Verfall überlassen worden sein, so dass es allmählich von der Erdoberfläche verschwand. Bis Ende des 18. Jh. fehlen Quellen-Nachrichten zur Geschichte des Hauses. Das heutige, mittelalterliche Gebäude wird erstmals 1786 in der von Fürstbischof Joseph Franz von Auersperg erlassenen Kriminalordnung wieder erwähnt, und zwar als Amtssitz des Bannrichters mit Gefängnis: „Das Gebäude ist seiner Bestimmung einigermaßen entsprechend, hat eine isolierte Lage und die Mehrheit der Behältnisse für die Gefangenen entspricht auch den Forderungen, welche die medizinische Polizey an öffentliche Gefängnisse zu machen hat.“ 1860 wird die ehemalige „Fronveste“ an einen Privaten verkauft. Ab 1873 wird das 52.JULI.paul-lesen.de
geschichtsträchtige Bauwerk zu einer Gastwirtschaft umfunktioniert und in der Folgezeit von verschiedenen Besitzern in Anspruch genommen. Seit 2010 ist das Gebäude mit langer historischer Tradition im Besitz der Familie Pilsl aus Hauzenberg. Text: Christian Lang & Stadtarchiv Passau Fotos: Jan Tröschel & Stadtarchiv Passau
Restaurant Schloss ort „Bodenständig gehobene“ Küche Die lange und bewegte Geschichte des Schlosshotels spiegelt sich auch im Restaurant wieder. Historische Ritterrüstungen verleihen der modern eingerichteten Gaststätte eine besondere Atmosphäre. Das „Ritterzimmer“, ein Raum mit offenem Kaminfeuer, war zudem ursprünglich eine Gefängniszelle, verrät uns Inhaber Klaus Eglseder. Kulinarisch verkörpert die Gaststätte
genau das, was ihre Lage im „Dreiländereck“ Bayern-Böhmen-Österreich verspricht. Deftige Schmankerl aus diesen Regionen und eine bodenständige Küche verwöhnen den Gaumen der einheimischen Bevölkerung und der zahlreichen Touristen. Verschiedene Suppen und Vorspeisen führen den Gast hin zu schmackhaften Hauptgerichten, wie z.B. gegrillte Maishendlbrust auf Ausgabe 3.2011.JULI.53
paul.tipp cremigem Pfifferlingsrisotto und Gemüse, gebratenes Lachsforellenfilet mit Muscheln, Spinat und Kartoffelpüree, und leckeren Nachspeisen, wie z.B. geeister Kaiserscharrn oder Topfennougatknödel. Viele weitere Gaumengenüsse bereichern die umfangreiche Speisekarte. Sich dabei für nur ein Gericht zu entscheiden, könnte dem einen oder anderen Gast nicht leicht fallen. Selbstverständlich gibt es zu allen Speisen auch einen feinen Tropfen aus dem Keller, der den Gästen vom umsichtigen Serviceteam um Andrea Ortner, der Lebensgefährtin Eglseders, empfohlen wird. Auf die Frage nach der Charakteristik seines Restaurants verblüfft uns Eglseder mit einer ungewöhnlichen Antwort und beschreibt die Küche des Restaurants als „bodenständig gehoben“. So gegensätzlich diese Attribute zunächst auch klingen – sie sind durchaus treffend. Bekannte Spezialitäten aus dem „Dreiländereck“ mit frischen Zutaten werden den Gästen nämlich mit feinsten Beilagen und „einer guten Portion Pfiff“ serviert, erklärt uns der leidenschaftliche Koch, der seiner Arbeit mit viel Spaß und Freude nach-
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geht und sich dabei immer wieder eigene Ideen und Wünsche verwirklicht. Die sorgfältige und liebevolle Zubereitung der Gerichte wird den Ansprüchen einer „gehobenen“ Küche nicht nur in Grundzügen gerecht. Besonders ins Schwärmen gerät Eglseder, wenn er uns von der oberen Terrasse des Restaurants berichtet. Mit einem herrlichen Ausblick auf Mariahilf und der traumhaften Lage direkt am Inn, bietet diese jedem Gast die Möglichkeit, sich inmitten der Stadt Passau eine kleine Auszeit zu gönnen. „Wie im Urlaub“ ist der Besuch dieser Terrasse – auch für Einheimische. Hier kann man übrigens auch jederzeit seine eigene kleine, private Grillparty zelebrieren. Unabhängig von dem herausragenden Essen, alleine diese Terrasse und ein weiterer Außenbereich begeistern die Gäste immer wieder aufs Neue. Ein charismatisches Restaurant mit der schönsten Terrasse Passaus freut sich auf Ihren Besuch!
Restaurant Schloss Ort Klaus Eglseder Ort 11 . 94032 Passau Tel.: 08 51 - 49 08 39 93 www.restaurant-schloss-ort.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag: 11.30 Uhr - 23.00 Uhr
Text: Christian Lang Fotos: Klaus Eglseder
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Kleines Bubu sagte der Baer Mit eingängigen Songtitel zurück zu den Wurzeln - Paul Kalkbrenners neues Album „Icke Wieder“ Paul Kalkbrenner ist Berliner. Um das zu erkennen
dern in den Charts. Nach extrem tanzbaren Songs wie
braucht man ihn nur reden hören oder einen Blick
„Altes Kamuffel“ und „Atzepeng“ vom „Berlin Calling“-
auf die Rückseite seines neuen Albums „Icke wieder“
Soundtrack finden sich auf der neuen CD eher sanftere
werfen. „Jestruepp“, „Sagte der Baer“ oder „Kleines
Rhythmen. Eben solche Musik, die man auf der Park-
Bubu“ heißen seine Songs. Für den Auswärtigen
wiese in Friedrichshain oder in den Cafés in Kreuzberg
unverständlich, sind diese Wörter für den gemeinen
hört. Eingängig und inspirierend finden die Töne den
Hauptstädter mehr als nur ein Begriff. Dass ist es auch,
Weg in das Ohr und scheinen dort nicht mehr zu ver-
was Kalkbrenner mit seiner neuen Platte ausdrücken
schwinden. „Gutes Nitzwerk“, „Kruppzeug“ oder das
will: Weg vom internationalen Mainstream-Elektro, hin
Intro „Boexig Leise“ laden zum Träumen ein. Freunde
zum Ursprung, seiner Community, nach Berlin.
der elektronischen Tanzmusik werden ihre Nacht mit diesem Sound morgens um fünf Uhr bei Sonnenauf-
Nach seinem ersten erfolgreichen Album „Self“ ver-
gang am Spreeufer ausklingen lassen.
ändert Paul Kalkbrenner mit dem Film „Berlin Calling“ eine ganze Generation. Kalkbrenner spielt in der
Der Albumtitel „Icke wieder“ trifft den Nagel auf den
Hauptrolle den Berliner DJ Ickarus, doch irgendwie
Kopf oder besser: den Beat in das Ohr. Paul Kalkbren-
sich selbst. Der Film konstruiert eine Welt voller Party,
ner hört sich wieder so an wie auf seinen ersten CDs,
Drogen und Ekstase, die schließlich in einer Entzugs-
das Original ist zurück, der Sidekick „Berlin Calling“ ist
klinik endet.
Geschichte. Doch diesmal wippen alle mit: Das Album stieg auf Platz 2 der Charts ein. Kalkbrenners Kom-
Der Streifen wird auch wegen Kalkbrenners Sound-
mentar auf Facebook: „kann sich sehen lassen“. Die
track Kult und zum Leitbild der Generation Elektro. Auf
Berliner Schnauze verändert auch der Erfolg nicht.
einmal ist Techno und House nicht nur was für abgespacete Ecstasy-Schlucker sondern auch für den gepflegten Gymnasiasten. Der melodische Titelsong „Sky and Sand“, auf dem Kalkbrenners Bruder Fritz mitsingt, landet in Deutschland und umliegenden Län-
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Text: Fridolin Wernick Foto: sabotage films GmbH
Alles koscher! Sneakpreview vom 27.07.2011 Der Familienvater Mahmud erfährt nach dem Tod seiner Mutter, dass er nicht muslimischer sondern jüdischer Abstammung ist. Anfangs noch widerwillig macht er sich auf, seine neue religiöse Identität zu erkunden und erfährt auf diese Weise zunehmend mehr über das Wesen seiner alten, muslimischen Glaubensrichtung. Unterstützt vom jüdischen Taxifahrer Lenny Goldberg startet Mahmud den Versuch jüdisch zu werden und muslimisch zu bleiben – eine spannende Mischung. Nur am Ende hat der Regisseur gespart, aber seht selbst! Fast hätte es der britische Regisseur Josh Appignanesis
Diese Komödie der besonderen Art füllt nicht nur die weib-
geschafft, Männerprobleme, Glaubensprobleme und eine
lichen Augenwinkel mit Tränen des krampfartigen Lachens.
gute Prise Slapstick-Humor in einem Film zu vereinen. Aber
Das Humorpaket, eine Konzentration aus erfüllten und ge-
eben nur fast. Trotzdem Jungs – zieht euch den Streifen
konterten Vorurteilen über mehr oder weniger fanatische
rein! Mahmud ist dick, er hat Tränensäcke zwei reniten-
Moslems und Juden, wird durch den nicht nur körperlich
te Kinder, Haarausfall und im Bett läufts auch nicht mehr.
abgerundeten Charakter des Familienvaters zwischen den
Also alles, was uns Männern noch bevorsteht.
Religionen überliefert. Der schwarze Humor, der dem Zu-
Als nicht ganz streng gläubiger Moslem mit einer Affinität
schauer ein Dauerschmunzeln verpasst, hilft über zeit-
zu Dosenbier, kämpft er sich, teilweise sogar handgreiflich,
weilige Längen und Ruhepausen der Handlung hinweg.
durch seine religiöse Midlifecrisis auf ganz eigene Art. Hier
Auch wenn die Emotionen in diesem Film an der Ober-
und dort pöbelt er Juden an, verbrennt Kippas auf Antiislam-
fläche bleiben, kommt jede Frau zumindest während des
demos oder feiert ausgelassen auf Bar-Mizwas von fremden
melancholischen Intermezzos mit wunderbar gestalteten
Kindern bis spät in die Nacht. Resultat: Seine Frau denkt, er
Bildkompositionen voll auf ihre Ästhetik-Kosten. Und auch
hätte eine Affäre, seine Kinder halten ihn für einen verräteri-
an Erotik wird nicht gespart, denn wenn uns der Protago-
schen Ungläubigen und sein Imam hält ihn für schwul. In der
nist seine alle Massen bewegenden Tanzkünste vorführt,
Mitte bleibt noch Platz für eine ausreichende Portion Gefühl,
können sich sicher viele Frauen kaum mehr auf ihren Sit-
Gedanken und Herzschmerz – zumindest kurzfristig.
zen halten. Bleiben noch die im Film präsentierten religiös
Zugegeben: Sehr häufig kann man sehr viele Männer in
geprägten Fashionstyles zu nennen, die so schon bald
Kleid ähnlichen Stofflaken zu sehr viel orientalischer Musik
auf den Titeln der Modemagazine zu sehen sein könnten.
sich sehr komisch bewegen sehen – aber das wird wieder-
Also Mädels: reingehen, richtig lachen und um einige
um durch die Tanzszenen einiger weiblicher Charaktere und
Kilogramm Tränen leichter und modisch inspiriert das Kino
ihren Oberweiten wieder ausgeglichen.
verlassen!
Humor: ***** (5) . Action: ** (2) . Erotik: ** (2) Gefühl: **(2) . Spannung: **(2)
Humor: ***** (5) . Action: *** (3) . Erotik: ***(3)
Rezension: Max Brüchmann
Rezension: Katharina Bertram
Gefühl: *(1) . Spannung: **(2)
go danceclub.
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paul.campus
Passauer gewinnt Semesterstartspiel der Techniker Krankenkasse Spaß, Sport und jede Menge Schweiß warten auf Peter Schröder, den Gewinner des Semesterstartspiels der Techniker Krankenkasse (TK), bei dem es dieses Jahr eine brandneue Playstation 3 mit dem EA Sports Active 2 Pack zu gewinnen gab. Die TK gratuliert dem Sieger und wünscht viel Spaß bei allen Trainingseinheiten! Wie zu Beginn jedes Semesters, zeichnete sich die TK auch zum Start des aktuellen Sommersemesters wieder für ein Gewinnspiel verantwortlich. Der Gewinner Peter Schröder, der bayernweit unter 3500 Teilnehmern ausgelost wurde, kommt dieses Mal aus Passau und kann nun auch zu Hause vor dem Bildschirm Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit mit individuellen oder vorgefertigten Übungsplänen trainieren, um fit in den Sommer zu starten. Die Anstrengungen in den eigenen vier Wänden lohnen sich nachweislich! Warum die TK sich gerade für diesen Preis entschieden hat, liegt auf der Hand. Als Deutschlands beste Krankenkasse (Focus Money) mit über 7,7 Millionen Versicherten legt die Techniker Krankenkasse besonderen Wert auf körperliche Fitness und Gesundheit und bemüht sich immer wieder mit verschiedenen Aktionen neue Motivation für Bewegung und Aktivität zu schaffen. Für Studenten bietet die Techniker Krankenkasse übrigens einen speziellen Service: Rund um den Campus versorgen speziell ausgebildete Hochschulberater die Studierenden bundesweit mit den wichtigsten Informationen zu versicherungstechnischen Fragen und Problemen 60.JULI.paul-lesen.de
während des Studiums oder in den Semesterferien. Als Kooperationspartner vieler Hochschulen setzt sich die TK zudem für die Interessen und Anliegen der Studenten ein. Doch nicht nur viele Studenten und Auszubildende vertrauen auf die Dienste der Techniker Krankenkasse. Umfangreiche Serviceleistungen, eine kompetente Beratung und ein vielfältiges Leistungsangebot machen die TK zu der Krankenkasse mit der größten Wachstumsrate deutschlandweit. Besonders der Telefonservice der TK – etwa die 24-Stunden-Hotline, die medizinische Beratung oder das Vermitteln von Facharztterminen – hebt sich vom Angebot anderer gesetzlicher Kassen deutlich ab. Die Techniker Krankenkasse freut sich auf viele neue Mitglieder und wünscht weiterhin viel Gesundheit und Freude an Sport und Bewegung!
paul.campus
GROW FerienAkademie Ein Kompaktseminar mit Praktikervorträgen, Planspiel. zur Existenzgründung und Unternehmensnachfolge. Wie gründe ich eigentlich ein Unternehmen? Viele haben sicher schon mit dem Gedanken gespielt, sich den Wunsch zu erfüllen, ein eigenes Unternehmen zu gründen und sein eigener Herr zu werden. Doch mit welchen Schritten soll eine Unternehmensgründung gestartet werden? Wie finanziere ich die Umsetzung der eigenen Pläne? Wie versichert man sein eigenes Unternehmen und welche rechtlichen Probleme können sich bei einer Existenzgründung ergeben? Die GROW FerienAkademie an der Universität Passau zwischen dem 10. und 15.10.2011 leistet genau hier Hilfe und gibt Antworten auf diese und viele weitere schwierige Fragen, um jedermann den Einstieg als eigenständiger Unternehmer zu erleichtern und ihn dabei zu unterstützen. Sie vermittelt den Teilnehmern unter anderem entscheidende Kenntnisse über das Gründungsmanagement, die Finanzierung, Versicherungsfragen bis hin zur Öffentlichkeits- und Pressearbeit. Die Existenzgründung und Existenzsicherung sowie die Unternehmensnachfolge für Gründungsinteressierte stehen im Vordergrund der einwöchigen FerienAkademie. Außerdem werden sämtliche theoretische Aspekte anschließend in einer praxisnahen Unternehmensgrün-
dungssimulation angewendet und umgesetzt und anhand mehrerer Fallstudien erläutert. Praktikervorträge runden den sechstägigen Kurs ab. Bestens gerüstet mit betriebswirtschaftlichen und unternehmerischen Kenntnissen steht dann dem Vorhaben, erfolgreich sein eigener Chef zu werden, eigentlich fast nichts mehr im Wege. Alle Interessierten können sich ab jetzt bis einschließlich 30. September 2011 anmelden. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Teilnahmegebühr beläuft sich auf 200 €, für Studenten und Lehrkräfte auf 100€. Die GROW FerienAkademie ist ein Gemeinschaftsprojekt von GROW, der Universität Passau und der Hans Lindner Stiftung. Die Teilnehmer erhalten im Anschluss ein Zertifikat. Weitere Informationen zu den Kursinhalten und das Anmeldeformular unter www.grow.org: Anita Stadler - Hans Lindner Stiftung Obere Hofmark 3, 94424 Arnstorf - Mariakirchen Telefon: +49 (0)8723/20-6 69 14 03 E-Mail: Anita.Stadler@Lindner-Group.com
Ausgabe 3.2011.JULI.61
paul.campus
Die “Campus Crew Passau“ Bunter Haufen – Buntes Programm Seit 1995 treibt die dynamische Crew des Uniradios ihr Unwesen in Passau und ist mittlerweile eine feste Instanz unter den Hochschulgruppen der Universität. Das Radioprogramm der Campus Crew ist als Livestream für Jedermann und -frau 24 Stunden, sieben Tage die Woche abrufbar. Die über 40 Mitglieder basteln nicht nur sehr professionell und mit viel kreativer Energie an ihrem Sendeprogramm, sondern probieren sich auch mit Leidenschaft und Freude in anderen medialen Disziplinen wie Foto, Video und Print. Darüber hinaus organisiert die Campus Crew zusätzlich regelmäßig verschiedenste Veranstaltungen um und vor allem mit viel Musik. Die allsommerliche Campus-Cruise, eine Bootsparty mit verschiedenen DJs, ist mittlerweile zu einem der angesagtesten Sommerevents geworden. Die Redaktion der Campus Crew ist immer nah am Puls der Zeit Passaus, seiner Uni und seinen Menschen. So kann durch das Radioprogramm ein breites Themenspektrum bedient werden. Die Ressorts Musik, Kultur, Politik und Sport beschäftigen sich mit lokalen, aber natürlich auch überregionalen Themen, so dass sich das Uniradio stetig steigender Beliebtheit und wachsender Hörerzahlen erfreuen kann. Gerade unter den Passauer Studenten WGs scheint es ein Brauch geworden zu sein, die abendlichen interaktiven und zuweilen leicht schrägen Live-Sendungen in feuchtfröhlicher Runde zu genießen sowie den einen oder anderen Anruf ins Studio zu tätigen. 62.JULI.paul-lesen.de
Jüngster Streich der Campus Crew ist die halbstündige Politiksendung Matrjoschka, in der jeweils ein aktuelles Thema der internationalen Politik oder ganz abseits der medialen Tagesordnung aufgegriffen und wie bei den berühmten russischen Puppen Schicht für Schicht zerlegt wird. In Kommentaren und Interviews mit Passauer Professoren, lokalen Experten und Studenten informieren, analysieren und provozieren die Jungjournalisten. Die Themen der kommenden Sendungen, Beiträge zum Nachhören als Podcasts und alle Informationen über die Campus Crew sind genau wie das Radioprogramm unter www.campuscrew-passau.de abrufbar. Neue Ideen und die dazugehörigen Menschen sind bei der Campus Crew jeder Zeit willkommen. Den besten Anknüpfungspunkt bietet die immer dienstags um 20 Uhr in der GMOA stattfindende Redaktionssitzung. Für jeden kreativen und freien Kopf ist es eigentlich keine Option, sondern vielmehr obligatorisch, bei der Campus Crew vorbeizuschauen sowie dazwischen- und mitzufunken!
Text: Matthias Bünger Fotos: CampusCrew
Ausstellungen zum: 24.07. St.-Anna-Kapelle: Faszination Japan Inspiration 05.08. Zentrum unab. Ausstellungen: Oswald Osterhuber - Unzählig 10.08. Uni Passau Zentralbib.: Praha-Prag 1900 - 1945 28.08. MMK: Rudolf Klaffenböck - Papstbesuch 16.10. MMK: Christian Schad - Vorbild 13.11. Oberhaus Museum: Faszination Mittelalter irdisches Leben & himmlisches Streben 13.11. Oberhaus Museum: Passau - Mythos & Geschichte 13.11. Oberhaus Museum: Zunft und Handwerk 13.11. Oberhaus Museum: Böhmerwaldmuseum Passau
16.07. - 17.07. Musikschule Hals: Musikschulfest
19.07. Studienkirche: EW: Symphonie J. Haydn
Feste & Messen
21.07. Scharfrichterhaus: Poetryslam
16.07. Innleben: Eröffnungsfeier ab 17.00h 17.07. Bschüttgelände: Kinderfest der Stadt Passau 21.07. Altes Bräuhaus: Jahresfest inkl. Umzug 22.07. - 24.07. Bad Füssing: 2. Gesundheitsmesse 22.07. - 23.07. Bistro InnstegWeinfest: 5. Weinfest
22.07. Großer Rathaussaal: Kulturpreisverleihung Böhmerwäldler 30.07. Klostergarten: BonOdori - Tänze zum japanischen Seelenfest Musik 17.07. Eulenspiegel: Im Weißen Rössl, Operette 17.07. ZAAK: Cobretti
07.08. Vilshofen: Bayern 1 Sommerreise 12.08. - 22.08. Straubing: Gäubodenfest 13.08. Donaulände & Höllgasse Passau: Promenadenfest & Höllgassenzinnober 12.08. - 14.08. Donaikai: Jazzfest
13.11. Oberhaus Museum: Das Passauer Porzellan
Kunst & Kultur
13.11. Oberhaus Museum: Historische Apotheke
16.07. Bräuhaus Hacklberg: EW: Pfiat eich, Frühschoppen
15.11. Oberhaus Museum: Paula Deppe
17.07. Großer Rathaussaal: EW:Piano nobile
15.11. Römer Museum Kastell Boiotro: Erdställe
19.07. Großer Redoutesaal: EW: Kindertheater
17.07. Scheune am Severinstor: UniBigBand Abschlußkonzert 21.07. ZAAK: Punkrock Feierabend 21.07. & 24.07. Nikolakirche: Sommerkonzert Comedy & Kabarett 16.07. Eulenspiegel: Helmut Schleich, ab 20.00h 22.07. Scharfrichterhaus: Sigi Zimmerschmied ab 20.00h 29.07. Scharfrichterhaus: Martin Großmann ab 20.00h
jeden Montag
Café Roses - Schnitzeltag
noa Club - Hemmungslos
Funky Buddha - Happy Hour
Sensasion - Curry me
Camera - Camera Classics
Zeche 14 - Drivers Day
Café Kowalski - Happy W
Lemon Lounge - Salsa
Café Alibi - No Limit
va bene - va bene@night
NixNutz - Das Kwizz
Venti Tre - Pizza Happy Hour
Café Kowalski - Tex Mex
jeden Donnerstag
jeden Sonntag Café Kowalski - Sunday Brunch Café Roses - Pasta Abend
Cantina Ensenada: Fajitas
Bienenkorb - Schlagerparty
Colors - Tatort
Venti Tre: Pizza Happy Hour
Shamrock - Leg. Pub Quiz
Altes Bräuhaus - Frühschoppen
jeden Dienstag
Café Alibi - Get more für 10
Zeche 14 - Chill out
Colors - Compete
Café Roses - Caip Abend
FunkyBuddha - Happy Hour
Venti tre - Pizza Happy Hour
Frizz - Gib2!
jeden Freitag
Zeche14 - MacZeche
sky - FrauenSache
Café Alibi - 5er Tag
GO - Go for Friday
Café Kowalski - Stu‘s Day
Zeche 14 - Gewinnerziehung
Venti Tre - Pizza Happy Hour
noa Club - Nachtspielplatz
jeden Mittwoch
Wir freuen uns, Euch unseren neuen Veranstaltungskalender, powered by passau-live, vorstellen zu dürfen und bedanken uns herzlichst für die tolle Zusammenarbeit. Der Kalender ist nach Rubriken aufgebaut und soll Euch möglichst schnell einen Überblick zu den anstehenden Veranstaltungen und Ereignissen geben.
Frizz - Housebesetzung
sky - 3...2...1...
GO - Go 4GoGos
Ihr seid der Meinung Ihr habt einen Termin für eine Rubrik? Dann schreibt uns eine eMail an termine@paul-verlag.de
GO - Wallstreet
Café Kowalski - SA-Nudel
Der Herausgeber haftet nicht für die Inhalte
Zeche 14 - HardTimes
Shamrock - Fussball live!
Bienenkorb - Single Party
jeden Samstag
der Veranstaltungen oder evtl. Druckfehler und übernimmt keinerlei Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der Angaben.
Café Alibi - Ladies Day
Sellys - Dykes & Dandies Ausgabe 3.2011.JULI.65
DIE GESCHENKIDEE Sie wissen noch nicht, womit Sie ihren Lieben eine Freude bereiten können? Die Passauer City hat jetzt die Geschenkidee schlechthin: Der CITYGUTSCHEIN PASSAU! VERKAUFSSTELLEN Die Gutscheine sind erhältlich in der VR-Bank Passau, in der Sparkasse, in allen 3 Passauer McDonald’s-Filialen, direkt beim City Marketing Passau in der Großen Klingergasse, in den Geschäftsstellen der Passauer Neuen Presse und der PaWo sowie online unter www.citygutschein-passau.de. Auf nach Passau und viel Spaß bei Ihrer Shopping- und Genießertour mit dem neuen CITYGUTSCHEIN Passau! Die Stadt Passau freut sich auf Sie! Die zahlreichen teilnehmenden Geschäfte, Lokale und Einrichtungen sind jeweils auffällig am Eingang gekennzeichnet.