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Vollmondträume in Chalkis

Über Chalkis ging groß und rund und vollkommen und nah der Lichtmond Dena auf.

Ritterin Athlone wälzte sich in der Kammer ihres Traumritterhauses im Schlaf hin und her. In ihrem Alptraum betrachte verzweifelt ihre großen, ungeschickten Hände. Die Tasche des Feldscherers stand offen neben ihr. Sie hatte entschlossen das große Skalpell genommen und die Knochensäge ergriffen und getan, was sie tun musste. Aber nun versuchte sie verzweifelt die Arterien mit feinen Schlingen zu verschließen. Ihre schwer verwundete Gefährtin in vielen Abenteuern lag vor Schmerz fast wahnsinnig unter ihr, sie starb und sie konnte sie nicht retten.

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Glimmerstirak Fjordahl, der Ulf- da- Dena Silurs war erschöpft neben seiner Kniebank eingeschlafen und träumte sich selber doch noch kniend und betend. „Oh Dena, gib ihm Freiheit, wenigstens Freiheit zu antworten.“ In einem Tempel, viele Meilen weit fort betete ein anderer Mann, unter dem selben Mond, der durch ein vergittertes Fenster in eine schmucklosen Kammer schien, welche von außen verriegelt war. „Oh Dena, gib ihnen ein Zeichen, oder wenigstens den Willen, nicht aufzugeben.“

Jeff Eibenblatt von der Kheitara der Tiere Denas lag entspannt auf seinem Lager aus Farnkraut und lächelte im Schlaf. Er sah eine Buche in goldene und grüne Flammen ausbrechen und aus dem Feuer einen goldenen und grünen Drachen sich emporschwingen – oder zumindest ein großes, wunderbares, schreckliches, schönes Tier, denn Drachen gab es bekanntlich auf Myra nicht. Aber dieses Wesen gab es irgendwo, da war er sich sicher. Zweifeln war ohnehin nicht sein Sache.

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