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Veit Strumen – Mediziner der Magierakademie

Veit Strumen

Magister Medicianeus an der Magierakademie „Sieg des Geistes über die Materie“ zu Belfalas auf Silur Veit Strumen ist der Magister Medicianeus, der Leiter des Krankensaales der Magierakademie "Sieg des Geistes über die Materie" zu Belfalas auf Silur. Als Diagnostiker ist er in allen medizinischen Angelegenheiten erster Ansprechpartner und leitet die Pfleger und Helfer an. Seine besondere Aufgabe ist die Diagnose und Behandlung von Krankheiten, Flüchen und Verletzungen. Hier helfen ihm zunächst die eher traditionellen Künste des Heilkundigen, die Blut- und die Urinschau, das Abhorchen und das Abtasten des Körpers, das Nähen und Verbinden von Wunden, das Richten und Schienen von Brüchen, die Gabe von Abführ- und Brechmitteln wo geboten. Deutet er den Zustand eines Patienten als Folge eines Fluches oder eines Verwandlungszaubers, eine Verletzung als Biss oder Stich oder Kratzer einer Zauberkreatur, ist nicht ein verdorbener Fisch sondern ein missratener Zaubertrank Ursache einer Vergiftung, hat gar ein Zauber jämmerlich versagt und bei Magister, Scholar oder Eleve Schaden verursacht, dann ruft er seine Mitmagister zur Unterstützung, Spezialisten, welche im Umgang mit gefährlichen Kreaturen, alchemistischen Substanzen, Flüchen und Verhexungen großes Wissen haben. Veit Strumen wurde im Jahre 395 n.P. an der Savremündung in eine Händler- und Seefahrerfamilie hineingeboren. Als sein Vater von einem Mitglied der Kheitara der Purpurschlange nach einer schweren Verletzung kuriert werden konnte entschied der, dass sein erstgeborener Sohn, abweichend von der Familientradition, Heiler werden sollte. Veit verschwor sich dieser Kheitara und erlernte nach der Rückkehr Silurs aus dem Exil im Spital der Flussburg den Heilerberuf. Später nutzte er die Verbindungen seines Vaters und den regen Schiffsverkehr im nahegelegenen Hafen um nach Londor zum Konvent der Heiler Coriganis zu reisen. Auf den Rückweg nach Silur machte sich mit der Heilkunst verschiedener Reiche vertraut. Nach seiner Rückkehr praktizierte er einige Jahre als angesehener Heiler in der Flussburg. Als solcher wurde er zum Magister Medicianeus der Magierakademie berufen. Veit Strumen ist knapp fünf und einen halben Fuß groß, also eher klein gewachsen, mit kurzen, lockigen schwarzen Haaren, braunen Augen und einer für einen Silurer recht dunklen Hautfarbe. Er ist ein lebhafter und schneller Redner, spricht gar schneller, als die meisten Leute denken. Er ist weit gereist und auf dem Gebiet der Heilkunde umfassend gebildet. Insbesondere ist er auch mit der druidischen Schule der Heilkunde Silurs vertraut und pflegt sogar den Kontakt zu den Schamanen der Insel. Sein besonderes Interesse gilt der Heilung magisch verursachten Krankheiten.

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Nur eine Blume

Druidische Heilkunst an der Magierakademie „Sieg des Geistes über die Materie“ zu Belfalas auf Silur Besorgt standen seine Kollegen im Krankensaal rings um das Bett des angesehenen und beliebten Magisters Haiger Eigentorf, dessen Baumagie zugleich solides Handwerk ist. Sie hatten alle magischen und mundanen Künste am Leiden ihres Kollegen versucht, doch der keuchende Husten, der den Haiger Eigentorf quälte, wollte nicht weichen.

Magister Medicinaeus Veit Strumen hatte Blut- und Urinschau betrieben, sein Ohr an die Brust des Erkrankten gelegt und ihn ein- und ausatmen sowie husten und pfeifen lassen und dann erklärt, er könne zu nichts anderem raten, als dass sich der Patient auf seinen Wirklichtraum vorbereiten und von Kollegen, Freunden und Familie Abschied nehmen solle.

Magister Apothekarius Eleman Adrianus hatte aufgeboten, was er in seiner Apotheke an Kräutern und Tinkturen vorrätig hatte, vom einfachen Erkältungstee bis hin zu einer seltenen und eigentümlich duftenden blauen Essenz welche er von einem Händler aus Ataris für ungeheuer viel Gold erworben hatte, weil es hieß, sie könne Sterbende vom Rande des Grabes zurückrufen. Ohne Erfolg. Magistra Religionis Bocka Holt, die Priesterin der Göttin Dena an Akademie hatte eindringlich und zuversichtlich am Bette von Magister Eigentorf um Heilung gebetet, während Dena, die Hirschkuh, welche sie stets begleitet, den Kopf hängen ließ. Bocka nahm ihre Göttin so streng ins Gebet, dass selbst agnostische Magier besorgt blickten, doch wohl möglich ist die Göttin die einzige Macht Myras, bei der die energische und bestimmende Priesterin ihren Willen nicht durchsetzen kann. Der Schamane Harden Blaustein, bekannt für seine wirksamen, gefährlichen und an Nebenwirkungen reichen Kuren, konnte nirgends gefunden werden. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er den Fall für hoffnungslos hielt. Während Magister Eigentorf schwächer wurde und sein Husten die Mitpatienten um den heilsamen Schlaf brachte riet Krin Eschallam, ein Druide, der sich vom Treiben der Akademie stets ein wenig abseits hielt schließlich dazu, den Patienten ins Druidengärtlein im Garten der Anderswelt zu bringen und ihn einen Sommer lang in seine Obhut zu geben. Die Kollegen stritten eine Weise, ob man den hinfälligen Patienten wohl einem Druiden anvertrauen dürfe, der beabsichtigt, ihn hinaus ins Freie zu bringen und das für eine ziemliche Weile. Allein, Magister Eigentorf bestimmte schließlich mit matter Stimme, das man dem Willen des Druiden entsprechen solle. Krin Eschallam gab Magister Eigentorf einen Samen, den er im ganzen schlucken musste. Dann rief er einige Helfer und brachte mit ihnen den Kranken zur Quelle, wo er ihn entkleidete und wusch und in weiße Tücher hüllte. Dann trugen sie ihn in das

Herz des Labyrinthbusches, vorbei an versteckt stehenden Steinen, leise huschenden Tieren und nickenden Blüten. Hier hatte der Druide eine Grube anlegen lassen, so tief, dass sein Patient bis zum Halse darin stand, nachdem ihm hineingeholfen worden war. Helfer stützten den Magister, dessen Husten selten und dessen Regungen gering geworden waren. Schweigend und bedächtig füllte der Druide die Grube um den Mann mit Erde. Ein letztes mal öffnete Haider Eigentorf die Augen, dann wurde sein Atem schwächer und er verfiel in eine seltsame Starre, während Erde ihn bis zum Halse bedeckte.

Der Regen fiel auf ihn, Gras und Blumen wuchsen um ihn, Insekten und Vögel flogen über ihn hinweg. Magister Eigentorf war aus dem Leben aber nicht aus der Welt. Krin Eschallam sah alle Weile nach ihm und ließ Myra ihr Werk tun. Schließlich brachen ein Paar Keimblätter aus der Mulde hinter Magister Eigentorfs linken Schlüsselbein. Bald wuchs ein Trieb der sich verzweigte und Knospen trug und schließlich fremdartig, gelb und violett, blühte. Als die Zeit gekommen war trafen sie sich wieder im Druidengärtlein. Magister Veit Strumen, der ein bedenkliches Gesicht macht und Magister Eleman Adrianus, der ratlos wirkte und Magistra Bocka Holt mit ihrer Hirschkuh Dena, die sich furchtsam am Rande des Gärtleins in die Hecke drückte.

Behutsam zog Krin Eschallam die Blume aus dem Leibe von Magister Eigentorf, der langsam seine verklebten Augenlider öffnete und zu seinen Kollegen aufblickte. Überraschend behände und agil stemmte er sich aus seiner Grube. Lose Erde fiel von den Tüchern, in die er vor Monaten gehüllt worden war. Jemand reichte ihm eine Robe, dass er, neu ins Leben getreten, nicht im alte Tücher gehüllt unter ihnen weilen musste.

Während die anderen ratlos guckten pflanzte der Druide die Blume sorgfältig am Rande des Gärtleins ein. „Ist das meine Krankheit?“, fragte Magister Eigentorf. „Nein“, sagte der Druide Krin Eschallam: „Das ist eine Blume.“ „Ist sie heilkräftig?“, wollte Magister Medicinaeus Veit Strumen wissen. „Nein“, sagte der Druide: „Das ist eine Blume.“ „Ist sie kostbar?“, fragte Magister Apothekarius Eleman Adrianus. „Nein, es ist nur eine Blume“, antwortete der Druide. „Ist sie gefährlich?“, erkundigte sich Magistra Religionis Bocka Holt besorgt. „Nur eine Blume“, antwortete der Druide.

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