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Überblick Karcanon bis Frühsommer 440 n.P

Überblick Karcanon Vom Winter im Jahr des Wurms zum Frühsilber im Jahr der Ratte 440 n.P.

Rattensilber in Nyrgonds Bergen

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Während in den Ebenen von Darhleah, vor dem Ruatha-Tal und bis an die Küste der See von Corigani, an deren jenseitigem Ufer, jenseits auch der Segmentsgrenze, das Söldnerreich Elay liegt, die Anguri von Encebol regieren, geht das Leben in den Bergen von Nyrond trotz der neuen Herren das Leben weitgehend weiter seinen gewohnten Gang. Auf öffentlichen Plätzen wird vielleicht der Jaguargott mit Statuen und Abbildern seines Gottestiers gedacht, in manchem Schrein in den grossen Burgen und Städten auch dem Dachsgott, aber in ihren Häusern beten die Menschen Nyrgonds noch immer wie ehedem zum Einen Gott AEne, der die ersten der Alten Götter erschaffen hat und dessen Diener der Lichtbote zu sein hat. Unklar aber war man ob denn der neue Minenfund als ein Hinweis auf erhörte Gebete gelten darf: Größere Vorkommen eines Minerals, das wegen seines zum Teil trügerischen Glanzes als Rattensilber bezeichnet wird, ein Gegenstück zum ebenfalls mineralischen Katzengold. Sicher, es kann ein Handelsgut sein und werden, es wird wohl auch von Alchemisten genutzt und für manche Dinge gebraucht. Aber was ist mit den alten Legenden, dass beim Abbau des Rattensilbers giftige Dämpfe entstehen und giftige Flüssigkeiten ins Trinkwasser geraten können, welche die Gefahr in sich bergen, dass manche Menschen, die sie trinken oder einatmen, zu Werratten werden, also an einer speziellen Abart der Musanthropie erkranken könnten?

Pilgerreise entlang der Monsterhügel

Die Traumritter von Karcanon, deren weiter im Ausbau befindliche Zentrale auf diesem Kontinent die Burg Sternenfall bei der wachsenden Siedlung Iridistra in der Strategie Chlakis ist, verehren nicht einen der Alten Götter, sondern das Licht, das durch alle scheint, wie es heisst. Das zeigt sich auch im Lichtdom, der grossen Tempelkontruktion von Sternenfall, mit zwanzig Kuppeln, die sternförmig um eine grosse kristallene Kuppel herum aufgebaut jeweils eine der Gottheiten ehrt und zur Anbetung dort einlädt – alle die nicht finster sind, und nicht Varianten ein und der selben Gottheit. Hen und Kasira, Dena und Keiiris, das sind unterschiedliche Gedanken zur selben Muttergottheit, die manche mit dem Lichtmond identifizieren, während die Allgemeinheit diesen inzwischen eher bei der Ersten der Denaiden, bei Grewia sieht, deren Mond noch immer, wie seit Tausenden von Jahren, von den Wölfen des Wolfsgottes angeheult wird. Zu einem Grossen Tempel des Wolfsgottes Borgon, der bei den „Kindern Borgons“, den Borgon Dun, mehr ein Stiergott ist, ist eine kleine Reisegruppe von Iridistra aus unterwegs – mit der Traumritterin Athlone, die dadurch die Gunst Borgons als Patron der Stärke für sich gewinnen will, begleitet vom in Borgon Dyl ortskundigen Priester Albran v‘Yandor, der selbst Keiiris dient, aber seiner Freundin Athlone unter den schwarzhäutigen Borgon Dun helfen und den Weg leiten will. Denn eine solche Pilgerreise ist, neben einem konkret verlangten Dienst für die entsprechende Religion, eine der Möglichkeiten für die Traumritter Karcanons, einen neuen Patron für sich zu gewinnen. Ob das Unternehmen in diesem Fall gelingt wird man erst wissen, wenn beide zurück in Sternenfall sind.

Teurer Sieg bei Tuvalend nach Frieden bei Gokba

Die Kaiserlich-Bakanasanische Reiterei unter General Cassius Livius, Veteran der Zweiten Lichtliga, hatte keinen einfachen Auftrag, aber für einfache Aufträge hatte man Schwert und Schild auch nicht in den Dienst des Kaisers von Karcanon gestellt, sondern für die Ehre und die Verantwortung, weiter für das Licht auf Karcanon kämpfen zu dürfen, dessen erste Lichtliga der heutige Kaiser Bofri geleitet hatte. Ihre Aufgabe, die der Kaiserliche Rat ihnen erteilt hatte, war, das Ufer des Grünen Meeres entlang der Monsterhügel zu sichern, auf deren anderer Seite zunächst Ataris und dann Borgon Dyl zu finden sein würden, die Burgen der Finsternis auf dem Weg als Bedrohungen aus dem Weg zu räumen und gegebenenfalls zu erobern, und so den Weg zwischen der Kaiserstadt Chalkis und der eigentlich zum kaiserlichen Reich Antharlan gehörenden Festung Caldun frei zu machen, zu deren Befreiung zugleich grosse Mengen kaiserlicher Schiffe und Truppen auf dem Seeweg unterwegs waren. Die erste Schwierigkeit kam bereits auf der anderen Seite des noch neutralen Reiches Thumgal, das von Fürstin Karia von Ataris regiert wird, der einstigen Gefährtin des gefangenen oder gefallenen früheren Herrschers der Tiger von Thumgal, den man nur den ‚General‘ nannte. Dort lag das Reich jener finsteren Kreaturen, die sich selbst Shrch‘Rssn nennen, vom Volksmund aber öfter auch Hobgoblins genannt werden, das Reich des Z‘Dun mit seiner Hauptstadt in Burg Gokba, der ersten Burg auf der Strecke. Beim Ansatz einer Belagerung schon kamen Emissäre der Shrch‘Rssn und verlangten, unter Berufung auf den von Shayol der Schwarzen, Deye von Borgon Dyl, ausgehandelten „Vertrag von Silur“, dass der kaiserliche Frieden für sie noch immer zu gelten habe, solange sie ihn nicht brechen. Eine längere Pause folgte, mit hektischen diplomatischen Beratungen und Rücksprachen im Kaiserlichen Rat, bis von Chalkis die Entscheidung kam, dies zu respektieren, mit dem Hinweis, dass dies später auch für die Küstenburg Greathful gelten könnte, wo der Worbant Kroddagh, Herrscher aller Wergols vom Stamm der Hraggatz, nach der Räumung Silurs angelandet war. Auch dort könnte, wenn schon kein dauernder Frieden, zumindest ein andauernder Waffenstillstand die Optionen der Kaiserlichen Reiterei begrenzen. Anders bei Burg Tuvalend, die in der heute zum Freistaat Aerinn gehörenden früheren Strategie Tuval der einstigen Purpurnen Bruderschaft steht. Aerinn ist derzeit der Feind, jedenfalls wenn um ehemalige Gebiete der Bruderschaft geht, die heute zum Dukanat Antalien im dreiteiligen kaiserlichen Königreich des Königs Anian Turcas geht: Antharlan besteht aus dem Dukanat Tharlan um die Hauptstadt Chaireddia, aus dem Dukanat der Inseln rund um die grosse geteilte Insel Rillanon und aus dem Dukanat Antalien, das an die kaiserlichen Gorgonya, Phialeia und Anthrizia in Lapathien einerseits und an die zum Freistaat Aerinn gehörende Grosse Ebene der Wagenvölker andererseits angrenzt. Zur Befreiung der besetzten Hauptstadt Antaliens, der Festung Caldun, waren auch die kaiserlich-bakanasanischen Reiter unterwegs – waren, denn dieser Weg endete mit dem Sieg im Kampf um Burg Tuvalend, der wieder und wieder in Wellen gegen die Burgmauern geführt so verlustreich war, dass von den stolzen bakanasanischen Zwanzigtausend gerade einmal Dreitausend blieben, welche die eroberte Burg und das Umland besetzten und beschützten, aber nicht mehr die Zahlenstärke hatten, in den Kampf um weitere Burgen auf der Strecke zu gehen.

Auch Aerinn aber ist massiv geschwächt. Der Freistaat hat mit Tuvalend eine vielleicht entscheidende, jedenfalls strategische Position an der Küste des Grünen Meers, gegenüber ihrer Hauptinsel, verloren – und die Tausende Krieger, die sie verteidigt hatten.

Visionen im Morgenkreis

In kleiner Runde treffen sich in der Kaiserstadt Chalkis am Morgen eines Tages die Priester und Hohepriester des Göttervaters mit den Vertretern der Chnum-Pristergeleiteten Reiche und Gebiete im Kaiserreich Karcanon zum morgendlichen Gebet und zur Besinnung. Als die Reihe an Netor Hylar, Chnumpriester und Abgesandter Antams im kaiserlichen Rat zu Chalkis, ist und ihm das Wort erteilt wird, berichtet er der anwesenden Priesterschaft Chnums von visionären Träumen die ihn in letzter Zeit plagen.

In meinem ersten Traum stand ich an Deck eines Schiffs, welches nur von einer handvoll Laternen erhellt wurde. Es kreuzte in einem finsteren Meer aus schwarzen Wellen, und war ihnen ganz und gar hilflos ausgeliefert.Das große Segel zierte einen prächtigen, goldenen Greifen mit einer ebenso prächtigen, goldenen Krone.Doch das Wappen war weit davon entfernt im Licht zu erstrahlen, denn um es herum war nur Dunkelheit. Als mein Blick daraufhin über die schwarze See wanderte, sah ich drei Sonnen am Horizont aufgehen. Die Strahlkraft der Sonnen war von grenzenloser Pracht, doch drang das Licht dennoch nicht bis zum Schiff, das weiterhin dem finsteren Meer ausgeliefert war und schließlich in einem grausamen Seesturm versenkt wurde.

In meinem zweiten Traum war ich der Hirte von fünf goldenen Widdern die friedlich auf einer Wiese grasten. Der Schein der friedlichen Idylle trügte jedoch, und schon bald begann sich die Wiese schwarz zu verfärben, wo immer meine Widder grasten. Ich versuchte sie davon abzuhalten, doch sie verschlungen das immer schwärzer werdende Gras. Schon bald begannen ihre Mäuler zu schäumen und ihre Augen weiteten sich in einem unheiligen Wahn, in dem sie übereinander herfielen und sich gegenseitig auffraßen.

In meinem dritten Traum stand ich in einer Taverne, mit mir sieben Männer mit ihren Eheweibern. Die Stimmung war ausgelassen und der gute Wein floss in Strömen während sieben Musikanten die schönsten Melodien aufspielten.Plötzlich wurde die Melodie zu einer schrecklichen Kakophonie und die Musikanten offenbarten ihr wahres Antlitz. Es waren grässliche Schlangenmenschen deren Klänge die Eheweiber dazu brachten unzüchtig über die Männer herzufallen, und sie anschließend aufzufressen. Netor Hylar dankt anschließend allen für ihre Aufmerksamkeit, und bittet um ihre Deutungen seiner Träume. Er selbst sieht sie als Mahnung des Göttervaters mindestens 3, besser aber 5 oder 7 große Tempel des Chnum im Ophis des grünen Meeres zu errichten, um den Vormarsch der Lichtreiche zu unterstützen. Eine erneute Katastrophe wie die Eroberung von Burg Tuvalend muss in jedem Fall verhindert werden. Die Finanzierung der Bauprojekte kann Antam kurzfristig mit 30.000 Goldstücken unterstützen,längerfristig mehr. Netor Hylar erhofft sich von der Stiftung dieser erheblichen Summe Prestige für das kleine Antam, vor allem aber soll Druck auf die übrigen Königreiche und das Kaiserreich ausgeübt werden, die so sie ihr Gesicht wahren wollen, nicht hinter dem kleinen Priesterfürstentum von Antam zurückstehen wollen werden.

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