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Silur: Währung und Großstücke
from Bote von Karcanon 75
by Projekt Myra
Bote von Karcanon 75 – Jahr der Schmetterlinge 441 n.P. - Seite 44
Das Haliontal, das Dorf und die Familie Halion
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Ein typisches silurisches Adelsland und ein Altdorf, im Wolfsmond 440 n.P. betrachtet von Knarevika Sedreg, Geographin und Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silur
Baronie und Adelsland Halion nehmen das Haliontal im Waldland Calvasta auf Silur ein, ein thysiaswärtiges Seitental des Savretales, durchflossen vom Halionsbach. Vom Savretal aus leicht zu erreichen wurde es nach der Landnahme der Siedler um König Jermay etwa im Jahre 50 nach Pondaron schnell urbar gemacht und durch einen Pfad erschlossen. Ein Herr Halion gab dem Tal seinen Namen, unter seiner Führung gründeten die Siedler auf einem Plateau oberhalb des Baches das nach ihm benannte Dorf. Ein Nachfahre, Baron Redut von Halion erhält in einer Urkunde im Jahre 269 n.P. von König Hery von Silur das Recht am Talausgang einen Kroog, den Halionskroog zu gründen. Hier tauchen Dorf und Familie Halion das erste Mal in einer Urkunde auf. Die Herrschaft der Familie Halion über Dorf und Tal scheint etabliert, sie werden als Herren des Haliontales „von jeher“ angesprochen. Die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts nach Pondaron scheint für das Haliontal erfolgreich und einträglich gewesen zu sein, Baron Redut war offenbar ein tatkräftiger Mann. In der Mühle am Halionsbach steht auf einem Eckstein eingemeißelt „Baron Redut von Halion, Erbauer im Jahre 265“. Auf dem Türsturz des Silurischen Hauses der Familie kann man die Inschrift „Redut Halion – 272“ erkennen. Das Herrenhaus muss also zu diesem Zeitpunkt bereits bis zum ersten Obergeschoss aufgemauert gewesen sein. Das Hungerjahr 319 n.P. traf das Haliontal hart. Larka von Halion, die Priesterin des Tales erinnert sich, dass im verlorenen Gemeindebuch, welches durch den Brand des Tempels im Jahre des Feuers 407 n.P. vernichtet wurde im Hungerjahr viele Todesfälle verzeichnet waren. Denn die kahlgeschlagenen Hänge des Haliontales hielten nach heftigen Regenfällen das Erdreich nicht mehr und Murengänge mit daraus resultierenden Überschwemmungen vernichteten das Ackerland des Talbodens mit der Ernte. Der Wiederaufbau war langwierig. Die kahlen Hänge rings um das Tal lieferten statt gutem Bauholz nur noch minderwertiges Brennholz. Wiesen und Weiden und wenige Viehhalter statt Ackerland und Wäldern mit Getreidebauern und Holzfällern prägen seither das Haliontal. Die Zucht von Calvastarpferden wurde etabliert. Dem Druidenregime öffneten sich die Barone von Halion spät, Saakan Gävle ist der erste bekannte Gemeindedruide, er tritt erst 414 n.P., nach dem Exil in Erscheinung. Entsprechend zufällig und wenig erfolgreich geschah zunächst die Aufforstung. Die Barone von Halion pflegten stets ein gutes Verhältnis mit den Lords von Sydcalvastar, mit denen sie verschwägert sind und denen sie nominell unterstehen. Nach der Ehe von Lady Hjelle von Sydcalvastar, Erbtochter der Lords von Sydcalvastar mit Mercoras, später als Mercoras der gewählte König von Silur schlossen sie sich der Königspartei an. Ausgesprochen herzlich war das Verhältnis zwischen Baron Alvik von Halion und Mercoras Sohn und Erben Brandur, der Alvik von der Annahme der Artanreligion überzeugen konnte. So wurde das Haliontal zu einem der wenigen Orte, in dem der sonst auf Silur wenig verehrte Reitergott Gläubige gewann. Baron Alvik von Halion starb im Jahre des Feuers 407 n.P., als ihn ein einzelner Dragolreiter der Vorhut der Finstermächte von der Verteidigungsplattform seines Hauses in die Tiefe riss. Sein Sohn, Baron Haro von Halion führte das Volk des Haliontales nach Yslannad ins Exil. Bei seiner Rückkehr im Jahre 413 n.P. fand er das Tal verwüstet, die umliegenden Wälder erneut abgeholzt vor. Er begann ein zweites mal die mühsame Arbeit des Wiederaufbaus und des Aufforstens. In den vergangenen Jahren wurden Tohlhunde in den neu aufgeforsteten Nutz- und Wildwäldern zur Plage, sie reißen das Vieh und fallen auch Holzfäller und Hirten an. Heute wie seit jeher erreicht man das Haliontal durch einen Pfad, der von der Ringstraße von Silur am Halionskroog nach Oklis abzweigt und entlang des Halionbaches verläuft. Steil ansteigend passiert er bald die Sägemühle, biegt nach Ophis ab und erreicht dann den Talboden, dessen weite Ebe-
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ne Koppeln mit Pferden und Schafen einnehmen. Die Talflanken im Peristera und im Phialae sind in Aufforstung und zeigen bereits das typische vertikale Streifenmuster von Wild- und Nutzland. Die Höhen ringsum nehmen Hochweiden mit Almwirtschaft ein. Gen Talschluss führt der Weg durch das Dorf Halion, gelegen auf einem Plateau oberhalb des Halionsbaches. Der Pfad endet am Silurischen Haus der Familie Halion, welches noch das traditionelle, wehrhafte Aussehen zeigt, allein einige größere Silurische Fenster ersetzen die alten Schießscharten.
Persönlichkeiten des Haliontales
Baron Haro von Halion ist der Grundherr des Haliontales. Die meisten Bewohner sind seine Pächter. Dem kriegerischen Geist des Silurischen Kleinadels hat er schon in seiner Jugend abgeschworen, er ist ein hart arbeitender Verwalter, der, auch wenn er bereits in seinem siebten Lebensjahrzehnt steht, noch selber im Sägewerk oder bei der Arbeit auf den Pferchen anfasst. Er ist verwitwet und der Vater von Larka und Vigg von Halion. Baroness Larka von Halion ist seine Erbin, zugleich Priesterin des Artan, Zureiterin für die Pferde des Tales und Pferdehändlerin auf den Märkten von Belfalas und der Flussburg. Baron Vigg von Halion ist Gelehrter an der Schule der Rechte in Belfalas. Nach einem heftigen Streit innerhalb des Lehrkörpers ist er zum Kontinent aufgebrochen um zu ergründen, ob es ein naturgegebenes Grundrecht aller Wesen gibt. Zur Zeit begleitet er Ragall von Silur zum Druidenkozil von Bethulia. Estel Halion ist der Cousin von Baron Vigg und sein Reisegefährte. Saakan Gävle ist der Haindruide des Haliontales und bemüht sich gemeinsam mit Baron Haro von Halion um die Aufforstung der Hänge des Tales entsprechend dem Druidenregime. Platerios, genannt Platt Gerron ist ein Wanderhändler, der das Haliontal regelmäßig besucht und alles anbietet, was das Tal nicht selber erzeugt.
Die Währung Silurs
Vorgestellt von Goldhöping Geinenger, Ulf- da- Echorsa der Finanzkammer Silurs, im Widdermond 441 n.P.
Seit dem Jahre 437 n.P. heißen die Münzen Silurs Oro und Argento, Cupro und Ferro und bestehen aus den Edelmetallen Gold und Silber und aus den gewöhnlichen Metallen Kupfer und Eisen. Eine besondere Rolle nehmen die ebenfalls als Geld verwendeten Großstücke der Feidra ein.
Die Gold- und Silbermünzen Silurs sind Kurantmünzen. Ihr Nominalwert entspricht dem Wert des Metalles, aus dem die Münze geprägt wurde. Sie sind in Silur einziges gesetzliches Zahlungsmittel. Die Münzen Silurs sind rund und werden in der Münze Silurs in Belfalas unter Aufsicht der Finanzechorsa geprägt. Ältere Münzen verschwinden nach und nach aus dem Handel. Sie werden, wie die meisten ausländischen Währungen auch, für den Edelmetallwert gehandelt und nur mit Abschlägen von Geldwechslern, Handelskheitara und Händlern angenommen oder gegen die neuen Münzen Silurs eingetauscht. Zumeist werden sie eingeschmolzen, gelegentlich werden sie zu Schmuck oder Zierrat umgearbeitet. König Ragall von Silur und sein Sohn und designierter Nachfolger, Kronprinz Dorim von Silur, haben es abgelehnt, ihr Bild auf Münzen prägen zu lassen. Deswegen sind auf den Vorderseiten Motive aus Silur mit der Umschrift Königreich Silur abgebildet, die Rückseite zeigt die Wertangabe und das Prägejahr.
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Die Goldmünzen heißen Oro. Oro werden mit Nominalen von fünf, zwei und einem Oro geprägt. Ihr Münzfuß bestimmt, dass aus drei Unzen Gold 10 Münzen zu einem Oro oder entsprechend weniger Münzen mit höheren Nominalen geschlagen werden. Die Münzen zu fünf Oro zeigen einen Karsk, die Münzen zu zwei Oro eine Hirschkuh, eine Hinde, die Münzen zu einem Oro einen Widder. Im Volksmund werden die Goldmünzen gerne kurz Karsk, Hinde und Bock genannt. Die Silbermünzen heißen Argento. Auch Argento werden mit Nominalen von fünf, zwei und einem Argento geprägt. Ihr Münzfuß bestimmt, dass aus 3 Unzen Silber 10 Münzen zu einem Argento oder entsprechend weniger Münzen mit höheren Nominalen geschlagen werden. Zehn Argento haben den Wert von einem Oro. Die Münzen zu fünf Argento zeigen eine stilisierte Ansicht des BelArad, die Münzen zu zwei Argento ein Paar Schwäne und bilden so mit dem Motiv der Helmzier ihres Wappens schließlich doch die Herrscherfamilie ab, die Münzen zu einem Argento tragen das Bild einer Flederkatze. Der Volksmund nennt sie häufig Berg, Schwan und Katze. Die Scheidemünzen Silurs werden aus Kupfer und Eisen geprägt. Ihr Metallwert ist geringer als der aufgeprägte Münzwert. Sie erhalten ihren Wert durch eine Garantie des Reiches Silur, welche jedermann zusichert, dass die Scheidemünzen Silurs jederzeit gegen silurische Kurantmünzen eingetauscht werden. Wie bei den Kurantmünzen werden Nominalen von fünf, zwei und eins geschlagen. Die Kupfermünzen heißen Cupro. Zehn Cupro sind einen Argento wert. Die Münzen zu fünf Cupro zeigen fünf Basaltsäulen, stellvertretend für die Lavakinder, die Münzen zu zwei Cupro zwei Flammen für die Feidra und Katary Silurs. Auf den Münzen zu einem Cupro ist ein Fabelwesen abgebildet, möglicherweise ein Bleiunaussprechbarer, für die gleichnamige Hohe Kheitara der Schamanen Silurs.
Die Eisenmünzen heißen Ferro. Zehn Ferro sind einen Cupro wert. Die Münzen zu fünf Ferro zeigen fünf Affen für die Hohe Kheitara vom Graulemur der Magier. Auf den Münzen zu zwei Ferro sind zwei Menhire für die Hohe Kheitara von den Steinen auf dem Eiland Eron der Druiden abgebildet. Die Münzen zu einem Ferro zeigen eine Spirale, die Buchen am Stein der Dena für die Hohe Kheitara vom Blauen Mantel Denas der Denapriester stilisierend. Obwohl sie vorgesehen sind wurden bisher auf Silur keine Sondermünzen zu besonderen Ereignissen oder zur Ehrung herausragender Persönlichkeiten geprägt. Talente, auch Goldstücke genannt, gelten in Silur nicht als Währung. Sie dürfen im privaten Zahlungsverkehr nicht eingesetzt werden und werden auch nicht als Zahlungsmittel akzeptiert. Eintreffende Talente können in der Flussburg bei einem Wechsler der Finanzechorsa zum Kurs von einem Talent für 10 Oro eingetauscht werden. Auch die Goldmünzen des Kaiserreiches Karcanon dürfen in Silur nicht gehandelt werden und müssen bei diesem Wechsler gegen silurische Goldmünzen umgetauscht werden. Talente und Goldmünzen des Kaiserreiches kehren als Teil der Solidarzahlung Silurs ins Kaiserreich zurück. Als Grund für diese Einschränkung wird allgemein angenommen, dass das Gold und die Goldmünzen des Kaiserreiches dem Chnum heilig sind und jede Manipulation an ihnen ausgeschlossen werden muss, da sie ein Sakrileg wäre. Außer mit Münzen wird auf Silur mit Großstücken gehandelt. Das sind einzigartige Kristallschmelzarbeiten der Feidra, welche sie im Vulkan Bel- Arad anfertigen. Ihre Herstellung umgibt ein Geheimnis und vermutlich gibt es nirgendwo ähnliche Münzen oder vergleichbare Schätze. Jedes Großstück ist einzigartig und enthält keine Wertangabe. Sein Kurs wird vielmehr zwischen Käufer und Verkäufer individuell ausgehandelt und so ähneln die Großstücke eher Edelsteinen und Perlen, welche man ja mancherorts als Währung benutzt. Tatsächlich sind die Großstücke so schön und selten, dass sie gerne zu Medaillons umgearbeitet werden und außerhalb von Silur sind sie fast ausschließlich als Schmuck bekannt.
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Man unterscheidet vier Qualitäten von Großstücken. Die einfachste Qualität ist auf Silur recht verbreitet. Es ist leuchtend bunter Krystall, einfarbig oder von einer Farbe in eine andere verlaufend, in der Größe zwischen einem Fingerglied und einer Handfläche variierend, glatt und der Haut schmeichelnd. In Silur werden sie für einige Argento bis einigen dutzend Oro gerechnet und viele wohlhabende Silurer besitzt einige oder haben zumindest schon eins in der Hand gehabt. Die zweite Qualität ist bedeutet seltener und wird für einige bis einige hundert Oro gerechnet. Sie zeigt ein regelmäßiges Muster in mehreren Farben, und den Feidra ist es gelungen, Facetten in das harte Material zu schleifen, so dass einfallendes darin Licht gebrochen und vielfältig reflektiert wird. Die Großstücke der dritten Qualität sind sehr selten. Sie werden für einige bis einige hundert Talente gerechnet. Sie zeigen in ihrem inneren Bilder von Pflanzen oder Tieren, so fein ausgearbeitet, dass jedes Detail zu erkennen ist. Die überaus seltenen Großstücke der vierten Qualität tragen alle individuelle Namen. In ihnen sind Blumen eingeschlossen, die mit den Jahreszeiten wachsen, blühen und vergehen oder Tiere, die sich entsprechend ihrer Natur bewegen. Ihr Wert wird mit vielen tausend Talenten angenommen.
Die Großstücke
„Die Großstücke sind eine Besonderheit der Währung Silurs und werden für hohe und höchste Stückelungen neben Münzen benutzt, welche ansonsten die Währung Silurs bilden. Es sind einzigartige Kunstwerke der Feidra, deren Wert individuell zwischen Käufer und Verkäufer verhandelt wird.“ Goldhöping Geinenger, Ulf- da- Echorsa der Finanzkammer Silurs schreibt:
Großstücke werden von den Feidra, den Feuerelfen Silurs im Bel- Arad gemacht. Ihre Herstellung umgibt ein Geheimnis und ich glaube nicht, dass es irgendwo vergleichbare Münzen oder vergleichbare Schätze gibt. Jedes Großstück ist einzigartig und enthält keine Wertangabe. Sein Kurs wird vielmehr zwischen Käufer und Verkäufer individuell ausgehandelt und so ähneln die Großstücke eher Edelsteinen und Perlen, welche man ja mancherorts als Währung benutzt. Tatsächlich sind die Großstücke so schön und selten, dass sie gerne zu Medaillons umgearbeitet werden und außerhalb von Silur sind sie fast ausschließlich als Schmuck bekannt.
Man unterscheidet vier (nach Gerüchten sogar fünf) Qualitäten von Großstücken. Die einfachste Qualität ist auf Silur recht verbreitet und Spötter behaupten, sie wären den Feidra nur Versuche ihrer Kunst, Arbeiten von Lehrlingen oder gar Abfall. Wie dem auch sei, es ist kostbarer Abfall, leuchtend bunter Krystall, einfarbig oder von einer Farbe in eine andere verlaufend, in der Größe zwischen einem Fingerglied und einer Handfläche variierend, glatt und der Haut schmeichelnd. In Silur werden sie für einige Argento bis einige dutzend Oro gerechnet und jeder Silurer besitzt einige (wenn er wohlhabend ist) oder hat zumindest schon eins in der Hand gehabt. Die zweite Qualität ist bedeutet seltener und wird für einige bis einige hundert Oro gerechnet. Nur wohlhabende Silurer können es sich leisten einen solchen Schatz zu hüten und ein Großstück der zweiten Qualität ist durchaus einige Jahreseinkommen wert. Sie zeigen ein regelmäßiges Muster in mehreren Farben, und den Feidra ist es gelungen, Facetten in das harte Material zu schleifen, so dass das Licht gebrochen und vielfältig darin reflektiert wird. Die Großstücke der dritten Qualität sind sehr selten. Sie werden für ein Talent bis einige hundert Talente gerechnet. Sie zeigen in ihrem inneren Bilder von Pflanzen oder Tieren, so fein ausgearbeitet,