Der eigenen Vision Leben geben:
Jürgen Berthold Helmut Ehlich Susann Großkopf Sven Jensen Karola Jeschke Helmut Junghans Silke Kellotat Peter Klein Detlef Langenbach Petra Meyer Dorothee Mikutat Christian Schuster Michael Standke Claudia Steinemann Frank Thiée Wolfgang vom Bruch Iris Will Heike Willmann
17.2 Fotografie-Club der VHS Ennepe-Ruhr-Süd
Fotografen
Fotografie-Club der VHS Ennepe-Ruhr-Süd Schatten · Hände · Fast weiß · Zwei · Table Top Kaffee und Tee Halde Haniel · Flughafen Dortmund · Schloss Nordkirchen Unperfekthaus und Filter-Workshop
Die Leidenschaft für die Fotografie ist es, die uns Freizeitfotografen immer wieder verbindet. Fotografie ist für uns ein Kommunikationsstil, und wir wollen mit dem, wofür wir brennen, Menschen ansprechen und bewegen. Ein ganz wichtiger fotografischer Aspekt ist für uns die Stimmung, die der Betrachter in den Bildern spüren soll. Erfolg in der Fotografie bedeutet für uns die Fähigkeit, unseren individuell persönlichen Ausdruck zu finden und weiterzuentwickeln. Mit unserer Fotografie halten wir die Schönheit des gegenwärtigen Moments für die Ewigkeit fest und vermitteln auf diesem Weg dem Betrachter unsere Gedanken, Ideen und Emotionen. In diesem Buch sehen Sie einen Querschnitt der entstandenen Fotografien im Semester 17.2 von Teilnehmern des Fotografie-Clubs der VHS Ennepe-Ruhr-Süd.
VORWORT »Fotografie ist die wundervolle und ideale Möglichkeit, unsere immer noch schöne Welt immer neu zu dokumentieren und zu interpretieren. Auch für all jene, die noch nicht hinter die wirklich wichtigen Dinge unserer Welt geschaut haben, könnte die Fotografie, quasi als Schule des Sehens und Erkennens, sogar zu einem sinnvolleren und erfüllteren Leben mit neuen Inhalten und Werten führen,« (Joachim W. Dettmer, Fotograf) Diese Aussage würden viele der Teilnehmer am Fotografie-Club der VHS Ennepetal-Ruhr-Süd
sofort unterschreiben. Die 17 Teilnehmer/innen haben sich zusammengefunden, um die Welt anders zu sehen, anders zu erfassen und die Fotografie als ihr Ausdrucksmedium in der heutigen Zeit zu nutzen. Die Gruppe setzt sich zusammen aus Fotografie-Anfängern und Fortgeschrittenen, Kursneulingen und Wiederholungstätern. Kursleiter Peter Klein (der Fotoclub ist formal ein VHSKurs) trägt mit seinen ideenreichen Arbeitsaufträgen dazu bei, dass wir die Welt neu dokumentieren und interpretieren.
Clubabende Einmal im Monat montags ist Clubabend. Neben dem persönlichen Austausch über Kameras, Fotopraxis, Fotolocations, Fotos, usw. gibt es von Peter Technik-Inputs oder Beispiele für Bildoptimierung
am PC. Den größten Teil der Zeit am Clubabend widmen wir jedoch der Besprechung der Fotos, die bei den Hausaufgaben und Fotoexkursionen entstanden sind.
Hausaufgaben Möglichkeiten zur Erschließung eines Themas zu entwickeln. Die Aufgaben werden vom Kursleiter am Clubabend vorgegeben. In diesem Semester waren es »Hände«, »Fast weiß«, »Zwei« und »Table Top Kaffee und Tee«. Und am Ende des vorigen Semesters gab es noch die Aufgabe »Schatten«, um die Semesterferien zu überbrücken.
VORWORT
Die Zeit zwischen den Clubabenden bietet die Möglichkeit, kleine Fotoprojekte umzusetzen, Hausaufgaben genannt. Es sollen Fotos zu vorgegebenen Themen aufgenommen werden, wobei sich durch die Themenstellung unterschiedliche Schwerpunkte ergeben. Das kann z. B. sein, den Blick für die Motivsuche zu schärfen, die Technik der Kamera in den Griff zu bekommen oder
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Damit die Fotos für alle Clubmitglieder zugänglich sind, hat jeder Fotograf die Möglichkeit, fünf Fotos in eine Gruppe auf die Internetplattform flickr.com hochzuladen und freizugeben. Das Niveau einiger
Fotos ist schon beachtenswert. Ausgesuchte Fotos der Hausaufgaben werden in diesem Fotobuch veröffentlicht.
Exkursionen Die Ziele der Fotoexkursionen in diesem Semester waren die Halde Haniel in Bottrop, der Flughafen in Dortmund, Schloss Nordkirchen und das Unperfekthaus in Essen. Die Aufgabenstellung für das Fotografieren ist vollkommen offen. Jeder Fotograf geht für sich auf Motivsuche und hofft, etwas Besonderes zu finden und das optimal abzulichten. Dabei werden die Fotografinnen und Fotografen auch durch den Wettbewerb mit den anderen Kursteilnehmern angespornt. Peter Klein hat nämlich befreundete Fotografen als Juroren gewonnen. Die
Exkursionsteilnehmer können pro Exkursion beim Kursleiter fünf Fotos einreichen, die anonymisiert von einer wechselnden dreiköpfigen Jury bewertet werden. Die Fotos werden bis zum nächsten Clubabend geheim gehalten. Die vorherige Veröffentlichung der Fotos ist untersagt, um die Jury nicht zu beeinflussen und die Anonymisierung nicht aufzuheben. So bleibt die Spannung bis zur Vorstellung der Fotos und der Bekanntgabe der in die Wertung gekommenen Fotos hoch. Mit einer Wertung hat der Fotograf nämlich erreicht, dass sein Foto in diesem Fotobuch veröffentlicht wird.
Stammtisch Die Freude am Austausch mit Gleichgesinnten führt dazu, dass sich Kursteilnehmer zwischen den offiziellen Terminen in gemütlicher Runde zum
Viel Freude beim Betrachten der Fotoserien. VORWORT
Helmut Junghans
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Stammtisch treffen. Die Gespräche nicht nur über fotografische Themen bringen viel Spaß und führen zu einem besseren Kennenlernen.
DIE HAUSAUFGABEN
Schatten In den meisten der für das Fotobuch ausgewählten Bilder wurde der eigene Körperschatten in den verschiedensten Variationen in Szene gesetzt. Dabei sind interessante und witzige Bilder entstanden. Denn es gab eine Zusatzaufgabe: Fotografiere deinen eigenen Schatten und stehe dabei auf einem Bein. Motiviert von den bereits auf Flickr von der Gruppe veröffentlichten Fotos hat mich die Hausaufgabe durch den Sommerurlaub begleitet. Wenn ich in dem Fotobuch meine Bilder sehe, fallen mir sofort Erinnerungen aus den Städten Radebeul, Ölmütz (Tschechien) und Bratislava ein. Faszinierend, wie auch Fotos von Schatten die Emotionen wieder aufleben lassen. Wolfgang vom Bruch Schatten
Ein Schatten ist eine unbeleuchtete Fläche (eines Gegenstands, zum Beispiel einer Wand) beziehungsweise das mittels einer Lichtquelle auf ihr erzeugte Projektionsbild des im »Weg des Lichtes stehenden« Gegenstands (zum Beispiel beim Schattenspiel). Ohne Licht kein Schatten, keine Fotografie – eine Binsenweisheit. Schatten ist aber mehr als nur kein Licht. Der Blick auf den Schatten fokussiert. Licht und Schatten schaffen Atmosphäre. Das Thema bzw. unsere Hausaufgabe zwischen den Semestern fand sofort Anklang in der Gruppe. Ein sehr offenes kleines Fotoprojekt, mit dem wir in den Sommerwochen experimentieren konnten.
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Hände Nee, klar, »Hände« war das Thema der neuen Hausaufgabe. Was das nun wieder geben soll? Wo hat Peter nur immer diese Ideen her? Aber am Clubabend heute sind die Fotos der aktuellen Hausaufgabe und der letzten Exkursion im Fokus der Teilnehmer.
Hände
Tage später. Es wird Zeit, sich mit der aktuellen Hausaufgabe zu beschäftigen. Wo hatte ich denn schon mal Abbildungen von Händen gesehen? Albrecht Dürers »Betende Hände« kennt man. Dann sehe ich wieder das Foto der Innenfläche einer Gorillahand (oder war es die eines Orang-Utan) vor mir, die mit allen Falten und Linien der menschlichen Hand sehr, sehr ähnlich sieht. Mir fällt auch noch die Serie von zehn Fotos in einer Fotoausstellung in der Barmer Kunsthalle ein, die die Zahlen von 1 bis 10 mit Fingern darstellt. Das ist es dann auch schon mit Handfotos. Das ist nicht viel und ich bin mir sicher, dass ich die fünf Fotos nicht spontan irgendwo schießen kann.
Also nachdenken: Was tun Hände? Greifen, halten, spielen, drücken, sich strecken… Wie unterscheiden sich Hände? Groß – klein, alt – jung, weiß – schwarz, sauber – schmutzig… Wessen Hände? Schnappschuss (eher selten), Händedarsteller im Freundes- und Familienkreis. Wo kann man etwas mit Händen machen? Eigentlich überall Womit können Hände etwas machen? Bälle, Wasser, Hände, Farben… Aus diesen Überlegungen entwickeln sich dann vor dem inneren Auge viele Ideen für die Gestaltung von Fotos zum Thema Hände. Nur die Zeit läuft und das Casting für die Händedarsteller, die Hände, zieht sich hin. Einige Darsteller sind begabt, andere weniger. Alle sind gehandicapt, da an ihnen noch ein Arm hängt, der meist stört. Am letzten Wochenende vor der Abgabe sind genug Fotos im Kasten. Dann stehe ich wie alle vier Wochen wieder vor der Frage: Welche fünf Fotos soll ich denn jetzt hochladen? Helmut Junghans
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Fast weiß Peter: Fast weiß, High-key-Fotografie ?google: Fast weiß google: ca. 5.300.000 Treffer, aber nichts brauchbares unter den ersten 50 ?google: Fast weiß Fotografie google: haufenweise Treffer zu schwarz-weiß Fotografie, aber nichts zu fast weiß ?google: High Key Fotografie google: Treffer, u.a. wikipedia Browser:https://de.wikipedia.org/wiki/ High-key-Fotografie High-key beschreibt einen technisch-gestalterischen Stil in der modernen Fotografie, bei dem helle Farbtöne, weiches Licht und niedrige Kontraste vorherrschen. Das Gegenstück ist die Low-key-Fotografie. Die Bilder zeigen helle bis weiße Flächen im Hintergrund und hellfarbige oder hellgraue Farbtöne in der Darstellung der Objekte. Wichtig ist bei der High-key-Fotografie eine gleichmäßig weiche
Ausleuchtung der hellen Hintergründe und Motive. Ebenso empfiehlt sich auch häufig eine leichte Überbelichtung von ein bis zwei Blenden. Um ein High-key-Bild im Studio technisch fachgerecht auszuführen, sind eine Belichtungskorrektur und ein beleuchteter Studiohintergrund notwendig. Alternativ kann auch mit digitaler Nachbearbeitung der gleiche Effekt erzielt werden. Spezifisch für die High-key-Technik ist, dass der Schwerpunkt nicht auf der Formenmodellierung liegt – obwohl das für versierte Fotografen auch möglich ist – sondern eine verfremdete Darstellung mit Unterdrückung kleinster Bilddetails. Damit ist der Arbeitsrahmen für die Hausaufgabe geklärt: der Hintergrund und die Bildobjekte sollten hell sein, gleichmäßig und weich ausgeleuchtet. Das war schon alles, man brauchte nur noch ein geeignetes Motiv, ein Fotolabor oder eine gute Fotosoftware. Was die Fotografen daraus gemacht haben, zeigen die nächsten Seiten.
Fast Weiß
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Zwei Nicht eins, nicht drei. Zwei ist gleich two, deux, due, dwa, два, dve, dos, dois, iki, to, kaksi, två, δuo. Aber »Zwei« fotografieren? Zwei genau gleiche Objekte? Erste veröffentlichte Fotos mit Spiegelbildern zeigen zwar zwei gleiche Bilder, aber nicht zwei gleiche Objekte. Das ist nicht gemeint. Gesucht sind zwei Objekte, die genau gleich sind. Sind denn die beiden Schuhe eines Paares in unserem Sinn gleich oder sind sie wegen der symmetrischen Form der Schuhe als nicht gleich
einzustufen. 100 Prozent identisch sind sie auf jeden Fall nicht. Aber das ist kein Problem, denn es finden sich genug Gegenstände, die identisch sind. Also zwei Büroklammern fotografiert. Das ist aber eigentlich auch nicht erlaubt, weil die »zwei« generell ein Paar bilden sollen, was die Büroklammern eindeutig nicht tun. Die Suche nach geeigneten Objekten geht also weiter indoor und outdoor. Was die Fotografen gefunden haben, zeigen die nächsten Fotos.
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Table Top Kaffee und Tee
Table Top Kaffee und Tee
Ein weiteres Thema unserer Hausaufgaben war »Table Top Kaffee und Tee«. Table-Top-Fotografie bedeutet – ganz einfach übersetzt – dass Gegenstände auf der Tischplatte fotografiert werden. Diese Art der Fotografie wird hauptsächlich in der Produktfotografie zu Werbezwecken angewendet. Um Verkaufserfolge zu erzielen, müssen aussagekräftige Produktfotos erstellt werden. Und wir sollten nun Kaffee und/oder Tee wirksam in Szene setzen. Es entstanden sehr viele Fotos, bei denen Kaffeebohnen die Hauptrolle spielten. Diese worden so lange hin- und hergeschoben, bis sie perfekt angeordnet waren. Denn die Anordnung im Nachhinein zu ändern erfordert sehr viel Aufwand. Eine besondere Rolle bei diesen Fotos spielt die Schärfentiefe. Um eine entsprechende Wirkung zu erzielen, muss der Blick auf das Wesentliche gelenkt werden. Es sollte demnach nicht alles scharf dargestellt werden, sondern nur das Hauptmotiv. Das bedeutet, dass möglichst mit offener Blende fotografiert werden sollte. Schnell wurde festgestellt, dass so eine Tasse Kaffee oder Tee erst die richtige Wirkung beim Betrachter
erzeugt, wenn man erkennen kann, dass es sich um einen »heißen« Kaffee/Tee handelt. Doch wie erzeugt man Dampf auf einem Foto? Die Kreativität kannte keine Grenzen. Vom Versuch, den Dampf von richtig heißem Kaffee/Tee zu fotografieren, über das Erstellen von Dampfschwaden mittels Fotobearbeitungsprogramm bis hin zur Dampferzeugung mit Kältespray war alles vorhanden. Die Ergebnisse konnten sich alle sehen lassen! Ein weiterer wichtiger Punkt war die Ausleuchtung, die sich auch als nicht ganz so einfach darstellte. Die Gegenstände sollten möglichst schattenfrei dargestellt werden. Auch sollten Spiegelungen im Glas vermieden werden. Hier war oft stundenlanges Tüfteln und Ausprobieren angesagt. FAZIT: Im Gegenteil zu einem Schnappschuss ist bei der Table-Top-Fotografie viel Geduld angesagt. Wer gerne ausprobiert, rumbastelt und experimentiert, kann hier sicherlich interessante Ergebnisse erzielen. Ein toller Zeitvertreib, wenn das Wetter mal schlecht ist!
Claudia Steinemann
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DIE EXKURSIONEN Halde Haniel
Halde Haniel
Die erste Exkursion dieses Semesters führte uns genau auf die Stadtgrenze zwischen Bottrop und Oberhausen zur Halde Haniel. Mit knapp 185 m ü. NN ist sie die zweithöchste Halde im Ruhrgebiet (die höchste ist die Halde Oberscholven mit 202 m ü. NN, die der Öffentlichkeit allerdings nicht zugänglich ist). Die Halde Haniel gehört definitiv zu meinen Favoriten. Sie bietet eine ausgesprochen interessante Zusammenstellung von Kunst und Kultur sowie eine grandiose Aussicht auf das Bergwerk Prosper-Haniel, den Tetraeder in Bottrop, die Bramme auf der Schurenbachhalde in Essen und auf die Halde Hoheward in Herten. Der Weg nach oben führt u. a. über den Kreuzweg, der in 15 biblisch geprägte Stationen eingeteilt ist, bis zum Gipfel. Die letzte Station ist das anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II im Jahr 1987 aufgestellte Kreuz. Wir haben allerdings nicht den Kreuzweg nach oben genommen, sondern einen der vielen anderen Wege. Oben angekommen erwartete uns der Anblick einer beeindruckenden Kunstinstallation. 105 bunte, senkrecht aufgestellte Eisenbahnschwellen bilden einen tollen Kontrast zum
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Grau der Halde. Erschaffen wurden diese »Totems« vom baskischen Künstler Agustin Ibarolla und sollen den Wandel symbolisieren. Die Eisenbahnschwelle ist ein Zeichen für Fortschritt, Mobilität und Wachstum, das Totem symbolisiert die Kraft, welsche die Gegenwart über viele Generationen mit der Vergangenheit verbinden soll. Etwas unterhalb von dem Plateau mit den Totems findet man ein kleines Amphitheater, auch »Bergarena« genannt, in dem manchmal Veranstaltungen stattfinden. Für Fotografen eine beeindruckende Location, die vielerlei Möglichkeiten bietet. Wir hatten einigermaßen Glück mit dem Wetter: Der Himmel war zwar meistens grau und bedeckt, aber es gab zwischendrin immer Momente, wo auch ein wenig blau hindurchschimmerte. Es konnten tolle Landschaftsaufnahmen gemacht werden. Ein Eldorado für Liebhaber der Industriekultur. Wunderschöne Gegenlichtaufnahmen waren ebenfalls möglich. Da die Halde Haniel sehr viel von Mountainbikern befahren wird, bestand natürlich auch die Möglichkeit für spektakuläre Sportaufnahmen! Die Totems ware ideale Objekte, um mit der Schärfentiefe zu experimentieren.
Den fotografischen Teil haben wir dann bei einem leckeren Essen im Woodpecker´s Roadhouse beendet.
Claudia Steinemann
Halde Haniel
Als Belohnung für das Ausharren in der Kälte sahen und fotografierten wir zu guter Letzt einen wunderschönen Sonnenuntergang, bei dem etliche schöne Schattenriss-Bilder entstanden sind.
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Flughafen Dortmund
Flughafen Dortmund
Der Dortmund Airport 21 entwickelte sich in den letzten Jahren gemessen am Passagieraufkommen zum drittgrößten Verkehrsflughafen in Nordrhein-Westfalen. Die Start- bzw. Landebahn ist 2000 Meter lang und 45 Meter breit. Diesen Flughafen wollten wir auf die Speicherkarte bannen. Unsere Exkursion sollte (auch) in Bereiche des Flughafens führen, die im Sicherheitsbereich liegen. Damit war ein Führer erforderlich und die Gruppengröße auf 30 Personen beschränkt. Deshalb mussten sich die Teilnehmer in zwei Gruppen aufteilen. Die Gruppe, die am Samstag, dem 14. Oktober, in Dortmund war, konnte bei Sonnenschein fotografieren. Die Sonntagsgruppe hatte am 22. Oktober die Gelegenheit, schöne Regenbilder einzufangen. Die ersten Fotos wurden aber sowieso im Terminalgebäude bei der Ausgabe der Besucherausweise, dem Passieren der Sicherheits schleuse und dem Gang durch das Gebäude aufgenommen. Mit dem Bus ging es zu der großen Halle der Flughafenfeuerwehr, in der die beeindruckenden Fahrzeuge und Geräte interessante Motive
lieferten. Es gelangen viele schöne Detailaufnahmen. Nächstes Highlight war die Verfolgung eines startenden Airbus A320 mit unserem Bus bis auf die Startbahn. Um uns eine Freude zu machen, war die Befeuerung der Startund Landebahn eingeschaltet. Das Problem beim Fotografieren war, das man schnell sein musste, wenn man einen Flieger in Bewegung erwischen wollte. Die nächste Station unserer Führung war ein Hangar für kleine Flugzeuge. Selten hat man Gelegenheit, einem Flugzeug so nahe zu kommen. Peters Katana DV20 wurde (zumindest am Samstag) umlagert und Peter musste viele Fragen beantworten. Dass sich auf dem Gelände des Flughafens eine Einsatzstaffel der Polizeiflieger Nordrhein-Westfalen und eine Station der DRF Luftrettung befindet, konnte man an den geparkten Hubschraubern erkennen, bei denen auch ein Fotostopp eingelegt wurde. Nachdem (fast) alle Besucherausweise abgegeben worden waren, konnten diejenigen, die noch nicht genug hatten, im Außengelände weitere schöne Bilder einfangen. Helmut Junghans
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Schloss Nordkirchen
Schloss Nordkirchen
Von Schloss Nordkirchen, 20 km vor Münster gelegen, hatte ich schon gehört. Eine Bekannte hatte an der Fachhochschule für Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen studiert, die in dem Schloss untergebracht ist. Leider ist es damals nie zu einem Besuch des Schlosses gekommen, aber das sollte ich ja jetzt nachholen. Die Aufgabenstellung für die Fotografen bei dieser Exkursion war wieder eindeutig und klar: Schloss Nordkirchen. Bei dem Schloss in Nordkirchen handelt es sich um eine barocke Schlossanlage, die die größte ihrer Art in Nordrhein-Westfalen ist. Da im Barock die strengen Ordnungen der Renaissance aufgelöst wurden, erwartete ich schwingende, konkave und konvexe Formen, Kuppeln, Säulengruppen, Giebel und Fenster mit reichem ornamentalem Schmuck, die in dem Betrachter den Eindruck von Kraft und Bewegung hervorrufen sollen. Auch Lichteffekte werden im Barock häufig mit in den architektonischen Rahmen einbezogen. Dabei ist der Ursprung des Schlosses im 16. Jahrhundert eines der am besten befestigten Wasserschlösser des Münsterlandes. Zu Beginn des 18.Jahrhunderts wurde die Anlage zu einer repräsentativen, barocken Schlossanlage umgebaut. Das Schloss liegt auf einer von viereckigen Gräben umgebenen Insel inmitten eines großen Parks, der wie auch das Schloss nach
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französischem Vorbild angelegt wurde. Schloss Nordkirchen wird auch das „Westfälische Versailles“ genannt. Der Schlossgarten gehörte zu dieser Zeit zu den berühmtesten Gärten Europas. Seit ca. 1950 renoviert das Land NRW die Schlossanlage, die 1958 zum größten Teil in den Besitz des Landes überging. Mit großem Aufwand wurde über Jahrzehnte renoviert und auch die barocke Venusinsel wiederhergestellt. So hatte man bis 1991 einen Stand bei Schloss und Park erreicht, der von der UNESCO als schützenswertes „Gesamtkunstwerk von internationalem Rang“ anerkannt wurde. Das Land tut gut daran, die Gebäude heute für die Fachhochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen zu nutzen, denn ich vermute, die Unterhaltungskosten für die große Anlage werden im Haushalt des Landes einen nicht zu übersehenden Posten darstellen. Das Gelände und die Gebäude machen einen sehr gepflegten Eindruck. Aus der Anordnung der Gebäude ergibt sich durch die Symmetrie der Anlage, das Spiel von Licht und Schatten, die Spiegelungen in den Schlossgräben und die Skulpturen manch interessantes Fotomotiv. Besonders die Skulpturen auf der Venusinsel eine tolle Lebendigkeit und Ausdruckskraft.
einen Ort kennen gelernt, der sehr facettenreich ist und der zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten noch viele schöne Megabyte Fotodaten bereithält.
Helmut Junghans
Schloss Nordkirchen
Nach einigen Stunden unterwegs mit der Kamera auf dem Schlossgelände ist meine Aufnahmefähigkeit an ihre Grenze gekommen (meine Speicherkarte hätte noch länger durchgehalten). Ich habe Schloss Nordkirchen als
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Unperfekthaus und Filter-Workshop Als ich das Angebot von einem bekannten deutschen Unternehmen der Fotobranche erhielt, welches u. a. Foto-Filter vertreibt, mit uns kostenlose Workshops über Foto-Filter durchzuführen, habe ich, nach Rücksprache mit den Teilnehmern, zugesagt. Aber wie gestaltet man so einen Tag, damit es für alle Teilnehmer interessant ist?
Unperfekthaus und Filter-Workshop
Das Unperfekthaus Die Wahl für den Veranstaltungsort fiel auf das Unperfekthaus in Essen. Das »Künstlerdorf« Unperfekthaus bietet auf 4000 Quadratmetern, über sieben Etagen verteilt, Kreativen und Schaffenden die Möglichkeit, sich zu verwirklichen. Voraussetzung ist lediglich, dass die Aktivitäten kreativ und offen für das Publikum sind. Das gesamte Haus ist offen für Besucher, Sie bezahlen zwar Eintritt, in dem allerdings der unbegrenzte Verzehr alkoholfreier Getränke enthalten ist. Die Besucher können sich im gesamten Haus frei bewegen und vielen Kreativen über die Schulter schauen. Daneben können Räumlichkeiten für öffentliche Veranstaltungen, aber auch für Meetings, genutzt werden. Damit hatten wir einen Veranstaltungsraum für die beiden Workshops. Zwei Workshops?
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Wegen der vielen Teilnehmer haben wir zwei Workshops á drei Stunden durchgeführt. Die Teilnehmer, die gerade nicht im Workshop waren, konnten das UpH erkunden und sollten eine fotografische Aufgabe lösen: »One Picture per Floor«. Der Filter-Workshop Es ging um Graufilter (ND-Filter), Grauverlaufsfilter und Polfilter – eben um die Filter, die bei Digitalkameras sinnvoll sind. So kann man mit Graufiltern die Belichtungszeit auch am Tage deutlich verlängern. Z. B. um Wasseroberflächen ganz samtig erscheinen zu lassen, dramatische Wolkenschleier zu erzeugen, belebte Plätze leer erscheinen zu lassen und in der Nacht lange Lichter von den Scheinwerfern und Rückleuchten vorbeifahrender Autos aufzunehmen. Mit Grauverlaufsfiltern können Probleme z. B. bei Landschaftsaufnehmen gelöst werden, die bei sehr hellem Himmel und dunklem Vordergrund auftreten. Und mit Polfiltern können Spiegelungen entfernt und bei Landschaftsaufnahmen Wolkenhimmel verbessert werden. Der Dozent hatte ausreichend Filtersätze dabei, so dass jeder Teilnehmer die Filter ausprobieren konnte.
Drei Serien wurden anschließend eingereicht. Auf den folgenden Seiten sind die Serien abgebildet – immer vom Keller bis zur Dachterasse. Da es die letzte Exkursion in diesem Jahr war, haben wir den Tag gemeinsam im Brauhaus Rüterhoff in Castrop-Rauxel ausklingen lassen.
Peter Klein
Unperfekthaus und Filter-Workshop
One Picture per Floor Bei einer Foto-Exkursion muss natürlich auch fotografiert werden. Dazu stand das ganze UpH zur Verfügung. Eine besondere Aufgabe gab es aber noch: Eine Serie von jeweils einem Bild jeder Etage aufzunehmen. Dabei sollten die Bilder einen gemeinsamen Stil aufweisen. Bewertet wurden dann nicht die einzelnen Bilder, sondern die ganze Serie.
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DIE FOTOGRAFEN Jürgen Berthold
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DIE FOTOGRAFEN
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DIE FOTOGRAFEN
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DIE FOTOGRAFEN
Christian Schuster
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DIE FOTOGRAFEN
Claudia Steinemann
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DIE FOTOGRAFEN
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DIE FOTOGRAFEN
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IMPRESSUM
Herausgeber Fotografie-Club der VHS Ennepe-Ruhr-Süd vhs@vhs-en-sued.de www.vhs-ennepe-ruhr-sued.de
REDAKTION Bildauswahl Helmut Ehlich, Helmut Junghans Text Helmut Junghans, Peter Klein, Claudia Steinemann, Wolfgang vom Bruch Lektorat Andreas Tietz Gestaltung und Satz Peter Klein Projektleitung Peter Klein Vielen Dank den Juroren Marion Falkowski, Petra Sadrina, Steffen Bitter, Wilfried Junge, Boris Langanke, Peter Priebs, Michael Richard, Siggi Schmidt, Tom Striewisch, Günter Unnasch
Der eigenen Vision Leben geben:
Jürgen Berthold Helmut Ehlich Susann Großkopf Sven Jensen Karola Jeschke Helmut Junghans Silke Kellotat Peter Klein Detlef Langenbach Petra Meyer Dorothee Mikutat Christian Schuster Michael Standke Claudia Steinemann Frank Thiée Wolfgang vom Bruch Iris Will Heike Willmann
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Fotografen
Fotografie-Club der VHS Ennepe-Ruhr-Süd Schatten · Hände · Fast weiß · Zwei · Table Top Kaffee und Tee Halde Haniel · Flughafen Dortmund · Schloss Nordkirchen Unperfekthaus und Filter-Workshop
Die Leidenschaft für die Fotografie ist es, die uns Freizeitfotografen immer wieder verbindet. Fotografie ist für uns ein Kommunikationsstil, und wir wollen mit dem, wofür wir brennen, Menschen ansprechen und bewegen. Ein ganz wichtiger fotografischer Aspekt ist für uns die Stimmung, die der Betrachter in den Bildern spüren soll. Erfolg in der Fotografie bedeutet für uns die Fähigkeit, unseren individuell persönlichen Ausdruck zu finden und weiterzuentwickeln. Mit unserer Fotografie halten wir die Schönheit des gegenwärtigen Moments für die Ewigkeit fest und vermitteln auf diesem Weg dem Betrachter unsere Gedanken, Ideen und Emotionen. In diesem Buch sehen Sie einen Querschnitt der entstandenen Fotografien im Semester 17.2 von Teilnehmern des Fotografie-Clubs der VHS Ennepe-Ruhr-Süd.