WIESBADENER/KULTIPP, Ausgabe 01/2016

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Ausgabe I / 2016

Preis: 6,50 €

Kultipp

Wiesbadener Lara Loca Couture: Mode aus Wiesbaden

Schreiben, Shakespeare, Whisky: Wer ist Fenna Williams?

Südtiroler Versuchungen: Auf Rosen gebettet

Mainz maritim:

Schlemmen wie auf dem Luxusliner

Nichts bleibt wie es ist

Fotokunst im ständigen Wandel

Luminale 2016:

Das urbane Lichtlabor

goEast Filmfestival – Krmis und Komödien

Züricher Urschrei: 100 Jahre DADA

Weltpremiere:

Jeanne d´Arc – das Musical



Inhalt

...... Folgt man dem chinesischen Kalender (was wir mit großer Leidenschaft regelmäßig in der Frühjahrsausgabe tun), so wird das Jahr 2016 unter der Regentschaft des Feuer-Affen stehen. Lebensplanung ist in diesem Jahr völlig sinnlos. Denn der Affe setzt mit blitzschnellem Tempo alles in Bewegung. Er liebt es, für alte Probleme unkonventionelle Lösungen zu finden. Genau wie die Kulturschaffenden, die uns in den nächsten Monaten ein volles Programm bieten.

MENSCHEN

& MEINUNGEN

„GENUSS IST ALLES“ LARA LOCA COUTURE

GAUMENKITZELEIEN

GASTGEBER MAINZ MARITIM KULTUR

& KREATIVES

NICHTS BLEIBT WIE ES IST LUMINALE 2016 16. KURZE NACHT GO-EAST FILMFESTIVAL LICHTER-FILMFEST FFM THEATER RHEIN-MAIN ICH – SCHRIN FFM TH. BAYRLE – MUSEUM WI BILLY CHILDISH – OPELVILLEN KUNSTHALLE MAINZ 100 JAHRE DADA GREGOR MEYLE KOMMT JEANNE D´ARC – MUSICAL SAN SEBASTIAN PARISER HOFTHEATER KULTURFONDS FRANKFURT RHEIN-MAIN 25 JAHRE FLIC FLAC GLÜCK DER FREUNDSCHAFT MAGAZIN

KULTOUREN HEILEN

& HELFEN

PROSTATA – MRT

S. 4 S. 7 S. 10 S. 12 S. 13 S. 16 S. 19 S. 20 S. 23 S. 25 S. 29 S. 30 S. 38 S. 39 S. 40 S. 42 S. 43 S. 44 S. 45 S. 46 S. 47 S. 49 S. 31 S. 50

Krimis und Komödien sind Schwerpunkte beim goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, das vom 20. bis 26. April zum 16. Mal in Wiesbaden stattfindet Beeindruckendes Autorenkino trifft dort auf experimentelle Formen des bewegten Bildes, ambitionierte Arthouse-Produktionen auf den Genrefilm in vielerlei Spielarten (S. 20). Vom 29. März bis 3. April 2016 geht das Lichter Filmfest in seine neunte Ausgabe – die zentrale Plattform des Filmschaffens der RheinMain-Region. Herzstück des Festivals ist der LICHTER Wettbewerb – das Rennen um den weißen Bembel ist eröffnet (S. 23)! Wer ist Fenna Williams? So viel sei verraten: Es geht um Whisky, Shakespeare und Morde, die mit einem Schmunzeln begangen werden (S. 4). „Ins kalte Wasser gesprungen und an Land geschwommen”. Wie man erfolgreiche Modeschöpferin wird, hat Wiesbadenerin Laura Renner eindrucksvoll bewiesen (S. 7). 1916 in der Spiegelgasse 1 Zürich im Cabaret Voltaire – ein Urschrei, der bis heute nachhallt: „Dada, Dada, Dada!”. Dada wurde zur Urbewegung der Avantgarde, die bis in unsere Gegenwart hinein Künstler, Autoren, Designer elektrisiert (S. 40). Das Titelbild dieser Ausgabe stammt vom Wiesbadener Fotografen Reinhard Berg, der den ästhetischen und inhaltlichen reiz der Mehrfachbelichtung für sich (wieder-) entdeckt hat (S. 13).

Vernissage der Ausstellung „Curriculum Vitae (C.V.) – Intellektuelle Freihandelszone“ im Nassauischen Kunstverein NKV mit Aeham Ahmad, Beethovenpreisträger für Menschenrechte (vorne), NKV-Chefin Elke Gruhn (3. v. rechts) und Integrationspreisträger Titus Grab, Erfinder der Kunst-Koffer (3. v. links).

Der Countdown läuft: Am 25. Juni 2016 findet die Weltpremiere des Musicals JEANNE d’ARC im Rhein-Main-Theater Niedernhausen statt – ein mitreißendes Musical über eine junge Frau, die – in einer von Männern und Glaubenszwängen dominierten Welt – ihrer inneren Stimme folgt und dabei zur unsterblichen Legende wird (S. 43). Noch mehr gefällig? Kein Problem. Wir wünschen Ihnen mit vorliegendem Heft viel Vergnügen mit Kunst, Kultur und Kulinarik.

IMPRESSUM: Herausgeberin, Gesamtkoordination & Gestaltung: media futura • Inh. Petra Esser • Postfach 4122 • 65031 Wiesbaden • Tel. 0611.504.53.11 • Fax: 0611.504.59.98 • www.media–futura.de • mail@media–futura.de • Firmensitz: Balduinstraße 28, 56856 Zell/Mosel • Redaktion: Petra Esser, Tobias Mahlow, Gesine Werner • Gestaltung: Petra Esser • Anzeigenleitung: Tobias Mahlow • Titelbild: Foto: © Reinhard Berg, Wiesbaden, Galerie Lichtbild • Vignetten: Bernd Schneider • Druck: Printgroup GmbH & Co. KG, 97526 Sennefeld • Redaktionsschluss für die Ausgabe II/2016: 20.05.2016 • Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages • alle Fotos und Logos wurden uns – wenn nicht anders dokumentiert – von den porträtierten Personen/Institutionen zur Verfügung gestellt. WIESBADENER 3


MENSCHEN

&

MEINUNGEN

Fenna Williams liebt das Schreiben, Shakespeare und Malt-Whisky

"Genuss ist alles" E

s könnte von Wiesbaden Marketing erdacht worden sein. Ausschlaggebend für eine wichtige Lebensentscheidung waren ausgerechnet die heißen Quellen der Landeshauptstadt, jene, in welche schon Königin Viktoria von England mit Begeisterung eintauchte. Bei heißen Quellen kennen sich die Schriftstellerin Ute Mügge-Lauterbach und ihr Mann bestens aus, ist es doch ihr großer Faible, in heilende Wasser zu steigen, und zwar weltweit. Und so konnte es für die beiden auch nicht schwierig sein, sich für den neuen Lebensmittelpunkt Wiesbaden zu entscheiden. Zumal sie ebenfalls den Reizen der umliegenden Landschaften 4

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erlagen. Seitdem lebt Ute MüggeLauterbach als freie Autorin und Studienreise- und Seminarleiterin in Auringen und genießt beim Schreiben den freien Blick in die Natur. Bevor sie sich aber den Kindheitstraum erfüllen konnte, nichts anderes zu tun als lesen und schreiben, musste sie erst einmal „was ordentliches lernen”. Sie studierte an der Freien Universität Berlin alle die Fächer, denen sie seit frühester Jugend besonderes Interesse entgegen brachte: Amerikanistik/ Anglistik, Lateinamerikanistik, Niederlandistik und Südafrikakunde – Schwerpunkt: Linguistik und Literatur. Das Studium finanzierte sie u. a. als Studien-Reiseleiterin

für den Deutsch-Britischen Jugendaustausch. Ihre Reisen und Studienfahrten führten sie durch ganz Europa, in den Südpazifik, das südliche Afrika und Amerika, sowie später als Touristikassistentin auch in Länder wie Indien, Indonesien, den Oman oder Kuwait. Daneben jobbte sie als Hundefängerin in Kanada und Airport-Agent in Houston und Lyon, bevor sie mit „creative writing”-Kursen ihr schreibendes Talent zur Profession entfaltete. Seitdem sorgt Ute Mügge-Lauterbach alias Fenna Williams alias Frau Auerbach vornehmlich bei Krimifans mit Kurzgeschichten und Romanen für humorvolle Spannung, tritt als Herausgeberin von Anthologien und als Bloggerin


MENSCHEN

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MEINUNGEN

auf, bietet Seminare zu Literatur, Whisky und Tee an (gerne auch kombiniert) und hat sich als Drehbuchautorin von Dokumentarfilmen einen Namen gemacht. Daneben ist sie noch bei diversen literarischen Netzwerken wie den „Mörderischen Schwestern”, dem „Syndikat” und in diesem Jahr auch in der Jury des „Glauser-Kurzkrimipreises” aktiv. Wie viele Stunden hat ein Tag? Für die umtriebige Autorin gilt wohl eine individuelle Ausnahmeregelung. Die Zuständigkeiten sind namentlich aufgeteilt. So ist Ute MüggeLauterbach für Film, Drehbuch und Seminare verantwortlich, während Frau Auerbach zusammen mit Frau Keller (das Pseudonym der mit schreibenden Kollegin) Romane um die Hobbyermittlerin Pippa Bolle schreibt. Fenna Williams schließlich kommt ins Spiel, wenn es um Kurzkrimis und –geschichten, die Herausgabe von Anthologienund den Blog Genussliga.de geht. Und ist die Erfinderin der Romanfigur Donna Holstein, die seit Herbst letzten Jahres mit ihrem ersten Fall als Ermittlerin das Licht der literarischen Öffentlichkeit erblickt hat. Da aber, trotz Ausnahmeregelung, der Tag nach wie vor 24 Stunden hat, musste die Autorin Schwerpunkte setzen. Sie hat sich fürs Schreiben entschieden, das nach eigener Einschätzung rund dreiviertel ihrer Arbeitszeit beansprucht – der Rest ist Ausgleich, was durchaus auch bedeuten kann, für 30 Personen zu kochen. Grundsätzlich legt sie größten Wert auf eine fundierte Recherche, die natürlich Zeit kostet. Doch ist sie ein erklärter „Recherchejunkie” – denn, so ihre Erfahrung, umso mehr man recherchiert, ums so mehr Ideen hat man. Ist das geschafft, läuft für sie das Schreiben „wie auf Schienen”. Wobei es nicht immer ein Krimi sein muss. Sie mag das Augenzwinkern und ist fest davon überzeugt, dass schlimme Situationen mit einem Lächeln immer besser zu ertragen sind. Es ist diese „Always look at the bright side of Life”-Haltung, die sie bevorzugt. Ihr Credo: „Genuss ist alles”, und damit

Die Drei von der Genussliga: Fenna, Zazie und Reina

auch möglichst viele daran teilhaben können, hat sie zusammen mit Zazie und Rheina den Blog genussliga.de ins Leben gerufen – der Name ist eine Zusammenziehung aus dem Spruch: Leben ist Genuss des Augenblicks. Genau darüber schreiben/bloggen die drei – mit einer erstaunlichen Anhängerschaft. Selten hat ein Artikel unter 1000 Leser weltweit. Was die Autorinnen besonders daran schätzen: Beim Bloggen können sie ohne Schema oder Wünsche eines Verlages schreiben – ganz so

wie Hand und Hirn es gerne ausdrücken wollen. Und wie geht es weiter? Auf jeden Fall: Weniger ist mehr. So möchte sie das Filmen ganz ad acta legen, obwohl – gerade ist da jemand an ihr dran mit einer reizvollen Serienidee, für die sie sich trotz aller Vorsätze überreden lassen würde. Von Pippa Bolle wurde gerade der sechste Band beim Verlag abgegeben, und aktuell will eine Recherche in Schottland zu einem Roman verarbeitet werden. Da muss der zweite Donna-HolsteinWIESBADENER 5


MENSCHEN

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MEINUNGEN

Erst lesen, dann schreiben: Das Autorinnen-Duo Auerbach & Keller

Band wohl noch etwas auf sich warten lassen… zumal sie noch mit einer Schauspielgruppe der VHS ein Stück über Shakespeare erarbeitet, genauer über jene sieben geheimnisvollen Jahre, in denen ihr Lieblingsautor wie vom Erdboden verschluckt war. Doch wenn es um den wohl berühmtesten englischen Autoren geht, kennt Ute Mügge-Lauterbach keinen 24-Stundentag mehr; er ist er einzige, mit dem sie ihren Mann betrügen würde. Alle Fotos: sarahmacdonaldphotography

Näheres zu der Autorin findet man unter: www.fenna-williams.com und www.genussliga.de 6

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MENSCHEN

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er Wiesbadener Stadtteil Westend ist der erklärte Lieblings-Kiez der Szene. Im städtischen Schmelztiegel der Nationen und Kulturen haben 45 Prozent der Bewohner ausländische Wurzeln, nahezu die Hälfte sind junge Familien. Einst eine Better-Not-Go-Area, avancierte das Viertel heute zum Geheimtipp nicht nur für Feinschmecker. Auch andere Branchen haben das hippe Viertel erobert. So hat mittendrin, in der Hermannstraße 12, Lara Melanie Renner vor drei Jahren ihr Atelier „Lara Loca Couture” eingerichtet, wo in 100prozentiger Handarbeit exklusive Mode nach den Wünschen ihrer Kundinnen entsteht. Erst vor kurzem konnte sich die umtriebige Modeschöpferin, die

im Alleingang ihr Label aufgebaut hat, über massive mediale Aufmerksamkeit freuen. Bei der diesjährigen Berliner Fashion Week Mitte Januar wurde sie mit ihrer Kollektion zur Pre-Opening-Show eingeladen – eine Auszeichnung, die außer ihr nur noch sieben weitere Ateliers erhielten. Mit ihren eleganten Kreationen, alle handgefertigt und aus edelsten Stoffen, begeisterte sie das Fachpublikum. Für sie auf dem Laufsteg war auch Alexandra Horvarth, erfolgreiches Model aus Wiesbaden, mit der sie schon oft zusammenarbeitete und freundschaftlich verbunden ist. Überhaupt: Wiesbaden. Die Landeshauptstadt ist für Lara Renner Ausgangspunkt und Zentrum, der Ort, an dem sie wurde, was sie

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MEINUNGEN

heute ist: eine Modedesignerin auf dem Weg nach oben. Wie die mittlerweile bekannten Designerinne Anja Gockel und Anna von Griesheim hat auch Lara Renner in dem renommierten Wiesbadener Haus Elise Topell Couture, das im Jahre 1984 von Lollo Grund übernommen wurde, ihr Handwerk gelernt und bis 2011 als Meisterin das Atelier geleitet. 2007 wurde Lara Melanie Renner als Jahrgangsbeste Damenschneidermeisterin der Region durch die Handwerkskammer Rheinland-Pfalz ausgezeichnet und legte in diesem Jahr gleichzeitig ihre Prüfung zur Schnitt-Direktrice beim Mode & Schnittinstitut Gabriel in Frankfurt ab. Die insgesamt 9 Jahre bei Lollo Grund waren prägend für sie und

„Ins kalte Wasser gesprungen und an Land geschwommen” WIESBADENER 7


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MEINUNGEN

In der Modewelt angekommen: Die Wiesbadenerin Lara Renner

ihren Modestil, doch zu einer weiteren Zusammenarbeit sollte es nicht kommen. Für Lara Renner stand schon immer fest, dass berufliche Selbstverwirklichung nur über den Weg der Selbstständigkeit geht. Doch bevor sie den Sprung ins kalte Wasser wagte, wollte sie sich noch ein bisschen in der Branche umschauen, arbeitete ein Jahr in der erklärten Modestadt Düsseldorf – um schließlich festzustellen, dass hier wie anderswo die gleichen Spielregeln gelten. Ihr Weg führte sie zurück zum Ausgangspunkt, eben nach Wiesbaden, und hier ausgerechnet ins Westend, wo sie ihr Atelier in einem geräumigen Laden mit zwei großen Schaufenstern einrichtete. Aus anfänglicher Skepsis bezüglich des Standortes wurde Begeisterung. Und allmählich verstehen die Bewohner des Viertels, dass es hier nicht um Fabrikware, sondern um maßgeschneiderte Unikate geht; erste Bestellungen sind bereits eingetroffen, so zum Beispiel für ein Festkleid zu einer türkischen Hochzeit. Das Erstaunliche dabei ist, dass Wiesbaden eigentlich überhaupt keine Modestadt ist. Aber, so die Erfahrung von Lara Renner, es gibt ausreichend Kundinnen, die Wert legen auf gute Kleidung und exklusive Zuschnitte. Die mit ihrer Arbeit zufrieden sind und dies auch weiter geben, so dass sich die Qualitäten des Lora-Loca-Ateliers herumsprechen und die Zahl der Stammkundinnen stetig steigt. Im Mittelpunkt des Angebotes steht die Erfüllung individueller Kundenwünsche. Für jeden Anlass kann die passende Garderobe entworfen werden. Dafür hat die Designerin ausgewählte und hochwertige Stoffe auf Lager, die sie in Düsseldorf, Paris und Mailand einkauft. Neben der aktuellen Kollektion entwirft sie individuelle Modellvorschläge, die ausschließlich als maßgefertigte Einzelstücke realisiert werden. Was ihre eigenen Entwürfe betrifft, so dominieren bei Lara Loca in diesem Frühjahr die eher dezenten Farben rosa, hellblau und lindgrün; bei den Materialien setzt sie auf Spitze, Chiffon, Tweed und Lederimitate mit Spitze gemischt. Dazu hält sie passende Accessoires und Schmuck bereit. Und zu jedem Unikat gibt es einen Hut, der

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MENSCHEN

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MEINUNGEN

mittlerweile seine eigene Kariere zu machen scheint. Denn die sehr originellen Kopfbedeckungen - in der aktuellen Modesprache „Faszinator” genannt – haben sich vom Nebenprodukt zum heimlichen Markenzeichen des Ateliers gewandelt. Offizielles Logo ist ein stilisierter Flamingo auf lila Grund. Der langbeinige Vogel ist Lara Renners erklärter Liebling und repräsentiert all die Eigenschaften, die sie für ihren Modestil in Anspruch nimmt: in der Anmutung paradiesisch, in Schnitt und Linienführung ausgefallen bis verrückt und in jedem Falle elegant wie ein exklusives Abendkleid, an das die Silhouette des Vogels erinnert. Dass sie, unter all den branchenüblichen aufgestickten Namen und Namenskürzeln, damit auffällt, ist nichts als pure Absicht. Und erfolgreich. Lara Renners Resumee im dritten Jahr der Selbstständigkeit lautet: „ Ins kalte Wasser gesprungen und an Land geschwommen”. Und so kann es weiter gehen. Zur Zeit plant sie eine eigene Modenschau in der hiesigen Region. Der passende Ort steht noch nicht fest, einen ersten Blick hat sie aber schon mal auf Schloß Reinhartshausen im Rheingau geworfen, das ihr empfohlen wurde. Für weitere Anregungen ist sie offen. Ob sie generell jungen Menschen empfehlen würde, nach einer entsprechenden Ausbildung ihren Beruf zu ergreifen und Modedesignerin zu werden? Ihre Antwort ist so überraschend wie eindeutig: „ Lasst die Finger davon, studiert oder macht was anderes”. Für diesen Beruf, so Lara Renner, braucht es Leidenschaft, Mut, ein dickes Fell und die Fähigkeit, in kürzester Zeit Typ und Figur scannen und gute Ideen skizzieren zu können. Kurz: Es braucht einen bestimmten Typ Mensch, und von denen, so ihre Erfahrung, gibt es nur ganz wenige. Sie weiß, von was sie spricht. Lara Loca Couture by Lara Melanie Renner Hermannstr. 12 65183 Wiesbaden Tel. (0611) 409141 www.lara-loca-couture.com

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GASTGEBER

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ann ist die beste Zeit, nach Südtirol zu reisen? Immer! Doch die allerschönste Zeit beginnt im Rosendorf Nals, wenn die Königin der Blumen ihre Blütenbracht entfaltet. Dann brechen auch im Boutiquehotel “Zum Rosenbaum” rosige Zeiten an. Das kleine, feine Refugium ist eng mit dem Thema Rosen verbunden. Ein Rosenstock, der sich an der Hauswand entlang rankt, gab ihm einst seinen Namen. Das ist lange her, denn das gastliche Haus hat Tradition. Und dazu gehören untrennbar die Rosen. In den Monaten Mai und Juni stehen sie in voller Blüte und das Hotelteam sorgt dafür, dass den Gästen regelmäßig rosige Überraschungen blühen. Ob Rosenseife oder Rosenöl - als kleine Aufmerksamkeit in den schicken Bädern und im Saunaparadies - oder Rosen auf dem Teller und im Glas - im Rahmen des liebevoll inszenierten Menüs am Abend - jeder Tag ist ein Fest für die Sinne.

WIE AUF ROSEN GEBETTET

Südtiroler Versuchungen Rosige Zeiten im Boutiquehotel „Zum Rosenbaum“

Und selbst nachts begleitet die Rose die Gäste. Ob sie das kleine Rosenzimmer, den gemütlichen Rosentraum oder die Rosen Suite buchen - das ist Geschmackssache. Doch nicht nur zu Rosenzeit darf man sich hier wie auf Rosen gebettet fühlen. Überall spürt man die liebevolle Hinwendung der Gastgeberin Marion Pristinger. Die junge Frau hat das gut bestellte Haus von den Eltern übernommen und gemeinsam mit ihrem Mann Alberto zu einem kleinen Paradies für Urlauber, die das Besondere suchen, gemacht. Die zielsichere Handschrift des Architekten Alberto Micheletti hat Raum gelassen für viele Erinnerungen, die sich um den Rosenbaum ranken. So ist die Geschichte des Hauses immer präsent und sorgt dafür, dass sich die kleine (Rosen)Insel bei aller Modernität wohltuend abhebt von den Mitbewerbern. “Das sind wir - und wir stecken halt einfach in allen Details mit drin”, sagt Marion Pristinger.

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GASTGEBER

Die Geschichte ihres Rosenbaums erzählt sie gerne - es ist eine Erfolgsgeschichte, die im Zeichen der Rose steht. Nals liegt im Unterland, am Eingang zu Südtiroler Weinstraße. Nach Bozen und nach Meran sind es jeweils 14 Kilometer. Weitere Infos zum Hotel und Buchungen: www.rosenbaum.it. Das Boutiquehotel “Zum Rosenbaum” hat 22 Zimmer und Suiten, einen lauschigen Garten, einen kleinen Pool und eine Wellnessetage mit zwei Saunen. Das Haus der 4-Sterne-Kategorie ist Ausgangspunkt für Wanderungen, Fahrradtouren, Kultur-Trips und unvergessliche Wein-Erlebnisse. Auch Hochzeitspaare sind verliebt in den Rosenbaum. Eine Nacht inkl. Genießer Halbpension ist ab EUR 93,- zu haben. Foto rechts: Die Gastgeber Marion Pristinger und Alberto Micheletti

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GAUMENKITZELEIEN

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ie Wogen schlagen hoch, denn das hat es in der Geschichte des Mainzer Parkhotels „Favorite” noch nicht gegeben. In Kooperation mit der Mannschaft der legendären EUROPA, laut Berlitz Cruise Guide zum 16. Mal in Folge mit dem Prädikat 5-Sterne-plus ausgezeichnet, lässt die Crew der „Favorite” eine Party vom Stapel, die selbst bei eingeschworenen Landratten die Sehnsucht weckt.

Küchenchef des Favorite Restaurants, über dem ein Michelin Stern glänzt. Bevor er in der Favorite festmachte, war er als Koch auf See unterwegs - lange Zeit auch an der Seite von Dieter Müller.

mitreißende Band und den gnadenlosen DJ, der die Passagiere selbst bei hohem Seegang auf die Beine bringt.

Kulinarische Schnupperkreuzfahrt an Land

Für Übernachtungsgäste stehen an diesem Abend der Superlative nur Außenkabinen zur Verfügung. Alle mit Blick ins Grüne zum SuperSonderpreis für Seefahrer. Für 180,Euro kann man feiern, schlemmen und (gut) schlafen. Der Preis gilt bei Übernachtung im Doppelzimmer. Die Party ohne Bett ist für 120,Euro buchbar.

Zusteigen kann man - wie auf See gewohnt - nur auf Reservierung. Für 120,- Euro gibt es großes kuli-

Mainz maritim: Schlemmen wie auf dem Luxusliner Einmal die große Freiheit spüren, (den Alltagsstress) ablegen und hinaus in die weite Welt. Einen Vorgeschmack kann man sich jetzt in Mainz im „Favorite Parkhotel” holen. Am 26. Mai verwandelt sich das traditionsreiche Haus in ein maritimes Genuss-Reich. Mit an Bord sind Top-Köche und Top-Winzer - genauso wie es die Gäste der EUROPA von ihren Cruises kennen. Allen voran steht Altmeister Dieter Müller, der seit vielen Jahren die heimischen Küchenfliesen gegen die Bohlen der Kombüsen der Luxusliner eingetauscht hat. Angezettelt hat das alles Philipp Stein, 12

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narisches Kino an über 10 Ständen. Ob Seafood oder Superfood aus heimischen Gefilden, Kaviar oder Wildlachs - auf der kulinarischen Weltreise begegnet man Lieblingsgerichten und Verlockungen der neuen Art. Von Asien über die Karibik bis nach Alaska, von Luxemburg bis nach Lörzweiler führt der genussreiche Weg. An den Weinbars trifft man die besten Winzer aus der Region. Und wer es einmal richtig krachen lassen möchte, der ist in der Champagner Lounge herzlich willkommen. Und wie auf See so geht auch in der „Favorite” gar nichts ohne die

Garantiert nur Außenkabinen

Weitere Infos und Buchungen am besten per e-mail bei Katja Haub unter: katja.haub@favorite-mainz.de; oder telefonisch unter 06131 / 801578

WIESBADENER/KULTIPP verlost 2 Plätze für die EUROPA Party am 26. Mai 2016 in der „Favorite”. Bitte beantworten Sie folgende Frage: Wie viele Hauben hat „Favorite”-Koch Philipp Stein im Gault-Millau 2016? AntwortMail bis spätestens 4. April 2016 an: mail@media-futura.de , Stichwort: „Essvergnügen”. WICHTIG! Einsendungen OHNE Adressangaben sind von der Teilnahme ausgeschlossen!


KULTUR

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ie Interpretation und Veränderung der Realität ist eines der wesentlichen Anliegen der künstlerischen Fotografie. Der Wiesbadener Fotograf Reinhard Berg führt uns in die digitale Welt „Behind the Face”. Dabei existierte diese Thematik schon lange vor Aufkommen der digitalen Fotografie. So entstand im Kontext des Bauhauses die Strömung des sogenannten Neuen Sehens, weitere, wegweisende Impulse kamen von den damaligen künstlerischen Strömungen wie Kubismus, Dadaismus und Surrealismus. Diesen Künstlern ging es um den freien, experimentellen Umgang

Nichts bleibt wie es ist Ich träume mich satt an Geschichten und Geheimnissen Unendlicher Kreis aus Sternen ich frage sie nach Ursprung Sinn und Ziel sie schweigen mich weg Den Orten die ich besuche gebe ich neue Namen nach den Wundern die sie mir offenbaren Nichts bleibt wie es ist es wandelt sich und mich Rose Ausländer

&

KREATIVES

mit diesem, damals relativ neuen Medium; in den Labors wurden die Techniken der Montage, des Fotogramms und der Mehrfachbelichtung entdeckt und entwickelt. Heute bedienen sich Fotokünstler vorzugsweise digitaler Werkzeuge, um Aufnahmen aus der wirklichen Welt neu zu interpretieren. Denn die digitale Bildbearbeitung bietet leicht zu handhabende Möglichkeiten, Realitäten nacheigener Vorstellung zu konstruieren und imaginäre Welten zu erschaffen. Diese Möglichkeiten nutzt der in Wiesbaden lebende und arbeitende Fotograf Reinhard Berg bei der Weiterentwicklung seiner Fotoserie „Behind the Face”, die während der „Kurzen Nacht der Museen

Nichts bleibt wie es ist WIESBADENER 13


KULTUR

&

KREATIVES

und Galerien” in den Räumen der Wiesbadener Aidshilfe gezeigt wird. Während es im Journalismus, in der Wissenschaft und im Amateurbereich primär um die reine Abbildungsfunktion der Fotografie geht, steht bei der künstlerischen Bearbeitung die Konzeption sowie die Gestaltung der Abbildungen im Vordergrund.

Seit 1985 ist Reinhard Berg selbstständiger Fotograf mit eigenem Fotostudio in Wiesbaden. Seitdem zahlreiche Auftragsarbeiten u. a. für das Rheingau Musik Festival, Englisch-Verlag, American Express, Wiesbadener Volksbank, Calvin Klein und Lancaster. Daneben leitet er die Fotokunst Galerie Lichtbild und organisiert seit 1992 als 1. Vorsitzender die Wiesbadener Fototage. www.reinhard-berg.de So wird bei „Behind the Face” nicht die reale Welt dargestellt, sondern per Montagetechniken eine imaginäre, virtuelle Welt erzeugt. Der optische Mittelpunkt sind Frauenportraits, inszeniert im Fotostudio, wobei weniger die Schönheit eine Rolle spielt, sondern mehr der Mensch in seiner „Vielschichtigkeit” herausgearbeitet wird. Bei der nachträglichen 14

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KULTUR

Bildbearbeitung wird dann durch Doppel- und Mehrfachbelichtungen ein neues Bild erzeugt. Doch während bei der analogen Fotografie mehrfach belichtete Bilder in der Regel Zufallsprodukte sind, sind sie im Bereich des „Digital Imaging” Ergebnisse bewusst durchgeführter künstlerischer Prozesse. Dabei werden die Manipulationen nicht verborgen, sondern offensichtlich präsentiert.

&

KREATIVES

Ausstellung am 16. April 2016 in der AIDS Hilfe Wiesbaden Karl-Glässing-Str. 5 65183 Wiesbaden geöffnet von 19 – 24 Uhr

So sieht sich der Betrachter mit einem Gesamtbild konfrontiert, das aus mehreren Aufnahmen komponiert ist und jenseits seiner gewohnten visuellen Erwartungen liegt. Der Fotokünstler kreiert ein autonomes Werk mit eigener, neuer Identität. Längst geht es nicht mehr um die Abbildung des Augenblickes, sondern um eine ständig sich ändernde Interpretation der Bilder. Reinhard Bergs Arbeiten sind nicht abgeschlossen, sondern befinden sich im ständigen Wandel.

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KULTUR

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KREATIVES

Foto: Hartmut Trenz, Katharinenkirche

Luminale 2016 – Das urbane Lichtlabor zur Messe „Light+Building”

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ie achte Ausgabe der Luminale begleitet die Messe „Light+Building” mit rund 200 Licht-Ereignissen in Frankfurt am Main und Offenbach. Während auf dem Messegelände die weltweit führende Leistungsschau mehr als 200.000 Experten Novitäten präsentiert experimentieren Lichtplaner, Architekten, Designer, Künstler und Studierende mit dem Medium Licht im urbanen Reallabor in Frankfurt und Offenbach. 16

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Projektionen, Installationen, Führungen und Vorträge, Performances, Catwalks und Partys laden Messebesucher wie auch die Bürger ein, ihre Stadt auf den Spuren des Lichtes zu entdecken. Das umfangreiche Programmheft sorgt für den Überblick: www.luminale.de. Eine Luminale-Buslinie verbindet die Ereignisse miteinander. 2016 sind die Luminale-Abende deutlich länger geworden. Die Vorverlegung des Light + Building-Termins vor den Beginn der Sommerzeit macht es möglich.

Auf dem Rossmarkt ist ein „Zukunftspavillon” aufgebaut, das Karmeliterkloster hat der Bundesverband der Innenarchitekten übernommen und zeigt dort, welche Rolle das Licht für das Wohlbefinden spielt. Tobias Grau öffnet seinen Showroom zur Luminale, Museen, Ausstellungshäuser und Galerien präsentieren künstlerische Positionen. Direkt in der Stadtmitte an der Hauptwache wird das Künstler-Duo Hartung & Trenz die Katharinenkir-


che in einen Licht-Meditationsraum verwandeln. Hier entsteht ein immersiver Raum, der die Gäste in seinen Bann zieht. Um die Ecke spielt Tom Groll auf der Fassade der Deutschen Bank mit Symbolen, Zeichen und Scheinen. Die Kirchen als öffentliche Orte spielen bei dieser Luminale eine große Rolle. So präsentieren die RaumZeitPiraten ihre Lichtinstallationen in der Weißfrauenkirche mitten im Rotlichtviertel. Eberhard Bosslet veranstaltet im Haus am Dom ein Blitzlichtgewitter. Die hfg offenbach-Professoren rosalie und Holzbach aktivieren mit ihren Studenten einen „Traumraum” in der Nikolaikirche am Römer. Auf der Sachsenhäuser Seite wird die Dreikönigkirche ebenso ein Publikumsmagnet werden (Betty Rieckmann) wie auch die Bonifatius-Kirche, in der Herbert Cybulska seine Inszenierungs-Ideen zeigt. Zu einem Highlight wird die lichtkinetische Raumkunst-Performance von Christopher Bauder („Berliner Lichtgrenze”) werden, der gemeinsam mit dem Komponisten Robert Henke ein eigenes Stück für die Luminale komponiert hat. Der Mousonturm ist der Spielort, Karten für die Vorstellungen (5 Aufführungen a 45 Minuten pro Luminale-Nacht) können schon im Vorfeld der Luminale gebucht werden. Gleich gegenüber dem Mousonturm wird die Naxoshalle wieder Positionen junger Licht-Designer und Künstler präsentieren. Gastgeber ist das Theater Willy Praml, das auch einen gastronomischen Service für die Luminale-Gäste bietet. An diesem Treffpunkt schlägt das Herz der 8. Luminale. Lichtdesigner Robin Uber aus Köln gewann den Mainova-Wettbewerb 2016 und wird ein zentrales Umspannwerk des Frankfurter Versorgungsunternehmens auch über die Luminale hinaus in die Farbraster Piet Mondrians tauchen. Ganz in der Nähe inszeniert Rainer Plum in der Deutschen Nationalbibliothek sein Laserlicht. Zu den technologischen Highlights zählt sicherlich Deutschlands größte OLED-Lichtwelle (hatec) in der Lobby der Neuen Mainzer Str. 80. Aussteller der Light+Building unterstützen Luminale-Projekte wie Zumtobel die Künstlerin Miriam Prantl oder Osram Sigi Bußinger. IGuzzini arbeitet mit Christian Uitz weiter am Lichtkonzept für den HauptbahnFoto © Hartec GmbH: Dynamische Welle

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KULTUR

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KREATIVES

Foto: Star (Sigi Bussinger für Osram)

hof. Tjark Ihmels vom Institut für zeitbasierte Medien ist mit seinen Studenten in der Bahnhofsvorhalle aktiv.

Auch Baustellen werden zu Schaustellen, so das Historische Museum am Römer. Am Hauptbahnhof werden Studenten der Mainzer Hochschule ihre Projekte präsentieren. Das neue Parkhaus (schneider + schumacher) am Busbahnhof neben dem Hauptbahnhof wird von MESO interaktiv illuminiert und die Deutsche Bahn lädt diesmal auf den S-Bahnhof Taunusanlage ein, wo einige Hochschul-Projekte stattfinden. Das Langzeit-Projekt der MainuferBeleuchtung hat inzwischen auch das Höchster Mainufer erreicht. Zur Luminale 2016 wird das nunmehr abgeschlossene Illuminationskon18

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zept des Stadtplanungsamtes der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Europäische Zentralbank beteiligt sich nach der Bauphase erstmals an der Luminale. Sowohl in der City am Willy-Brandt-Platz wie auch auf der Fassade des neuen Hochhauses im Osthafen signalisiert die Bank, dass Frankfurt die Stadt des Euro ist. Die Helaba gewährt einen Blick auf ihre Bill Viola Installation und die DZ-Bank lädt zur Führung in die Skylobby von James Turrell. In der Schwesterstadt Offenbach, dem Kreativsstandort im RheinMain-Gebiet, lockt ein wachsendes Angebot. Die Hafenspitze des Stadtentwicklungsareal Hafen Offenbach wird zum weithin sichtbaren Landmark. Die Heyne Fabrik bespielt eine Gruppe niederländischer Lichtkünstler des iLo aus Amsterdam. Erstmals dabei ist das Deutsche Ledermuseum. Eine eigene Buslinie verbindet auch die Kreativstandorte in Offenbach. Wer sich auf einzelne Veranstaltungen konzentrieren möchte, findet ein reichhaltiges Angebot. Den Auftakt macht der Science Slam im AudiMax der Goethe-Universität. Hier präsentieren junge Wissenschaftler leicht verständlich und un-

terhaltsam komplizierte Lichtphysik, im Deutschen Architekturmuseum treffen sich Medienfassaden-Spezialisten, in der Frankfurt University of Applied Sciences Stadtlicht- und Masterplan-Experten. Im Baseler Oval schlussendlich sprechen internationale Lichtdesigner im rasenden PechaKucha-Tempo über ihre Ideen und Konzepte. Peter Weibel (ZKM Karlsruhe), Kaoru Mende (Tokyo), Jean-Francois Zurawic (Lyon), Mark Major und Moritz Waldemeyer (London) und Michael Badics (Ars Electronica Linz) stehen auf der prominent besetzten Rednerliste. Der saasfee pavillon lädt erstmals zum allabendlichen Happening und im Gibson Club auf der Zeil gibt’s Party und den Light Fashion Catwalk. Die Luminale setzt auch 2016 wieder auf die Entdeckungslust der Gäste, die professionelle Neugier der Messegäste und die Experimentierlust des Nachwuchses. Das unterscheidet die Frankfurter Luminale von anderen Licht-Festivals, die sich über Tourismus und Spektakel refinanzieren müssen. Die Luminale bietet zum 8. Mal ein urbanes Rahmenprogramm für die weltweit führende Light + Building. Weitere Infos auf: www.luminale.de


KULTUR

&

KREATIVES

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m 16. April 2016 laden traditionsgemäß die Wiesbadener Galerien und Museen, der Nassauische Kunstverein und der Kunstverein Bellevue-Saal in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Wiesbaden zum kostenlosen Besuch in ihre Ausstellungen ein. Wir bieten mit dieser in Wiesbaden nicht mehr weg zu denkenden Veranstaltung ein facettenreiches Kulturprogramm: Bereits um 17.30 Uhr wird die Kurze Nacht 2016 von der Kulturdezernentin der Stadt Wiesbaden Rose Lore Scholz und dem Organisator der Veranstaltung, Erhard Witzel, im Thalhaus, Nerotal 18 eröffnet. Danach besteht von 19 bis 24 Uhr die Möglichkeit, die teilnehmenden Galerien und Institutionen - insgesamt 22 Stationen - im Rundgang zu besuchen. Wer mobil bleiben will, nutzt den kostenlosen OLDTIMER-SHUTTLESERVICE zu den 5 Haltestellen, die gleichzeitige Einladung zu einer Zeitreise, denn 100 Oldtimer werden die Stadt in dieser Nacht um ein “ROLLENDES” Museum bereichern.

16. KURZE NACHT der Galerien und Museen in Wiesbaden 2016

Alle Teilnehmer findet man auf www.kurze-nacht.de

Der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte und aus 36 Sängerinnen und Sängern bestehende PopJazzChor Wiesbaden wird bei der Eröffnung der KURZEN NACHT im Thalhaus um 18 Uhr, dann um 20.30 Uhr im Museum Wiesbaden und zum Abschluss gegen 22 Uhr in der Kunsthalle der Stadt Wiesbaden Lieder aus Ihrem umfangreichen Repertoire präsentieren. 2016 wieder mit dabei ist das Ausstellungshaus Spiegelgasse und die Kinder- und Kunstgalerie in der Dotzheimerstr. 99, Premiere hat der Kunstraum der IG Wiesbaden in der Faulbrunnenstr. 5, in dem Kinetische Arbeiten des Münchener Künstlers Siegfried Kreitner zu sehen sind.

Zum krönenden Abschluss ist ab 23.30 Uhr bis Sonntagfrüh 2 Uhr das Thalhaus Gastgeber für das tradionelle Abschlußfest.

Der Reinerlös aus dieser Weinverkostung wird in diesem Jahr ebenfalls dem Thalhaus für ein Ausstellungsprojekt 2017 gestiftet.

Folgende ausgewählte Rheingauer VDP Weingüter laden zur Weinverkostung ein. Wein- und Sektgut Barth, Hattenheim / Diefenhardt´sches Weingut, Eltville / Georg Müller Stiftung, Hattenheim / Weingut Hans Lang (Inh. U. Kaufmann), Hattenheim / Weingut Dr. Nägler, Rüdesheim / Weingut Balthasar Ress, Hattenheim / Weingutsverwaltung Schloss Vollrads, Winkel / Weingut Josef Spreitzer, Oestrich-Winkel / Weingut Prinz von Hessen, Geisenheim / Weingut Joachim Flick, Flörsheim / Weingut von Oetinger, Eltville / Weingut August Eser, Oestrich-Winkel / Weingut Baron von Knyphausen, Erbach.

Unterstützt wird die Veranstaltung vom Kulturamt der STADT WIESBADEN, der NASPA, Feinkost Feickert, dem ADAC, Opel classic, dem Wiesbadener PopJazzChor, und den teilnehmenden Rheingauer VDP Weingütern. Die Veranstaltung wird organisiert und durchgeführt von Erhard Witzel im Auftrag der Interessengemeinschaft der Wiesbadener Galerien.

www.kurze-nacht.de WIESBADENER 19


KULTUR

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KREATIVES

Symposion „Das Haus des Bösen“

Ganz und gar Genre: Krimis und Komödien beim 16. goEast Filmfestival

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om 20. bis 26. April lockt goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wieder zahlreiche FilmfreundInnen nach Wiesbaden. Beeindruckendes Autorenkino trifft dort auf experimentelle Formen des bewegten Bildes, ambitionierte Arthouse-Produktionen auf den Genrefilm in vielerlei Spielarten. LiebhaberInnen des letzteren kommen bei der 16. Festivalausgabe ganz besonders auf ihre Kosten: Mit dem Porträt zum polnischen Kultkomödienregisseur Juliusz Machulski und dem Symposium 20

MADE IN WIESBADEN

zum mittel- und osteuropäischen Kriminalfilm ab 1945 rücken gleich zwei Sektionen das Genrekino in den Fokus. Krimis nach osteuropäischer Machart im Symposium Der Kriminalfilm gilt als der Deutschen liebstes Genre. In gewohnter Manier wirft goEast einen Blick in Richtung Osten und zeigt, dass auch andernorts die Liebe zum Krimi durchaus verbreitet ist: Denn ähnlich beliebt wie in Deutschland ist dieses Genre auch in allen anderen Ländern Mittel- und Osteuropas. Das zeigt schon allein der

beträchtliche Produktionsumfang in diesem Bereich. Trotzdem sind und bleiben diese Filme vielerorts unbekannt und auch in der Wissenschaft und Kritik fanden sie bislang kaum Beachtung – ein Umstand, den goEast und der Symposiums-Kurator Olaf Möller ändern möchten. Unter dem Titel „Die im Schatten: Verbrechen und andere Alltäglichkeiten im mittel- und osteuropäischen Kriminalfilm ab 1945” gehen sie diesem Missverhältnis auf die Spur, blicken auf die Eigenheiten des Krimis nach osteuropäischer


KULTUR

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KREATIVES

Machart und machen deutlich, dass das Genre stets am Puls der Zeit war und immer noch ist. Denn ob nun beim klassischen Polizeifilm oder nihilistischem Noir: Die Lebenswirklichkeiten, der Alltag und die spezifischen zeitgeschichtlichen Umstände der jeweiligen Länder kommen in den unterschiedlichen Spielarten unübersehbar zur Geltung. Neben den zwölf Filmen im Symposiumsprogramm sorgen zwischen dem 21. und 24. April sechs Vorträge und ein abschließendes Podium für eine inhaltliche Vertiefung. Polnisches Kultkino im Porträt Kultiges bietet das diesjährige Porträt: Die Werkschau widmet sich Juliusz Machulski, einem der erfolgreichsten Komödien-Regisseure, Drehbuchautoren und Produzenten Polens. Auch wenn der Sohn einer Schauspielerfamilie in Kieślowskis DAS PERSONAL (1975) selbst zunächst vor der Kamera mit dem Film in Kontakt kam, führte ihn sein weiteres Schaffen auf andere Pfade: Hinter die Kamera. Bereits in seinem Regiedebüt ALLES AUF EINE KARTE (1982) machte der Absolvent der renommierten Łódzer Filmhochschule deutlich, dass er seine Inspiration insbesondere aus dem westlichen Genrekino à la Hollywood schöpfte – allerdings ohne dabei Land und Leute aus den Augen zu verlieren. Mit seiner Mischung aus verspielten Dialogen, bissigem Humor und sozial-politischer Kritik trafen seine Filme einen Nerv – und gelten heute als Kult. Darunter vor allem seine ScienceFiction-Satire SEX MISSION (1983), in der sich zwei nach 50 Jahren wiederaufgetaute Wissenschaftler plötzlich in einer autoritären Frauen-Gesellschaft wiederfinden und die Verwechslungskomödie KILLER (1997), in der es ein gleichnamiger Taxifahrer unverhofft mit der Mafia zu tun bekommt. Doch sind nicht nur zahlreiche Preise und volle Kinosäle eindeutige Zeichen seines Erfolges. Die Legende besagt, dass jede/r Pole/in

Portrait „Sex Mission“ WIESBADENER 21


KULTUR

&

KREATIVES

Symposion „Mechanismus“

die Dialoge aus mindestens einem seiner Filme mitsprechen kann. Als Gründer und Geschäftsführer des Studio Filmowe Zebra produzierte Machulski seit 1988 zudem Filme renommierter KollegInnen wie Agnieszka Holland, Jerzy Stuhr und Władysław Pasikowski. Bei goEast wird der Regisseur eine Auswahl seiner größten Publikumserfolge sowie sein weniger beachtetes Historiendrama DIE SCHWADRON (1992) persönlich präsentieren. Weitere Informationen unter: www.filmfestival-goEast.de KARTENVORVERKAUF (ab Anfang April) Tourist Information, Marktstr. 6 Tel: 0611 / 17 29 930

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KULTUR

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Collin Farrell in „The Lobster“

Das Rennen um den weißen Bembel D

as 9. LICHTER Filmfest Frankfurt International zeigt vom 29. März bis 3. April 2016 jede Menge Welt -, Deutschland- und Hessenpremieren. Gut zwanzig Langfilme starten im regionalen Programm. Eine Auswahl von rund zehn Langfilmen geht im LICHTER Wettbewerb in das Rennen um den begehrten Weißen Bembel. Die ersten sechs Filme sind gesetzt: „Yallah! Underground” von Farid Eslam zeichnet das bewegende Porträt einflussreicher Untergrund – Musiker während des Arabischen Frühlings. In den Metropolen Beirut, Kairo, Amman oder Ramallah leben die jungen Kreativen ihren Traum von Freiheit

und Demokratie. Mit elektronischen Beats, provokanten Texten und selbstbewusster Weiblichkeit rütteln sie an den Säulen der autokratischen Regime. Die Deutschlandpremiere „Trading Germans” von Răzvan Georgescu ist ein Agententhriller und eine kunstvolle Dokumentation zugleich. In einem Bukarester Hotel verhandelt Heinz Günther Hüsch, der geheime Unterhändler der Bundesregierung, mit Ceauşescus Geheimdienst. Das Ziel: die größte Freikaufaktion des Kalten Krieges. 240.000 Rumäniendeutsche können anschließend in den Westen ausreisen. Politiker und Verantwortliche beider Seiten geben tiefe Einblicke in die geheimen Deals um den einzigen Riss im Eisernen Vorhang.

Weltpremiere feiert der Dokumentarfilm “Lisbeths letzte Reise”. Der Frankfurter Filmemacher Thomas Carlé, Medienprofessor in Darmstadt, hat über zehn Jahre das Sterben seiner Eltern mit der Kamera begleitet. Ein schonungslos aufrichtiger, berührender und mutiger Film. Christian Züberts „Ein Atem”, zum Großteil in Frankfurt gedreht, hatte seine Weltpremiere auf dem Filmfestival von Toronto. In dem Drama muss die Athenerin Elena aus finanzieller Not in Deutschland als Kindermädchen bei einem wohlhabenden Paar arbeiten. In einem Augenblick ihrer Unachtsamkeit wird die kleine Lotte entführt. Der einfühlsame Film gibt der Griechenlandkrise ein Gesicht und ist WIESBADENER 23


KULTUR

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Aus dem Abschlussfilm „Jonathan“

eine scharfe Beobachtung menschlicher Befindlichkeiten. „Im Sommer wohnt er unten”, von der Hessischen Filmförderung kofinanziert, ist das Langfilmdebüt von Tom Sommerlatte. Die Culture – Clash – Komödie spielt in einem Sommerhaus in Frankreich. Dort treffen zwei Brüder aufeinander: Der eine ein liebenswerter Versager, der andere ein angestrengter Karrierist. Der Film ist eine fein beobachtete Charakterstudie, die mit viel Witz und Charme Machtkonstellationen innerhalb einer Familie aufzeigt – ein großartiger Ensemblefilm. Als „Grande Finale” präsentiert LICHTER die Hessenpremiere „JoAus „Trading Germans“

nathan” von Piotr Lewandowski. In eindrucksvollen Bildern erzählt der LICHTER Abschlussfilm aus dem Leben des 24-jährigen Jonathan, der sich um seinen todkranken Vater Burghardt kümmert. Einzig bei Pflegerin Anka findet er Trost und Geborgenheit. Als sich ein Jugendfreund des Vaters als dessen Liebhaber herausstellt, lässt sich die Vergangenheit nicht mehr verdrängen. Vater und Sohn müssen sich ihrer Geschichte stellen. Auch außerhalb des Wettbewerbs zeigt LICHTER, wie groß die Vielfalt herausragender Produktionen mit Rhein-Main-Bezug ist. Mit prominenten Schauspielern machen zwei Produktionen von sich reden: „Schrotten!” ist der erste Langfilm des 2012 für einen Kurzfilm - Oscar

nominierten Regisseurs Max Zähle. Die wilde Mischung aus Komödie, Hamburg- Western und Milieufilm erzählt vom Überlebenskampf des Schrottplatzclans Talhammer. Mit Lucas Gregorowicz (Lammbock) und Frederick Lau (Victoria) ist der vom Hessischen Rundfunk koproduzierte Film namhaft besetzt. Bei LICHTER läuft Schrotten! als Hessenpremiere. Patrick Siegfried Zimmers „Anhedonia – Narzissmus als Narkose” spielt in einer dystopischen Zukunft, in der eine betäubende Volkskrankheit um sich greift. Die infizierten Brüder Franz und Friedrich sind nicht mehr in der Lage, Freude, Lust und Befriedigung zu empfinden. Gepeinigt begeben sie sich in die Nervenklinik des rätselhaften Professors Immanuel Young. Der Film ist ein surrealer Trip voller schräger Zitate,mit Robert Stadlober, Blixa Bargeld und Tocotronics-Frontmann Dirk von Lowtzow in den Hauptrollen. Weitere Informationen zu allen beim LICHTER Filmfest laufenden Filmen finden Sie unter www.lichter-filmfest.de

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KULTUR

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Mutter Courage und ihre Kinder: Das Bühnenteam mit „Feldprediger” Michael Birnbaum (3. von links) und Solveig Arnarsdottir als furios aufspielende Titelheldin Courage (4. von links) nimmt den Premierenapplaus entgegen.

Nathan der Weise, die „unverheiratete” Mutter Courage und Elektra bei Dr. med. Hiob Prätorius Blick auf die Bretter in Wiesbaden, Mainz und Darmstadt

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utter Courage hat fertig. Ihr Karren ist ihr feste Burg`, die zieht sie allein durch das kriegszerstörte Land. „Mich und meine Kinder durchbringen mit dem Wagen“ hat sie wollen, nur den Wagen bringt sie durch. Aber: „Ich lass mir den Krieg nicht madig machen.“ Ihre Kinder Eilif (Christian Erdt), Schweizerkas (Nils Strunk) und die stumme Kattrin (Barbara Dussler) hat die ausgebuffte Marketenderin, teils mit eigenem Zutun, verloren.

Mit dynamischer Verve ist Solveig Arnarsdottir die scheinbar herzlose, verzweifelt auftrumpfende BandenMutter Courage „ohne Seel“, wird vom Publikum bejubelt. Thorleifur Örn Arnarssons zupackende, zweite Brecht-Auslegung (nach der Dreigroschenoper) besticht mit Variete-Charme, der sich zum Grauen wandelt. Michael Birnbaums töricht-zynischer Feldprediger ist ein Kabinettstückchen. Der Karren ist bei Josef Haldorsson die Drehbühne, die

weißen Wänden sind mit Blut und Galgenmännchen-Graffiti verschmiert, die Soundcollage von Gabriel Cazes spielt eine eigene Rolle. Absolut sehenswert. Die Wiederaufnahme von Rebecca Horns überzeugender Sicht auf die Strauss-Oper „Elektra“ im eindrücklichen Bühnenbild der Künstlerin (IMF 2010) beschert einen psychoanalytisch grundierten Abend mit Nervenkitzel und Stimmen zum Niederknien. Die rachedurstige Königstochter Elektra, die ihre WIESBADENER 25


KULTUR

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Mutter Laufenberg hat ihren Sprössling Uwe Eric als Dr. med. Hiob Prätorius gesehen und gratuliert ihrem „Superfilius” zur gelungenen Premiere.

Mutter Klytämnestra (ausdrucksstark: Dalia Schaechter) für ihren ermordeten Vater Agamemnon büßen lassen will, ist bei der hoch dramatischen Sopranistin Catherine Foster bestens aufgehoben. Erika Sunnegardh begeistert als vokal leuchtende Chrysothemis, Young Doo Park ist ein profunder Orest, Aaron Cowley gefiel als jugendlich wirkender Aegisth. Ein besonderes „Heldenerlebnis“ wurde die Dernière von Leo

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Janáceks „Katja Kabanova“ (auf tschechisch) in der überzeugenden Sicht des südafrikanischen Regisseurs Matthew Wild mit einem klangschön auftrumpfenden Orchester unter GMD Zsolt Hamar. Stimmlich angeschlagen, verkörperte Mirko Roschkowski das Muttersöhnchen Boris im russischen Plattenbauambiente, derweil Thomas Blondelle („Boris-erfahren“ und als Graf von Luxemburg im Haus) aus der Proszeniumsloge tenoral glänzte. Sabine Cvilak ist

eine vokal berückende Katja. Auch Dalia Schaechter (Kabanicha), Wolf Matthias Friedrich (Dikoj), Silvia Hauer (Warwara), Aaron Cawley (Tichon) und Benedikt Nawrath als junger Lehrer Kudrjasch wurden stürmisch gefeiert. Uwe Eric Laufenberg wollte mal wieder schauspielend auf die Bretter, gönnte sich statusgemäß einen (mindestens) Halb-Gott in weiß. Der Intendant gab erkennbar lustvoll den humorvollen Medizinmann Dr. med. Hiob Prätorius, nicht ohne seinen Schal und jovial menschenfreundliche Attitude. Der leicht angejahrte Dauerbrenner von Curt Goetz ist von Carsten Kochan flott inszeniert und bietet Raum für kleine Kabinettstückchen von der einfach hinreißenden Kammerschauspielerin Monika Kroll, dem erschröcklich skurrilen Rainer Kühn, dem neiderfüllten „Gegenspieler“ Uwe Kraus, dem prägnanten Michael Birnbaum und dem wunderbar „britisch“ agierenden Lukas Benjamin Engel als Dr. Watson „Auf Flügeln des Gesangs” beim Goldenen Bühnenjubiläum von Kammersänger Schulte: René Kollo, Cristina Pasaroiu, Eike Wilm Schulte und Pianistin Erika LeRoux (von links).


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im Duo mit dem alerten Holmes (Stefan Graf), die den Unfalltod des Arztes mit seiner zickigen Gattin Maria Violetta (Barbara Dussler) aufklären. Von wegen –Lachen ist gesund.

Blick nach Mainz

Lessings „Nathan der Weise“ mit der „Ringparabel“ ist so brisant wie aktuell, braucht außer Pflastersteinen - außen fast zum Stolpern locker verlegt - kein Bühnenbild, auch die Kostüme lenken nicht ab. Erfreulich: Hausregisseur K. D. Schmidt verlässt sich in seiner schnörkellosen Inszenierung auf nichts als den Text und sein hervorragendes Schauspielteam, das in den Bann zieht. Murat Yeginer ist ein herzensgut nachsichtiger Nathan, Lilith Häßle seine anrührende (Stief-)Tochter Recha, Rüdiger Hauffe ist ein bewegender Tempelherr, Martin Herrmanns Sultan Saladin ist so lernfähig wie seine Schwester Sitta Leoni Schulz so intelligent wie gewitzt. Armin Dillenberger erschreckt als verschwitzt keifender Patriarch. Ansehen! Wajdi Mouawads Kriegsstück „Verbrennungen“ (2010 verfilmt als „Die Frau, die singt“) basiert als gruselige Familien-Geschichte im Nahen Osten auf einem realen Vorbild und schnürt den Atem ab. „Jetzt, da wir zusammen sind, geht es besser“ ist der einzige Satz, den Nawal nach fünf Jahren

Schnüren mit der aufrüttelnden I Inszenierung „Verbrennungen” den Atem ab: Rüdiger Hauffe, Leoni Schulz, Andrea Quirbach, Lilith Häßle, WIESBADENER 27 David Schellenberg (von links).


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Das Jahr fing ausgezeichnet an mit einem unschlagbaren Duo – Schauspielerin-Diseuse Chris Pichler und Koloratur-Sopranistin Gloria Rehm in Aktion (von links).

Schweigen sprach, bevor sie starb. Den Zwillingen Jeanne und Simon befiehlt ihr Testament die Suche nach dem Vater und einem bislang unbekannten Bruder. Die Bilder der markanten Inszenierung von Klaus Schumacher prägen sich in die Netzhaut. Die schmerzhaft intensive Verkörperung der Figuren hallt noch nach, bevor der anhaltende Applaus losbricht. Chapeau dem beklemmend-berührenden Spiel von Andrea Quirbach (Nawal), Lilith Häßle (Jeanne), David Schellenberg (Simon), Armin Dillenberger und Rüdiger Hauffe verkörpern glaubhaft mehrere Figuren, Leonie Schulz (Jihane, Nazirta, Sawda) und Matthias Lamp als Soldat und Psychopath Nihad. Hervorragend! Vom Publikum ausdauernd gefeiert, ging „Die Unverheiratete“ auf U17 in Anwesenheit des Autors Palmetshofer, der einen realen Fall verarbeitet hat, als Mehrgenerationen-Stück über die Bühne. „Frauenpower“ in szenischer Dichte bietet das überzeugende Regiedebüt von Jana Vetten. Bühne/Kostüme Eugenia Leis zeigen vor dem dreigeteilten Wohncontainer den blutroten Faden der Verstrickung seit der Denunziation der unbelehrbaren „Alten“ (grandios: Monika Dortschy), die kurz vor Kriegsende einen möglichen De28

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serteur der Hinrichtung ausliefert. Die Tochter als „Mittlere“ (intensiv: Andrea Quirbach) und die Enkelin als „Junge“ (prägnant: Lilith Häßle) sind in der Verdrängung gefangen und agieren die „vererbte“ Gefühlsarmut als eine Art Elektra und mit alkoholbefeuertem Männerverschleiß aus. Ob der Tod am Galgenbaum im Vorgarten ein unbewusstes Schuleingeständnis ist, bleibt offen. Giacomo Puccinis Klassiker „Tosca“ in Julia Hölschers Sicht und der verGitterten, teils zur Selbstreflektion mit Riesenspiegel á la Rebecca Horn aufwartenden Bühne (Thomas Rupert) und dem präzise agierenden Staatsorchester unter Paul Johannes Kirchner fesselt das Publikum mit Kabale und Liebe. Nadja Stefanoff ist eine vocal glühende Tosca, die es mit dem Bösewicht Scarpia aufnimmt. Derrick Ballard fasziniert stimmlich trotz „pompööser“ Maske. Toscas geliebter Möchtegernrevoluzzer Cavaradossi (Eric Laporte) nimmt mit kraftvollem Schmelz für sich ein. Die ach so „romantische Soirée Lore Lay“ kommt bei Nikolaus Helbling nicht mit der Blauen Blume, doch mit Goethes „Heideröslein“ und charmantem Pfiff, mit Baseballschläger & schönen

Grüßen von Loriot daher. Freigeist Heinrich Heine als „des freien Rheines noch weit freierer Sohn“ ist in Person von Klaus Köhler dabei. Der musikalische Leiter Paul-Johannes Kirchner bekommt Unterstützung von Madame Eisenhut, alias Pianistin Erika LeRoux. Der berückende Gesang von Dorin Rahardja schmeichelt sich ins Ohr, Peter Felix Bauers baritönendes „Um Mitternacht“ kriegt Beifall auf offener Szene.

Blick nach Darmstadt

Hier tobt „der nackte Wahnsinn“ in der „Mutter aller Komödien“ von Michael Frayn. Wie bei Intendant Beilharz in Wiesbaden, jetzt in Darmstadt, reitet die frühere „Wartburg“-Leiterin Caroline Stolz mit ihrem Ausstattungs-Team Stephens und Neidert eine treffsichere Attacke auf die Lachmuskeln. „King of Treppensturz“ Wolfgang Böhm ist wieder da, auch Ulrich Cyran als herrlich versoffener Senior. Und Regine Vergeen (Dotty) wurde nach der Premiere als Jubilarin auf den Brettern gefeiert. „Das ist Leben. Zack, Zack!“ Text und Fotos: Gesine Werner


KULTUR

&

KREATIVES

H. Wurm: Essiggurkerl

I

n der Themenausstellung „ICH” zeigt die Schirn Kunsthalle Frankfurt vom 10. März bis 29. Mai 2016 Selbstporträts zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Zu sehen sind 40 internationale Positionen aus Malerei, Fotografie, Video, Skulptur und Performance, unter anderem von John Bock, Eberhard Havekost, Alicja Kwade, Mark Leckey, Nam June Paik, Pamela Rosenkranz, Rosemarie Trockel und Erwin Wurm. Was erwartet man von einem Bild, das ein Selbstporträt sein soll? Die Bestandteile sind eigentlich über Jahrhunderte erprobt: Die Künstlerinnen oder Künstler erforschen ihre Gesichter im Spiegel und setzen diese Erfahrung ins Bild. Die Moderne brachte unzählige Selbstdarsteller hervor und versprach sich von ihnen nicht selten das nackte Selbstbekenntnis. Und heute? Künstlerinnen und Künstler halten dem Betrachter nicht länger ihr Gesicht vor Augen. Sie lassen die Selbstenthüllung hinter sich, entziehen sich dem Blick und gehen auf Umwege – und auch auf Distanz zum eigenen Ich. Oft wissen wir nur, dass es

sich um Selbstdarstellungen handelt, weil uns das der Titel verrät: Imi Knoebel präsentiert eine Ansammlung von Utensilien als Selbstporträt mit Pappkarton, Gabriel Kuri eine Kombination aus Isolierfolie und einer Muschel, Sarah Lucas tritt dem Betrachter beinahe ins Gesicht, und Florian Meisenberg lässt ihn per Smartphone-Livestream an seinem Leben teilhaben. Ironisch, spielerisch und dekonstruktiv sind diese Selbstporträts von heute. Die Zeiten, in denen sich der Künstler ohne Ironie ins Zentrum des Bildes setzen konnte, sind offensichtlich vorbei. Nicht zuletzt haben sich auch die Rahmenbedingungen einer solchen Bildproduktion erdrutschartig verändert. Erstmals in seiner langen Tradition ist das Selbstporträt heute als Kulturtechnik im Alltag verbreitet und jedem zugänglich. Es ist damit als exklusives Produkt künstlerischer Subjektivität Geschichte. Selbstbildnis ohne Selbst, Porträt ohne Gesicht, Krise der Repräsentation – das Selbstporträt hat sich von der Illusion der Realität verabschiedet. Ähnlichkeit wird gemieden, das Äußere wird verborgen.

Die Ausstellung „ICH” folgt den Bilderstürmern des Ich auf ihrer Suche nach einer zeitgemäßen Form der Selbstdarstellung. „ICH” vom 10.März bis 29. Mai 2016 Schirn Kunsthalle Frankfurt Römerberg, 60311 Frankfurt Öffnbungszeioten: Di, Fr – So 10 – 19 Uhr; Mi + Do 10 – 22 Uhr www.schirn.de

ICH WIESBADENER 29


KULTUR

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mos und Mikrokosmos werden verschränkt, Autobahnen werden zu Rosenkränzen oder Filmschleifen. Alles bleibt in Bewegung, weil es muss. Weiter, weiter scheint ein imaginärer Zirkusdirektor zu rufen: „Rrreinspaziert!!! Spazieren sie rrrein!!!” Wir feiern mit Thomas Bayrle ein Jubiläum. Hier vor Ort fand 1966 eine seiner ersten Museumsausstellungen statt. Damals konnte in der „extra”-Ausstellung ein ganzer Raum mit seinen Maschinen bestaunt werden, und die „Nassauische landeszeitung nannte ihn den „Schelm von Bergen-Enkheim”. Thomas Bayrles Maschinen aus der damaligen Präsentation finden sich ebenso wieder, wie begleitende Studien, Skizzen und aktuelle Arbeiten der letzten Jahre. Genau wie damals glänzt Bayrle auch heute mit ästhetischer Analyse, aber auch feinsinniger Kritik der uns umgebenden Bild- und Lebenswelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Zeichnungen der 1960er und 1970er Jahre. Bayrles künstlerische Entwicklung lässt sich daran ebenso studieren, wie der Übergang und Eingang seiner Motive in die Gebrauchs- und Werbegrafik. Thomas Bayrle: Ajax

Thomas Bayrle – Seniorentreffen T

homas Bayrle (geboren 1937 in Berlin) beschäftigt sich seit jeher mit der Ästhetik maschineller Produktion. Muster und Rhythmus sind zentrale Aspekte und Verfahren seiner Arbeit. Der Einzelne und die Masse stehen sich untrennbar, aber auch im Widerspruch gegenüber. Seit den 1960er Jahren in Frankfurt beheimatet, generierte er aus dem Bildmaterial der damals in linken Kreisen populären „China im Bild”Hefte Vorlagen für seine Zeichnun30

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gen, Drucke und Malereien, sowie ab 1963 auch skulptural-mechanischen Werke. Ohne Wertung zitiert er die Bilder Rotchinas genauso wie die des Kennedy-Besuchs in Berlin. Faszinosum ist die begeisterte, tobende Masse, das Verschwinden des Individuums zugunsten eines umfassenden Bildes oder Körpers. Das Serielle seiner Motive findet sich in der nicht enden wollenden Bewegung technischer Abläufe genauso wie in der schlichten Wiederholung des Bildgegenstandes. Makrokos-

Thoms Bayrle: Seniorenfeier 4. März – 26. Juni 2016 Museum Wiesbaden Friedrich-Ebert-Allee 2 65185 Wiesbaden Geöffnet Di + Do 10 – 20 Uhr, Mi, Fr – So 10 – 17 Uhr www.museum-wiesbaden.de


KULTOUREN

gang lin, Stadtverordnetenvorsteher Wolf SEG-Geschäftsführer Roland Stöck sind guter Dinge links) (von rum Gunt eas Andr r Nickel und SEG-Geschäftsführe am Zollspeicher Biebrich.

Eine „Wiesbadener Erfolgsgeschichte ” hier aus“, versprach An„In einem Jahr sieht es ganz anders -Neujahrsempfangs. SEG dreas Guntrum als Gastgeber des ende Zollspeicher tröm vers häre Der (noch) marode Atmosp t des Geschehens“ bewusst am Rheinufer Biebrich war als „Or gewählt. von künftigen EigentumswohHier schwärmte der Geschäftsführer omie. Vor „großem Bahnhof“ nungen und der geplanten Gastron el, OB Sven Gerich, Ehrenbürund Parlamentschef Wolfgang Nick die Stadtentwickungsgesellger und Alt-OB Rudi Schmitt stellte Vorhaben vor. Bernd Hans schaft SEG rund 300 Gästen aktuelle z Ommert sorgten im ZollGietz, Wahan Cherbettchian und Göt mung. Stim e speicher gekonnt für beswingt , Zweibörn und „Eichen“ auf Mit den Projekten Hainweg, Parkfeld tgeber 1500 neue Wohnungen dem Gräselberg kündigten die Gas n „sehr zügig“ 100 Wohnungen an. Entlang des Siegfriedrings solle en Flüchtlingsfamilien ein end errichtet werden, „um Schutz such “ ern. Dach über dem Kopf zu sich Flüchtlinge geschaffen. StudenBislang wurde Wohnraum für 2500 Wohneinheiten ermöglicht. tisches Wohnen wird durch rund 275 blickte auf die nach 43 JahSEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin Bergkirchenviertels mit des ng ieru ren erfolgreich beendete San men von 66 Millionen Euro. 143 Grundstücken und einem Volu an die maßgebliche Rolle des Ehrenbürger Rudi Schmitt erinnerte sbaden-Mitte, Richard Werner, damaligen Ortsvorstehers von Wie nbevölkerung im Kiez naWoh und dessen Engagement für die mens „Katzeloch“. rat Aufsichtsratsvorsitzende Oberbürgermeister Sven Gerich vert e bestehende SEG als „WiesSigrid Möricke und lobte die 20 Jahr badener Erfolgsgeschichte“. Text und Foto: Gesine Werner

dt kann auch Chansonette Die Rheingauer Ikone Ulrike Nera tollen CCW-Wochenende die beim te und Moderation, bezauber me und Fachkenntnis. Char vierfarbbunte Gudd Stubb mit

Budenzauber vom Feinsten im Kurhaus voller Narren beim CCW-Wochenende zen – die Fasse„Auch wenn die Welt in Turbulen er dem aktuellen nacht kennt keine Grenzen!“ Unt sling-Gala und Motto setzten närrische CCW-Rie tem Budenzauber inan fulm CCW-Kostümsitzung mit m. Stro r die Gudd Stubb unte die Großfamilie Im „Kurhaus voller Narren“ riss es e. V. von den des Carneval Clubs Wiesbaden 1954 Neradt gab mit e Ulrik e Stühlen. Die Rheingauer Ikon Chansonette. auch kann und Bravour die Moderatorin rme zu Füßen, Der Saal lag ihrem fachkundigen Cha Guntrum, CCWfeierte CCW-Clubpräsident Andreas Weinmajestäten. Sitzungspräsident Michael Wink und Höhn, Heinz Die Weingüter Diefenhardt, Jürgen oss Vollrads, Schl h, Bart gut Sekt Nikolai, Wein- und Eser kredenzten ust Aug t ngu Wei und Speicher-Schuth „Füsiliergarde ausgesuchte Spitzengewächse. Die Tamtam. Andy tig Gonsenheim“ machte wieder zünf n zu Chuck hter Töc i zwe Ost mutiert als Vater von eles: „Kaan Tach t rede man Iron Norris und Guntram der nit gen´s wan an, Fraa e t pack t Mann uff de Wel lm Helmut Sche Erzfällt!“ Doch: „Meenzer welcome!“ f unten“ Kop tion Fritz sieht in den Hirnen der „Genera nd.“ gsla ein „cerebrales Bauerwartun das CCW-HofbalMit hinreißendem Musicalflair lässt erbeben. Köstlich lett TV Strinz Margarethä die Rostra s Christian Schier durchgeknallt, schießen die Anarcho mariechen Tanz ab. & Martin Heininger den Vogel Schelling elina Ang mit elte Luzie Mae Schwartz wirb elt H.J. geiß nd“ dhu Win lli „Wi über die Bühne. Als inbar sche Nur e“. gag r-Ba este „Silv er Radelli die Köln chen biss „Ein leicht bekifft sind die Gartenzwerge: ein prima GoldGras muss sein!“ Die Amandas sind W IESBADENER 31 kehlchen-Quartett. Text und Foto: Gesine Werner


KULTOUREN

bürgermeister Sven Gerich, Innenminister Peter Beuth, Ober IHK-Präsident Dr. Christian Gastl, fier, Bouf r Volke Ministerpräsident e auptgeschäftsführer Joachim Nold IHK-H und rs Landrat Burkhard Albe (von links)

kstatt” Jahren residiert die vielsaitige „Wer „Alles muss möglich sein.” Seit 20 „Hinterhof-Palazzo”. anten charm im ix elcro an-D Sulliv von Sopranistin Mary Lou

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bDer Hinterhof-Palazzo zele riert ein Jubiläums-JA!

als Gastredner beim Ministerpräsident Volker Bouffier strie- und HandelsIndu der großen Neujahrsempfang kammer

lcroix, die als „kulturelle Sopranistin Mary Lou Sullivan-De tend seit mehr 30 Jahren mit Wes Institution“ im Wiesbadener l und Sprache“ Publikum ihrer „Werkstatt für Gesang, Spie eht, zelebriert ein Jubiläund Lernwillige in ihren Bann anzi und. ums-JA! mit einzigartigem Hintergr

nnen, mutig und zu„Gehen wir es an – wahrhaftig, beso die etwas unternehn, versichtlich Wir brauchen Mensche Alle für die „Hilfsbean k Dan men!“ Starke Worte und ein „Hassparolen“ schüreitschaft“ in punkto Flüchtlinge, Wer bekommen. Vor rund re, solle am Wahltag die Quittung ident als Festredner 500 Gästen sprach der Ministerpräs - und Handelskammer. beim Neujahrsempfang der Industrie g Nickel und dem fgan Neben Parlamentspräsident Wol Gerich waren drei Sven r eiste amtierenden Oberbürgerm nd Diehl und Dr. ebra Hild sch, Jent . Amtsvorgänger - Prof t war fast komplett Helmut Müller - im Saal, der Magistra vertreten. nach Hessen Der Umgang mit den zunehmend auch des Thema. chen errs beh war strömenden Flüchtlingen seiner Begrüin ies verw tl Gas stian IHK-Präsident Dr. Chri üchteten und den ßung auf das große Potenzial der Gefl meinschaft“. Gerne „Zusammenhalt in unserer Wertege kurzfristig aufgelegte zur Nachahmung empfohlen sei das men gefördert - „seit rneh Unte IHK-Projekt, in dem - von 40 Nationen“ eine BeNovember 19 Flüchtlingen aus acht werden Brücken in die rufsperspektive eröffnet wird. Hier einfach gemacht! Wir Gesellschaft gebaut: „Wir haben es und nicht zulassen, ben müssen mutig und reformfähig blei rem Land die Oberunse in dass die Angst vor Veränderung ident zu ähnlichen Präs IHKder rte hand gewinnt“, ermunte Projekten. seltenen „SchulterLandrat Burkhard Albers lobte den „Riesenherausfordeschluss im Landtag“, warnte vor der unsere Grenzen.“ Es an en rung“ und bekannte: „Wir stoß anderungssteuerung Zuw der n seien wirksame Mechanisme en. nötig, abseits von Stacheldrahtzäun Willkommenskultur in llose ispie „be die e Sven Gerich lobt Bevölkerung am Ziel Wiesbaden“, sah die einheimische t am Anfang“ und „ers htsort der Flüchtlinge Sehnsuc und 32 MADE IN WIESBADEN den sozialen Frie, sein s mus stellte klar: Oberste Priorität Text und Foto: Gesine Werner den zu wahren.“

mantes Domizil im HofgeSeit 1996 hat die Werkstatt ihr char t den Namen „Hinterträg und 35 bäude der Walramstraße zum 2oJährigen lebt die hof-Palazzo“ als Markenzeichen. Und hule Wiesbaden ihr VielsaiGesangs-Dozentin der Schauspielsc sein“ und bittet zu attraktiven tigkeits-Credo „Alles muss möglich Veranstaltungen. merfest unter der Devise „20 Am 17. September wird das Spätsom ngast ist die NamensgebeJA!re Hinterhof-Palazzo“ gefeiert, Ehre len Salon. rin Gesine Werner vom Interkulturel ist Alasdair Cameron im HinZuvor gastiert der schottische Pian latti, Bach, Beethoven & Co. terhof-Palazzo mit Werken von Scar Lou ein Intensiv-Seminar zu am 19. März. Ende April leitet Mary n (orga@trialog-info.de). „Stimme und Biographie“ in Aarberge iftstellerin Suffragette - eine Unter dem Titel „Komponistin, Schr 1944) „widmet sich die Haus– 8 (185 th Begegnung mit Ethel Smy üller und Aktrice Sina Weiß herrin mit Pianistin Sigrid Jennes-M rianischen Musikdramatider zu Unrecht wenig bekannten vikto in Deutschland uraufführgekerin. Vier ihrer sechs Opern wurden nlicher als die von Händel!“ män führt, Shaw lobte: „Ihre Musik ist Licht in der Toscana“ ist Beim Openair-Seminar „Stimme und dem Mary Lou im Mozarteum Tastenlöwe Alasdair Cameron, mit of London konzertierte, daSalzburg und der Royal Festival Hall en, Hexen, Heiligen“ im bei. Die Opernklasse gastiert mit „Nix log“. „Tria von Haus Quitte zum 30Jährigen Text und Foto: Gesine Werner


KULTOUREN

as für das „Theater der Neugier”: Thom Preis der deutschen Theaterverlage d Schmidt, Gustav Bern und r Mülle us Mark dant Maagh, Verlag der Autoren, Inten H (von links). Kiepenheuer Bühnenvertriebs Gmb

zer Auszeichnung für das Main „Theater der Neugier“ auch noch „das Theater der Chapeau nach Mainz! Jetzt ist es deutschen Theaterverlage der Neugier“ und bekam den Preis auspiel. Langsam dürfte Sch s sche für innovatives zeitgenössi Trophäen im Intendantender Platz knapp werden vor lauter zimmer von Markus Müller. ublik ist inzwischen so was Das „kleinste Staatstheater“ der Rep für die augenfreundlich insen von „oho“! Mehrere Design-Prei n hatte das Haus ja schon novativ-informativen Werbematerialie nen nun wirklich „großer Wurf“ abgeräumt. Auch sein auf allen Ebe ch“ hatte sich rumgesproder Oper „Peréla / Der Mann aus Rau Operninszenierungen der chen, wurde aus mehreren hundert Deutschen Theaterpreis den Spielzeit nominiert und hätte fast von Gianluca Falaschi sind preis„Faust“ bekommen. Die Kostüme gekrönt. Bravorufen bedachten Premiere Direkt nach der vom Publikum mit erheiratete“ in Anwesenheit von Ewald Palmetshofers „die Unv arte auf der neuen Bühne U17 elsp uspi des Autors bekam die Scha en Theaterverlage überreicht. im Bühnenbild den Preis der deutsch retär Walter Schumacher Nach den Lobesworten von Statssek der Autoren, das Mainzer ag bekannte Thomas Maagh vom Verl z oben“ gestanden. „Began ell schn Haus habe bei der Jury „sehr der neuen Intendanz habe sich sondere Arbeitsatmosphäre“ unter herumgesprochen. e neue Spielarten und SichtDieses „Theater der Neugier“ zeig gehe weit über das übliche ken Stüc weisen, die Beschäftigung mit ren nicht nach irgendeinem Interesse hinaus. Die Programme „gie ältig. Das Staatstheater Mainz Hype“, seien undogmatisch und vielf stehe mitten im Leben. Text und Foto: Gesine Werner

rammvorstellung der 120. Eine Premiere schon bei der Prog kx n Ballettkurator Bruno Heynderic Nebe ele: stspi Maife Internationalen Michael Herrmann mit und g nber Laufe Eric Uwe en die beiden Intendant s Rhein-Main (von links.) Dr. Helmut Müller vom Kulturfond

Wonnemonat mit Uraufführungen und Hommage an Tankred Dorst

Ballett, Junges Uraufführungen, Oper, Schauspiel, : tion pera Theater und eine neue Koo le vom spie fest Mai len Die 120. Internationa alle n che spre Mai 29. 30. April bis zum Generationen an. zur ProgrammvorIntendant Uwe Eric Laufenberg bot Premiere. Erststellung mit 50 Veranstaltungen eine nt des Rheingau mals war Michael Hermann, Intenda Helmut Müller Dr. Musik Festials (RMF) an Bord und urfonds RheinKult des ergänzte als Geschäftsführer Main das Podium. haben“, gab der „Jeder Mai soll ein eigenes Gesicht vor. „Ein Kurs den IMF Hausherr für seine zweiten il den WonApr 30. am fnet eröf “ mutiges Unterfangen ührung von Bernd nemonat. Die Wiesbadener Erstauff aten“ (Regie Alois Zimmermanns Oper „Die Sold halb szenische Vasily Karkhatov) wird aufregend. Die Aenas“ und o „Did ells Purc ry Produktion von Hen . BiennaRMF und r eate tsth Staa tion ist die Koopera ei: Sein dab le-Gründervater Tankred Dorst ist auch stoph Chri Janur isse Meister-werk „Merlin“, von Reg sch Piet ael Mich eler uspi Gockel mit Puppen von Scha ntin nda Inte zer Gra die ckt furios inszeniert, schi Wiesbaden. Iris Laufenberg zu ihrem Bruder nach Auftragswerks Spannend wird die Uraufführung des Manzel. mar Dag „Agota?“ von Agota Kristóf mit mit dem „7“ rs äpfe Schl Die Tanzsparte holt Martin in Christel nier -Pio Tanz ens weg Ballett am Rhein. Nor arsal“. Aus rehe a only it´s „... tet aup Johannessen beh y mit „Last pan Israel kommt die Batsheva Dance Com reiniikve mus mer Work“. Chris Pichler und die Kam tisch man in-ro Rhe n gung des Staatsorchesters sage Der n.“ geta ley Lore die en „...das hat mit ihrem Sing m eine an Ring ners Wag iot: „Lor Hausherr kredenzt te plet der kom Abend“ als „Appetizer“. 2017 wird WIESBADENER 33 . oten geb „Ring“ www.maifestspiele.de

Text und Foto: Gesine Werner


KULTOUREN

rjubilar auf Der „Fleischworscht-Kaiser” als Silbe Doms“. Sitzungsthron – „im Schatten des

dem Kolping-Elferrats-

Fleischworscht-Kaiser im „Schatten des Doms zu Wiesbaden” , Narretei im Gleich„Kolping-Fassenacht - ein Gedicht der Elferrat von gab tto gewicht!“ Das Kampagnen-Mo brierte seine zele und vor en Kolping Zentral Wiesbad s. Gala-Kappensitzung im Roncallihau ine I. & Harald I. im Das närrische Majestäten-Duo Jasm e feierte, schaute mit Lenz Jubeljahr der Dacho, die 6 x elf uffeur und standesCha als Ehrencheffe Werner Mühling eimer Füsiliergarde senh Gon der i gemäßem Remmidemm knöpfte sich lokalen rein. Willem-Alexander van´t Padje ung vor, „de Hobbes“ Ärger mit Hundesteuer und Kehrsatz „Nachtwächter“ Addi Hansi Greb aus Kastel „wird 60“ und von de eebsch Seit. r chte Guckesberger gab den Nachtwä Ernst Neger, brachte Thomas, der Enkel des legendären mit seinem Ohrwurm den Saal ins gemütliche Schunkeln nung – der Dom zu „im Schatten des Doms.“ Ging in Ord ch nebenan. Im glei ist und Wissbade heißt St. Bonifatius „Bütten-Quadriere früh die ar sog proppenvollen Saale war en – aus gegebenem ga“ um Stefan Fink komplett erschien Anlass. Wasserflöh hat den Helmut Fritz von den Schaarstaner „Ei-Phones“ entdes und ergr männlich-praktischen Hint Protokoller“ und und frau „Klo als deckt. Joe Mauer kam gab die gespaltene Persönlichkeit. Weimann überraschte Das Fidele Elf-Urgestein Wolfgang gratulierte, aber nix inik Dom Stefan Fink, dem auch Filius ltige“ Getränken istha „ge und verraten hatte. Laudatio en „im Leben is doch galten dem Silberjubiläum. Von weg -Kaiser“ Fink zuvor vieles worscht!“ – wie „Fleischworscht rt seit 25 Jahren in ente behauptet hatte. Der Sitzungspräsi der närrischen auf Bütt die diversen Rollen und Kostümen Rostra.

Text und Foto: Gesine Werner 34

MADE IN WIESBADEN

wie Ali alles reines „Kunst-Hand-Werk”, Im Atelier Nilu an der Saalgasse ist ndschneidemaschine ut-Ru parto Passe ten ickel entw t Hashemzadeh an der selbs und der Kerze zeigt.

Das Außergewöhnliche als gelebte Normalität nen Geldbeutel erschwing„Schönheit muss auch für den klei sbadeners Alireza lwie Wah lich sein“, ist die Devise des sein „Atelier Nilu“ in k Blic en erst Hashemzadeh. Auf den nnbar, was den stets gut – die persische Lilie Nilufar – ist erke net. gelaunten genialen Tüftler auszeich entrieb“ und hat mit seinen Der Technikprofi ist ein „Daniel Düs ntergekommenen Räume „goldenen Händen“ die morbide heru e im Wortsinne eigen-händes früheren „Bebop“ in der Saalgass bekam während der langen dig saniert. Das barrierefreie Kleinod wand und Parkett. Die Umbauphase eine güldene Zwischen , originelle Theke und das kten Glasvitrine mit raffinierten Lichteffe Marke Eigenbau. sind pen Beleuchtungssystem samt Lam ier Nilu auch. Das AußerEin gemütliche Steh-Café ist das Atel r von Filius Sam in seiner gewöhnliche ist für den stolzen Vate bte Normalität. Ob edbestens ausgestatteten Werkstatt gele r Materialmix – jedes ode gel Spie ler Naturstoff, antiquarischer mung zum Unikat. Kunstwerk wird durch individuelle Rah Versilbern von Bildern und Restaurieren, Poliment-Vergolden und Seine per Hand gegos. Rahmen beherrscht der Hausherr auch tionen mit eingelassenen krea igen senen Rahmen mit Kunstharz-E Elementen haben eigenen Pfiff. Schneidemaschine ist ein Selbst die pneumatisch betriebene Eigenkonstruktion. Dem ausmultifunktionales Unikat der Sparte Ehefrau Sahar Ehsani als gute t gebildeten Eisenproduzenten steh en aus eigener Herstellung niss zeug Seele zur Seite. Mit Wachser ran und Isfahan. versorgte er einst die Metropolen Tehe Kurse geplant, in denen InterIm Atelier Nilu sind für den Herbst lernen und eigene Ideen veressierte individuelle Kerzen ziehen keine Grenzen gesetzt. sind ie wirklichen können. Der Phantas Text und Foto: Gesine Werner


KULTOUREN

enbild as”-Darsteller Jürg Wisbach im Bühn Regisseur Markus Kubesch mit „Jud evangelischen der Altar dem vor s) ntuch Faste (Nachbildung eines italienischen Ringkirche.

Ein Verräter zwischen Glaube und Zweifel nt?“ fragt der Mann mit „Ist hier jemand, der mich nicht ken zerrissenen Hemd, der eckt den Striemen am Hals im blutbefl (ihn später zum Gürhat en omm gen sich den Strick vom Halse h den Kirchenraum hautnah tel schlingt) und immer wieder durc , der Jesus-Jünger, der sein ins Publikum tigert. Judas Iskariot Gethsemane ans Kreuz lieferIdol für 30 Silberlinge im Garten denbock mehr sein und will te, will nach 2000 Jahren kein Sün Geschichte loswerden. en isch endlich seine Version der bibl Wie hätten Sie denn gehandelt? belt am Boden, schreit und Er tänzelt und buhlt, läuft und krab stgewissheit, Wut und LarmoSelb schmeichelt, changiert zwischen as bezichtigt das Publikum des yanz, Glauben und Ambivalenz. Jud fordert ein Geständnis Aug in Diebstahls eines Silberreifens und und behauptet schlussendAug, will ein Stück Tuch verscherbeln stolz darauf.“ lich: „Ich heiße Judas. Und ich bin en? Das aufrüttelnde Stück Aber wer sonst will schon Judas heiß s, das niemanden kalt lässt der flämischen Autorin Lot Vekeman der bildstarken Inszenierung und keine Antwort liefert, gastiert in des Staatstheaters Wiesbavon Markus Kubesch in Kooperation der evangelischen sowie und den mit dem Konzert-Theater Bern äusern der Stadt. tesh Got in en katholischen Kirche Wiesbad sbaden aus seiner Zeit am Schauspieler Jürg Wisbach, in Wie t“ (Regie Thor Arnarsson) Staatstheater in Rollen wie „Peer Gyn en Augenblick an in seierst noch plastisch ein Begriff, zieht vom en hängen. Er heizt Lipp den an nen Bann und lässt ihm atemlos rung des enttäuschten Anhändem Publikum mit seiner Verkörpe s derart ein, daß der lang gers und auf ewig verfemten Verräter o-Rufe erst nach einem anhaltende Applaus und mehrere Brav enierung ist ein Erlebnis mit Moment der Stille einsetzen. Die Insz Langzeit- Wirkung. Text und Foto: Gesine Werner

tte Borgmann, Dörte Langfeld, Wer will fleißige Ladies sehn... Brigi d Erfurt engagieren sich im deutschSigri und ig Charlotte Snethlage-Lieb . Charity-Spring-Bazaar am 12. März ihren amerikanischen Frauenclub für

Frühlings-Bazaar für den Guten Zweck Engagements: Es lebe die Tradition des sozialen -amerikanische tsch Deu der Am 12. März 2016 lädt Uhr in der 17 und 10 n che Frauenclub e.V. zwis n Charityebte beli zum der wie ade lonn Kurhaus-Ko Internaist tin Spring-Bazaar ein. Oberst Mary Mar ist OB err irmh Sch er tionale Schirmherrin, deutsch Sven Gerich. s-Basar: HochwerGenüsslich Shoppen beim Frühling eisen. Glas & tige Spenden gibt es zu Flohmarktpr Herren, Kinderund Geschirr, Garderobe für Damen e, Kunst & Kurierät trog bekleidung, Accessoires, Elek Angebot. im sind Co. & g oses, Bücher, Spielzeu en im „deutschZur gemütlichen Shoppingpause werd hentheke Kuc amerikanischen Kaffeehaus“ an der hafte herz und den selbstgebackene Gaumenfreu bar Sekt die Und . auch es Snacks offeriert. Tee gibt . gehört zur Tradition n Präsentkörben Die große Tombola mit den beliebte der heimivon ist winkt mit 700 attraktiven Preisen, geht traös r-Erl Basa Der . schen Wirtschaft bestückt sarmee, Heil die wie n nge ichtu Einr ditionell an soziale Fraudas oder Auxilium, Silberstreifen, die Teestube enhaus. Eine lobenswerte Bilanz. Kraft aktiver Es lebe die Tradition! Die feminine digung von rstän erve Völk als Brückenschläge wird bt. Der deutschgele 1949 seit n scho Person zu Person enclub Wiesbaamerikanische & internationale Frau der Pflege von den e.V. widmet sich seit Gründung tinente hinweg, Kon und Freundschaften über Grenzen Vorurteile ab, t bau , uren Kult lernt von verschiedenen 19 Natioaus ies Lad 180 d Run n. vertieft Beziehunge en, unternehmen nen treffen sich in Interessengrupp l und betreiben Museumstouren, kochen internationa W IESBADENER 35 . Conversation in vielen Zungen Text und Foto: Gesine Werner


KULTOUREN

Gericht diskutierte die BI in der „Wohnen oder Visionen?” im Alten Kluge, Dr. Jörg Jordan, MuseumsCasinogesellschaft: Professor Franz z erator Heinz-Jürgen Hauzel, Hein Mod Klar, r ande Alex Dr. tor direk Dr. Gerhard Obermayr und r lleite Schu er, Hädl Emil ssor Wionski, Profe Exner gaben die Boygroup auf der frühere Oberbürgermeister Achim . dem Podium (von links)

Ein Haus mit der Strahlkraft lebendiger Stadtkultur im Alten Gericht spannend. Die geplante Quo vadis, Stadtmuseum? Es bleibt ller fiel buchstäblich ktke Eröffnung im unterirdischen Mar nstag tropfte es an tsdie nach Fast in´s (Regen-)Wasser - am gutes Omen für das „10mehreren Stellen ins Gewölbe. Kein schon zuvor als bunJahresprovisorium im Marktkeller“, das serschaden ist ein Was desweite Blamage betitelt wurde. Der essor Franz Kluge. Prof her prec Grund zur „Besorgnis“ laut BI-S ndiges Haus der lebe ein für cht Geri Die Bürgerinitiative „Altes Unterschriften gesamStadtkultur“ (wir berichteten) hat 6000 oder Visionen“ in die melt, lud zur Podiumsdiskussion „Wohnen e der Tenor „Es ist Casino-Gesellschaft. Vor vollem Haus wurd zu spät!“ von Fachleut nich ist machbar, es ist finanzierbar und es altungsbeirat, der Gest den te zitier ten untermauert. Prof. Kluge Hausherr Georg et. wert “ Idee zige nwit Wohnbebauung als „wah tskommission, warnte Schmidt-von Rhein, Mitglied der Magistra erbung. „Jede Stadt hat vor Negativfolgen bei der Welterbe-Bew Jörg Jordan, StadtentDr. ein Stadtmuseum, außer Wiesbaden.“ Identifikation der nde fehle wicklungsdezernent a. D. monierte erbe wurde. Dr. Welt el Kass eil derw t, Bevölkerung mit ihrer Stad nal erfahrener MuseumsdiAlexander Klar berichtete als internatio auten wie in Paris, Köln, rektor vom „Regelfall“ der Museen in Altb der alten Räume, Aura Dresden, Stuttgart und plädierte für „die Geschichte“ ist der ation Neg le die Geschichte atmen“. Die „tota ng könne das nieru Insze gute Eine . dem Experten unverständlich hickt nutzen: „Es spricht denkmalgeschützten Alte Gericht gesc alles dafür.“ r und zu spät“ setzte Den „Denkverboten“ der Sorte „zu teue ungsmodelle fürs „tronzier Schulleiter Gerhard Obermayer Fina t rein“) und rechnete nich es et regn ckene Haus“ entgegen („da e als die „Hülle“ des fläch Nutz r meh t biete vor: „Das Alte Gericht und es rechnet sich sogar!“ Jahn-Baus. Es ist kein „Klotz am Bein“ m Exner betonte mit „Es gab nie ein Gutachten!“ Alt-OB Achi ände lösen sich in Einw Blick auf verwendete Steuermittel „alle eum seien heimitmus Stad zum Luft auf.“ Bei einer Umwidmung soren er zu bevorzugen und sicher auch als Spon Handwerk 36 MADE IN WIESBADEN sche de zu gewinnen. www.petition.altesgericht. Text und Foto: Gesine Werner

LeRoux anistin Gloria Rehm, Pianistin Erika Allround-Talent Chris Pichler, Sopr rtlichen Abend rund um die mozä ihrem mit n risse e embl und das Haydn-Ens fen hin. Frauen von „Wolferl” zu Bravo-Ru

Mozärtlich märchenhafte Sternstündlein mit Dornröschen in Berlin und Wien Auch so kann ein mozärt„Ich bin a Narr. Des is bekannt.“ Funke springt sofort Der n. liches Sternstündlein anfange r nach Noten mit dem ode til“ „tex ht über die Rampe und mac art und dessen Mädels genialischen Wolfgang Amadee Moz annt. Das Vergnügen nennt auf köstlich unterhaltsame Art bek Titel „Mozarts Frauen“. sich Kammerkonzert und trägt den

ler (2009 Schauspielerin Das Wiener Allround-Talent Chris Pich recherchierte Konzept und des Jahres) zeichnet für das akribisch für ein genüsslich zelebrierals charmant frecher Kobold Wolferl vielfach prämierte Sopranistin tes Hörtheater verantwortlich. Die enden Koloraturen als glutGloria Rehm empfiehlt sich mit perl ezeichnete Konzert-Piaausg die h volle Königin der Nacht. Auc aufgelegte Haydn-Ensemble nistin Erika LeRoux und das bestens Hiller, Pamela Kremer, Tobias (Thomas Richter, Uta Lorenz, Judith Bravo-Rufen hin. Galler, Jochen Steinmetz) rissen zu

geschnarcht? Oder Fang Schon mal mit Dornröschen lautstark ler mit Verve in (fast) alle Rolden Ball gespielt? Wenn Chris Pich originelles Geräusch-Arselen des Grimm-Klassikers springt, ein das Blechbläser-Ensemble nal zum Spiel-Gefährten macht und tig die Gehörgänge durchdes Hessischen Staatsorchesters tüch ussymbol „Stäbchen“ Stat pustet, derweil Lynn Kao ohne das dienlich „mitspielt“, chen mär und hübsch schwungvoll dirigiert e. Tobias Vorreiter, Martin amüsiert sich das Publikum wie Boll hard Loos, Felix Baur, Schneider, Paul-Heinrich Wellnitz, Bern Christoph Paus und Tubist Andreas Young, Lutz Glenewinkel, Mannen vom Gebläse. Und Roland Vanacek sind die exzellenten sie das Publikum bald wien solle , wenn sie nicht gestorben sind der beglücken. s Pichler hatte sich schon Das Gespann Gloria Rehm und Chri rlin – Wien“ mit dem Sabeim spritzigen Neujahrskonzert „Be r Uwe Eric Laufenbergesso Prof lon-Orchester Wiesbaden und rendes Duo präsentiert. agie ekt perf als Higgins augenzwinkernd der Klangstelle nicht davon. Ohne Zugabe kamen die Zwei von

Text und Foto: Gesine Werner


KULTOUREN

itteckert, vor: Ministerialdirigent Günter Schm Die Wiesbaden-Biennale stellt sich Rose-Lore Scholz, trätin Stad g, nber Laufe Eric Thomas Bellinck, Intendant Uwe . é und Dries Verhoeven (von links) Kurator Martin Hammer, Rabih Mrou

ers Die Asyle des müden Europä im Millionentanker neuen Stücken aus Europa Babylon zu Gast bei Freunden mit k in progress und startet als war gestern. Die Neue ist ein wor „Wiesbaden-Biennale“. werden Interessierte zu Vom 25. August bis 4. September 2016 Altes Gericht, Church St. Au„Spiel-Orten“ gelockt wie Theater, den Gemeinschaft“ wurde gustine. Aus dem „Asyl der kommen „This is not Europe“ ist der das „Asyl des müden Europäers“ und neue Titel. ue Impulse“ und zahlt Dezernentin Rose-Lore Scholz will „ne der Kulturfonds Rhein-Main 150.000 Euro aus dem Stadtsäckel, gibt 650.000 Euro als Löwenist mit 100.000 Euro dabei, das Land itteckert ist beim „MillioSchm anteil. Ministerialdirigent Günter die künstlerische Frischob nt, span nentanker“ der Biennale „ge Laufen bringt“. zellenkur den „müden Europäer“ zum artig die Erfinder Dr. Manfred Intendant Uwe-Eric Laufenberg lobt ia Magdalena Ludewig und Mar Beilharz und Tankred Dorst, stellt vor. Das Theater-Foyer soll Duo ches Martin Hammer als kuratoris rnachtung. Ins „Alte Gericht“ zum „Grandhotel“ werden mit Übe . Cannes-Sieger und Bienkommt ein temporäres Stadtmuseum kommt mit „Imitation of Life“. nale-Dauergast Kornel Mundruczo t „auf die Suche nach Pilzen.“ Dmitry Krymovs „Russian Blues“ geh ri bieten ein „performatives Margarita Tsomou und Georgia Sag ion. Rabih Mroué („Riding Parlament“ zur Krise der Repräsentat Essay. „Ich werde der Bestaton a cloud“) verknüpft Fiction und organisiert Beerdigungen ter sein”, sagt Dries Verhoeven und Co. „mit soviel Leuten wie & für Schuldkomplexe, Privatsphäre mo de Europa Historio en „Do im will möglich.” Thomas Bellinck e sehen. Für mich ist es ein Ekzilo” mal „den Gespenstern ins Aug .” Theaterstück, verkleidet als Museum Text und Foto: Gesine Werner

n, el, Gastgeberin Dr. Felicitas Janso MCV-Ehrenpräsident Dr. Rudi Henk ne Margit ts-Iko nach Fasse us, -Asm erich Nünn Verlegerin Dr. Annette ietz (von links). Sponheimer und Autor Peter Kraw

Aus dem historischen Nähkästchen der Närrischen Zeit am Rhein .... Fassenacht Was Sie schon immer mal über die wissen wollten... einischer KarneDer frühere Präsident der IG Mittelrh ische Brauchnärr das r übe es wert val e.V. hat Wissens iten gebracht: tum auf 192 reich bebilderte Druckse ietz bringt in seiDer studierte Historiker Peter Kraw ht am Rhein“ tnac nem gut lesbaren Sachbuch „Fas und gründlicher ng ahru nerf – das auf langjähriger Eige tsmuseum fußt nach Fast en tsch Recherche u.a. im Deu Fünften Jahreszeit – „Kult, Kultur und Geschichte“ der auf anschauliche Weise nahe. bekannte als Dr. Felicitas Janson vom Erbacher Hof r habe ihr Auto der , ung stell Gastgeberin der Buchvor hhilfe erteilt. Zur als „mein Fastnachtsprofessor“ Nac Margit SponBuchpremiere mit Fassenachts-Ikone i Henkel den Rud heimer gab MCV-Ehrenpräsident Dr. „Gut geet: Plaz sein „Literaturpapst“ und lispelte Förderverein Der . ert“ ensw fehl macht und höchst emp ber. Dr. usge Hera ist V. e. seum tsmu Mainzer Fastnach egerin Verl als Annette Nünnerich-Asmus freute sich schich„Ge rte Spa über „eine echte Kostbarkeit“ der es, isch olog Etym te“. Es geht um Grundsätzliches, nzer Mai ere früh Der hes. Lexikalisches und Historisc NScto pun in auch t rede ietz Kulturdezernent Kraw ei, dab auch ist icht Ged h´n noc Und Zeit Tacheles. der f llche oko wie es sich für einen langjährigen Prot ikat: Präd ört. geh Gonsenheimer „Eiskalten Brüder“ Unbedingt lesenswert. Der Der Erbacher Hof kann auch Alaaf! Fastnacht“ mit der hen mac iber „We end Gesprächsab rmöhn Ina Harder Wäscherprinzessin Tessa I. und Obe e Margit azon -Am aus Beuel und der Fassenachts rl der Session. anke Schm eres WIESBADENER 37 Sponheimer war ein weit erfunden acht astn berf Wei die e Übrigens: 1824 wurd – von Beueler Waschfrauen. : Gesine Werner Text und Foto


KULTUR

&

KREATIVES

Unbegreiflich, aber gewiss A

ls Musiker und Produzent von Independent-Rockmusik besitzt Billy Childish schon lange Kultstatus. Seine erste Band gründete der Brite 1977 in der Hochphase des Punks. Seitdem veröffentlichte der Universalkünstler über hundert Alben, mehr als vierzig Gedichtbände und fünf Romane. In den 1980er Jahren kamen erste Holzschnitte und Gemälde dazu. Geboren wurde Childish 1959 in Chatham, England, wo er heute lebt und arbeitet. Von Punk geblieben sind Childish seine Nonkonformität und seine zügige Arbeitsweise. Mit schnellen Pinselstrichen malt er überwiegend figurativ und referiert die expressionistische Malweise der Klassischen Moderne. Im Laufe der Jahre ist ein Oeuvre von Hunderten von Bildern entstanden. Auch wenn Childish beabsichtigt, in seiner Malerei keine Botschaft zu vermitteln, verfechtet er einen frei38

MADE IN WIESBADEN

en, emotionalen Ausdruck und vor allem die figurative Malerei. Der Brite wendet sich besonders gegen die Konzeptkunst, die er durch die Überbetonung des Intellekts als elitär, emotional unzugänglich und blutleer empfindet. Seine Abneigung gegen konzeptionelle Kunst führte zur Gründung der „Stuckisten”, einer Kunstbewegung, die er mit Charles Thomson 1999 in London als Gegenposition zu den „Young British Artists” ins Leben rief. Der Name der Gruppe geht auf seine damalige Lebensgefährtin zurück, die ihm vorwarf: „Your paintings are stuck! You are stuck!” seine Kunst und er seien stehen geblieben, weil Childish an der Malerei festhielt. Childish entwickelte in seinen Bildern eine eigene Handschrift, die Vorbilder wie Vincent van Gogh, Ferdinand Hodler oder Edvard Munch deutlich werden lassen.

Wie aus der Zeit gefallen wirken Childishs Bilder, der wie seine Vorbilder Farbigkeit expressiv einsetzt, Konturen flirrend auflöst und Formen abstrahiert. Die Schau ind en Opelvillen ist die erste Einzelausstellung von Billy Childish in Deutschland. „Billy Childish – unbegreiflich, aber gewiss Vom 23.März bis 26. Juni 2016 Opelvillen Rüsselsheim Ludwig-Dörfler-Allee 9 65428 Rüsselsheim Öffnungszeiten: Mi 10 – 18 Uhr, Do 1ß – 21 Uhr, Fr – So 10 – 18 Uh r www.opelvillen.de


KULTUR

&

KREATIVES

I

saac Newton erklärte 1676: „Wenn ich weiter gesehen habe, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stehe.” Und die britische Zwei-PfundMünze trug bis vor kurzem den Satz „Standing on the Shoulders of Giants”. Der Ausspruch ist heute so zeitgemäß wie vor hunderten von Jahren. Denn: Nichts kommt aus sich, sondern es gibt stets ein Davor. Alle Menschen auf Erden verbindet, dass sie eine Geschichte besitzen. Sie sind eingebunden in ein Netz aus biologischen, gesellschaftlichen, beruflichen, weltanschaulichen oder genetischen Bezügen. In zahllosen Sphären des Lebens folgen wir auf Vorläufer: In Familien gibt es die Vorfahren, in historischer oder beruflicher Hinsicht existiert zumeist ein Vorgänger, Forscher und Wissenschaftler berufen sich auf die Erkenntnisse von Pionieren, das Denken und die Phantasie werden beflügelt durch die Leistungen von Gründern, Erfindern, Wegbereitern, Erneuerern. Die Geschichte der Menschheit besteht aus einer Fülle von Ereignissen, Erkenntnissen und Errungenschaften, die sich akkumulieren und nachfolgenden Generationen ein Fundament bieten. Die internationale Gruppenausstellung „Auf den Schultern von Giganten” widmet sich diesem Thema der Vorgängerschaft in der zeitgenössischen Kunst. Dabei werden evolutionäre Entwicklungsphasen und familiäre Beziehungsmuster ebenso behandelt wie das Verhältnis zeitgenössischer Künstler zu Werken und Leistungen vorangegangener Künstler.

Das Verlangen nach Neuem, Ungesehenem, Ungedachtem wächst mit dem Vorbehalt gegenüber allzu fremdartigen, schwer fassbaren oder schlecht kategorisierbaren Ergebnissen. Die Ausstellung „Auf den Schultern von Giganten” ist kein Aufruf, sich mit dem Erreichten abzufinden. Vielmehr ist ein beständiges Hinterfragen des herrschenden Konsenses unerlässlich, um blinde, dogmatische Übernahmen zu vermeiden. Aus der Auseinandersetzung mit den Wurzeln und Einflüssen bildender Künstler heraus bildet sie einen Versuch, die Errungenschaften der Vorgänger zu würdigen, indem sie gleichermaßen kritisch betrachtet wie aktiv genutzt werden – genutzt werden für etwas Neues.

AUF DEN SCHULTERN VON GIGANTEN Bis 22. Mai 2016 Kunsthalle Mainz Am Zollhafen 3-5 55118 Mainz Geöffnet: Di, Do + Fr 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 21 Uhr, Sa/So 11 – 18 Uhr www.kunsthalle-mainz.de

Foto: i8 RK: meandmymother

Auf den Schultern von Giganten WIESBADENER 39


KULTUR

&

KREATIVES

100 Jahre DADA stellt die große Ausstellung »Genese Dada. 100 Jahre Dada Zürich« (14. Februar bis 10. Juli 2016) im Arp Museum Bahnhof Rolandseck dar, die in Kooperation mit dem Direktor des Cabaret Voltaire in Zürich, Adrian Notz, erarbeitet wurde.

Arp, Tzara und Janco 1916 in Zürich

I

m Jahr 2016 wird Dada 100. 1916 wurde an einem Februarabend an der Spiegelgasse 1 in Zürich das Cabaret Voltaire aus der Taufe gehoben. Ein Urschrei, der bis heute nachhallt, begleitete den Akt: „Dada, Dada, Dada!”. Tristan Tzara, Hans Arp, Hugo Ball, Emmy Hennings, Marcel Janco, Sophie Taeuber und Richard Huelsenbeck röhrten, girrten, schnalzten „Dada”. Sie tanzten, sangen und stampften „Dada”. Das Cabaret Voltaire wurde zum Melting Pot für Nationalitäten, Kunstgattungen und Stile. Dada war ultramodern, provokativ, erfinderisch und hob die Trennung von Leben und Kunst auf. Zu Beginn der zwanziger Jahre war Dada bereits ein weltumspannendes Netzwerk. Mit ihrem „Mouvement international” und ihren „Weltkongressen” besetzten und durchschweiften die Protagonisten die Metropolen der Welt, um aus dem Globus eine Filiale des Dadaismus zu machen. Als die eigentliche Zugmaschine der Avantgarde war Dada zu Beginn der Zwanzigerjahre eine weltumspannende Bewegung, die annähernd hundert verschiedene 40

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Künstler und ein paar Künstlerinnen aus Süd-, Nord-, West- und Osteuropa, von Amerika bis nach Japan vereinte. Dada wurde zur Urbewegung der Avantgarde, ohne die Surrealismus, Pop Art, Fluxus, Mail Art oder Punk nicht denkbar gewesen wären und die bis in unsere Gegenwart hinein Künstler, Autoren, Designer elektrisiert. Dada als kunsthistorischen Ismus zu denken, würde zu kurz greifen: „Dada war da, bevor Dada da war!” lautet einer der Slogans der Dadaisten. „Dada ist das Chaos, aus dem sich tausend Ordnungen erheben, die sich wieder zum Chaos Dada verschlingen. Dada ist der Verlauf und der Inhalt des gesamten Weltgeschehens gleichzeitig” (Erklärung des Club Dada, in: Richard Huelsenbeck, Der Dada Almanach, Berlin 1920).Dada steht für den radikalen Versuch, bestehende Vorstellungen und Werte ad absurdum zu führen – eine Strategie, die noch immer aktuell ist. Der Begriff DADA hat sich von seinem historischen Moment emanzipiert. Einen zentralen Beitrag zum europaweit gefeierten Dada-Jahr

Die Ausstellung widmet sich intensiv dem intellektuellen und wissenschaftlichen Nährboden der Zeit, aus dem Dada hervorging. Themen wie Mystik, Psyche, Revolte, Philosophie und Literatur stehen dabei in engem Wechselspiel zu den verschiedenen künstlerischen Formen und Praktiken, die sich unter dem Einfluss der Dadaisten in eine gänzlich neue Richtung entwickelt haben – von Tanz, Theater, Poesie und Neuer Musik bis hin zu Masken


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und Kostümen, Collagen, Objekten, Gemälden und Grafiken. Als proklamierte »Stunde Null« in der Kunst stellt Dada somit einen Bruch mit einer chronologisch nachvollziehbaren Stilentwicklung dar, wie sie die Kunstgeschichte von der Neuzeit bis zur Postmoderne konstruiert. Damit wird die Dada-Bewegung zum Modellfall für nachfolgende Strömungen wie Fluxus oder auch die Performanceund Aktionskunst. Die Kunstwerke sind in eine anschauliche, multi-mediale Inszenierung eingebettet: Bevor die Besucher die Ausstellung betreten, durchlaufen sie eine Bild- und Klangcollage, die sogenannte »Dada-Schleuse«, die sich von den unterirdischen Tunneln über den Aufzug bis ins 1. Obergeschoss des Richard Meier-Baus erstreckt. In zwei Ausstellungskuben werden die räumliche Situation des Cabaret Voltaire und der Galerie Dada nachempfunden, so dass die unterschiedliche Atmosphäre der beiden Lokalitäten erkennbar wird. Um diese beiden Zentren gruppieren sich verschiedene Themenfelder, die die Entstehung von Dada anhand zahlreicher Kunstwerke und Zeitdokumente greifbar machen. Ergänzt wird die Präsentation durch den Film »Dada in Nuce« und durch von Adrian Notz entwickelte Diagramme, die wie das »Firmament Dada« die internationale Vernetzung der Bewegung deutlich machen. Infos und Programm unter: www.arpmuseum.org Arp Museum Bahnhof Rolandseck Hans-Arp-Allee 1 53424 Remagen Geöffnet Di – So 11 – 18 Uhr

Foto oben: Hugo Ball im kubistischen Kostüm 1916 Foto unten: Chirico: Genie WIESBADENER 41


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Nun kommt Gregor Meyle am 6.mai 2016 ab 20 Uhr ins Rhein-Main-Theater Niedernhausen. Sein Erfolg kommt nicht ohne Grund. Gregor Meyle steht für pure Hingabe zur Musik, einen starken Willen, seine Träume nie aufzugeben, für gelebte Bescheidenheit und Authentizität und für das immerwährende Wissen: „Das Beste kommt noch”. Was hat sich seit „Sing meinen Song” verändert? Die Bühnen sind größer geworden, ebenso wie die Band, die auch noch von der wunderbaren Laura Bellon als Backgroundsängerin unterstützt wird. Gleich geblieben sind die Momente, die man nie vergisst, die Augenblicke voller Bilder und Emotionen, die wir alle kennen, die aber selten so schön in Noten und Worte gekleidet werden, wie von Gregor. Immer intensiv und intim verzaubert Meyle sein Publikum mit musikalischer Brillanz und purem Entertainment. Auf der Bühne gibt’s das Leben durch seine Brille betrachtet, inklusive persönlicher Geschichten zur Entstehung seiner Songs oder Sinnieren über all das, was für ihn in der Welt gut und auch schief läuft. Karten gibt es ab sofort über 0 64 53 / 91 24 70 und unter www.depro-konzerte.de

„DAS BESTE KOMMT NOCH” Gregor Meyle im Rhein-Main-Theater Niedernhausen 2014 war das Jahr von Gregor Meyle: Xavier Naidoo lud ihn in die Sendung „Sing meinen Song – das Tauschkonzert” ein – damit gelang Gregor der endgültige Durchbruch. Insgesamt verkaufte Meyle seither mehr als 100.000 CDs. Die meisten seiner Konzerte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz waren innerhalb weniger Tage ausverkauft, mit „Sing meinen Song” gewann er den renommierten Deutschen Fernsehpreis, die beiden Singles „Hier spricht dein Herz” und „Ich glaub an Dich” lief im Radio rauf und runter, und die Ballade „Keine ist wie Du” kletterte bis auf Platz 2 der deutschen Single-Charts. 42

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WELTPREMIERE! – Das Musical

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er Countdown läuft: Am 25. Juni 2016 findet die Weltpremiere des Musicals JEANNE d’ARC im RheinMain-Theater Niedernhausen statt. Kaum ein Leben bewegte die Menschheit so, wie das der Jungfrau von Orléans. Sie ist DIE Heldin des Mittelalters, von ihren Anhängern als Heilige verehrt, von ihren Feinden als Hexe verschrieen. JEANNE d‘ARC ist ein mitreißendes Musical über eine junge Frau, die – in einer von Männern und Glaubenszwängen dominierten Welt – ihrer inneren Stimme folgt und dabei zur unsterblichen Legende wird. Gefühlvolle Balladen und rockige Up-Tempo-Songs verknüpfen eingängige Melodien eng mit der Geschichte und den Texten. Doch wer steckt hinter dieser gewaltigen neuen Produktion? Zum einen Maricel Wölk, deren Anspruch es war, das Musical als Autorin und Komponistin der mutigen Heldin, Jeanne d’Arc, zu widmen. In Zusammenarbeit

mit dem Berliner Theaterverlag Gallissas und dem Produzenten Florian Willmanns, Geschäftsführer Rhein Main Entertainment (RME), wurde in enger Kooperation das Werk erfolgreich umgesetzt. Zum anderen ein namhafter Cast: Für die Hauptrolle der „Jungfrau von Orléans” konnte RME die bekannte

VIP – PACKAGE: Parkservice Separater Eingang Reservierter VIP Bereich Pausen – Buffet Give Away

Ticket-Hotline: 069 – 95019999 www.jeannedarc-musical.de und erfahrene Musicaldarstellerin Katja Berg verpflichten. Berg konnte bereits im In- und Ausland zahlreiche erste Preise in der Kategorie „Musical” gewinnen und spielte bundesweit an namhaften Theatern – mit großem Erfolg. In der männlichen Hauptrolle als Jean de Metz, brilliert Sasha Di Capri. Seine hohe

Bariton-Stimmlage bis Tenor garantiert den Gänsehaut-Effekt. Volker M. Plangg und Dan Kalousek zeichnen als musikalische Leiter verantwortlich, beide bekannte und erfolgreiche Dirigenten. Für Florian Willmanns, Produzent und Geschäftsführer von Rhein Main Entertainment, war es kein langer Entscheidungsweg, dieses außergewöhnliche Thema als Musical auf die Bühne zu bringen. Er sagt: “Eine faszinierende Geschichte, die ihresgleichen sucht und berührt.” Mit dem Rhein-Main-Theater in Niedernhausen kann Willmanns ebenso eine faszinierende Location bieten. Das Haus verfügt über 1566 Sitzplätze, verteilt auf Parkett, Logen und Balkone und bietet eine exzellente Gastronomie. Und es wurde an alles gedacht: Ob VIP– Packages, Gruppen–Events oder Exklusiv-Buchungen – das RheinMain-Theater ist auf alles vorbereitet. Und wer eine Übernachtung sucht: Durch einen Glasgang ist das Ramada Hotel Micador direkt dem Theater angeschlossen. WIESBADENER 43


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Ehrenvorsitzende Ute Bleissner beim privaten Treffen mit Ignacio Chillida, der in ihrer Amtszeit im Museum Wiesbaden und mit einem Diavortrag über seinen Vater Eduardo Chillida im Presseclub zu Gast war. Foto: Ute Bleissner privat

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ratulation an „Donostia / San Sebastian 2016“! Wiesbadens Partnerstadt am Atlantik ist – genauso wie die polnische Partnerstadt Breslau / Wroclaw – in diesem Jahr „Kulturhauptstadt Europas“. Doch bei den Eröffnungsfeierlichkeiten im Januar ließ sich kein Offizieller aus der hessischen Landeshauptstadt im Baskenland sehen. Aus der europäischen Kulturhauptstadt Breslau/ Wroclaw war das Stadtoberhaupt Rafael Dutkiewicz mit einer Delegation zu den Feierlichkeiten angereist. Der Clou: Wiesbaden wurde durch

eine besondere Persönlichkeit würdig vertreten. Ute Bleissner, die Ehrenvorsitzende und langjährige Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Wiesbaden – San Sebastian, war auf persönliche Einladung und wie gehabt auf eigene Kosten herzlich willkommener Gast in der Schwesterstadt. Aus eigener Anschauung schwärmt sie, die in Donostia als „Botschafterin“ ihrer Wahlheimatstadt geschätzt wird, nach ihrer Rückkehr von den offiziellen Festlichkeiten. Die „wunderschöne Illumination am Fluss Urumea“ erlebte sie in der denkmalgeschützten, kürzlich frisch sanierten Tabacalera. Ein weiterer Höhepunkt zum Auftakt der Feierlichkeiten war die hochkarätige Ausstellung des Fotokünstlers Luis Maria Naya, Professor de la Universidad Vasca. Bei der stilvoll zelebrierten Vernissage in allen Räumen des berühmten Meerwasser-Aquariums am Atlantik „befanden wir uns alle Aug in Aug mit den Fischen.“ Ihrer Jahrzehntelangen privaten Tradition folgend, war Ute Bleissner wieder zum „Dia de San Sebastian“ (dem Tag des Stadtheiligen und Märtyrers Sebastian) angereist. „Der über 24 Stunden lang zelebrierte Ehrentag lief als Start der europäischen Kulturhauptstadt mit der großen Tamborrada in all ihren Facetten diesmal besonders glanzvoll ab“, deutet sie „ein strammes Programm“ an. Der Ankunftsabend war für den Eröffnungsfestakt im frisch sanierten Museo San Telmo mit der Stadtregierung und dem neuen Stadtoberhaupt Eneko Goia von der baskischen Partei reserviert. Von Alcalde Goia wurden an die Tamborradas als besondere Hommage spezielle Kulturhauptstadt-Wimpel als Zusatzschmuck der angestammten Fahne überreicht. Tags darauf stand für Ute Bleissner ein Hintergrundgespräch mit Presseleuten an. Abends wurde es im historischen Rathaussaal ihrer „zweiten Heimat“ offiziell. Alcalde Eneko Goia überreichte in festlicher Zeremonie

vier Stadtmedaillen an verdiente soziale und kulturelle Institutionen. Als Besonderheit der mitternächtlichen Fahnenzeremonie zum Auftakt des Dia de San Sebastian durften Blanca und Consuelo als Töchter des kürzlich verstorbenen Don Vicente Zaragüeta Laffitte die baskische Fahne „Ikurrina“ hissen. Die flatterten neben der blauen Europaflagge vom Balkon der Bibliothek über die Plaza de la Constitucion. Alcalde Eneko Goia verlieh während des Festaktes im Rathaus den Tambor de Oro erstmals an eine Frau. Die Malerin und Bildhauerin Cristina Iglesias wurde durch die Auszeichnung Ehrenbürgerin von Donostia. Der Höhepunkt der Kulturhauptstadt-Eröffnung war der Festakt im Theater Victoria Eugenia mit dem baskischen Ministerpräsidenten Inigo Urkullu und zwei Ministern aus Madrid. Ehrengäste waren auch der frühere OB Odon Elorza und dessen Amtsvorgänger Xabier Albistur, die sich über das Wiedersehen mit Ute Bleissner freuten und Erinnerungen austauschten über frühere Zusammentreffen in Wiesbaden und Donostia. Besondere Freude machte Ute Bleissner ein persönliches Treffen mit Künstlersohn Ignacio Chillida, der in ihrer Amtszeit im Wiesbadener Museum und mit einem Diavortrag über seinen Vater Eduardo Chillida – international in Ausstellungen vertreten, derzeit auch in Münster - im Presseclub zu Gast war. Anmerkung Wiesbaden hat das „Jahr der Partnerstädte“ ausgerufen und wuchert so gar nicht mit dem Pfunde seiner zwei (!) Partnerstädte mit dem Ehrentitel „Kulturhauptstadt Europa 2016“ – verstehe das, wer kann. Der Stadt stünde eine längst überfällige Werkschau von Eduardo Chillida als Sohn der Schwesterstadt Donostia gut zu Gesichte. Text Gesine Werner

Kulturhauptstadt San Sebastian feiert mit Kulturhauptstadt Breslau im Baskenland Große Tamborrada, magische Illumination an der Concha, Fotoschau und ein Treffen mit Ignacio Chillida 44

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und Miley Cyrus macht es sich auf der „Abrissbern“ bequem (am 29. April). Am 19. Mai heißt in der Beletage des Pariser Hofs die Devise: Es ist angerichtet - jetzt haben wir den Salat. „Pappsatt“ is(s)t Sabine Fischmann, die mit Ali Neander ein 20-Gänge-Menü für 2 Stimmen, Gitarre, Klavier und Beilagen serviert. Na dann Guten Appetit.

Vorhang auf! Dagmar Borrmann bringt Wagners Ring kurz und knackig in der Pariser Hof

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n der kultigen Spielstätte an der Spiegelgasse macht die Boygroup um den Vereinsvorsitzenden und Regisseur Marc Günther immer mehr Furore: „Es ist sehr erfreulich, dass bei uns ´die Bude` öfter voll ist. In Wiesbaden spricht es sich rum, daß es uns gibt. Zu unseren „Tatort“-Terminen kommt inzwischen ein fester Stamm an Krimifans.“ Die Programm-Palette ist verbreitert und auch für private Feiern, Jubiläum & Co. steht das Theater zur Verfügung. Als „Tailed Five“ haben die „Tailed Comedians“ 1989 im Pariser Hof angefangen. Ehrensache: Mit „Ackawackaeiaweiaweg“ haben die Wissbaden-Buben hier auch aufgehört. Die gestandenen Mannen zelebrierten vor mehr als ausverkauftem Terrain – Fans saßen auch parterre – den Schwanengesang an ihrer ersten Wirkungsstät-

te. Und das Publikum amüsierte sich ein letztes Mal wie Bolle. Wagners „Ring der Nibelungen“ geht also auch kurz und knackig und ist zum Quietschen komisch. Die Uraufführung im Pariser Hof war Ende 2015 ein krachender Erfolg. Wer´s versäumt hat, sei hiermit gewarnt. Am 9. April richte sich das geneigte Publikum am besten gleich auf Lachtränenalarm ein. Renate Borrmann führt in ihrer herrlich durchgeknallten Playmobil-Show vor Augen und Ohren, was Wotan, Alberich & Co. wirklich umtreibt. Auch das Bühnenbild ist handgemacht, Wagnerklänge umtosen auch die Gehörgänge. Lügt Loge oder siegt Siegfried? Und was ist mit den Rheintöchtings los? Tilman Birr, der Berliner aus Frankfurt, verwurstet allerlei „Welthits uff Hessisch“. Da wird aus Rihannas „Umbrella“ ein „Reschenscherm“

Marisol Redondo & Band heizen am 21.Mai im Pariser Hof tüchtig ein. Als beliebter Wiederholungstäter gibt Star-Kabarettist Arnim Töpel seine Visitenkarte am 3. Juni ab und hat sein aktuelles Programm im Gepäck. Michael Senzig, Micki Bertling und Wolfgang Nieß, die einheimischen Buben von „Vollmund“, nutzen am 16. April putzmunter ihren Heimvorteil aus. Mit der Wiesbadener Band Best Age um den vhs-Chef Hartmut Boger am Bass kommt das Rheingauer Urgewächs Ulrike Neradt und kredenzt ihr Mund-Art-Programm „Eh ich mich ufffrech, is mir´s lieber egal.“ Die von Caroline Stolz gegründeten „Hör-Spieler“ um das Vielfachtalent Klaus Krückemeyer haben sich „Robin Hood“ vorgeknöpft und nehmen am 18. Juni mit ins Getümmel von Sherwood Forest. Immer wieder sonntags mutiert der Pariser Hof zum „Tatort“ und lädt zum geselligen Krimigucken mit kulinarischen Überraschungen ein. www.theaterimpariserhof.de Text und Fotos Gesine Werner

Quietschvergnügte Nibelungen singen „pappsatt” Welthits uff hessisch Das Theater im Pariser Hof geht mit Elan weiter in die Vollen WIESBADENER 45


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Kulturfonds-Intendantenrunde: Intendantenrunde mit Uwe Eric Laufenberg (Wiesbaden), Carsten Wiegand (Darmstadt), Kulturfonds-Geschäftsführer Dr. Helmut Müller, Bernd Loebe (Oper Frankfurt), Moderator Michael Hierholzer (FAZ), Markus Müller (Mainz) und Mathias Pees (Mousonturm) im Museum für Moderne Kunst Frankfurt (von links).

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enn die Analphabetin Agota im „Asyl des müden Europäers“ sich mit „Caravaggios Erben“ trifft zum „triadischen Ballett“ und den European Youth Circus 2016 aufmischt, wird „Kultur für Alle“ geboten. Das Credo „Kultur für Alle“ wurde von Hilmar Hoffmann übernommen. Keineswegs zufällig verdankt die vom deutschen Filminstitut / Filmmuseum herausgegebene Hommage „Der Kulturpolitiker – Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“ von FR- Redakteur ClausJürgen Göpfert dem Kulturfonds maßgebliche Förderung. Der Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main setzt auf Vernetzung und Strahlkraft und fördert auch 2016 „neue, herausragende Kulturprojekte mit nationaler und internationaler Wirkung.“ Geschäftsführer Dr. Helmut Müller liegt die Vernetzung kulturgeschichtlicher Attraktionen in der Region am Herzen. „Ich bin sehr froh, daß sich Wiesbaden entschieden hat, beim Kulturfonds Rhein-Main zu bleiben. Gerade in der letzten Zeit ist zu den früheren Kooperationen mit

Staatstheater oder der Stadt selbst eine ganze Reihe hoch spannender Projekte dazu gekommen - wie etwa beim Nassauischen Kunstverein oder die Jahres-Kooperationsprojekte mit Schulklassen. Und das war erst der Anfang, das Spektrum wird von Jahr zu Jahr bunter!“ Das Projekt „Curriculum Vitae (C.V.) – Intellektuelle Freihandelszone“ des Nassauischen Kunstvereins (NKV), das geflohenen Kunstschaffenden „einen Arbeitsraum, eine Ausstellung und einen Katalog bietet und ihren Neustart beschleunigt“ wird als „ein mutiger Versuch“ gelobt. „Wir haben die Förderung ausgesprochen, ohne das Projekt genau zu kennen. Der NKV hat frühzeitig auf die aktuelle Situation reagiert. Als Andere noch überlegt haben, war der NKV schon aktiv.“ Aeham Ahmad, aus Syrien stammender Beethovenpreisträger für Menschenrechte, lebt in Wiesbaden und bedankte sich bei der Vernissage im NKV mit einem Klavierkonzert. Aktuell wird der European Youth Circus 2016 mit 130.000 Euro unterstützt, das neue „Go East Talent Lab“ bekommt die Schubkraft von 40.000

Euro. Das Frauenmuseum Wiesbaden bekommt für seinen Workshop „Bridges in a global world“ 10.000 Euro Förderung. Der Ausstellung „Heimat – ein Begriff im Wandel“ in der Walkmühle wurden 8.000 Euro bewilligt. Die Blockbuster-Schau „Caravaggios Erben – Barock in Neapel“, die ab Oktober ins Museum Wiesbaden lockt und von Dr. Müller als „ein Highlight des Museumsjahres in Deutschland“ bewertet wird, bekommt 463.000 Euro. Die neue Wiesbaden-Biennale des Staatstheaters mit dem kryptischen Titel „Asyl des müden Europäers“ könnte ohne die 100.000 Euro-Spritze wohl einpacken. Für die Internationalen Maifestspiele 2016 bekommt das Auftragswerk des Komponisten Helmut Oehring „Agota – die Analphabetin“ nach Texten von Agota Kristóf mit Dagmar Manzel 100.000 Euro. Und das Jugend-Bildungsprojekt „Kunstvoll“ bekam im Schuljahr 2015/16 rund 200.000 Euro. Mit der „Tanzplattform Deutschland“, die nach 20 Jahren wieder nach Hessen kommt und das legendäre „Triadische Ballett“ von Oskar Schlemmer in der Rekonstruktion von Tanzdirektor Gerhard Bohner mit der Junior-Company des Bayrischen Staatsballetts nach Darmstadt bringt, wird ein exquisites Festival gefördert. Eigninitiativ bereichert der Fonds das Kulturleben mit Gesprächsforen, lud zur Zwischenbilanz der Intendanten ins Museum für Moderne Kunst. Gut gelaunt berichteten Uwe Eric Laufenberg (Wiesbaden), Carsten Wiegand (Darmstadt), Bernd Loebe (Oper Frankfurt), Markus Müller (Mainz) und Matthias Pees (Mousonturm) von möglichen und unmöglichen Kooperationen. „Warum?“ fragte Bernd Loebe. Allseitiges Lob galt dem „Reichtum der Vielfalt“ in der Region. Verbindliche Abstimmung der Spielpläne ist utopisch, doch Konkurrenzdenken war gestern. Das neue Hessische Staatsballett erfuhr Lob von Markus Müller, der mit „tanzmainz“ unter Honne Dohrmann vom Publikum gefeiert wird. Text und Fotos: Gesine Werner

Triadisches Ballett, Agota und Caravaggios Erben im Asyl des müden Europäers Der Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main und die Vernetzung der Leuchttürme in der Region 46

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HÖCHSTSTRAFE – 25 JAHRE FLIC FLAC A

m 5.Oktober 1989 feierte Flic Flac Weltpremiere in Oberhausen. Genau 25 Jahre später fand die Weltpremiere der völlig neuen Jubiläums-Show mit dem Titel „Höchststrafe” in Oberhausen am CentrO statt. Und die gibt es im Mai aufd er Mainzer Nordmole. Gegründet wurde Circus FlicFlac 1989 von den Brüdern Benno und Lothar Kastein sowie deren Ehefrauen Scarlett Kaiser-Kastein und Gabi Kastein. Sie haben FlicFlac zu dem gemacht, was es heute ist: eines der größten Zirkusunternehmen Europas, das mit seinen spektakulären Shows regelmäßig Maßstäbe setzt. Bevor die Brüder in ihrer Heimatstadt Bocholt den Schritt in die

Selbständigkeit wagten und am 05. Oktober 1989 in Oberhausen unter dem Titel „Nicht irgendein Circus” die Weltpremiere stattfand, arbeiteten sie selbst als Artisten. Ihr Metier waren vor allem Hochseil und „Todesrad” - eine Stahlkonstruktion, die sich um die eigene Achse dreht und in deren zwei Außenzylindern sich Artisten bewegen. Aber auch eine amüsante Hunde-Dressur-Nummer gehörte ins Repertoire. Internationale Anerkennung erhielten sie 1982 für einen gewagten Hochseilakt, mit dem sie beim Internationalen Circus-Festival von Monte-Carlo den Silbernen Clown abräumten. Für FlicFlac haben sie einen modernen, völlig eigenen Stil kreiert, der vor allem auf außergewöhnliche artistische Nummern setzt.

Mit seiner schwarz-gelben Warnfarbe, schrill-rockiger Musik und jeder Menge Licht-, Laser- und Pyrotechnik steht FlicFlac weniger für klassischen Manegen-Zirkus als vielmehr für ein technisch hochversiertes Show- und Bühnenkonzept der Extreme. Vor allem gewagte Motocross-Stunts, Spitzenakrobatik und Slapstick sind feste Bestandteile der Shows, die aus konzeptionellen Gründen auf Sägemehl und Tierdressuren verzichtet. Über 20 reguläre und zahlreiche Sonder- und Weihnachtshows haben die Brüder Kastein bislang konzipiert. Seit der Premiere 1989 in Oberhausen haben mehr als sieben Millionen Zuschauer Shows wie „Gnadenlos”, „Reine Nervensache”, „No Limits!” oder „Exxtrem” gesehen. WIESBADENER 47


KULTUR

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Nachdem FlicFlac 2010 für eine künstlerische Pause zunächst seinen Tourneebetrieb einstellte, feierte die Show im Sommer 2013 mit Benno Kastein als Direktor und Geschäftsführer ein erfolgreiches Comeback. Dabei ist sich FlicFlac treu geblieben: es geht draufgängerisch, riskant und unkonventionell zu. Damit sich die verrückten Motorradfahrer und Freestyle Jumper der Mad Flying Bikes per Rampe in die Show katapultieren können, lässt der Vollblut-Organisator Benno Kastein schon mal Zelt und Bühne neu gestalten.

medy vom Feinsten. Diese neue Darstellungsform und dichte Fülle von schrillen, schnellen und gefühlvollen

Wie sehr ihm das Zirkusfach am Herzen liegt, beweist Benno Kastein auch mit dem von ihm konzipierten „Festival der besten Artisten”, das seit 2009 jährlich Weltklasseakrobaten in einen Wettstreit der Superlative nach Kassel zieht. Das Festival gilt inzwischen als feste Institution in der documenta-Stadt und zieht regelmäßig über 50.000 Zuschauer an.

Die unerschrockenen Freestyler von „Air Force” fliegen auf ihren

Bei „Höchststrafe” erwartet die Zuschauer von 20. Bis 29.Mai 2016 in Mainz, auf der Nordmole, eine einzigartige Show auf der Drehbühne und unter der 16 Meter hohen Kuppel voll neuer, tollkühner und irrsinniger Ideen, dargeboten von Weltklasse-Artisten, und Co48

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Eine Live-Band mit Surround Sound und teilweise mobilen Lautsprechern begleitet mit eigens komponierter und arrangierter Musik das Spektakel. Licht-, Laser-, Feuereffekte und Pyrotechnik begleiten diese aufregende Show. Frei nach dem Leitmotiv für die Zuschauer: „Es wird nie langweilig” und für die Künstler: „Denn sie wissen, was sie tun”.

hochtourigen Motorcross Maschinen in immer neuen Formationen durch die Luft, springen atemberaubende Figuren wie den Tsunami, Cliffhanger oder gar den Backflip. Im eisernen „Globe of Speed”dem Markenzeichen von Flic Flac – drehen ebenso tollkühne Biker ihre waghalsigen Manöver – bis zu zehn Fahrer geben gleichzeitig Gas. Weltrekord!

Weitere Infos unter: www.flicflac.de


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Auf der Bühne der Kubus-Aula von Campus Klarenthal zeigen Nelson Fay, Darian Adolph und Bela Grafischer (von links), worum es bei der Intercultural Youth Art Competition geht.

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„Make a difference! It´s in your hand!“ geht an den Start mit den Schülern Bela Grafischer und Darian Adolph, Gerald Fay, Initiatorin Christine Stibi-Fay, Schulleiter Carlos Müller und Nelson Fay (von links).

Glück der Freundschaft zwischen Menschen verschiedener Kulturen Christine Stibi-Fay startet interkulturellen Jugend-Kunst-Wettbewerb

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elebte Freundschaft ist Christine Stibi-Fay ein Herzensanliegen. Das stellt die Projektmanagerin mit ihrem Office for German-UAE-Qatar-Relations, unterstützt von Head of Logistic Gerald Fay, immer wieder mit großem Erfolg unter Beweis. Bestes Beispiel ist seit 2014 das Projekt der „German-Qatar Friendships“. Christine Stibi-Fay hatte die Kooperation mit Katar entwickelt und Qatar als Hauptsponsor des Internationalen PfingstTurniers im Biebricher Schlosspark gewinnen können. Auf ihre Anregung hin hatte der weltoffene Mäzen Hamad bin Abdulrahman Al Atteyah - Präsident der Qatar Equestriuan Federation (QEF) und des „Arc de Triumph-Race Paris“ - Herz gezeigt und der Kommune Wiesbaden 20.000 Euro für soziale Zwecke spendiert (wir berichteten). Zum 10. Geburtstag ihres Büros mit dem Hauptschwerpunkt strategische Beratung für Unternehmen darf es eine besonders „kreative“ Art des Feierns sein: „Ich bin eine große Freundin und Unterstützerin der heutigen Jugend und habe festes Vertrauen in die nächste Generation“, bekennt die Mutter von Theresa und Valentin sowie der „Patchworksöhne“ Philipp, Niklas und Nelson.

Jetzt hat die Wahlwiesbadenerin, die auf „die Preziose der sinnstiftenden Freundschaften und Partnerschaften zwischen den Nationen durch Kultur“ baut, ihre Botschaft „Raus aus den Denkschubladen!“ mit einem neuen Projekt unterstrichen. Die passionierte Brückenbauerin, die zehn Jahre in Abu Dhabi und Ajman gelebt hat, schwärmt aus eigenem Erleben vom „Glück der Freundschaft zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen.“ Und so hat Christine Stibi-Fay, die sich zu ihren eigenen „kindlichen Träumen“ gerne bekennt, zur Feier ihres BüroJubiläums keineswegs zufällig einen Interkulturellen Jugend-Kunst-Wettbewerb gestartet. Der von Pädagogin Enja Riegel gegründete Campus Klarenthal mit seinen werteorientierten Leitgedanken ist für Christine Stibi „die Schule der Zukunft“ und ihr WunschProjektpartner. „Make a difference! Jugend & Freundschaft aX (across).Kulturen und Nationen. Friendship as a value. Freundschaft als Mehrwert.” Schon der Projektname verdeutlicht das Anliegen: „It´s in your hand! Es ist in Deiner Hand!” Initiatorin Stibi-Fay benennt als zentrale Mission : „Ich will mehr Menschlichkeit und Frieden in den Herzen und Köpfen verankern und für

Freundschaft zwischen verschiedenen Kulturen werben.” Beim Momo (Montagmorgenkreis) in der prall gefüllten Kubus-Aula stellte die Initiatorin ihren Wettbewerb vor und erntete lautstarke Begeisterung der Schulkinder. Bis Ende April ist Zeit, ein Bild zum Thema interkulturelle Freundschaft zu malen. Eine interkulturelle Jury nominiert die drei besten Bilder, die mit einem „Erlebnis-Preis” gewürdigt werden. „Das stärkt die Vorfreude.” Ende Mai findet die Siegerehrung statt, bei der es 400 Euro für die Klassenkasse geben wird. Und das siegreiche Schulkind bekommt noch einen Spezialpreis mit Überraschungseffekt obendrauf, verspricht Christine Stibi-Fay. Auch von pädagogischer Seite kommt Lob für ihre Initiative. „Es ist hervorragend. Die Verbindung zwischen den Kindern aus 20 Nationen durch Kultur ist optimal und machen die gegenseitige Wertschätzung ohne Worte deutlich.“ Schulleiter Carlos Müller und Stufenleiterin Iris Aytinas machen aus ihrer Begeisterung keinen Hehl. Initiatorin Stibi-Fay hat einen großen Wunsch:„Wenn Menschen ein gemeinsames Ziel verfolgen, verändern sie die Welt. Lasst uns unser Ziel FRIEDEN nennen.“ Text und Fotos Gesine Werner WIESBADENER 49


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Prostata – MRT Technischer Fortschritt für eine genaue Diagnostik und zielgerichtete Therapie Prostatavergrößerung und Entzündung.

Abbildung 1: Hochaufgelöste T2-Wichtung mit typischem Befund einer Entzündung der Prostata (Prostatitis)

Die Früherkennung des Prostatakrebs hat eine hohe Bedeutung. Der rektale Tastbefund, die Bestimmung des PSA - Spiegels (Prostata-spezifisches-Antigen) sowie der rektale Ultraschall sind wichtige Basisuntersuchungen. Je nach Ergebnis dieser Tests erfolgt in begründeten Fällen durch den Urologen eine ungezielte Probenentnahme (Stanzbiopsie) aus jedem Segment der Prostata. Wenn hierdurch kein Tumor nachzuweisen ist, aber weiterhin der Verdacht auf ein Karzinom besteht, sollte eine weitere Abklärung erfolgen, denn in manchen Fällen kann ein Karzinom selbst durch die Biopsie unerkannt bleiben.

Abbildung 2: Hochaufgelöste T2-Wichtung mit verdächtigem Herdbefund rechts in der peripheren Zone

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in Großteil der Männer ist im Laufe des Lebens von einer Erkrankung der Prostata betroffen. Wichtig ist die diagnostische Unterscheidung zwischen bösartigen Veränderungen (Prostatakarzinom) und gutartigen Veränderungen, wie 50

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Die Methode der Wahl zur weiteren Diagnostik ist die Kernspintomographie (MRT). Nach neuesten Studien ist die MRT der Prostata das genaueste bildgebende Verfahren und in der Diagnostik von verdächtigen Veränderungen dem Ultraschall überlegen. Mit Hilfe dieser Methode kann die Genauigkeit zur Tumordetektion und – lokalisation bei auffälligem PSA-Wert nachweislich auf über 90% verbessert werden.

Gezielte Probenentnahme Die MRT bildet die gesamte Prostata lückenlos ab. Spezielle Untersuchungstechniken erlauben es dabei, die auffälligste und „gefährlichste“ Region innerhalb des Organs zu identifizieren. So ermöglicht die MRT dem Urologen, im Rahmen einer gezielten Biopsie eine Probe exakt aus der gefährdenden Region zu entnehmen. Hierbei können auch sogenannte Fusionsverfahren, die die Bildinformationen aus MRT und Ultraschall miteinander vereinigen, zur Lenkung der Biopsienadel verwendet werden. Die kernspintomographische Untersuchung ist technisch sehr anspruchsvoll und soll an Hochfeldsystemen, am besten 3.0 Tesla MRT durchgeführt werden. Durch die Verwendung von hochauflösenden Oberflächenspulen ist die Untersuchung für den Patienten komfortabel durchführbar. Die Verwendung sog. Endorektalspulen, die früher in den Enddarm eingeführt werden mussten, ist mit der aktuellen Untersuchungstechnik nicht mehr notwendig. Die Befundung erfolgt anhand einer internationalen standardisierten Klassifikation (PI-RADS


HEILEN

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HELFEN

2015 (V2). Nach einem Gesamtscore kann die Empfehlung zur gezielten Biopsie erfolgen. Wann ist die MRT – Untersuchung sinnvoll? > Wenn der PSA-Wert aus unklarem Grund über 4,0 ng/ ml erhöht ist oder ansteigt

Abbildung 3: Diffusionswichtung (ADC-Mapping) mit auffälliger Diffusionsstörung in dem verdächtigen Herdbefund aus Abb. 2

> Wenn ein Tumorverdacht besteht, bei der Biopsie aber kein Tumorgewebe nachgewiesen werden konnte. > Bei bioptisch festgestelltem Karzinom zur Festlegung des Tumorstadiums und hier insbesondere zur Detektion eines die Prostatakapsel überschreitend wachsenden Tumors

Abbildung 4: Diffusionswichtung (hohe B-Werte) mit auffälliger Diffusionsstörung in dem verdächtigen Herdbefund aus Abb. 2

Fazit Die MRT der Prostata ist ein technisch anspruchsvolles Untersuchungsverfahren, das dem Urologen in bestimmten Fällen entscheidende Zusatzinformationen liefern kann. Radiomed verfügt mit dem neuesten 3.0 Tesla MRT von GE-Healthcare, das im Rahmen einer weltweiten Pilotinstallation in den Räumen in der Friedrichstraße 12 in Wiesbaden aufgestellt wurde, über eine richtungsweisende technische Ausstattung.

Abbildung 5: Verstärkte und frühe Kontrastmittelaufnahme in dem Herdbefund aus Abb. 2

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