WIESBADENER / KULTIPP, Ausgabe III / 2015

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Ausgabe III / 2015

Preis: 6,50 €

Kultipp

Wiesbadener

Tatorte Kunst:

Wenn der Künstler zum Täter wird...

„Kultur für alle“:

Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main

25 Jahre exground filmfest: Focus Griechenland

„Die Schöpfung“

kommt nach Wiesbaden

Trickreiches aus Skandinavien: 17. Internationales Trickfilm-Festival

l na o i t na r e nt idos I n b an 5 Ó m 1 afe 20 H V iv: on I s lu ti xk cipa E ge RTIa l i PA Im Augenblick, 2015, Anna Bieler Be



Inhalt

...... Kultur & Kulinarik: Das ist die genussvolle Verbindung von Kochen, Essen, Alltag, Kunst und Kultur. Es geht um kreatives Erleben mit Kopf, Herz, Gaumen und Magen, denn Essen war schon immer ein bedeutender Bestandteil von Kultur und zugleich individuelles Gestaltungsfeld von Menschen. Deshalb freuen wir uns, Ihnen in dieser neuen Ausgabe des WIESBADENER die drei herausragenden Veranstaltungen der nächsten Wochen vorstellen zu können. Mit dem Herbst hält das Tastetival Einzug in Mainz. Mittlerweile zum elften Mal treffen sich Genussmenschen, um die drei schönsten Dinge auf Erden – Essen, Trinken, Feiern – in vollen Zügen auszukosten. Der Startschuß fällt am 23. Oktober, die Küchenparty bei Eva Eppard in den KupferbergTerrassen am 6. November setzt den Schlusspunkt (S. 12).

SCHATZ MY

BOO

& SCHÄTZE

MENSCHEN

& MEINUNGEN

DIE JUNGS VOM NIEDERRHEIN GAUMENKITZELEIEN

KULINART FRANKFURT INTERWHISKY 2015 TASTETIVAL MAINZ

KULTUR

& KREATIVES

HEIMAT?! FABELHAFTE WELTEN DER BILDERMACHER TATORTE KUNST HÖHNER LIVE „KULTUR FÜR ALLE“ EXGROUND FILMFEST

ALLES THEATER! AKTUELLE AUSSTELLUNGEN JAZZ & JOY TRICKFILMFESTIVAL TARBUT THEATER IM PARISER HOF DIMENSIONALITÄTEN MAGAZIN

KULTOUREN

UNTERNEHMEN

STRESSKOMPETENZ HELFEN

S. 4 S. 6 S. 8 S. 10 S. 12 S. 14 S. 16 S. 18 S. 20 S. 21 S. 22 S. 24 S. 26 S. 30 S. 30 S. 40 S. 43 S. 44 S. 45 S. 33

& MÄRKTE

& HEILEN

RADIOMED WIESBADEN ZUSAMMEN LEBEN

WIESBADEN ENGAGIERT! WIESPATEN DIE SCHÖPFUNG

S. 46 S. 48 S. 50 S. 52 S. 53

Riechen, schmecken, fühlen und sich in die Ursprünglichkeit einzigartiger Köstlichkeiten hineindenken – all das bietet die diesjährige kulinart Frankfurt, die Messe für Genuss, Design und hochwertige Accessoires. Die Publikums- und Verkaufsmesse präsentiert am 24. und 25. Oktober 2014 im Bockenheimer Depot: erlesene Delikatessen und regionale Köstlichkeiten (S. 8). Kenner, Freunde, Sympathisanten des „Wasser des Lebens” haben einen mittlerweile obligatorischen Treffpunkt: die Messe InterWhisky. Sie ist Europas größte Veranstaltung dieser Art und findet dieses Jahr wieder in Frankfurt statt. Vom 27. bis 29. November verwandelt sich das Gesellschaftshaus des Palmengarten in ein einzigartiges Visitor Centre (S. 10). Doch damit nicht genug, schickt der Herbst der Kulinarik eine geballte Ladung Kultur hinterher. 300 Profis und Amateure, Alt und Jung, Menschen mit und ohne Behinderungen, Tänzer, Solisten, Musiker und Schüler stehen am 13. Oktober auf der Bühne des Kurhauses, um das integrative Musikprojekt „Die Schöpfung – Gemeinsam neu erleben” zur Aufführung zu bringen. Eine einzigartige Inszenierung, die man auf keinen Fall verpassen sollte! (S. 53) Vom 22. bis 25. Oktober 2015 bitten die Macher mit dem weltweit anerkannten Renommé zum 17. Internationalen Trickfilm-Festival ins Schloss am Rhein. „Das ist eines unserer besten Programme überhaupt”, schwärmt Mitinitiator Joachim Kreck, sechs Mal in Folge mit dem Hessischen Filmpreis geehrt (S. 40) Zum siebten Mal laden Wiesbadener Künstler und Kunstinstitutionen Interessierte zu einem Blick hinter ihre Kulissen ein. Am 1. November 2015 werden voraussichtlich 25 Standorte mit ca. 40 Künstlerinnen und Künstlern aus allen Sparten der Bildenden Kunst von 10 – 18 Uhr ihre Türen und Tore öffnen, mitten in Wiesbaden – mit den spannenden und oft überraschenden Einblicken in die Ateliers und Werkstätten (S. 16). Genießen Sie den Herbst!

IMPRESSUM: Herausgeberin, Gesamtkoordination & Gestaltung: media futura • Inh. Petra Esser • Herderstraße 17 • 65185 Wiesbaden • Tel. 0611.504.53.11 • Fax: 0611.504.59.98 • www.media–futura.de • mail@media–futura.de • Redaktion: Petra Esser, Tobias Mahlow, Gesine Werner, Konstantin Mahlow • Gestaltung: Petra Esser • Anzeigen: Tobias Mahlow • Titelbild: © Anna Bieler, Im Augenblick • Vignetten: Bernd Schneider • Druck: Printgroup GmbH & Co. KG, 97526 Sennefeld • Redaktionsschluss für die Ausgabe III/2015: 20.11.2015 • Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages • alle Fotos und Logos wurden uns – wenn nicht anders dokumentiert – von den porträtierten Personen/Institutionen zur Verfügung gestellt. WIESBADENER 3


SCHATZ

&

SCHÄTZE


SCHATZ

&

SCHÄTZE

EINZIGARTIG, NACHHALTIG UND SOZIAL “my Boo”–Fahrräder sind einzigartig. Hier kommt es auf jedes Detail an. Deshalb werden nur hochwertige Komponenten verwendet und von Experten in der eigenen Manufaktur montiert. Thomas Reuter, Inhaber von Agresti, dem Fachgeschäft für hochwertige Fahrräder in Wiesbaden, hat von den bei „my-Boo” angebotenen Modellen zur Zeit die aktuelle Version „my Tano” in seinem Laden stehen. Der Clou: Das Rad wird aus Bambus gefertigt. Wegen seiner guten technischen Eigenschaften ist das Material der perfekte Rohstoff für das Fahrrad. Jeder Rahmen wird in 90stündiger Handarbeit hergestellt und ist absolut einzigartig. Die natürliche Federung dieses Materials führt zu einem außergewöhnlichen Fahrgefühl - sehr bequem, aber ´ßm,ßpm,ß rtm,5rt5gleichzeitig nicht zu weich, da die voluminösen Bambusrohre eine gute Steifigkeit in den Rahmen bringen. Das Resultat ist ein wohl einmaliges Fahrverhalten. Dazu ein klassischer Original “Brooks”-Sattel aus Echtleder sowie Echtledergriffe in braun. In Kombination mit dem braunen Bambusrahmen ein echter Hingucker. my Boo Bambusfahrräder sollen aber nicht nur hervorragende Fahrräder sein - sie sollen auch in der Region, in der sie hergestellt werden nachhaltig etwas bewegen. Deshalb hat sich das Kieler Unternehmen für ein soziales Projekt in Ghana, , das Yonso Project, als Partner im Rahmenbau entschieden. Alle Mitarbeiter des Workshops werden fair bezahlt und sozial-versichert. Die Erlöse fließen in soziale Projekte im Mampong District. Außerdem wird mit jedem verkauften “my Boo” ein Schulstipendium für ein Jahr automatisch mitfinanziert! „my Tano” kann bei Agresti auf Wunsch Probe gefahren werden. Zusammen mit den Schutzblechen (ebenfalls aus Bambus) kommt das Rad auf € 2120,-*. *Alle Preisangaben ohne Gewähr

Agresti, Fachgeschäft für hochwertige Fahrräder Inhaber Thomas Reuter Luxemburgstr. 11, 65185 Wiesbaden Tel.: 0611 – 86354; www.agresti-bikes.de

Alle Fotos: my-Boo, Kiel

Text: Konstantin Mahlow

Geöffnet: Mo – Fr 10 – 13 und 14.30 – 18.30 Uhr Sa 10 – 13 Uhr Di und Do vormittags geschlossen WIESBADENER 5


MENSCHEN

&

MEINUNGEN

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om Niederrhein an den großen Rhein kamen einst zwei “Jungs” aus Mönchengladbach und Viersen. Sie kamen aus Leidenschaft, denn der Wein hat es ihnen angetan. In Lorch im Rheingau arbeiten sie heute Hand in Hand mit und für den Wein. Erfolgreich sind sie beide. Die Rede ist von Jasper Bruysten, Kellermeister und Betriebsleiter im Weingut Altenkirch, mittlerweile Geschäftsführer des Traditionsbetriebs und, immer an seiner Seite als Weinmacher, Lutz Loosen, diplomierter Ernährungswissenschaftler und gelernter Winzer. Ursprünglich studierte Jasper Bruysten in Kassel Sport und Geographie auf Lehramt, die Beamtenkarriere war eigentlich vorgegeben. Doch dann kam der Studijob in einer Weinhandlung dazwischen. Zufall oder Bestimmung?

Für jeden Winzer ist die Lage Lorch eine Herausforderung. An einer der engsten Stellen des Rheins stürzt der Taunus mit einem Gefälle von bis zu 60 Prozent hinunter ins Tal und zwängt den Strom zwischen atemberaubend steile Hänge. Sonnenstrahlen treffen mit voller Kraft auf satt mineralischen Schieferboden. Es gibt keine Gemeinde im Rheingau, die so unterschiedliche Bodenarten hat. Terroir heißt das Schlüsselwort, oder wie es bei Altenkirch übersetzt wird: Steinreinbringer. Denn die kleinen Steinchen haben´s in sich. Sie geben den Weinen die Würze. Dank mühevoller Handarbeit – an den Steillagen versagen mechanische Erntehelfer – prägen Boden, Lage und Mikroklima den Charakter der Weine. Rund 90 Parzellen hat Altenkirch, jeder Weinberg wird im Keller zuerst separat vergoren, um das Terroir herauszuarbeiten.

eine Woche, um die Aromen im Zaum zu halten. Denn der „Glow” soll vor allem eins: nach Wein schmecken. Für eine angenehme Süße sorgen handselektierte Süßweine. Zucker wird nicht zugesetzt. Im Oktober ist er bei uns wieder im Handel erhältlich. Heute ist Wein ist zum LifestyleThema avanciert. Zurück auf den Boden – im wahrsten Sinne des Wortes – holt das Team des Weinguts Altenkirch in Lorch im Rheingau die Weinfreunde. Im Februar 2015 öffnete die Weinbauschule ihre Pforten. In fünf eintägigen Lektionen erfahren Weinfans hautnah alles über die Arbeit des Winzers direkt am Ort des Geschehens. Vom Rebschnitt im Weinberg bis hin zur Kellerprobe bevor das Produkt auf die Flasche kommt, reicht der Lehrplan. In fünf eintägigen Seminarblöcken begleiten die Weinbauschüler ihren Winzer durch eine komplette Vegetations-

DIE JUNGS VOM NIEDERRHEIN UND IHRE LEIDENSCHAFT FÜR DEN WEIN Jedenfalls ließ ihn die Faszination für den Traumstoff Wein nicht mehr los. Und nach einem Aufenthalt in Neuseeland – natürlich auf einem Weingut – konnte er sich nicht mehr vorstellen, als Sportlehrer zu arbeiten. Und das, obwohl er damals bereits erfolgreich in der 2. Bundesliga Basketball spielte. Er erlernte den Beruf des Weinmachers von der Pike auf, zuerst in Freiburg, dann in einigen Rheingauer Betrieben. Vor fünf Jahren kam er zum Weingut Altenkirch in Lorch, wo der 38jährige heute als Geschäftsführer Herr über ca. 100.000 Flaschen Wein pro Jahr ist. Seinen Bruder im Weingeiste, Lutz Loosen, bildete er zuerst im Weingut Trenz zum Winzer aus und holte ihn dann als Gesellen nach Lorch. Die Beiden verbindet, neben der Herkunft vom Niederrhein, die Leidenschaft zum guten, handwerklich ehrlichen Produkt. Sie sind die Weinmacher bei Altenkirch. 6

MADE IN WIESBADEN

Neben den Lagenweinen und „Perlenspielen” haben die Weinmacher auch zwei Spezialitäten kreiert: „Boogie” und „Glow”. Das Konzept ist bekannt und aktuell: Man mache aus Wein – eine Marke. Das schätzt der Verbraucher, dem meterlange Regale und langatmige Fachberatung nicht unbedingt eine Orientierungshilfe sind. Aber „Boogie” – das ist Musik auf der Zunge, eben Wein mit emotionalem Erlebniswert. Und die Verkaufszahlen bestätigen, dass mit der hochwertigen Cuvee die richtige Strategie gefunden wurde; der Umsatz hat sich mehr als verdreifacht, auch dank dem Export in die Niederlande und Großbritannien. Der andere hört auf den Namen „Glow”, ein finessenreicher weißer Glühwein aus hochwertigen Prädikatsweinen, veredelt mit erlesenen Gewürzen. In der Cuvée aus feinfruchtigen Weissweinen baden Sternanis, Kardamon, Orange, Zimt und Lorbeer. Das Bad dauert nur

periode. Hier wird jeder Teilnehmer richtig angenommen – und weiß hinterher, wie Wein entsteht: eine nachhaltige Erfahrung! Und man lernt die beiden Weinmacher kennen, die bestimmt wieder neue Pläne schmieden. Als begeisterte Fußballfans und treue Anhänger von Borussia Mönchengladbach haben Jasper Bruysten und Lutz Loosen nämlich eine (fast) weinfreie Zone entdeckt: die Fußballstadien. Vielleicht wartet da ja die nächste Aufgabe auf die beiden. Weingut Friedrich Altenkirch Binger Weg 2 65391 Lorch/Rheingau www.weingut-altenkirch.de


MENSCHEN

&

MEINUNGEN

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GAUMENKITZELEIEN

kulinart

Frankfurt

Zuverlässiges Trendbarometer für Genießer

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m 24. und 25. Oktober 2015 bietet kulinart, die Messe für Genuss und Stil, in Frankfurt wieder ein ebenso hochwertiges wie vielseitiges Programm mit Delikatessen und Design. Im letzten Jahr besuchten 6.200 Genießer, Kenner und Neugierige die Genussmesse kulinart im traditionsreichen Bau des Bockenheimer Depots. Dieses Jahr präsentiert kulinart mit rund 70 handverlesenen Ausstellern sowohl alte Branchenhasen als auch spannende Start-ups, darunter internationale Foodfinder und regionale Genusshandwerker, Spirituosen-Hipster und Weinbau-Altmeister, querdenkende Wohndesigner und Kochprofis. Begleitet und unterstützt wird die Messe von den langjährigen Partnern Brauerei Meckatzer und Miele, die mit ihrer exklusiven Live-Kochshow gleich vor 8

MADE IN WIESBADEN

Ort demonstrieren, was man mit den Köstlichkeiten zu Hause alles anstellen kann. Fast 30 Neuzugänge verzeichnet kulinart dieses Jahr unter den Ausstellern. Veranstalterin Conny Krenn ist selbst immer wieder begeistert, wenn es ihr gelingt, neue Trends, Talente und Spezialitäten für ihre Messe zu entdecken. Für sie ist kulinart auch ein Ideenpool für verantwortungsvolles Produzieren und Konsumieren, nachhaltiges Leben und soziales Engagement: „kulinart 2015 zeigt, dass Nachhaltigkeit und bewusste Ernährung auch Spaß machen dürfen – und am besten mit Leidenschaft serviert werden.” Das „Servieren” haben die Designer von „performa” wörtlich genommen – sie präsentieren auf der kulinart


GAUMENKITZELEIEN

ein neues Tablettkonzept, das sie auf das Wesentliche reduziert haben. Die Macher des „Frankfurter Bretts” hingegen haben das gute alte Schneidebrett neu gedacht und zu einer multifunktionalen Werkbank für die Küche weiterentwickelt. Eines der Schwerpunktthemen im Foodbereich ist dieses Jahr in Frankfurt das „Qualitätsfleisch”: Die Steakmanufaktur „Schulte + Sohn” hat die zartesten Teilstücke von ausgewählten Rindern aus aller Welt im Angebot, die Grill- und BBQ-Caterer von „(M)eat in Paradise” verwöhnen die Messebesucher mit feinem Fleisch direkt aus dem Smoker und die „Landfleischerei Opfer” bietet ganz traditionelle Genüsse wie die originale nordhessische „Ahle Wurscht”. Klingende Namen wie „Chocolate Valley”,„Tomaten schmiede” und „Wiesenlust” lassen Genussfreunden bereits das Wasser im Munde zusammenlaufen. Dahinter verbergen sich durchweg regionale Anbieter, die Pralinen individuell auf Kundenwunsch zubereiten, aus teils historischen Sortentomaten köstliche Brotaufstriche fertigen bzw. das „Beste von der Wiese” verwerten – natürlich angebaute Lebensmitteln ohne Zusatzstoffe und gentechnische Veränderungen sowie Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren. Wer sich nach all diesen Köstlichkeiten angemessen erfrischen will, greift z. B. zum Bio-Limotee „Gloria” aus Honig, edlen Kräutern und Limettensaft oder – wenn es etwas alkoholischer sein darf – zum „Elbler” Apfel-Cider, ebenfalls aus rein biologisch angebauten Rohstoffen hergestellt. Auch innovative Winzer sind auf der Messe vertreten, wie die Weingüter „Meine Freiheit” und HansJosef Schäfer. „Bewusste Ernährung” – das ist der Megatrend, der sich durch fast alle Aspekte der Messe zieht. Kein Wunder, schließlich findet man hier die Idealbedingungen, um sich persönlich über Herkunft, faire Herstellungsbedingungen und Handelswege der Waren zu informieren, und das oftmals direkt bei den Händlern oder regionalen Erzeugern.

kulinart Frankfurt, die Publikums- und Verkaufsmesse für Genuss und Stil, präsentiert am 24. und 25. Oktober 2015 im Bockenheimer Depot: erlesene Delikatessen, regionale Köstlichkeiten, weltklasse Design und Accessoires zum Verlieben. Samstag 12 – 22 Uhr, Sonntag 10 – 19 Uhr Eintritt 10,00 €, www.kulinart-messe.de WIESBADENER 9


GAUMENKITZELEIEN

InterWhisky 2015: Neu im Gesellschaftshaus Palmengarten 17. InterWhisky 2015, 27.-29. November 2015, Gesellschaftshaus Palmengarten, Frankfurt/Main

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ufgrund der gestiegenen Besucher- und Ausstellerzahlen findet die InterWhisky 2015 erstmals im Gesellschaftshaus Palmengarten statt. Die neuen Räumlichkeiten bieten den Besuchern auf noch mehr Messefläche ein exklusives Ambiente und verschiedene Erlebniswelten in einem einzigen Gebäudekomplex. Einerseits sehr zentral und verkehrsgünstig, andererseits frei zugänglich am Rande des Palmengartens gelegen, vereint das Gesellschaftshaus auf 2.200 m² in perfekter Kombination Tradition und Moderne. Deutschlands älteste Whiskymesse, die in diesem Jahr vom 27.-29. November 2015 stattfindet, ist mittlerweile für rund 8.000 Besucher ein fester Bestandteil im Terminkalender. Auch in diesem Jahr dürfen sich whiskybe10

MADE IN WIESBADEN

geisterte Kenner und Genießer wieder auf eine große Auswahl internationaler Aussteller und Marken freuen. Die namhaftesten Größen der Whisk(e)ybranche, aber auch immer mehr kleinere, unabhängige Destillerien aus dem In- und Ausland kommen nach Frankfurt zum alljährlichen Familientreff. Das Rahmenprogramm ist so abgestimmt, dass „Whisk(e)y-Einsteiger” und „-Profis” gleichermaßen Wissenswertes über das „Wasser des Lebens” erfahren können. Besucher können Whisk(e)ys aus Schottland, Irland, Kanada, Japan, Deutschland, der Schweiz und den USA verkosten. In kostenlosen Whisky-Seminaren („Whisky Forum”) sowie weiterführenden „Master Classes” haben sie die Möglichkeit, noch tiefer in die Welt des Whiskys einzutauchen.


Drums und Pipes untermalen auch dieses Jahr wieder das Stöbern durch die Ausstellung.

Abgerundet wird das Programm durch schottisches und irisches Food mit passender musikalischer Unterhaltung. Anlässlich des Branchenevents wird auch der neue Whisky Guide Deutschland 2016 vorgestellt und die begehrten „Germany’s Best Whisky Awards” verliehen werden. Ein besonderes Highlight der Messe ist das „Whisky Talk & Dinner”, welches Whiskybegeisterte zu einem exklusiven Vier-Gänge-Menü einlädt. Dazu werden diverse „Whisky-Raritäten” verkostet und von internationalen Top-Referenten (Destillerie-Manager, Masterblender, etc.) kenntnisreich vorgestellt. Das traditionelle InterWhisky Talk & Dinner findet in diesem Jahr erstmals Freitag und Samstag im Feinschmecker-Restaurant „Lafleur” statt. Die maritim Hotel**** Frankfurt ist diesjähriger Hotelpartner der InterWhisky. Besucher können Einzel- und Doppelzimmer zum InterWhisky Spezialpreis (Code: „InterWhisky”) buchen. Die Idee zur InterWhisky hatte Christian H. Rosenberg, Geschäftsführer der Medienbotschaft Verlag & Events GmbH und Herausgeber des Magazins „Der WhiskyBotschafter – Journal für Kenner und Genießer”. Nun schon zum 17. Mal stattfindend, hat sich die InterWhisky vom kleinen Fachbesucher-Event in den ersten Jahren zu einer großen internationalen Veranstaltung entwickelt. Auch in diesem Jahr übernimmt der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und-Importeure e.V. (BSI) die Schirmherrschaft der InterWhisky.

Veranstaltungsort: Gesellschaftshaus Palmengarten Palmengartenstraße 11 60325 Frankfurt am Main Öffnungszeiten: Freitag, 27. November 2015: Samstag, 28. November 2015: Sonntag, 29. November 2015:

14 – 21 Uhr 12 – 21 Uhr 12 – 19 Uhr

Eintritt: € 18,-- inkl. Messe-Guide und Nosingglas Mehr Infos zum Thema unter: www.interwhisky.com www.facebook.com/InterWhisky WIESBADENER 11


GAUMENKITZELEIEN

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enn der Sommer geht, kommt die große Zeit für Genießer. So auch in Mainz, wo die Gastronomen und Hoteliers das Tastetival an den Start schicken. Am 23. Oktober ist es wieder soweit. Auch in diesem Jahr stehen verlockende Angebote zur Auswahl. Von der Venezianischen Tafel über Wein-, Genussund Küchenpartys bis hin zur kulinarischen Entdeckungsreise nach Spanien reicht die Palette. Natürlich fehlen auch weder die Trüffelgala noch die so beliebte Rheinhessen-Tour. Insgesamt sieben unterschiedliche Veranstaltungen stehen auf dem Plan. Die Preise rangieren von EUR 109,- bis hin zu EUR 225,-. Zu Tisch, bitte! Dagmine Wolf, Michael Müller und Jochen Dietz lieben es mediterran. Und deshalb lädt das ambitionierte Gastro-Trio die Gäste des Taste-

tivals 2015 zu einer fulminanten Begegnung ein. Am 23. und 24. Oktober heißt es Platz nehmen an der “Venezianischen Tafel”. Der Bassenheimer Hof wird zur Trattoria. Es regiert die Lebenslust. Auf die Tische kommen feinste Leckereien aus der traditionsreichen Küche der Lagunenstadt – gekonnt gekocht und aufgetragen mit großer Geste. So oder so oder doch ganz anders? Gegensätze ziehen sich an und werden, wenn man mutig gemeinsame Sache macht, zu einem perfekten großen Ganzen. Und genau deshalb hat das Team des Atrium Hotels seinen diesjährigen Tastetival Abend unter den Titel “Kontraste” gestellt. Die Wein- und Genuss-Party lädt am 24. Oktober zu einer spannenden Entdeckungsreise in die Welt der ganz bewusst entgegen gesetzten Köstlichkeiten ein. Und nicht nur die Geschmacksknospen sollen tanzen, so will es die Hollywood Connection Band.

Come together! Erstmals luden das Hyatt Regency Mainz in Begleitung von Top-Weinfrau Christina Fischer in 2014 zur “Kulinarischen JamSession” ein. Am 30. Oktober ist es wieder soweit. Auf das Zusammenspiel von Küchenmeistern und Weinmachern darf man gespannt sein. Doch wenn Kochprofis und rheinhessische Topwinzer aufeinander treffen, dann kann das Ergebnis einfach nur köstlich sein. In jedem Fall ist viel Bewegung drin, denn es gilt, sich an vielen Koch- und Weinstationen verwöhnen zu lassen. Una Casa – una Fiesta Am garantiert letzten Tag im Oktober hält in Gaul’s Eventhaus noch einmal der Sommer Einzug. Was da auf die Teller und in die Gläser kommt, das schmeckt nach Fiesta und nach Espana. Fünf kulinarische Regionen geben sich ein Stelldichein. In den Weinen ist die Kraft der Sonne eingefangen. Orangenbäume verströmen ihren verfüh-

Heißer Herbst in Mainz: So schmeckt das gute Leben 12

MADE IN WIESBADEN


GAUMENKITZELEIEN

rerischen Duft, Gitarren erklingen, Flamenco liegt in der Luft und reißt alle mit. Wer am 31. Oktober dem Ruf “Bienvenidos en la casa de Gaul” folgt, der findet sich wieder in einem riesigen Genussreich mit dem Besten aus Spaniens Regionalküchen . Bitte einsteigen! Am Sonntag, den 1. November, starten die Busse zur Genusstour durchs rheinhessische Rebland. Vor Ort in den Weingütern heizen die Tastetival Köche schon mal ein, denn wer Wein in vollen Zügen genießen möchte, der braucht eine ordentliche Grundlage. Doch mit heftig und deftig hat das, was hier geboten wird, nichts zu tun. Köstlich im besten Sinne – das trifft’s schon eher. Auch die Winzer zeigen sich von ihrer besten Seite - mit einer vielgestaltigen Auswahl an Weinen.

Gemeinsam werden die beiden Chefs zur Hochform auflaufen. What a wonderful night Unter dem Motto “Wir sind Rheinhessen” begrüßt Eva Eppard am 6. November die Genießer und lädt sie ein, hinter die Kulissen und in die Töpfe von Björn Völkner und seinem Team zu schauen. Partner des Abends ist König Riesling in immer neuen faszinierenden Spielarten. Mit dem Sturm aufs Dessert Buffet fällt gegen 21.00 Uhr dann

auch der Startschuss für die ultimative Party. Jammin Cool lässt die Kochtöpfe erzittern. Weitere Infos und Übernachtungs-Arrangements der beteiligten Hotels siehe auch unter www.tastetival.de. Buchungen: Jeweils bei den einzelnen Betrieben. Buchungen für die RheinhessenTour unter wk@atrium-mainz.de

Angefahren werden vier Betriebe: Die Güter Jean Buscher in Bechtheim, Wagner-Stempel in Siefersheim, das Weingut Beck-Hedesheimer Hof in Stadecken-Elsheim und das Weingut Schneider in Mainz. Lust auf Luxus? Die Luxus-Knolle muss es sein, wenn Sternekoch Philipp Stein in der Favorite zur glanzvollen Trüffel-Gala einlädt. Um den Genuss perfekt zu machen, holt sich Philipp Stein Verstärkung aus dem Schwarzwald. Zwei Sterne glänzen über dem Restaurant von Jörg Sackmann in Baiersbronn. WIESBADENER 13


KULTUR

&

KREATIVES

Guillermo Rivera-Espejo Freie Malerei

Peru seit 1980 in Deutschland

lebt in Wiesbaden Wand- und Theatermaler

“Heimat ist die Sprache, in der ich lebe” Fortsetzung des Foto-Projekts „Heimat“ von Iris Kaczmarczyk (Fotografin und Grafikerin). Bei dem in 2014 begonnenen, fortlaufenden Projekt, stehen internationale Künstler im Vordergrund, die Deutschland als Heimatland gewählt und sich mit ihrer Kunst hier etabliert haben. Internationale Künstler, die Deutschland als Lebens- und Arbeitsmittelpunkt gewählt haben, sind herzlich willkommen, sich bei Iris Kaczmarczyk zu melden: LebensART, Iris Kaczmarczyk, www.fotografie-kaczmarczyk.de, iris.kaczmarczyk@web.de Ausgewählte Exponate des Projektes sind auch bei den Tatorten Kunst am 01. November 2015 zu sehen. Infos: www.tatorte-kunst.de Liza da Costa Sängerin und Komponistin

Portugal lebt seit 1973 in Deutschland

lebt in Wiesbaden www.lizadacosta.com

„Heimat ist wichtig für mich, hat aber mit Portugal und Deutschland nichts mehr zu tun, eher mit meinem Umfeld 14 MADE IN WIESBADEN und meiner Arbeit.“


KULTUR

IONE GONÇALVES Zumbatänzerin

Brasilien seit 2003 in Deutschland

&

KREATIVES

lebt in Bad Kreuznach www.zumba.de

„In Deutschland fühle ich mich richtig wohl, aber Heimat ist für mich dort, wo man geboren ist“

HEIMAT?! ROMAN MIKOS Maler

Polen seit 1984 in Deutschland

lebt in Wiesbaden www.roman-mikos.de

„Dort wo meine Familie lebt, dort wo meine Freunde leben, dort wo meine Träume leben und dort wo meine 15 WIESBADENER Zukunft lebt, dort ist meine Heimat.“


KULTUR

&

KREATIVES

Sinn und Wahnsinn – 2011

Anna Bieler Fabelhafte Welten 16

MADE IN WIESBADEN


KULTUR

&

KREATIVES

„Malen ist meine Profession” sagt die Wiesbadener Künstlerin Anna Bieler, deren Lebenslauf viele internationale Stationen beinhaltet. Sie wurde 1968 in Thessaloniki (Griechenland) geboren, wo sie die ersten fünf Jahre ihrer Kindheit verbrachte. Nach einem Aufenthalt in Deutschland lebte sie von 1977 bis 1982 in Lissabon. Später studierte sie Kunst zunächst für ein Jahr am Waldorf-Institut in Witten/Annen und danach Kunsterziehung an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Dort wechselte sie an die Freie Kunstakademie, an der sie ihr Studium im Jahre 1997 mit einem Diplom abschloss. Heute arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Wiesbaden und Südportugal und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem Wohnprojekt in Wiesbaden. Das Geheimnis ihrer Bilder: die Kraft der Farben und die fabelhaften Wesen, welche in den Bildern in Erscheinung treten. „Ich nehme die Realität auf verschiedenste Weise wahr!” In Anna Bielers Bildern wird der Bezug zwischen äußerer und innerer Welt real. Anna Bieler malt schon immer. Es gab nie einen Zweifel daran, vielleicht den falschen Weg eingeschlagen zu sein. „Wenn ich ein Bild male, versuche ich an etwas ganz Ursprüngliches, Existenzielles zu kommen.” Deshalb verwendet Anna Bieler klare, einfache und z.T. archetypische Formen, deren Energien durch die gewählten Farben zum Ausdruck kommen. Man schaue sich nur das Bild auf der Titelseite dieser Ausgabe an! Wer mehr von Anna Bielers Kunst sehen will, hat in den nächsten Monaten mehrfach dazu Gelegenheit: Eröffnet wird ihr Kunstherbst mit der Einzelausstellung unter dem Titel “Sinn & Wahn”, in der Galerie im Thalhaus Wiesbaden Nerotal 18 (27.9.2015 bis 26.12.2015; Eröffnung am 27.9. um 17 Uhr).

Im Augenblick – 2015

Es folgt eine Ausstellung im Centro Cultural Lagos, Portugal (27.10.2015 bis 31.12.2015). Danach kann man, am 1. November 2015 von 10 bis 18 Uhr im Rahmen der “Tatorte Kunst” die Künstlerin in ihrem, Atelier in der Jahnstraße 8, Wiesbaden, persönlich kennen lernen. Ihr Gast an diesem Tag ist der Aktionskünstler Bernd Schneider. Im November lädt dann das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Rheinstraße 23-25 in Wiesbaden, zur Gruppenausstellung „answer 2” (siehe Titelbild) anläßlich des 60jährigen Bestehens des BBK Wiesbaden ein (11.11.29.11.2015, Vernissage am 10.11. um 19.00 Uhr, am 24.11. um 19 Uhr Künstlergespräch). Mehr zu Anna Bieler unter: www.annabieler.de Bernd Schneider WIESBADENER 17


KULTUR

&

KREATIVES

Bilder machen D vom Bildmacher!

en „Tatort”-Besuchern ist Bernd Schneider, Wiesbadener Performancekünstler, mit seinen Aktionen schon seit vielen Jahren bekannt. Er ist der Künstler, die die Bilder ins Rollen bringt, mal von einer Stafette aus, mal aus einem Fenster – so 2013 beim „Wiesbadener Fenstersturz” im ehemaligen Gerichtsgebäude. Dabei ist eine schier endlose Papierrolle Basis und Ausgangspunkt seiner Aktion. Ein Bild nach dem anderen bringt er auf die Fläche, schwarzweiße Figuren, die mit farbigen Tupfern versehen und anschließend mit kurzen, prägnanten Sprüchen bereichert werden, die den Betrachter in kreativfe Höhen entführen. Spiel und Sinn, Ernst und Unsinn – zwischen diesen Polen entfesselt sich die Schneidersche Kreativität. Was vor vielen Jahren beim Avantgardekunstfestival in Minden für die Bühne konzipiert wurde, ist nun zur künstlerischen Allzweckwaffe geworden, mit der nahezu überall die Realität des Alltags subversivfröhlich traktiert werden kann. Während der Aktion werden die Bilder meterweise portioniert und

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MADE IN WIESBADEN


KULTUR

&

KREATIVES

vom Künstler schonungslos an Ort und Stelle versteigert bzw. verkauft. In kurzer Zeit hat sich die „Endlos”Zeichnung aufgelöst und findet sich, als Wandschmuck, in den Räumen derjenigen wieder, die sich eine bleibende Erinnerung dieses einmaligen Kunstaktes mit nach Hause nehmen wollten. Auf geniale Weise hat die Schneidersche Kunst den kürzesten Weg in den Kunstmarkt und ins Heim gefunden. Am 1. November „Tatort”-Zeit wird Bernd Schneider seine Aktion im Künstleratelier Jahnstraße 8, Hinterhof, durchführen, diesmal aber um eine Dimension erweitert. Er fordert seine Besucher nicht mehr nur zum meterweisen Kauf auf, sondern auch dazu, die Aktion zu fotografieren und die Bilder sofort auf www.facebook.com/events/ 1639113663040774/ hochzuladen.

Die Besucher fotografieren den Künstler, der wiederum die fotografierenden Besucher malt, die ihn genau hierbei im Bild festhalten. „Macht ein Bild” heißt das Motto, und derjenige, dessen Bild am Abend am häufigsten geliket wurde, erhält zur Belohnung ein einen bemalten Leinwandmeter geschenkt!

Bernd Schneider – Bildermacher Eine Aktion im Rahmen der „Tatorte Kunst” am 01.11.2015.

Kunstatelier Jahnstraße 8, Innenhof 65185 Wiesbaden von 10 – 18 Uhr.

Diese einzigartige Gelegenheit, interaktiver Teil eines fast endlosen Kunstwerkes zuw erden, sollte man auf keinen Fall verpassen! Da der Künstler an vielen Tatorten weltweit gegen die Sinn-Fluten des Alltags kämpft, ist er in der Stadt selbst nur gelegentlich in Erscheinung getreten. Das geschah keineswegs mit Absicht, wie so oft bei Bernd Schneider. Und es könnte sich auch ändern, wie so vieles bei ihm. WIESBADENER 19


KULTUR

&

KREATIVES

Wenn der Künstler zum Täter wird… Standorte mit ca. 40 Künstlerinnen und Künstlern aus allen Sparten der Bildenden Kunst ihre Türen und Tore öffnen, mitten in Wiesbaden. Mit den spannenden und oft überraschenden Einblicken in die Ateliers und Werkstätten lernt der Besucher Wiesbaden von einer ganz anderen Seite kennen. Zusätzlich ahben mehrere Galerien des Viertels ihre Türen geöffnet. Das reizvolle Ambiente der Hinterhäuser und Höfe, dort also, wo die meisten Künstler arbeiten, bleibt normalerweise im Alltag verborgen. Beim Betreten der Ateliers kann über manche kreative Raumlösung auf kleinster Fläche gestaunt werden.

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er TV-„Tatort” kommt mit schöner Regelmäßigkeit jeden Sonntag um 20.15 Uhr in der ARD. Aber am 1. November bekommt er massive Konkurrenz. Die Täter nennen sich Künstler, ihre Waffen sind Pinsel , Farbe und andere Materialien. Und sie alle wollen besucht werden. Zum siebten Mal laden Wiesbadener Künstler und Kunstinstitutionen Interessierte zu einem Blick hinter ihre Kulissen ein. Am 1. November 2015 werden voraussichtlich 25 20

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„Tatorte Kunst” soll v.a. Unbekanntes enthüllen, neue Synergieeffekte bringen, auch Anfängern eine Chance bieten, neue Formen von Zusammenarbeit und kollegiale Unterstützung ermöglichen, einen Anreiz schaffen, seinen Atelierraum einmal im Jahr auf Vordermann zu bringen um auch künstlerische Schwerpunkte neu zu überdenken. Über die teilnehmenden KünstlerInnen kann man sich auf der Website www.tatorte-kunst.de informieren; hier findet man auch einen Wegweiser, der den Besuchern hilft, zu den einzelnen Tatorten zu kommen. Dank der Sponsoren NASPA, Kulturamt Wiesbaden, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst und den Ortsbeiräten

Rheingau Hollerborn und Wiesbaden-Mitte wird es wieder eine Ausstellungsbroschüre geben, reich bebildert mit informativen Texten von den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern, gestaltet von der Designerin Iris Kaczmarczyk, zu erstehen für 5,-- € an jedem der Kunstorte. Außerdem gibt es Flyer mit allen Atelieradressen und Stadtplan sowie Plakatierungen, mit denen in Wiesbaden und Vororten vorab informiert und geworben wird. Die Ateliers sind am Sonntag, den 1.11. von 10 – 18 Uhr geöffnet. Die teilnehmenden Galerien, Ateliers und KünstlerInnen sind: Eva Raabe-Lindenblatt, Katja Rosenberg, Mireille Jautz, Galerie Lichtbild – Reinhard Berg, Doris Hendrichs, Regine Fürst, Christa Göppert, Gallery 21 – Larissa Klinger, Iria Kaczmarczyk, Esc-space – Benny Klement, Jürgen Weis, Bernd Brach, Anna Bieler, Bernd Schneider, Markus Quirling, Petra von Breitenbach, Heidi Wörner, Sylvia von Bernstorff (siehe Abb. links), Roman Eichhorn, Gisela Großhaus, Gerhard Hegemann, Annegret Hoffmann, Martin Rüger, Guillermo Rivera-Espejo, Thommy Ha, Annette Scharner, Nora Katthöfer, Christine BronischMann, Rosana Amanae, Christine Ahrenhöfer, Galerie Pokusa Mehr auch unter: www.tatorte-kunst.de


KULTUR

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KREATIVES

HÖHNER live:

Kölner Sextett mit neuer Besetzung

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ersonell verjüngt gastieren HÖHNER im November live in vier deutschen Städten. Mit Drummer Wolf Simon (53) und Keyboarder Micki Schläger (46) stoßen „zwei Musiker aus der absoluten Champions League” (Sänger Henning Krautmacher) zu den Domstädter und treten die Nachfolge der nach 43 Karrierejahren ausgeschiedenen Gründungsmitglieder Peter Werner und Janus Fröhlich an. Neuzugang Wolf Simon wurde durch seine Krankheitsvertretung bereits 2011 Teilzeitmitglied der HÖHNERFamilie. Als Mitbegründer der Klaus Lage Band, langjähriges Mitglied der Kölner Formation „Purple Schulz” und (bis zuletzt) der Band von Howard Carpendale gehört der gebürtige Essener zu den Szene-Urgesteinen. Keyboarder, Komponist und Texter Micki Schläger begann seine 20-jäh-

rige Laufbahn bei der Gruppe „Just Is”. Ab 1996 stellte der Musical-erprobte Musikschulgründer zunächst als Mitglied und später als Leiter der Ute-Freudenberg-Band seine Vielseitigkeit unter Beweis. Von dieser zeigt sich auch Vorgänger Peter Werner beeindruckt: „Mit seinem Können an den Tasten, seiner Kreativität und seiner markanten Stimme ergänzt Micki die Band hervorragend.” Getreu dem HÖHNER-Vers „Bevor’s zu Ende geht, fangen wir von vorne an!” tragen die die neu formierten Rheinländer ihren Frohsinn vom 4. bis 23.11. in den Rest der Republik. Dabei werben Henning Krautmacher, Wolf Simon, Micki Schläger, Hannes Schöner, Jens Streifling und John Parsons mal laut und energiegeladen, mal leise und nachdenklich, aber immer sympathisch, emotional und publikumsnah – für Toleranz, Vielfalt, Humor und Herzlichkeit. Mit ihrer Mischung aus Party-Hymnen und Pop-Songs mit Tiefgang treffen

HÖHNER seit Jahren den richtigen Ton. Die Folge: Dank Klassikern wie „Viva Colonia”, „Wenn nicht jetzt, wann dann?” oder „Schenk mir Dein Herz” eilt den Karnevalsurgesteinen auch jenseits des Rheinlandes ihr Ruf als Stimmungsgaranten voraus. Zu Preisen zwischen 28 und 54 Euro (zzgl. Gebühren) werden Konzertbesucher im Herbst für einen Abend lang zu Mitgliedern der erweiterten HÖHNER-Familie. Dann heißt es im Einklang mit dem Song „Denn dafür leben wir”: „Alle sind da, es ist wieder soweit. Das große Spiel, wir sind bereit!” Höhner – „Dafür leben wir”–Tour 2015 06.11.2015 Niedernhausen, Rhein-Main-Theater Ticket-Hotline:06453/912470 www.depro-concert.de/ rhein-main-theater WIESBADENER 21


KULTUR

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KREATIVES

Ritschl-Preisträgerin Katharina Grosse hat mit ihrer Dauerinstallation „3 Bäume“ dem Museum Wiesbaden einen „Baumsaal“ beschert.

„Kultur für Alle” mit Schmetterlingsküsschen und Woche der Freiheit Der Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main fördert Leuchttürme und Vernetzung in der Region „Kultur für Alle!“ (frei nach Hilmar Hoffmann) als Pflicht zur kulturellen Bildung ist das Ziel und finanzielle Förderung kultureller Zusammenarbeit ist der Weg. Der Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, auf Initiative der Landesregierung Anno 2007 gegründet vom Land Hessen, Frankfurt, Darmstadt, Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis, fördert „Leuchttürme“ ebenso wie regionale Kooperationen. Seit 2012 ist die Landeshauptstadt Mitglied der Institution. Wiesbadener Projekte profitierten schon vor dem Beitritt. Dem Museum Wiesbaden wurde die hochkarätige Schau „Das Geistige in der Kunst“ durch Kulturfonds-Zuwendungen ermöglicht. Angesichts aktueller Diskussionen um einen Austritt Wiesbadens aus Spargründen betont Dr. Helmut Müller: „Kultur ist immer ein integraler Bestandteil 22

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von Stadtentwicklung und Stadtpolitik. Ausgaben für Kultur sind kein Luxus.“ Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Pro Kopf zahlt eine Kommune 2 Euro ein, das Land verdoppelt die Summe nach dem Prinzip eines „Matching Funds“. Rund 1,9 Millionen Euro hat das Mitglied Wiesbaden seit seinem Beitritt in den Kulturfonds eingezahlt und eine Fördersumme von 3,5 Millionen Euro erhalten. Das bundesweit einzigartige Fördersystem zur Vernetzung in der Metropolregion Rhein-Main treibt mit spartenbezogenen Gesprächsrunden („Umbruchsituation der Theater in der Region“/„Pläne und Visionen für das Tanztheater in der Region“) den kulturpolitischen Diskurs in der Region voran. Die verstärkte Zusammenarbeit von Kulturfonds und der Kulturinitiative RheinMain stärkt die Identität.

„Ich bin fasziniert von der unglaublichen Vielfalt und der riesigen Kooperationsbereitschaft von Ämtern und Institutionen überall in der Region“, freut sich Dr. Müller. „Das Tanztheater nimmt eine tolle Entwicklung, wie das Hessische Staatsballett an den Theatern Wiesbaden und Darmstadt zeigt, die in der Tanzplattform Deutschland 2016 mit dem Künstlerhaus Mousonturm kooperieren.“ Dem Geschäftsführer des gemeinnützigen Kulturfonds, seit August 2013 an Bord, ist es ernst mit seinem Anliegen, neben kultureller Vernetzung die Attraktivität zu stärken und die kunst-kulturgeschichtliche Tradition der Region abzubilden. Der promovierte Volkswirtschaftler hatte sich bekanntlich schon als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden in den zuständigen nationalen und internatio-


KULTUR

nalen Gremien - auch im informativen Austausch mit den hochkarätigen Fachgästen seiner Reihe „Bewahren und Entwickeln – Leben in einem Kulturerbe“ - mit Vehemenz für die Anerkennung Wiesbadens als UNESCO-Weltkulturerbe engagiert. „Schon zu Zeiten der Weltkurstadt Wiesbaden war Kur ohne Kultur undenkbar.“ Neben dem spannenden „Projekt Brentano“ des Literaturhauses Wiesbaden mit Institutionen in Frankfurt und Darmstadt wurden u.a. gefördert: Mozart-Gesellschaft Wiesbaden und Marktkirche („Schlussakkord Romantik“), Wiesbadener Architektursommer, InklusionsFestival 2014, das Gastspiel „Vollmond“ der Compagnie Pina Bausch bei den Internationalen Maifestspielen, das exground-Filmfestival und „Wiesbaden tanzt“. Die Literaturtage 2015 des Gastgebers Christian Brückner mit Terminen in Darmstadt und Frankfurt brachten den hinreißenden Zadek-Star Eva Mattes ins Museum. Die fast szenisch verteilten „Schmetterlingsküsschen“ der ausdruckstarken Schauspielerin machten aus dem literarischen Familienkonzert ein Sternstündlein. Generell vergibt der Kulturfonds Zuwendungen in den Bereichen „Transformation der Moderne“, „Internationalität und Wissenschaft“ sowie „Wissenschaft und Bildung“. Auswahlkriterien sind „Exzellenz“ und „Vernetzung“. Das Kuratorium unter Leitung von Staatsministerin a. D. Ruth Wagner entscheidet über die Förderungen. Von „Phänomen Expressionismus“ über „Impuls Romantik“ bis zu „Transit 2015 2017“ um die Rhein-Main-Region in den Blick zu nehmen, reicht die Palette der Themenschwerpunkte. Interdisziplinär und multimedial wird temporär ein Thema aus diversen Blickwinkeln beleuchtet. Beim „Transit“-Auftakt in der Schirn Kunsthalle zeigte die spektakuläre „Doug Aitken“-Schau die Thematik als wechselseitigen Transit zwischen Region und Welt. Transitär gefördert wird auch die „Woche der Freiheit - Wiesbaden

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KREATIVES

Vom Kulturfonds gefördert: Cubean-European Youth Academy-Concert mit Stargeigerin Arabella Steinbacher & Dirigent Thomas Hengelbrock.

blickt auf 25 Jahre Deutschland“ vom Kulturamt Wiesbaden, die mit breit gefächertem Programm und Klängen aus der Partnerstadt Görlitz punktet. Der Nassauische Kunstverein wird als Parcours-Teil der B3-Biennale des bewegten Bildes bedacht. „Der NKV macht eine wirklich gute Arbeit, auch in Kooperation mit dem Kunstverein Frankfurt.“ Zuwendung bekommt das Projekt „7 Stunden, 8 Stimmen, 3 Bäume“ der Künstlerin Katharina Grosse. Die Ritschl-Preisträgerin hat im Museum Wiesbaden mit ihrer monumentalen Installation drei Windbruch-Bäume aus dem Tegeler Forst samt 500 Quadratmetern mit Grafitti besprühtem Trevira-Stoff aus dem Steinsaal einen

„Ausgaben für Kultur sind kein Luxus. Wir wollen Kultur für Alle!“ KulturfondsGeschäftsführer Dr. Helmut Müller wirbt für Vernetzung in der Region.

„Baumsaal“ gemacht. Auch die großformatige Fördersumme für die Hochkarat-Ausstellung „Caravaggios Erben“ im Frühjahr 2016 „soll die Position des exzellenten Museums Wiesbaden in der Ersten Liga festigen. Wiesbaden soll die materielle Chance haben, überall wahrgenommen zu werden“, betont Dr. Müller im Gespräch. Ehrensache: Die geförderten Jahresprojekte mit Wiesbadener Schulen (Theater Willy Praml, Bellevuesaal-Verein, move@school von Kulturpreisträgerin Priska Janssens/ Theaterwerkstatt) werden als Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit der kommenden Generation gefördert. Das Kulturfonds-Ziel ist schließlich „Kultur für Alle!“. Text und Fotos: Gesine Werner

Hinreißende „Schmetterlingsküsschen“ bei den Literaturtagen 2015: Sonia Simand, Uwe Stoffel, Jean-Eric Soucy und Eva Mattes (von links).

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KULTUR

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KREATIVES

Axel Ranisch: ALKI ALKI,

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ur 28. Ausgabe* des renommierten exground filmfests können sich Fans des internationalen Independent Films auf ein abwechslungsreiches und spannendes Programm freuen. Vom 13. bis 22. November präsentiert Hessens ältestes Publikumsfestival in der Wiesbadener Caligari FilmBühne, im Murnau Filmtheater und im Kulturpalast etwa 200 unabhängig produzierte Lang- und Kurzfilme aus aller Welt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf dem äußerst vielseitigen und interessanten Filmschaffen in Griechenland. Das exground filmfest hat sich seit seinen Anfängen 1990 vom experimentellen Undergroundphänomen zum international anerkannten Filmfestival entwickelt, das unabhängige Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilmproduktionen auf die große Leinwand bringt. Veranstaltet wird das Festival vom Verein Wiesbadener Kinofestival e. V.

– ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit. 2014 besuchten über 14.000 Filmbegeisterte das Festival. Präsentiert werden die Beiträge in verschiedenen Programmen und Wettbewerben: Dazu gehören die angestammten Reihen American Independents, International oder Made in Germany sowie diverse Kurzfilmreihen und ein eigenes Programm für Jugendliche, die 12. exground youth days. Die Wettbewerbsreihen bieten als wichtiges Forum für vielversprechende junge Filmemacher Werke jenseits der Kino-Konfektionsware. Beim Publikum besonders beliebt sind etwa der Deutsche Kurzfilmwettbewerb oder die regionalen Spezialitäten im Wiesbaden Spezial - Kurzfilmwettbewerb und im Wiesbadener Jugendfilmwettbewerb. Insgesamt werden beim 28. exground filmfest Geld- und Sachpreise im Wert von mehr als 17.500 EUR vergeben.

Über die besten Filme entscheidet sowohl das Publikum als auch eine internationale Fachjury bzw. eine Wiesbadener Jugendjury. Bis zur Programmverkündung Mitte September hat die Auswahlkommission die Qual der Wahl, aus etwa 3.000 eingereichten Beiträgen und den Fundstücken aus diversen internationalen Festivalbesuchen eine Auswahl zu treffen. Bereits jetzt stehen schon einige Titel fest: In der deutschen Reihe Made in Germany können sich die Besucher auf Axel Ranischs neuen Film ALKI ALKI freuen, der das ernste Thema Suchtkrankheit mit Ranischs unnachahmlichen Humor und der altbekannten Darstellerriege (allen voran Peter Trabner und Heiko Pinkowski) zu einem wahren Kino-Vergnügen macht. In dem spannenden wie verstörenden Psychogramm HOMESICK von Jakob M. Erwa gerät eine junge Musikerin in einem Strudel aus eigenen Ansprüchen und äußeren Erwartun-

25 Jahre exground filmfest

vom 13. bis 22. November 2015 in Wiesbaden Fokus Griechenland // 200 Filme // Geld- und Sachpreise im Wert von über 17.500 EUR 24

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KULTUR

Fotos S. 24 & 25 oben: © Sehr gute Filme,

gen immer mehr unter Druck und droht daran zu zerbrechen. Ebenfalls bereits ausgewählt wurde der Dokumentarfilm YALLAH! UNDERGROUND von Farid Eslam, der die junge Künstlerszene im nahen Osten erkundet. Mit ABOVE AND BELOW von Nicolas Steiner steht ein weiterer Dokumentarfilm für Made in Germany fest. Steiner lässt hier Außenseiter abseits der normalen Gesellschaft zu Wort kommen und fasziniert mit einer beeindruckenden Bildsprache und dem preisgekrönten Soundtrack des Komponistenkollektivs Paradox Paradis (DOK.fest München, Deutscher Dokumentarfilmmusikpreis 2015).

KREATIVES

Axel Ranisch: ALKI ALKI,

punkt etwa acht Langfilme und ein Kurzfilmprogramm geplant. Neben Filmen hat das exground filmfest noch mehr zu bieten: Workshops, Ausstellungen, Partys und Podiumsdiskussionen runden das Programm ab. Die kultige „Gongshow“ fehlt da natürlich nicht, genauso wenig wie die Hamburger Künstlergruppe A WALL IS A SCREEN mit ihrer Kombination aus Stadtführung und Filmnacht. Diesmal werden die Häuserwände im nächtlichen Wiesbaden am 14.11. in Projektionsflächen umgewandelt. Startpunkt und Uhrzeit werden ab 30.10. auf www.exground.com bekannt gegeben.

Für das Jugendprogramm wurde bereits die italienische Produktion SHORT SKIN von Duccio Chiarini ausgewählt. Die charmante Coming-of-Age-Komödie um die Sehnsüchte und Nöte eines 17Jährigen begeisterte schon das diesjährige Publikum von Berlinale Generation. Ganz andere Probleme hat der ebenfalls 17-jährige Modris aus dem gleichnamigen Debüt von Juris Kursietis aus Lettland. Mit einem Vater im Gefängnis und einer Mutter, der er nicht vertrauen kann, gerät der junge Mann immer öfter in Konflikt mit der lettischen Justiz. Der erste Beitrag im Fokus Griechenland, das Drama RIVERBANKS von Panos Karkanevatos, erzählt eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der europäischen Flüchtlingsproblematik. Dazu sind für den diesjährigen Länderschwer-

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Duicco Chiarini: Short Skin

Jakob M. Erwa: Homesick Foto: © mojo:pictures / Christian Trieloff

Nicolas Steiner: Above and Below

* Obwohl es schon in die 28. Runde geht, feiert das exground filmfest in diesem Jahr erst seinen 25. Geburtstag, da das Festival in den Anfangsjahren zweimal im Jahr stattfand.

Farid Eslam: Yallah! Underground

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KULTUR

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Das „Ensemble Mattiacis“ um Kammersänger Thomas de Vries (Mitte) brillierte in bester Tradition bei den Internationalen Maifestspielen – diesmal mit Marco da Gaglianos Barockoper „La Dafne“.

Alles Theater auf den Brettern Neue Spiel-Zeiten mit spannendem Programm und Brückenschlägen an den Musentempeln Wiesbaden, Mainz und Darmstadt

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orhang auf! Die Musentempel am Rhein steigen traditionsgemäß mit einem Theaterfest in die neue Saison. Für die „neuen” Intendanten Uwe-Eric Laufenberg und Markus Müller sowie den Darmstädter Kollegen Karsten Wiegand ist es die zweite Runde. Schön, daß die Chemie stimmt zwischen den Mannen. „Feierlich” legt Wiesbaden am 5. September 26

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vor. Mainz lädt eine Woche später zum Doppelpack mit Theaterfest und „Inklusivem Kinder-Kultur-Fest Kraut & Rüben”. Die Qual der Wahl hat das geneigte Publikum rechts und links des Rheins. Fülle des Wohllauts: Wiesbaden will sich „mehr der Moderne öffnen” und bereitet neben der Neuinszenierung der Oper „Katja Kabanowa” von Leos Janacek (mit

Wolf Matthias Friedrich) als Koproduktion mit dem Darmstädter Musentempel die monumentale Oper „Die Soldaten” von Bernd Alois Zimmermann als Eröffnung der Maifestspiele vor mit Spitzenbesetzung (Werner Grundheber, Andrea Baker, Gloria Rehm, Sharon Kempton, Aaron Cawley, Joachim Goltz). Version Zwo der ganz großen Oper in Kooperation mit Darmstadt


KULTUR

präsentiert Mussorgskys „Boris Godunow” unter GMD Zsolt Hamar jetzt als Gesamtkunstwerk mit dem „Polenbild”. Glucks „Orpheus und Eurydike” in Ingo Kerkhofs Version (zur Premiere heiß diskutiert) unter historisch orientierter Stabführung von Konrad Junghänel – im Juli mit einer seelenvoll interpretierenden Tamara Gura in der Hosenrolle, Glücksfall für die erkrankte Franziska Gottwald aus Salzburg - wird wieder aufgenommen. Ein Brückenschlag übern Strom. Peer Boysen inszeniert Scarlattis „Irrungen der Liebe“ in Koproduktion mit der Mainzer Musikhochschule. Als Regisseur kommt Uwe-Eric Laufenberg mit „Cosi fan tutte“ mozärtlich daher (Konrad Junghänel leitet musikalisch), nachdem er mit Verdis „Otello“ und Scott Piper als Titelheld, mit „Jago“ Matias Tosi und „Desdemona“ Cristina Pasaroia in die Opernspielzeit gestartet ist. Was dem legendären Intendanten Claus Leininger recht war, ist dem gelernten Schauspieler Laufenberg billig, der in der Titelrolle der Curt Goetz-Komödie á la Heinz Rühmann als „Dr. med. Hiob Prätorius“ auf der Bühne steht. Die packende Laufenberg-Inszenierung von Thomas Manns „Buddenbrooks“ mit den brillierenden Publikumslieblingen Bernd Ripken und Helga L. Schoon geht in die zweite Spiel-Zeit. Wagners „Fliegender Holländer“ legt in beiden Rheinstädten an: Michiel Dijkemas gefeierte Inszenierung mit spektakulärem Bühnenbild steht in Wiesbaden wieder auf dem Spielplan, derweil der ruhelose Seemann im April 2016 dann in Mainz anlegt. Mit Lehárs „Graf von Luxemburg“ hat es mal wieder eine Operette nach Wiesbaden geschafft. Ob sich hier die Neuinszenierung von Humperdincks Dauerbrenner „Hänsel und Gretel“ als Ersatz des über Generationen geliebten Publikumserfolgs bewährt, zeigt sich ab 15. November.

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KREATIVES

Hessisches Staatsballett die Zweite: Ballettdirektor Tim Plegge baut auf die Mitwirkung des Publikums bei seinem ambitionierten MitmachProjekt „Odyssee_21“ und thematisiert die aktuelle Problematik von Heimat und Flucht mit tänzerischen Mitteln. Der Ballettabend „Weltenwanderer“ von Marco Goecke, Edward Clug und Itzig Galili vereint die international renommierten „Reisenden“. Marcos Morau & Damien Jalet (Company Eastman) sind choreographisch als „Grenzgänger“ engagiert. Tim Plegges neue Produktion „Kaspar Hauser“ wirft die Frage der Identität auf. Der Mythos lebt. Im traditionsreichen „Salon Tango“ von Tanzlegende Gabriel Sala darf zugehört, geschaut und getanzt werden. Das Junge Staatsmusical - seit über 25 Jahren Garant für hochwertige Inszenierungen - punktet mit einer weiteren Deutschen Erstaufführung: Leiterin Iris Limbarth konnte das Musical „Zwei hoffnungslos verdorbene Schurken“ von Yazbek & Lane nach dem Erfolgsfilm mit Michal Caine und Steve Martin an Land ziehen. Als Publikumsrenner bleiben die Uraufführung „Superhero“ - zweifach nominiert beim Deutschen Musicaltheaterpreis - und die deutschsprachige Erstaufführung „Our House“ im Spielplan. Im Januar 2016 hat das vielfach preisgekrönte Musical „Frühlingserwachen“ in der Wartburg Premiere. Ein ganz neuer Ansatz: Judas als Theaterfigur. Da Stück von Lot Vekemans hat als Kooperation mit dem Konzert Theater Bern, der evangelischen Stadtakademie Wiesbaden & der Katholischen Kirche in Wiesbaden im Januar 2016 Premiere. Nach seinem Dauererfolg mit Brechts „Dreigroschenoper“ nimmt sich Leitender Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson jetzt „Mutter Courage und ihre Kinder“ vor. Mit dem Projekt „Sechs Jahre“ nach dem dokumentarischen Buch der Wiesbadener Bestseller-Autorin Charlotte Link greift Regisseur Clemens Bechtel ein heißes Eisen an: Wie gehen Fachleute und

Salon Tango mit Tanzlegende Ba

Klinikpersonal mit schwerstkranken Menschen um? Die Uraufführung hat am 4. Dezember Premiere in der Wartburg. Jan Philipp Gloger lotet in seinem Theaterprojekt „Kafka“ die theatralischen Ressourcen in Kafkas Erzählkosmos aus.

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KULTUR

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Geschlechterklischee war gestern. Die Opernsänger Benedikt Nawrath, Brett Carter und Alin Deleanu tauschen in fliegendem Wechsel Klamotten und Rollen.

Blick nach Mainz Wer das absolute Highlight der ersten Spielzeit der Intendanten in Wiesbaden, Darmstadt und Mainz verpasst hat, bekommt eine zweite Chance: International zu Recht gefeiert als „großer Wurf“, steht die traumhaft stimmige Inszenierung „Perelá – der Mann aus Rauch“ in Mainz wieder auf dem Spielplan. „Singing in the rain“ wäre auch ein treffender Titel für die „Italienische Opernnacht am Dom“ gewesen. Die gewitzte Moderation von Markus Müller und das sich in Höchstform präsentierende Ensemble - Brett Carter, Vida Mikneviciute, Linda Sommerhage und Philippe Do, GMD Hermann Bäumer mit dem Philharmonischen Staatsorchester - wurden unter den Regencapes gefeiert. Am 11. September geht es Open Air weiter mit der „Opern-Gala am Rhein“ auf den Malakoff-Terrassen. Wenn ein ach so harter König 28

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Hamed alle Frauen aus dem Reich verbannt und Prinzessin Sherifa in „mannhafter“ Verkleidung sämtliche Machoklischees genüsslich demontiert, kommt ein Kinder-Musiktheater als köstlicher Spaß für alle Generationen in der U17-Bühne dabei raus. Zad Mouhads „Hamed & Sherifa“ hat Anselm Dalferth mit szenischem Witz als arabisch-europäisches Märchen inszeniert. Die Boygroup Brett Carter, Benedikt Nawrath und Alin Deleanu in diversen Männer- und Frauenrollen (!) und die auch szenisch mitspielenden Musiker um Samuel Hogarth animiert mit rasanter Spiellust zu Lachtränen und Applaus mit Händen und Füßen. Wenn Ronny Jakubaschk, der den „Barbier von Sevilla“ als munteres Unterwassermärchen inszenierte, „die Meistersinger von Nürnberg“ zum Songtest antreten lässt, werden Fünfeinhalb Stunden Wagner-

Oper zum Vergnügen – stimmlich („Stolzing“ Alexander Spemann, „Sachs“ Derick Ballard, „Beckmesser“ Heikki Kilpeläinen, „Eve“ Cornelia Ptassek), musikalisch (GMD Hermann Bäumer) und szenisch mit futuristischem Einschlag. Alles hübsch bunt und munter hier. Eve lässt ihre grüne Haarpracht in Richtung ihres geliebten Rotschopfs Stolzing changieren, die Kissenschlacht ist nicht von schlechten Eltern und Beckmesser darf am Happy Ende sogar mit dazu. Why not? . Very british: Alles nur geklaut, aber mit Liebe und von den Rittern der Kokosnuss: „Monty Python´s Spamalot“ ist das Musical von Eric Idle und hat als spartenübergreifender Spass von Ekat Cordes am 3. Oktober Premiere. Kafka auch in Mainz: „Der Prozess“ wird vom niederländischen Theatermagier Jakob Ahlbom angesetzt im Großen Haus. Erster Verhandlungstag im „Gericht“ ist der 3. Oktober.


Singing in the rain bei der „italienischen Opernnacht am Dom“ mit dem Australier Brett Carter und Generalmusikdirektor Herrmann Bäumer.

Hausregisseurin Elisabeth Stöppler widmet sich nach ihrer packenden „Médée“-Inszenierung dem nächsten literarischen Frauencharakter. Bei Charles Gonods „Faust (Margarete)“ steht diese Titelfigur im eigentlichen Fokus des Werks, das um Manipulation, Verführung und Schuld kreiselt. De neue Dirigent in Residence Clemens Schuldt ist musikalischer Leiter der Produktion. „Grimm. Ein deutsches Märchen“ kommt als surreal-theatralisches Projekt von Jan-Christoph Gockel & David Schliesing mit den handgeschnitzten Puppen von Schauspieler/Puppenbauer Michael Pietsch wieder ins Kleine Haus. Hausregisseur Gockel ist nahe des US-Militärflugplatzes aufgewachsen und fühlt mit dem Projekt „Ramstein Airbase“ der deutschamerikanischen Freundschaft auf den Zahn. Prima Idee: Die grandiose, Sparten verbindende Eröffnungsproduktion „The fairy Queen“ ist ab 15. November wieder zu sehen.

Auch Claudia Bauers bildstarke Politshow von Shakespeares „Antonius und Cleopatra“ mit Schwellköppen, Showtreppe, Livestream aus der Maske, vierfacher Cleopatra und mehreren Octavians ist wieder zu sehen. „Kabane und Niebe!“ Der Irrwitz hat in der „Pension Schöller“ Methode, das Meenzer-Autorenduo Carl Laufs und Wilhelm Jacoby hat Anno 1890 dafür gesorgt und Schauspieler/Regisseur Peter Jordan inszeniert erstmals in der Domstadt. Honne Dohrmanns „tanzmainz“ macht „das Schweigend der Männer“ als Uraufführung von Csaba Molnar & Lander Patrick zum Thema, lässt Haus-Choreograph Guy Weizman und Partnerin Roni Haver jede Menge Aktionstraum für die Uraufführung von „4“ und holt den australischen Starchoreographen Garry Stewart für seine Arbeit mit und am „Objekt“ erstmals nach Deutschland. Text und Fotos: Gesine Werner


KULTUR

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Stars seiner Zeit und fing dabei stets den Augenblick ein – um Wahrhaftigkeit bemüht, mit Begeisterung und aus neuem Blickwinkel, ganz als wählte er die Kameraeinstellung für eine Filmsequenz. Sam Shaw sagte über seine Bilder: „Meine Fotos besaßen eine klar erkennbare Komposition und einen erzählerischen Inhalt. Die technischen Mängel wurden von John Albert behoben, einem großartigen Fotoentwickler, der meine unzulänglichen Negative selbst dann zu korrigieren verstand, wenn sie über- oder unterbelichtet waren.” Stets leidenschaftlich, wenn es um seine Kunst ging, ließ sich Shaw oft vom Augenblick gefangen nehmen, ohne zu wissen, wo er sich gerade befand und ohne auf seine Umgebung zu achten. Dies führte oft zu Beschädigungen seiner Ausrüstung oder zu Schürfwunden an ihm selbst. Er gab gerne zu, dass ein Großteil seines Wissens über die Kamera „das Ergebnis von Fehlern” war.

Sam Shaw: Marilyn Monroe, New York City

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ie Opelvillen zeigen zum ersten Mal weltweit eine umfassende Retrospektive des bekannten amerikanischen Fotografen Sam Shaw (1912– 1999). Sam Shaws sympathisch-spontane Bilder sind sehr bekannt: Der New Yorker schoss in den 1950er- und 1960er-Jahren zahllose Coverfotos für die Magazine Life und Look und besorgte auch später als Filmproduzent die Filmstills für seine Streifen selbst. Shaw war mit Marilyn Monroe befreundet und hielt ihre einzigartige Ausstrahlung auf zahllosen unverstellt wirkenden Auf-

nahmen fest. Während des Drehs zu Das verflixte 7. Jahr inszenierte er mit ihr sein wohl berühmtestes Bild: Marilyn mit wehendem weißen Kleid über einem Subway-Luftschacht New Yorks. Shaw begegnete Marilyn Monroe erstmals während der Dreharbeiten zu Viva Zapata (1952) , als sie eine überwiegend unbeschäftigte Vertragsschauspielerin war. Er zählte zu ihren engsten Freunden, begleitete sie durch die Phasen ihrer Eheschließungen und Scheidungen und hatte an ihren ruhmreichsten Augenblicken Teil. Sam Shaw porträtierte auch fast alle anderen großen Hollywood-

Marilyn und andere Diven: Remembering Sam Shaw. 60 Jahre Fotografie 25. November 2015 bis 28. Februar 2016 Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim Ludwig-Dörfler-Allee 9 65428 Rüsselsheim Öffnungszeiten: Mi. 10 - 18 Uhr Do. 10 - 21 Uhr Fr. bis So. 10 - 18 Uhr www.opelvillen.de

Marilyn und andere Diven: Remembering Sam Shaw. 60 Jahre Fotografie 30

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Simon Hegenberg-Kapsel: Filmstill 2015

„Whatever man built could be taken apart”: Image / Order

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er Nassauische Kunstverein Wiesbaden zeigt in der zweigeteilten Gruppenausstellung „Whatever man built could be taken apart”: Image / Order 11 künstlerische Positionen, die sich mittels zeitgemäßer Aneignungsverfahren mit Themen der digitalisierten Gegenwart auseinandersetzen. Bereits zum zweiten Mal ist der NKV Kooperationspartner und Teil des Parcours der B3 Biennale des bewegten Bildes 2015. Nichts prägt die Wahrnehmung unserer Gegenwart mehr als die zunehmende Technologisierung und Medialisierung. Die Ausstellung nimmt sich jeweils auf einer Etage des Kunstvereins einem spezifischen Aspekt dieser Entwicklung an und zeigt junge Künstlerinnen und Künstler, die sich als Digital Natives ganz selbstverständlich dem Internet und neuen Technologien als Materialquelle oder Medium bedienen. Das Bindeglied zwischen den beiden Ausstellungsteilen besteht in der künstlerischen Praxis der Rekonfiguration bereits existierenden Ausgangsmaterials aus diversen politischen, gesellschaftlichen und massenkulturellen Kontexten. Mit der Umformung des Materials reflektieren die einzelnen Positionen innerhalb der Ausstellung aktuelle künstlerische Produktionsbedingungen und gesellschaftliche Organisationsstrukturen. Das Medium Video nimmt bei diesen kritischen Reflexionen unseres medial geprägten Alltags

eine Schlüsselfunktion ein, da das Ausgangsmaterial oft in Form von Bewegtbildern vorhanden ist. Auf der Ebene Image geht es um den künstlerischen Umgang mit der erhöhten Zirkulation und Rezeption von pop- und massenkultureller Bildkultur. Die Erfahrung von Pop als gesellschaftlichem Phänomen beruht zu einem großen Teil darauf Bilder in verschiedene Kontexte zu überführen. Aktuelle mediale Texte bestehen teilweise fast ausschließlich aus popkulturellen Referenzen. Parallel wird in der Ebene Order der Einfluss von technologischen Entwicklungen auf gesellschaftliche und politische Strukturen aufgezeigt werden. Spätestens seit der Industrialisierung prägt der technische Fortschritt die Massenkultur zunehmend erheblich mit. So lässt sich inzwischen durch die medialen Veränderungen eine Verschiebung von Arbeitsbegriffen, Formen der staatlichen Repräsentation und der Finanzmärkte beobachten. „Whatever man built could be taken apart”: Image / Order bis 18. Oktober 2015 Nassauischer Kunstverein Wiesbaden Wilhelmstraße 15 65185 Wiesbaden Geöffnet Di 14–20 Uhr, Mi–Fr 14–18 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr www.kunstverein-wiesbaden.de


KULTUR

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KREATIVES

Im Fokus der künstlerischen Arbeiten von William Forsythe stehen große raumbezogene Installationen wie The Fact of Matter (2009), Additive Inverse (2007), Nowhere and Everywhere at the Same Time (2005) oder die interaktive Videoarbeit City of Abstracts (2000); ebenso VideoInstallationen wie Stellenstellen Film (2013 bereits eine Kooperation mit dem MMK), Lectures from Improvisation Technologies (1994) oder das mittlerweile legendäre Solo (1997). Speziell für die Frankfurter Werkschau wird William Forsythe mehrere raum- und ortsbezogene Werke neu entwickeln. Nach Einzelpräsentationen im Dresdner Lipsiusbau in 2014, im Essener Folkwang Museum 2013, im Wexner Center for the Arts in Columbus in 2009, der Londoner Tate Modern in 2009 und der Pinakothek der Moderne in München im Jahr 2006 wird die Ausstellung im MMK die erste Präsentation, die Forsythes Werk in all seinen Facetten mit Hauptwerken der vergangen 20 Jahre vorstellt.

William Forsythe, Projekt „Solo“

William Forsythe: The Fact of Matter

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illiam Forsythe (*1949) gilt als Erneuerer der Ballettsprache, der die Praxis des Tanzes neu definiert und wie kaum ein anderer die nachfolgenden Generationen von Tänzern prägt. Nach Beendigung seiner Tätigkeit als künstlerischer Direktor der Forsythe Company im Frühjahr 2015 beginnt nun für William Forsythe ein neues Kapitel in der Entwicklung seines choreografischen Werkes. Anlässlich dieses Neubeginns innerhalb seines künstlerischen Schaffens widmet das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main dem international gefeierten Choreografen, Tänzer und Künstler eine umfangreiche Werkschau. 32

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In den letzten Jahrzehnten hat Forsythe einen unvergleichlichen tänzerischen Kosmos geschaffen: Er erarbeitete bahnbrechende Ballettchoreografien, experimentelle Tanztheaterstücke, digitale Tanzpartituren und raumbezogene Installationen, die Besucher unerwartet selbst zum Akteur werden lassen. Die Stadt Frankfurt am Main ist seit 30 Jahren eng mit dem Schaffen von William Forsythe verbunden. Hier gründete er 1984 das Ballett Frankfurt und 2004 The Forsythe Company. Forsythe wurde mit zahlreichen international renommierten Tanzpreisen ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2010 auf der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk.

17. Oktober 2015 – 31. Januar 2016 MMK 1 Domstraße 10 60311 Frankfurt am Main Geöffnet Di – So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr www.mmk-frankfurt.de


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koladen Advents-

t die fünfte Edition des Scho Initiatorin Helga Sophie Dill bring hrtes Sammlerstück heraus. kalenders „Wiesbaden” als bege

nder Attraktiver Wiesbaden-Kale mit Herz als Sammlerstück sind besser als große, die „Kleine Taten, die wir ausführen, shall bringt Helga Sophie Mar rge wir planen.” Frei nach Geo begehrten Sammlerstückes Dill schon die fünfte Edition ihres heraus. versehene Schokoladen-AdDer von ihr mit liebevollen Details originelle Benefizaktion ventskalender „Wiesbaden” ist eine lfe e.V. und wird unterstützt zugunsten der Deutschen Hirntumorhi r, Klinik für Prostata-Therapie von Dr. Thomas Dill & Dr. Martin Löh Heidelberg. n Schmankerls für alle NaschVom Verkaufserlös dieses attraktive B. im Café Hahn erhältlich ist, katzen und Wiesbaden-Fans, der z. an die Deutsche Hirntumorhilfe geht ein Euro pro Exemplar direkt rin aus Hannover, deren Ehein Leipzig. Für die Wahlwiesbadene tarb, ist der Adventskalender mann Rolf an einem Hirntumor vers qualifizierte Industriekauffrau h ein Herzensanliegen. Die mehrfac Enkelkindern und legt Wert Helga Dill ist stolze Oma von sechs kolade mit dem UTZ-Zertifikat. auf die nachhaltig angebaute Scho pfiffigen Suchspiel, das 2015 Auch die „Großen” haben Spaß am tbrücke-Rosinenbomber” „Luf mit dem in Wiesbaden gestarteten orsen aufwartet. Auch Halv Gail von samt Candy-Fallschirmchen Herzog Adolph von Nassau und Jawlensky und Elvis, Martin Jente, Elisabeth Michailowna, Gräfin seine Gattin, Zarennichte Herzogin , Charlotte Posenenske, Sophie von Hatzfeldt, Christa Moering Rosberg auf der Rue & Nico , TV-Star Michael Kessler, Dostojewski teser sind diesmal mit von Vierbeiner Paul vom Stamme der Mal der Partie. Stadtbild-Ambiente persönlich Initiatorin Helga Dill wählt auch das ische Kirche, Jagdschloss aus. Kurhaus, Staatstheater, Anglikan und der Nassauer Hof sind ne enti Platte, Hauptbahnhof, Villa Clem er Friedrich-Denkmal zu sehen. neben dem frisch restaurierten Kais adill@t-online.de Info und Bestellungen unter helg Text und Foto: Gesine Werner

Trommeln für Afrika mit tollen Bands und Workshops zum Mitmachen

t und Conga Wenn Djembe auf Basstrommel triff melbeTrom te eüb auf Rasseln, wenn sich ung ndes eiße mitr an p ksho Wor geisterte in einem reirsch übe n ione erat Gen und en Trommeln wag er ründ insg tend mit ihrem „Lehrer“ und Vere us aus dem ythm „Rh am ß Spa l icke Sch l hae Mic Wiesbadee erst das Körper“ haben – dann ist t. Star ner Afrika-Festival am für Afrika!“ Unter der Devise „Entdecke Dein Herz en“ mit sbad Wie hatten die „Freunde Afrikas e.V. bisher zum au ftsb scha Gramenz Garten- und Land das auf t Even efizBen n im Aartal angebotene en. Das FesFirmengelände in Erbenheim eingelad cht der Tromtival wird analog zur bekannten „Na r. Der Verein meln“ zum festen Termin im Kalende afrika Süd und ea ist in Ghana, Uganda, in Guin Mögdie n lige nwil nde engagiert und bietet Spe alten. gest zu mit ern Kind von lichkeit, die Zukunft . ziert le finan In Conakry/Guinea wird eine Schu t hick gesc r Nach Accra/Ghana werden Hilfsgüte im wird s hau isen und vor Ort verteilt. Ein Aids-Wa eut. betr südafrikanischen Vryheid zwei Tagen Beim Afrikafestival mit 10 Bands in i zur AfroBilib Susu von stars Kult gaben sich die 20 Jahre junParty mit regionalen Bands wie den oder auch sola gen „Geburtstagskindern“ von Soli a“ Afrik ic Mag k Blac Soriba Sylla als „Tonton & die in ke Klin die Sylla Zee u mit Tänzerin Djenabo uck, Schm mit nte kon r Basa cher Hand. Ein afrikanis tmu Wel n und Kunsthandwerk, Kleidung, Trommel ss ntle Cou s udia sik zum Mitnehmen punkten. „Cla en. James Cocktails“ lockten zum Schnutentunk Gaumenchem anis afrik aus Togo verwöhnte mit sgekrönprei en wurd ude ebä eng schmaus. Im Firm „Moolaadé te Filme „Kinshasa Symphonie und arische „Tradi– Bann der Hoffnung“ über die barb tion“ der Beschneidung gezeigt. Spendenkonto WIESBADENER 33 0 IBAN DE9551080060001819970 k) Ban DRESDEFF510 (Dresdner www.freunde.afrikas.de

Text und Foto: Gesine Werner


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itek-Chefin Elke Gruhn mit dem Arch Barrierefreie Kunst für Alle. NKV e im Trepp der n nebe ufzug nena turplan für den lang ersehnten Perso udeseite. Gebäude oder Open Air an der Gebä

eiNach oben! mit barrierefr er Kunst für Alle sich der altehrwürdige „Nach oben – Kunst für Alle“ hat als „Home of the Nassauische Kunstverein NKV, auch nen geschrieben. Fah Trüffelschwein“ gerühmt, auf die der 1848er Revod ben Vora Schließlich wurde 1847, am nden bildender Kunst lution, die „Gesellschaft von Freu et. Honoritäten wie im Herzogthum Nassau“ gegründ n, Architekt Philipp der Freimaurer August Hergenhah cker waren Grünnde Hoffmann und Hofrat Philipp Leye derväter. ssischer Kunst InteresUnd noch immer müssen an zeitgenö nuss in der denkmalstge sierte gut zu Fuß sein für den Kun z wenigen Kultugan der eine geschützten Villa. „Wir sind “, wirbt NKV-Cheang Zug n freie iere rinstitutionen ohne barr Gleichbehandlung fin Elke Gruhn um Unterstützung. Die stellt sein. 2009 hatte aller Kunstinteressierter soll sicherge komplette Planung eine das Architekturbüro Eckert-Harms (bei laufendem, ugs Aufz s vorgelegt für den Einbau eine Openair-Variante Die h. Dac rs unte Betrieb) vom Keller bis ieb weniger stören. an der Gebäudeseite würde den Betr ild sein.) Die von der (Die vhs-Villa Schnitzler könnte Vorb Eigenkapital sind Kommune geforderten zehn Prozent funding-Aktion Crow r beisammen. Jetzt sollen mit eine nen und Einzeltutio Insti en, Firm engagierte Wiesbadener der Kreditablösung zu personen animiert werden, sich an beteiligen. tin Mehreen Murtaza Derweil ist die Follow Fluxus-Stipendia im NKV mit ihrem ber aus Pakistan noch bis Mitte Septem t of Trees?“ zu duc con you Natur-Kunstprojekt „How will e haben die Tapp Jan & Fink inik Gast. Elke Gruhn, Dom t could be taken apart“ Gruppenschau „Whatever man buil als Gruß zur Buchfür die Saisoneröffnung kuratiert, die m „Gaddoo Gadnsfil messe den indonesischen Animatio des bewegten nale Bien doo“ zeigt und ein Teil der „B3 Bildes 2015“ ist. wfundingtionen zum Programm und zur Cro Info 34 rma MADE IN WIESBADEN e en.d sbad Aktion unter www.kunstverein-wie e Werner Text und Foto: Gesin

für Mit Pauken und Trompeten Blinde und Sehbehinderte im Sahel war das treffende Motto „Pauken und Trompeten für Afrika“ Sehbehinderte in Burkina des Benefiz-Konzerts für Blinde und itze auf dem Platz vor ordh Faso, Mali und Niger, das bei Rek de. der Marktkirche gefeiert wur bundesweit aktiven „Afrika Der Freundeskreis Wiesbaden der hester Hessen unter Leitung action“ hatte das Landespolizei-Orc in gemischter Besetzung mit von Alfred Herr gewonnen, das sich likum bekam Klangvolles Pub 25 Personen ins Zeug legte. Das von Grönemeyer und gs Son , icals wie Krimi-Filmmusik, Mus hof Ambroise Ouadraogro Michael Jackson auf die Ohren. Bisc Geistliche ist 50 Grad war aus Maradi/Niger angereist. Der heit seines evangelischen Celsius gewohnt, deutete in Anwesen die „afrikanische Hitze cke, Men Amtskollegen, Dekan Dr. Martin en. In Afrika gelte „Pére in Wiesbaden“ als „Wärme der Herz ts“. Josef Bardenhewer“ als Vater des Lich as“ um Michael Schickel, Mit der Vernetzung der „Freunde Afrik (Guinea), initiiert on Tont Aziz (Gambia) & Meistertrommler tief), wurde der Krea arz Schw in von Gesine Werner (Frauen sbadener Initiativen. Wie i zwe der g chla Gastauftritt zum Brückens Doch ohne Hilfe von Hier „Afrika ist der Kontinent der Zukunft. ewer als früherem Stadtdekan geht es nicht“, ist Werner Bardenh aus langjähriger Erfahrung und „Motor“ des Freundeskreises mit den Projekten im ung klar. Enge persönliche Abstimm zum eigenständigen bis inn Beg Hungergürtel Afrikas „vom ten“ der fünf Kliniken der Betrieb mit einheimischen Fachkräf erpunkt ist die Ausbildung „afrika action“ ist gewährleistet. Schw Marius Pode, speziell von heimischem Personal. Priester das Behindertenzentrums und qualifiziert, leitet die Augenklinik in Diebougu. 0 9988 77 Konto: IBAN DE03 3706 0193 000 BIC GENODED1PAX (Pax-Bank) Vermerk: „Für Sahel“. Info: wi@afrikca-action.de Text und Foto: Gesine Werner


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Autorin Dr. Necla Kelek mit dem frühe Rathaus.

ren Kulturstadtrat Peter J. Riedle

im

Ein Netzwerk von Stelen nz und die Grenzen der Tolera Künstler Karl-Martin HartIm Oktober 1995 präsentierte der Vision begeisterten Kulturmann mit dem damaligen, von der le sein Projekt der weltweit dezernenten Peter Joachim Ried “. aufgestellten „Stelen der Toleranz reins „Netzwerk der Toleranz“ Zum 20. Geburtstag des Förderve Wiesbaden über die Geschichte informierte eine Schau im Rathaus en Gründen gescheiterte des Netzwerks. Auch die aus finanziell n Sechsmeter-Fundament Skulptur auf dem Taunuskamm, dere n war, gehört dazu. erheblich von Vandalismus betroffe er hohe Stele von KarlZur Anschauung stand eine sechs Met kurzzeitig vor dem Rathaus. Martin Hartmann und Kerstin Jeckel „den Blick einfangen und Die Skulptur mit tiefroten Glas soll en bilden einen sinnlichen zum Nachdenken anregen“. Die Stel öffentlichen Plätzen in acht „Kristallisationspunkt an Schulen und errschaft des Europarmh Schi Ländern“ und stehen unter der Parlaments. Geiste der „Erklärung von Die Stelen als Symbol sehen sich im der UNESCO verabschiedet. Prinzipien der Toleranz“, 1995 von erinnert eine Toleranz-Stele 2010 Seit dem Holocaust-Gedenktag schen Ort an die von der NS in der Rathausstraße 37 am authenti Gemeinde Biebrich – in fünf zerstörte Synagoge der Jüdischen die Dürer-Schule sind Sprachen. Für die Blücher-Schule und le. Stelen geplant, freute sich Peter Ried ete die vielfach ausgezeichIm voll besetzten Sitzungssaal widm in einem exzellenten Vortrag nete Soziologin Dr. Necla Kelek sich en integrationshinderlich aktuellen Fragen: „Können Religion ranz?“ Mit Verweis auf die unsein? Wo sind die Grenzen der Tole er und islamischer, oraler terschiedliche Geschichte von westlich Deutschen Islamkonferenz der erin Kultur sah die frühere Teilnehm s mit Toleranz zu tun. eine Brückenfunktion. „Kunst hat etwa Warum nutzen wir sie so wenig?“ www.netzwerk-tolerenz.de Text und Foto: Gesine Werner

her mit Diplom-Dirigentin

Dietmar Walt Akkordeon Orchester Wiesbaden: n. Aktio in Liane Weber

Ein „redendes Zeugnis” mit Micky Maus & furiosem Akkordeonkonzert atmuseum Ehre, wem Ehre gebührt! Das Heim in seiner hat Dotzheim wird 30 Jahre alt und res als inge Ger and 75. Sonderausstellung niem t. Gas Micky Maus ist zu und VerDas doppelte Jubiläum des Heimate mit den wurd schönerungsvereins Dotzheim e.V. Wolf, y Gab und Stadträtinnen Christa Knauer nvorEhre dem h, dric Frie st Vereinsring-Chef Hor nde ege on-L orde Akk und p Kop sitzendem Klaus hinreiDas rt. brie zele nd ühre geb ther Dietmar Wal zheimer Volksßende Festkonzert wurde vom Dot ald) und dem Liew a Chor Dur & Moll (Leitung Helg Orchester on orde Akk n international renommierte ung Leit r unte e.V. ther Wal Wiesbaden Dietmar t. alte gest er Web e Lian n enti Dirig von Diplomdem in e, mbl Ohne Zugabe kam das furiose Ense t nich irkt, mitw dow auch Vereins-Chef Bernd Blau dels Hän als pur, eling utfe von der Bühne. Gänseha macabre“ von barocke Feuerwerksmusik, „Danse usicalmedey-M Disn ein und ens Camille Saint-Sa llent exze er ley von dem Weltklasse-Klangkörp rbelte. anku fkino interpretiert wurde und das Kop erhest Orc agile der Vielfach ausgezeichnet, ist n nde ebu eing s gen übri ther gründer Dietmar Wal & hte chic Ges ebte „Erl kt roje ry-P in das Oral histo hiv. tarc Geschichten“ des Fördervereins Stad atmuHeim des orie Hist n nde ege aufr der Mit us der „Ha und “ seums als „redendes Zeugnis ren hfah Nac den von Geschichte“, das kürzlich n Anto rich Hein rs“ ube „Rä des sogenannten und t Juris hte mac e, wurd cht Leichtweis besu annt. 1977 bat Heimathistoriker Dr. Rolf Faber bek des Heimat-, ng Wolfgang Leuschner zur Gründu zheim“, Dot s rein stve Verschönerungs- und Kun ms an useu atm Heim des elle“ 1978 ging die „Urz Stadt. der mit trag tver Mie der kam den Start. 1984 Als iert. gefe Am 28. Juni 1985 wurde Einweihung s Klau W IESBADENER 35 ch, alba Vorsitzende prägten Dr. Rolf Schw atHeim das und in Kopp und Rolf Auer den Vere museum Dotzheim. er Text und Foto: Gesine Wern


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in

gen Kirche Igstadt: Pfarrer Mart Amtseinführung in der schnuckeli Gabriele Schmidt, Reinel/ EKHN Darmstadt, Präses Dr. Martin Mencke (von links). n Deka und echt enkn Wag ea Andr

rd, Was ins Ohr geflüstert wi soll von den Dächern verkündigt werden nd was man Euch Na, das ist ja mal eine Vorgabe. „...u den Dächern!” Die ins Ohr flüstert, das verkündigt von l und wurde von DeAufforderung stammt aus der Bibe ienst zur Einführung kan Dr. Martin Mencke im Gottesd n der Fachstelle beri von Andrea Wagenknecht als Inha Dekanat Wiesbaen lisch nge Öffentlichkeitsarbeit im Eva den zitiert. Gabriele Schmidt und Mit Segensworten auch von Präses Darmstadt wurde „die in Pfarrer Martin Reinel für die EKHN eißen. geh en Neue” in Wiesbaden willkomm bei der inzwischen urin akte Red Andrea Wagenknecht war und wohnt noch in eingestellten Mainzer Rheinzeitung machte der Dekan Mainz. „Das lässt sich schnell ändern” klar. großen Fußstapfen des Die Journalistin tritt in die ziemlich „Charakterkopf” Als . ann elm legendären Dr. Roger Töp kürzlich mit geist rnal Jou und rer gerühmt, war der Pfar besetzten Nassauer ziemend „großem Bahnhof” im voll ktkirche nach jahrzehnLandesdom und im Haus an der Mar iedet worden. „Rubsch telang erfolgreichem Wirken vera eitige Theologe viels der lebt t hestand”? Von wegen. Jetz rksam ist er tswi hkei ntlic Öffe ll. in Spree-Athen. Kein Zufa Rink, zuvor Propst der dort dem Militärbischof Dr. Sigurd r Töpi”, gerade zu EKHN, zu Diensten. Klar ließ sich „de freudig begrüßtes its einer Tagung in der Nähe, sein allse Nachfolgerin nicht der ung Erscheinen bei der Amtseinführ nehmen. und rund um die In der „schnuckeligen Kirche Igstadt” zum Empfang geladen Pfarrscheune wurde anschließend in den Kirchenvorstand mit allen 392 Personen, die kürzlich pfiffig treffsichere die gewählt worden waren. Hier galt se treffen”. Bei Wei alte auf e Devise: „Wenn junge Wild lernen mit einem nen Ken das air n Hitzegraden stand ope Klängen et, begleitet von wohltemperierten Büff n IN rust 36ikale MADE WIESBADEN ergrund. Vord im Herz des Duos Claus Weyrauther & Marek Werner Text und Foto: Gesine

sche Bajan-Virtuose Victor Pribylov Brückenschlag mit Musik: Der russi von englischsprachigen Gottesdienst den Spiel bereichert mit seelenvollem . einde Gem der uung US-Pastorin Rosalind Gnatt zur Erba

Spirituelles Brückenbauen mit Kunst zum Lob Gottes braucht Raum.” Dieser be„Gott ist die Liebe und die Liebe ltuend entspannt wirkensondere Spirit wird spürbar im woh kirche mit leicht verständliden Gottesdienst, der in der Berg Liedtexte sind im liebevoll chem Englisch zelebriert wird. Alle der Predigttext von und gestalteten Faltblatt ausgedruckt, mitgelesen werden. tsch deu auf Pastorin Rosalind Gnatt kann llen „Orgelklänge“ ertönen Der Clou: Die hinreißend seelenvo eon und schmeicheln sich von einem russischen Knopfakkord ischen Bajan-Virtuosen Victor direkt in die Gehörgänge. Den russ rälen, Bach-Fugen und einer Pribylov, der im Gotteshaus mit Cho Pastorin in der FußgängerzoScarlatti-Sonate begeistert, hat die mehrfach ausgezeichnete ne erlebt und spontan engagiert. Der sibirischen St. Petersburg, Diplom-Musiker aus Novosibirsk, dem onist und beeindruckte ist ein international erfahrener Akkorde rten Repertoire. äche mit Kostproben aus seinem breitgef Bibel spricht von Gesang, „Alle Kunst kann Lob Gottes sein. Die erin, früher erfolgreiche Tanz und Musik“. Die US-Amerikan Immobilienmaklerin, hat Opernsängerin, Hausfrau, Mutter und der United Church of Christ, Charisma. Rosalind Gnatt, Pfarrerin berufene Theologin voller spät Partnerkirche der EKHN, ist eine ng der Bibel. „Ich will BrüIdeen und zeigt die aktuelle Bedeutu munity outreach project lädt cken bauen.“ In ihrem english com sprachigen Bibelkreis und sie im Oktober wieder zum englisch tlesong & Co. nicht ausgezum „Sing-along for Everyone.“ Bea k mit englischsprachigen stüc schlossen. Das gemeinsame Früh von Freien Kirchengeauch rn Pfarrern und Gemeindevertrete ng ist ein weiteres Anliegen meinden in Wiesbaden und Umgebu von Rosalind Gnatt.. Nächster Gottesdienst: kirche. 18. Oktober um 12 Uhr in der Berg

2 Info unter Telefon: 01525 – 390.026 e he.d kirc r.gnatt@berg www.victorpribylov.com

Text und Foto: Gesine Werner


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msMichael Herrmann und Kuratoriu Rheingau-Musik-Festival-Intendant ll (Mitte) mit dem Scho eas Andr nor terte Coun nen Vorsitzender Roland Koch zeich Rheingau Musik-Preis 2015 aus.

mit Sternstunde der Weltmusik ten Brückenschlag zwischen Al und Neuen Klängen

Scholl ist mit dem „RheinDer Countertenor-Weltstar Andreas worden. Der „Kiedricher et gau-Musik-Preis 2015” ausgezeichn likum beim PreisträgerPub nde Bub” riss das gebannt lausche er, dem israelischen EthnoKonzert mit seinem Wunschpartn ens Partnerstadt Kfar Saba, Popstar Idan Raichel aus Wiesbad Stühlen. Eine Sternstunde im ausverkauften Kurhaus von den zwischen Alten und Neuen der Weltmusik als Brückenschlag Klängen mit Nachhall. vom Kuratoriumsvorsitzenden Zuvor war die hochdotierte Ehrung Herrmann festlich verliehen Roland Koch und Intendant Michael -Festivals würdigte den Baworden. Die Jury des Rheingau-Musik örderung an der Schola chsf rockmusikspezialisten, seine Nachwu ins Pop-Genre als Brücke e flüg Aus e Cantorum Basiliensis und sein „zwischen alter und aktueller Musik”. er Jochen Kowalski, „VorDer Ritterschlag kam von Kammersäng r Stimmfachkollege und bild” von Andreas Scholl, renommierte me konnte all das, was Stim se erfrischend witziger Laudator. „Die Appell an den Kunstminister: ich mir vorgenommen hatte.” Sein andlerisches Stilempfinden” Charisma, Bodenhaftung und „traumw u sei mit dem Titel „Hessides Countertenors aus dem Rheinga scher Kammersänger” zu adeln. Kostprobe seines einzigarGänsehaut erzeugte die seelenvolle r Zusammenarbeit mit einem tigen Könnens in funkensprühende Ägypten und Irak. Idan Raichel Ensemble aus Israel, Addis Abeba, und wagte sich ans Cembabetörte mit Pianospiel und Gesang erin brillierte. Goldkehlchen lo, an dem Scholl-Gattin Tamar Halp sorgten für Schwung. Vasa ss dere Maya Avraham und Avi Wog eiger Yogev Glusman sowie Schlagwerker Gilad Shmueli, Bassist/G ist Raged William vom ProOud-Spieler Basem Darwisch und Flöt en gelernt und dazu gebeten ! jekt „Cairo Steps” - tags zuvor kenn - lag der Saal zu Füßen. Text und Foto: Gesine Werner

hichte im Alten Gericht: Professor Plädieren für ein Haus der Stadtgesc Schmidt-von Rhein und Gerhard g Geor an, Franz Kluge, Dr. Jörg Jord Obermayr (von links).

Ein lebendiges Haus für Wiesbadener Stadtkultur im Alten Gericht mit dem vorEs könnte noch spannend werden – und mit seum erst abgeschmetterten Stadtmu Eigentüals sen Hes d dem Alten Gericht. Das Lan ie will obil Imm en end steh mer der seit 2009 leer ische ssau „Na die h durc gen nun hochwertige Woh e äud Geb n Heimstätte“ im denkmalgeschützte pus Cam ein ist errichten lassen. Auf dem Areal weise nutzbarem der Hochschule Fresenius mit zeit Bürgersaal geplant. quer mit einer Doch eine Bürgerinitiative stellt sich soll vorerst „Volksbewegung“: Das Stadtmuseum „Für ein en. nutz zwei Etagen des Alten Gerichts Wiesbadeder und ur tkult lebendiges Haus der Stad rschriften Unte 00 10.0 en werd ner Stadtgeschichte“ nt und Staatsgesammelt. Stadtentwicklungsdezerne idt-von Schm rg minister a. D. Dr. Jörg Jordan, Geo f der Che und Rhein, Landgerichtspräsident a.D. berAlt-O e, Klug z Fran r Casinogesellschaft, Professo hard Ger r lleite Schu und er Exn bürgermeister Achim g durch hochwerObermayr lehnen „die Abschottun menten ab. Der tiges Wohnen“ mit gewichtigen Argu iet für BilGeb geltende Bebauungsplan weist das e Gebäurisch histo Das dung und Forschung (!) aus. Buch, OB rg Geo hte. chic tges de sei ein Teil der Stad ler gegen änd erst Wid als war t, iden und Landtagspräs Hinrichgab es das NS-Regime hier eingekerkert und s und tatu be-S tungen. Mit Blick auf den Weltkulturer Stadt r ihre mit rung auf die Identifikation der Bevölke n) hte( chic Ges „aus nce soll in dem Neo-Renaissa und Spielräume Zukunft entwickelt“ werden. „Denk. Die Stadtpolitik öffnen sich für urbane Entwicklung“ en aufgefordert, wird zur Offenlegung von Unterlag iche Diskussion“ entl es solle endlich eine wirklich „öff ng des Stadtichtu Einr beginnen. Die unterirdische m im Marktoriu ovis espr Jahr museum als teures „10. age Blam W IESBADENER 37 eine eit keller“ sei bundesw t.de rich sge -alte ition www.pet

Text und Foto: Gesine Werner


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nspizient Horst

der 1000 Knöpfe fertig: Chefi Hat nach fast 45 Jahren als Herr n. Giebel wird dem Musentempel fehle

Der „Herr der 1000 Knöpfe ” am Musentempel hat fertig

Musical meets Filmmusik & Operette er. Böse Menschen „Wo Mann singt, da lass Dich nied smund. Könnte was Volk kennen keine Lieder”, weiß der itionsreichen „Thetrad beim dran sein. Die Atmosphäre ürdigen Gesangsvermen-Liederabend” eines altehrw tte „Zum Taunusblick” eins in der gut besuchten Gaststä Kein Wunder. Dem war familiär und unkonventionell. mgewaltigen Manholden Chorgesang frönen die stim e.V. 1898 schon en sbad nen des Schubertbundes Wie r Besetzung. nde hsel wec in fast 120 Jahre - natürlich Sängerkreis – es und gerb Sän en tsch Mitglied des Deu Können wurde mit Wiesbaden sind sie auch. Und ihr ausgezeichnet. der renommierten Zelterplakette singt”-Erfinderin Sängerkreis-Chefin und „Wiesbaden 18. Version ihrer Zur . Ehre die sich Marlis Mitteldorf gab en den Goldkehlchen beliebten Veranstaltung waren neb inseigenen „Franzldes Schubertbundes auch die vere Stimme. Versiert bei Singers” im Swingmodus und gut st Wilhelm Hor ist Pian und feinfühlig begleitet von auch als ist tica Poe ica Mus (der Liedbegleiter von an Domes als Stef gte rzeu übe tzt), bese Organist bestens t gefächerten brei des musikalischer Leiter und Arrangeur Programms. y Lehars „Lippen Wenn bei Maria in der West Side Stor stelle mit Zarah Tank der von Drei schweigen” und die ” singen, ist My fair Leander „am Tag, als der Regen kam th Pacific. GastSou Lady auf Achse zur Cardasfürstin am culinaria die la ntel Tara star Helmut Domes gab mit der !” gare man t heiß Devise aus: „Unser Motto war „auf Flügeln des Auch Sopranistin Sabine Meerwein stin zu gefallen und Gesangs” unterwegs, wusste als Soli ein Wiederhören mit für im Duett mit Helmut Domes, der te: „Sie ist ein sorg sler Krei einem Everblack von Georg aus” hört. derm „Fle die das n wen herrliches Weib!” Na,

Text und Foto: Gesine Werner

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allseits hoch geschätzter Eine Ära ist zu Ende. Horst Giebel, entempel Wiesbaden, hat „Herr der 1000 Knöpfe“ am Mus von Intendant Uwe Eric fertig. Er wurde auf offener Bühne per unter standing ovatiGrä Laufenberg & Direktor Hergen ons des Publikums verabschiedet. Chefinspizient, von Liane Nach fast 45 Jahren war der versierte ester im Staatstheater. Synek ausgebildeter Sänger, Dienstält ener Bub seine Dernière mit Selbstflüsternd brachte der Wissbad von Donizettis BuffoklassiMarkus Bothes pfiffiger Inszenierung die Bühne. Stimmlich bestens ker „Don Pasquale“ souverän über (Don Pasquale), Gloria Rehm disponiert, machten Patrick Carfizzi n Russell (Doktor Malatesjami (Norina mit Szenenapplaus), Ben tar“ Monte Jaffe bella figuta), Ioan Hotea (Ernesto) und der „No tudierte Opernchor agierte ra. Der von Albert Horne perfekt eins en Dankeschön. Tonmeister mit szenischem Witz und einem klein mit Mutter Giebel als ÜberraWalter Giebel erfreute den Bruder schungsgast. parallel absolviertem GeDer gelernte Elektroinstallateur mit g by doing“ gelernt, ist sangsstudium hat sein Metier „learnin ichert glaubhaft: „Ich hab eine Anekdoten-Fundgrube und vers “ Als Sänger war Horst niemandem nach dem Mund geredet. Solist in der Marktkirche auch war Giebel ehrenamtlich engagiert, Schwarz Kreatief für kriegsverbeim Benefizkonzert der Frauen in letzte Kinder. und Kostüm“ gependelt Im Musentempel ist er oft „in Maske e.“ Erster Einsatz an den Szen - „zwischen Inspizientenpult und Ohr“. Der legendäre im h „Flo bei Knöpfen und als Hotelgast nt mit dem besten Gespür Claus Leininger ist ihm „der Intenda ten Stimmengeschmack. für Musik, er hatte einen ausgezeichne - Mario del Monaco, Carlo Alle Großen sind gerne gekommen Helen Donath („Turn of the Bergonzi, Grace Bumbry.“ Auch mit s: Diesen warmherzigen Krei ein Screw“) schloss sich ihn kürzlich von Galaabenden in Bern. Die Weltstar kennt Horst Giebel schon Seiten groß. Wiedersehensfreude war auf beiden Text und Foto: Gesine Werner


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m warmherzigem Charisma und seine Begeisterte auch als 80-jähriger mit Dalai Lama, war XIV. der so, Gyat in Tenz gkeit glucksendem Lachen: Seine Heili baden zu Gast. zum zweiten Mal im Rathaus Wies

Wir sind alle auf der Welt persönlich für den Frieden verantwortlich

2015 achtzig Lenze jung und Der Dalai Lama wurde am 6. Juli seiner von Herzen kommenbegeisterte einige Tage später mit nde „simplen” Botschaft des den Heiterkeit und seiner im Gru rund 7000 Personen sprach Mitgefühls und des Friedens. Vor ter im Kurpark und wurde das geistliche Oberhaupt der Tibe wie ein Popstar angehimmelt. igkeit Tenzin Gyatso, der XIV. Den dreitägigen Besuch Seiner Heil e für einen Freund” um und „Fre Dalai Lama, hatte der Verein mit Spenden finanziert. Schon Thomas Götzfried eingefädelt und snobelpreisträger mit seiden 70. Geburtstag hatte der Frieden sich ins Goldene Buch der nen Fans in Wiesbaden gefeiert und waren statt der „üblichen mal Landeshauptstadt eingetragen. Dies hte sozial und kulturell EnVerdächtigen” an Prominenz ausgesuc eladen worden. Kaum im voll gagierte zum Rathaus-Empfang eing ekommen, steuerte der Dalai besetzten Festsaal des Rathauses ang - zielsicher auf einen jungen Lama - mit schwarzen Turnschuhen fröhlich und meinte mit dem für Mann im Rollstuhl zu, umarmte ihn so ein Gefährt könne er auch en, ihn typischen glucksenden Lach gebrauchen. iterin Claudia Langanki, Max Langanki, Sohn von Bärenherz-Le leg einer hautnah persönlichen reagierte verblüfft, konnte sein Privi e Gelassenheit kommt tisch Begegnung kaum fassen. Buddhis später. den hohen Gast mit ehrParlamentschef Wolfgang Nickel, der eister Arno Goßmann und erbietigen Worten würdigte, Bürgerm n vom Dalai Lama den tradiame Protokollchefin Andre Nollert bek gelegt. Seine Buchgeschenke tionellen weißen Schal um den Hals „nach einer Woche tauschen”, sollten die Politiker untereinander sen an. Etwas fragil wirkte der ordnete der Autor mit breitem Grin reibenden Temperaturen Dalai Lama, trotzte aber den schweißt ach ein enormes Prohellw („Open the door!”) und absolvierte gramm. „Wir sind alle auf der Welt Seine Botschaft sei ganz einfach: ortlich.” persönlich für den Frieden verantw Text und Foto: Gesine Werner

Kinder Erzieherin Roswitha Rietsch und die Im Museum Wiesbaden berichten n” erlebt haben. Löwe des „Weg den sie wie l, der Kita Kaste

Der Weg des Löwen als Seh-Reise für Kinder

es weiter. Auf dem „Weg des Löwen“ geht en Kindertisch städ 36 der Jeweils 15 Kinder pp 500 kna ng bisla wie nen kön tagesstätten gen hrun Vorschulkinder erste, prägende Erfa en sbad Wie eum mit allen Sinnen im Landesmus lte stel n man Goß o machen. Bürgermeister Arn /Claudia mit dem Film von Michael Sommer rojekt vor, tur-P -Kul Kita iche lgre Stump das erfo und uren das Familien aus verschiedenen Kult atitifik Iden die Bildungsbenachteiligten kreativ Das e. hatt fnet eröf en on mit der Stadt Wiesbad en Jahr i zwe vor das rt Sozialdezernat finanzie um initiierte vom Lions-Club Wiesbaden Mattiac ter. Projekt wei jetzt „absolute Logisch - diese Dreikäsehochs sind chlitten ys-S Beu auf n Museumsprofis“. Sie sitze sch von Riet itha Rosw mit h und sind im Gespräc nst„Kü von rt eiste beg er schw el der Kita Kast wal und Pott .“ sind rben esto ausg n scho lern, die Ein Mädchen Schmetterlinge kamen auch gut an. den MuMit r!“ supe findet „alles super, super, Astrid und se Bos rea And seums-Pädagoginnen Farben und Ton mit s „wa sie en hab Lembcke-Thiel pt: rhau übe und auch was mit Holz gemacht“. Und s-Di eum Mus „Der Leopard war der Schönste!“ e Söhne Joel rektor Dr. Alexander Klar hatte sein m Filius auf eine mit ging cht, und Phileas mitgebra gibt kein „Es ete: ünd verk und dem Arm ans Pult es Projekt, Dies t! taug eum Mus fürs t Alter, das nich Ort der den an das unbefangene Kinder mit Spaß eine weit welt te dürf Inspiration herangehen lässt, Premiere sein.“ s-Club WiesZum Gold-Jubiläum machte der Lion -Spende ein baden Mattiacum mit der 50.000 Euro s-Mitglied Lion Geschenk an die Folge-Generation. Piszczar him Joac Axel Richter und Lions-Präsident . Ein jekts spro iläum Jub lobten den Lernerfolg des t rder gefö e sollt nkt npu gesellschaftlicher Bren ng leitu Beg er eng in eit ltigk hha werden mit Nac WIESBADENER 39 des Clubs. s adelt das „Die Förderung des Sozialdezernat Projekt.“ Gesine Werner Text und Foto:


KULTUR

&

KREATIVES

Bill Plymptons neuer Film „Footprints“

17. Internationales Trickfilm-Festival vom 22. bis 25. Oktober mit dem Fokus Skandinavien / Kanadischer Trickfilmkünstler Steven Woloshen/Montréal und Claus Toksvig/Dänemark sind Ehrengäste

verantwortlich – amtlicher Order gehorchend, nicht dem eigenen Triebe – engagieren sich Joachim Kreck und Detelina GrigorovaKreck mit Michael O. Fechner als unverzichtbarem „Dritten Mann“ an Bord weiter.

Maximale (Film-)Kunst zu minimalem Budget. Sie sind ein einzigartiges Juwel mit Kultstatus und ein veritables Aushängeschild der Landeshauptstadt Wiesbaden. Hochverdient wurden sie mit dem „Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2011“ ausgezeichnet als „Freunde der Filme im Schloss“. Ab 1999 für ihre hochkarätigen Lowbudget-Programme selbst

Vom 22. bis 25. Oktober 2015 bittet das Dreamteam mit dem weltweit anerkannten Renommé und hochkarätigen Netzwerk zum 17. Internationalen Trickfilm-Festival ins Schloss am Rhein. „Das ist eines unserer besten Programme überhaupt“, schwärmt Joachim Kreck, sechs Mal in Folge mit dem Hessischen Filmpreis geehrt. Bewerben gilt nicht. Jeder Trickfilm und die

Gäste werden rund um den Globus individuell ausgewählt, die Werke zeitaufwändig über Verleiher und Archive besorgt. Ehrensache: Die Highlights der wichtigsten Festivals – Annecy, Ottawa, Hiroshima, Seoul, Stuttgart, Zagreb – sind an Bord. Neben den Programmen der Sektion „Best of Animation“ und „Young Animation“ legt Detelina Grigorova-Kreck großen Wert auf das superstarke Nachwuchsprogramm „Tricks for Kids“, das im Vorjahr wegen Riesenerfolgs doppelt gezeigt wurde. Das witzige Programm für die lieben Kleinen ab 3 Jahren kommt mit dem „Tanz

Hochkarätig „laufende“ Bilder, Shorties und Trickreiches aus dem hohen Norden 40

MADE IN WIESBADEN


KULTUR

von „Trudes Tier“, mit dem russischen „Pik-Pik-Pik“ und einem Punk-Schaf tierisch tierisch daher. Das international etablierte Viertage-Festival basiert auf Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Omnimago GmbH Ingelheim. „Ohne den hohen Einsatz der Omnimago, welche die Programme aufbereiten zur Vorführung, gäbe es das Festival nicht mehr.“ Die Hessische Filmförderung, das Hessische Kunstministerium und die Naspa-Stiftung Initiative und Leistung fördern das Festival, das Mitglied im Verbund der Filmfestivals Hessen ist. Gepunktet wird mit dem „Fokus Skandinavien“ und Filmen aus Dänemark, Finnland, Norwegen und

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KREATIVES

Schweden. Oscarnominiert, stellt aus Norwegen „Me and My Moulton“ ein Highlight dar. Dänemarks Animation Workshop zeigt „Black Tape“, „Parrot Away“ und „Tsunami“ – Producerin Anja Perl erlebte den Tsunami persönlich. Der kanadische Trickfilmkünstler Steven Woloshen aus Montréal ist mit Unterstützung der Botschaft von Canada in Deutschland dieses Jahr der Stargast und wird mit dem 1000 Euro schweren „Preis des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden“ geehrt, wie George Schwizgebel, Marv Newland und Koji Yamamura. „Scratch, Crackle and Pop!“ lässt sich das „Handwerk“ des Ehrengastes in der Tradition von Norman McLaren („Michelangelo

des Trickfilms“) beschreiben. Nicht nur die obligate Werkschau des hoch renommierten Trickfilmkünstlers, mit „Fiesta brava“ in 2014 in Wiesbaden vertreten, wird gezeigt. Alles Hand-Arbeit. Steven Woloshen, der direkt auf 35mm-Negativ mit originellem „Werkzeug“ zeichnet und kratzt, bringt Originalmaterial aus seiner Werkstatt mit. Der Maestro lässt hinter die Kulissen seiner experimentellen Animations-Kunst blicken. Das Publikum ist die Jury und vergibt den Publikumspreis „Best of Animation“, dotiert mit 1000 Euro (Medienhandel Kay Gotthardt e.K. Hamburg) und den Publikumspreis „Young Animation“ (500 Euro der Sparkassenversicherung Holdding AG Wiesbaden).

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KULTUR

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KREATIVES

Kulturpreisgekrönt und international bestens vernetzt: Detelina und Joachim Kreck bereiten das 17. Internationale Trickfilm-Festival vor Foto: Gesine Werner

Der legendäre „US-King of Indie Animation“ Bill Plympton ist mit seinem aktuellen Streich „Footprints“ und der Suche nach einem mysteriösen Monster als RheinMain-Premiere vertreten. In Wiesbaden schon Stammgast, zeigt Vuk Jevremovic mit „Laibach – No History“ Bilder, die dem inneren Auge

sichtbar sind. „Free radicals“ von Len Lye/Neuseeland konnte eingeladen werden. Wiesbaden-Preisträger 2013 Evert de Beijer ist mit der 4 Millionen alten „Lucy“ als zweite Weltpremiere nach Zagreb

präsent. Der legendäre Malcolm Sutherland hat seinen „Dead Song“ persönlich angeboten, der im Filmschloss Biebrich als Uraufführung läuft. Chapeau! Ein Hochkaräter ist „We can´t live without cosmos“ des Annecy-Preisträgers Konstantin Bronzit aus St. Petersburg. Der Langfilm „Long way north“ des César-Preisträgers Remi Chaye (Fokus Skandinavien) „ist so spannend wie ein Actionsfilm“, verrät Joachim Kreck. Die französisch-dänische Co-Produktion wird in Wiesbaden als deutsche Erstaufführung noch vor dem weltweiten Kinostart gezeigt! Der dänische Coproducer Claus Toksvig kommt nach Wiesbaden und enthüllt aufregende Hintergründe der abenteuerlichen Produktion. www-filme-im-schloss.de info@filme-im-schloss.de Text: Gesine Werner

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KULTUR

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KREATIVES

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für jüdische ie achte Ausgabe von „Tarbut * – Zeit n bevor. Kultur” steht in den Herbstmonate e man sich Zeit nehsollt Von 31. August bis 8. November und interessante he präc Ges men für jüdische Kultur, anregende Begegnungen. n zwei Lesungen statt - eine für Im Literaturhaus Villa Clementine finde sowie eine Kinderbuchlesung Funk Erwachsene mit der Autorin Mirna t darüber, wer wir sind? Mirna mit Dr. Marina Neubert. Wer bestimm nternähe” diese wichtige und Funk stellt in ihrem Debütroman „Wi ist Deutsche, geboren in Ostberschwer zu beantwortende Frage. Lola ihren jüdischen Großeltern. Sie lin. Und sie ist Jüdin, aufgewachsen bei immen wollen, wer sie ist best ber hat genug davon, dass andere darü fühlt und wovon nicht. und wer nicht, wovon sie sich verletzt t Ronny Blaschke über AntisemiAm 3. November referiert der Journalis ins Hertha BSC wurde Ende der tismus im Fußball. Im Umfeld des Vere ” gegründet, in Anlehnung an das achtziger Jahre der Fanklub „ZyklonB heftigen Schmähungen kam es Massenvernichtungsgas der Nazis. Zu Polen und Deutschland in Zabrze, 1996 bei einem Länderspiel zwischen ernt. Eskaliert die Lage im Nahen sechzig Kilometer von Auschwitz entf -Vereine in Deutschland. kabi Osten, spüren das auch die 37 Mak die musikalischen Höhepunkte Den Schwerpunkt bilden in diesem Jahr Drei Kantoren” mit neuen im Programm. Am 25. Oktober sind „Die lischen Liedern, Piyutim, israe von selbstgemachten Arrangements zu Gast sowie das Galron ut erne ut zzan Liturgie und klassischer Cha nerstadt. Ensemble aus unserer israelischen Part er „Semer Label Reloaded”. Das Den Abschluss bilden am 8. Novemb Jüdische Museum Berlin entwickelt Projekt wurde von Alan Bern für das eisterten Publikum uraufgeführt. und dort im Juli 2012 vor einem beg enössische Reinterpretation Das Programm ist eine bewegende zeitg von der fast vergessenen 1938 jüdischer Musik, die zwischen 1933 und e. Es dokumentiert die wurd men enom Berliner Plattenfirma Semer aufg keit jüdischer Musik in Deutscherstaunliche Bandbreite und Lebendig wird in Jiddisch, Hebräisch, land kurz vor der Schoah. Gesungen e, Eifersucht, Krieg, Gerechtigkeit, Deutsch, Polnisch, Russisch über Lieb die Tora, Palästina und Sozialismus. unter Das komplette Programm kann man n. lese nach but /Tar i.de www.jg-w

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KULTUR

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KREATIVES

„TASCHEN–OPER”, TAILED . O C D N U T R O T TA , S N IA D E M O C

mit Elan in t eh g f o H er is ar P im r te ea Th as D die Zweite Spiel-Zeit

rt in die Taschen-Oper enn sich die Tailed Comedians am Tato Evi & das Tier treffen, verirren und dort mit Vollmund“ auf . Theater im Pariser Hof amüsiert sich das Publikum wie Bolle Spielstätte an der Spiegelgasse - Klappe, die Zweite. In der kultigen Vereinsvorsitzenden Marc startet die Boygroup um Regisseur und Patrick Schmidt per Volldampf Günther mit „Chez Mamie“-Gastronom reitert und auch für private verb ist in die zweite Spiel-Zeit. Die Palette ter zur Verfügung. Ab 27. SepFeiern, Jubiläum & Co. steht das Thea der Pariser Hof zum „Tatort“ und tember wird immer wieder sonntags kulinarischen Überraschungen ein. lädt zum geselligen Krimigucken mit

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Ibiza-Feeling und Altes Testament

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MADE IN WIESBADEN

beim „Theater im Pariser Hof“

Tier“ die Bude mit ihrer lustvollen Herrlich durchgeknallt rocken „Evi & das ist das Wiesbadener Eigengehult, gesc Cabaret-Music-Show. Klassisch Karrierestart mit dem „Berliner wächs Evi Niessner Eingeweihten seit ihrem iff. Mit Göttergatte Leu als TastenlöLuftensemble“ im Pariser Hof ein Begr auf: „Sex & Quatsch & Rock´n Roll“. we mischt sie ihre erste Wirkungsstätte mt mit Klavier, Saxophon, KlariWas eine echte „Taschen-Oper“ ist, kom r mit mozärtlichen Schumanndahe atief nette und Schlagzeug hübsch rezit ain. Die „Operation am offenen Arien von Udo Lindenberg bis Kurt Cob kchef Professor Marc Günther Herzen - leider misslungen“ wird von Klini und Lorenzo de Cunzo agieren am geleitet. Lotte Kortenhaus, Anna Immerz Operationstisch (26.9.und 31.10.). ater-Ensemble schwebt auf FlüGoldkehlchen Petra Urban vom Staatsthe lei“ und „einen etwas anderen geln des Gesangs, bietet „erotisches Aller erholungstäter Thomas Reis wird Abend“ mit Martin Seidler am Piano. Wied n von „Vollmund“ sehen sich unver„endlich 50!“ Die einheimischen Bube Haar“ und Weihnachtsmuffel haben schämt als „holde Knaben in lockigem Würde albern“ und zeigt, „wie Spaß. Der schräge Achim Knorr wird „in Man(n) heimlich Rebell bleibt“. zu“ Schnoy gibt am 11.11. seine Geschichtskabarettist Sebastian „von und ffenberg bis Guttenberg - der Visitenkarte ab mit der Devise: „Von Stau „El Tanguero“, einer bayrischAdel patzt immer kurz vor Schluss“. Mit David Tobias Schneider, Sonja argentinischen „Tango-Revue“, wandeln el auf den Spuren von Carlos Seid hard Amisien, Thomas Rotter und Bern Gardel. Es darf auch getanzt werden! lle Primeur- Abend von Pascal „Le Beaujolais est arrive!“ Der traditione sinnliches Schmankerl mit Chansons Schmidt am 19. 11. wird ein besonders Bel Etage. und Büffet, verlegt „Chez Mamie» in die ther nähert sich dem „Buch der Gün Die „fast szenische Lesung» von Marc Testament vor, das sich ungeahnt Bücher» und nimmt sich gekonnt das Alte Speisen» inklusive. Die „Tailed erschließt. Gaumenkitzel mit „biblischen angefangen. Ehrensache: Mit Comedians» haben 1989 im Pariser Hof baden-Buben am selben Ort auch „Ackawackaeiaweiaweg» hören die Wiss auf, am 3.Oktober 2015. mt mit einer „SpötterdämDie Rheingauer Pflanze Ulrike Neradt kom ender-Chanson-Revue. Mit dem merung», kredenzt eine Friedrich Holla „Fous de la Mer», das in der Prekongenialen internationalen Ensemble mit meditativen Klangwelten zum mierenspielzeit das gebannte Publikum Hof wieder ein Hauch der PartyinWegträumen verführte, weht im Pariser sel Ibiza. der Nibelungen» geht auch kurz und Siegt Siegfried? Lügt Loge? Der „Ring ihrer köstlichen Playmobil-Show, was knackig. Dr. Dagmar Borrmann zeigt in ich umtreibt. Wotan, Alberich, Rheintöchter & Co. wirkl www.theaterimpariserhof.de : Gesine Werner Text und Fotos


KULTUR

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KREATIVES

DIMENSIONALITÄTEN mit Werken der 4 Das ist das Thema einer Ausstellung Bender (Fotografie), Tina und Künstlerinnen Erika Glanzer Noeske-Porada Elke Muche (Origami) und Andrea z unterschiedlicher Trot ng). hnu Zeic (Faserplastiken und sie Parallelen in ihren Medien und Arbeitsweisen haben mit Form, Farbe und jeweiligen Auseinandersetzungen einsamen Ausstellung gem r Raum gefunden, die sie zu eine angeregt haben.

aus in eine Richtung, entsteht Bewegt man sich von einem Punkt eine Linie, die 1. Dimension. hinzu entsteht eine Fläche, Kommt noch eine weitere Richtung die 2. Dimension. in, entsteht ein Bewegt man sich in den Raum hine 3. Dimension.

Körper, die

ungen haben fraktale oder

Fraktale oder sich wiederholende Falt gebrochene Dimensionen.

ensional. Der Mensch sieht Die Welt um uns herum ist mehrdim wir haben regelhaftes en, Aug mit dem Gehirn, nicht mit den r die Perspektive als übe sen Wis das sehen erlernt und uns gilt Orientierung uns zurechtzufinden. erimentieren die vier Auf ganz unterschiedliche Weise exp ierung, Innen und Außen, Skal Künstlerinnen mit Perspektive und it die Orientierung dam en stell und Raum und Raumauflösung des Betrachters auf die Probe. er 2015 zeigen die Vom 20. November bis 6. Dezemb ateliers “fotoristisch” Foto Künstlerinnen in den Räumen des ensionen. Dim mit ang ihren ganz individuellen Umg 20.11.2015 von Die Ausstellung wird am Freitag, Winter eröffnet. Christine Rother, Galerie Rother tig auf folgenden

Der genaue Zeitpunkt wird rechtzei Webseiten veröffentlicht: www.origanmiworks.de www.kumisou.de www.fotoristisch.info

innen und deren Arbeiten Und wer sich vorab über die Künstler s genau richtig! informieren möchte, ist hier ebenfall Fotoatelier „fotoristisch“ Dotzheimerstr. 57 65197 Wiesbaden www.fotoristisch.info Fotos von oben nach unten: Passionsblume fotoristisch, Erika Glanzer, Tina Bender: side Out is e Insid da: Andrea Noeske-Pora Elke Muche: Tessellation WIESBADENER 45


UNTERNEHMEN

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MÄRKTE

alle Fluchtorgane wieder in den Normalzustand: Das Herz beruhigt sich, die Muskulatur entspannt und der Blutdruck kann wieder sinken. Stress ist also erst mal völlig normal und hat eine in der Evolution durchaus lebenserhaltende Bedeutung. Trotzdem empfinden wir Stress häufig als negativ. Und dauerhafter Stress führt auch nachweislich zu diversen chronischen Erkrankungen: z.B. Erschöpfung, Herzerkrankungen, Diabetes oder Burnout. Es fehlt die notwendige Entspannung. In diesem Dauerstress liegen auch die Gefahren. Um hier vorzubeugen ngilt es die eigene Stresskompetenz zu erhöhen. Dabei geht es in erster Linie nicht um eine reine Stressvermeidung, sondern um eine wirkungsvolle Strategie im Umgang mit dem eigenen Stress.

Janine Nonny Schmidt

ÜBERLASTUNG VORBEUGEN – STRESSKOMPETENZ LERNEN

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ir sind eine gestresste Gesellschaft! Unterschiedliche Studien zeigen, dass der stetige Wandel, die zunehmende Instabilität des Arbeitsumfeldes, die ständige Verfügbarkeit und zunehmende Fremdbestimmheit bei der Arbeit bei vielen Menschen Stressgefühle auslösen. Die Weltgesundheitsorganisation sieht Stress sogar als eines der größten Gesundheitsrisiken im 21. Jahrhundert.

Aber was ist eigentlich Stress? Stress wird als unspezifische Reaktion des Organismus auf jede Art von Anforderungen gesehen, die an ihn gestellt wird (Hans Selye). 46

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Dabei werden bei dem Versuch der Bewältigung dieser Anforderungen, der sog. Stressoren, psychische und physische Reaktionen ausgelöst. Die Stressreaktion ist also ein biologisches Anpassungsund Notfallprogramm. Dabei schüttet das sympathische Nervensystem Stresshormone aus. Adrenalin mobilisiert unsere Ressourcen, der Kreislauf wird angeregt, die Atmung beschleunigt, die Leistungsfähigkeit erhöht. Das alles dient der Aktivierung für die „fight or flight”-Reaktion. Cortisol wird ausgeschüttet und erhöht unsere Widerstandfähigkeit: Das Schmerzempfinden wird herabgesetzt und das Immunsystem gestärkt. Ist die Stresssituation vorbei, übernimmt das parasympathische Nervensystem das Ruder und reguliert

Janine Nonny Schmidt ist Coach und Beraterin. Sie unterstützt Menschen im Einzelcoaching, berät Organisationen und Teams und gibt Seminare und Workshops zu unterschiedlichen Themen wie Konfliktmanagement, Selbstmanagement und Motivation, Kommunikation und Teamfähigkeit. Hofgut Hammermühle Bernhard-May-Str. 58k 65203 Wiesbaden Tel. 0611 – 240 500 26 kontakt@jn-schmidt.de www.jn-schmidt.de


UNTERNEHMEN

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MÄRKTE

Die 3 Ebenen des Stressgeschehens („Stress-Ampel“)

Kaluza, Gert (2011): Stressbewältigung

Ein Ansatzpunkt bietet hier das Modell der Stressampel von Gert Kaluza. Es unterscheidet drei Ebenen des Stressgeschehens (siehe Grafik). Die Unterscheidung dieser Ebenen eröffnet unterschiedliche Möglichkeiten mit dem gefühlten Stress umzugehen: • Ich kann auf der Ebene der Stressoren ansetzen. Ziel ist es hier, die an mich gestellten Anforderungen nicht mehr als Bedrohung, sondern als bewältigbare Herausforderung zu betrachten. Z.B. in dem ich mich fachlich weiterbilde, mein Zeit- und Selbstmanagement verbessere oder klare Grenzen setze. • Auf der Ebene der persönlichen Stressverstärker wird die mentale Stresskompetenz geschult. Ich lerne meine eigene Haltung zu verändern, Anforderungen konstruktiv zu bewerten und Stressverstärker zu entschärfen. •Auch die Stressreaktionen, die langfristig in Erschöpfung, Burnout oder chronische Krankheiten führen können, bieten konkrete Ansätze:Durch aktive Erholung, Sport und Ernährung kann ich meine regenerative Stresskompetenz stärken. Jeder Einzelne hat die Möglichkeit präventiv gegen dauerhaften Stress

„Überlastung vorbeugen – Stresskompetenz lernen“! Hier wird das Thema Stress aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: • Dirk Kappes von dksport, Fitness- und Gesundheitstrainer, spricht über körperliche Stressreaktionen und typische Krankheitsbilder und zeigt auf, wie durch Sport und Ernährung die regenerative Stresskompetenz gestärkt werden kann. • Marc Melles von Academic Concept, Experte für BerufsunfähigkeitsVersicherungen, informiert über die Risiken einer Berufsunfähigkeit durch Stresserkrankungen und gibt Hinweise zu Vorsorgemöglichkeiten. • Janine Nonny Schmidt, Business Coach und Beraterin, beleuchtet die drei Ebenen des Stressgeschehens und zeigt Ansätze auf, um die eigene Stresskompetenz zu verbessern. Termin am 4.11.2015 in Wiesbaden. Weitere Infos erhalten Sie direkt bei Janine Nonny Schmidt, www.jn-schmidt.de, 0611 – 240 500 26 oder kontakt@jn-schmidt.de.

vorzugehen. Denn Überlastung ist keine Krankheit, sondern ein Prozess, der aufgehalten werden kann. Dabei ist Prävention die eine Seite der Medaille. Tatsächlich sind aber psychische Probleme und Stresssymptome bei jedem 2., der in die Berufsunfähigkeit rutscht, die Auslöser! Daher ist auch die finanzielle Absicherung des Lebensstandards für den Ernstfall ein wichtiger Faktor. Individuelle Stresskompetenz bedeutet: • die eigenen Anforderungen und Stressauslöser zu kennen und zu bewerten, • die eigenen Verhaltensweisen und Einstellungen zu reflektieren und persönliche Stressverstärker zu entschärfen und • durch Erholung, Entspannung, Sport und Ernährung die persönlichen Stressreaktionen abzubauen und krankhafte Erschöpfungszustände zu vermeiden, • sowie durch eine für den Ernstfall getätigte finanzielle Absicherung sorglos sein zu können. Erfahren Sie mehr bei der Infoveranstaltung (siehe Infokasten).

Janine Nonny Schmidt WIESBADENER 47


HEILEN

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HELFEN

WELTNEUHEIT: Pilot-Installation des neuesten 3.0 Tesla-MRT von GE-Healthcare bei radiomed in Wiesbaden

A

ls eines von sieben Zentren weltweit und einziger ambulanter Partner europaweit schlägt radiomed in Wiesbaden mit der Pilot-Installation des neuen 3.0 Tesla MRT “SIGNA Pioneer” von GE-Healthcare noch vor der offiziellen Markteinführung ein neues Kapitel exzellenter Bildgebung auf. Die Kernspintomographie (MRT) ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil in der Behandlung zahlreicher Erkrankungen, insbesondere aus dem Bereich der Neurologie und Orthopädie. Die MRT zeigt mit hoher Zuverlässigkeit schon frühe krankhafte Prozesse der Gelenke wie vorzeitige Knorpelschäden oder Einrisse des Meniskus. An der Wirbelsäule können häufige Ursachen teils quälender Schmerzen wie z. B. Bandscheibenvorfälle oder Verschleißerscheinungen mit großer Zuverlässigkeit erkannt werden. Während früher Geräte mit einer engen Tunnelöffnung von nur 60 cm und einer Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla üblich waren, so gewinnen neue Geräte mit einer erweiterten Tunnelöff48

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nung von 72 cm und einer doppelt so hohen Magnetfeldstärke zunehmend an Verbreitung. Die überörtliche Gemeinschaftpraxis radiomed, die an 8 verschiedenen Standorten in Wiesbaden und der Umgebung tätig ist, baut derzeit am Standort Friedrichstraße um und wird Anfang Oktober die neueste 3.0 Tesla – MRT-Entwicklung von GEHealthcare im Rahmen eines europaweiten Pilotprojektes in Betrieb nehmen. Der Wiesbadener hat hierzu ein Interview mit dem geschäftsführenden Gesellschafter von radiomed - Herrn Dr. Christopher Ahlers - geführt. Wiesbadener: Herr Dr. Ahlers, wir freuen uns, dass Sie sich in der sicherlich stressigen Umbauphase die Zeit für ein paar Fragen genommen haben. Bitte erklären Sie unseren Lesern, was Sie mit dem neuen MRT zu erwarten haben? Dr. Ahlers: Das bedeutendste Merkmal ist zunächst mal die Magnetfeldstärke. Grundsätzlich bedeutet 3.0 Tesla im Vergleich zu 1.5 Tesla eine

Verbesserung der Auflösung und Genauigkeit bei gleichzeitiger Reduktion der Untersuchungszeit. Das Gerät verfügt über einen vergrößerten Durchmesser der “Röhre”, was entscheidend für den Patientenkomfort ist. Wiesbadener: Welche Besonderheiten bietet insbesondere dieses Gerät? Dr. Ahlers: Das SIGNA Pioneer von GE Healtcare, die weltweit einer der führenden Hersteller für Kernspintomographen sind, bietet einige herausragende technische Neuerungen. Kurz gesagt ist dies eine Kombination von unglaublicher Messgeschwindigkeit, herausragendem Patientenkomfort und völlig neuen Anwendungen. Die digitale Surround Technik DST mit 97 digitalen Empfangskanälen liefert gleichzeitig exzellente Genauigkeit und hohe Geschwindigkeit durch parallele Bildgebung bei gleichzeitig homogener Ausleuchtung der Körpergewebe bis in die Tiefe. Bei Kopfuntersuchungen ist als als besonderes Highlight MAGiC zu nennen, eine Aufnahmetechnik, die sechs verschie-


HEILEN

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HELFEN

dene Kontraste in einer einzigen Aufnahme von unter 6 Minuten Dauer ermöglicht. Hierzu mussten bislang 6 aufeinanderfolgende Aufnahmen durchgeführt werden. Der Arzt erhält nun mehr Informationen obwohl sich die Untersuchungszeit des Patienten deutlich verkürzt. Neue NavigatorTechniken bei Bauchuntersuchungen liefern ein weiteres Beispiel für die Erhöhung des Patientenkomforts. Aufnahmen sind ohne Atemstop möglich, der Patient kann dabei ganz entspannt atmen. Bei Herzuntersuchungen können die notwendigen Schichtaufnahmen in wesentlich kürzerer Zeit und mit weniger Atemkommandos erstellt werden – bei gleichzeitig höherer Bildqualität. Das Prostata-MRT mit 3 Tesla ist die genaueste bildgebende Methode zur Erkennung von Prostata-Krebs und liefert dem Urologen wertvolle Informationen z.B. vor einer Biopsie.

Gerät kann diese Technik auch bei Routineuntersuchungen der Gelenke und der Wirbelsäule angewendet wrden.

Gefäßuntersuchungen sind dank InHance-Technik sogar ohne Kontrastmittel möglich. Das eröffnet wertvolle Möglichkeiten bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die sonst mit kaum einer anderen Technik überhaupt umfassend untersucht werden könnten.

Wiesbadener: Wie ist es dazu gekommen, dass ein weltweit operierender Hersteller wie GEHealthcare, radiomed in Wiesbaden als klinischen Partner für eine weltweite Pilotinstallation eines solchen Gerätes auswählt?

Wiesbadener: Welche Neuerungen gibt es zur Geräuschentwicklung, die bislang doch teils erheblich war?

Dr. Ahlers: GE-Healthcare und radiomed arbeiten schon seit fast 10 Jahren vertraulich zusammen. So haben wir jüngst eine Technologiepartner-

schaft MRT für die nächsten 10 Jahre vereinbart, die unserem Praxisverbund stets aktuelle MRT-Technologie und eine hohe Servicequalität zusichert. Auf dem Boden dieses gewachsenen Vertrauens freuen wir uns jetzt sehr, weltweit zu den allerersten zu zählen, die dieses faszinierende HighEnd Gerät einsetzen dürfen. Noch vor der offiziellen Markteinführung können wir damit diese fortschrittliche Technologie unseren Patienten bereits zur Verfügung stellen: Wiesbadaner: Herr Dr. Ahlers, wir wünschen Ihnen viel Erfolg und bedanken uns für das Gespräch.

Dr. Ahlers: Die bereits jetzt bei uns verfügbare SilentScan-Technik konnte nochmals deutlich erweitert werden. Wiesbadener: Was heißt das für den Patienten? Dr. Ahlers: Bislang konnte bereits eine komplette Gehirnuntersuchung für den Patienten praktisch lautlos durchgeführt werden. MIt dem neuen

Friedrichstraße 12 • 65185 Wiesbaden • www.radiomed-praxis.de Telefon: 06 11 / 900 17- 0 • Fax: 06 11 / 900 17-20 WIESBADENER 49


ZUSAMMEN LEBEN

Foto: © Dentsu Aegis, Wiesbaden Engagiert!

"WIESBADEN ENGAGIERT!" – DIE ELFTE!

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uch im elften Jahr von “Wiesbaden Engagiert!” war das Engagement ungebrochen. Trotz großer Hitze wurden die Projekte mit Bravur und viel Spaß gemeistert. Die Aktion auf eine ganze Woche auszudehnen, habe sich bewährt, so Karoline Deissner vom CC-Servicebüro im Amt für Soziale Arbeit. Vom 26. Juni bis 3. Juli 2015 wurde gewerkelt, gestrichen, Know-How transferiert, Turniere organisiert oder – wie erstmals in diesem Jahr – die Streuobstwiesen begärtnert. 160 Projekte aus allen Bereichen der gemeinnützigen Einrichtungen fanden mit rund 1.450 Engagierten große Unterstützung bei Ihren Vorhaben, die von der Schulhof- und Gartengestaltung, über Ausflüge 50

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und Renovierungsarbeiten bis hin zu professionellen Schulungen und kreativen Dienstleistungen wie Logo- oder Webseiten-Gestaltung reichten. Allein 50 neue Unternehmen haben sich in 2015 zum ersten Mal mit Begeisterung engagiert. Neben den großartigen Projekten, die von den „alten Hasen“ z.B. aus dem Teams von Naspa und Wiesbadener Volksbank gestemmt wurden, sind auch besonders die „kleinen“ Unternehmen, wie die Fauth-Gundlach GmbH zu nennen, die mit dem gesamten Unternehmensteam an der Aktion teilnahmen und total begeistert waren. Die Stadtverwaltung hat ebenfalls erstmals mit weit über 20 Teams aus gut 10-12 Ämtern teilgenommen.

Getreu dem Motto „Was in Unternehmen der privaten Wirtschaft u.a. im Bereich Teambildung hervorragend funktioniert, sollte doch auch in der Stadtverwaltung möglich sein“, stellte Arno Goßmann, Bürgermeister und Sozialdezernet, das Projekt explizit in einer Magistratssitzung vor, und warb darum, die Empfehlung auszusprechen, der eigenen Belegschaft die Teilnahme an der Aktion „Wiesbaden Engagiert!“ zu ermöglichen. Nachdem sich Arno Goßmann im vergangenen Jahr mit seinem kompletten Team –„endlich“, wie er damals sagte – die Zeit nehmen konnte, sich in der Aktionswoche in einem EVIM-Altenheim zu engagieren, war die Fürsprache für die Aktion nochmals deutlich gewachsen. Im damaligen Interview mit dem WIESBADENER schwärmte er u.a. von den vorher nicht geahnten


ZUSAMMENLIEBEN

Sven Gerich & Arno Goßmann ist die Begeisterung ins Gesicht geschrieben

zwischenmenschlichen Ergebnissen, die das gemeinsame Arbeiten dem gesamten Team gebracht habe. Die Hierarchien seien in diesem Kontext nicht mehr wichtig, jeder mache, was er könne und arbeite im Team zusammen.

sich den Projektfilm ansehen www.youtube.com/ watch?v=M7qvl3GxhZo oder auf Facebook umsehen (de-de.facebook.com/pages/ Wiesbaden-Engagiert/ 416906355012602).

Das Ergebnis war eine rege Beteiligung aus Stadtverwaltung und Ämtern. Die Engagierten kamen so begeistert aus den Projekten zurück, dass viele ihre Teilnahme für das kommende Jahr bereits gemeldet haben. Aber natürlich war die Begeisterung nicht auf die Staatsbediensteten beschränkt. Man hatte das Gefühl, die ganze Stadt war eine Woche lang voll mit weißen Aktions-T-Shirts. Überall waren Engagierte anzutreffen, die stolz – auch nach getaner Arbeit – mit ihrem T-Shirt nach Hause gingen; alle mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Aktion verbreitet stets eine besondere Stimmung, und es ist mehr Offenheit zu spüren.

„Wiesbaden Engagiert!“ ist überall...

Foto: © Nico Becher,

Unternehmen, die sich für „Wiesbaden Engagiert!“ 2016 anmelden möchten, können das bereits jetzt im CC-Aktionsbüro tun: CC-Servicebüro Amt für Soziale Arbeit Abteilung Jugendarbeit 510420 Konradinerallee 11 65189 Wiesbaden Tel.: 0611 31-5466 Mobil: 0151 15196551 Fax: 0611 31-3952 cc.servicebuero@wiesbaden.de

Foto: © Mathias Csader

Wer mehr über das Projekt erfahren möchte und ein bisschen von der Stimmung erleben will, die die Aktion verbreitet, sollte WIESBADENER 51


ZUSAMMEN LEBEN

WiesPaten International

WiesPaten, die Initiative für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche (meist mit Migrationshintergrund), geht nun in das fünfte Jahr seines Bestehens. Vieles hat sich seitdem entwickelt – vor Ort, aber auch „international”.

mit Übernachtung in Deutschland zu organisieren, um sich besser kennenzulernen. Die Idee zum Sommerfest, das in diesem Jahr zum ersten Mal mit überwältigendem Erfolg stattgefunden hat, ist ebenfalls

Nach der erfolgreichen Premiere in San Sebastian und in England im vergangenen Herbst wird auch der Gedanke, sich mit Schülern im benachbarten Ausland auszutauschen weitergetragen. WiesPaten International organisierte in den diesjährigen Osterferien für zwei WiesPaten-Gruppen eine Reise in die Slowenische Partnerstadt Wiesbadens begleitet von Vertretern des WiesPaten-Unternehmens Sokabau.

Neues von WiesPaten und WiesPaten International Zu Beginn von WiesPaten stand der Gedanke „ Fachkräfte von Morgen” zu gewinnen, im Vordergrund. Daher waren die Patenschaften eher in der Chefetage und/oder in der Personalabteilung angesiedelt. Mittlerweile werden im Unternehmen mehr und mehr Mitarbeiter direkt angefragt, ob sie gerne Patenschaften übernehmen möchten. Das hat zur Folge, dass es inzwischen mehr Paten aus unterschiedlichen Bereichen der Unternehmen gibt, was den Schülern und den Paten auf jeden Fall zu Gute kommt. Als neues Unternehmen ist die Ikano-Bank hinzugekommen. Nach derzeitigem Stand gibt es 14 WiesPaten-Gruppen für das nächste Schuljahr. In den vergangenen Jahren sind viele neue Ideen aus den Gruppen, oft als Gemeinschaftsergebnis entstanden. So haben viele WiesPaten-Unternehmen angeregt, im ersten Drittel des Schuljahres ein gemeinsames Wochenende 52

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aus dem Wunsch der Schüler und Unternehmenspaten entstanden. Über die Förderlehrer wurde der Wunsch der Schüler, gegeneinander in einem Wettbewerb anzutreten kommuniziert. So entstand der WiesPaten-Wettstreit, in dem die Schüler gemeinsam mit ihren Paten und Förderlehrern Aufgaben für die anderen Gruppen entwickeln, die natürlich auch mit dem Patenunternehmen zu tun haben (z.B. einzelne Münzen zu Münzrollen rollen). Und so entwickeln sich die Inhalte und Aufgaben der WiesPatenSchüler und –Unternehmen stets weiter. Mittlerweile formulieren die teilnehmenden Unternehmen Ziele für ihre Schüler, bei denen weniger der Spaßfaktor, dafür deutlicher der Kompetenztransfer in den Mittelpunkt rückt. So kamen z.B. aus den Unternehmen Mitarbeiter mit mathematischen Fähigkeiten in die Förderunterrichte, um die Schüler auf einen landesweiten Mathematikwettbewerb vorzubereiten.

Für die diesjährigen Herbstferien Ende Oktober ist eine Fahrt mit zwei weiteren WiesPaten-Schülergruppen nach England geplant. Zum ersten Mal soll die Dependance eines WiesPatenUnternehmens im Ausland besucht werden. Geplant ist der Besuch der Dow Corning Limted in Barry, Wales für die Schüler der Dow Corning-WiesPaten-Gruppe der Hermann-Ehlers-Schule sowie für die WiesPaten-Schüler der Gerhard-Hauptmann-Schule des WiesPaten-Unternehmens Stenzel. Wer mehr über WiesPaten erfahren möchte oder eine Patenschaft anstrebt kann sich informieren unter: www.wiespaten.de


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„Die Schöpfung” kommt nach Wiesbaden!

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n der Sommerausgabe unseres Magazins WIESBADENER berichteten wir ausführlich über die Proben zu dem großartigen künstlerischen Projekt „Die Schöpfung – Gemeinsam neu erleben”, das von der LORENZ Stiftung in Zusammenarbeit mit EVIM vor einem Jahr ins Leben gerufen wurde.

ganz anderes. Den musikalischen Part übernahmen der Bachchor der Erlöserkirche Bad Homburg und das Junge Sinfonieorchester Berlin unter der Direktion von Andreas Schulz. Die Show war ein großer Erfolg, der Applaus wollte nicht mehr aufhören und die Kinder waren überglücklich Ein Erlebnis, das keiner so schnell vergessen wird!

„Zum ersten Mal spiele ich Theater und mein Herz klopft.”*

„Man bekommt Mut, alles zu schaffen. Die Gefühle beim Tanzen tun mir gut.“ *

Am 8. Juli dieses Jahres war es dann soweit: Akteure und Zuschauer konnten im ausverkauften Sendesaal des Hessischen Rundfunks die Schöpfung gemeinsam neu erleben. 200 Kinder aus sechs Frankfurter Schulen sowie Erwachsene und Kinder mit Einschränkungen schufen zusammen auf der Bühne ein neues Werk – Klassik einmal

Monatelang wurde in den verschiedenen Einrichtungen der EVIM Behindertenhilfe daran gearbeitet, dass aus Haydns Oratorium mit Tanz und Theater eine hochwertige moderne Inszenierung wird. Dabei wurde deutlich, dass dieses außer-

gewöhnliche künstlerische Projekt ungeheure Dimensionen hat und alle vor gewaltige Herausforderungen stellt.

„Miguel ist ein guter Lehrer und es ist eine prima Idee, Kranke und Gesunde zusammen zu bringen.“* Die Idee der Initiatoren: Das mutige, innovative Projekt will ein Gemeinschaftserlebnis schaffen, in dem jeder einzelne mit seinen eigenen Qualitäten und Begabungen zum Gelingen und zum Erfolg der Aufführungen in Frankfurt am Main und Wiesbaden beitragen wird. Alle sind gemeinsam ‚Die Schöpfung‘. Diesen Aspekt betont auch der Choreograph und WIESBADENER 53


ZUSAMMEN LEBEN

Tanzpädagoge Miguel Angel Zermeño, der für die Inszenierung verantwortlich zeichnet. Inklusion hat sicher auch Grenzen, aber diese Grenzen sind noch lange nicht erreicht – und das soll mit diesem Projekt unter Beweis gestellt werden.

„Es wird bestimmt ein besonderer Moment: Ich tanze!”* Die Initiatoren des Projektes sind überzeugt davon, dass Menschen mit Behinderung zusammen mit Schülerinnen und Schülern neue und eigene Ausdrucksweisen finden und den Zuhörern und -schauern neue Sichtweisen auf Haydns Werk und das Thema Schöpfung ermöglichen.

„Ich bin gespannt auf die Meinung der Zuschauer und neugierig auf die Bühne“ * Wie gut das gelingen kann, wird man in Wiesbaden am 13. Oktober erleben. Dann werden nicht weniger als 300 Profis und Amateure, Alt und Jung, Menschen mit und ohne Behinderungen, Tänzer, Solisten, Musiker und Schüler der Region auf der Bühne des Kurhauses das integrative Musikprojekt zur Aufführung bringen. Eine einzigartige Inszenierung, die man auf keinen Fall verpassen sollte! Tickets für die Aufführung in Wiesbaden unter: www.wiesbaden.de/tickets. Mehr Infos zum Projekt gibt es auf der Projektwebsite: www.gemeinsam-neu-erleben.de und www.evim-behindertenhilfe.de * O-Töne der EVIM-Akteure Alle Fotos von der Aufführung in Frankfurt: Lisa Farkas, Wiesbaden 54

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