Nr. 01 / 2015
Dezember /Januar
magazin
Werde ich meine
Herkunft jemals los? Wer hat Angst vorm Fortschritt?
Silicon-Valley-Vordenker Peter Thiel im Streitgespräch
Die Wahrheit der Pilze Ein Trip zu den aztekischen Göttern
„Wir sind für unser Gehirn verantwortlich“ 0 1 4 192451 806907
Bhagavad Gita Das philosophische Epos Indiens
D: 6,90 €; Ö: 7,– €; CH: 12,50 SF; Benelux: 7,40 €
Gespräch mit Catherine Malabou
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de
Denker in diesem Heft
S. 60
S. 34
S. 46
Reyhan Şahin
Peter Thiel
Peter Sloterdijk
Der breiten Öffentlichkeit ist die promovierte Sprachwissenschaftlerin und feministische Pornorapperin unter ihrem Künstlernamen Lady Bitch Ray bekannt. Reyhan Şahin wurde in Bremen geboren, als Tochter türkischer Aleviten. Im Dossier streitet die Musikerin mit dem Schriftsteller und Historiker Per Leo über die Bedeutung der Herkunft. Zuletzt ist von ihr erschienen: „Bitchsm“ (Panini, 2012).
Nach dem Philosophiestudium in Stanford wurde er Jurist und Trader, bevor er als Investor bei Facebook einstieg und u. a. PayPal mitbegründete. Im Heft streitet der deutschstämmige Internetmilliardär mit dem Philosophen Pierre Manent über den Wert des technologischen Fortschritts. Thiels Buch „Zero to one – Wie Innovation unsere Gesellschaft rettet“ erschien diesen Herbst im Campus Verlag.
Im Dossier behauptet der Philosoph: Der Herkunftsbruch ist die Ursünde der Moderne und führt in ein Zeitalter des zerstörerischen Endverbrauchs. Dies ist auch der zentrale Gedanke seines jüngsten Werkes „Die schrecklichen Kinder der Neuzeit. Über das anti-genealogische Experiment der Moderne“ (Suhrkamp, 2014). Peter Sloterdijk ist Professor für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.
S. 58
S. 68
S. 26
Tom Woweries
Catherine Malabou
Airen
Unser Redaktionsassistent absolviert seinen Masterstudiengang in Philosophie an der Freien Universität Berlin. Seine Bachelorarbeit schrieb der leidenschaftliche Musiker und Schlagzeuger über Kants transzendentale Deduktion. Veröffentlichung zu Edmund Husserl in der Zeitschrift Incipiens (01/2013). Im Dossier erläutert Tom Woweries vier philosophische Strategien, sich zur eigenen Herkunft zu stellen.
Wie offen sind Systeme für Veränderungen? Diese zentrale Frage der Dekonstruktion überträgt die Philosophin ins Feld der Neurowissenschaften – und denkt das Verhältnis von neuronaler Freiheit und Determination neu. Die Französin ist Professorin für Philosophie an der Londoner Kingston University. Auf Deutsch zuletzt erschienen: „Ontologie des Akzidentiellen“ (Merve, 2011).
Der Schriftsteller, Nachtmensch und Blogger lebt mit seiner Familie in Mexico City. Im Heft begibt sich der gebürtige Münchner auf eine Reise in die verlorene Götterwelt der Azteken. In den Riten dieser jahrtausendealten Kultur spielt die Einnahme halluzinogener Pilze eine zentrale Rolle. Wie man bis heute am eigenen Leib erfahren kann. Zuletzt ist vom Autor erschienen: „I am Airen Man“ (Heyne, 2011).
Die nächste Ausgabe erscheint am 15. Januar 2015
Fotos: Isadora Tast; Manuel Bauer; Isolde Ohlbaum/laif; Tina Ahrens; Richard Dumas/Agence VU/laif; privat
Unsere Baubiologen schuften täglich für nichts: Keine Luftschadstoffe. Kein Elektrosmog. Keine allergieauslösenden Baumaterialien.
Inhalt
Intro
Horizonte
Dossier
Ideen
S. 5 Editorial S. 8 Ihre Frage S. 9 Kinder fragen Tomi Ungerer S. 10 Leserbriefe
S. 26 Reportage Die Wahrheit der Pilze Von Airen S. 34 Dialog Wer hat Angst vorm Fortschritt? Mit dem Silicon-ValleyVordenker Peter Thiel und Pierre Manent
Werde ich meine Herkunft jemals los?
S. 68 Das Gespräch Mit Catherine Malabou S. 74 Werkzeugkasten Lösungswege / Aïn / Die Kunst, recht zu haben S. 76 Der Klassiker Bhagavad Gita: Das philosophische Epos Indiens Von Michel Hulin + Sammelbeilage: Auszüge aus der Bhagavad Gita Mit einem Vorwort von Gisèle Siguier-Sauné
Zeitgeist
Fotos: Isadora Tast; Pascal Colrat; Isabelle Wenzel; Illustration: Bettina Keim, Foto: Reinhard Dirscherl/picture alliance
S. 12 Sinnbild S. 14 Denkanstöße S. 16 Resonanzen Gesetz: Einvernehmlicher Sex – vertraglich regelbar? / Olympia: Nur noch in Diktaturen? / Stammzellforschung: das Ende des Eros? S. 20 Weltbeziehungen Zwischen den Jahren Kolumne von Hartmut Rosa S. 22 Kaufrausch Brauchen wir Bitcoins? Kolumne von Markus Krajewski
S. 60
S. 42 Der moderne Traum vom Selfmademan Von Svenja Flaßpöhler S. 46 „Herkunftsverleugnung ist der Sprengsatz der Moderne“ Gespräch mit Peter Sloterdijk S. 52 Mein Erbe. Fünf Menschen erzählen Mit einem Kommentar von Stefan Willer S. 58 Herkunft handhaben. Vier philosophische Strategien Von Tom Woweries S. 60 Ich Kanakin, du Kartoffel? Dialog mit Per Leo und Lady Bitch Ray
Bücher S. 82 Buch des Monats „Wir sind alle Kannibalen“ Von Claude-Lévi Strauss S. 84 Thema Der Pornosoph Zum 200. Todestag des Marquis de Sade S. 86 Fest des Lesens Weihnachtstipps / Die Philosophie-MagazinBestenliste
Finale
S. 67
S. 46
S. 92 Agenda S. 94 Comic S. 95 Spiele S. 96 Lebenszeichen Von Tieren lernen: Der Elefant / Das Gare ist das Wahre S. 98 Sokrates fragt Mike Leigh
S. 26
philosophie Magazin Nr. 01 / 2015 / 7
Horizonte
Illustration: Bettina Keim; Foto: Reinhard Dirscherl/picture alliance; privat
Reportage
Die Wahrheit der
26 / philosophie Magazin Dezember 2014 / Januar 2015
PILZE
Im von Gewalt und Drogenkriegen beherrschten Mexiko sucht eine Jugendbewegung die Riten der Azteken zu neuem Leben zu erwecken. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Niño Santo, ein halluzinogener Pilz, der Kontakt mit den alten Göttern ermöglichen soll. Kultschriftsteller Airen über eine Reise zu den Wurzeln einer verlorenen Welt
I
m Sommer 2014 höre ich zum ersten Mal von einer neuen Jugendbewegung in Mexiko. Sie nennen sich Méxica, kleiden sich in eine verwegene Mischung aus traditionellen Gewändern und abgefahrener Ravermode, tragen Tattoos und Piercings und sind dennoch von einer tiefen spirituellen Verehrung für die Götter ihrer Ahnen und voller Respekt für die Natur. Sie knüpfen an die Traditionen ihrer Vorfahren an, Bräuche und
Lehren, die vor 500 Jahren mit der Ankunft der Spanier und dem Wüten der Inquisition ausgelöscht wurden, sie engagieren sich für die Wiedergeburt der mexikanischen Identität, und sie verehren einen Pilz, der für sie der Schlüssel ist zur wahren Seele Mexikos. Das ist sensationell in einem Land, das mit seinen Wurzeln lange nicht im Reinen war, wo das Wort „Indio“ noch immer als Schimpfwort verstanden wird und dessen Selbstverständnis in erster Linie auf der Hassliebe fußt, die es mit seinem großen Nachbarn USA verbindet. Auf der Facebook-Seite „Yo soy Méxica“ treffe ich einen jungen Mann, der mir die ganze Sache erklären wird. Alejandro ist 28 und lebt in Morelos, einem kleinen Bundesstaat etwa eine Stunde südlich von Mexico City. Dort betreibt er eine aztekische Temazcal-Sauna, eine Art Lehmiglu, in dem er Reinigungszeremonien nach indianischem Vorbild abhält. Alejandro schreibt, dass das Verständnis für seine Kultur auf der Wirkung des Psilocybinpilzes beruht, einer Wirkung, die so tiefgreifend ist, dass man sie mit Worten nicht beschreiben kann. Ich müsse es probieren, um es zu verstehen. Also verabreden wir uns, für eine Reise, die uns an den Fuß des großen mexikanischen Mythosbergs Popocatépetl führen wird und weit darüber hinaus, in ein Reich zwischen Himmel und Erde, zurück in die Vergangenheit, an einen Ort, wo die Götter zu Hause sind und der Ursprung der aztekischen Kultur verborgen liegt.
Von Airen
Der in München geborene Schriftsteller, Nachtmensch und Blogger lebt mit seiner Familie in Mexico City. Als Autor machte er sich erstmals mit seinem Roman „Strobo“ (SuKuLTuR, 2009) einen Namen. Zuletzt ist von ihm erschienen: „I am Airen Man“ (Heyne, 2011)
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philosophie Magazin Nr. 01 / 2015 / 27
Horizonte
Dialog
Wer hat Angst vorm Fortschritt? Peter Thiel, Star-Investor aus dem Silicon Valley, träumt von einer radikal anderen Gesellschaft durch technologischen Fortschritt. In Paris traf er sich mit dem Philosophen und konservativen Kulturkritiker Pierre Manent. Zwei Welten prallten aufeinander – und blieben sich doch nicht fremd Das Gespräch führten Alexandre Lacroix und Martin Legros / Fotos von Manuel Braun
A
uf den ersten Blick könnten unsere Dialog partner unterschiedlicher nicht sein. Peter Thiel ist einer der innovativsten und mittlerweile auch vermögendsten Investoren des Silicon Valley, Pierre Manent ein Philosophieprofessor aus Paris, der für seine konservativen politischen Ideen bekannt ist. Während Thiel als erster Investor bei Facebook und Mitbegründer zahlreicher weiterer Technologieunternehmen wie PayPal oder Palantir in Kalifornien zum Milliardär wurde, unterrichtete Manent seine Studenten in der Kunst, klassische Texte auszulegen. Thiel investiert derzeit aktiv in Firmen und Forschungen, die im Sinne des Transhumanismus die Grenzen unseres Leibes wie Denkens technologisch zu überschreiten suchen. Er engagiert sich politisch für libertäre Bewegungen wie etwa die Tea Party, denen es um eine Minimierung der staatlichen Eingriffe in das Leben des Einzelnen geht. Manent dagegen macht sich als Kulturkritiker öffentlich für religiös geprägte Ideale klassischer Bildung sowie den Erhalt kultursichernder Tabus
34 / philosophie Magazin Dezember 2014 / Januar 2015
stark. Dennoch teilen die beiden, als Angehörige zweier ganz verschiedener Welten – Finanzwesen und Philosophie, amerikanische Westküste und altes Europa – einen geheimen gemeinsamen Ausgangspunkt. Bevor Peter Thiel zum Magnaten der Neuen Technologien wurde, studierte er in Stanford Jura und Philosophie. Dort begeisterte er sich insbesondere für das Denken der Philosophen René Girard (geb.1923) und Leo Strauss (1899–1973). Seine bleibende Leidenschaft für diese Denktradition ließ Thiel zum eifrigen Leser eben jenes Philosophen werden, der das Denken von Leo Strauss heute am glänzendsten weiterführt: Pierre Manent. Als wir Peter Thiel vorschlugen, sich mit Pierre Manent in Paris zu treffen, stieg er deshalb ohne zu zögern in seinen Privatf lieger, um sich einen Nachmittag und einen Abend lang mit dem Philosophen zu unterhalten. Es entwickelte sich ein ebenso profunder wie provokanter Dialog, in dessen Zentrum die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der westlichen Demokratien sowie der zunehmenden Bedeutung technischer Innovationen für unser Dasein stand.
entfernt sein können. In der Finanzwelt erklärt das das Phänomen der spekulativen Blasen … Pierre manent: Das ist für Leo Strauss tatsächlich eine grundlegende Unterscheidung. Er vertrat die Ansicht, dass die großen Fragen, die auf das Ganze abzielen – das Ganze der Welt, des Menschen oder der Seele –, beiseitegelegt wurden, weil sie anscheinend nicht mehr den Eindruck erweckten, gelöst werden zu können. Aristoteles oder Thomas von Aquin würden es hingegen für wichtiger halten, ein wenig über die großen Fragen zu wissen, als erschöpfende Antworten auf die kleinen Fragen zu haben. Wir machen heute genau das Gegenteil.
Peter thiel 1967 in Deutschland geboren, zieht er als Einjähriger mit seinen Eltern in die USA. Nach dem Philosophiestudium in Stanford wird er Jurist und Trader, bevor er als Investor bei Facebook einsteigt und u. a. PayPal mitgründet. Er ist Vorstandsmitglied des Investmentfonds Clarium Capital Management sowie der Thiel Foundation, die aktiv transhumanistische Forschungsprojekte unterstützt. Sein Buch „Zero to One – Wie Innovation unsere Gesellschaft rettet“ erschien 2014 bei Campus
Pierre manent Pierre Manent unterrichtet Politische Philosophie an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris. Als Absolvent der École normale supérieure arbeitete er am renommierten Collège de France, bevor er Studiengangsleiter an der EHESS wurde. Der französische Philosoph ist bekannt für seine Lektüren von Machiavelli, Montaigne und Rousseau und betätigt sich zudem als Übersetzer. Soeben ist „Montaigne. La vie sans loi“ (Flammarion) erschienen
Wir danken Benoît chantre für seine hilfe bei der organisation dieses Dialogs.
Peter thiel: Ich habe Ende der achtziger Jahre an der Universität Stanford Philosophie studiert. In dieser Zeit bin ich auf die Bücher des deutsch-amerikanischen Philosophen und liberalen Denkers Leo Strauss gestoßen, der die Idee vertritt, nur durch das Studium der Klassiker seien wir in der Lage, uns die wichtigen Fragen immer wieder neu zu stellen und sie zu aktualisieren. Ich war sehr frappiert von der Unterscheidung zwischen Wahrheit und Konvention, die er vornahm. Wie uns der Prozess des Sokrates lehrt, kommt es vor, dass die Polis einer geschlossenen Gesellschaft ähnlich wird und dass die dort herrschenden Konventionen von der Wahrheit der Philosophen sehr verschieden sind. Diese Unterscheidung ist heute weiterhin wirksam. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Ökonomie funktioniert aufgrund von Mythen, an die alle glauben, die aber sehr weit von der Wahrheit
thiel: Wir neigen zu dem Glauben, die Wahrheiten seien entweder trivial oder unmöglich zu erkennen. Entweder „1+1=2“, etwas, was selbst ein Kind verstehen könne, oder etwas, zu dem man nur über eine so komplizierte Erklärung komme, dass selbst ein Einstein sie nur mit Mühe begriffe. Darum leben wir in einer Welt, in der eine Art von Fundamentalismus vorherrscht, das „politisch Korrekte“: Man erhält einen künstlichen Konsens über alle großen Fragen aufrecht. Ich stelle meinen Gesprächspartnern gern folgende Frage: Können Sie mir etwas nennen, das Sie für absolut wahr halten, mit dem aber sehr wenige Menschen einverstanden wären? In der Regel fällt den Leuten eine Antwort schwer. Zunächst, weil wir in der sehr demokratischen Tradition erzogen wurden, dass die Wahrheit notwendigerweise eine kollektive Wahrheit sei. Und dann, weil es Mut verlangt, seinem Gegenüber etwas zu sagen, mit dem er nicht einverstanden sein wird. manent: In Europa ist das politisch Korrekte nicht mehr nur eine Denkweise – es ist eine Regierungsweise geworden! Die politische Klasse hat alles Vertrauen in ihr Regierungsvermögen verloren. Es sieht ganz so aus, als ob das Ziel der Politik, nämlich Parteien zu einem Ganzen zu einen, nun unsere Fähigkeiten übersteige. Das politisch Korrekte ist die künstliche Sprache von Leuten, die erzittern bei dem Gedanken, was passieren könnte, wenn sie >>> philosophie Magazin Nr. 01 / 2015 / 35
© René & Radka/Agence VU
Dossier
Werde ich meine
Herkunft jemals los?
Foto: Alicia Savage
H
erkunft stiftet Identität. Biografische Wurzeln geben uns Halt und Sinn. Gleichzeitig beschränkt die Herkunft unsere Freiheit, ist gar der Grund für Diskriminierung, Enge und Depression. Die großen Denker der Moderne waren sich daher einig: Löse dich von den Fesseln der Herkunft! Werde du selbst, indem du mit deinem Erbe brichst! Peter Sloterdijk legt dar, weshalb diese Form der Herkunftsverleugnung die eigentliche Ursünde der Moderne darstellt. Für Reyhan Şahin ist das Bestreben, die eigene Herkunft loszuwerden, vor allem eines: typisch deutsch. Und Svenja Flaßpöhler argumentiert: Nur wer sich seiner Herkunft stellt, muss sie nicht wiederholen. Was also tun mit der eigenen Herkunft: akzeptieren, transformieren – sie ein für alle Mal hinter sich lassen?
Février philosophie 2014 philosophie Magazin magazine Nr. 01 / n° 76 2015 / 41
Dossier
Fotos: Pascal Colrat; Isolde Ohlbaum/laif
Im Bann der Herkunft?
46 / philosophie Magazin Dezember 2014 / Januar 2015
«Herkunftsverleugnung ist der Sprengsatz der Moderne» Für Peter Sloterdijk ist unsere Epoche von immer tieferen Generationsbrüchen geprägt. Die Folgen dieser Entwicklung nehmen apokalyptische Ausmaße an. Zeit für eine Ethik neuer Nachhaltigkeit
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Das Gespräch führte Wolfram Eilenberger
Philosophie Magazin: Herr Sloterdijk, im Zentrum Ihres neuen Buches „Die schrecklichen Kinder der Neuzeit“ stehen Fragen der Herkunft und des Konflikts zwischen den Generationen. Wenn man die heutige Lage in Deutschland betrachtet, erscheint die Spannung zwischen den Generationen so gering wie noch nie. Ein verschärfter Konflikt, etwa eine Studentenrevolte, scheint nicht in Sicht. Warum ist das so? Peter Sloterdijk: Ich spreche in meinem Buch nicht so sehr vom Generationenkonflikt, sondern über das generationelle Intervall, also den lebensweltlichen Abstand, der aufeinander folgende Generationen voneinander trennt. Das ist nicht genau das Gleiche. Ich lege dar, wie sich das Intervallphänomen insbesondere in der europäischen Zivilisation seit Jahrhunderten vertieft und radikalisiert. Ihr Hinweis auf das Verblassen der Generationenkonflikte deutet darauf, dass die Geschwindigkeit der Weltveränderung in den letzten 30 Jahren enorm zugenommen hat. Die Älteren werden von den Jüngeren einfach durch ihr „LebensweltGap“ distanziert. Die Jungen leben bereits in einer anderen Umwelt, das kann man ohne Übertreibung sagen, und zwar in einer den Älteren unverständlichen
Peter Sloterdijk Peter Sloterdijk ist Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe sowie dort Professor für Philosophie und Ästhetik. Die Kernthese seines jüngsten Werks zielt ins Herz unseres Titelthemas: „Die schrecklichen Kinder der Neuzeit. Über das anti-genealogische Experiment der Moderne“ (Suhrkamp, 2014)
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Technosphäre. Gerade weil das generationelle Intervall mittlerweile so riesig ist, kommt es nicht mehr zu heftigen Generationenkonflikten.
Inwieweit kann die konservative Formel „Zukunft braucht Herkunft“ dann heute noch Geltung beanspruchen? Wir blicken nicht länger auf eine Zukunft hinaus, die als Derivat von Herkunft definiert werden könnte. Sie kennen das Diktum von Goethe: „Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleib im Dunkeln unerfahren, mag von Tag zu Tage leben.“ Man müsste ja in einer jahrtausendealten Kultur verwurzelt sein, um entsprechende Projektionen in eine Zukunft vornehmen zu dürfen. Die jungen Leute der Gegenwart können mit knapper Not noch an die gali leische Weltform oder an die Bacon-Welt anknüpfen, das heißt an Gedanken, in denen die technische Moderne konzeptualisiert wurde. Damit landen wir im 17. Jahrhundert. In das damals eröffnete technologische Kontinuum können sich die heutigen Jungen womöglich noch hineindenken, weil sie erkennen: Wir sind die Erben von Krisen, die damals begonnen haben, im Sinne der technischen Offensive und des Umwelt>>> verbrauchs ohne Grenzen. philosophie Magazin Nr. 01 / 2015 / 47
Dossier
Im Bann der Herkunft?
Mein Erbe Wir stehen nicht geschichtslos in der Zeit. Unsere Ursprünge reichen weit, weit zurück und entfalten ihre Kraft bis in die Gegenwart. Wie aber wäre das Erbe anzutreten? Fünf Menschen erzählen
m Wort „Herkunft“ bündeln sich Ursprung, Abstammung und Überlieferung. Es verspricht bruchlose Kontinuität, aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart und weiter. „Zukunft braucht Herkunft“: Diese Formel von Odo Marquard dient heute als Label für eine Vielzahl von Unternehmungen, die Errungenschaften der Vergangenheit zu bewahren. Mehr und mehr scheint der Leitgedanke des technischen, ökonomischen und sozialen Fortschritts von dem der Nachhaltigkeit abgelöst zu werden; kommende Generationen werden vorsichtshalber schon jetzt aufgefordert, sich auf ihre Herkunft, auf ihr Erbe zu besinnen. Doch gerade das Erbe, Inbegriff der Übertragung zwischen den Generationen, hat eine interessante Eigenart. Es setzt eine Unterbrechung in der Kette der Wesen, Dinge und Ereignisse voraus. Erst durch die Unterbrechung kommt es zur Übertragung. Am deutlichsten ist das in der juristischen Definition des Erbes als einer Übertragung von Todes wegen: Ohne Todesfall gibt es keinen Erbfall. Aber auch das Konzept von Kulturerbe im Sinne der UNESCO ist nicht zu trennen von der faktischen Zerstörung materieller wie immaterieller kultureller Werte durch den Zweiten Weltkrieg. Und die biologische Vererbung, verstanden als Übertragung genetischer Information, ließ sich wissenschaftsgeschichtlich nur durch eine eingehende Ref lexion über das Problem des individuellen Todes entwerfen, wovon dann die überpersönliche Kontinuität des „Keimplasmas“ unterschieden wurde.
52 / philosophie Magazin Dezember 2014 / Januar 2015
Vor diesem Hintergrund ist die Frage immer wieder neu zu stellen, was ein Erbe ist, wie es zustande kommt und vor allem, ob und wie es angetreten werden soll. Eine entscheidende Rolle spielt hier der Begriff der Aneignung. Er enthält die gegenläufige Vorstellung zum rein passiven Empfang dessen, was einem von den Vorfahren vermacht wurde. Aneignung, Erwerb und Arbeit sind schon in John Lockes Eigentumstheorie die entscheidenden Kategorien, um einem bloßen Determinismus oder Fatalismus des Erbes entgegenzuwirken. Die geschichtsphilosophisch einschlägige Fassung liest man in Hegels Heidelberger Antrittsvorlesung von 1817, wo es heißt, die „selbstbewusste Vernünftigkeit“ der Gegenwart sei das Ergebnis der Arbeit „aller vorhergegangenen Generationen“ und als solches eine Erbschaft des Menschengeschlechts. Dieses Erbe anzutreten, bedeutet nach Hegel, dass der „Stoff“ der Überlieferung immer neu „vom Geiste“ zu bearbeiten ist. Diese verwandelnde Arbeit richtet sich nicht nur auf das Erbe als Stoff – als Erbmasse –, sondern prägt auch die Auseinandersetzung mit den Erblassern. Davon sprechen die Herkunftserzählungen in diesem Dossier. Fast alle betonen die Distanz zum Ursprung, das Problematische der Abstammung, die Lücken in der Überlieferung. Aus solchen Irritationen lassen sich höchst unterschiedliche Schlüsse ziehen. Gemeinsam ist den fünf Selbstaussagen die Bemühung, im Übertragenen das unverfügbar Eigene zu betonen. Wer ein Erbe antritt, bearbeitet seine Herkunft.
Stefan Willer Stefan Willer ist Professor für Kulturforschung am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin sowie stellvertretender Direktor des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (Berlin). Das Erbe als Überlieferungskonzept ist einer seiner Forschungsschwerpunkte. Sein jüngstes Buch zum Thema: „Erbfälle. Theorie und Praxis kultureller Übertragung in der Moderne“ (Fink, 2014)
Fotos: privat; André Kolm
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Kommentiert von Stefan Willer
Der Kommentar von Stefan Willer
Berufungsvererbung
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„Tradition erachte ich als etwas Wichtiges“ lars löwensen 43 Jahre, übt in dritter Generation das Amt des Pfarrers aus
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eine Großmutter hatte schon den Ordinationen meines Großonkels und „ Vaters beigewohnt. Mit 97 Jahren erfüllte sie es mit Freude, dass ich als nunmehr drittes Familienmitglied das Amt des Pfarrers übernahm. Ich bin in einem Pfarrhaushalt groß geworden und habe mich schon immer für Fragen des Glaubens interessiert. Von Hause aus habe ich aber nie den Druck verspürt, eine Familientradition aufrechterhalten zu müssen. Natürlich gab es Momente, in denen ich überlegte, einen anderen Beruf zu ergreifen, doch die Faszination für das Amt des Pfarrers war immer stärker: Menschen in der ganzen Bandbreite des Lebens zu begleiten und für sie da zu sein – das ist genau das, was ich machen will. Traditionen erachte ich als etwas Wichtiges, denn
als Pfarrer lebe ich natürlich von und mit ihnen. Ich kann in meiner Tätigkeit immerhin auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Gewiss könnte man mir vorwerfen, ich setze doch nur das fort, was schon mein Vater und Großonkel vor mir gemacht haben. Aber ich gehöre einer neuen Generation an. Es macht einen Unterschied, das Amt Anfang der siebziger Jahre oder in den 2000ern zu übernehmen. Demgemäß mache ich auch einige Dinge anders: Es ist interessant zu entdecken, wie man neben der Bewahrung von Traditionen auch neue kreieren kann. Für meine Kinder wünsche ich mir, dass sie ihren Beruf mit Herzblut machen. Wenn es der Beruf des Pfarrers sein sollte, würde ich mich freuen. Aber ein Muss ist das nicht. Traditionen sollten kein Zwang sein.“
n der arbeitsteiligen Gesellschaft hat die Vererbung von Berufen fast etwas Archaisches. Émile Durkheim formulierte in seiner klassischen Studie „Über soziale Arbeitsteilung“ (1893) die historische Regel, dass berufliche Fähigkeiten mit der Zeit „unübertragbarer“ werden, wodurch sich der „Vererbungsanteil an der Organisation der Arbeitsteilung“ hin zur Moderne immer weiter reduziert. Allerdings werden auch heute noch Berufe sozial tradiert, und Familienunternehmen sind hierzulande erbschaftsteuerlich begünstigt. Ein Familienunternehmen besonderer Art ist das der Löwensens: ein Pfarrhaushalt in drei Generationen, bezeugt und verkörpert durch die fast 100-jährige Großmutter. Trotzdem erscheint dieses Jahrhundert kurz angesichts der 20-mal längeren Tradition des geistlichen Amtes. Dass sich Lars Löwensen auf die gesamten mehr als 2000 Jahre unserer Zeitrechnung bezieht, versteht sich nicht von selbst: Schließlich hat das evangelische Pfarrhaus erst seit der Reformation seine kulturelle Bedeutung entfaltet; erst seitdem kann der Beruf des Geistlichen auf legitime Weise in der Familie weitergegeben werden. Auch hier bleibt aber in Erinnerung, dass das geistliche Erbe des Jesus von Nazareth den Verzicht, ja den Hass auf die Familie bedeutet (Lukas 14,26). Und so heißt Pfarrer sein für Lars Löwensen letztlich weniger die Pflege einer Familientradition als vielmehr die Verpflichtung zur Erschaffung neuer Traditionen – und zur Selbstfindung in der geistlichen Berufung.
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philosophie Magazin Nr. 01 / 2015 / 53
Dossier
Im Bann der Herkunft?
60 / philosophie Magazin Dezember 2014 / Januar 2015
Ich Kanakin,du
Kartoffel?
Herkunft ist, was man daraus macht. Die deutsch-türkische Rapperin Reyhan Şahin, alias Lady Bitch Ray, und der Schriftsteller Per Leo über Kopftücher als Masken, autoritäre Naziopas und den künstlerischen Kampf um eine eigene Identität Das Gespräch führte Wolfram Eilenberger / Fotos von Isadora Tast
D
a ist er ja endlich, mein Lustknabe!“ Bestens gelaunt und mit der erwartbaren Prise Provokation reicht Reyhan Şahin ihrem Gesprächspartner die Hand. Die promovierte Linguistin mit türkischen Wurzeln tritt seit früher Jugend unter dem Namen Lady Bitch „ Ray in Pornokostümen als Rapperin auf. Als Akademikerin forscht die gebürtige Bremerin über die Selbstdarstellung junger Muslime und Musliminnen, ihre Musik sieht sie im Zeichen eines lustbetonten Feminismus. Auch für Per Leo
Per Leo Per Leo ist Schriftsteller und promovierter Historiker. Seine preisgekrönte Dissertation thematisiert die Tradition des charakterologischen Denkens und erschien 2013 unter dem Titel „Der Wille zum Wesen“ bei Matthes & Seitz. Sein Roman „Flut und Boden“ (Klett-Cotta) über die Familie seines Großvaters stand 2014 auf der Shortlist des deutschen Buchpreises
Philosophie Magazin: Wenn Sie im Ausland nach Ihrer Herkunft gefragt werden, was antworten Sie dann? Per Leo: Meine erste Antwort lautet schon Deutschland. Wenn ich weit weg bin, denke ich manchmal auch: Europa. Reyhan Şahin: Ich sage, dass ich German-Turk bin, aber eher aus Deutschland komme und meine Eltern vor 40 Jahren aus der Türkei nach Deutschland eingewandert sind. Leo: Interessant, der Aussagegehalt von „German-Turk“ ist im Vergleich zu „Deutschland“ viel reicher. Da steckt schon eine Geschichte drin und auch eine ganz bewusste Identifikation. Es erzählt viel mehr, denn selbst der kras-
steht das Thema Herkunft im Zentrum seines Schaffens. In seiner Doktorarbeit setzte sich der Historiker mit den geistesgeschichtlichen Wurzeln der Judenverfolgung im Nationalsozialismus auseinander. Nicht ohne konkreten biografischen Hintergrund, denn Leos Großvater war unter den Nazis eine der führenden Gestalten im Rasseamt der SS. Dieses Thema bildet auch das Zentrum seines viel beachteten Debütromans „Flut und Boden“ (Klett-Cotta, 2014). Zwei junge deutsche Künstler im Zeichen der Herkunft, inspiriert von der Lust an streitbaren Thesen.
seste Antideutsche, der sich ganz ablehnend zu seiner Herkunft verhält, würde dennoch aus rein technischen Gründen „Deutschland“ sagen. Şahin: Ich muss auch sagen, dass diese Frage „Wie werde ich meine Herkunft los“ eine typisch deutsche Frage ist. Wieso sollte man seine Herkunft eigentlich loswerden wollen? Das ist auch das Problem bei vielen sogenannten Integrationsdebatten, insbesondere wenn es um die Forderung nach Assimilation geht. Ich will meine Herkunft nicht loswerden. Ich habe zwei davon, zu beiden stehe ich – und ich picke mir die Rosinen raus.
Reyhan Şahin Reyhan Şahin ist promovierte Sprachwissenschaftlerin, ihre Doktorarbeit schrieb sie über das Bedeutungssystem des muslimischen Kopftuchs in Deutschland. Der breiten Öffentlichkeit ist die Rapperin und Feministin bekannt unter ihrem Künstlernamen Lady Bitch Ray. Ihr jüngstes Buch: „Bitchsm“ (Panini, 2012)
Leo: Ich möchte meine Herkunft auch nicht loswerden. Es ist aber inter- >>> philosophie Magazin Nr. 01 / 2015 / 61
Ideen
Das Gespräch
Catherine Malabou
Catherine Malabou ist eine der innovativsten Denkerinnen unserer Zeit. Die Dekonstruktion, deren Feld das Funktionieren der Sprache ist, verbindet die französische Philosophin mit den jüngsten Erkenntnissen der Neurowissenschaft – und ruft dazu auf, das Verhältnis von Freiheit und Determination neu zu denken Das Gespräch führte Chiara Pastorini / Fotos von Richard Dumas
Malabou Catherine
Foto: Richard Dumas/Agence Vu/laif
» Wir sind für unser Gehirn verantwortlich«
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ir treffen Catherine Malabou in einem Pariser Café, nicht weit von ihrer Wohnung. Sie wirkt noch etwas müde, da sie gerade aus London zurückkommt, wo sie bis zum Vortag noch an der Kingston University unterrichtet hatte. Das ständige Pendeln zwischen Frankreich und England oder gar den USA ist Teil ihres Alltags, erklärt sie. Malabous Denken bewegt sich an der Schnittstelle von Philosophie und Biologie. Als Schülerin des französischen Philosophen Jacques Derrida (1930–2004), bei dem sie mit einer Arbeit über Hegel promovierte, ist Catherine Malabou von dem Verfahren der „Dekonstruktion“ geprägt. Wie für ihren Lehrer steht auch für die Philosophin die Frage im Mittelpunkt, wie offen Systeme für
68 / philosophie Magazin Dezember 2014 / Januar 2015
Veränderungen sind. Während der Begründer der Dekon struktion sich jedoch nur für das System der Sprache inter essierte, richtet Malabou ihren Fokus auf die Plastizität des Gehirns. Die neuronalen Verbindungen im Gehirn, so die in Algerien geborene Philosophin, sind nicht von vornherein festgelegt; gleichzeitig sind sie aber auch nicht beliebig veränderbar. Diese Spannung zwischen Determination und Freiheit, Passivität und Aktivität, Geformt-Werden und Form-Geben bildet den Kern ihres Denkens und hat, so Malabou, auch Auswirkungen auf das Gebiet der Politik. Tatsächlich hat Catherine Malabou, die seit 2011 an der Londoner Kingston University lehrt, zahlreiche Essays zu den Themen Feminismus, Ausgrenzung und Trauma verfasst. Eine bewegliche und hochaktuelle Denkerin also, wie auch unser >>> Gespräch offenbart.
Illustration : Albane Simon
76 / philosophie Magazin Dezember 2014 / Januar 2015
Ideen
Der Klassiker
Bhagavad Gita
Ein Schatz der indischen Philosophie Von diesem Gedicht geht ein Zauber aus: Es ist mys-
tisch und philosophisch zugleich, ein spiritueller Schatz des alten Indien. Die um das 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung geschriebene „Bhagavad Gita“ („Lied der Gottheit“) vereint Religion, Metaphysik und Ethik. Der Held des Gedichts ist der Krieger Ardschuna, der zögert, in einen Bruderkrieg zu ziehen, und daraufhin eine Unterweisung des Gottes Krischna erhält. Er soll lernen, seine Begierden zu zügeln und auf die Früchte seines Handelns zu verzichten, um Seelenheil zu erlangen. Michel Hulin stellt uns dieses Werk vor und gibt uns dabei eine Einführung in die indische Philosophie. Gisèle Siguier-Sauné beschäftigt sich im beigefügten Sammelheft mit dem Begriff des Yoga – jener spirituellen Disziplin, die das Bewusstsein für das eigene Selbst und die Welt steigert. Diese praktische Dimension der „Gita“ und ihre Aufforderung, den heiligen Aspekt des Lebens wiederzuentdecken, erklären, warum sie ein westliches Publikum bis heute anspricht und inspiriert. Tauchen wir also ein in dieses große Werk der Weltweisheit.
philosophie Magazin Nr. 01 / 2015 / 77
ausgabe verpasst? sammlung vervollständigen! Abonnieren Sie das Philosophie Magazin und erhalten Sie eine Sonderausgabe als Geschenk! Mehr Infos auf Seite 19. Deutschla
# 01 / 2012 Dossier: Warum haben wir Kinder? Klassiker: Aristoteles
# 04 / 2013 Dossier: Liegt das gute Leben auf dem Land? Klassiker: Schopenhauer
# 02 / 2014 Dossier: Das zerstreute Ich Klassiker: Epikur
Sonderausgabe
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DIE KLA SSISCHE MICHEL N SERRES TEXTE KOM BLUMEN MENTIER • JOSEPH BERG T VON VOGL • DER JAN ASS • WIN RIDA FRIE • HEG EL • CIXO D MENNIN MANN • BAR BARA GHAUS US • BLA VINKEN MIT NCHOT • THO • NIET BEITRÄGEN MAS MAC ZSCHE VON HO FREUD • BUT LER • DELEUZ • ILLOUZ E ...
sonderausgabe Nr. 01: 1914-2014. Das Jahrhundert im Spiegel seiner großen Denker # 03 / 2014 Dossier: Was macht uns schön? Klassiker: Heidegger
# 04 / 2014 Dossier: Das Ich-Syndrom Klassiker: Spinoza
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MAI/JUNI NR. 04 / 2012
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Keine Angst vor dem Tod
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sonderausgabe Nr. 02: Die griechischen Mythen. Was sie über uns verraten
# 06 / 2014 Dossier: Denken lernen Klassiker: Adorno
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der Moral. (Auszug) 1887
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von „Zur Genealogie Streitschrift“
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