Nr. 02 / 2015
Februar / März
magazin Machen uns
Krisen stärker? Krisen sind Wendepunkte unserer Existenz. Woran entscheidet sich, ob wir an ihnen zerbrechen oder wachsen?
einhörner gibt es! Markus Gabriel erklärt den „Neuen Realismus“ lust an der Unterwerfung Von Sacher-Masoch zu „Shades of Grey“
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Augustinus und das Rätsel der Zeit
D: 6,90 €; Ö: 7,– €; CH: 12,50 SF; Benelux: 7,40 €
„WIR TOLERIEREN NUR, WAS WIR FALSCH FINDEN“ Gespräch mit Rainer Forst
15 € statt 20,70 €
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Denker in diesem Heft
S. 62
S. 70
S. 1-100
Roger Willemsen
Rainer Forst
Tina Ahrens
Im Fernsehen moderierte der Grimme-Preisträger zahlreiche Interview- und Kultursendungen, u. a. „Willemsens Woche“. Seit 2002 widmet sich der promovierte Literaturwissenschaftler jedoch ganz dem Schreiben. Im Dialog mit dem Philosophen Thomas Macho spricht Willemsen über die Wege aus der existenziellen Krise. Zu seinen Bestsellern zählt auch sein Buch zum Thema: „Der Knacks“ (S. Fischer).
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft würdigte ihn als den wichtigsten Philosophen seiner Generation und verlieh ihm den Leibniz-Preis. Rainer Forst ist Professor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im großen Gespräch erklärt er Wesen und Grenze der Toleranz. Sein Buch „Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs“ ist bei Suhrkamp erschienen (2003).
Sie produzierte Bildbände für mare, lebte vier Jahre in New York, wo sie als leitende Bildredakteurin für GEO arbeitete und berät CNN im Bereich Fotografie. Nach weiteren Stationen in Südfrankreich und Boston landete sie zu unserem Glück in Berlin. Seit Februar 2012 ist Tina Ahrens Bildredakteurin des Philosophie Magazins, dessen visuelle Sprache sie virtuos weiterentwickelte.
S. 24
S. 59
S. 36
Olli Lagerspetz
Elisabeth Binder
Markus Gabriel
Der finnische Philosoph lehrt an der Åbo Akademi in Turku. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der politischen Philosophie und der Anthropologie. Im Pro & Contra argumentiert er für eine totale Transparenz der Einkünfte, wie sie in Finnland seit jeher praktiziert wird. Olli Lagerspetz’ Buch „Schmutz. Ein Buch über die Welt, unser Zuhause“ wird 2015 im LIT Verlag, Berlin, erscheinen.
Ein Gen begünstigt die Krisenanfälligkeit des Menschen – das behauptet Elisabeth Binder im Dossier. Die Direktorin am MaxPlanck-Institut für Psychiatrie untersucht molekulare Faktoren, die den Verlauf psychiatrischer Erkrankungen beeinflussen. Für die Entwicklung neuer Präventions- und Behandlungsstrategien erhielt Frau Binder wiederholt den Förderpreis des Europäischen Forschungsrates.
Der Autor des Sachbuchbestsellers „Warum es die Welt nicht gibt“ (Ullstein) ist Professor für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn. Der 34-Jährige gehört zu den wichtigsten Stimmen des „Neuen Realismus“. Für das Philosophie Magazin stellte Gabriel seine eigenwilligen ontologischen Überzeugungen 24 Stunden lang auf die Probe. Staunen garantiert!
Die nächste Ausgabe erscheint am 12. März 2015
Fotos: Malte Jäger; Nina Flauaus, Finbarr O’Reilly; privat (2); picture alliance/dpa
Probeabo
Inhalt
Intro
Horizonte
Dossier
Ideen
S. 3 Editorial S. 6 Ihre Frage S. 7 Kinder fragen Tomi Ungerer S. 8 Leserbriefe
S.28 Analyse Die Lust an der Unterwerfung Von Svenja Flaßpöhler S. 36 Perspektive Ein Tag im Leben eines Neuen Realisten – Selbstversuch mit Markus Gabriel Von Philippe Nassif
Machen uns Krisen stärker?
S. 70 Das Gespräch Mit Rainer Forst S. 76 Werkzeugkasten Lösungswege / Inkubation / Die Kunst, recht zu behalten S. 78 Der Klassiker Augustinus und die Zeit Von Étienne Klein + Sammelbeilage: Auszüge aus den „Bekenntnissen“ Mit einem Vorwort von Jean-Luc Marion und einem Überblick von Mathilde Lequin
Zeitgeist
S. 10 Sinnbild S. 12 Denkanstöße S. 14 Resonanzen 70 Jahre nach Auschwitz: Kampf um Erinnerung / Pegida-Proteste: Was wollen Wutbürger? / LuxLeaks: Steuerohnmacht der EU S. 20 Weltbeziehungen Der singende Kosmos Kolumne von Hartmut Rosa S. 22 Kaufrausch Brauchen wir allwissende Lautsprecher? Kolumne von Markus Krajewski S. 69
S. 44 Was mich nicht umbringt … Von Wolfram Eilenberger S. 48 Wozu Krise? Historisches Pro & Contra S. 50 Mein Ausweg Fünf Menschen erzählen Mit einem Kommentar von Robert Pfaller S. 56 Wie anfällig ist dein System? Über Resilienz, Antifragilität, Immunität S. 60 Lob der Verletzlichkeit Von Ariadne von Schirach S.62 Und was, wenn die Wunde niemals heilt? Dialog mit Roger Willemsen und Thomas Macho S. 36
Bücher S. 84 Buch des Monats „Warum erwachsen werden?“ Von Susan Neiman S. 86 Thema Der Drohnenhimmel über uns Algorithmen bestimmen über Leben und Tod S. 88 Scobel.Mag S. 90 Die Philosophie-MagazinBestenliste
Fotos: Rory Carnegie/Gallery Stock; Lee Grant/Institute; Lissy Elle Laricchia; Illustration: Bob London
Finale
S. 69
S. 28
S. 92 Agenda S. 94 Comic S. 95 Spiele S. 96 Lebenszeichen Von Tieren lernen: Die Fliege / Das Gare ist das Wahre S. 98 Sokrates fragt Smudo
S. 60
philosophie Magazin Nr. 02 / 2015 / 5
Foto: Kurt Stallaert/Gallery Stock; Autorenfoto: Johanna Ruebel
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28 / philosophie Magazin Februar / M채rz 2015
Horizonte
Analyse
DIE LUST an der
Unterwerfung
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„Fifty Shades of Grey“, die Geschichte einer sadomasochistischen Beziehung, wurde binnen kürzester Zeit zum Weltbestseller. Ab Februar ist die Verfilmung der Romantrilogie im Kino zu sehen. Welcher Logik folgt die Lust an der sexuellen Unterwerfung? Diese Frage hat Philosophen von Hegel bis zu Freud und Von Deleuze fasziniert – vor allem aber den Erfinder des Svenja Flaßpöhler Masochismus, Leopold von Sacher-Masoch. Eine Ideenreise ins dunkle Herz des Begehrens
ie Sub akzeptiert den Dom als ihren Herrn und Meister und versteht sich als Eigentum des Dom (…) Die Sub akzeptiert ohne Widerrede alle Disziplinierungsmaßnahmen, die der Dom für nötig hält, und ist sich ihrer Stellung und Rolle gegenüber dem Dom jederzeit bewusst.“ So heißt es in dem „Vertrag“, den Christian Grey seiner Gespielin vorlegt. Die schüchterne Studentin Ana Steele, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist elektrisiert vom Sadismus des charismatischen, erfolgreichen Unternehmers, lässt sich fesseln, peitschen, knebeln und empfindet dabei höchste, ekstatische Lust: „Er mustert mich eine Weile, bevor er mich mit Schwung auf den Bauch wirft. Damit habe ich nicht gerechnet. Da meine Hände nach wie vor gefesselt sind, muss ich mich auf den Ellbogen aufstützen. Er schiebt meine Knie hoch, so dass mein Hinterteil in die Luft ragt, und schlägt hart zu. Bevor ich reagieren kann, stößt er zu. Ich schreie auf – wegen des Schlags und seines unvermittelten Angriffs, und komme sofort, wieder und
wieder, löse mich unter ihm auf, während er unerbittlich in mich eindringt (…)“ Mehr als 70 Millionen Exemplare von „Fifty Shades of Grey“ wurden weltweit bereits verkauft: Die Behauptung, beim Masochismus handle es sich schlicht um eine randständige Perversion, gerät angesichts dieser Zahl gehörig ins Wanken. Wie ein Blick in die Ideengeschichte zeigt, hat die Lust an der Unterwerfung Denker von Nietzsche über Freud bis hin zu Deleuze intensiv beschäftigt und schon lange vor „Shades of Grey“ Eingang in die Populärkultur gefunden. Ist der Masochismus möglicherweise viel tiefer im menschlichen Begehren verwurzelt, als anzunehmen wäre? Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff ? Was verrät er uns über die geschlechtliche Dynamik von Mann und Frau? Und erscheint der Welterfolg von „Shades of Grey“ in einem neuen Licht, wenn wir uns zunächst dem Ursprungstext des Masochismus zuwenden – Sacher-Masochs „Venus im Pelz“ aus dem Jahr 1870?
Svenja Flaßpöhler ist promovierte Philosophin, Buchautorin und stellvertretende Chefredakteurin des Philosophie Magazins. In ihrem Buch „Der Wille zur Lust“ (Campus, 2007) beschäftigt sie sich mit dem Sadismus de Sades und der Funktion von Pornografie für das moderne Subjekt
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philosophie Magazin Nr. 02 / 2015 / 29
Horizonte
Perspektive
Ein Tag mit Markus Gabriel
n e b e L m i g a T Ein n eue n s de n te s i real
Eine neue Denkströmung namens „Neuer Realismus“ bricht radikal mit unseren Vorstellungen davon, was es wirklich gibt. Der Philosoph Markus Gabriel gehört zu ihren führenden Köpfen. Wie es sich wohl anfühlt, in einer Welt zu leben, in der von Einhörnern bis zum Osterhasen so gut wie alles existiert – außer der Welt selbst? Eine metaphysische Probe aufs Exempel
ie Welt existiert nicht!“ Der junge Mann, der sich in einem hellen Büro seines FachbeMarkus reichs an der Universität Bonn solche Behauptungen Gabriel erlaubt, ist nicht gerade ein Fantast. Markus Gabriel ist eher der Shootingstar der deutschen Philosophie. Markus Gabriel, geb. 1980, Der 34-Jährige hat tatsächlich ein recht beeindruckenist seit 2009 Professor für des Kunststück vollbracht: 2013 veröffentlichte er ein Erkenntnistheorie und ambitioniertes metaphysisches Buch, frei von jedem Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn. Er gehört zu technischen Jargon, dafür getragen von einem unerden wichtigsten Stimmen des warteten Sinn für Humor, das sich seither hundertNeuen Realismus. Neben tausendfach verkauft hat. Sein Titel „Warum es die akademischen Veröffentlichungen zum Thema, wie „Skepti Welt nicht gibt“ steht für ein anregendes Paradox. Mit zismus und Idealismus in der einer Kreuzung aus den lyrischen Anschauungen der Antike“ (Suhrkamp, 2009) und „Der Neue Realismus“ deutschen Romantik und der trockenen Logik der (Suhrkamp, 2014), ist er auch amerikanischen analytischen Philosophie macht sich Autor des Sachbuchbestsellers Markus Gabriel daran, eines der ältesten Konzepte der „Warum es die Welt nicht gibt“ (Ullstein, 2013) metaphysischen Tradition zu zerstören. Wenn er verkündet, dass es „die Welt nicht gibt“, ermuntert er Der Neue uns, endgültig Abschied zu nehmen von einem alles Realismus Existierende einschließenden „Superobjekt“ (z. B. „der Natur“, „des Seins“ oder „des Kosmos“) – das heißt von stw jenem großen Objekt, das alles andere, alle anderen sowie sich selbst enthielte und mit dessen geforderter Existenz uns Metaphysiker und Ontologen seit jeher Die Illusion, von welcher der Neue Realismus befreien will, ist die Illusion, dass wir in einem riesigen Täuschungszusammenhang gefangen sind. Früher wurden Gott und Schicksal beschworen, um uns von unserer Freiheit zu entlasten, heute sind es die Natur, das Universum, das Gehirn, das egoistische Gen oder die Evolution. Da es in der Demokratie auch um Wahrheit geht, ist es an der Zeit, dieser Ideologie gründlich auf den Zahn zu fühlen. Markus Gabriel, DIE ZEIT
Originalausgabe
ISBN 978-3-518-29699-8
€ 18,00 [D] € 18,50 [A]
www.suhrkamp.de
36 / philosophie Magazin Februar / März 2015
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Herausgegeben von Markus Gabriel suhrkamp taschenbuch wissenschaft
in den Ohren liegen. Doch warum soll man den Glauben an die Welt fallen lassen? Weil das, was nah um uns herum ist, gerade dann, wenn das große Ganze nicht existiert, an Profil und an Glanz gewinnt. Mit bestechender Gedankenschärfe versucht Markus Gabriel zu zeigen, dass außer jenem Superobjekt namens „die Welt“ tatsächlich alles existiert: die Einhörner, die Planeten, die Idee der Demokratie, die Farbe Rot, die Liebe auf den ersten Blick, das Fehlurteil, die Mehrwertsteuer oder … Philosophiemagazine. Und inmitten dieses endlosen Gewimmels von Objekten müssen wir uns einrichten, orientieren und leben. Des allgemein verbreiteten Relativismus ebenso überdrüssig wie des müden Nihilismus der Postmodernen macht sich eine neue Generation von Philosophen auf, wieder einen direkten Zugang zum Realen zu finden. Bloße Flause, Gedankenspiel, metaphysische Begriffsgymnastik? Nicht unbedingt. Es genügt, Markus Gabriel einen Tag lang zu begleiten, um zu erkennen, dass sein Neuer Realismus handfeste Konsequenzen hat: für den Status von wahr und falsch, für unsere Vorstellung von Wissenschaft, Religion und Kunst, vor allem aber für unser alltägliches Leben mit den Menschen, die uns am nächsten sind.
Foto: picture alliance/dpa
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Gabriel (Hg.) Der NeueAutor Realismus Titel
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Das Gespräch führte Philippe Nassif / Illustrationen von Bob London
7 Uhr 30 Sie wachen auf und rufen sich Ihren Traum in Erinnerung: Einhörner liefen auf der verborgenen Seite des Mondes umher. Existieren diese Einhörner, oder sind sie imaginär? Und wie steht es mit der verborgenen Seite des Mondes,die wir per definitionem nicht sehen können? Markus Gabriel : Ich denke, die Einhörner existieren in gleicher Weise wie der Mond, und nicht nur seine verborgene Seite – sie existieren in gleicher Weise wie das physische Universum. Warum? Weil mir in meinem Traum die Einhörner als real und nicht als illusorisch erscheinen. Von dem Moment an, von dem die Einhörner sich als eine Realität darstellen, existieren sie also, gewiss nicht in Bonn oder Berlin, aber zumindest im Kontext meines Traumes oder in dem der FantasyLiteratur. Denn die Existenz eines Gegenstands wird durch sein Erscheinen gewährleistet. Tatsächlich wäre eine Beschreibung des Einhorns als nichtexistent falsch. Viele andere Dinge existieren nur als Dargestelltes: Zahlen zum Beispiel oder die Regierungen. Welches ist die Existenzweise einer Regierung? Es ist richtig zu sagen, dass sie imaginär ist, aber es ist falsch, deshalb zu behaupten, sie existiere nicht. Auf die gleiche Weise also, wie es den Mond, die Regierung oder die Zahlen gibt, gibt es Einhörner. Sich als seiend zeigen heißt existieren. 8 Uhr 15 Am Frühstückstisch debattiert Ihr Sohn mit seiner Mutter über die Kaffeelache, in der er herumfingert:
Er behauptet, sie sei schön, während sie sagt, das sei einfach eine Sauerei. Das Au-pair-Mädchen, eine Studentin, erklärt, es handele sich lediglich um ein Aggregat von Atomen. Wem geben Sie recht? Alle drei haben recht, doch sie bewegen sich in unterschiedlichen Kontexten – das, was ich „Sinnfelder“ nenne. Dem der Kunst, dem der Küchenhygiene und dem der Wissenschaft. Das soll aber nicht heißen, dass ein Objekt eine Realität an sich ist, von der wir nichts wissen können und der wir irgendeinen beliebigen Sinn zuschreiben dürften. Nicht wir sind es, die einem Objekt Qualitäten zuschreiben (Schönheit, Schmutzigkeit, Aggregat von Atomen). Diese sind großteils „Eigen-schaften“ im wörtlichen Sinn, sie gehören einem Objekt und unterscheiden es so von den anderen. Uns allerdings erscheinen diese Eigenschaften durch das Sinnfeld, in das wir uns selbst und damit auch den wahrgenommenen Gegenstand einschreiben. Lange hat die Philosophie daran glauben wollen, dass es hinter dem, was uns erscheint, eine tiefer liegende und sinnreiche Realität gebe. Darin liegt für mich die wirkliche Halluzination. Wer sich ihr hingibt, der macht Fragen wie „Gibt es Kaffeelachen? Farben? Emotionen?“ von einer vorherigen metaphysischen Entscheidung abhängig. Doch warum sollte man denken, dass eine Kaffeelache weniger real ist als ein Aggregat von Atomen? Kant meint, wir könnten über diese Realität an sich nichts wissen, sondern ihr uns allenfalls durch die Tatsachen, die wir mithilfe unserer wissenschaftlichen Diskurse und Methoden konstruieren, nähern. philosophie Magazin Nr. 02 / 2015 / 37
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Dossier
Machen uns
Krisen
stärker? Foto: John Akehurst/Trunk Archive
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as mich nicht umbringt, macht mich stärker“, formuliert Friedrich Nietzsche. Aber woran entscheidet sich, ob wir an Schicksalsschlägen scheitern – oder reifen? Was unterscheidet gesunde Widerständigkeit „ von Verdrängung und Verhärtung? Machen Krisen kreativer? Ermöglichen allein sie wahre Selbstfindung? Oder wären solche Thesen bereits Teil einer Ökonomisierung des Daseins, die noch in den dunkelsten Stunden unserer Existenz nach Potenzialen der Selbstoptimierung fahndet? Wolfram Eilenberger legt mit Nietzsche frei, wie man existenzielle Krisen nicht nur überleben, sondern für sich nutzen kann. Ariadne von Schirach singt dagegen ein Loblied auf den Menschen als ewiges Mangelwesen, und im Dialog mit dem Kulturtheoretiker Thomas Macho sucht Roger Willemsen nach dem Gleichgewicht zwischen beschädigter Existenz und Liebe zur Welt.
philosophie Magazin Nr. 02 / 2015 / 43
Dossier
Machen uns Krisen stärker?
Mein Ausweg Wenn etwas Schlimmes geschieht, ist nichts mehr, wie es war. Aber haben diese Ereignisse damit auch die Macht, das Leben unwiderruflich zu zerstören? Fünf Menschen erzählen, wie sie schwerste Krisen überwanden
s sind nicht die Tatsachen, die uns schwer zusetzen, sondern vielmehr die Einbildungen, die wir ihnen hinzufügen. So lehrt der Stoiker Epiktet. An den Tatsachen können wir meist nichts ändern; sehr wohl aber an unserer Einbildung und unserer Haltung zu ihnen: „Befreie dich von der falschen Meinung, und du befreist dich vom Übel.“ Dies erscheint angesichts der hier angeführten Beispiele von Schicksalsschlägen zunächst verblüffend. Sind solche Fälle nicht schon für sich genommen schwerwiegend genug, um Menschen aus der Bahn zu werfen? Selbst wenn man ihnen gar keine Einbildung hinzufügte? Kennen wir nicht genügend Menschen, die schon von geringeren Erschütterungen unfähig gemacht wurden, jemals wieder ein glückliches Leben zu führen; Menschen, die zum Beispiel durch den Tod geliebter Menschen oder durch eine nie ganz überwundene Trennung regelrecht zu lebenden Toten, gleichsam zu Zombies, wurden? Diesem plausiblen Einwand widersprechen allerdings die nachfolgenden Berichte. Sie alle handeln davon, wie es den Betroffenen gelungen ist, eine veränderte Haltung zu dem zu gewinnen, was ihnen widerfahren war. Meist musste dazu der Schein, diesen Erfahrungen hafte keine zusätzliche Einbildung an, durchbrochen werden. Und nicht selten scheint dies durch Entwicklung einer neuen Einbildung gelungen zu sein. An die Stelle von Einbildungen wie „nacktes, traumatisches Ereignis ohne jeden Sinn, gegen das man nichts machen
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kann“ oder „Wenn nur das nicht gewesen wäre, wäre mein Leben glücklich verlaufen“ konnte eine neue Einbildung gesetzt werden, die zum Gefühl führte: „Ich bin durch diese Erfahrung reicher geworden.“ In solchen Beweisen der beträchtlichen Transformationskraft von Menschen in Bezug auf ihre Erfahrungen liegt auch eine politische Ermutigung. Denn eine bestimmte postmoderne Politik will uns ständig glauben machen, dass wir nichts aushalten: Weder ertragen wir es angeblich, wenn andere über uns Witze machen oder uns mit Worten bezeichnen, die uns nicht recht sind und vieles mehr. In solchen Fällen treten rasch selbst ernannte Beschützer auf den Plan und installieren dabei meist sich selbst als Behörde. Dabei kann man über den bösen Witz auch lachen, und erwachsenen Worten kann man erwachsen begegnen. Ohne die Erinnerung daran und ohne Übung darin verkommt unser Empfinden wie ein Muskel, dem keine Anstrengungen mehr zugemutet werden, und dem darum bald auch die kleinsten zu viel werden. Das Optimum im Leben aber ist kein Nulldefizit. Vielmehr eröffnen sich auch Möglichkeiten positiver Zugewinne – nämlich durch die Art, wie wir uns selbst in diesen Situationen verhalten. So betonte Spinoza, dass wir die Dinge deshalb als gut beurteilen, weil wir uns um sie bemühen; und nicht umgekehrt. Daraus folgt auch: Um stärker zu werden, benötigt man nicht unbedingt schwere Rückschläge. Man kann und muss sich auch zu neutralen oder guten Ereignissen erst einmal gut verhalten, damit sie gute Erfahrungen werden.
Robert Pfaller Robert Pfaller ist Professor für Kulturwissenschaft an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. In seiner Forschung bringt er die materialistische Philosophie mit den Lehren der Psychoanalyse in frucht bare Verbindung. Im Januar erscheint sein Buch „Kurze Sätze über gutes Leben“ bei S. Fischer
Foto: Maria Sturm, Autorenfoto: David Payr
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Kommentiert von Robert Pfaller
Der Kommentar von Robert Pfaller
Rettende Transformation
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„Gerade nach dem Einschnitt wollte ich selbstbestimmt weiterleben“ Petra Hohn 57 Jahre, Mutter eines Sohnes, der sich selbst das Leben nahm
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m Jahre 1998 verloren mein Mann und ich unser einziges Kind durch Suizid. Dies war ein schwerer Schlag „ für mich – und doch: Ich wollte für die Lebenden weiterleben, für die, die noch da waren. Die Alternative war: Entweder wir bleiben am Boden zerstört liegen, oder wir stehen auf und gehen aufrecht weiter. Auch wenn ich oft dachte, ich schaffe das nicht. Unweigerlich verändert uns jedes schlimme Ereignis. Heute weiß ich jedoch, dass wir über die Art unserer Veränderung mitentscheiden können. Man kann sein Schicksal nicht erzwingen, aber man kann es gestalten und beeinflussen. Ich fragte mich damals: ‚Was hast du eigentlich für Vorstellungen von deinem Leben? Was möchtest du?‘ Gerade nach einem solchen Einschnitt wollte ich selbstbestimmt
weiterleben. Es erschien mir so sinnlos, dass Carsten sich mit 18 Jahren das Leben nahm. Diesen Verlust musste ich in etwas Sinnvolles verwandeln. Deswegen gab ich meinen Beruf als Bautechnikerin auf, machte eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin und engag ierte mich im Bundesverband Verwaister Eltern in Deutschland. Ich habe mich mit anderen für ein Netzwerk eingesetzt. Schließlich hatte mich meine eigene Erfahrung gelehrt, wie wichtig andere Menschen in schweren Zeiten sind. Es braucht helfende Hände, um das eigene Schicksal wieder in die eigenen zu nehmen. Diese neu gewonnene Kraft war ein Geschenk. Seither habe ich eine andere Perspektive auf mein Leben und fühle eine intensivere Beziehung zu anderen Menschen.“
larerweise kann man an schlimmen Ereignissen wie dem, von dem Frau Hohn berichtet, nichts än dern. Allerdings kann man die eigene Haltung dazu verändern. Das ist Frau Hohn offenbar mit einer klugen List gelungen. Denn man kann sich gut vorstellen, dass angesichts einer solchen Erfahrung zunächst jede ei gene berufliche Tätigkeit, so wichtig oder erfüllend sie bisher auch gewesen sein mag, lächerlich anmutet. Die Trauer wird dann zu einer Verführung; zu einer über mächtigen Angelegenheit, die alles Übrige im Leben zu erdrücken droht. Diese gleichsam unüberwindliche und zutiefst beschwerliche Passion hat Frau Hohn für sich zu transformieren vermocht, indem sie eine Art berufliche Pflicht mit einem Nutzen für andere daraus machte. Sie hat damit für sich das vollzogen, was Psychologen eine „paradoxe Intervention“ nennen: Dieses Verfahren besteht darin, das eigene Verhältnis zu einer Sache, von der man nicht ablassen kann, zu verändern, indem man sich absichtlich zwingt, sich mit ihr zu beschäftigen. Von der beschwerlichen traurigen Leidenschaft zur nützlichen Pflicht – so lässt sich die mit einer Tatsache verbundene Einstellung derart ver ändern, dass wieder ein Leben möglich wird.
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philosophie Magazin Nr. 02 / 2015 / 51
Dossier
Machen uns Krisen stärker?
Und was, wenn die Wunde niemals heilt? Trennung, Verlust, Schuldgefühle: Kaum ein Mensch, der unverwundet durchs Leben käme. Ein Gespräch über Narben, Falten, Schicksalsschläge und die Möglichkeit, sich der Welt wieder zuzuwenden. Mit Thomas Macho und Roger Willemsen Das Gespräch führte Svenja Flaßpöhler / Fotos von Malte Jaeger
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otel Mandala am Potsdamer Platz Berlin. Roger Willemsen ist hier zu Gast, er befindet sich gerade auf Deutschlandtournee. Die Tür öffnet er in Socken und sieht noch ein bisschen verwuschelt aus, doch schnell sind er und Thomas Macho sich einig, dass man im Grunde nur so ernsthaft über die Krise sprechen könne. Was es bedeutet, in der Krise zu sein, wissen beide sehr genau, privat wie beruf lich. Thomas Macho beschäftigt sich in seiner kulturwissenschaftlichen Forschung mit der Frage, wie wir uns wechselseitig von Schuld entbinden und den Blick wieder gen Zukunft richten können. Roger Willemsen hat einen großen Essay des beschädigten Lebens geschrieben: „Der Knacks“. Wie brüchig ist die menschliche Existenz? Und wie finden wir aus tiefster Verbitterung wieder hinaus? Durch Willenskraft – oder Gelassenheit? Keine leichten Fragen, denen sich die beiden Denker umso leidenschaftlicher widmen.
Philosophie Magazin: Herr Macho, Herr Willemsen, stellen Sie sich vor: Sie besuchen einen Freund, der von seiner Frau verlassen wurde, keinen Schritt mehr vor die Wohnungstür setzt, in einer tiefen Krise steckt … Was sagen Sie zu ihm? „Es wird alles wieder gut?“ Roger Willemsen: Nein, denn es wird ja nicht gut. Es gibt eine Äußerung des 62 / philosophie Magazin Februar / März 2015
österreichischen Schriftstellers Alfred Kubin, an die ich oft denken muss. Gegenüber einem Freund, der an einer schweren Depression litt – es handelte sich um den Dichter Peter Scher –, meinte Kubin einmal in einem Brief lakonisch: „Objektiviere die Hölle.“ Das Versachlichen von dem, was bedrückend ist: Das wäre in dem Augenblick hilfreich, tröstlich. Man reduziert die Phantasma-
gorien auf die Sachverhalte. Gleichzeitig würde ich versuchen, den Blick der Frau auf den Mann zu übernehmen. Thomas Macho: Der Begriff der Krise stammt ja ursprünglich aus der Medizin. Hippokrates hat ihn als Erster entwickelt und entfaltet. Die Krise ist der Höhepunkt eines Krankheitsprozesses, der bereits begonnen hat. Und in der Krise entschei- >>>
Thomas Macho
Roger Willemsen
Thomas Macho ist habilitierter Philosoph und Professor für Kulturgeschichte am Ins titut für Kulturwissenschaft der HumboldtUniversität Berlin. In seiner Forschung be schäftigt er sich u. a. mit den Themen Schuld, Suizid und Verzeihen. Im Herbst ist der von ihm herausgegebene Band „Bonds. Schuld, Schulden und andere Verbindlich keiten“ im Verlag Wilhelm Fink erschienen
Roger Willemsen moderierte im Fernsehen viele Interview- und Kultursendungen, u. a. „Willemsens Woche“. 2002 kündigte der stu dierte Philosoph und promovierte Literatur wissenschaftler alle Fernsehverträge, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Zu sei nen Bestsellern zählt auch sein Buch zum Thema: „Der Knacks“. Zuletzt erschien: „Das Hohe Haus“ (alle S. Fischer)
philosophie Magazin Nr. 02 / 2015 / 63
Ideen
Das Gespräch
Rainer Forst
Was ist Toleranz und wo wäre die Grenze des Tolerierbaren zu ziehen? Rainer Forsts Philosophie zielt ins Zentrum unserer von religiösen und politischen Konflikten geprägten Zeit. Ein Gespräch über Rassismus, Pegida und die heikle Balance zwischen Indifferenz und Duldung Das Gespräch führte Nils Markwardt / Fotos von Nina Flauaus
Rainer
Forst
»Tolerieren können wir nur, was wir falsch finden«
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in Wintertag auf dem Campus der Frankfurter Goethe-Universität. Dunstschleier umhüllen den sechsstöckigen Neubau, Sitz des Exzellenzclusters Normative Ordnungen. Rainer Forst, einen seiner beiden Sprecher, treffen wir in der hauseigenen Lounge. Die Deutsche Forschungs gemeinschaft ehrte den 50-jährigen Denker 2012 mit dem Leibniz-Preis und würdigte ihn als wichtigsten Philosophen seiner Generation. Kein Wunder – immerhin widmet sich Forst in seiner Forschung handfesten, drängenden Problemen der globalisierten Welt: Die Themenfelder Toleranz, Demokratie und Gerechtigkeit zählen zu seinen Schwerpunkten. In seiner Arbeit verbindet er die Tradition der Kritischen Theorie mit Impulsen amerikanischer Moralphilosophie. Über zwei Stunden hat der Philosoph sich Zeit genommen. Forst, der unter anderem in Harvard studierte und bereits in New York lehrte, fliegt am nächsten Tag in die USA. Die Yale University hat ihn zu einer Konferenz geladen.
70 / philosophie Magazin Februar / März 2015
Philosophie Magazin: Herr Forst, Sie gehören zur dritten Generation der Frankfurter Schule und sind einer ihrer führenden Köpfe. Was zeichnet diese Schule im Jahr 2014 aus? Rainer Forst : Vielen Dank für das Kompliment. Ich weiß allerdings nicht, ob man solche theoretischen Zusammenhänge quasi als Familie begreifen sollte, die etliche Generationen hervorbringt. Zumal ich dann wohl eher zur vierten Generation gehörte. Von einer Schule im engeren Sinne, wo sich Arbeiten um dogmatische Texte herum anlagern, kann man auch nicht sprechen. Aber es gibt natürlich bestimmte Gemeinsamkeiten, die uns „Frankfurter“ bei aller methodischen Pluralität verbinden. Es sind vor allem Fragen wie die: Wieso weisen moderne Gesellschaften so tiefgreifende soziale Asymmetrien, Konflikte und Verwerfungen auf ? Was meinen wir, wenn wir demgegenüber von einer „vernünftigen“ und „gerechten“ Ordnung der Gesellschaft sprechen, die auf diese Probleme antwortet? Das Besondere einer „kri-
>>>
Illustration: Dorian Jude
78 / philosophie Magazin Februar / M채rz 2015
Ideen
Der Klassiker
Augustinus und die Zeit Was ist Zeit ? Zu spät! Denn sobald man sich die Frage
stellt, weiß man es nicht mehr. Es scheint eine Eigenart der Zeit zu sein, uns durch die Finger zu gleiten, sich nicht fassen zu lassen, im Leben wie im Denken. Diesen unergründlichen Charakter der Zeit stellt Augustinus schon im 4. Jahrhundert heraus und umreißt damit eine grundlegende Frage, die Philosophen und Wissenschaftler noch heute beschäftigt: Existiert die Zeit nur dadurch, dass wir sie wahrnehmen? Oder existiert sie an sich, unabhängig davon, was wir von ihr spüren? Der Physiker Étienne Klein zeigt, dass die Fragen, die Augustinus aufwirft, zentral für die aktuelle Forschung zum Universum sind. Augustinus, so Klein, ist der Vordenker der kühnsten Spekulationen über unsere Raumzeit. Der Philosoph Jean-Luc Marion hat das Vorwort für unser Beiheft verfasst. In seiner anregenden Interpretation des elften Buchs der „Bekenntnisse“ untersucht er die überraschende Schönheit der Seelenzeit in Augustinus’ Denken.
philosophie Magazin Nr. 02 / 2015 / 79
Das Philosophie Magazin
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# 01 / 2012 Dossier: Warum haben wir Kinder? Klassiker: Aristoteles
# 03 / 2012 Dossier: Sind Frauen auen moralischer als Männer? Klassiker: Nietzsche
# 05 / 2012 Dossier: Kann ich h mein Leben ändern? Klassiker: Marx
# 04 / 2013 Dossier: Liegt das as gute Leben auf dem Land? Klassiker: Schopenhauer
# 01 / 2014 Dossier: Woher kommt das Böse? Klassiker: Descartes
# 02 / 2014 Dossier: Das zerstreute streute Ich Klassiker: Epikur
# 03 / 2014 Dossier: Was macht cht uns schön? Klassiker: Heidegger
# 04 / 2014 Dossier: Das Ich-Syndrom S d Klassiker: Spinoza
# 05 / 2014 Dossier: Woher weiß ich, ich was ich will? Klassiker: Pascal
# 06 / 2014 Dossier: Denken lernen l Klassiker: Adorno
# 01 / 2015 Dossier: Werde ich h meine i Herkunft jemals los? Klassiker: Bhagavad Gita
Die Ausgaben 02 / 2012, 04 / 2012, 02 / 2013 und 03 / 2013 sind leider schon vergriffen.
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DIE PHILOSOPHEN UND DER
NATIONALSOZIALISMUS Denker in der Nach Auschwitz: Diktatur: Original- Starb Gott in den texte der Zeit Lagern?
Die geistigen Quellen der NS-Ideologie
HANNAH ARENDT UND DIE BANALITÄT DES BÖSEN ‡ '(5 )$// +(,'(**(5 ‡ ORIGINALTEXTE VON 7+(2'25 : $'2512 ‡ *,25*,2 $*$0%(1 ‡ :$/7(5 %(1-$0,1 ‡ (5167 &$66,5(5 ‡ .$5/ -$63(56 ‡ +$16 -21$6 ¥ BEITRÄGE VON $/(,'$ $660$11 ‡ 92/.(5 *(5+$5'7 ‡ 3(5 /(2 ¥
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